1917 / 124 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst und Wissenschaft.

Die Kriegsbilderaus tellung der Akademie der Künste am Pariser Platz, die sich eines regen Besuches erfreut, wird auch an beiden Pfingstfeiertagen von 10 bis 5 Uhr geöffnet sein.

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Die St. Emmeramskirche in Regensburg soll im Laufe des Frühjahrs und Sommers restauriert werden, nachdem in den vor⸗ hergehenden Jahren die Vorhalle und der Dionysuschor einer gründ⸗ lichen Ausbesserung unterzogen worden sind. Sollten sich auch in diesem Teile der Kirche, gleich wie im Dionysuschore und in der Vor⸗ halle, alte Malereien finden, so ist deren Konservierung nur dann in Aussicht genommen, wenn sich vollständige und gut er⸗ haltene romantsche Bilderreste finden. Dagegen kommt der Wieder⸗ besstenung der barocken Balkendecke neben dem künstlerischen Werte auch kunstgeschichtliche Bedeutung zu, da es, wie „Die Kirche“ be⸗

tont, sehr von Interesse ist, daß die zu den noch erhaltenen alten

Bildern in den Kassetten der Decke gehbrige ornamentale Bemalung durch die Restauration aufs neue erstehen kann; diese wird daher in der Art der Decke des Dionysuschors durchgeführt werden.

Land⸗ und Forstwirtschaft

Herstellung von Trocknungsanlagen für Gemüse und Obst in Verbindung mit Elektrizitätswerken.

Ddie Stadt Dutsburg hat in ihrem Elektrizitätswerk eine von dem dortigen Betriesingenteur Fietz entworfene Anlage für Trocknungszwecke einbauen lassen. Mittels derselten haben Beamte und Arbeiter des Werkes einen großen Teil von Gemüse und Obst für ihren Wintervorrat trocknen können. Ueber die Anlage selbst werden folgende Angaben gemacht: An der Stelle, an der die aus Turbo⸗ dynamos ausgetretene warme Luft ins Freie entweicht, is ein geschleossener eiserner Schrank eingebaut, der etagen weise Deahtnetzhorden besitzt. Die Luft wird unten in den Schrank eingeführt, passiert sämtliche Horden, trocknet das auf diesen befindliche Obst oder Gemüse und entweicht aus dem Schrank, der oben offen und zum Schutz gegen Reaen usw. durch ein im Abstand von 1 m angebrachtes Dach geschützt ist. Es empfiehlt sich, bei Anfertigung der Netzhorden veczinkten Draht zu verwenden, um Rosthildung bei der Trocknung zu verhindern. Die Trocknungsdauer für Gemüse⸗ und Obstschnitzel, die nach dem Dörr⸗ verfahren vorbereitet sind, beträgt etwa 4—5 Stunden. Auf einen Quadratmeter Horden lassen sich ungefähr 20 Pfund Gemüse bei enmaliger Beschickung trocknen. Clektrizitätswerks verdien t Nachahmung, da hierdurch die Möglichkeit geboten ist, ohne wesentlich neue Anlagen und ohne Aufwendungen für Brennmaterial beträchtliche Mengen von Trockenaut herzustellen. (Mittetlungen der Rohmatertalstelle des preußischen Landwirtschafts⸗ ministerium-s.) 8 1“

Nr. 42 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten am 23. Mat 1917, hat folgenden Inhalt: Ueber die Herstellung von Sonnenuhren. Vermischtes: Ergänzungsbauten am Rhein⸗Herne⸗Kanal. Förde⸗

rung von Kleinhaussiedlungen und Kleinbauten. Prüfstelle für

Ersatzglieder für Kriegsbeschädigte in Charlottenburg. der Stromschiene für elektrische Bahnen.

Befestigung

Das Vorgehen des Duisburger

verbielet das Oberkommando in den

Theater und Musik.

Schillertheater Charlottenburg.

Die Besucher des Charlottenburger Schillertheaters verlebten am Donnerstag einen vergnüglichen Abend durch die Neueinstudierung des Lustspiels „Kammermusik“ von Heinrich Ilgenstein. Das heitere Stück, dem gelegentlich seiner e auf einer anderen Berliner Bühne vor einigen Jahren schon ein freundlicher Erfolg beschieden war, wirkte auch bei seiner Wiederbelebung durch die herzhafte Komik seiner Voraussetzungen und die schlagfertige Frische seines Dialogs. Der Verfasser, der seinen Stoff mit einer an Ludwig Thoma erinnernden Keckheit bis zu den letzten Folgerungen ausgestaltet, be⸗ herrscht die Bühnentechnik so sicher, daß man seinen lustigen Einsällen willig folgt, auch da, wo sie sich über das Gebiet des Glaubwürdigen leichten Mutes hinweagsetzen. Die Aufführung am Schillertheater von Richard Kirsch geschickt geleitet wurde dem erheiternden Stück voll gerecht. Georg Parschke als Tenor Niemayer, der, um besser Katriere zu machen, seire junge Chegefährtin verleugnen muß, fand für alle komischen Verlegenheiten seiner Rolle den rechten leichtberzigen Lustspielton. Else Wasa gab die gewandte Sängeresgattin mit viel Anmut und Lauve, in den Hauptauftritten des Stücks von Heinz Senger nefflich unterstützt, der aus dem Theaterintendanten, Graf Prillnitz, eine scharf umrissene, sehr lustige Karrikatur machte. Die kleintren Rollen waren im wesentlichen gut besetzt, so daß eine erfreuliche Gesamt⸗ wirkung erzielt wurde. Die Zuschauer dankten durch starken Beifall, der den Verfasser und die Darsteller wiederhort vor den Vor⸗

hang rief.

