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gebung zur nationalen Autonomie bekannt und meine, daß dle wüfhagung dieser Freiheit das Werk dieser Nationen selbst sein Der holländisch⸗skandinavische Ausschuß hat von dem englischen Minister Henderson auf seiner Durchreise in Stock⸗ holm die Mitteilung erhalten, daß die Arbeiter⸗ und So⸗ zialistenorganisationen Großbritanniens sich der onferenz von Stockholm angeschlossen haben. Mehrheitsabordnung wird der Unterstaatssekretär Roberts ühren, die Minderheitsabordnung das Mitglied des Unter⸗ hauses Ramsay Macdonald. ““ 1““ “ „ Aftenposten“ und „Sjöfartstidende“ teilen mit, daß die deutsche Regierung den norwegischen Schiffen, die am 1. Juli England nach Norwegen verlassen können, freies Geleit anbieten wolle. „Aftenposten“ fügt hinzu, das An⸗ gebot sei im wesentlichen übereinstimmend mit dem Angebot vom Ende April, welches die Schiffe wegen der Kürze der Frist nicht hätten benutzen können, und sei ohne Bedingungen ge⸗ icht worden.
3 Amerika.
Um den Vereinigten Staaten von Amerika die Behauptung ihrer Vorherrschaft auf dem Geldmarkte während des Krieges zu ermöglichen, schlagen, wie Reuter meldet, amtliche Kreise die Einbringung eines Gesetzentwurfs vor, dessen Hauptzüge sind: Schließung des nordamerikanischen Geldmarktes für weitere Anleihen fremder Regierungen für die Kriegsdauer, Regelung des Geschäftslebens durch Schaffung eines internationalen Einkaufsamtes und Zusammenfassung der Geldkräfte des Landes mitteln Ausbaues des Systemes der Bundes⸗Reserve⸗Banken durch Tausende ven starken Trust⸗Gesellschaften und Staatsbanken, die ihm noch nicht angegliedert sind.
„— Nach einer Meldung der „Daily Mail“ haben sich die United Steel Company und die Lackawanna Steel Jron Company verpflichtet, binnen 18 Monaten stählerne Schiffe mit einem Gesamttonnengehalt von drei Millionen Tonnen zu erbauen. Wenn der Senat der vom Repräsentanten⸗ hause bereits angenommenen Bill, durch die für den Bau von Handelsschiffen 50 Millionen Pfund Sterling zur Verfügung gestellt werden, zustimmt, so wird der Präsident Wilson das Recht haben, von jedermann, der dazu imstande ist, zu ver⸗ langen, daß er Schiffe oder Material zur Verteidigung des Landes liefere, ferner alle bestehenden Kontrakte über Schiffe odec Material abzuändern, aufzuheben oder neu auszuschreiben. Dies gilt auch für diejenigen Kontrakte, zu deren Ausführung Arbeitskräfte oder Material nötig sind, die für den Schiffbau in Betracht kommen. Der Präsident wird Fabriken beschlag⸗ nahmen oder übernehmen und Schiffe, die im amerikanischen Besitz sind, requirieren sowie alle Werften und Magazine mieten, kaufen oder mit Beschlag belegen können.
— Der Bericht des diplomatischen Ausschusses der brasilianischen Kammer über die Botschaft des Prä⸗ identen, betreffend die Töorpedierung des Dampfers „Tijuca“, weist der „Agence Havas“ zufolge auf die Gefahr gin, die die nationale Handelsmarine und der auswärtige Handel Brasiliens laufen, ebenso auf die Notwendigkeit von Verteidigungsmaßnahmen gegen eine Angriffshandlung Deutsch⸗ ands. Der Ausschußbericht schließt mit der Einbringung des nachstehenden Gesetzentwurfs:
Der Kongreß bevollmächtigt die Ausführende Macht
1) die in den brasiltantschen Häfen vor Anker liegenden deut⸗ schen Handelsschiffe zu benutzen, vog sich aus Maßnahmen zu treffen, um die auswärtige brastlianische Schiffahrt zu verteidigen, sich mit den verbuͤndeten Staaten uͤber Maßnahmen zu ver⸗ ständigen, die die Freiheit des Ein⸗ und Ausfubr⸗ handels sichern sollen, und zu diesem Zwecke die Neu⸗ tralttätserklärung zu widerrufen, sobald es ihr dien⸗ lich erscheint.
Die Kammer hat den Gesetzentwurf angenommen.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 30. Mai, Abends. (W. T. B.) Nichts Besonderes.
An der Arrasfront war das Störungsfeuer nur an einzelnen Abschnitten wie bei Avion und Roeux lebhafter. Mehrfach wurden englische Patrouillen abgewiesen. Ebenso scheiterte der Vorstoß einer starken englischen Abteilung, die nach kräftiger Artillerievorbereitung gegen die Kiesgrube nord⸗
Die
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Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Längs des Chemin⸗des⸗Dames⸗Rückens und in der West⸗Champagne erreichte der Artilleriekampf wieder größere
Stärke. Auf dem südlichen Alsne⸗Ufer stürmten nach um⸗ fangreichen Sprengungen westrheinische Truppen mehrere französische Gräben und brachten 40 Gefangene und einige
Maschinengewehre zurück.
Oestlich von Auberive führten Teile eines ober⸗ rheinischen Regiments ein Erkundungsunternehmen durch, bei dem 50 Gefangene in unsere Hand fielen.
Während der Nacht kam es auf dem Westufer der Maas zu lebhafter Feuertätigkeit.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Neues. Auaf dem Oestlichen Kriegsschauplatz hat sich die Gesamtlage nicht geändert.
b Mazedonische Front.
