nichtungsfeuer auf die gefüllten Gräben unterbunden. bei Festubert und bei Loos. An anderen Stellen kamen die Engländer zwar aus dem Graben und teilweise nach Miinensprengungen — auch in die vordersten deutschen Linien. Uamittelbar darauf eingesetzte Stoßtrupps warfen sie jedoch wieder hinaus. Südlich der Scarpe kamen englische im deutschen Vernichtungsfeuer nicht zur
urchführung.
An der Aisne⸗Front scheiterten französische Patrouillen⸗ ternehmungen. Der im Heeresbericht erwähnte Vorstoß eutscher Sturmtrupps westlich Cerny säuberte den fran⸗
zösischen ersten Graben in 400 Meter Breite. Im Anschluß aran wurde noch ein weiteres Grabenstück von 200 Meter aufneräumt, wobei 1 Offizier und 34 Mann gefangen zurück⸗
ebracht murden. Westlich der Maas in Gegend der Höhe 304 gesteigertes Minen⸗ und Handgranatenfeuer. Auch östlich der Maas war an einigen Stellen die feindliche Artillerie⸗ und Minentätigteit lebhafter als an den Vortagen.
— —
roßes Hauptquartier, 12. Juni. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
An der flandrischen Front war die Artillerietätigkeit Abends bei Ypern und südlich der Douve gesteigert.
Nachmittags ritt englische Kavollerie gegen unsere ö von Messines an; nur Trümmer kehrten zurück.
Südlich davon bei Gut Kruis angreifende In⸗ fanterie wurde durch Gegenstoß geworfen.
Im Artois war besonders am Lens⸗Bogen sowie in und südlich der Scarpe⸗-Niederung die Feuertätigkeit lebhaft.
Bei Fromelles, Neuve Chapelle und Arleux vor⸗ d englische Erkundungsabteilungen sind abgewiesen worbden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Gegen die von uns beim Vorstoß westlich von Cerny am 10. Juni besetzten Gräben sührten die Franzosen gestern fünf Gegenangriffe, die sämtlich verlustreich im Feuer und Nahkampf scheiterten.
Der Artilleriekampf erreichte nur nördlich von Vailly und am Winterberg vorübergehend größere Stärke.
In der Ost⸗Champagne schlugen bei Tahure und Vauquois französische Erkundungsstöße fehl.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine wesentlichen Ereignisse.
Oestlicher Kriegsschauplatz An der Düna, bei Smorgon, Baranowitschi und besonders bei Brzezany und an der Narajowka ist die Ge⸗ fechtstätigkeit wieder lebhaft geworden. W 1
Mazedonische Front. 8 Zwischen Prespa⸗See und der Ost⸗Cerna sowie vom rechten Vardar⸗Ufer bis zum Dojran⸗See zeigte sich die Artillerie tätiger als in letzter Zeit.
—- —
In dem an gesteigerter Kampflätigkeit ràchen Monat Mai haben auch die Luftstreitkräfte in ihren vielseitigen Aufgaben große Erfolge erzielt.
Neben den Kampf⸗ und Infanteriefliegern bewähr⸗ ten sich besonders die für Fcuerleitung und Beobachtung unentbehr⸗ lichen Artillerieflieger, deren Leistungen durch die Fessel⸗ ballonbeobachter wertvoll ergänzt wurden.
Wir verloren im Westen, Osten und auf dem Balkan 79 Flugzeuge und 9 Fesselballone.
