1917 / 125 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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8 Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine wesentlichen Ereignisse.

Wien, 28. Maij. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: j 1 Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlicher Kriegsschauplatz. . Erhöhle Artillerietätigkeit des Feindes hält an. —, In mehreren Abschnitten der Front hat in den e Italienischer Kriegsschaupla.

Tagen die Gefechtstätigkeit zugenommen; mit russi ü z rumänischen Angriffen wiedöeneummen;, ss Die Isonzokämpfe ließen gestern wesentlich nach. Nörd⸗

1“ 6 . v1“ 1— von Alicante versenkt worden war. Das Unterseeboot hatte 8 . 2 11 · A2 w e S SSe den ersten Offizier und den zweiten Maschinisten des „Caspian“ 3 2 isch 1 1 gl ch P El A 1 2 ꝑ% b 11 Lefangen ““ ZSns Sciff sch 9 88. ( um. eut 8 l el er und I. onl iug 1 reu 1 2 en 4 199 80. 13 gel.

ege von Chile nach Italien und führte eine Salpeterladung. 8 4“ 1 1“ ,17 . “] 8 8 In der Nähe von Alicante ist der englische Dampfer 8 Berlin, Dienstag, den 29. Mai 11¹““ 1 „Esrik“, mit einer 6000 t⸗Ladung Kohle von Cardiff nach ET“ 8 vedwes 8 1“ 8 v;. 18 Mundo⸗ meldet aus Brest:

er Kapitän des brasilianischen Dampfers „Tijuca“ 86 erklärt, ein deutsches U⸗Boot habe den Dampfer mit Kanonen⸗ Nichtamtliches. 8

lich des 2 ippachtales blieb das Gefecht beiderseits auf GFeschützfeuer beschränkt. Auf der Karsthochfläche löste sich nach den letzten vier heißen Kampftagen der italienische An⸗

Ein Sonderfriede ist unmöglich, weil er die Freiheit Ruß⸗ landz nicht sichern würde, das seinen Bundesgenossen belfen muß, die Hydra des deutschen Militarismus zu zermalmen, und endgültig

Anfang 1917 den gleichen Schiffsraum auf, den sie zu Beginn des Krieges hatten. Für die ersten vier Monate 1917 kann man die Ge⸗ Wenn man ohne

Mazedonische Front. einander

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Karsthochfläche nach wie vor erbittert gerungen.

an dem es überdies dreimal eine Höhe stürmte.

58 8 . 212 8 2 Im Cerna⸗Bogen lebte die Feuertätigkeit auf. Am Vorposten

westlichen Vardar⸗Ufer schlugen mehrere englische Kompagnien zurück. 8— Der Erste Generalquartiermeister.

1 Ludendorff.

bulgarische

Wien, 26. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang.

Italienischer Kriegsschauplatz.

8 Die große Schlacht im Südwesten dauert fort. Wenn die Heftigkeit der Kämpfe vom 23. und 24. Mai noch einer Steigerung fähig war, so ist diese gestern eingetreten. T 3 8 8 kampferfüllten Jahren stand die heldenmütige Isonzo⸗Armee größeren An⸗

Niemals in den soeben vollendeten zwei

strengungen des Feindes gegenüber als in diesen Tagen. Die Kampfstätten waren auch gestern wieder die allbekannten: Der Raum bei Plava, die Höhe bei Vodice, der Monte Santo, das Hügelland von Görz. Ueberall rannte der Feind gegen unsere Linien an, stellenweise zwei⸗ und dreimal. Immer wieder zerschellten seine Sturmkolonnen an unserer tapferen Gegenwehr. Der gewaltigste Massenstoß galt abermals unserer Stellung auf der Karsthochfläche. Was in diesem Kampfe die Verteidiger in Abwehr und Gegen⸗ angriff, in zähem Standhalten unter stärkstem Geschützfeuer und im Ringen von Mann gegen Mann zu leisten hatten, gehört der Geschichte an. Deutlicher als alles andere spricht der Erfolg: Mag auch im äußersten Süden der Front der Kampf um schmale Abschnitte noch nicht abgeschlossen sein das Geschick des Tages entschied sich völlig zu unseren Gunsten. Der feindliche Ansturm brach an der ganzen Front blutig und ergebnislos zusammen. Der Feind ist seinem Ziele, unsere Linie zu durchbrechen, am 15. S hlachttage nicht kinen Schritt näher gekommen als am ersten.

Kärnten und Tirol unverändert.

Der Chef des Generalsta

Wien, 26. Mai (W. T. B.) Aus dem Kriegspresse⸗ quartier wiro am 25. Mai Abends mitgeteilt: Während nördlich der Wippach die Kämpfe abflauten, wird auf der

21 ——

Wien, 27. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

4 Oestlicher Kriegsschauplatz. Stellenweise stärkeres russisches Artilleriefeuer, das von

uns entsprechend beantwortet wurde.