Erfolgreiche Vorfeldgefechte brachten deutschen und bulga⸗
rischen Streifabteilungen im Cerna⸗Bogen und auf dem
westlichen Vardar⸗Ufer eine Anzahl Gefangener ein.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 30. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz.
Die lebhaftere Gefechtstätigkeit hält namentlich in Ost⸗
galizien an. Italienischer Kriegsschauplatz.
Am Isonzo verlief der gestrige Tag verhältnismäßig ruhiger. Gegen Abend versuchten die Italiener neuerlich bei Vodice mit starken Kräften durchzudringen. Der Angriff brach in unserem Feuer zusammen. Ein gleiches Geschick fanden heute früh bei Jamiano angesetzte italienische Vorstöße. In Kärnten und an der Tiroler Front nichts von Belang.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Berat wurden italienische Erkundungs⸗
versuche vereitelt. Der Chef des Generalstabes.
ETuͤrkischer Bericht.
Konstantinopel, 30. Mai. (W. T. B.) vom 30. Mai. 8 An allen Fronten nichts Besonderes.
Der Krieg zur See.
Berlin, 30. Mai. (W. T. B.) Von Kriegsbeginn bis zum 31. Mai 1917 sind an Kriegsfahrzeugen der Entente, ausschließlich Hilfskreuzer, insgesamt vernichtet worden: 252 Schiffe und Fahrzeuge von 890 765 Tonnen Wasserverdrängung. Unter diesen 252 Schiffen und Fahr⸗ zeugen befanden sich allein 155 englische von zusammen 631700 Tonnen Wasserverdrängung. Diese setzten sich zusammen aus: 12 Linienschiffen, 17 Schlacht⸗ und Panzer⸗ kreuzern, 18 geschützten Kreuzern, 67 Torpedobooten, 28 Unter⸗ seebooten und 13 sonstigen Kriegsfahrzeugen, wie zum Beispiel Unterseebootsjägern der „Arabis“⸗Klasse. Außer den vor⸗ genannten Kriegsschiffsverlusten hat die Entente bis zum 31. Mai nicht weniger als 200 000 Br.⸗R.⸗T. an Hilfs⸗ kreuzern, welche in ganz überwiegender Zahl der eng⸗ lischen Flaagge angehörten, durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte eingebüßt.
Berlin, 30. Mai. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge in der Nordsee. 21500 Br.⸗R.⸗T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. a. ein englischer Hilfs⸗ kreuzer und zwei englische Dampfer.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Rotterdam, 30. Mai. (W. T. B.) „Maasbode“ ver⸗ zeichnet den Untergang folgender Schiffe: „Therese“ (208 Br.⸗R.⸗T.) aus Norköping, „Erik“ (257 Br.⸗R.⸗T.) aus Strenoe, „Gran Norman“ Gg⸗ Br.⸗R.⸗T.) aus Christiania, „Pauline Kjell“ und „Nann Smith“ (2003 Br.⸗R.⸗T.) aus Drammen.
Sträucher von unten her kräftig bewirft. Raupen auch am frühen Morgen auf unter die Sträucher gelegtes
jabrsanbau konnten erst ziemlich spät begonnen werden.
2
8 Kriegsbericht
auch die Welteraussaat der Frühjahrsernten. Konsulats in Sofia vom 19. Mai d. J.)
mentsvorstellung. Akten von Giuseppe Verdi. Herr Kapellmeister von Strauß. (Violetta Valery: Fräulein Elise von Catopol vom Stadt⸗ theater in Breslau als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.
Unterstützung der blinden Akademiker sind, wie die „Soziale Praxis“ berichtet, erforderlich Anleitung im Lesen und Schreiben der Blinden⸗ kurzschrift und im Gebrauch der Schreibmaschine, ferner Wieder⸗ holungskurse für das in den Vorlesungen gehörte Pensüm, Privat⸗ unterricht und Vorlesen von Fachschriften durch lesende Hilfskräfte: Aufgaben, die naturgemäß am vollkommensten erfüllt werden können, wenn eine gewisse Zentralisation der Fürsorge für die blinden Akademiker geschaffen wird. Auch lag es nahe, eine besondere Studienanstalt für diese Zwecke zu gründen, für die eine von allen Teilen Deutschlands leicht erreichbare kleine Universitätsstadt be⸗ sonders geeignet erscheit. Die Marburger Gründung will gleich⸗
zeitig eine Art Zentralstelle sein, die alle die Interessen der blinden
Akademiker berührenden Fragen btarbeitet, Rat und Auskunft erteilt.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Maßregeln zum Schutze der Stachelbeerernte.
Von vielen Gartenbesitzern wird zurzeit, wie die Landwirtschafts⸗ kummer für die Rheinprovinz in ihrer „Korrespondenz“ berichtet, darüber Klage geführt, daß kleine, grüne Raupen in großer Zahl die Blätter der Stachelbeerbüsche vollkammen abfressen und dadurch die weitere Ausbildung der Früchte verhindern. Die Schädlinge sind die grünen, schwarzköpfigen, schwarz punktierten Afterraupen der gelben Stachelbeerblattwespe. Ein einfaches, wirksames Mittel dagegen ist das Thomasmehl, mit dem man am frühen Morgen die taufeuchten Man kann jedoch die
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Packpapier abklopfen und dann vernichten, ein Verfahren, das be⸗ sonders in den kleinen Hausgärten zur Rettung der Stachelbeerernte
angewendet werden sollte.
Saatenstand in Bulgarien.