Im Könialichen Opernhause wird morgen, Sonntag, „Der Rosenkavalter“ mit den Damen Hatgren⸗Waog, Denera, Tux und den Herren Stock als Gast, Bischoff, Henfe, Sommer, Habich, Philipp und Furck in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Stiedry. Aafang der Vorstellung 7 Uhr. Am Mittwoch, den 30. d. M., Nachmittags 2 ½ Uhr, findet eine Auf⸗ fütrung der Oper ’” unn 7883 und des Balletts „Die

uppenfee“ zu ermäßigten Preisen statt. 8 51” Königlichen Schauspielhause geht morgen die Posse „Kyrstz⸗Pyritz“ in Stene. In größeren Rollen ünd die Damen Coste, Dora, Heisler, von Mavyburg, Schlüter, Sussin sowie die Herren Boettcher, Eichholz, von Ledebur, Müöhihofer, Patry, Sachs und Vespermann beschäftigt. Spielleiter ist Dr. Bruck, musikalischer Leiter Herr Schmalstich.

Der Direktor Maximilian Sladek hat für die Aufführungen der Operette „Niobe“, die im Lessingtheater am nächsten Freitag die Sommersptelzeit eröffnen, das Blüthner⸗Orchester ver⸗ pflichtet. Der Komponist Oskar Straus hat die musikalische Leitung

übernommen. Mannigfaltiges.

Durch die wiederholten Waldbrände der letzten Zeit veranlaßt, Marken für seinen Be⸗ fehlsbereich, mit unverwahrtem Feuer oder Licht den Wald zu be⸗ treten oder sich demfelben in gefe rbringender Weise zu nähern sowie im Walde einschließlich der bindurchführenden Wege oder außerhalb der Waldgrenze in einer Entfernung bis zu 30 m zu rauchen oder Feuer anzuzünden. Das Verbot des Feuermbcheng bezieht sich nicht auf die im Walde heruflich tätigen Personen, wie Waldarbeiter, Köbler, Förster usw. Wer das Verbot des § 1 übertritt oder zu seiner Ueber⸗ tretung auffordert oder anreizt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mildernder Umstände mit Haft obder Geldstrate⸗ bis zu 1500 bestraft. Das Verbot tritt mit dem 27. Mai 1917 in Kraft, mit dem 31. Oktober 1917 außer Kraft.

Die Freiwillige Turnersanitätskolonne vom Roten Kreuz⸗Berlin eröffnet wieder neue Ausbildungskurse im Königstädt. Realgymnasium, Elisabethstraße 57/58. Aufgenommen

8 v. und a. v. von der Kr.

werden Männer, die bei ihrer letzten Musterung als a. v., g. b. oder d. u. bezeichnet sind; ferner der Jahrgang 1909. Auf Antrag werden Militärbehörde für den Dienst der freiwilligen

ankenpflege freit gegeben. Schriftliche Meldungen sind an Kreis⸗ turnwart Kregenow NO. 18, Elisabethstraße 57, zu richten.

Im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird seit einigen Tagen ein neuer Vortrag: „Tirol einst und jetzt“, ehalten. Verfasser ist der Redakteur J. Uprymni (Wien); ein orwort, das die Entstehungsursachen des österreichisch⸗italtenischen Krieges in kurzer Darstellung aufrollt, stammt von dem Oberleutnant Ritter (Wien). Die Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet hat das österreichische Kriegspresseamt geliefert. Die sehr interessante Schil⸗ derung führt die Zuhörer an der Hand hervorragender farhiger photograpbischer Aufnahmen in die heftig umstrittenen Grenzgebiete Tirols, die mit ihren wundervollen landschaftlichen Schönheiten von jeher das Enrzücken aller Naturfreunde hervorgerufen haben. Mit um so größerer Entrüstung nimmt man dabet aber auch die unwiderleglichen Beweise sinnloser Zerstörungewut zur Kenntnis, welche der italienische Generalstab aus Enttäuschung über den Mangel wirklicher Erfolge an Kirchen, Gebäuden und unbefestigten Ortschaften verübt hat. Die hieran gekäüpfte Bemerkung, die Entente möchte anstatt der erfundenen belgischen Greuel lieber, hierüber ihren und den reutralen Völkern wahrheitsgemäße Berichte liefern, wird drüben wohl kaum Verständnis finden; die „unerlösten“ Völker Tirols dürften aber nach diesen Proben italienischer Freundschaft und Kultur keine große Lust verspüren, ihren Befreiern vertrauens⸗ voll entgegenzublicken. Desto größere Freude bereitet es, sich davon zu überzeugen, daß es den Italienern zweijähriger Kampfdauer nicht gelungen ist, mehr als den zehnten Teil des Gebiets zu erobern, das sie seierzeit hätten frei⸗ willig von Oesterreich bekommen können. Von höchstem Interesse ist es ferner, einen Einblick in die österreichischen Verteidigungslinien auf den höchsten Gipfeln der Dolomiten, des Ortler usw. zu gewinnen, die den Zuhsrer mit großer Bewunderung für die in ewigem Eis und Schnee furchtlos ausharrenden siegreichen Verteidiger Tirols erfüllen. Was hier an selbstlosem Opfermut und kühnster Heldentatkraft im Kampfe gegen Srese c esc und erbarmungslose Naturgewalien geleistet wird, muß man im Bilde ge⸗ schaut haben, um sich ein Urteil darüber zu bilden. Ein Abstecher in die vom Kriege bisher verschont gebliebenen Geblete Tirols, die dem Fremdenverkehr zur Erholung offen stehen, begtst die fesselnden Darlegungen, die der Sprecher der „Urania“ W. Foelsch in ausdrucks⸗ voller Rede vorträgt. Der lebhafte Beifall, der am ersten Abend dem Vortrag zuteil wurde, läßt erhoffen und wünschen, daß sich die künftigen Wiederholungen regen Besuches erfreuen mögen.

