1917 / 135 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Jun 1917 18:00:01 GMT) scan diff

ung des Stellvertreters des Reichskanz! 8 2 betreffend w es Heiche eam eeen

wangsverwaltung genommen:

ö 8 Ca⸗ (Inh. T. Ricordi un 4 c. ug, Querstr. 4—6 (Verwalter: Redakt

Karl Hesse in Leutzsch bei Le pzig, Babühofft⸗ 30); 8

das Grundstück des allein! 8 8 gen Inhabers der Firma Mostow⸗ 1.“ & Co. (Nota Mostowla 8ep) te Nema Bfbnn⸗ Kaufmann Arthur Schmidt in

Zrockbausttr. 24 (Verwalter: . Levtch bei Leipeig, Bahnbofstr. 42);

en, der Firma F. A. Sieglitz & Co. in Leip ig⸗Lindena

befindlichen Warenläger der Firmen: Geo Smith & Sons,

London Bevington & Morris, Lond

s, London, und der aus diese Waren bereits erzielte Erlög (Verwalter: Debes in Leipzig⸗Connewitz, Windscheidstr. 33);

die Rauchwarenhandlung des Itzko Leikind in Leipzia, Funker⸗ Direktor Wilhelm Knoche in

burgstr. 23 (Verwalter: Leipzig, Neumarkt 38); Partiewarengeschäͤst des Marcu Gaster in Lespzig, Reichs 1 8 Sneg Direktor Wilhelm Knoche in Leipzig Partiewarengeschäft des Hermann Humbolodtstr. 25 (Verwalter: Leipzig, Neumarkt 38);

an der Gardinenfabrik A.⸗G.

Herscovitz in Leipzig

Nottingham (Verwalter: Plauen t. V., Karl tr. 97).

Ausgedehnt wurde die

lagers der

Fixme Les Successeurs de Kiemlé & Mancet in Lyon auf sämt⸗

ches im Königreich Sachsen befindliche Vermögen (Ver⸗

walter: Fabrikbesitzer Felix Rockstroh in Eibenstock 1. E.). Wieder aufgehoben wurde die Zwangsverwaltung der Fumen Samson Pomeranz und Faives Charas in

8 Hebenathe⸗ es Hausgrundstücks mit Garten Ne. 3 in Wölkau bei Pirna Eigentümerin: Frau Hofrat Morgen); 8

der Zigarettenfabrik„Suchum“ des Grego? M. Chlairt Dresden; uchum des Gregor M. Chlgirinsky in

der Fuma Reful Friedmann in Dresden; der Füene Salomon Hasnes in Letpzig. Ein Wechsel in der Person des trat ein bei der Russischen Transport⸗ und Versicherungs⸗Gesellschaft, Zweig⸗ 1 Hederlassung Leiping, 8 37/39 (an Stelle des Gustav 1 er in Hamburg der Kaufmann Wm. F Hamburg, Glockengieße’wall 25/26). Dresden, den 5. Juni 1917.

Ministerium des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt.

Zwangs⸗

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (ℳGBl. S. 899 und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

423. Liste. v1 Kreis Diedenhofen⸗West. Nachlaßmassen: Die Nachlaßmasse der am 8. November 1911 ver⸗ florbenen Witwe Nikolaus Haudidier, Augustine geb. Methlin, in Joeuf (Zwangsberwalter: Notartatsgeht!lf Roet r in Hayln en).

1 A 19 522 Sonde zwangsverwaltungen eingerichtet sind, werden

von der hier angeordneten Zwangeverwaltung über di⸗ Nachlaß⸗

masse erfaßt und die bisherigen Sonderzwangsverwaltungen ge⸗ langen hierdurch zur Aufhebung. 8

Straßburg, den 3. Juni 1917. 8

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

G.“

8

Bekanntmachung.

„Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (AGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unter⸗

8 nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden. .““ 424. Liste. KRKreis Chateau⸗Salins.

Erbanteile: Der Erbanteil des französischen Staatsangehörigen Mergin, Paul, Hauptmann in Toul, am Nochlasse der am

1 Verageltungs⸗ gen Italien (RGBl. S. 1289), wurden

Bücherrebisor Catl

Direktor Wilhelm Knoche in

in Plauen i. V. befiadlichen 91 Aktien der Mrs. Hold en, Bramcote Grove near Beeston,

Kaufmann Retnhard Hanoldt in

2 n Zwangsverwaltung des von Herrn Gustav Günther in Eibenstock i. E. verwahrten Waren⸗

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Worbis zum Seminarbirektor zu ernennen.

426. Liste.

Krels Mülhausen.