In der ersten Woche des Monats April herrschte durchweg und trockene Witterung. Erst gegen den 17. April traten Luftströmungen ein, die die Temperatur stark abkühlten und stellenweise sogar unter den Gefrierpunkt brachten. Es regnete häufiger, aber im Durchschnitt
blieb die gefallene Regenmenge weit hinter der 85* den Monat April üblichen Normalmenge zurück. Die Trockenhe Hälfte des Berichtsmonats sowie die kalten Winde in der zweiten
t in der ersten Hälfte haben die Weiterentwicklung der Herbstsaaten im großen
und ganzen nicht gestört. Hier und da sind die Saaten allerdings in
der ECatwicklung des Halms etwas klein geblieben, die Hoffnung auf eine gute Ernte besteht jedech allgemein. Die Feldarbeiten g beh in großer Teil der Maisfelder nicht nur in Nordbulgarien und in der Morawagegend, sondern auch in Südbulgarsen, wo die Aussaat gewöhnlich früher erfoigt, konnte erst im Mai bebaut werden. Auch in Zuckerrüben war der Anbau geringer als sonst.
Hafer ist ebenfalls in eiwas geringerem Umfang angebaut worden. Dagenen siad fast überall Kartoffeln in weit größerer Menge als bis⸗ ber geflinzt worden. Auch der Anbau von Baumwolle und Mohn hat in größerem Umfang als sonst stattgefunden. Bohnen ist verhältnismäßig ebenfalls größer als sonst. Die früh ausgesäten Bohnen sind allerdings an beschädigt worden; es ist aber noch Zeit, um die Aussaat zu wieder⸗
Der Anbau von vtelen Stellen durch Reif
holen. Der gegen Ende des Berichtsmonals fast im ganzen Lande gefallene
warme Regen sowie die günstigen Witterungsverhältnisse im Anfang
Mat gesatteten die Fortsetzung aller Feldarbeiten und insbesondere (Bericht des Kaiserlichen
“ 1
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, „Violetta“ mit den Herren Bergman und Schwarz in den männ⸗ lichen Hauptrollen aufgeführt. Die Vloletta singt Fräulein Elise von Catopol vom Star ttheater in Breslau als Gast. Dtrigent ist
Im Königlichen Schauspielbhause geht morgen die Posse „Kyritz⸗Pvritz’ in Siene. In größeren Rollen ad g⸗ g
der Kapellmeist’r von Strauß.
Coste, Dora, Heisler, von Mayburg, Schlüter, Sussin sowie die Herren Boeltcher, Eichbolz, von L⸗debur, Mühlhofer, Patrv, Sachs und Vespermann beschäftigt.
Leiter der Professor Pummel.
Spielleiter ist Dr. Bruck, musikaltscher
Im Theater in der Königgrätzer Straße beginnen von heute (Donnerstag) ab die Aufführungen des „Arthur Schnitzler⸗
Abends“ um 8 Uhr.
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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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8 “ “ 1* “
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 145. Abonne⸗ Violetta. (La Traviatn.) Oper in vier Text von Piave. Mustkalische Leitung: Regie: Herr Regisseur Hertzer.
Schauspielhaus. 147. Abonnementsvorstellung. Kyritz⸗Pyritz.
Freitag Werke des
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8
m Deutschen Reichsan
Er st e Bei 1n ge
Berlin, Donnerstag, den 31. Mai
nzeiger und Königlich Preußischen Stoatsanzeiger.
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marnmrn.
b Mannigfaltiges.
„Die Gemeindeabteilung der Reichsdeutschen Waffen⸗ brüderlichen Vereinigung trat gestern vormittag im Berliner Rathause zu einer Sitzung zusammen, die durch die Anwesenbeit österreichischer und ungar'scher sowie etwa 50 reichsdeutscher Vertreter zu einer Gemeinschaftssitzurg der Gemeindeabteilungen der drei Waffenbrüderlichen Vere negungen des Deutsch⸗n Reichs, Oesterreichs und Ungarns wurde Zu Beginn sprach, wie „W. T. B.“ berichtet, der Oberbürge meister Wermuth namens der Stadt Berlin und nam ns des Präsidiums der Reichedeut chen Waffenbrüderlichen Veretnigung verzliche Worte der Begrüßung. Die Beratungen, die unter der Leirung des Vor⸗ sitzenden der Reichedeutschen Gemeinde⸗Abteilung Stadtrats Dr. Luther stattfanden, erstreckten sich auf die endgültige Feststellung der Arbeitsgruppen, auf Beschlußf ssung über weitere Veranstaltung von Vorträgen seitens österreichischer und ungarischer Herren im Deutschen Reich und umgekehrt und auf die Einrichtung eines Au⸗ kunftsdienstes für außerdertsche Gemeinden bet der Zeunrralstelle des Dautschen Städtetages.