London, 25. Mai. (W. T. B.) Nach einer Reutermeldung wurde gestern in ganz Großbritannien der Empire⸗Tag gefeiert. Anläßlich dieser Feier erließ der König eine Proklamation, in der das Volk aufgefordert wird, mit den Lebensmitteln sparsam umzugehen, um die „Piraterie“ der Feinde zu Schanden zu machen. Die Proklamation wurde in allen Orten des Landes ver⸗ lesen, und zahlreiche Menschen unterzeichneten eine Erklärung, in der sie sich zur freiwilligen Einschränkung verpflichteten.

Kopenbagen, 25. Mai. (W. T. B.) „Berlingske Tidende“ meldet aus Stockholm: Eine schwedische Expedition für Kohle⸗ gewinnung auf Spitzbergen reist in den nächsten Tagen ab.

Im Sommer wird man auf Spitzbergen mit 150 Mann arbeiten,

von denen 100 Mann dorr überwintern sollen. Für dieses Jahr rechnet man mit einem Kohlegertrag von 2000 3000 Tonnen, für die kommenden Jahre mit bedeutend höheren Erträgen.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) .

A

Opernhaus. 140. Abonnementsvorstellung. .Fvritz⸗Mmnri Dienst⸗ und Frelbite sind aufgehoben. Sonntag: Kyritz⸗Pyritz. Der Rosenkavalier. Komödie für Musik, in drei Akten von Hugo von Hof⸗ mannsthal. Musik von Richard Strauß. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Reinhardt.) Sonntag, Dr. Stiedry. Regie: Herr Oberregisseur Faust, erster Teil. Droescher. Anfang 7 Uhr. Montag, Abends 7

Schauspielhaus. 142. Abonnementsvor⸗ Gabriel Borkman. stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Kyritz⸗Pyritz. Alt⸗Berliner Posse mit Gesang und Tanz in drei Auf⸗ zugen (5 Bildern) von H. Wilken und —2 O. Justinus. Musik von Gustav Michaelis. Schimerk. Musikal. Leitung: Herr Professor Hummel. Ffeemerüng. Derr Regisseur Dr. Bruck. Unsang 7 ½ Uhr.

Montag: Opernhaus. 141. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Otello. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verot. Text von Arrigo Boito. Für die deutsche Bühne übertragen von Max Kalbeck. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedrv. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: fessor Rüdel. Anfang 7 Uhr. Abends 7 ½ Uhr:

Schauspielhaus. 143. Abonnementsvor⸗ märchen. stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗- Montag, gehoben. Herr. Ernst von Wildenbruch. In Szene gesetzt et Regisseur Dr. Bruck. Anfang Elga. 1 2

Sonntag,

Dienstag: Opernhaus. 142. Abonne⸗ nachtstraum. mentsvorftellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zum 400. Male: Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomas. des Goetheschen Romans und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Operette vehe Usce, Kapellmeister von Strauß. Regte: Herr von Walter Kollo. Regisseur Bachmann. Ballett: Herr Ballett⸗ voßh e er 8 meister Graeb. 7,2

Schauspielhaus. 144. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. tolle Komteß. (In zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ en tragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Musikaltsche Schmalstich. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 6 ½ Uhr.

Opernhaus. Hänsel und Gretel. Die Pupyenfee. Fulda. Abends: Figaros Hochzeit. Donners⸗ Montag, tag: Rienzt. Freitag: (L.a Traviata.) Sonnabend: verlorene Tochter. Tristan end Inlde. Sonntag:

Hoffmanns Erꝛzahlungen. lloreae Tochter.

Der siebente Tag.

7¼. Uhr:

Nachmittags

Schauspielhaus. Mittwoch:

Donnerstag: Könige. . lottenburg I iele. Sonntag: Freitag: Kyritz⸗Pyriv. Sonnabend: Strusir. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: . Königliche Schanspiele. Sonntag: 8 5 Eermermnen. .. Au ermshigten. breisen: Hamerahen ö“ 2 güpr⸗

Deutsches Theater. (Direktion: Max

Abends 7 Uhr: oden. 0 Abends 1 Uhr⸗ Uhr: John Schnitzler⸗Abend.

Dienstag: Was ihr wollt. Mittwoch: Das Konzert.

Donnerstag: Figaros Hochzeit. Freitag und Sonnabend:

Kammerspiele. Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Fasching. Montag, Abends 7 ½ Uhr: Fasching. Dienstag bis Sonnabend: Fasching.

Volksbühne. (Theater am Bülvwplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Nachmittags sng err Pro⸗ kleinen Preisen: Der G'wissenswurm. Erster Klasse. Das Winter⸗

3 Uhr:

Nachmittags 3 Uhr: Zum 100. Male: Der neue kleinen Preisen: Der G’wissenswurm.

Schauspiel in 7 Vorgängen von Abends 7 ½ Uhr: Die Ratten.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag:

Freitag und Sonnabend: Ein Sommer⸗ 7 ½ Uhr: Madame Legros. Drama in

Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ Text mit Benutzung mittags 3 Uhr: Zu ermäßt

Jch. „Wilbelm Auf Flügeln des Ge⸗ Meisterz Lehrjahre“ von Michel Carr Abends 7,20 Uhr: Die tolle Komteß. 8 in drei Akten von Rudolf Musikalische Leitung: Herr Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik

gten Preisen:

4 Nachmittags 3 Uhr: Auf 1 Chöre: Herr Professor Fihgeln des Gesanges. Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr. 7,20 Uhr: Die tolle Komteß. Dienstag und folgende T

Komödienhaus. Sonntag, Nach⸗ Leitung: Herr mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Abends 7 ½ Uhr: Kammermusik. Die verlorene Tochter. Mittwoch: Nachmittags: Lustspiel in drei Aufzügen von Ludwig Bertram.

