“ Kunst und Wissenschaft. Seine Majestät der Kaiser und König Senat der Kaiser⸗Wilbelm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften beschlossene Aufnahme des Gebeimen Re⸗ Ferungarate und Direktors des Kaiser⸗Wilhelm⸗Instituts für Cbemie, rofessors Dr. phil. et. med. Ernst Beckmann in Berlin⸗Dahlem, des Al⸗ fred Calmon in Hamburg, Generaldtrektor der Asbest⸗ und GSummiwerke Alfred Calmon, Aktiengesellschaft, in Hamburg, des Fabrikbesitzers Gustav Frän kelmpildeabeim des Kommerzienrats Arnoldvon Guilleaumein öln, des Professors Dr. phil. Paul Hoering in Berlin, des Fabrik⸗ beftters Otto Rheinhold in 1 des Senators und Fabrik⸗ besitzerg Harry Trüller in Celle als Mitglieder der Kaiser⸗Wilhelm⸗ Gesellschaft bestätigt. Zugleich genehmiafe Seine Majestät die Zu⸗ lassung des Rittmeisters der Reserve Richard Mecton in Frank⸗ urt am Main als Vertreter des Instituts für Gemeinwohl, Gesell⸗ chaft m. b. H. in Frankfurt am Main, an Stelle seines verstorbenen
Vaters Dr. Wilhelm Merton.
at die vom
Im Maiheft der „Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunst⸗ sammlungen“ bespricht der Generaldirektor der Königlichen Museen, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Bode, neuerworbene klein⸗ plasttsche Arbeiten, die der Abteilung der Bildwerke christlicher Epochen einverleibt werden konnten. Es handeit sich hei ihnen zunächst um ein aus der Sammlung des verstorbenen Dr. Georg Hirth in München stammendes, anmutiges kleines Bildwerk der deutschen Hochrenaissance, ein Hochrelief, auf dem eine schlafende Nymphe dargestellt ist. Das 31 ecm breite und 17 cm
hohe Relief ist aus weichem, süddeutschem Marmor gefertigt
und stammt aus den dreißtger Jahren des 16. Jahrhunderts und aus Schwaben. Seinem ganzen Charakter nach ist es den Bildwerken der beiden Meister Hering nahe verwandt. Ein bezeichnetes Haupt⸗ werk von ganz gleichem Charakter besitzt die Sammlung des Wiener Hofmuseums in einem Marmorrelief, auf dem ein Paris⸗Urteil dar⸗ gestellt ist. Dieses Relief trägt neben der Jahreszahl 1538 die Buchstaben B. G. Derselbe 1““ hat dasselde Thema in einem kleinen Relief von ähnlichen Abmessungen behandelt, das im Jahre 1894 in München für die Berliner Sammlung erworben wurde. Das letztgenannte Stück besitzt noch die olte vollständige Bemalung, die auf dem Wiener Relief sich auf die Vergoldung der Hauben und einiger Schmucsstücke beschränkt. Die vollständige Bemalung war auf Steinreliefs und der deutschen Re⸗ naifsance eine Ausnahme und ein Zeichen der sinkenden Kunst. In der Regel beschränkten sich die deutschen Künstler wie die italienischen auf die Bemalung oder Vergoldung feiner Nebensachen, namentlich der Ornamente, des Haares und Schmuckes sowie gelegentlich des Hintergrundes. Das Wiener Rellef ist stark von Cranachs großem Holzschnitt mit dem Paris⸗Urteil von 1508 beein⸗ flußt. Auch die Berliner „Schlafende Nymphe“ ist augen⸗ scheinlich einem fremden Vorbild entlehnt, und zwar dem bekannten großen Stich von Girolamo Mocetto. Diese Anlehnung, die gelegentlich bis zur treuen Kopie ging, ist für deutsche Kleir⸗ plastiker jener Zeit, namentlich für die Augseburger Meister, knn⸗ zeichnend. Bei diesen Anlehnungen und Entlehnungen mag zum Teil der Wunsch der Auftraggeber, eine ihnen liebe Komposttion plastisch wiedergegeben zu sehen, bestimmend gewesen sein. Später führte dann die ahnehmende Erfindungskraft zu Nachbildungen, ja zu Fälschungen alter Vordilder.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Bulgarier. Die Witterungsverhältnise im Monat März waren im allgemeinen für die Weiterentwicklung der Herbst⸗ und Winter⸗ saaten sehr günstig. Die Saaten sind unter der langsam weg⸗ schmelzenden Schneedecke kräftig hervorgekommen und stehen überall in bester Verfassung. Klagen über Auswinterung von Saaten sind
Bezirks laut geworden. Der Anbau der Frühjahrssaaten hat
eil des Landes, insbesondere in der Donaugegend, fast bis Mitte des Berichtsmonats mit Schnee bedeckt waren. haben überall gut überwintert und versprechen einen reichen Ertrag.