Zur weiteren Festigung der mitteleuropäischen Völkergemei schaft und zur Gründung einer Gemeindeabt ilung veranstaltete die Reichs⸗ deutsche Waffenbrüderliche Vereinigung gestern, ebenfalls im Berliner Ratbause, eien Vortragsabend. Der Oberbürgermeister Wermuth für das Präsidium und der Geschättsführer des Deutschen Städtetages Dr. Luther für die Gemeinde⸗ Abteilung der Vereinigung hatten zahlreiche Einladurn gen zu dem Abend eraehen lassen. Aus allen Teilen des Deutschen Reichs waren Vertreler erschienen. Auch der Deutsche Städtetag, der Reicheverband deutscher Städte, der Verband der großen deu schen Landgemeinden, der Verband rheinisch⸗westfättscher Gemeinden und andere hatten Vertreter entsandt. Aus Oesterreich⸗ Ungarn, und zwar nicht nur aus den beiden Hauptstädten, waren zahlreiche Damen und Herren erschienen, die im kommunalen Leben ene gewisse Geltung haben und Gemeindeangelegenheiten ein be⸗ sonderes Interesse entgegenbringen. Als Vertreter von Be⸗ hörden waren anwesend: der Ministertaldirektor a. D. Dr. Just vom Präsidium der Waffenbrüderlichen Vereinigung, der Mninisterial⸗ direktor Dr. Freund vom Mintstertum des Innern, die Staais⸗ kommissare für die Volksernährung Regierungspräsident Gramsen und Geheimer Regierungsrat von Eynern sowie für den Prä⸗ sidenten des Kriegsernährungsamts Dr. Krieger. Der Stadtrat Dr. Luther eröffnete in Abwesenheit des Prasidenten Wermuth die Sihang mit Erklärungen über das Wesen der Reichsdeutschen Waffen⸗ brüder chen Verein gung und begrüßte die zahlreichen Anwesenden. Der erste Redner des Abends, Stadtrat Tomola aus Wten, sprach über die Wiener Stadtverwaltung während des Krieges und die Wohl⸗ fahrtsemrichtungen. Er schloß mit folgenden Gedanken: „Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn mit ihren Verbündeten, von der ganzen Welt gestoßen, bedrängt, verteilt im Vorhinein, sollen die Eck⸗ steine des neuen Europas werden. Das Geschäf', Völker und
ihre Länder nach Interessensphären zwischen Englaud und seinen
Freunden zu perteilen, ist verspielt; die Geichichte jeder Stadt lehrt, welcher Segen von der freien Verwaltung ausströmt, nar sie allein, des freien Bürgers unantastbarer Besitz, wird die e Friedens fördern und ein ebenstrotzender Schirm der Städte sein und des Reichs. Wir aber wollen gleich wie im Kriege auch in den kommenden Zeiten brüderlich zusommenstehen, von eivander in wechselndem Empfangen und Geben lernen, mit ein⸗ ander treu vereint, verhündet, Huͤter und Mehrer der städtisch n G⸗ rechtsame bleiben.’ Dann nabm der Magistratsrat Dr. Harrer⸗ Budapest das Wort und begann mit einer Schilderung der geschichtlichen Entwicklung der Städte Ungarnz. Seit⸗ dem die städtische Absonderung in der Minte des 19. Jahrbunderts fortgefallen ist, haben sich, wie den Darlegungen des Redners zu entnehmen war, die ungarischen Städte kuhurell und wirt⸗ schaftlich gewaltig, in Budapest sogaxr riesenhaft entweckelt und sind auch die stärksten Brennpunkte des Ungarntums geworden. Ungarn hat zur Zeit 27 komitatsfreie und 112 kowitatsangehörige Städte. In den ersteren wohnen zwei Millionen, in den letzteren 3 ½ Millionen der im ganzen 18 Millionen Emwohner des Staates. Staatliche Zwischen⸗ und Unterbehörden gidt es im allgemeinen, ab⸗ gesehen von der Finanzverwaltung, nicht. Die Einnahmen der Kommunen beruhen zum größten Teil auf Zuschlägen zur direkten Staatte⸗ steuer. Daneben spielen die Zuschläge zu den Verkehrssteuern und die selbständigen kommunalen Steuern derzeit nur eine geringe Rolle. E ne Bewegung zur Emführung der Grundwertsteuer ist im Gange. Das Kreditbedürfnns der Städte wird fast ganz durch inländische und zum größten Teil durch Budapester Gelboinstitute gestillt. 1910 hatten die
ungarischen Städte neben einem Vermögen von zwei Milliarden Kronen 700 Mill ongen Kronen Schulden. Das Schlußwornt sprach der Stadsrat Dr. Luther. Er dankte vor allem den beicen Rednern mit warmen Worten und ebenso den aus allen Teilen des Deutschen Reiches herbetgeeilten Gemeindevertretern.
Mit noch weit größerem Interesse als in F iedenszeiten sind j tzt die deutschen Hausfrauen und Gartenbesitzer bemüht, den hoͤffenilich recht reschen Erntesegen an Obst und Gemüse nutzbar zu machen. Gtlt es doch, nicht nur den Ueberfluß der Ernte für die Wintermonate zu erhalten, sondern auch Konserven und Trockenwaren in möglichst großen Mengen, besonders unter Berücksichti⸗ gung der Zuckerknappheit, zur Verpflegung unserer Köeieger und Verwundeten herzustellen. Der zurzert besonders großen Bedeutung der Obst⸗ und Gemüseverwertung trägt die Königliche Gärtnerlehranstalt in Berlin⸗Dahlem, durch Abhaltung zweier Kurse in der Z ir vom 18. bis 23. Jani und vom 25. bis 30. Juni Rechnung. Das überaus reichbaltige Pro⸗ gramm umfaßt das gesamte Gehtet der Oon⸗ und G müsevein ertung, so daß die Teilnehmer und Teilvehmerinnen Gelegenheit baben, ihr Wssen und Köanen nach deser Richtang zu meh en. Der Un'er⸗ richt — theorettsch und praktisch — wird von Spezialisten auf dies
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Handel und Gewerbe.