3 Uhr: Der rell.

Viofetta. siebente Taa. Abends 7 ½ Uhr: Die Mittwoch und Freitag: Robert und Vagabundenmwädel. 8 Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Zum ersten Male: Sonn⸗ sowie die 1470 u. 1471. Ausgabe

Dienetog und solgende Tage: Die ver⸗ wendzaͤuber.

Kyritz. Theuter in der Küniggrützer

Abdend: Die Frage an das Schicksal.

Literatur. Montag, Nachmittags 3 Uhr: Kame⸗

Dienstag: Totentanz, I. Teil.

Mittwoch: Totentanz, II. Teil.

Donnerstag und Sonnabend: Arthur Schuitzler⸗Abend.

Freitag: Erdgeist.

Deutsches Künstlertheater. Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen meau. Garten.) Sonntag, Abends 7 ¼ Uhr: Der Kammersänger. Drei Szenen von Frank Wedekind. Hierauf: Comtesse Mizzi. Komödie von Arthur Nachher: Erster Klasse. Bauernschwank in einem Akt von Ludwig Thoma. maͤßigten

Montag, Abends Uhr: Der 9 Zu Kammersänger. Comtesse Mizzi.

Familie

Dienstag, Mittwoch u. Donnerstag: Der Gabriel Kammersänger. Couttesse Mizzi. . Zu Erster Klasse.

pfeil.

Thea. Lessingtheater. Sonntag, Abends bes

3 Akten von Heinrich Mona.

Dienstag: Peer Gynt. .“ Mittwoch: Der Probepfeil. Donnerstag: Madame Legros. Frtage Zum ersten Male: Niobe. onnabend: Niobe. .

anges. Montag,

Schillertheater. o. (Wallne

Abends theater.) Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Traumulus.

musik. Dienstag u. Donnerstag: Traumulus.

Mittwoch und

Sonnabend:

Charlottenburg.

er Herr im Hause.

Montag, Abends 7 ½ Uhr: Robert und

Dienstag

Bertram. Donnerstag: Kammermufik. Sonnabenb: Der Bibliothekar

Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße 34 37. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Immer Georg Hartmann.) Sonntag, feste druff! Abends 7 ½ Uhr: Die

manns Novellen Arthur Musik von Jacques Offenbach.

Montag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Fledermaus. Der Postillon von Lonjumeau.

Dienstag: Fideltn.

Mittwoch: Feuersnot. Hierauf: Die glückliche Insel.

Donnerstag: La Traviata.

Freitag: Der Postilln von Lonju⸗ 3 Uör und Abends 7 ½ Ahr: Je T grote Sonnabend: Jugend.

wtesse Missi. Theater des Westens. (Station:

Zchniglen. Polagifcher Garten. eitet onntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zu er⸗ Außerdem in sämtlichen Vorstellungen:

Preisen: Der Rand der Das reichhaltige Fee Prssee er 8

Sabinerinnen.

Stolze Thea.

von Georg Okonkowski.

Montag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der

R Freitag und Sonnabend: Der Probe⸗ Raub. Thea.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) ccg 1““ Sehiec, pegesser cses ölbr Zur er. Verebelicht; - Abends 7 ¾ Uhr: Die blonden Mädels vom Lindenhof. Schwank in 3 Akten von Georg Okonkewski. Nachmittags 3 Uhr: Das Grücksmädel. Abends 7 ¾ Uhr: Die blonden Mädels vom Lindenhof. Dienstag und folgende Tage: Die GCsstorkbe blonden Mädels vom Lindenhof. estorben:

25 Thaliatheater. (Dresdenerstr. 72/73.) age: 2 Montag, Abends 7 ½ Uhr: Kammer⸗ Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 1““ 1871 9 Pöshh. I 8 envs 7,25 Uhr: Da agabunden⸗ reitag: Kammermusik. mädel. Possenspiel mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Bern⸗ Sonntag, Abends bemn Huchbtnder, Gesan efl hetgn Alfred Rechnungsrat Mengering in Berlin Schönfeld. on E 8 w 8 8 3

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Char⸗ Verlag der Expedition (Mengering) leyhs Tante. Abends 7,25 Uhr: Das in

Dienstag: Der Tartüff. Sgana⸗ Vagabundenmädel. 1 8 bis Donnerstag: Das Verlagsanstalt Berlin, Wilhelmstraße 32,

(Char⸗- Theater am Nollendorsplatz.

Zu ermäßigten Gulaschkanone. Volkzstück mit Gesang

Abends Uhr: Arthur Schnitzler⸗ . 8.S. hehn Tanz Akten von Hermann 22 8,49 Hoffmanns Erzählungen. Phantastische Haller und Willt Wolff. ‚Deuksteine. Abschirdssouper. Oper in drei Bildern, einem Vorspiel und Walter Kollo. ff einem Epilog nach Th. Amadeus Hoff⸗

Musik von

Montag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Blaue Jungens. Abends 7 ½ Uhr: Die 1 1

eustag und folgende Tage: Die 7 Uhr: Gulaschkauone. d

Dienstag, Donnerstag und Sonnabend,

Nachmittags 3 Uhr: Zopf und Schwert.

Birkus Bu sch. Am

zweiten Pfingstfeiertag,

von Jules Barbier.