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Sofia vom 28. April d. J.) Eisstand hervor, der aber
Gesundbeitsamts“ vom 2. Mat 191 „, bat folgenden Inhalt: Grundeisbilbdungen, die
Gesundheitsstand und Gang der Volkekrebeiten. — Gesetzgebung usw. (Preußen). Fleischbeschaugebühren. — Rinderpest. — Fleisch⸗ beschau. — Spetsefett aus Kuochen. — Kreisärzte. — (Bayern.) Ansteckungsstoffe bei Viehbeförderungen auf Eisenbahnen. — Tier⸗ kadaver. — (Sachsen.) Speisegelatine. — Vermischtes ( Deutsches Reich.) Bekaͤmpfung des Ersatzmittelschwindels. — Ausrunftsstelle
die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 und mehr Einwohneen. — Pesgleichen in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen
Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Berlin und München, Boderwärme in Berlin, März.
Mannigfaltiges. G
e h
Der Direktor Dr. F. S. Archenhold spricht am Dienstag, den Mifttelwasser März 8. Mat, Abends 7 Uhr, unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder im LII1166“ großen Hörsaal der Treptower Sternwarte über „Merkur und Unterschied gegen Venus“. Außerdem finden folgende kinematographische Vorträge Mittelwasser statt: morgen, Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Aus fernen Landen’, März 1896/1915 — 194 5 Uhr: „Unsere Marine“, Abends 7 Uhr: „Japan, Land und Leute;;; Mittwoch, den 9. Mai, Rachmittags 5 Uhr: „Christoph Columbusö..
Flecken, Abends der Mond beobachtet. Die Sternwarte ist täglich hat von Nachmittags 2 bis Abends 11 Uhr geöffnet.
Im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird London, 4. Mai.
der Kapitänleutnaat van Bebber seinen mit zahlreichen Lichtbildern
und Heldenkampt“ am Montag noch einmal wiederholen. Am Dtens ag wiederbolt der Direktor Goerke seinen Vortrag „Heimat⸗
Donnerstag, Freitag und Sonnabend wird der Vortrag „Der Vier⸗ waldstättersee und der Gotthard“ gehalten. Außerdem finden morgen sowie am Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags, Wiederholungen des Vortrags „Im U⸗Boot gegen den Feind“ zu kleinen Preisen statt.
—— . loser Tage.
Ueber die Wasserstands⸗ und Eisverhältnisse dernord⸗ deutschen Ströme im Monat März 1917 berichtet die
öffentlichen Arbeiten: Der Memelstrom verharrte bei ziemlich niedrigen, langsam noch weiter abnehmenden Wasserständen in menge einen Auflauf.
das Monatemittel seiner Wasserstände weit unter dem entsprechenden Durchschnitt aus der ergleichsreibe 1896/1915. Rhein und Weser batten nur kleine Aaͤschwellungen, und auch ihre Monatsmitiel liegen weit unter dem Durchschnitt. Elbe und Oder stiegen in der zweiten Monatshälfte etwa bis lhkt . die Weichsel etwas höher, und an diesen Strömen war die Wasserstandshöbe im Monatemittel ungefähr die normale, soweit sie nicht durch Eis über diese gehoben wurde. — Rhein und obere Weser waren bereits im Februar elsfrei geworden.
brechdampfer nur bis zum Elbe hatte sich der Eisstan
(W. T. B.)
12
agen runr un . vur an enigen ganz vereinlten Stellen des Ruftschuket und Barmaer, In den lehche der m likeren und unt
au ich im ab gemeinen etwas verzögert, da die Felder in einem großen ücbde die Mündungsstrecke des Htenae en worden war. Vom
unteren Weset bis 3 km oberh des
remer Wehres durch Eisbrechdampfer geb
Die Weingärten 6. März ab Iö“ nh. 532 82 isbildun auf und riefen oberha r.
eee; infolge abermaligen Vorgehens der Eis⸗
12. März bestand. Im Unterlauf der
d vom Tidegebiet bis oberhalb Tanger⸗ mündes ausgedehnt. Am 4. März war diese ganze Strecke von den Eisbrechdampfern der
— ätigkei ar begonnen hatte. Nr. 18 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen deren Tätigkeit schon im ven hbe . erfolgten, brachten
infolge sofortigen Eingreifens der Eisbrechdampfer nur noch im
Tidegebiet für kurze Zeit Eisstand mit sich. 8
Strom in Preußen im wesentlichen eisfrei, worauf am 16. bis 18.