Konstantinopel, 29. Mai. (W. T. B.) Der Ausschuß zur Belämpfung des Warenwuchers entfaltet eine lebhafte Tätigkett, deren Wirkungen sich bereis in etner Herabsetzung der Preise verschiedener Gegenstände, wie Gewebe und Konfektionsware, geltend machen. Der Vizepräsident des Ausschussese, Hussem Dschahid Bei, har erklärt, er warde mit äußerster Sirenge vorgeyhen, um ein Sinken der Peise aller Artikel herbeizuführen und die Lebenshaltung zu verbessern. Falls die Wucherer ihre Tätigkeit auch auf Lebensmittel ausbdehnen, werde er das Gesetz auch auf diese Fälle anwenden. Der Ausschuß hat bereus über die Wvyocher⸗ geschäfte Nachrichten gesammelt, insbesondere bezüglich des Leder⸗ und Tuchhandels. Ein Ausschuß von Kaufleuten des Tuch⸗ und Manufakturwarenhandels ist eingesetzt worden. Die Preise für diese Waren werden geregelt, und es ist angeordnet worden, daß alle Ein⸗ fuhrhäuser zur Einfuhr der Erlaubn’s bedurser. Der Ausschuß wird insbesondere auf eine Zurückstellung der Waren bestehen, über die eine Bestandsaufnahme staufindet, um die Pret'e jener Arffkel zu regeln, deren Einfuhr unmöglich ist. Die Presse billigt die Maßregeln des Ausschusses, die in der Bevölkerung lebhafte Genugtuung hervorrusen.
Börse in Berlin. (Notierungen des Börsenvorstandes)
vom 31. Mat V für Geld Brief
ℳ: ℳ; New York 1 Dollar — — — Holland. 100 Gulden 269 ¼ 270¼ 268 ¼ 269 % Dänemark 100 Kronen 187 1874 186 ½ 187 Schweden 100 Kronen 196 ⅔ 197 ¾ 196 ½ 196 Norwegen 100 Keonen 191 ¼ 191¾ 190¾ 191 ¼ Schweiz 100 Franken 129 ⅞ 129 ⅔ 128% 128 x½ Wien⸗
Budapest 100 Kronen 64,20 64,30 64,20 64,30 Bulgarien 100 Leva 80 ⅓ 81 ½ 80 ½ 81 ½ Konstanti⸗ 1
nopel 100 Piaster 20,55 20,65 20,60 Madrid und
Barcelona 100 Pesetas 125 ½ 126 ⅔ 125 ½ 126 ½
vom 30. Mai Geld Brief ℳ ℳ
20,50
Der heutige Wertpapiermarkt zeigte eine seste Haltung; auf den meisten Gebieten heirschte wieder eine recht zuversichtliche Stimmung, die auch in teilweisen belebteren Umsätzen zutage trat. Auch der weitere Verlauf der Börse war fest und blieb es auch bis zum Schluß.
5 % Argentinier von 1886 95 ½, Post Stealitz,
fubren: In Rio 5000 Sack, in Santos 6000 Sack.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Wien, 30. Mat. (W. T. B.) Die bisherige freurdliche Stimmung übertrug sich unter dem Einfluß der fortgesetzt günstigen Berichte von den einzelnen Lriegsschauvlätzen auch auf die beutige Börse, die weniger lebhaft als ihre uamtttelbare Vorgärgerin war und ihr Hauptinteresse wieder Schiffahrtsaktin zuwendete. Wesentlich höher einsetzend, erfuhren die betreffenden Werfe im Verlaufe derch Gewinnsicherungen eine Abschwächung, sie schließen indeß noch wesentlich höher als gestern. Gute Nachfrage herrschte für einzelre Banspapiere, Elcktrizitäts⸗, Texitt⸗, Glas⸗ Schrauben⸗ ugd Papier⸗ fabriksakiien, wogegen Montan⸗, Rüstungs⸗ und Petroleumwerte zu ermäßigten Kursen umgesetzt wurden. Der Aulagemarkt war un⸗
verändert fest. 1
London, 29. Mai. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 55 ⅛,
4 % Brasilianer von 1889 55 ½, 4 % Japaner von 1899 75 ½, 3 % Po tugiesen 55 , 5 % Russen von 1906 79 ½, 4 ½ % Russen von 1909 69 ¼, Baltimore and Ohio —,—, Canadian Pactfic 173 ½ ex, Erte 29 ⅛, National Railways of Mextco —, Peansylvania —,—, Southern Pacific —,—, Union Pa ft —,—, Uniteo States Steel Corporation 135 ⸗ ¼, Anaconta Copper —, Rio Tinto 61 ½, Charteren 12/4, De Beers def. 14 ¾, Goldfields 18, Randmines 3 ½, 5 % Krtegsanle be 94716, 3 ⅛ % Krüegsanleihe 87 ½, Privatdiskont 42²⁄22, Silber 37 ⅞.
Amsterdam, 30. Mat. (W. T. B.) Wechsel auf Berlin 36,45, Wechsel auf Wien 23,50, Wechsel auf Schweiz 48,40, Wechsel auf Kopenbagen 70,10, Wechsel auf Stockvolm 73,12 ½, Wechsel auf New York —,—, Wechsel auf London 11,58, Wechsel auf Paris 42,60.