Abends

ersten und Nachmittags

Vorstellungen. In sämtlichen Vor⸗ stellungen: Die versunkene Stadt. Riesen⸗

racht⸗Wasser⸗Pantomime in einem Vor⸗ piel und vier Akten, nach der Vineta⸗ Kantstraße 12.) Legende frei bearbeltet von Paula Busch.

Abends 7 ¾ Uhr: (Nachmittags hat jeder Erwachsene ein

Operette in drei Akten angehöriges Kind unter 10 Jahren frei auf

Musik von Max öspläßen, jedes weitere Kind zahlt albe Preise.

Mittwoch, den 30. Mai, Abends

Abends 7 ½ Uhr: Große Abschiedsvorstellung:

abinerinnen. . Die versunkene Stadt und das reich⸗

Dienstag und folgende Tage: Stolze haltige Abschieds⸗Programm.

—— eee—

Familiennachrichten.

Hr. Hauptmann Hugo Meisner mit verw. Fr. Hildegard von Schoenfeldt, geb. Schloemilch (Ritter⸗ gut Gelben bei Cottbus). Hr. Di⸗ visiovspfarrer Willigmann mit Frl. Elli Haendler (Betlin).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Carl Adolf von Kulmiz (Bankau).

Fr. Geheime Oberregie⸗

rungsrat Marte Fritze, geb. Haushahn

(Sanatorium Neubabelsberg).

u er⸗ 8. Verantwortlicher Redakteur:

J. V.: Weber in Berlin.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition,

Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und

Fünf Beilagen

8 der Deutschen Verlustlisten.

nach

8 2

E““

zum Deuts

No. 124.

schen Reichsang

Erste Beilag

Berlin, Sonnabend, den 26. Mai

eiger und Königlich Preußischen Staa

30

11u“ W“

In der Woche vom 13. bis 19. Mai 191 des Krieges vom 15. Februar 1917 genehmigte

1) öffentliche Sammlungen, 2) Vertriebe von Gegenständen.

Ministerium des Innern. 7 auf Grund der Bundesratsverordnung über Wohlfahrtspflege während

Zu fördernder Wohlfahrtszweck

S— 8 w 2 Zeit und Bezirk,

abgeführt werden in denen das Unternehmen sollen ausgeführt wird

Kreise Sachsen⸗Anhalt für für Truppentransporte Verband⸗ und Erfrischungs⸗ reisende vedeten 88 stellen beim Ostheere, Halle

(Saale) Zentraldepot v nspektion der Fliegertruppen Charlottenburg 1 Fliegertruppen Zentralkomitee der Deutschen Rrn Vereine vom Roten Kreuz,

für Liebesgaben,

2) Vertriebe von Gegenständen.

1) Sammlungen. Arbeitsausschuß der ländlichen Unterhaltung von Erfrischungsstationen ind durch⸗

. 8

Beschaffung von Unterhaltungsgegen⸗ ständen für die Truppen im Felde Beschaffung von Liebesgaben für die Inspektion

Errichtung einer Schwesternspende

Bis 31. Dezember 1917, Provinz Sachsen, mit Ausnahme der von dem Herrn Obeipräsidenten zu be⸗ stimmenden Kreise.

Bis 30. September 1917, Preußen. Bis 31. Dezember 1917, Preußen. Bis 30. November 1917, Preußen.

Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnis.

Arbeitsausschuß

Zentraldepo

Kuratorium zur Verwaltung der Schwesternspende

a. Druckschristen. .

Zentralkomitee der V Vereine vom

Roten Kreuz, V Berlin 8

b. Kalender. ilienhilfe, (Bewahrung notleidender Fomilien und 1 Einzelpersonen vor sittlichem und

Hauptverban Benlihn

v““ sozialem Niedergang Berlin, den 24. Mai 1917,

Vereine vom Roten Kreuz

Deutschen Kriegswohlfahrtszwecke der Deutschen Rotes Kreuz Bis 31. Deene 8

Vertrieb der Druckschrift „Unsere Marine“. Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnis.

Hauptverband Bis 15. Januar 1918, Preuße

Der Minister des Innern. J. A.: Dr. C

Nichtamtliches.