Vermächtnisse. Die Vermächtnisse der

in Mülhausen). Straßburg, den 4. Juni 1917. 8 Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar. Bekanntmachungg. Hier urch bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß wir das Geschäft der Gemüsehändlerin Ida Rethmeier, hier, Schmell⸗ hüttenstr. 10, auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ rember 1915 vund der Ministerlalverordnung hierzu vom 12. Oktober 1915 wegen Unzuverlässigkeit im Handelsgewerbe poltzeilich ge⸗ schlossen haben. 8 8 Gera, den 29. Mai 1917. 8 F“ Der Stadtrat. Lindner.

1

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 107 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5875 eine Bekanntmachung über Seetang und See⸗ gras, vom 6. Juni 1917, unter

Nr. 5876 eine Bekanntmachung 6. Juni 1917, unter

Nr. 5877 eine Bekanntmachung, betreffend Erhöhung des Wochengeldes, vom 6. Juni 1917, unter Nr. 5878 eine Bekanntmachung über Ausdehnung der Verordnung über den Verkehr mit Terpentinöl und Kienöl vom 17. Februar 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 157), vom 6. Juni 1917, und unter Nr. 5879 eine Bekanntmachung, betreffend Abänderung der Ausführungsbestimmungen vom 18. April 1917 zur Ver⸗ ordnung über Rohtabak, vom 6. Juni 1917.

Berlin W. 9, den 8. Juni 1917.

über Schilfrohr, vom

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Kreisschulinspektor Dr. Aloys Servos in

Justizministerium.

die Staatsanwaltschaft des Landgerichts I in Berlin und der Staatsanwalt von

Die Grundstück⸗ der Erblasserin, für welche nach den Erlassen schaft des Landgerichts II in Berlin.

vom 23. Marz 1915 I A 4588 und vom 12. November 1915

Dau in Elbing,

Eyser in Marienwerder und dem Amtsrichter Dr. Gerr⸗ mann in Memel

Pension erteilt.

gerichtsrat a. D. Christensen bei dem Amtsgericht in Haders⸗ leben, die Rechtsanwälte: dem Landgericht I in Berlin, Dr. Baumgarten aus Trebbin

bei dem Amtsgericht in Berlin Schöneberg und Dr. Utsch aus Berlin bei dem Amtsgericht in Wesel.

8

Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22 De⸗ zember 1914 (RGBl. S. 556) und 10 Februar 1916 (RSBl. S. 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über die Kirchengrundstucksgesellschaft m. b. H. in Düsseldorf die Zwangsverwaltung angeordnet Walter Bürhaus in Düsseldorf).

Dem Landgerichtspräsidenten, Geheimen

Oberjustizrat dem Amtsgerichtsrat,

Geheimen Justizrat ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Versetzt sind: der Staatsanwalt Walter in Elberfeld an Koenen in Stolp an die Staatsanwalt⸗ In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Amts⸗

Dr. Feld vom Landgericht II bei

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung. Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise

(Verwalter: Bankdirektor

Berlin, den 5. Juni 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe.

französischen Staats⸗ angehörigen 1) Favre, Peter, Ehefrau, Juliette geb. Mieg, fruher in Lörrach, jetzt unbekannten Aufenthalts; 2) Mieg, Agnes, in Genf, 3) Mieg, Daniel, in Genf, 4) Mieg, Dantel, Ehefrau, Elisabeth geb. Reber, in Genf am Nachlasse der am 22. Oktober 1915 ve-storbenen Rentnerin Eu enie Heilmann aus Mülbausen (Zwangsderwalter: Notar Bleyler und Reichsbankassessor Klocke

auf Grund des §l der Bundesratsverordnung zur F zuherlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und Ziffer 1 der dazu kanzlers vom 23. September 1915 Lebens⸗ und Futtermitteln lichen Bedarfs untersagt worden. öffentlichung gehen zu Lasten der Betroffenen.

vom 23. September 1915 unzuperlässiger Fohann 5 3. März 1871 in Eschweiler, Kreis Aachen, zurzeit Düfseldorf, Gertrudisplatz 3 wohnhaft, die Ausübung des Handels mir

Nahrungs⸗ und Genußmitteln für das gesamte Reichsgebiet untersagt.

Bekanntmachung.

betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel ( RG Sl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 und 3 der Ausführungs. bestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 haben wir der Chefrau des Bäckermeisterz Hobusch, Elise geborene Plogemann, hier, Fischbänkenstraße 10 wohnhaft, durch Verfügung vom heutigen Tage die Herstellung und den Verkauf von Backware wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb vom 8. d. M. ab untersagt. Dieselbe hat die durch das Verfahren verursachten baren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die im § 1 der Verordnung vorgeschriebene öffent⸗ liche Bekanntmachung, zu erstatten.

Neuruppin, den 5. Juni 1917. Die Polizeiverwaltung. Warzecha.