New Yort, 29. Mai. (Schluß.) (W. T. B.) An der Fonds⸗ böise setzten sich bei Beginn des heutigen Werkehrs die Realisationen fert, wobei befonders Steels und andere gleichartige Papiere erheblich in Muleidenschaft gezogen wurden. Dagegen blieben Bahnen wieder gut behauptet. Karz vor dem Ablauf der ersten Börsenstunde trat infolge von Interventionskäufen eine Erholung ein, so daß der ge⸗ samte anfäagliche Kursverlust wieder eingebracht werden konnte. Nach⸗ mutags wac die Kursgestaltung umegelmäßig. Esenbahnen neigten zur Schwäch⸗-. Dagegen zogen Industriepapfere weiter an, und unter Führung von Steels war der Schiuß als fest zu bezeichnen. Aktienumsatz 1040 000 Stück. Tendenz für Geld:; Behauptet. Geld auf 24 Srunden Durchschnittsrate 2 ¾, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 3, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72, Cable Transfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,72,25, Wechsel auf Berlin auf Sicht —,—, Silber Bullion 74 Q⅜, 3 % Feo ehereehs Bonds 62 ¼, 4 % Verein. Staat. Bonds 1925 105, Aichison Topeka u. Santa Fé 102 ½, Baltimore and Ohio 72 ¼, Canadian Pacific 161 ¼, Chesepeake u. Ohio 60 ¼, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 75 ½, Denver u. Rio Grande 8, Illinois Central 102, Louisville u. Nashville 127, New York Central 92, Norfolk u. Western 125 ⅛, Pennsylvania 53, Reading 94 ½, Southern Pacific 94 ¾¼, Union . 138 ¾, Anaconda Copper Mining 85, United States Steel
orporation 133 ¼, do. pref 119. 3
Rio de Janeiro, 28. Mai. (W. T. B.) Wechsel auf
London 13716.
Kursberichte von auswaäͤrtigen Warenmärkten. London, 29. Matj. (W. T. B.) Kupfer prompt 130. Liverpool, 29. Mat. (W. T. B.) Baum wolle. Umsatz
8000 Ballen, Einfuhr 4449 Ballen, davon 3900 Ballen ameri⸗ kanische Baumwolle. — Für Mat 13,47, für Kuli⸗August 13,30. — Amerikantsche und Brasiltanische je 20 Puntte, Inodische
15 Punkte höber. — (W. T. B.) Santos⸗Kaffee
Amsterdam, 30. Mai. für Mai 58.
Amsterdam, 30. Mai (W. T. B.) Rüböl loko —. — Leinöl loko —, für Juni 69, für Juli 69 ½, für August —.
New York, 29. Mai. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 21,85, do. für Mai —,—, do. fur Juni 21,43, do. für Juli 21,49, New Orleans do. loko middling 21,00, Petreleum refined (in Cases) 12,75, do. Stand. white in New Yort 10,25, do. in Tanks 5,50, do. Credit Balances at Oil City 3,10, Schmalz prime Western 22,07 ½, do. Robe & Brothers 23,85, Zucker Zentrifugal 5,25—6,02, Weszen Roter Winter —,—, Mehl Spring⸗Wheat clars (neu) 11,75 — 12,25, Gerreidefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 10 ½¼, do. für Mai —,—, do. fur Juli 8,17, do. für September 8,26, Zinn 64,59 — 65,50.
Morgen Feiertag. Rio de Janeiro, 28. Mai. (W. T. B.) Kaffee. Zu⸗
E —N— —
1. Hsehch ssachen.
2. Aufgebote, Herluft⸗ und Fundsachen, Zustellungen . SEcgl 8. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ze.
4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
iger⸗
Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften⸗ Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. „Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗ Bankausweise.
„ Verschiedene Bekanntmachungen. “
“
5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaffem⸗
1
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westlich Hulluch vorging, verlustreich im deutschen Abwehrfeuer und Handgranatenkampf.
An der Aisnefront nur gegenseitiges Störungsfeuer durch Artillerie und Minenwerfer und Patrouillenkämpfe. Ein französischer Angriffsversuch von mehreren Sturmwellen in Bataillonsbreite in der Gegend von Craonne am 29. Mai Abends brach unter blutigen französischen Verlusten zusammen. Das feindliche Feuer steigerte sich gegen Abend in der Gegend des Winterberges.
Im Höhengelände der Champagne nahm ebensalls gegen Abend die Artillerietätigkeit zu. Das feindliche Störungsfeuer schlug bis weit ins Hintergelände unserer Stellungen. Unsere Batterien antworteten kräftig und mit Erfolg.
An der Ostfront gesteigerte feindliche Flugtätigkeit. Als Vergeltung für feindliche Bombenabwürfe wurde ein Munitions⸗ lager bei Podhaice mit Bomben belegt. Lebhafteres feind⸗ liches, von uns beantwortetes Arttilleriestörungsfeuer am Smotrek und Mestecanesti⸗Abschnitt. Nachts wurde südlich der Bistritz eine 40 Mann starke vorgehende feindliche Patrouille durch eigene Patrouillen verjagt und nördlich der Valeputna⸗
straße ein feindlicher Handgranatenangriff gegen eine Feld⸗
wache abgewiesen.
Großes Hauptquartier, 31. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
9 Die lebhafte Artillerietäligkeit im Ypern⸗ und Wyt⸗ schaete⸗Bogen dauert an.
Dicht südlich der Scarpe wurden mehrere englische Kompagnien, die abends überraschend gegen unsere Gräben vorstießen, verlustreich abgewiesen.
Nach kurzer Feuersteigerung erfolgten Nachts auch zwischen Monchy und Guemappe Anariffe der Engländer. In zähem Nahkampf warfen westpreußische Regimenter den mehr⸗ mals anlaufenden Feind zurück.