Italienischer Kriegsschauplaz. Das Schwergewicht der Schlacht ruhte gestern völlig auf dem Südflügel der Isonzoarmee. Nördlich des Wippach⸗ Tals kam es, von einem durch Gegenstoß rasch abgeschlagenen Angriff auf die Höhen bei Vodice abgesehen, nur zu Ge⸗ schützkämpfen wechselnder Stärke. Auf der Karsthochfläche ballte der Feind abermals gewaltige Massen zum Stoß zu⸗ sammen, Auf dem Fajti Hrib und bei Costanjevica kam der Kampf ausnahmslos vor den vordersten Gräben um Stehen. Hier brachen alle Anstürme zusammen. Zwischen Jamiano und dem Meere wogte die Schlacht bewegter. Einige Höhen wechselten mehrmals des Tages ihre Besitzer. Aber ungebrochen fest blieb auch hier die Front des Ver⸗ teidigers.

Die Hauptlast des Kampfes trägt, wie immer, die über alles Lob erhabene Infanterie. Die Honved⸗Regimenter12 und 31 und das Honved⸗Bataillon III/20 wiesen in 48 Stunden 17 feindliche Angriffe zurück, das ungarische Heeres⸗Regiment Nr. 37 deren 18 an einem Tage, r. Die Regi⸗ menter 11, 55, 91 und 98, in deren Reihen zurzeit Söhne aller österreichtschen Völker stehen, erkämpften bei Jamiano

„Die Artillerie wetteifert mit der Hauptwaffe an Tapfer⸗ keit und zähem Ausharren. Arüickerdleahtwaff .“ Leopold schloß sich mit einer Handvoll Kanonieren einem Infanterieregiment an, stürmte in vorderster Linie mit und brachte zwei italienische Maschinengewehre als Beute zurück.

Land⸗ und Seeflieger liefern nicht nur für das Er⸗ kennen der Feindlage wertvolle Erkundungsergebnisse, sie unter⸗ stüßen aufopfernd die Artillerie und Infanterie in allen Phasen des Kampfes.

““ Kraftfahrtruppe führte in wirksamstem italienischen Feuer Tag und Nacht Kriegsbedarf bis knapp hinter die ““ eanhen

ie Zahl der seit dem 23. Mai auf der Karsthochfläche eingebrachten Gefangenen ist auf 250 Bi Farsthachflach über 7000 Mann gestiegen. Insgesamt wurden seit Be⸗ ginn der 10. Jsonzoschlacht über 13000 unverwundete Italiener an Gefangenen einge bracht.

„— Eiine der wesentlichsten Vorbedingungen siegreicher Abwehr ist reiche Ausstattung des Verteidigers mit Geschützen, Maschinengewehren, Schießbedarf und technischem Kriegsgerät. Wenn es dem Feinde am Isonzo in 16 Schlachttagen nicht gelang, einen irgendwie in die Wagschale fallenden Vorteil zu erringen, so gebührt reicher Anteil an diesem Erfolge den Tausenden Männern und Frauen, die in den Rüstungswerk⸗ stätten des Hinterlandes, von vaterländischem Geist erfüllt, treu und unverdrossen schwerer, aber für das ausschlag⸗ gebender Arbeit obliegen. Bleibender Dank des Vaterlandes ist ihnen sicher.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

I ts Neues

26. Mai hat eins unserer Unterseeboote im Atlantischen Ozean den 6300 Tonnen großen englischen Hilfs⸗ kreuzer „Hilary“ versenkt.

flugstation Lebara wurde am 24. Mai frühmorgens aus

giebig mit Bomben belegt. Die stark euernden feind⸗ lichen Abwehrbatterien zum Schweigen gebracht.

gister waren bis zum 22. Mai Meldungen über 249 ver⸗ senkte Schiffe eingegangen. Bis zu demselben Tage des Vormonats waren nur 210 Schiffe als verloren gemeldet.

1ihen., Pehr „„Kysos“, „Therese“, „Olga“ und „Erik“ sind auf der Rei Schweden nach Finnland versenkt 8g dife gyn

bureau). Die Pariser Gesandtschaft telegraphi

S graphiert, daß der Drammener Dampfer „Smith“ (2003 t), von Bilbao nach Newport unterwegs, am 22. Mai versenkt worden ist.

sind in Taragona Schiffbrüchige des bew affneten englischen

griff in örtlich und zeitlich von Einzelvorstöße auf. Zwei solcher Vorstöße Stärke wurden gestern bei Jamiano abgeschlagen.

300 Mann und zwei Maschinengewehre abnahm.

achtungen und Nachrichten stimmen darin überein, daß die blutigen Verluste des Feindes diesmal weit über die Opfer der früheren Isonzoschlachten hinaus⸗ gehen. Das Vorfeld unserer Stellungen ist von italienischen Leichen übersät. In Kärnten und an der Tiroler Front keine Ereignisse von Belang.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.

Bulgarischer Bericht.

6 Sefia, 26. Mai. (W. T. B.) Bulgarischer Heeresbericht 26. Mai. Mazedonische Front: An der unteren Struma und

im Abschnitt zwischen dem Butkovo⸗ und Tahinossee

heftiges Artilleriefeuer, das gegen Abend im nördlichen Teile

der Ebene von Serres große Gewalt annahm. Gegen 9 Uhr

Abends versuchten starke feindliche Erkundungsabteilungen süd⸗

lich von Erneköj vorzugehen, wurden aber von unseren Vor⸗

posten vertrieben. Auf der übrigen Front das gewöhnliche

Artilleriefeuer, das nur nördlich von Bitolia und im Cerna⸗

bogen zeitweise größere Stärke annahm. Feindliche Erkun⸗

1. ng ag,n versuchten nördlich von Bitolia und in der

Gegend von Moglena vorzudringen, wurden aber durch unser

Feuer vertrieben. Bei Serres schoß unsere Artillerie ein

feindliches Flugzeug ab, das hinter den feindlichen Linien

niederfiel.