L. n-h 2 ese ehe hssn Februar begonnen; jedoch erst er hatte der ana schon im Fe ;
am 19. März war ler Strom bis oberhalb Breslaus, am 26. bis
ochen Elbstrombauverwaltung Fee en
Am 13. März war der Sachsen abtrieb. In der oberen
Länge offen,
5 8 dss ü Warthemündung und am 2. April in ganzer für Ersatznahrungsmittel. Geschenkliste. Wochentabelle über ur. Wer he müada Ir das ⸗is von Stettin bis oberhalb von
Schwedt durchbrochen hatten und an vielen Stellen Aufeisungcrbeten
— äuse b sta — Art vorgenommen worden waren. Das Eis der eichse Ebbe111 88 üö videre. au “ preußischen Strecke des Stromes, nämlich bis 33 km von der Landesgrenze, durch Eisbrechdampfer aufgebrochen
worden. An jener Stelle konnten am 26. März die Eisbrecharbeiten eingestellt vö weil nun der natürliche Eisabgang begann, der sich in der Hauptsache noch im März vollzog; nur wenig Trümmereis folgte in dea ersten Apriltagen nach.
.„ Memel Weichsel Oder Elbe Weser Rhein
Thorn Steinau Barby Minden Kaub 239 301 275 279 174 cm
— 5 + 68 — 23 — 84 — 82
— Mit dem greßen Ferarohr werden am Tage die Sonne mit ihre n) 2 ermannstadt, 8 eenhsr 1 dm 2 Leeheber her eute den eneta n
Stadt gewählt und einen Platz nach ihm benannt.
99 8 1 8
Amsterdamm, 3, Mat. M. T. B. Lant, Meltung bes 6 9 ru Landesanstalt für Gewässerkunde im preußischen Ministerium der 11“ verseeffehn 88 vroße Volke⸗ müscbem R2 EEö“ “ 2 . ter Absingen von patriotischen Liedern durchzogen hatten, ver⸗ „Winterlage“. Da er sonst im März hoch anzuschwellen pflegt, liegt viuerten si Födnn äner die Kriegsgegner eine Versammlung unter freiem Himmel abzuhalten. Sie verbrannten deren Programm vor dem Rathaus, verjagten die hervorragendsten Friedensagitatoren und giiffen das internationale soztaltstische Bureau an, wo sie Schriften und Drucksachen vernichteten.
6
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Carmen. Oper in vier
8 Theater.
Aönigliche Schauspiele. Sonntag: Overnhaus. Mittags: 215. Karten⸗ reservesatz. Mit Allerhöchster Ge⸗ nehmigung: Zum Beuen der not⸗ leidenden Angehörigen hiesger zum Heeresdienst eiaherufener Oesterreicher und Ungarn: Zum ersten Male: Kyritz⸗Pyritz. Anfang 12 Ubr. — Abdenbs: 119. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Violetta. (ELa Traviata.) Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text von Piavpe. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 121. Abonnements⸗ vorstellung. Dienst⸗ und Freivplätze sind aufgehoben. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Szene gesetzt von Sum Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
Montag: Opernhaus. 120. Abonne⸗ mentsvorstellung. Tieftand. Musikdrama in einem Vorspiel und zwei Aufzügen nach A. Guimera von Rudolph Lothar. Musik von Eugen d'Albert. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 122. Abonnementsvor⸗ stellung. Könige. Ein Schauspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. In Szene gesetzt von Herrn Resisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.
Opernhaus. Dienstag: Siegfried. — Mittwoch: Ein Mastenball. — Don⸗ nerstag: Martha. — Freitag: Der sliegende Holländer. — Sonnabend: Der Troukadour. — Sonntag: Der Rosenkavalier.
Schauspielhaus. Dienstag: Kyritz⸗ Byrius. — Mittwoch: Peer Gynt. — Donnerstag: Kyrit⸗Pneitz. — Freitag: Der neue Herr. — Sonnabend: Kyritz⸗ Pyritz. — Sonntag: Könige.
Deutsches Theater. (Direkton: Max Reinhardt.) Sonntag, Nachmittags 2 ⅛ Uhr: Zu kleinen Preisen: Her Weibsteufel. — Abends 7 ½ Uhr: Der Geizige.
Nontag: Der Weibsteusfel.
Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonn⸗ abend: Der Geizige. Donnerstag: Tobias Buntschuh.
Kammerspiele. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Das Konzert. — Abends 7 ½ Uhr: Fasching. Montag bis Sonnabend: Fasching.
Volksbühne.
(Theater am Bülowplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die Ratten. — Abends 7 ½ Uhr: Bolk in Not.
Montag und Donnerstag: Das Konzert.
Dienstag und Mittwoch: Volk in Not.
Freitaa: Zum ersten Male: Elga.
Sonnabend: Elga.
Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Auf Flügeln des Gesanges. — Abends 7,20 Uhr: Die tolle Komteß. Operette in drei Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Die tolle Komteß.