Konstantinopel, 30. Mai. (Agentur Milli.) In der Nacht zum 26. und 27. Mai sind zwei russische Minen⸗ leger vor dem Eingang zum Bosporus versenkt worden. Die Leichen eines Offiziers und dreier Soldaten, die wir bergen konnten, sind im Park der russischen Botschaft in Bujukdere mit militärischen Ehren begraben worden.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Durch Mitteilungen in Rotterdam eingetroffener englischer See⸗ lezte werden, wie „W. T. B.“ berichtet, näbere Einzelheiten über die Ausstandsbewegung in England bekannt. Hteinoch ist der Aus⸗ stand in Woolwich und Chatham noch nicht beigelegt. Es sind noch tinmner etwa 12 000 Mann im Ausstand; infolge der Verhaftung einiger Führer hat die Gärung unter den Arbeitern beträchtlich zugenommen. Es ist im Laufe der vergangenen Woche zu wiederholten Zusommen⸗ stößen zwischen Arbeitern und Poltzei gekommen, wobet ve; schiedene Verhaftungen vorgenommen wurden. Auch in Coventry, Not⸗ tingham und zahlreichen anderen Städten ist die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen wo.den. Teilweise sind von den Arbeitern in 8 Fabriken die Maschinen unbr uchbar gemacht wordem—
8 Wohlfahrtspflege. 1
Im Anschluß an die Bestrebungen des Vereins blinder Akademiker Deutschlands ist in Marburg eine Hochschulbücherei und Studtenanstalt für blinde Studierende ins Leben gerufen worden. Insbesondere wurde das Werk durch Professor Dr. Biel⸗ schowekv⸗Marburg und den selbst erblindeten rührigen Vorsitzenden des Vereins Dr. Karl Strehl⸗Marburg gefördert. Der von Akade⸗ mikern em schwersten empfunden⸗ Uebelstand war das Fehlen eimer Blindensch iftbücheret fuͤr wissensch ifteiche Fachliteratur. Es erschten daber als eine der eisten Aofgaben, hiafür die um angreichen Vor⸗
arbeiten zu!! isten: die Schoff“ng eines einbenl chen K ueschriftsvsten⸗s auch fuͤr die Ueberttagung durch besonters zu erlä sige Krafte. Zuc weiteren
Alt⸗Berliner Posse mit Gesang und Tanz in drei Aufzügen (5 Bild
asbnil en, und O. dag seno n Hoctn, (a Fldera) usikalische Leitung: Herr Professor Hummel. Inszenierung:
Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. f 4: Heir
nus. Musik von Gustav Michaelis.
Sonnabend: Opernhaus. 146. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗
und Freiplätze sind aufgehoben. Tristan und Isolde in drei Akten von Richard Wagner.
Anfang 6 ½ Uhr. Schauspielhaus. 148. Abonnementsvorstellung. Der Raub der
Sabineriunen. Schwank in vier Aufzügen von Franz und Paul von Schönthan. Anfang 7 ½ Uhr. g Franz Pau
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Ursel von Kaphengst mit Hrn. Oberleutnant Eddy
von Jeva (Kohiow — Berlin). — Frl. Else Gelpcke mit Hrn. Oberseutnant Hermann Salzmann (Berlin⸗Grunewald — Berlin⸗ Wilmerzdorf). — Fil. Gertrud Köhler mit Hrn. Edgard Schu⸗ mann (Göttingen — Berlin⸗Friedenau).
Gestorben: Hr. Rittmeister z. D. Ferdinand Ermeler (Berlin) — Hr. Verwaltungggerschtsderektor a. D. Dr. Willy Engelhard. (Trier). — Hr. Oberforstmeister a. D. Hermann Schwarz (Zerlin). — Fr. Hüedega⸗ Gräfin von Schlieffen, geb. von
Schultz⸗Granskewitz (Königsberg i. Pr.).
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.
Verantwortlich für den be. Der Vorsteher der Expedition,
Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Expedition (NMengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla sanstalt Berkin, Wilhelmstraße 32. Sesneee. 68
Vier Beilagen nd die Inhaltsangabe Nr. 21 zu Nr. 5 bes öffentlichen “ Anzeigers somie die 1475. urnd 1476. Ausgabe der Heutschen Berluutisten.
1) Untersuchungssachen.
[13496] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Jäger Michael Heidbüchel der Genesenden⸗ Kompagnie J. Ers.⸗Bataillons Jäger 14, w lcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe verhängt. Es wird ersucht, ibn zu verhaften urnd an die nächste Militärhehörde zum Weitertransport hier⸗ her abzuliefern.
Heidelberg, den 27. Mai 1917.
Gericht des I. Ers.⸗Batls. Jäger 14.
Der Gerichtsherr: von der Lancken,
Miaͤjor und Kommandeur.
Beschreibung: Alter 18 ½ Jahre, Statur: mittel, Größe: 1,68 m, Haare: dunkel⸗ blond. 18 I
[13497] Das Vermögen 1) des Musk. Josef Offerlé, geb. 18. 1. 96, Landwirt in Bergbieten, Kr. Molsheim (E. L.), 2) der Ldstm. Ernst Klein, geb. 10. 5. 80, Landwirt in Scherweiler, Kr. Schleit⸗
sttadt (F. L.)
ist gem. § 360 M.⸗St.⸗G.⸗B. mit Be⸗ schlag belegr. G Gericht der 80. Res.⸗Div. — III 29. 30/17. [134991 Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Musketier Oscar Langhans vom Ma⸗
schinengewehrlehrkursus Döberitz, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff.
des Millitärstrafgesetbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsord⸗ nung der Beschuldigte hierdurch für fabnen⸗ flüchtig erkkärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt. 2
Spandau, den 24. Mai 1917.
Kommandanturgericht. Der Gerichtsherr: v. Einem, Mebes, Generalleutnant Millitärhilfgrichter. und Kommandant.
2) Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
[132891 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwanasvollstreckung soll am 27. Juli 1917, Vormittags 11 Uhr, Neue Frtedrichstraße 13/14, III. (drittes) Stockwerk, Zimmer Nr. 113 bis 115, versteigert werden das in Berlin, Friedrichstr. 218, belegene, im Grundbuche von der Friedrichstaovt Band 6 Blatt Nr. 397 (eingetragener Eigentümer am 11. Februar 1914, dem Tage der Ein⸗ tragung des Versteigerungsvermerks: Maurermeister Max Zieara hier) einge⸗ tragene Grundstück: a. Vorderwohnhaus mit linkem und rechtem Seitenflüg l, Doppelquerwohngebäude, zwei Hösen, von denen der erste gänzlich, der zweite teil⸗ weise unterkellert ist, abgesondertem Kloselt,
Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 J.
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zwei Lichthöfen und Garten, b. Theater⸗ gebäude quer mit rechtem Vaoͤrflügel, Garderobenhalle und vier Lichthöfen, Gemarkung Berlin Kartenblatt 45 Par⸗ zelle 981/86 2c, 43 a 18 qm groß, Grund⸗ steuermutterrolle Art. 24 783, Nutzungs⸗ wert 133 400 ℳ, Gebäuͤdesteuerrolle Nr. 406. — 85. K. 25. 14.
Werlin, den 18. Mai 1917., 1
Königliches Fufene s Berlin⸗Mitte.
.8680.
13513] b Hter ist der Zinsscheinbogen Nr. 7 218 427 über 100 ℳ der 5. Kriegsanleihe gestohlen worden. Ich ersuche um Anhaltung des Popiers und Benachrichtigung der nächsten Polzeibehö de sowie Mitteilung an mich.
Posen, den 27. Mat 1917.
Der Polizeipräsident.
13512] 1esice Vereinsbank in München.
Gemäß § 367 des Handelsgesetzbuchs geben wir bekannt, daß der Verlust des 3 ½ % icen Pfandh iefes unseres Instituts Lit. B Nr. 153 511 zu ℳ 1000,— bet uns angemeldet wurde. 1b
Die Verlustanzeige bezüglich der 3 ½ %igen Pfandbriefe unserer Bank Lit. B Ne. 100 955 zu ℳ 1000,— und Lit. E Nr. 13 255 zu ℳ 100,— wird zurückgenommen.
München, den 29. Mai 1917.
Die Direktion.
[13407] Aufgebot
Der Pfandschen Nr. U 459, den wir am 23. Mai 1914 über die Lebensver⸗ sicherungspolice Nr. 22 978 vom 1. Juli
1868 für Frau Emilte Catharina Nadler, geb. Paul, in Bettenhausen, zuletzt in Cassel wohnhaft und ebendaselbst am 21. März 1917 verstorben, ausgefertigt haben, soll abhanden gekommen sein. Wir fordern den etwaigen Inhaber auf, sich unter Vor⸗ leaung des Pfandscheins binnen zwei Monaten von heute ab bei uns zu melden. Meldet sich niemand, so werden wir den Pfandschein für kraftlos erklären.
Leipzig, den 29. Mai 1917.
Teutonia Versicherungsaktiengesellschaft in Leipzig vorm. Allg. Renten⸗ Capital⸗ u. Lebensversicherungsbank Teutonia. Dr. Bischoff. J. N.: Schömer.
[13299] Aufgevot.
Die nachstehend aufgeführten Berech⸗ tigten haben das Aufgebot der nacher⸗ wähnten Urkunden heantragt:
1) der Arbeiter Johann Schleuer zu Cöln, Veledastraße 3, das Aufgebot des auf ihn lautenden Sparbuchs der Spar⸗ kasse der Stadt Cöln, Zweigstelle IV, Nr. 59 998 über 230,61 ℳ,
2) die hefrau Albert Zimmermann, ohne Geschäft, zu Niehl, Flittarderweg 32, das Aufgedot des auf sie lautenden Svar⸗ buchs der Sparkasse der Stadt Cöln, Hauptstelle, Nr. 377 589 über 1069,12 ℳ,
3) der Kaufmann Marcus Heymann zu Deutz, Freiheitstraße 65, das Aufgebot des Sparbuchs der Spa kasse der Stadt Cöln, Zweigstelle VII, Nr. 21 137 über 944,88 ℳ,
4) der Fabrikarbeiter Carl Meyer zu Bahle Nr. 5, Post Pingsdorf, das Auf⸗ gebot des Sparbuchs der Sparkasse der
Stadt Cöln, Hauptstelle, Nr. 432 975 über 1057,84 ℳ.
Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 28. November 1917, Vorm 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gyfericht, am Reichenspergerplatz, 11. Steck, Zimmer 245, anberaumten Aufgebotstermin ibre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. 8
Cöln, den 14. Mai 1917.
Königliches Amtsgericht. Abteilung 60.
[12940] Aufgebot. 16¹ Der Besitzer Max Trenkel in Sieg⸗ friedsdorf, vertreten durch Justizrat Dr. Stein in Thorn, hat das Aufgebot folgen⸗ der Blankoakzepte: a. des Ansiedlers Karl Nehring in Marienhof über 500 ℳ ohne Zahlungstag, b. des Ansiedlers Pbilipp Müller in Marienhof über 400 ℳ und 300 ℳ ohne Zahlungstag, c. des Besitzers Franz Skrzynt -ckt in Siegfriedsdorf uͤber 500 ℳ ohne Zahlungstag — ob sämtliche Akzepte ein Ausstellungsdatum troagen, ist ungewiß — beantragt. Die unbek innten Inhaber der Wechsel werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Februar 1918, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrtgenfalls die Kraftloserklärung der Wechsel erfolgen wird. 1b
Thorn, den 19. Mat 1917. Köntgliches Amtsgericht.