Rumänische Front: Bei Isaccea und Tulcea ver⸗

einzeltes Geschützfeuer, östlich von Mamudia Gewehrfeuer.

Sofia, 27. Mai. (W. T. B.) Bulgarischer Heeresbericht vom 27. Mai. Mazedonische Front: Auf der ganzen Front die ge⸗ wöhnliche Artillerietätigkeit; zeitweise unterhielt die Artillerie ein orkanartiges Feuer nördlich von Bitolia, im Cernabogen und im nördlichen Teile der Ebene von Serres. Feindliche Erkundungsabteilungen versuchten in der Moglenagegend vorzurücken, wurden aber durch unser Feuer vertrieben. Rumänische Froutf: Bei Galatz und Isaccea spär⸗ liches Artilleriefeuer, bei Tulcea Gewehrfeurr. 8

ͤq 8 Konstantinopel, 27. Mai. (W. T. B. 3

vom 26. Mai. 8 8 ö Auf allen Fronten nichts Besonderes.

Konstantinopel, 27. Mai. (W. T. B. Heeresbericht vom 27. Mai. 1u. Unsere Truppen an der Sinaifront unternahmen ge⸗ lungene Erkundungsvorstöße. Unsere Artillerie beschoß die feindlichen Linien mit guter Wirkung. Einer unserer Flieger, Oberleutnant Kroneis, griff am 26. Mai 1917 einen feind⸗ lichen Flieger an, der östlich der Insel Imbros ins Meer fiel. Kurz darauf zwang derselbe Flieger einen angreifenden Drei⸗ decker, 100 Meter nördlich von der Kefalobucht niederzugehen und kehrte selbst wohlbehalten zurück. An den übrigen Fronten ereignete sich nichts I““ 116“ v1“

Der Krieg zur See.

Berlin, 26. Mai. (W. T. B.) Durch die Tätigkei unserer U-Boote sind auf den We“ schauplätzen weitere 70 000 Br.⸗R.⸗T. vernichtet worden. Unter den versenkten Dampfern befand sich der be⸗ waffnete englische Transportdampfer „Farley“. Unter den Ladungen der übrigen versenkten Fahrzeuge befanden sich Kohlen, hauptsächlich Lebensmittel und Farbholz. Am

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 26. Mai. (W. T. B.) Die russische See

wurden durch Bombenabwurf

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Rotterdam, 26. Mai. (W. T. B.) Bei Lloyds Re⸗

Stockholm, 26. Mai. (W. T. B.) Die sechs schwe⸗ „Pauline“, „Kjell“,

Christianig, 25. Mai. (Meldung von Norsk Telegramm⸗

Madrid, 26. Mai. Nach einer Meldung des „Imparcial“

Dampfers „Caspian“ (3606 Br.⸗Reg.⸗To.) gelandet, d r von einem deutschen U⸗Boot am letzten S 8 vhr “] 8 1I

unabhängige ansehnlicher t Heute früh wiederholte der Feind im selben Raum dreimal den Versuch, unsere Linien zu überrennen. Tapfere steirische und küstenländische freiwillige Schützen warfen ihn aber zurück, wobei ihm das Marburger Bataillon 6 Offiziere, und Ma Zu gleicher Stunde bei Costanje vica angesetzte italienische Kolonnen brachen im Feuer unserer Batterien zusammen. Alle Beob⸗

eine Explosion hervorgerufen. Der Dampfer habe alsbald z

sinken begonnen.

Kopenhagen, 27. Mai. (W. T. B.)

deutsche U⸗Boote sechs Fischerfahrzeuge von den

Dampfer nach Swinemünde aufgebracht worden.

eine Mine gelaufen und gesunken. Madrid, 27. Mai. (W. T. B.)

Wege von Almeria nach England befand, bestätigt. Berlin, 28. Mai. (W. T. B.)

durch Marineflugzeuge zum Absturz gebracht. des 26. Mai trafen drei unserer flandrischen Seekampfflugzeuge vor der französischen Küste auf ein Geschwader von vier fran⸗ zösischen Flugbooten und schossen alle vier in wenigen Minuten ab. Von ihren Besatzungen konnten vier Offi⸗ ziere und zwei Unteroffiziere geborgen werden. Die übrigen Insassen sind ertrunken. Obwohl unsere bei der Bergung beschäftigten Torpedoboote durch feindliche See⸗ streitkräfte gestört wurden, konnte ein französisches Flug⸗ boot unbeschädigt eingebracht werden. Die übrigen drei sind vollständig zerstört. Keines unserer Torpedoboote ist be⸗ schädigt worden.