Bekanntmachung. Dem Kaufmann Johann Hora und seiner Ehefrau Ge in Königshütte O. S. ist wegen wiederholter Ueberforderungen

beim Verkauf von Nahrunge⸗ und Genußmitteln im Hinblick auf die dadurch bewiesene Unzuverlässigkeit im Handelsgewerbe der Handel

mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs, das ist in erster vinte mit allen Lebens⸗ und Genußmitteln, auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Septemder 1915 (RGöBl. S. 603) untersagt worden. 8 Königshütte O. S, den 2. Juni 1917.

Die Polizeiverwaltung. Brahl.

Bekanntmachung.

ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel RGZl. S. 603 —, der Handel sowie das Gewerbe mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, iasbesondere Nahrungs⸗ und

Futtermitteln aller Art, untersagt worden. 1 Bochum, den 6. Juni 1917. 8 Die Stadtpolizeiverwaltung. Graff.

Sepiember 1915,

Bekanntmachung. 8

Dem Kaufmann Ewald Scheer in Bochum, Metzstr. 14 1, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Septemver 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel RGBl. S. 603 —, der Handel sowie das Gewerbe mit Wasch⸗ pulver und ähnlichen Reinigungsmitteln gleicher Art untersaagt worden.

Bochum, den 29. Mal 1917.

Die Stadtpolizeiverwaltung. Gra

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Bekanntmachung.

Der Ehefrau Alfred Stöcker, Opladen, Cölnerstr. 43, ist ernhaltung un⸗

ergangenen Ausführungebestimmungen des Reichr⸗ der Handel mit sämtlichen und Gegenständen des täg⸗

Opladen, den 1. Juni 1917. 1““ Der Landrat. J. V.: Dr.

89

ramer.

Bekanntmachnunuo-cg. Gemäß § 1 Abs. 1 und 2

Personen

vom Handel uhrmann,

habe i d Sybilla geb. 86 .1

Ostländer, geboren am

Düsseldorf, den 25. Mai 1917.

Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr. 9

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. Juni 1917. Seine Majestät der Kaiser und König haben in den

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915

rtrud

Dem früheren Wirt Heinrich Figge in Bochum, Ottostraße 66,

Die Kosten für die Ver⸗

der Verordnung des Bundeerats 8 (RoBl. S. 603) über die Fernhaltung

nehmen. Die Mittelpartei beschloß, einheitlich mit Stellung su nengeie vorzugehen. In der heutigen Sitzung der Hetfafnagses soll der Beschluß des Abgeordnetenhauses zur de dflsordaunggreform einem Sonderausschuß zur Vor⸗

zugewiesen werden. 8 veraiung 39 d ig ist gestern morgen in Budapest eingetroffen 8 nach einer Meldung des „W. T. B.“ den. Grafen und ha Esterhazy mit der Kabinettsbildung betraut. 1. Der Banus Baron Skerlecz hat dem König sein tlas sungsgesuch überreicht, das dieser anzunehmen geruhte. Die ungarische Verfassungspartei und der Wahlrechtsaus⸗ der Budapester Bürger und Arbeiter veranstalteten gestern schuß Kundgebungen im Interesse des allgemeinen und großze en Wahlrechts. Aus diesem Anlaß stellten sämtiche Segesm und Betriebe auf vier Stunden die Arbeit ein. Sämt⸗ Fabr Geschäftsläden wurden gesperrt, auch der Straßenbahn⸗ lche r ruhte. Eine auf hunderttausend Personen geschätzte eenschenmenge zog zum Stadthause, wo der Abgeordnete Vgesonhi im Namen der hauptstädtischen Bürgerschaft den Bürgermeister Barczay ersuchte, den König im Interesse des allgemeinen und gleichen Wahlrechts eine Adresse zu überreichen. Barczah erklärte, er werde bereitwillig und aus voller Ueber⸗ Faung den Wunsch seiner Mitbürger dem Könige verdolmetschen. bedamm begab sich der Bürgermeister zum König, um ihm die Wahlrechtsadresse zu überreichen. Die Menge zerstreute sich in voller Ruhe. 8 Großbritannien und Irland.

der amerikanische General Pershing ist gestern früh mit binem Stab auf dem Postdampfer der White Star⸗Linie miisirn, in Liverpool angekommen und von Vertretern des Kiegbamts und der Admiralität empfangen worden.