Theater in der Aöüniggrützer Straste. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Kameraden. — Abends 7 ½ Uhr: Arthur Schnitzler⸗ Abend: Die Frage an das Schicksal. — Deaksteine. — Abschiedssouper. — Literatur.
Montag und Freitag: Erdgeist.
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Arthur Schnitzler⸗Abend.
Mittwoch: Totentanz, I. Teil.
Komödienhaus. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der siebente Tag. — Abends 7 ½ Uhr: Die verlorene Tochter. Lustspiel in drei Aufzügen von Ludwig Fulda.
Montag und folgende Tage; Die ver⸗ lorene Tochter
Deutsches Künstlertheater. Nürn⸗ . Lbr
bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
u ermäßigten Preisen: Die beiden
lingsberg. — Abends 7 ¼ Uhr: Der Kammersänger. Drei Szenen von Franf Wedekind. — Hierauf: Comtesse2 Nizzi. Komödie von Arthur Schnitzler. — Nachher: Erster Klasse. Bauernschwank in einem Akt von Ludwig Thoma.
Montag und folgende Tage: Der Kammersänger. — Comtesse Mizzi. — Grster Klasse.
Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Char⸗ lotte Stieglitz. — Abends 7 ½ Uhr: Madame Legros. Drama in 3 Akten von Heinrich Mann.
Montag: Liebe. 8
Dienstag, Mittwoch Freita Sonnabend: Madame Legros.
Donnerstag: Peer Gyut.
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Johannis⸗ seuer. — Abends 7 ½ Uhr: Alt⸗Heidel⸗ Pehg. Schauspiel in fünf Akten von Wilhelm Mevyer⸗Förster.
Montag: Der Bibliothekar.
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Der Tartüff. — Sganarell.
Mittwoch: In Behandlung.
Freitag: Hinter Mauern.
Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen Kater Lampe. — Abends 7 ⅛ Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von
enri Nathansen. Autorisierte Ueber⸗ etzung aus dem Dänischen von Dr. John Josephsohn.
Montag: Hinter Mauern.
Dienstag: Zum ersten Male: Robert und Vertram.
Mittwoch: Die Räuber.
Donnerstag und Sonnabend: Robert
und Bertram.
Freitag: Der Bibliothekar
Deutsches Gpernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 2 ½ Ubr: Zu ermäßtiaten Pieisen. Bocegerio. Abends
Nach der Novelle von Prosper Merimse frei bearbeitet von Henry Meilhac 18 1 dühae Halévy. Musik von Georges
zet.
Montag und Sonnabend: Feuersnot. — Hierauf: Die glückliche Insel.
Duenstag: Der Troubadour.
Mittwoch: Martha oder Der Markt zu Richmond.
Donnerstag: Hoffmanns Erzäh⸗ l(ungen.
Freitag: Der Postillon von Lonju⸗ e.
Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Sonntag, Abends 7,20: Die 724 1G Sriuer Majestät. Deutsches Singspiel in drei Akten von Rudolf und Leo Walther Stein. Ge⸗ angstexte von Rudolf Presber. Musik von Gilbert.
Montag und folgende Tage: Die Dose Seiner Majestät.
8
Theater des Westens. (Station: Fpolo ischer Garten. Kantstraße 12.)
onntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Ehre. — Abends 7 ½¼ Uhr: Stolze Tnea. Operette in drei Akten von Georg Okonkowski. Musik von Max Gabiiel. Ie und folgende Tage: Stolze 2 eag.
—
Theater am Nollendorfplatz. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Blaue Jungens. — Abends 7 ½ Uhr: Die Gulaschkanone. Volksstück mit Gesang und Tanz in drei Akten von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Die Gulaschkanone.
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die Walküre.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Das Glücksmädel. — Abends 7 ¾ Uhr: Die blonden Mävels vom Linvenhof. Schwank in 3 Akten von Georg Okonkowski.
Montag und folgende Tage: Die blonden Mädels vom Linvenhof.
Thaliatheater. (Dresdenerstr. 72/73.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Charleys Tante. — Abends 7,25 Uhr: Das Vagabunden⸗ mädel. Possenspiel mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Bern⸗ hard Buchbinder. .ne Si. von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.
Montag und folgende Tage: Das Vagabundenmäbdel.
Birkus Husch. Sonntag, Nachmitt. 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen. In beiden Vor⸗ stellungen: Die versunkene Stadt. Riesen⸗
racht⸗Wasser⸗Pantomime in einem Vor⸗ piel und vier Akten, nach der Vineta⸗
egende frei bearbeitet von Paula Busch. — Außerdem in beiden Vorstellungen: Das vorzügliche Mai⸗Programm. (Nachmittags hat jeder Se ein angehöriges Kind unter 10 Jahren frei au allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind zahl halbe Preise.)