Von den abgeeschossenen feindlichen Flugzeugen ind 114 hinter unseren Linien, 148 jenseits der Stellungen erkennbar abgestürzt. Außer⸗ dem haben die Gegner 26 Fesselballone eingebüßt und weitere 23 Flugzeuge, die durch Kampfeinwirkung zur Landung gezwungen wurden. 1 1 Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wilen, 11. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher und Südöst licher Kriegsschauplatz. mverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Der bereits seit einiger Zeit erwartete Angriff der 6. italienischen Armee auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und im Suganatal hat begonnen. Nach mehrtägiger, sorgfältiger Artillerievorbereitung warf gestern der Feind an der Front zwischen Asiago und der Brenta seine Infanterie in den Kampf. Nordwestlich von Asiago ge⸗ lang es den Italienern unter großen Opfern in unsere Grävben einzudringen. Am Abend war der Feind wieder völlig hinaus⸗ geworfen. Besonders hartnäckig wurde bei der Casara Zehio und im Gebiete des Monte Forno gerungen, wo der italienische Ansturm an der Tapferkeit steirischer Truppen zerschellte. Auch im Suganatal scheiterten alle Angriffe des Feindes in unserem Geschützfeuer oder im Nahkampf. Unsere Flieger schossen zwei italienische Flug⸗ zeuge ab. Am Isonzo keine besonderen Ereignisse. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 11. Junt. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Mazedonische Front. Nördlich von Bitolia mittags heftiges feindliches Trommelfeuer. Im Mittelabschnitt des Cernabogens ziemlich lebhaftes Geschützfener. Auf dem rechten Wardarufer in der Nacht lebhafte Artillerietätigkeit. In der Nähe des Dorfes Alcak Mah wurden feindliche Er⸗ kundungsabteilungen durch Feuer vertrieben. Südlich von Gewoheli brachten unsere Aufklärer Gefangene ein. An der übrigen Front ziemlich schwaches Geschützfeuer. In der Ebene von Serres wurden feindliche Erkundungsabteilungen nachts durch Feuer verjagt. Rumänische Front: Bei Tulceaäa schwaches Ge⸗ wehrfeuer. 1
So
Flrkischer Bericht.
Konstantinopel, 11. Juni. (W. T. B.) Kelegsbericht des Osmanischen Großen Hauptquartiers vom 11. Juni.
Auf allen Fronten keine besonderen Ereignisse. 88
er Krieg zur See.
Kopenhagen, 11. Juni. (W. T. B.) Wie die „National⸗ tidende“ aus Stockholm meldet, teille ein aus Raumo einge⸗ troffener Kapitän mit, daß die beiden versenkten schwedi⸗ schen Segelschiffe die Schiffe „Elteana“ und „hward“ sind. Es wird für ganz sicher angesehen, daß deut Boote auf den regelmäßigen Fahrstraßen nach Finnland kätig sind. „Svenska Dagbladet“ hält es doher nicht für ausgeschlossen, daß in der letzten Zeit zahlreiche nach Finnland bestimmte Schiffe versenkt oder aufgebracht worden sind.
Bern, 11. Juni. (W. T. B.) Aus Tarragona wird gemeldet, daß die Ueberlebenden des durch ein U⸗Boot versenkten norwegischen Schiffes „Gratangen“ (1400 Tonnen) in Hosptalét (Provinz Tarragona) eingetroffen sind.
Rotterdam, 11. Juni. (W. T. B.) Der „Maasbode“ meldet: Der japanische Dampfer „Kokai Maru“ (489 Nettotonnen) ist auf einen Felsen gelaufen und gilt als verloren. Der japanische Dampfer „Hamakua“ (341 Nettotonnen) wurde durch Feuer vollständig zerstört. Der Schoner „Henry S. Lawson“ aus Baltimore wurde von einem norwegischen Dampfer gerammt und ist gesunken. Der Segler „Standard“ aus San Francisco (1535 Brutto⸗ tonnen) ist gesunken. Der französische Schoner „Glaneuse“ (134 Bruttotonnen) und der englische Dampfer „Gretaston“ (3395 Bruttotonnen) werden ver⸗ mißt. Der dänische Dampfer „Harald Klitgaard“ 1h Bruttotonnen) wurde auf der Fahrt von England nach
änemark mit Kohlen in der Nordsee versenkt. Der grie⸗ chische Dampfer „Agragas“ (850 Bruttotonnen) wurde im Mittelmeer versenkt. Der englische Dampfer „Rose⸗ bank“ (3857 Bruttotonnen) wurde ebenfalls im Mittelmeer versenkt. Der englische Segler „St. Mirren“ (1956 Bruttotonnen) wurde auf der Fahrt von England nach Brasilien mit einer Ladung Briletts versenkt.