Eines unserer U⸗Boote hat am 25. Mai in den Hoofden das englische Wasserflugzeug „Nr. 9060“ abgeschossen und zwei Insassen als Gefangeue eingebracht.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 28. Mai. (W. T. B.) Neue Ubootserfolge im Englischen Kanal und Nordsee: 27 000 B.⸗R.⸗To. Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. a. der be⸗ waffaete englische Dampfer „Highland Corrie“ (7582 B.⸗ R.⸗To.), der englische Dampfer „Jupiter“ (2124 .⸗R.⸗To.) und drei bewaffnete englische Dampfer unbekannten Namens. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Nr. 16 des „Zentralblattes für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 25. Mai 1917 hat folgenden Inhalt: Martne und Schiffahrt: Ausführungs⸗ bestimmungen zu § 25 des Flaggengesetzes; Bankwesen: Status der deuischen Notenbonken Ende April 1917; Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen: Veränderungen in dem Stande und den Befugnissen der Sel. 1““ Öund Gewerbewesen: Zekanntmachung zur Ausführung der Verordnung ühber den Verke

mit Zucker im Betriebsjahr 1916/17.

1u

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.]

„Künigliche Schauspiele. Mittroch: Opernhaus. Nach⸗ mit'ags: 217. Kartenreservesatz. Hänsel und Gretel. Die Puppenfee. Anfang 2 ½ Uhr. Abends: 143. Abonne⸗ mentsvorstellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus 2 ozart. Text nach Beaumarchais, ahi Fahfaz- Mübante.s Hetes Hesserschäns Seee von H. Levi. ikal eitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Regie: H Oberregifseur Droescher. Anfang 7 Uhr. 8 I Schauspielhaus. 145. Abonnementsvorstellung. Kyritz⸗Pyritz. 1etesang und ESS in 3 1,c aes eris. on H. Wilken und O. Justknus. Musik v Kichaelis. ba r⸗ eusik von Gusta, Michaelis Donnerstag: Opernhaus. 144. Abonnementsvorstellung. Rienzi der Letzte der Tribunen. Große tragische O fünf Akten von Richard Wagner. Anfang 6 ¼ Uhr. Schauspielhaus. 146. Abonnementsvorstellung. Könige. Et Schauspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. In Shene gesete von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Irmaard von Sevdewitz mit rn. Hauptmann Eberhard von Haugk (Tharidttenderg)⸗ 82 Haupt von S y ewitz mit Hrn. Oberleutnant Richard von Graevenitz 8 (ce sgthenbgcg). ur. hthba 8 erehe : Hr. Dr. jur. Eberhard von Fischer⸗Treuen 1 Frl. Lick von Henning auf Schönhoff 1e-escher;8 feld h Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Krockow⸗Rumbske (z. Zt. Karzin, Kr. Stolp) Hrn. Korvettenkapitän von dem Hagen (Berlin). Hrn. Oberpforrer Siegfried Gielen (Lieberose). Gestorben: Hr. Major a. D. Konrad Frhr. von Zedlitz und Neu⸗ kirch (Charlottenburg). Hr. Baurat Julius Boethke (Berlin)

8 Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin 8 b Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher de di ion. Rechnungsrat M engering in säßberen Verlag der Expedition (Men gerincg) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanst 8 Berlin, Wilhelmstraße 32. ee n dngzals 1 Sieben Beilagen (einschließlich Warenzeichenbe age Nr. 42) S

. L.

onntag

9

g.

sowie die 1472. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.

K :) Das Blatt „Politiken“ meldet aus Thorshavn, daß südlich von Fhen aröer⸗ inseln in den Grund geschossen haben. Nachrichten über die Besatzungen von zwei Schiffen werden vermißt. Nach einer Meldung der „Berlingske Titende“ sind zwei schwedische

Amsterdam, 27. Mai. (W. T. B.) Der holländische Dampfer Westland“ aus Rotterdam (1283 Tonnen), der von London nach Havre fuhr, ist bei der Themsemündung auf

Ma g. ) Nach einer Havas⸗ meldung hat der Ministerpräsident Prieto die Vers enkung des spanischen Dampfers „Bagona“, der sich auf dem

1 Am 25. Mai wurden an der flandrischen Küste zwei feindliche üngseng⸗ Am Morgen

Theater.

fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat den Justizminister beauftraat, Gesuche

um Ehelicherklärung unehelicher Kinder Gefallener oder an den Folgen von Kriegsstrapazen gestorbener Krieger unter weitgehender Berücksichtigung der dafür sprechenden Um⸗ stände zur Allerhöchsten Beschlußfassung vorzulegen. Die Be⸗ hörden sind angewiesen worden, Frauen, denen die Annahme des Namens eines Gefallenen oder verstorbenen Kriegers ge⸗ stattet worden ist, auch wenn sie nicht verheiratet waren, im mündlichen oder schriftlichen Verkehr nicht als Fräulein, sondern als Frau zu bezeichnen.

Das Armeeverordnungsblatt meldet die Ernennung des Feldzeugmeisters Ritters Rohn von Hermannstädten zum Stellvertreter des Kriegsministers.

Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung des Gesamtministeriums, betreffend Regelung des Verkehrs mit Getreide, Mehl und Hülsenfrüchten. Die Verordnung bestimmt die Beschlagnahme von Getreide und Hülsenfrüchten der österreichischen Ernte mit dem Zeitpunkte der Trennung vom Ackerboden zugunsten des Staates. Verträge, durch welche die Ernte in diesen Früchten gekauft wird, sind verboten und ungültig. Auch vor Eintritt der Beschlagnahme dürfen in⸗ ländisches Getreide und Hülsenfrüchte nicht gekauft und nicht verkauft werden. Weiterhin bestimmt die Verordnung eine Vorratsaufnahme und Verbrauchsregelung durch das Amt für Volksernährung und sieht schließlich Zwangsmaßnahmen und Strafbestimmungen vor.

Der Stand der österreichischen Staatsschulden am 31. Dezember 1916 weist nach einer Mitteilung des K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus mit dem zu Ende gehenden ersten Semester des Jahres 1916/17 folgende Ziffern auf: Gesamtsumme 44 226 919 445 Kronen; Zinsenerfordernis für die Staatsschuld für das ganze Jahr berechnet 1 763 231 684 Kronen.

Wie die Budapester Blätter melden, werden heute der ehemalige Ministerpräsident Alexander Wekerle, die ehe⸗ maligen Minister Graf Bela Serenyi und Albert Berze⸗ viezy und der ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses Ludwig Navay vom König in Audienz empfangen werden.

Großbritannien und Irland. Im Oberhause sagte der Unterstaatssekretär für aus⸗

wärtige Angelegenheiten Lord Newton mit Bezug auf die

Verwendung englischer Kriegsgefangener in der Feuerzone, die deutsche Regierung sei in ihren darauf⸗ bezüglichen Erklärungen doppelzüngig und lügnerisch, und fuhr laut Bericht des „Reuterschen Bureaus“ fort:

Im Januar hat sie uns versichert, daß kein britischer Gefangener so verwendet werde, während im Avril drei englische Gemeine ent⸗ flohen sind und erklärt haben, daß mehrere Hundert englische Ge⸗ fangene nicht nur ganz nabe an der deutsschen Front Verwendung fänden, sondern, daß sie sich in dem betreffenden Orte seit ver⸗ gangenem November befunden hätten. Also zu einer Zeit, als die deutsche Rezierung heuchlerisch gezen unsere Behandlung der Kriege⸗ gefangenen Einspruch erhob, behandelte sie ihre Gefangenen unendlsch vil schlimmer und vethehlte diese Tarsache. Ihre englischen Ge⸗ fangenen werden in barter, grausamer Weise behandelt, erhalten nur gerade genug Nahrung, um sie am Leben zu erhalten und dürfen nicht nach Hause schreiben. Die Regierung erkundigt sich weiter, und wenn es sich findet, doß diese Leute sich noch in der gleichen Lage befinden, hoffe ich, daß das Kriegskabinett nicht zögern wird, die stärksten Maß⸗ regeln zu ergrelfen.

Der Premierminister Llond George erklärte im Unterhause über den U⸗Bootkrieg wie „W. T. B.“ mitteilt:

England habe in der Abwehr der U⸗Boote erhebliche Fortschritte gemacht. Die Maßregeln zur Bekämpfung der o⸗Boote würden immer wirksamer und die Natton könne sich zu der beträchtlichen und unerwartet raschen Besserung der Lage beglückwünschen. Lloyd George betonte die Norwendigkeit, sparsam zu sein, und sagte dann: wenn jedermann seine Pflicht tue, so werde die Hoffnung auf einen Triumph, die Deutschland auf seine U. Boote 28 hbabe, von den vielen Rechenfehlern dieses vom Schicksal gezeichneten (wörtlich: fated) Reichs der größte sein.

Lloyd George teilte dem Hause ferner mit, daß die Regierung beschlossen habe, einen Ausschuß zur Unter⸗ suchung der Arbeiterschwierigkeiten einzusetzen.

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Der Admiral Lacaze setzte in der Deputiertenkammer am Freitag die Verteidigungsmittel gegen die Unter⸗ seeboote auseinander und erklärte laut Bericht des

W. DX. B: Seit der Uebernabme seines Ministeriums sei die Sorgen ge⸗

Bewaffnung der Wachtschiffe eine seiner ersten 8 ein sehr schnelles Feuern zu gestatten. Der Minister sprach von den Anstrengungen, die gemacht worden seien, um längs der Kösten Posten und Posten von Martne⸗ flugzeugen zu schaffen. „Heute ist“, so führte er aus, „die Zabl der Posten für alle Küsten genügend. Im nächsten Oktober werden asle unsere Handelsschiffe mit zaei Geschützen bewaffnet sein, aber die Möglichkeiten haben ihre Grenzen. Konnten noch größere An⸗ strengungen gemacht werden? Die Kammer möge es sagen, wenn sie glaubt, daß sie mich dafür verantwortlich machen darf. Die Nutzbar⸗ mochung der Seestreitkräfte hängt von den militärischen Befehls⸗ babern ab. Die jüngste Zusammenkunft der Verbündeten in Korfu hat veue Maßregeln beschlossen, die ich gebillict habe. Unsere milli⸗ järischen Befeblshaber hängen nur von mir ab, und ich allein bin verantwortlich.“ b

Ein großer Teil der Kammer spendete diesen Erklärungen Beifall. Darauf wurde die Weiterberatung vertagt und die Sitzung geschlossen. 6

Wie die „Agence Havas“ ergänzend meldet, führte der Admiral Lacaze in seinen Mitteilungen noch folgendes aus:

„Wir haben schwere und schmerliche Verluste erlitten, aber das Land wird sie heldenmütig ertragaen. Zusammen mit dem ei⸗ beuteten feindlichen, dem käuflich erworbenen und dem neu⸗ etbauten Schiffsraum weisen die verbündelen und neutralen Flotten

8

schüssen angegriffen. Der Torpedo habe im Maschinenraum 8 8 2 (Fortse 8 samtverluste auf 2 500 000 Tonnen festittellen.