8 1 Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Im preußischen Abgeordnetenhouse sand am 23. Mai die Generalversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose unter zahlreicher Be⸗ teiligurng von Mitalierern und Gästen statt, unter denen sich auch Vertreter der Kriegsbeschädigtenfürsorge⸗Organisationen und der A'bestsnachweise besanden. An Stelle des dienttllich verhinderten Vorsißenden, Staatssekretärs des Innern und Staatsministers De. Helffelich, eröffnete der Direktor der Medtzinalabteilung des preußischen Ministertums des Innern, Wnklsche Gehetme Obermedizmalrat, Professor Dr. Kirchner die Sitzung mit einer Ansprache, in der er die Anwesenden begrüßte, über den ungestörten Fortgang der Tuberkulosebekämpfung wahrend des letzten Jahres be⸗ richtete und mit besunderem Nachdruck auf die Not wendigk⸗it des Ausbaues der Fürsergestellen für Lungenkranke hinwies, für den das Präsidtum erbebliche Mittel zur Verfügung ge stellt habe. In gleicher Weise müsse auch die Bekämpfung der Tuberkulose im Mittelstand weiter gefördert werden, damit nicht durch die lange Kriegsdauer ernstliche Schädigungen der Volke⸗ hitceh. entreten. Sodann erstattete der Generalsekretär Oker⸗ tabsarzt Dr. Helm den Geschäftsberscht. Die Mitaliederzahl betrug Ende 1916 1458. Eie Neuzählung der Lungenheil⸗ stätten usw. hat in diesem Jahre nicht stattgefunden, da wesent⸗ liche Veränderungen nicht eingetreten sind. Es bestehen demnach zurzeit 161 Heilstätten für Erwachsene mit zund 16 100 Betten, eben⸗ soviel Kinderheilstätten mit rund 12 200 Betten und außer vielen anderen Tuberkuloseeinrichtungen rund 2000 Fürsorge⸗ und Beratungs⸗ stellen. Trotz des Krieges sind wieder emige Neubauten fertiggestellt und in Betrieb genommen worden, so das zweite Anstartsgebäude der Heilstätte Holsterbausen, der Neubeu bei der Großherzogin Eltsabeth⸗ Heilstätte in Wildeshausen, em Kinderpavillon der Heilstätte Heidehaus bei Hannover, das Kriegsbaus bei der Koͤnig Friedrich August⸗Erholungsstätte in Chemuttz⸗Borna und das ostpreußische Männererholungsheim in Klein Hoppenbruch. Ein für das Zentralkomitee neuer Weg der Volksaufklärung wurde mit der Herstellung eines Tuberkulosefilms beschritten, dec den Teilnehmern der Versammlung am Nachmittag im Union⸗Theater, Friedric straße (Bavariahaus), vorgeführt wurde. Die Et nahmen des Zentralkomitees aus den Mitgliederbetträgen und freiwilligen Schenkungen erreichten im Jahre 1916 die Höhe von 40 706 ℳ. Der Reichszuschuß betrug, wie im Vorjahre, 110 000 ℳ; außerdem wurden noch vom Reichzamt des Innern auf besonderen Antrag 20 000 Überwiesen. Die im Sommer 1916 ausgespielte Lotterie des Zentralkomitees brachte den üblichen Erlös von 125 000 ein. Die Bewill'gungen für den Bau oder die erstmalige Einrichtung von Heilstätten usw. betrugen im Berichte jahre 37 500 ℳ. Eine Ein⸗ nahme von rund 407 000 stand einer Ausgabe von rund 401 000 genenüber. Im Anschluß an den Kassenbericht wurde dem Schatz⸗ meister und dem Generalsekretär Entlastung erteilt. Hieran schlossen sich die Wahl des früheren Vorsitzenden des Praäsidiums Staats⸗ ministers Dr. Delbrück zum Chrenmitglied und Zuwablen zum Aus⸗ schuß. Unter den Gewählten befinden sich die Professoren Orth, Berlin, Aschoff, Freiburg, Kobert, Rostock, de la Camp, Freiburg, Grotzjahn, Berlin, der Marinegeneralstabsarzt Dr. Uthemann, eine größere Anzahl von Heilstättenärzten, Leitern von Fürsorgestellen und sonst in der Tuberkulosebekämpfung bewährten Persönlichkeiten.

Sodann folgten Vorträge von Oberstabsarzt Dr. Beschorner, Dresden, und Oberregierungsrat Dr. Freudenfeld, Straßburg. Dr. Beschorner sprach zunächst von den Schwierigkeiten, die der Berufs⸗ beratung und Arbeitsvermittlung für Tuberkulöse entgegenstehen, von der geringen Zahl geeigneter Berufe, der Scheu der Arbeitgeber, einen als luberkulös Erkannten wieder zu beschästigen, und dem oft vorhandenen Widerstreben des Kranken selbst gegen Wiederaufnahme der Arbeit. Im Frieden habe sich im allgemeinen die vorbeugende Arbeitgerhaltung am besten bewährt, die darin bestehe, daß dem Lungenkranken, der eine Heilstätte aufsucht, der Ein⸗ trut in seine Arbeitsstelle offen gehalten werde. Wenn jedoch ein Berufswechsel nicht zu umgehen sei, so müsse dabei nicht nur die Verschiedenheit der zu leistenden Arbeiten, sondern auch der Zustand des Kranken und sein guter Wille, ferner