Amsterdam, 11. Juni. (W. T. B.) Der „Grooninger Courant“ berichtet, daß der niederländische Schoner „Cornelia“ auf der Reise von Havre nach Lissabon im Kanal versenkt murde. Kopitän und Besatzung wurden gelandet.
Berlin, 12. Juni. (W. T. B.) Einige unserer See⸗ flugzeuggeschwader belegten am 10. Juni die russischen Stützpunkte Lebara und Arensburg erfolgreich mit zahlreichen Spreng⸗ und Brandbomben. Ein Teil der militärischen Anlagen ist nahezu völlig zerstört worden. Trotz äußerst starker Gegenwirkung sind die be hehgn Flugzeuge ohne Verluste oder Beschädigungen zurück ekehrt.
1 (Die russischen Stützvunkte Lebara und Arensburg kbefinden sich auf dem südlichen Teil der Insel Oesel.)
Durch unsere U⸗Boote sind im Atlantischen Ozean u. a. versenkt worden: Der englische bewaffnete Dampfer „Limerick“ (6827 Tonnen), ein bewaffneter englischer Dampfer von 4500 Tonnen mit Munition, ein weiterer bewaffneter englischer Dampfer von 8000 Tonnen und ein Dampfer von 4000 Tonnen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Nach einer von „W. T. B.“ übermittelten r „Berlingske Tidende“ aus Stockholm sollte gestern dort im Bau⸗ gewerbe ein Ausstand begennen, da die Arbeitgeber die geforderte Erhöhung der Teuerungszulage für die Arbeiter nicht bewilligt haben.
“ 8 — 2 & . 8 Kunst und Wissenschaft.
v13““ 8
Seine Majestät der Kaiser und König hat die vom Senat der Kaiser⸗Wilhelm⸗Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften beschlossene Aufnahme der nachstehenden Per⸗ sönlichkeiten als Mitglieder der Gesellschaft, wie „W. T. B.“ meldet, bestätigt, und zwar: des Kommerzienrats Eduard Beit von Spever in Frankfurt am Main, der Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation in Stolberg und in Westfalen, der Akliengesell⸗ schaft Hirsch, Kupfer⸗ und Messingwerke in Berlin und des Majorats⸗ besitzers Georg Grafen von Oppersrorf, erblichen Mitgliers des Herrenhauses, Mitgliers des Rrichstags und Rittmeisterg der Reserve in Berlin und Oberglogau (Oberschlesien).
Zugleich genehmigte Seine Majestat die Zulassung des Generas⸗ direktors, Geheimen Bergrats und Oberbergrats a. D. Dr. Viktor Weidtman, Mitglied des Herrenhauses, in Aachen als Vertreter der Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation sowie des Kaufmauns Aron Hirsch in Berlin als Vertreter der Arktiengesell⸗ schaft Hirsch, Kupfer⸗ und Messingwerke.