Der Minister Lord Robert Cecil erklärte nach dem Rolterdamschen Courant“ im Unterhause in Beantwortung von Anfragen, daß die Verbündeten in ihrer Note an den Präsidenten Wilson gesagt hätten, die Tschechen, Slovaken und andere unterworfene Rassen in Oesterreich müßten be⸗ frii werden, aber nicht eine bestimmte Methode angegeben häten, wie dies geschehen sollte. Weiter sagte Lord Cecil, er habe keine Kenntnis davon, daß von dem deuishen Reichskanzler amtlich erklärt worden sei, daß Deutsc=hland keine Gebietsvergrößerung und keine Macht⸗ erweiterung auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet verlange. Sodann sagte Lord Cecil in Erwiderung auf Anfragen, be⸗ frefgend die Pässe für die Vertreter der britischen Arbeiterpartei, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge:

Das Kriegskabinett hat nach reiflicher Ueberlegung be⸗ shlosen, daß es wünschenswert ist, diese Pässe auszustellen, wenn darum ersucht wird. Die russische Regserung hatte einningꝛich und wiederholt dem Wunsche Auedruck gegeben, daß die Vertteter der Minderheit sowohl wie die der Mehr⸗ heit der arbeitenden Klassen die Erlaubnis erhielten, St. Petersburg zu besuchen, und hat dabei die Unabhängige Arbeiterpartei als einen der Verbände bezeichnet, der nach ihrem Wunsche Gelegenhelt dazu erhalten sollte. Dem Kriegskabinett wurde von margebenden Paönlichkeiten, darunter Botschafter Buchanan und Penderson, erklärt, daß eine Paßverwetgerung zu einem sehr ernsten Mißverständnis mit unseren russischen Verbündeten führen und in Rußland große Eatmutigung unter denen verursachen wurde, die am meisten bemüht sin, den Kampf für die Freiheit mit voller Talkraft durchzuführen. Weinn die Pässe gegeben werden, werden sie für St. Petersburg wueg'stelt werden. Es bestebt nicht de Absicht, die Inbaber dieser Pässe in die Lage zu setzer, in Stockholm an irgen deiner Konserenz teil⸗ junehmen oder miltelbar oder unmtttelbar mit feindeichen Untertanen in Stockhelm oder sonstwo zu verkehren. Unter dieser ausdrücklichen Vereinbaung werden die Pässe ausgestellt werden. Ich höre, daß die Vertreter der Anschauungeg der großen Mebrheit der arbeitenden Klasse ebenfalle Pässe für St. Petersburg wünschen, und diese werden ebenfalls ausgestellt werden, falls sie verlangt werden. 8

Der Abg. Bellairs fragte hierauf, ob Lord Ceecil eine schrift⸗ liche Verpflichteng von den Paßinhabern verlangen werde, daß sie an keiner Konferenz in Stockholm oder sonstwo teil⸗ nehmen. Cecil aniwortete, das sei eine Sache, die vom Kriecs⸗ kabinett abhänge und nicht gerade vom Auewärtigen Amt, aber jede vernünftige und geeignete Vorsichtsmaßnohme würde in dieser Hisicht getroffen werden. Ramsay Macdonald fragte, ob die Delegierten in Stockholm mit einer Persönlichkeit we Branting veikehren dürften, oder ob dies durch die Bedingung ausgeschlossen sei, unter der die Pässe ausgestellt würden. Lord Cecil antwortete, wie er annehme, sei vom Kriegs⸗ kabinett die Bedingung gestellt, daß kein mittelbarer oder unmittelbarer Verkehr mit dem Feinde stattfinden dürse. Er kenne keine Möglich⸗ keit, genauer zu bestimmen, was beabsichtigt werde. Wie das Haus wohl wisse, sei Branting nicht nur ein hochengesehener Staatsmann in Schweden, sondern auch der Sache der Verründeten keinesfalls feindlich gesinnt. 1

-Auf der Sozialistenkonferenz in Leeds begründete

endgültig und bindend sein. Der vorgeschlagene Konvent ent⸗ spreche diesen Bedingungen nicht und könne infolgedessen nur als ein Versuch der englischen Regierung aufgefaßt werden, auf das Ausland Eindruck zu machen.

Eine Versammlung des Rates der Unionisten jin Ulster hat beschlossen, die Einladung der Regierung zur Zu⸗ sammenkunft behufs Regelung der irischen Frage anzunehmen.

Frankreich.

Der Senat erörterte gestern die Verpflegungsf rage. Wie „W. T. B.“ berichtet, verlangte der Senator Bardier Aufklärungen über die Kohlenverteilung und Beschlaanahme, worauf der Minister Violette erwiderte, er schaffe einen neuen Organismus, in dem der Staat der alleinige Kohlen⸗ verkäufer sein werde. Die Beschlagnahmungen der Kohlen seien notwendig, um die vorhandenen Vorräte festzustellen. Die Hauptsache sei, Schiffe zu bauen, um die Einfuhr erhöhen zu können. Der Senat nahm sodann mit 245 Stimmen eine Tagesordnung an, in der die Zuversicht ausgesprochen ist, daß die Regierung die Ver⸗ pflegungsfrage im Einvernehmen mit den verschiedenen zu⸗ ständigen Ministerien durch Erhöhung der nationalen Erzeugung und Verbesserung des Verkehrs zu Lande und zur See und durch Entwicklung der Unternehmungslust unter Staatsaufsicht sicherstellen müsse. Darauf erörterte der Senat den Gesetz⸗ entwurf, der für Frauen die Einführung der englischen Woche im Kleidergewerbe vorsieht und nahm einstimmig die verschiedenen Artikel und den gesamten Entwurf an. Auch eine Vorlage, die dem Marineministerium zur Verteidigung gegen den Unterseebootkrieg Mittel bewilligt, wurde an⸗ genommen.