Montag und folgende Tage: Die versunkene Stadt und das glänzende Mai⸗Programm.
“
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth Ziegelmeyer mit Hrn. Leutnant Uto Gallwitz (Langen⸗ brücken, Baden —Reichenbach, Schlesien).
Gestorben: Hr. Justizrat Eugen Bassenge (Schweidnitz).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil:
Der Vorsteher der Expedition 3 Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Expedition (Mengerin in Berlin. 1 8
Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagsanstalt Berlin, Wilbelmstrafte 32,
Fünf Beilagen
sowie die 1444. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.
Angesichts der amtlichen bildern Mitteilung, daß der durchschnittliche wöchentliche Brotverbrauch ausgestatteten Vortrag „Unser Kreuzergeschwader, Erlebnisse, Tätigkeit im März 6 Pfund, statt der von Lord Devonport als Sicherheits⸗ höchstmaß bezeichneten 4 Pfund betragen habe, fordert die „Times
3 erneut Zwangsrationierung nicht nur des Brotes, sondern auch seinen Vortreaa „Werden und Vergehen im Weltenraum’. Am nur einiger Lebensmittel die nicht rationierten „ge amstert“ würden. Die Zeitung erwähnt, daß mit der Absicht, die ationierung zu ver⸗ meiden, diese Woche im Parlament zwei durchgreifende Vorschläge zur Einschränkung des Brotgenusses gemacht werden würden, nämlich die Verkürzung der Brotverkaufsstunden und die Einführung brot⸗
Staatssekretäre. 8
Erste B eitage
8.
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen St
Z1“
8
Amtliches.
Königreich Preußen.
u1u“
11““ 8 8
Ministerium des Innern.
In der Woch vom 22. bis 28. April 1917 auf Grund der Bundesratsverordnung über Wohlfahrtspflege während
des Krieges vom 15. Februar 1917 genehmigte
1) öffentliche Sammlungen,
2) Werbungen von Mitgliedern,
3) Vertriebe von Gegenständen.
5
Name und Wohnort des Unternehmers
Zu fördernder Wohlfahrtszweck
Zeit und Beꝛirk, die Mittel abgeführt werden in denen 89 Unternehmen sollen ausgeführt wird
I. Genehmigte Veranstaltungen.
Oberpraͤsident in Potsdam beschädigte
von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten, Berlin
E. V., Berlin
Deutschen
88
erein „Feldgrau 1914/15“, Berlin b
fürsorge, Berlin
Beerlin, den 3. Mai 1917.
in den Lazaretten mit Lesestoff
2) Werbungen von Mitgliedern.
Deutsch⸗Vlämische Gesellschaft, Verbreitung der Kenntnis und des Ver⸗ Deutsch⸗Vlömische ständnisses des Vlamentums unter den
3) Vertriebe von Gegenständen.
a. Postkarten. 8 Fuͤrsorge für das Heer und die Marine Der Verein
Deutsche Zentrale für Jugend⸗ Zum Besten der Jugendfütsorge
1 b. Druckschriften. Verein Feldgrau 1914/15“, Berlin
Freiwilliger Erziehungsbeirat für Sittliche und wirtschaftliche Förderung Der Erziehurgs⸗ der Waisen Berlins in den auf ihre beirat Entlassung aus der Schule folgenden
1) Sammlungen.
Fürsorge für die Hinterbliebenen der im Nationalstiftung Kriege Gefallenen und für Kriegs⸗
Bis 31. Mai 1917, Provinz Branden⸗ und Krieagsbeschä⸗ burg und Landespoltzeibezirk Berlin.
digtenfürsorge
Gesamtausschuß zur Verteilung Versorgung der Truppen im Felde und Der Gesamtausschuß Biz 30. Juni 1917, Preußen.
Gesellschaft
Bis 31. Dezember 1917, Preußen. (Vertrieb von Haus zu Haus und in Lokalen vng dshiassen
Bis Ende Mat 1917, Preußen. (Vertrieb von Haus zu Haus und in Lokalen ausgeschlossen.)
Der Verein
Fürsorge für das Heer und die Marine Der Verein bezw. Bis 31. Dezember 1917, Preußen.
Seine Kaiserliche und Königliche Ho⸗ heit der Kronprinz des Deutschen⸗ Reichs und vo Preußen 88 88
(Vertrieb von Haus zu Haus und in Lokalen ausgeschlossen)
Der Minister des Innern. J. A.: von Jarotzky.