Opumlemus die Neubauten nicht in Rechnung stellt, so ergibt sich, doß, wenn der Unterseeboorkrieg bis zum Jahresschluß in gleicher Stärke anhält, wir 4 500 000 Tonnen verloren haben werden, bei einem Gesamtschiffsraum von mehr als vierztg Millionen Tonnen. Muß man da wirklich annehmen, daß diese Verringerung derartig wäre, daß sie unser Leben in Frage stellte, und daß die angedrohte deutsche Blocksde der Häfen der Alliterten wirklich und tatsächlich in? Ich bin überzeugt, daß, wenn wir das tun, was unsere Ver⸗ bündeten zurzeit tun, indem sie Einfuhrbeschränkungen durchführen, wir mit dem gegenwärtig vorhandenen Schiffsraum dahin kommen werden, die Bedürfnisse des Landes zu befriedigen und die Zufuhr des Kriegsbedarfs zu sichern.“ Admirol Locaze erklärte weiter, daß die ziffermäßige Angabe des bis zum 22. Mai verserkten Schiffsraums eine erhebliche Verringerung, nämlich nur 290 000 Tonnen, aufweise. Darauf stellte er durch Zahlenangaben fest, daß die deutsche Blockade tatsächlich ntemals bestanden hätte, da ja bis heute so viel Scheffe in die Häfen gelangten, als diese aufnehmen könnten, und alles brächten, was das Land nötig hätte. „4 200 000 Tonnen Waren,“ fuhr der Admiral fort, „sind im März in unsere Häfen gelangt, und 4 300 000 Tonnen im April. Im Gegensatz hierzu gelangte nichts oder so gut wie nichts in die deutschen Häfen. Es ist also unnichtig, zu sagen, daß wir infolge des U⸗Boorkrieges den Krieg verlieren mussen. Wir können noch schmerzlichere Verluste haben, aber ich denke, daß man die Lage obne Schwäche und ohne blinden Optimismus ansehen kann, aber auch ohne übertriebene Sorge.“

Die Kammer setzte am folgenden Tage die Besprechung über den U⸗Bootkrieg fort. .

Der Abg. Brousse richtete eine Anfrage an die Regierung, welch: Maßnahmen der Marineminister ergreifen wolle, um die freie Schiffahrt im westlichen Mittelmeer, besonders an den spanischen Küsten sicherzustellen. Der Redner führte aus, daß die deutschen U⸗Boote die spanischen Kusten unsicher machten, und ging näher auf die Tor⸗ pedierung des Dampfers „Medjerda“ ein, der Truppen von Oran be⸗ förderte und von einem hinter einem spanischen Segler versteckten U⸗ Boot versenkt wurde. „Der Fehler“, fuhr Brousse fort, „liegt an dem Nicht⸗ vorhandensein unseres Nachrichtendienstes. Es gibt in Spanien eine Organisation zur Versorgung, die von Deutschenfreunden eingerichtet worden ist. Franzosenfreundliche Blätter haben den Marinem nister hier⸗ von mehrfach in Kennrnis gesetzt, aber die Versorgung geht weiter, obgleich das franzosenfreurdliche Blatt „Publickdad; in Barcelona die Tat⸗ sache mehrmals gemeldet hat.’ In Beantwortung eines Zwischen⸗ rufes sagte Brousse, nicht alle Deutschenfreunde seien in der karholischen Partei, viele seien Gozialisten. Prevost erhob Einspruch und verfeidigte die spanische Sozialistenpartei. Verschiedene Redner ergriffen dos Wort und verlangten mehr Patroutllen, besonders für die Verbindungen mit Korsika und Nordafrika. Der Abg. Broussats brandmarkte auch die Epienage zugunsten Deutschlands im Mittelmeer. Er verlangte außerdem die Bildung von Geleitzügen. Der Abg. Hesse beklagte den Mangel an Urber⸗ wachung und Schutz an der A-lantischen Küste. Er fand es gefährlich, die Leuchttürme brennen zu lassen, da sie nur dazu dienten, den Unterseebooten das Auslegen von Minen zu erleschtern. Er verlancte einen besseren Schutz der Schiffe und bat die Regierung, die Mit⸗ arbeit der Fischeretreeder anzunehmen, die nichts anderes verlangten, als sich in den Dienst der nationalen Verteldigung zu stellen.

Am Mittwoch soll mit der Besprechung fortgefahren werden.