Meldung
2 .“
rmernhre e
Nach dem Bericht über die Tätigkeit des Zentralbureaus der Internatinalen Erdmessung im Jahre 1916 wurde die Berechnung der geodtischen Linien für die Längengradmessung in 48 Grad Preite von Peofessor Dr. Galle beendet. Neu binzuge⸗ kommen ist der Linienzug Kirchbeim — Straßburg i. E. — Amarn ee, dessen letztere Strecke dem 1892 durch die preußische Landesaufnahme gemessenen französischen Anschluß angehört, der die Verbindung zwischen den preußischen Hauptdreiecken und der neuen französischen Dreiecksketteim Parallel von Paris herstellt. Da aber über diese noch nichts veroffentlicht und über die Beziehung des neuen Punktes Amance zu dem alten französischen Punkt nichts bekavnt ist, muß vorläufig von Straßburg ab der aus den älteren franzbsischen Dreieckekelten hergeleitete Lmien⸗ zug Straßburg— Poris — Brest genommen werden, dessen Berechnung bereits in den Lotabweichungen“ erfolgt ist. Für die geodälischen Lnien von Wien bis Straßburg wurden die zugehörigen Parallelbogen berechn⸗t. Die weilere Arbeit wird zunächst in der Vergleichurng und Ausgleichung der im Gebiet der Längengrad⸗ messung liegenden Grundlinien bestehen. Der internationale Breiten⸗ dienst erkuhr mit dem Beginn des Jahres 1916 eine weitere Ein⸗ schränkung, da die Sterr warte in Cincinnati erklärte, an den Beoob⸗ achtungen nicht weiter teilnehmen zu können. Von ben ursprünglich an dem Breftendienst beteiligten drei nordawerikanischen Stationen ist semit im Berichtsjahr nur noch eine, Urkiab, in Tätigkeit geblieben. Die japan ische und sardinische Statton, Mizusawa und Carloforte, haben ihre Beohochtungen unverändert fortgesetzt; von der russischen Station Tschardjut fehlt jede Nachricht. Aus dem zur Ver⸗ fügung stehenden Beobachtungsmaterkal wurden von Professor Wanach vorläufige Werte der Polkoordinaten hergeleitet. Die Sammlung und weitere Bearbeitung der Beobachtungen der relativen
“
16“ 9 1““
Schweremessungen wurde von Professor Borra fortgesetzt;
eine größere Reihe von Pendelbeobachtungen fabh besett und Ostafrikas betechntt und für die Veröffentlichung vorbere Regtitrierungen an dem in Freibera in Sachfen in 189
gestellten Zöllnerschen Horizonlalpendelapparat des Geodätlschen Instituts wurden bis zu dem anfangs dieses Jahres erfolgten W bhe des Aufstellungsortes, für einen Zeitraum von fünf Jahren ecse Professor Schweydar fertig berechnet. bon
8 8 8 Theater und Musik.
Im Königlichen Operghause wird mor en ’ „Die Fledermaus“ mit den Da Alfermann, G ge, Süitgr, und den Herren Henke, Sommer, Sachs, Boettcher, Krasa und Esch holz in den Hauptrollen aufgefährt. ic. Im Koöoniglichen Schauspielhause wird morgen „D Rabensteinerin“ gegeden. Die Hauptrollen werden von den Deaen Abich, von Mayburg sowie von den Herren Pobl, Leffler, Lucas 8 immerec datgestellt. Die Titelrolle spielt Fräalein Hilde Bock . oftheater in Meiningen als Gast. Sptfelleiter ist Dr. Bruck. 8 Im Deutschen Theater (Semmerspielzeit) wird der Schwank „Die Familie Schimek“ mit Max Palenberg als Johanned Nepomut Zawadil bis auf weiteres allabendlich wiederholt. . Im Deutschen Opernhause wird morgen, Mittwoch, Der Postillon von Lonjumeau“ mit Berrhud Büötel als Chapelon Mizzi Fink als Madeleine, Jultus Lieban als Masquis von Corcp Eduard Kandl als Bijou, Richard Rübsam als Bourdon wiederhoft Dirigent ist der Kapellmeister Rudolf Krasselt. 88
In der Kaiser Wilhelm⸗Gedaͤchtniskirche ver der Orgavist Walter Fischer am nächsten aegane von 6—7 Uhr, ein Orgelkonzert, bei dem Maria Mora von Goetz (Sopran) und Armin Liebermann (Cello) mitwirken. Das Programm enthält klassi'che und moderne Kirchenmusik. Eintrsttz⸗ karten zu 1 ℳ und 50 ℳ sind bei Bote u. Bock, A. Wertheim und Abends am Eingang der Kirche zu haben.
Mannigfaltiges.