1“]
Varlamentsbericht.) Dentscher Reichstag. 99. Sitzung vom 3. Mai 1917
Nachtrag. 8 Die Reden des Staatssekretärs des Reichspostamts
Kraetke, die gestern wegen verspäteten Eingangs der Steno⸗ Memne nicht veröffentlicht werden konnten, haben folgenden
ortlaut: Meine Herren! Ich möchte zunächst den Herren Vorrednern
meinen wärmsten Dank dafür aussprechen, daß sie die Leistungen der Beamten so warm anerkannt haben. Die Beamten verdienen das in vollem Maße. Es hat mir sehr wohl getan, daß das hier öffentlich zum Ausdruck gekommen ist. Dabei haben ja die meisten Herren dar⸗ auf Rücksicht genommen, daß die jetzigen schwierigen Verhältnisse uns
noch nicht gestatten, den Dienst in der Weise wahrzunehmen, wie wir
es selbst wünschen möchten. Es ist uns voll bekannt, daß sowohl bei den Annahmestellen wie bei der Bestellung der Briefe, Telegramme usw. und der Pakete noch nicht alles so fließt, wie wir das wohl wünschen. Aber die Herren haben das ja auch zum großen Teil her⸗ vorgehoben; die Verhältnisse sind eben stärker; es fehlt an den geübten Kräften, und wir müssen uns alle, auch im Bereiche der Post und Telegraphie, bescheiden. G
Dabei darf nicht außer Acht bleiben, daß, was die Beförderung
anbelangt, die Verhältnisse sich so gestaltet haben, daß wir nicht mehr
o viel Eisenbahnzüge als früher zur Verfügung haben. Ich möchte
Ihnen einmal einige Zahlen hierüber geben. Z. B. hatten wir zwischen dem Westen und Berlin nach jeder Richtung früher 29 Züge, jetzt nur 13 Züge. Zwischen dem Osten und Berlin hatten wir früher 13 und 14 Verbindungen; jetzt beschränkt sich die Zahl auf 5 oder 6. Da ist es erklärlich, daß eine Verlangsamung in der Beförderung ein⸗ getreten ist. Die Züge verkehren langsamer und brauchen mehr Zeit. Dazu kommt, daß die Züge sehr belastet sind und sehr viel weniger Beiwagen als früher befördern.
Wenn dann gesagt wird: bei der Telegraphie tritt häufig eine
Verspätung ein, die sehr groß ist, so muß ich unumwunden zuͤgeben, daß wir Zeiten gehabt haben, wo die Beförderung der Telegramme nicht so schnell ging, wie das sonst der Fall ist, und wie es auch unter den jetzigen beschränkten Verhältnissen hätte noch etwas besser ge⸗ schehen können. Das lag aber an den sehr ungünstigen Witterungs⸗ verhältnissen. Den Herren ist bekannt, daß wir einen sehr harten
Winter gehabt haben, daß darunter die Telegraphenleitungen ge⸗ litten haben und daß das Personal, und gerade das Aushilfspersonal,
sehr stark dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Die Herren wollen auch nicht vergessen, daß die jungen Leute, die früher die
Briefe und Telegramme mittels Rad schnell bestellten, im Felde sind,
und daß wir meist nur weibliche Kräfte zur Verfügung haben, die
* Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
erstens Räder nicht benutzen und auch den Dienst nicht so schnell ver⸗ sehen, wie die flinken Burschen.
Dann ist besonders von vielen Seiten uns bei den Paketen vor⸗ gehalten worden: ja, mit der Paketbeförderung steht es doch ganz übel, und du hast die Einschreibepakete aufgehoben, nur um nicht Ent⸗ schädigungen zahlen zu müssen. Meine Herren, ich habe schon im Ausschuß zum Ausdruck gebracht, daß diese Ansicht ganz falsch ist. Wir haben tatsächlich bei den jetzigen Personalverhältnissen und der beschränkten Beförderung auf der Eisenbahn nicht die Möglichkeit, in den Aemtern wie auch in den Bahnposten, drei Gattungen von Pa⸗ keten zu unterscheiden. Die Herren, die uns vorwerfen, daß wir uns vor größeren Entschädigungen hüten wollten, mögen doch in Rücksicht ziehen, daß wir die Wertsendungen nicht aufgehoben haben, und daß, wenn diejenigen, die sich einen großen Wertersatz sichern wollen, ihre Sendungen als Wertpakete aufliefern, sie mehr erhalten als bei Ein⸗ schreibepaketen, da bei Einschreibepaketen immerhin die Höhe der Entschädigung beschränkt ist. Dann ist wiederholt ausgeführt worden, daß das Publikum gezwungen sei, zu der Einschreibung zurückzugreifen, weil so viele Pakete verschwinden. Ich habe schon im Ausschuß er⸗ wähnt, daß jetzt mehr Pakete abgängig werden, als in früheren Zeiten. Das ist darauf zurückzuführen, daß unter dem Hilfspersonal doch immer manche sind, denen fremdes Eigentum nicht so heilig ist, wie wir es gewohnt sind bei unseren ständigen Postbeamten. Aber ein so erschreckendes Verhältnis, wie es die Herren geschildert haben, ist nicht vorhanden. Da möchte ich z. B. anführen, daß jetzt die Zahl der Verluste sich darauf beschränkt, daß 0,28 auf tausend Pakete abgängig werden. Das bedeutet, daß auf etwa 4000 Pakete ein Paket abgängig
geworden ist. Also, so ganz ins Ungemessene geht es nicht, und Sie
wollen überzeugt sein, daß wir alles mögliche tun, um diesem Uebel⸗ stand Einhalt zu tun.