Der Nationalrat der französischen sozialistischen Partei ist vorgestern in Paris zusammengetreten. Die Ver⸗ sammlung ist, wie die „Agence Havas“ meldet, von dem ständigen Verwaltungsausschuß einberufen, um die Entschließung zu genehmigen, daß keinem französischen Sozialisten Auftrag erteilt werde, die Partei in Stockholm zu vertreten. Es liegen zwei Anträge vor. Ein Antrag der Mehrhelt, der sich gegen jede Entsendung von Vertretern ausspricht, und ein Minderheits⸗ antrag, der dafür ist, daß man nach Stockholm gehe, doch einige in der Minderheit bestimmte h

8 MRußland. 8

Der Kriegsminister Kerenski hat einen Tagesbefehl erlassen, der die Inkraftsetzung der Soldatenrechte ver⸗ kündet, die gemäß § 2 der Erklärung der provisorischen Regierung vom 20. März 1917 ausgearbeitet sind. Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ um⸗ faßt der Tagesbefehl 18 Paragraphen, deren wichtigste betreffen: Freiheit der Soldaten, sich an jeder beliebigen Vereinigung zu beteiligen, Gewissensfreiheit und Frei⸗ heit der politischen Ansichten; Ermächtigung, außerhalb des Dienstes bürgerliche Kleidung zu tragen. § 12 schafft den pflichtmäßigen militärischen Gruß ab und macht ihn zum frei⸗ willigen. § 14 setzt fest, daß keine Militärperson ohne Urteil einer Strafe unterworfen werden kann; jedoch haben während kriegerischer Unternehmungen die Führer das Recht, alle Straf⸗ maßnahmen gegebenenfalls mit Anwendung von Waffen⸗ gewalt gegen Untergebene zu ergreifen, die ihre Befehle nicht ausführen.

Der Kriegsminister hat ferner an Heer und Flotte einen eindringlichen Tagesbefehl gerichtet, in dem er u. a. sagt:

Ix. in geschlossenen Reihen vorrücken, geführt von Mannszucht, Pflichigefühl und grenzenloser Liebe zur Revolution und dem Vaterlande. Möge das freieste Heer und die freteste Flotte der Welt beweisen, daß die Freiheit ein Unterpfand der Kraft und nicht der Schwäche ist; mögen sie eine neue eiserne Mannszucht schmieden, die der Pflicht, und die Kampfkraft des Landes erhöhen! Denket daran, daß jeder, der rückwarts blickt, anhält und zurückweicht, alles verlieren wird! Vergeßt nicht, daß, wenn Ihr nicht die Ehre und die Würde des Vaterlandes verteidigt, Eure Namen verflucht sein werden. Nach dem Willen des Volkes sollt Ihr das Vaterland und die Welt von Gewalttätern und Usurpatoren befreien; das ist die Aufgabe, zu der ich Euch aufrufe.

Wie die obengenannte Telegraphen⸗Agentur weiter meldet, ist der Kriegsminister Kerenski in Begleitung des französischen Munitionsministers Thomas an der Südwestfront ein⸗ getroffen und vom kommandierenden General der Armeen dieser Front, General Brussilow empfangen wurden. Die beiden Minister hielten auf dem Kongreß der Abge⸗ ordneten der Südwestfront Ansprachen. Alle Abgeordnete des Kongresses erklärten entschieden, daß sie der provisorischen Regierung voll vertrauen, allen Befehlen des Ministers treu nachkommen und dahin gehen werden, wohin moan sie schickt.

Der General Dragomirom, der Oberbefehlshaber der Armeen an der Nordfront, ist in Riga auf dem Kongreß der Vertreter dieser Front eingetroffen und hat dort eine Rede gehalten, in der er sagte:

die Errungenschaften der Revolution befestigen muß.

Der Offizierskongreß in St. Petersburg hat mit 265 gegen 246 Stimmen eine Entschließung angenommen, in der es obiger Quelle zufolge heißt: 8

Da das Heil des Vateclandes die Anspannung aller Kräfte des Landes verlangt, fordert der Kongreß alle russischen Offiziere auf, ren revolutionären Soldaten und Arbeitern die Bruderband zu reichen, um einmütig die durch die Revolution errungene Fretheit zu befestigen. Gleichzeitig ersucht der Kongreß die erwähnten lassen, in einer so schweren Zeit ihre persönlichen Interessen zu verge ssen und die provisorische Regierung zu unterstützen, um ihr zu helsen, das Land bis zum Zusammentritt der Konstituierenden Versammlung zu leiten.

Der Kongreß stimmte schließlich mit Begeisterung dem Tagesbefehl Kerenskis hinsichtlich der Offensive zu.

Der bat fast einstimmig eine Ent⸗ chließung angenommen, die besagt: 8 r. v Zustand, der dem Namen des bewaffneten Friedens bekannt ist, muß verschwinden. Da der Kampf fur einen gerechten und btlligen Frieden nur ein internat onaler sein kann, weist der Kongreß jeden Gedanken eines Sonderfriedens zurück. 8

Die Resolution schließt mit einem flammenden Aufruf an alle Bauern, die sich bei der Armee befinden, sich von dem Grundsatz einer freien Disziplin durchdringen zu lassen und das revolutionäre Rußland bis zum äußersten zu verteidigen.