die Schwierigkeit der Umlernung, der Widerstand der Arbeitgeber und Mitarbeiter und noch manches andere berücksichtigt werden. Der Vortragende schilderte sodann, wie die Berufsberatung und Arbests⸗ vermittlung für die lungenkranken Soldaten praktisch im Beurt des XII. Armeekorps (Dresden) seitens der Vereige „Heimatdank“ für die Kriegsbeschädigten und seitens der Tuberkuloseorganisationen für die Nichtkriegsbeschädigten durchgeführt wirrk. Dem Waͤnsche des Kranken nach einem Berufswechsel wird nur dann stattgegeben, wenn die frühere Arbert zu schwer erscheint oder sicher den Lungen schädlich ist vrer im Nahrungsmutelgewerbe ausgeübt wurde. Ist hiernach die Notwendigkelt des Berusswechsels zweiselloe, so wird auf die Umschulung besondere Sorgfalt verwandt. Bei gelernten Albeitern gilt als Grundsatz, daß die Oualität der Arbett der erwerbs⸗ beschränkten halben Kräfte durch Weizerbildung im Unterricht so zu steigern ist, daß die geringere Quantität hierdurch zum Teil wiedee welt gemacht wird; z. B. erhalten Holzarbelter Unterricht in Fach⸗ zeichnen, Entwerfen von Zeichnungen, in der Aufftellung, von Be⸗ rechnungen, Werkstattbuchsübrung; ähnlich gescheht es für andere Berufe. Bei mweckmäßiger, straffer Organ sation und sachgemäßer Beratung geltngt es auf diese Weise, auch die Arbeit⸗kräfte der Lungenkranken richtig zu verwerten. Ober⸗ regierungerat Dr. Freudenfeld führte aus, daß sowohl bei der Berufswahl gelegentlich der Schulentlassung wie bei der Berufs⸗ beratung nach eiager Heilstättenbehandlung immer wieder die Fest⸗ stellung gemacht werde, daß weniger der Beruf selbst für den Lungen⸗ kranken schädlich sei, als die näheren Umstände, unter denen er aus⸗ geübt wird, und daß kein Beruf auch nicht der des Landwirts und Gärtners frei von Schädlichkeiten sei. Hieraus ergebe sich, daß die Arbettsbeschaffung wichtiger sei als der Berufswechsel. Der Vort agende’ empahl die Einrichtung von Arheitsgenesungsheinen im Anschluß an die Heeil⸗ stätten. Die Einrichtungen sollen dem doppelten Zwecke dienen, die Genesenen wieder an die Arbeit zu gewöhnen und ihnen, wenn nötig, Gelegenheit zur Berussumschulung zu geber. Neben land⸗ oder fort⸗ wirzschaftlicher oder gärtnerischer Tätigkeit sollen auch eintge Hand⸗ werke, wie Schreinerei, Schnitzerei, Drechslere’, Feinmechanik und Uhrmacherei für größere Wand⸗ und Standuhren, Schuh⸗ macherei (aber nicht für Auesbesserungen alten staubigen Schuhwerks), Glaseret oder Korbflechterei, betrieben werden. Neben der praktischen Tätigkeit soll heoretischer Unterricht einhergehen, außerdem sollen auch Volks⸗ und Jugendspiele geübt werden. Bei der Umschulung kommt einmal die Umbildung innerhalb desselben Berufes in Betracht, die dem nur halb Arbeite⸗ fähigen bessere Verdienstmöglichterten eröffnet. Eine weitere sehr zweckmäßige Maßnahme ist die kunfristige Berufsausbildung ur⸗ gelernter Arbeiter zu nur angelernten“; hierbei handelt es sich meist um die Anlernung zur Bedienung bestimmter Maschinen, aber sie kommt auch für die Londwirtschaft und Gärtnerei in Betracht. Ihre Dauer soll 10 Wochen nicht übersteigen. Zum Schluß wurde bervorgehoben, daß in der Frage der Arbeitsvermitt⸗ lung für Tuberkulöse Gutes nur erreicht werden könne bei systemaͤ⸗ tischem Vorgehen und strenger Verteilung der Rollen zwischen den verschtedenen dafür in Betracht kommenden Einrichtungen. Zum letzten Punkt der Tagesordnung wurde turz über einen Antrag Wind⸗ moller⸗Lengerich verhandelt, der eiae bessere Fürsorge für die Lungen⸗ kranken des zweiten und dritten Stadiums verlangt und im besonderen die Einrichtung von Pflegeheimen und Heilanstalten für solche Kranke verlangt.

Im Anschluß an diese Sitzung fand die Generalversammlung der Kommission für die Tuberkulosebekämpfung im Mittelstand (Abteilung des Zentralkomitees) statt.

An demselben Tage rrat auch der Lupus⸗Ausschuß des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuber⸗ kulose zu einer Sitzung unter dem Vorsitz des Ministertaldirektors Dr. Kirchn er zusammen, die von etwa 30 bts 40 Mitolledern besucht war. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden erstattete der Schriftführer, Oberstabsarzt Dr. Helm, den Geschäflts⸗ hericht unter Hinweis auf den geduckt vorliegenden Bericht des Tuberkulose⸗Zentralkkomitees. Im Anschluß daran fanden Wahlen zum Lupusausschuß stat. Sodann sprachen Dr. Arthur Strauß, Barmen, und Dr. Wichmann, Hambura, üͤber Erfolge und Aussichten der Chemotherapie des Lupus. Dr. Strauß ging davon aus, daß eine Heilung des Lupus auf chemotherapeutischem Wege durch die Widerstandsfähigkeit der Tuberkelbazillen, ihre geringe Zahl im lupösen Gewebe und die Gefäßarmut des Lupus⸗

knötchens sehr erschwert sel. Der Lupus könne deshalb wahr⸗ scheinlich nur mit einem chemotberapeutischen Mittel wirksam be⸗ handelt werden, das nicht nur seine Herde und Bazillen auf innerlichem Wepe zu neffen, sondern sie auch unter Entfaltung emer gewissen Reiz⸗ oder Aetzwirkung zu zerstören vermöge. Unter den bieher ge⸗