Dann muß ich mich aber ganz besonders dagegen wehren, wenn zum Ausdruck gebracht wird, diese Dinge hingen mit den Löhnen des Aushilfspersonals zusammen. Das ist in keinem Falle richtig. Wir zahlen Löhne, die dem entsprechen, was von anderen Behörden für gleiche Arbeit gezahlt wird. Es wäre sonst gar nicht möglich, Per⸗ sonal zu bekommen. Das ist eine Idee, die in vielen Köpfen besteht, als wollte die Post recht wenig bezahlen. Die Postverwaltung be⸗ zahlt eben das, was sie bezahlen muß, was auch andere Behörden für ihre Hilfskräfte bezahlen. Es kann gar keine Rede davon sein, daß da eine schlechte Bezahlung mitspricht; ich kann im Gegenteil sagen, daß die Frauen sehr gern zu uns kommen, weil der Dienst nicht so schwer ist und die Frauen bei den freien halben Tagen, Vormittags oder Nachmittags, in die Lage kommen, sich mit ihren Kindern, ihrer Häuslichkeit zu befassen.
Wenn dann gesagt wird, der beste Beweis wäre ja, daß in Fällen, die zur Strafe gezogen wurden, die Leute angegeben hätten, sie hätten die Veruntreuung aus Not begangen. Ja, meine Herren, mir ist kein Fall bekannt, wo nicht, wenn einer etwas gestohlen hat, behguptet würde, er hätte es aus Not getan. Das sagt er natütlich schon, um eine möglichst milde Strafe hesbeizulühren.
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Von verschiedenen Herren sind dann noch Wünsche zum Ausdruck gebracht worden. Insbesondere der erste Herr Redner hat an mich die Frage gerichtet, ob noch keine Preßtelegramme mit Oesterreich⸗ Ungarn zugelassen würden. Die Sache ist im Gange, und wahrschein⸗ lich schon in den nächsten Tagen wird eine Verfügung kommen, daß auch mit Oesterreich⸗Ungarn Pressetelegramme zu ermäßigter Ge⸗ bühr zulässig sind.
Dann ist von der Lage der nicht etatsmäßigen Gehilfinnen be Erkrankungen gesprochen worden. Hier muß die Behörde anerkenne daß die Verhältnisse nicht günstig liegen. Aber wir sind emsig dabei, einen Weg zu suchen, auf dem die Uebelstände, die sich herausgestellt haben, beseitigt werden können.
Was den Wunsch angeht, daß für die lange im Felde stehenden jüngeren Beamten eine Erleichterung betreffs Ablegung des Examens eintreten möchte, so habe ich hier eine Verfügung vom 29. April, die morgen oder übermorgen im Amtsblatt erscheinen wird. Dadurch wird die Sache so geregelt, daß der Vorbereitungsdienst für Pof referendare und Gehilfen, die am jetzigen Kriege teilnehmen, um die Zeit des Kriegsdienstes, jedoch höchstens um ein Jahr, gekürzt wer⸗ den kann. Die Regelung erfolgt also in der Weise, wie sie auch von anderen Behörden vorgesehen ist.
Im weiteren ist die Befürchtung geäußert worden, daß für unsere Unterbeamten, was die Verpflegung betrifft, nicht ausreichend gesorgt würde, daß die Brotration zu gering sei. Nun, meine Herren, wir haben durchgesetzt, daß die im Eisenbahnpostdienst und im Dienst auf den Bahnhöfen, also im äußeren Dienst beschäftigten Beamten, auch die Telegraphenarbeiter, als Rüstungsarbeiter anerkannt worden sind und demgemäß die Zulage bekommen. Uns ist nur ein Fall be⸗ kannt, in dem eine Beschwerde darüber geführt ist, daß ein Beamter sie nicht bekommen hätte. Die Sache ist untersucht worden, und die Oberpostdirektion hat anerkennen müssen, daß der Beamte nicht zur Kategorie derjenigen gehört, die auf die höhere Ration Anspruch hätten. Die Entscheidung ist also richtig gewesen.
Was die Bemerkung des Herrn Abgeordneten Nacken wegen der Kleiderkassen betrifft, so wird die Sache untersucht werden. Uns hier ist nicht bekannt, daß derartige abweichende Ansichten bei den Oberpostdirektionen bestehen.