Frauen für die Muxitionsfabrlken gesucht. Die Kriegsamtstelle in den Marken hao⸗cht im Augendlick eine große Vermehrurg der Frauen in den Munitiongfabriken. Es ist vaterländische Pflicht jeder unbeschäftigten Frau, sich für diese Hilfsarbeit zur Verfügung zu stellea. Auch die Frauen des Mittelstandes, die bisher nicht erwerbstätig waren, können für leichtere Arbeit in Fabriken verwendet werden. Fraven, die in der Landarbeit beschäftigt sind oder beschäftigt waren, dürfen sich nur um ländliche Arbeit bewerben. Das Vaterland erwarftt, daß jede Frau sreiwilleg ihre Pflicht kut. An meldungen werden ent⸗ gegengenommen bei den Frauenarbeitzmeldestellen: In Berlin beim Arteitenachweis der Stadt Berlin, C., Rückerstraße 9, in Charlotten⸗ burg beim slärtischen Arbeitsnachweis, Augsburger Straße 13, in Schöneberg beim städtischen Arteltsamt, Grunewaldstraße 19, in Neukölln beim städlischen Arbeitknachweis, Berliner Straße 93, in den übrigen Vororten bei den entsprechenden öffentlichen Arbeits⸗ nach weisen.
“
Der Verein Deutscher Zeitungsverlegerhielt „W. T. B.“ zufolge am 10. Jurt unter dem Vorsitz von Dr. Faber⸗Magdeburg selne aus allen Teilen des Reichs stark besuchle diesjährige Hauptversamm⸗ lung ab. Der Generalsekretär Dr. Bartsch erstatteie den Jahres⸗ bricht. In den Verhandlungen kamen dann alle diejenigen Fragen zur Sprache, die den Verein zur Zeit beschäftigen: der Austritt er Berliner Großverleger aus dem Verein, die Frage des Heeresdienstes und des Hilssdiensteg, die Papier⸗ und Farbenfrage. Ferner beschloß der Verein cine Reihe von Satzungsänderungen. 1
Paris, 11. Junt. (W. T. B.) Die Pariser Bläͤtter melden aus Limoges, daß bei einer Melinttexplosion im tortigen Vorstodtbahnhof zwei Kolonialsoldaten gelötet und mehrere Arbeiter verletzt worden sind.
(Fortsetzung des “ und Nichtamtlichen
rsten Beilage.)
Theater.
Aönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 157. Ubomne mentsvorstellung.é Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Fledermaus. Komiscke Opcerette mit Tanz in drei Akten von Meillhac urd Halévy. Bearbeitet von C. Haffner und Richard Gence. Musik von Johann Strauß. Musikalische Leitung: 8 Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Oberregtsseur Droescher⸗
nfang 7 Uhr.
Schausplelhaus. 159. Abonnementsvorstellung. Die Raben⸗ steinerin. Schauspiel in pier Akten von Ernst von Wildenbeuch Regte: Herr Regisseur Dr. Bruck. (Bersabe: Fräulein Hilde Bock als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerztag: Opernhaus. 158. Abonnementsvorstellung. Dlenst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. (Letzte Vorstellung vor den Ferien.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. he mantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang
r.
Schauspielhaus. 160. Abonnementsvorstellung. (Letzte Vor⸗ stelung vor den Ferien.) Kyritz⸗Pyritz. Aft⸗Berliner Posee mit Gesang und Tanz in 3 Aufzügen (5 Bildenn) von H. Wilken und O. Justinus. Musik von Gustav Mschaelis. Anfang
688 7 ½% 4.
Familiennachrichten. 8 Verehelicht: Hr. Oberleutrant Karbe mit Frl. Hildegard Kraw⸗
czynski (Stetttn). Geboren: Eine Tochter: Hrn. Kapitänleutnant Thorwald ven Oberleutnant Hank⸗Feorg von Lemicke
Bothmer (Kiel). — Hrn. (Wernigerode a. H.).
Gestorben: Hr. Amtsrat Wi helm Sasse (Pofen). — Hildegard Freifr. Knigge, geb. Frelin von Cramm (Beienrode). — Verw. Fr. Wirkliche Geheime Rat Natalie von Meyeren, geb. Fritze (Großbodungen, Kr. Worbis). — Fr. Bertba⸗Luise Crantz, geb⸗ von Windheim (Berlin). — Frl. Marie von Lüderitz (Berlin).