Die Kammer setzte die Besprechung des Untersee⸗ bootkrieges fort. Der Marineminister Lacaze huldigte dem Heldenmut der französischen Flotte uad beantwortete dann die Interpellationen über den Verlust des „Danton“ und der „Medjerda“. Er sagte obiger Quelle zufolge: b

Seit Kriegebeginn seien mehr als 1800 Reisen zwischen Algier und Frankreich von Kreuzern ausgeführt und nur die „Merjerda versenkt worden. Dec Befehlshaber sei für die Wahl des Weges verantwortlich, der Fall werde weiter untersucht. Ebeaso seien auch von Fischerfahrzeugen nur fünf, die sich aus der unter Schutz stehenden Zone herausgewagt hätter, versenkt. Lacaze setzte weiter die Organisation der Bekämpfung der Unterseeboote auseinander, die er bei der Uebernahme des Ministeriums eingerschtet habe. Die Ueberwachung der Küsten geschehe in Uebereinstimmung mit den Verbündeten; es seien drei Schutzzonen eingerichtet, und das Mittelmeer unterstehe einer ein igen Kontrolle. Doas Ergebass sei, daß die Zahl der versenkten Ugterseeboote in der letzten Zeit fühlbar zunehme. Das Material der Verbündeten sei sehr wirksam; es werde noch vermehrt werden. Gegenwärtig seien alle Handelsschiffe bewaffnet. Der Minister schloß, indem er erklärte, wenn die Kammer ihm nicht ihr Vertrauen aussprechen zu müssen glaube, so verlange er nichts Besseres, als zu seinen Waffengenossen, an deren Verteidigung ihm gelegen habe, zurückzukehren.

Rußland.

Der Kriegsminister Kerenski, der den General Drago⸗ mirow, den Oberbefehlshaber der Armeen an der Nordfront, begleitet, ist in Riga angekommen und von dort sogleich an die Front weitergereist.

Die finnischen Arbeiterfachverbände haben an die sozialistische Fraktion des Landtags die Aufforderung ge⸗ richtet, für die Einführung des achtstündigen Arbeitstages sowie für kommunale Wahlrechtsreformen einzutreten. Falls die Forderung abgelehnt wird, drohen die Arbeiter mit einem allgemeinen Ausstand in ganz Finnland.

Spanien. 1

Nach einer Erklärung des Ministerpräsidenten Garcia Prieto ist die Ruhe vollkommen wieder hergestellt. Der Minister des Innern Burrell gab eine Erklärung ab, in der es dem „Temps“ zufolge heißt:

Es ist jedem Mtnister daran gelegen, daß die augenblichen Schwieri keiten gelöst werden. Da aber niemand außerhalb der Re⸗ gierung die Lösung gebracht hat, so wird jeder Minister auf seinem Posten bleiben. 8

Nach dem vorgestrigen Ministerrat erklärte der Minister des Innern Vertretern der Presse, wie die „Agence Havas“ meldet, daß der Ministerrat sich nur mit der Prüfung der Berichte des Generals Marina, betreffend die Pläne für die Wahrung der Interessen des Heeres, befaßt habe und daß die Wichtigkeit dieser ernsten und verwickelten Frage keinen schnellen Entschluß zulasse; der Ministerrat werde am Abend von neuem zusammentreten, um eine Lösung der Streitfrage

u suchen. e Dänemark. Die sozialdemokratische Partei hat, wie das Blatt

Das vieltägige unausgesetzte englische Vorbereitungs⸗ und Zerstörungsfeuer hatte die vorbersten deutschen Stellungen zer Irümmerl. Die Minensprengungen vor dem Angriff sollten den letzten Widerstand beseitigen. Allein deutschen Sicherungen, die in dieser vorgeschobenen Jone aus⸗-

geharrt hatten, bereiteten den englischen Sturmkolonnen einen .

blutigen Empfang, um sich dann vor der Uebermacht der zwischen Ypern und dem Ploegsteert⸗Walde aus den Gräben quellenden farbigen und weißen Engländer planmäßig kämpfend zurückzuziehen, so daß die weiter rückwärts, außerhalb des Zer⸗ störungsbereichs der englischen Geschütze aufgestellten Reserven 8 Zeit hatten, zum Gegenstoß heranzukommen. 1