prüften Mitteln hätten das Saloarsan und das Aurum kalium 88 8

cvanatum versagt. Hingegen habe das Kupter nicht nur bei der experlmentellen Prufung durch Gnräfin von Linden eine besondere Affinität zu den Tuberkelbazillen und dem tuberkulösen Gewebe gezeigt, sondern sich auch namentlich in einer Lecitvinverhindung, dem sogenannten Lekutyl, als ein spezisisch wirkendes örtliches Heilmittel hewährt, das zu schöner glatter Vernorbung auch auf g oßen Flächen führt. Selbstverständlich kämen auch Rückfälle vor und die Ergednisse seien von einer richtigen Durchführung der Behandlung abbängig. Auch für die Schleimhaut⸗ und chirurgliche Tuberkulose bewähre sich das Kupfer sehr. Indessen habe seine Wuksamfeit bei Einverleibung in die Blutbahn noch nicht befriebigt. Um diesem Mangel abzuhelfen, hat der Vortragende die äußer⸗ liche Anwendung des Kupfers in zahlreichen Fällen mit einer Lichtbe⸗ handlung (Quarlampenbestrahlung) verbunden und dasurch auch in schweren, aussichtstos erscheinenden Fällen noch ausgezeichnete Erget⸗ nisse erzielt, die seiner Ansicht nach an Tiefenwirkang der des Finser⸗ hchtes gleichkommen, ader mit gerivgerem Aufwand an Zeit und Kosten zu erreichen sind. Zur vorbeugenden Behandlung der Skro⸗ phulose im Kindesalter schlägt er Versuche mit Kupfermilch vor. Dr. Wichmann bherichtete auf Grund seiner Erfahrungen in der Hamburger Lupushellstätte, daß mit der innerlichen Anwendung des Kuprers bei Pauttuberkulose so gut wte nichts erreicht worden ser; die bet äußerlicher Anwendung des Kapfers erztelten Erfolge bewiesen nur, daß das Kupfer ein gutes, elektiv wirkendes Aetzmittel set, der Beweis seiner spezifischen Wirkung auf die Tuberkelbazillen stehe voch aus. Auch die Verbindung von Borcholin wir Kupfersalzen habe ebenso wie die Anwendung von Borcholin allein keine größere Bedeutung gewonnen. Arsen habe in Fällen von hämatogener Hauttuberkulose günstige Wirkung gezeigt. Bei den durch Quecksilber und Jod günstig beem flußten Fällen seien Kombtinationen von Lupus mit Syphuis nicht ousgeschlossen. Was die Goldpräparate betreffe, so seten die Versuche mtt Aurum kalium⸗chanatum nicht ermutigend ausgefallen. Auch von der Canthartdinverbindung und dem Natriumsalz einer Amincaurophenol⸗ carbonsäure seien bisher nur vereinzelte Erfolge zu verzeichnen ge⸗ wesen. Die Chemotherapie des Lupus befinde sich noch im Versuchs⸗ stadtum, was sich aus der besonderen Witderstandsfähigkeit des Tuberkelbazillus gegenüber dem menschlichen Gewebe erklä A die Vorträge schloß sich eine kurze Erörterung an.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel; und Landwirtschaft“.) Schweden.

Ausfuhrverbote. Durch Königliche Kundmachung vom 27. April 1917 ist die Ausfuhr nachstehender Waren verboten worden: Schweinefleisch, Kruster wie Hummer, Kravben und Krebse, ouch gekocht, Gras, nicht besonders gerannt, Hopfen, Baumfrüchte und Beeren: frisch oder nur gekocht, auch zerquetscht oder auf andere Weise zerklemert; getrocknet: Kokosvüsse (111), Kopra

(112), Nösse (113 A u. P), Kastanten (1130): eingelegt in Brannt. Küchengewächse, nicht besovders

wein, Essig oder Oel (117 8), genannt, Eßbare Pllze, Mandioka⸗, Tapioka⸗ und Kassawawurzeln, Arrowroot, Dorschrogen in Fässern, gesalzen, aber ohne weitere Be⸗

arbettung, Kaviar und gesalzener Fischrogen, nicht besonders genannt,

auch in luftdicht verschlossenen Behältnissen ausgeführt, Cäaselere⸗ pasteten, in Backwerk oder in sogenannten Terrtnen, auch in lusteicht verschlossenen Behältaissen ausgerührt, Krebsschwänze, Sejgn und Tunken, Lakritzen, Absint, Wein, Mineralwässer, Kulksalpeter. („Svensk Författningssamling“ 1917.

Norwegen

Ausfuhrverbote. Ein Rundschreiben des D⸗partements des Aeußern vom 27. April 1917 verrieset die Ausfuhr von Kohleelektroden und Elektrodenkohle für industrielle Z vecke sowle von Elekerodenabfällen. Ein weiteres Rundschreihen des Proviantierungsdepartemeuts vom 4. Mai 1917 verbietet die Ausfuhr von Leim aller Art, hergestellt aus Mehl, Stärke und ähnlichen Stoffen. 8 (Norsk Lovtidende 1917.)

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Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. Mat 1917 betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva. 1917 1916 1915 ℳ:

2 561 582 000 2 503 032 000 2 428 377 000 (+ 6739 000) (+ 816 000) (+ 3 918 000) darunter Gold. ( 2 533 168 000 2 463 392 000 2 378 360 000 75 000) (+ 601 000) (+ 2 204 000

Reichs⸗ u. Darlehns⸗ N.

kassenscheine.. 522 360 000 527 547 000 524 689 000 (+ 62 398 000) (s—- 156 083 000) (+ 7 553 000)

7 063 000 24 199 000 25 642 000

(— 87 000) († 4 039 000) (+£ 4 094 000)

S

Metallbestand*)) ..

Noten and. Banken Wechsel, Schecks u.

diskontierte Reichs⸗

schatzanweisungen. Lombardforderungen Effekken Sonstige Aktiven.

Passiva. Grundkapital..

Reservefonds...

9 220 050 000 5 266 386 000 3 982 113 000 (s— 57 743 000) (+† 219 424 000) (— 6 541 000) 9 886 000 11 091 000 15 460 000

(s—. 173 000) (— 5 870 000) (— 1 642 000) 108 078 000 36 036 000 22 222 000 (+ 367 000) (— 391 000) (+ 2 545 000) 1 047 569 000 327 387 000 177 170 000 (— 15 357 000) (— 7 559 000) (— 3 700 000)

180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) (unverändert) (unverändert) 90 137 000 85 471 000 80 550 000 (unverändert) (unverändert) (unveänder“¹) 8132 076 000 6 443 316 000 5 142 718 000 (s— 74 223 000) (— 92 928 000 (s— 56 262 000)

Verbindlichkeiten. 4 640 678 000 1 775 453 000 1 548 939 000 (+£ 47 996 000) (+ 264 538 000) (+ 1 334 000)

Sonstige Passiva . 433 697 000] 9 211 438 000 9223 466 000 (+ 22 371 000) (— 117 234 000) (+ 61 155 000)

*) Bestand an kursfählgem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 ℳ.

Umlaufende Noten. Sonstige tägl. fällige

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