—
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Webe r in Berlin. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengerin g in Berlin. “
Verlag der Expedition (NMenger ing) in Berlin. Druck der Nerddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen 8 einschlteßlich Warenzeichenbeilage Nr. 46 ) und die Inhaltsangabe Nr. 23 zu Nr. 5 des 2 ösfentlichen Anzeigers
sowie die 1496. und 1497. Ausgabe der Deutschen
JJ1.“
8
mit Wirkung vom 7.
heres geschlo
verrenhaus nahm
eschäftsordnung
Amtliches.
Königreich Preußen. e“ Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel - GBl. S. 603), in Verhindung mit Ziffer 1 der Ausführungs⸗ g mmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom esmmtenter 1915 (G.⸗M.⸗Bl. S. 246) babe ich durch Versügung om heutigen Tage dem Kaufmann Sigismund Rosinski auz
d ti ; bn,heKöniguraßge 8, den Handel mit Gegenständen des
Figlichen Bedarfs, insbefondere mit Petroleum, Kerzen,
mit Gegenständen des Kriegs⸗ in bezug auf diesen Handelsbetried
und Seifen, und
Püas. wegen Unzuverlässigkett ntersagl. .
Helen, den b. Hhhnt 100u0bl“ Der Königliche Polizeipräsident. von dem Knesebeck.
Bekanntmachung.
8 1“
Dem Bäͤcker Diedrich Spreckels in Osten habe ich unterm zeutieen Tage cuf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung vom 2), September 1915 (RGBl. S. 603) den Handel mit Gegen⸗ sänden des taglichen Bedarfs, insbesondere mit Handels⸗ ttikeln aller Art des Bäckereigewerbes, wegen Unzuverlässig⸗ eir in belug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt.
Neuhaus a. Oste, den 8. Juni 1917.
Der Landrat. J. V.: Bayer.
16
Bekanntmachung. 8 Der Mühlenbeßitzerin Elise Binter in Eschwege ist gemäß b58 Abs. 1 der Bundesratsverordnung vom 29. Jant 1916 wegen nwverlässigkett die Ausübung ihres Gewerbebetrrebs ein⸗ schießlich bdes Mehlhandels untersagt. Die Mühle ist bis auf wiiteres geschlossen. Eschwege, den 21. Mat 1917. Die Poltzeiverwaltung. Dr. Stolzenberg.
“
Auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung anzuverläffiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 19066B1. S. 603) ist der Ebefrau Ludwig Lagier in Mettmann, Sreitestkeße 12, wegen übermäßiger Preissteigerung bei dem Verkauf hen Kunsthonig der Hensn mit Lebensmttteln aller Art
uni 1917 ab bis auf weiteres für das ge⸗ ante Reichzgebiet untersaat. — Die von dieser Bekanntmachung wofene hat die Kosten der Gekanntmachung zu zahlen.
Schwinkel, den 29. Mai 1917.
16 Der Landrat. J. V.: Eberhard.
11.“ a.n
8
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrals zur Fernhaltung mzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und he biersu erlassenen Ausführungsbestimm ngen ist durch YNersügung er Ortepoltzeibehörde Dutsburg vom 30. März 1917 N1 dem Hansieret Matthias Herlfinger in Puteburg, Hohestraße 31. „Hendel mit Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Urt sowie mit rohen Naturerteugnissen, Heiz⸗ und oder mit Gegenständen des Kriegsbedarfs ir das Reichsgebiet untersagt worden. — Genannter hat die isten dieser Bekanntmachung zu tragen. Sg 8
Dulsburg, den 12. Mai 1917.
Die Ortspolizeibehörde. Dr. Jarrev.
Bekanuntmachungcg.
Die Schrotmühle von Richard Hedermann, Bezirk Hatz⸗ 11d 29, ist auf Grund des § 58 der Bekanntmachung des Reiche⸗ fnleis vom 29. Junt 1916 über den Verkehr mit rotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916 wegen Unzuverlässigkeit des Besitzers hasch Verfügung vom heutigen Tage dis zur Beendigung des Ernte⸗ S. worden.
Barmen, den 24. Mai 1917.
4
Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.
Bekanntmachung.