Die bei Armentieêres stehenden englischen Batterien, die durch flankierendes Feuer den Angriff unterstützen sollten, wurden durch die deutsche Artillerie westlich Lille nieder⸗ gehalten, die durch Fernfeuer wirksam in den Kampf ein⸗ griff. Während die englischen Sturmkolonnen, sich müh⸗ sam über den niederen Douve⸗Rücken vorarbeiteten, auf dem die Trümmer der Ortschaften und Gehölze ein einziges staubbedecktes und rauchverqualmtes Chaos bildeten, faßten sie die schweren Granaten der langen Flachfeuerkanonen in der Flante und richteten furchtbare Verheerungen unter ihnen an. Vor ihrer Front ließen die sich zähe verteidigen⸗ den Besatzungen der vordersten deutschen Gräben, die nur langsam zurückgingen, den Feind jeden Schritt vorwärts mit Blut bezahlen. Der wirksame Gegenstoß der Garde und der Bayern, der bis zum Ostrand von Messines vorstieß, kostete die Engländer neue schwere Opfer und gab der deutschen Verteidigung Zeit zur planmäßigen Besetzung der im Heeres⸗ bericht genannten Sehnenstellung. Vor dieser entbrannten am Nachmittage neue schwere Kämpfe, die bis in die Nacht hinein währten. Die Stellung wurde gehalten. Damit endete die erste Phase des neuen großen Angriffs, die dem Angreifer erfahrungsgemäß Geländegewinn und Ge⸗ fangenenbeute einbringt. Vor der neuen Basis des tief⸗ gestaffelten deutschen Verteidigungssystems werden neue Femofe entbrennen, die indessen den Engländern und Franzosen ebenso wenig das angestrebte Ziel des strategischen Durchbruchs ein⸗ tragen werden, wie die eben erst unter schwersten Opfern zu⸗ sammengebrochenen großen Angriffe bei Arras, an der Aisne und in der Champagne.

Wie nachträglich ergänzend gemeldet wird, sind die Ver⸗ luste der vachäracich. in dem Kampf um den Wytschaete⸗ Bogen ganz außerordentlich hoch und kommen den Ver⸗ lusten der Franzosen am 16. und 17. April gleich. Ohne Zweifel sind sie höher als unsere Verluste einschließlich der Gefangeneneinbuße. Der englische Ansturm ist bereits zum Stehen gekommen. Unsere Front steht absolut fest. Starke Reserven stehen dahinter. Der Kampf bei Wytschaete kann als erste für uns günstig abgelausene Episode der großen erwarteten Generaloffensive der Entente angesehen werden.

Großes Hauptquartler, 9. Juni. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Längs der Yser nur streckenweise levhafte Artillerie⸗

tätigkeit. unsere Stellungen östlich von Wytschaete und Messines richtete sich von mittag ab wieder starkes Zer⸗ störungsfeuer. Die großen Angriffe erneuerte der Feind unter dem Eindruck der schween Verluste, welche die durch Gefangene bestätigten zehn Angriffsdivisionen erlitten hatten, tagsüber nicht; nur australische Truppen schickte er zu vergeblichem Vorstoß östlich von Messines ins Feuer. 8 1 In den Abendstunden entwickelten sich auf beiden Ufern des Kanals Ypern⸗Comines und in der Douve⸗Niederung neue Kämpfe, bet denen der Feind keine Vorteile erringen konnte. 1 Vom La Bassée⸗Kanal bis zum Sensée⸗Bach war die Kampftätigkeit Abends gleichfalls gesteigert. Nächtliche Vorstöße nordöstlich von Vermelles, südlich von Loos und östlich von Croisilles wurden zurückgewiesen. Starke Kräfte setzte der Feind zu wiederholten Angriffen südwestlich und südlich von Lens ein. In erbitterten Nachtkämpfen schlugen dort auf beiden Ufern des Souchez⸗Baches sowie zwischen den von Givenchy auf Avion und von Vimy auf Mericourt führenden Wegen hessische und schlesische Regimenter den stellen⸗ weise in unsere Gräben eingedrungenen Feind durch kräftige Gegenstöße zurück. Die Stellungen sind voll in unserer Hand. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

die schwachen

letzten Tagen zahlreiche Huldigungstelegramme von Kreistagen ber preußischen Landkreise erhalten. Seine Majestät haben Regierung auffordert, sich für die russische Friedensformel diesen erneuten Ausdruck der Allerhöchstihnen wohlbekannten „Keine Annexionen, keine Entschädigungen“ öffent⸗

treuen und opferbereiten monarchischen Gesinnung der B-⸗ 18 9 S Der Redner führte laut Bericht des 1„W. T. B.“ aus:

Nach starker Feuervorbereitung stießen Nachts am Chemin⸗ des⸗Dames bei Braye und Cerny französische Sturm⸗ truppen vor; sie wurden abgeschlagen. 1

Das auch in anderen Abschnitten der Aisne⸗ und Champagne⸗Front Abends starke Feuer ließ um Mitter⸗

28. Dezember 1915 verstorbenen Ehefrau Peter Barbier, Pächter, V 8 Heirid Snacben bt. Cxk

Irma geb. Hardel, in Nirdhof (Zwangesverwalter: Getichis⸗ Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

voll Schmidt in Delm). 8 0 ““ an 1917 Es sind verliehen planmäßige Stellen: für Mitalieder . 917. der Eisenbahndirektionen den Regierungs⸗ und Bauräten

„Socialdemokraten“ meldet, in einem von mehr als hundert Versammlungen angenommenen Beschluß, ihren vollen Anschluß an die Bestrebungen des holländisch⸗skandinavischen Ausschusses in Stockholm erklärt, der beabsichtige, die Inter⸗ nationale wieder aufzubauen und dadurch die Grundlage für

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. 1114A4“*“ b

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Fe⸗ bruar 1916 (GBl. S. 89) ist für die folgenden Unter⸗

nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

425. Liste. ““ Kereis Saargemünd.

tachlaßmassen: Die Nachlaßmasse des am 29. Juli 1914 ver⸗ storbenen Rechtsanwalts Karl Oster in Paris ( Zwangsverwalter: Geheimer Justtzrat Karl, Rechtsanwalt in Saargemünd). Die Grundffücke des Erblassers, für welche nach dem Erlaß vom 23. März 1915 I. A. 4588 Sonderzwancsverwaltung eingerichtet ist, werden von der hier angeordneten Nachlaßzwangsverwaltung

erfaßt. Die bisherige Sonderzwangsverwaltung gelangt hier⸗ durch zur Aufhebung.

Straßburg, den 4. Juni 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. ““ J. A.: Dittmar.

5 8

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916

(RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangs⸗

verwaltung angeordnet worden.

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Schreier in Posen und Emil

Vorstände der Eisenbahn⸗Maschinenämter den baumeistern des

Eisenbahnwerkstättenämter dem Regierungsbaumeister des Ma schinenbaufachs Hermann Boe hme in Delitzsch; für Regierungs⸗ baumeister dem . Ringelmann in Berlin sowie den Regierungsbaumeistern des

Nas cc. Schlemmer in Hirschberg (Schlesien) und

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗

wissenschaftlichen

Dr. Richard Maschke ist zum außerordentlli 8 derselben Fakultät ernannt sh rben. ““

2 4 2 8 2 7 2* Lehrerseminars in Ziegenhals verliehen worden.

Durch Verfügung der stäntischen Polizeiverwaltung vom 10. Mär 1916 war der Ehefrau Christtan Saddeler, bier, Weilerstr. 88 der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln worden. 4. Junt 1917 wieder aufgehoben.

Krause in Altona;

i Regierungs⸗ Maschinenbaufachs Stadler in Konitz in Königsberg (Pr.); für Vorstände der

Wesemann Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs

uelberg in Breslau.

angelegenheiten.

2 Privatdozent in der rechts⸗ und staats⸗ Fakultät der Universität zu Kiel Professor

Der bisherige

Dem Seminardirektor Dr. Servos ist das Direktorat des

Bekanntmachung.

. aller Art untersagt Dieses Handelsverbot wird hiermit mit Wirkung vom

Oberhausen, den 26. Mai 1917. Die städtische Poltzeiverwaltung „.I

E“

des Herrenhauses Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses sowie zu der durch

für völkerung der Landkreise mit Befriedigung entgegengenommen,

von einer Beantwortung im einzelnen aber schon mit Rücksicht auf die im Interesse der Kriegführung erforderliche Entlastung der telegraphischen Leitungen absehen müssen. lassen daher Allerhöchstihren Dank auf diesem Wege den Kreis⸗ tagen zum Ausdruck bringen. v“

Seine Maäjestät

öö“ 8

Der Bundesrat trat heute zu einer Sitzung zusammen;

vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zusthwwesen Stzung. schüsse fär Handel und Berkehr

Lachsen⸗Weimar. Seine Königliche Hoheit der Großherzog vollenbet

morgen sein 41. Lebensjahr.

Oesterreich⸗Ungarn. 8 Vorgestern nachmittag konferierte der Ministerpräsident

Clam⸗Martiniec mit dem Vorstande des Polenklubs.

Die für gestern einberufene Sitzung des Ge⸗

schäftsordnungsausschusses des österreichischen Ab⸗

geordnetenhauses wurde nach einer kurzen formellen Debatte vertagt.