Der 8. Kongreß der Kadettenpartei hat ein⸗ stimmig eine Entschließung angenommen, in der es der „Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge heißt:

Die Kadettenpartei ist überzeugt, daß ihre Tellnahme an der Regierung das wirksamste Mittel büdet, eine Gegenrevoluticn zu verhindern, und hofft, daß der Eintritt von Vertretern der Groppen der Linken in das Kabinett das Ansehen und die Festtgkeit der Re⸗ gierung stärken und den Zwiespalt der Macht an der Front und im Lande beseitigen wird. Ste billigt die Regterungserklärung über die Notwendigkeit von Angriffshandlungen an der Front und über die unveränderliche Treue gegenüber den Verbündeten vnd verspricht, die Regierung in allen ihren Schritten zur Verwirklichung der verkündeten Ziele zu unterstützen.

Die sozialistischen Minister Tschernew, Skobelew und Tseretelli erschienen vorgestern vor dem Rat der Sol⸗ daten⸗ und Arbeiterabgeordneten, dem sie über ihre Tätigkeit seit ihrem Eintritt in die provisorische Regierung Bericht er⸗ statteten, worauf der Rat der Soldaten⸗ und Arbeiter⸗ abgeordneten den genannten Ministern sowie der ganzen provisorischen Regierung fast einstimmig sein Vertrauen aus⸗ sprach. Wie „Ekstrabladet“ meldet, hat der Arbeiter⸗ und Soldatenrat mit 340 gegen 46 Stimmen einen Antrag ange⸗ nommen, die Regierung solle die Geheimverträge mit den Verbündeten veröffentlichen.

Eine Abordnung von Direktoren verschiedener Metallwerke hatte eine Unterredung mit dem Fürsten Lw ow und anderen Ministern, um ihnen die kritische Lage darzu⸗ legen, in die die übermäßig hohen Forderungen der Arbeiter die Industrie versetzt haben. Werke, die für die Landesverteidigung arbeiten, sind genötigt, zu schließen. Wie das „Reutersche Bureau meldet, führte die Abordnung als Beispiel 18 industrielle Unter⸗ nehmungen im Donetzgebiet an. Sie haben im letzten Jahre 18 Millionen Rubel als Dividende verteilt und jetzt fordern die Arbeiter eine Lohnerhöhung, die sich auf 240 Millionen belaufen würde. Die Mehrheit der Arbeitgeber ist bereit, während des Krieges den Gewinn unter die Arbeiter zu ver⸗ teilen. Aber die Forderungen der Arbeiter sind derartig, daß sie allein in Südrußland einen jährlichen Betrag von 800 Mil⸗ lionen Rubel darstellen. Die Regierung hat beschlossen, Maß⸗ regeln zu entwerfen, um das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern und die Produktionsbedingungen zu regeln.

Italien. 8 Der Vorstand des Verbandes italienischer Syn⸗ dikate hat dem „Avanti“ zufolge beschlossen, die Stockholmer Konferenz zu beschicken. Am 3. und 4. Juni sollen auf einer allgemeinen Versammlung der Syndikate in Florenz die Vertreter bestimmt werden. Spanien. Das Blatt „ABC“ berichtet, daß französische und eng⸗ lische Agenten die Fischerflotte von Huelva auf⸗ gekauft hätten. Zahlreiche Familien seien dadurch brotlos geworden, die Fischversorgung der Stadt sei unzureichend und die Lebensmittelteuerung verschärfe sich. Dieselben Agenten hätten versucht, auch die Fischerflotten anderer spanischer Häfen aufzukaufen. Niederlande.

Wie der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit⸗ teilt, hat die deutsche Regierung ihr lebhaftes Bedauern ausgesprochen, daß in der Nacht vom 7. zums8. Mai sich ein Zeppelin über Deventer im niederländischen Luft⸗ gebiet befunden hat. Das deutsche Luftschiff habe infolge atmosphärischer Einflüsse seinen Kurs verloren. Die deutsche Regierung teilt weiter mit, daß sie alle nötigen Maßregeln ergriffen habe, um derartigen Zwischenfällen vorzubeugen.

Türkei.

Die Räumung der Städte Jaffa und Gaza hat sich laut Meldung der „Telegraphenagentur Milli“ durch die militärischen Operationen, die sich in dieser Gegend abspielten, als unumgänglich notwendig erwiesen.

Wenn man bedenkt, heißt es in der Meldung weiter, daß Gaza zu wiederholten Malen der Schauplatz wichtiger Kriegshandlungen gewesen ist, und daß Jaffa in der Nähe der Kriegszone liegt, wird man nur die Rchtigkeit und Zweckmäßtgkeit der militärischen Maß⸗ nahmen anerkennen, die damft getroffen worden sind. Keine Heeres⸗ leitung hätte unter solchen Umständen anders bandeln können. Gleichviel haben die osmanischen Behörden gelegentlich der Räumung alle Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung mit Lebens⸗ und Transvortmitteln zu versorgen. Wir sind in der Lage zu erklären, daß die der Bevölkerung von den Behörden zuteil gewordene Hilfe

und Unterstützung in jeder Beziehung von den Rabbinern und den betreffenden ssracgitische⸗ Gemeinden anerkannt wird. W

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