1 m Händler August Schulte, in Barmen, Ahorn⸗ traße 37, wohnhaft, ist auf Grund des § 1 der Verordnung des Hundesrats vom 23 September 1915, beireffend die Fernhaltung hnguverlässiger Personen vom Handel, durch Verfügung der hiesigen olizeitverwaltung vom 23. Mait 1917 jeter Handel mit Nahrungs⸗ 76 Genußmitteln und mit sonstigen Gegenständen des glichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden. —
Dem
Die Kosten der Veröffentlichung dieses Verbols sind von dem Be⸗
roffenen zu tragen. Barmen, den 6. Juni 1917. Die Poltizeiverwaltung. J.
“
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Oesterreich⸗Ungarn.
Das errenhaus nahm gestern, wie „W. T. B.“ längerer Debatte das Gesetz über die Ge⸗ tsordnung in der vom Abgeordnetenhaus beschlossenen 8 ung von Grabmayr an. Ein bezüglich der parlamentari⸗ wen Verhandlungssprache gestellter Zusatzantrag, wonach bis 1 Zustandekommen einer anderweitlgen gesetzlichen Regelung Rei sprachlichen Verkehrs es für die Verhandlungen des IHGsrotes bei der bisherigen sprachlichen Uebung bleiben Herwurde mit 70 gegen 61 Stimmen abgelehnt. Das ferner mit 118 gegen 38 Stimmen eine 8 Sonderausschuß beschlossene Entschließung an, in der Herrenhaus seine schweren Bedenken gegen die in der des Abgeordnetenhauses vorgenommene sprachlichen Geschäftsverkehrs sowie die Ueber⸗
Uenderung des
2 8 88 8
Berlin, Dienstag, den 12
fremdes Gebiet gewaltsam zu besetzen beabsichtigt.
Absicht
zeugung ausdrückt, daß bei der endgültigen Lösung des Sprachenverhältnisses auch die Geschäftssprache des Reichsrates, und zwar für beide Häuser unter Aufrechterhaltung der deutschen Verkehrssprache geregelt werden müsse. Das Herrenhaus fordert die Regierung auf, die Lösung dieser Frage im Einvernehmen mit beiden Häusern des Reichsrates ehestens zu einem be⸗ friedigenden Abschluß zu bringen. Schließlich nahm das Herrenhaus mit 69 gegen 60 Stimmen eine von dem ge⸗ wesenen Obmann des Polenklubs Vilinski beantragte Ent⸗ schließung an, die die Regierung auffordert, die praktische Lösung der Frage der Verhandlungssprache im Parlamente durch Verhandlungen mit allen nationalen Parteien anzubahnen und auf Grund der zu erhoffenden freiwilligen Vereinbarungen beiden Häusern entsprechende Anträge zu unterbreiten.
Im Verlauf der Beratung öüber die Geschäftsordnungereform betome der Berichterstatter Fürst Friedrich Lobkowicz, alle Mi⸗ slieder des Herrenhauses vereinigten sich in dem Wunsche nach ersprteßlicher Tätigkeit des Abgeordnetenhauses. Der Bericht⸗ erstatter empfahl deshalb die unveränderte Annahme des Be⸗ schlusses des Abgeordnetenhauses. Der Präsident des Reichs⸗ gerichis Grabmayr bedauerte, daß in diesen schweren Schicksals⸗ stunden, wo die Helden am Isonzo in fast übermenschlicher Tapferkeit kämpften, in dieser Zeit, wo alle Nölker der Monarchie Gut und Blut für das Vaterland opferten, wenige Tage nachdem der Kaisern, der im Fluge sich die Hersen seiner Völker erobert habe, so erhebende Worte in der Throntere an die Ahbgeordneten gerichtet habe (lekhafter Beifall), das Parlament sich nicht mit großen und wichzigen Fragen besasse. Der Amrrag Franta bedeute den Umsturz der bis⸗ berigen parlamentarischen Uebung der deutschen Ve rhont lungssprache. Der Redner begründere seinen Antrag auf gesetzliche Festlegung dieser Uehung und erklärte, es hondle sich hfervei nicht um ein Vorrecht für die Deutschen, sondern um das staatliche Interesse und die Sorge für