Von dem Herrn Abgeordneten von Flemming ist dann der Wunsch geäußert worden, ob nicht bei beabsichtigten Postsperren den Angehörigen Andeutungen gemacht werden könnten, daß eine Sperre eintreten würde. Auf dem Standpunkte haben wir anfangs auch ge⸗ standen, aber anerkennen müssen, daß die militärischen Gründe doch so überwiegend sind, daß man darauf nicht bestehen kann. So mußten wir davon Abstand nehmen. Daß die Folgen, die sich aus den Sperren für die Absender ergeben, sehr unangenehm sind, ist gewiß anzu⸗ erkennen. Aber schließlich muß sich alles doch danach richten, was die Militärbehörde fordert und was für unseren Sieg notwendig ist.
Die weiter zum Ausdruck gebrachte Befürchtung, daß eine Unter⸗ suchung der Pakete durch Postbeamte stattfinden solle, ist vollkommen unberechtigt. Die Postbeamten dürfen sich mit dem Inhalt der Pakete nicht beschäftigen.
Was den Erholungsurlaub anlangt, so ist das unter den jetzigen Umständen eine sehr schwierige Frage. Immerhin sind wir dahin gekommen, die Entscheidung zu treffen, daß der Erholungsurlaub wie im vorigen Jahre im Umfange bis zu zwei Dritteln des sonst üblichen bewilligt werden soll. Natürlich ist das nicht leicht durchzuführen, da uns, wie auch von den Herren schon ausgeführt worden ist, beinche die Hälfte des Fachpersonals entzogen ist und die Vertretung sich recht schwierig gestalten wird.
Was dann die von vielen Seiten zum Ausdruck gebrachten Wünsche auf Einsetzung von Beförderungsstellen betrifft, so ist diese Frage auch bei den Verhandlungen zur Sprache gekommen, und ich Hin oll⸗ ständig einig mit meinem Herrn Kollegen vom Schatzamt, daß bei der langen Dauer des Krieges von der Einsetzung von Beförderungs⸗ stellen nicht weiter Abstand genommen werden kann; wir werden daher für die notwendigen Beförderungsstellen im nächsten Etat ein⸗ treten. (Bravo!)
Ueber die Löschung der Disziplinarstrafen möchie ich mich nicht des näheren auslassen. Es ist dies eine allgemeine Frage, die für alle Beamten im Reich und in Preußen einheitlich geregelt werden muß, und den Herren ist ja bekannt, daß die Sache im Abgeordnetenhaus besprochen und nochmals in die Kommission verwiesen worden ist.
Was dann den Wunsch nach einer Reform des Dienstes an⸗ betrifft, so möchte ich denjenigen Herren, die so warm dafür ein⸗ getreten sind, doch noch einmal vor Augen führen, daß wir ja seit Jahren an der Reform tätig sind. Wir haben dauernd Geschäfte,
die bisher der Zentralbehörde oblagen, auf die Provinzialbehörden
übertragen und Geschäfte, die bisher den Provinzialbehörden oblagen, den Lokalbehörden zugewiesen. Ebenso sind Geschäfte, die bisher höhere Beamte wahrgenommen haben, auf mittlere Beamte, und Ge⸗ schäfte, die bisher mittleren Beamten oblagen, auf Unterbeamte über⸗ tragen worden. Das war ja überhaupt der Sinn der Schaffung von Oberpostschaffnerstellen. Die Zahl der höheren Beamten hat sich seit 1914 um 500, die Zahl der nicht etatsmäßigen mittleren Beamter also der Anwärter auf etatsmäßige mittlere Stellen, hat sich um 3000 vermindert. Das sind doch Zahlen, die sprechend darlegen, in welcher Weise die Behörde vorgeht. Eine Reform findet also dauernd statt. * Das Eintreten der Herren für die Agenten entspricht vollständig unseren Wünschen. Wo etwas zu machen ist, wird es geschehen. Wir sind damit beschäftigt, zu erwägen, inwieweit eine Verbesserung der Dienstaufwandsgelder und der Vergütungen der Agenten erforderlich ist. Daß für Agentenstellen auch Kriegsbeschädigte herangezogen wer⸗ den, davon können die Herren überzeugt sein. Die Oberpostdirektionen sind besonders dazu angewiesen worden, und ihre Aufmerksamkeit ist besonders darauf gelenkt worden, daß sich die Kriegsbeschädigten sehr wohl für die Agenturen eignen, und wir haben schon einige solcher Agenten eingestellt. 1 Die Postverwalterentschädigung nach Prozenten festzusetzen, wie es der Herr Abgeordnete Meyer wünschte, wird nicht gehen. Wir