Die Mittelpartel und die Verfassungspartei hielten gestern Beratungen ab, um zur

Oberbu a

die Annahme des Artrags Franta geschaffenen Sachlape⸗

Die fragliche Formel werde bereils von Lord Cecil und Asquith angenommen, aber willkürlich ausgelegt. Die Russen verlangten, daß die im Laufe des Krieges besetzten Gebiete bis Friedensschluß nicht kraft des Eroberungsrechts allein dem Eroberer verbleiben sollten. Ccil und Aesquuh wollten 400 000 Quadratmeilen deutschen Kolonialbesitzes dem britischen Reiche einverleiben, sie nennten dieses nicht Impe ialtemus, sondern Erfüllung einer göttlichen Mission an das britische Vork, die Berrückten allerwärts zu befreien. Angesichts solcher Auffassungen müsse England darauf dest hen, daß seine Staate männer die Formel „keine Annexionen“ genau definterten, ehe sie sie anzunehmen porgäben. Ihre Annahme sei ein Hohn und eine Farce, solange sie auf den in der Antwort der Verbündeten auf Wilsons Friedensnote niedergelegten Bedingungen beharrten. Die elsaß⸗lothringische, die pornische, die österreichische und die Balkan⸗ frage, ebenso wie die irische, ägyptische und indische Frage ließen sich dadurch lösen, daß jeder Narion das Recht freier Selbstbestimmung eingeräaumt werde. Nur ein „Volksfriede“ könne ein dauernder Friede sein.

Die fragliche Entschließung wurde von Faireh unter⸗ stützt, der erklärte, Deutschland habe den gleichen Anspruch auf einen Platz an der Sonne wie jede andere Nation. Die Welt brauche einen Frieden, der keinen Teil erniedrige. Ein fran⸗ zösischer Friede, wie ihn Ribot angekündigt habe, sei für die Arbeiterschaft der Welt ebenso unannehmbar wie ein deutscher Friede.

Die irische nationale Liga hat erklärt, daß sie ebenso wie die Sinnfeiner gegen den von Lloyd George ge⸗ planten irischen Konvent ist. Die Liga erklärt dem „Alge⸗ meen Handelsblad“ zufolge, daß ein Konvent, der die Aufgabe gaben würde, eine irische Verfassung zu entwerfen vom trischen Volk gewählt werden und das Recht haben müßte, sh die tegierungsform zu bestimmen, für die die Mehrheit der Mit⸗

gleder des Konvents sich entscheidet. Dieser Entschluß müsse

den Friedensschluß zu schaffen.

Der Präsident des beständigen französischen Kriegsaus⸗ schusses in Amerika André Tardieu hat über die Pläne bezüglich der Zusammenarbeit der Regierungen der Vereinigten Staaten und der verbündeten Länder laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes mitgeteilt:

Die Kommission in Europa wird feststellen, was die einzelnen Verbuündeten brauchen, urd an die Ausschüusse in Amerika Bericht er⸗ statten. Diese werden die Berichte dann der Regterung der, Ver⸗ einigten Staaten vorlegen. Darauf wird die amerikanische Regle⸗ rung darüber entscheiden, wie weit es mit Rücksicht auf die Bedürf⸗ nisse der amerikanischen Armee möglich ist, den Anforderungen der Verbündeten zu entsbrechen. Die amerlkanische Regierung wird als Lieferant für die Verhündeten auftreten und Preise und Ablieferung der Waren beaufsichtigen. Die englische und die französische Regie⸗ rung werden in Zukunft keine Verträge mit Privatunternehmungen

mehr schließen.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 8. Juni, Abends. (W. T. B.)

Mit den gestern zum Angriff ecngeseßten Kräften haben heute die Engländer den Kampf in Flandern nicht fortzu⸗ führen vereshgict Ein örtlicher Vorstoß östlich von Messine

rückgeschlagen. . bene Fronten ist bisher nichts Wesent⸗ liches gemeldet.

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nacht nach. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Lage ist unverändert. Von dem Oestlichen Kriegsschauplatz

Mazedonischen Front sind außer der üblichen Gefechtstätigkeit keine besonderen Vor⸗ kommnisse gemeldet. Der Erste Generalquartiermeist Ludendorff. Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. 8 Wien, 8. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz. Im Mestecanesci⸗Abschnitt zeitweilig lebhafter Ge schützkampf. Sonst nichts Neues. .“ Italienischer Kriegsschauplatz. Am Isonzo gestern keine besondere Kampfhandlung. Ein eindlicher Flieger, dessen Flugzeug unsere Abzeichen trug, warf lane unserer Front Bomben ab. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hält die Regsamkeit der italienischen Batterien an. Auch die feindliche Fliegertätigkeit ist sehr

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.

und der