das Parlament; viemand denke daran, die Gleichberechtigung der össerreichischen Nölker zu vorletzen. Der frühere Handelsminister Fort (Ischeche) 5 kämpfte den Antrag Grab⸗ mayr sowie die Entschließung des Ausschusses und stellte fest, daß der Antrag Franta, betreffend Prolofollterung der nichtbeutschen Reden, nur den Geoanken der Gerechtigkeit den nichtdeutschen Völkern gegenüber verwirklicht. Die Einführung der deutschen Vezhandlungs⸗ sprache im Patlament würde dem allgemeinen Wahlrecht und dem dempkratischen Gevanken widersprechen. Gegenüber dem von Grabmavr betonten staatlichen Intereffe erklorte der Rehner, eg wäre traurig, wenn der Bestand, die Sicherbeit und die Zukunft des Kaiserstaates, in dem sämtliche Völkerschaften in einem engen und unzerreißharen Band der Treue, Anhänglichkeit und Liebe zor Dpnaftie umschlungen werden, dabvon abhüängen würde, ob einige Dutzend nichtdeutscher Reden im stenographischen Prototoll abgedruckt seien oder nicht. „Die Helden⸗ taten unserer Armeen“, schloß der Redaer, „auf die wie stol⸗ sind, weil wir wissen, daß unsere Brüder auch mitgefochten haben, liefern den besten Beweis dafür, daß die tundfesten des Staates zu jief verankert sind, alz daß sie durch derartige Nehensachl'chkeiten erschüttert werren fönnten.“ Der Pole Bilinsti erkläste, Man könne den österreichischen Staat mit keinem anderen vergleichen, er sei persona aui generis alt nafionalgemischter Staat. Das set die große gesche chtliche Mission der Habsbuzger, diesen Staat zu zegseren, in dem alle gleichberechtigt seien. Daher rübre auch die Kraft der Monarchte, die man währernd des Krieges sich bewäh en sehe. Man dürfe sich deshalh nicht wundern, daß die Ab⸗ grordneten und Parteien, die national fühlten, den Antrag Franta annähmen. Fürst Auersperg führte aus, die dentsche Ver⸗ handlungesprache sei gerade im Intnesse der Arxbeitsfähig⸗ kett des Abgeordnetenhauses unbedingt notwendig. Es handie sich hierbei nicht vm ein nationales deutsches Interesse. Plle Fattoren stimmten mit dem Volke über die Notwendigkeit der Voltsvertectung überein. Der gewesme Justieminister Klein keionte die Notwendig⸗ keit, daß in Oesterreich neben der Keone das Parlament unter allen Umständen hochgehalten werden müsse. Deshalb ses es notwendig, das Parlament vor den Schwierigkeiten, die sich aus den sprachlichen Unterschieden ergeben könnten, zu bewahren.
— In der gestrigen Obmännerkonferenz des öster⸗ reichischen Abgeordnetenhauses wurhe bekanntgegeben, daß die neue Geschäftsordnung in der heutigen Sitzung in Wirk⸗ samkeit treten wird. Der Minister des Innern teilte namens des Ministerpräsidenten mit, daß dieser heute die Verhandlung des Budgetprovisoriums mit einer programmatischen Regierungs⸗ erklärung einlelten werde.
(Sroßbritannien und Irland.
Die vom 9. Juni datierte Antwort der englischen Regierung auf die russische Note über die Kriegs⸗ ziele der Verbündeten lautet dem „Reuterschen Bureau“ zufolge:
Am 3. Mai erhielt Seiner Majestät Regierung durch den russischen Geschälsträger eine Note von der russischen Resierzung mit der Erklarung threr Kriegspoltlit. In dem Aufruf an kas russische Volk, der in der Note enthalten ist, wird gesagt, daß das frese Rußland nicht andere Völker zu beherrschen, noch ihnen ihr angestammtes narionales Erbe zu nehmen oder Dieser Gesinnung stimmt die englische Regierung von Herzen zu. Sie ist in den Krieg nicht als in einen Erobeeungskrieg eingetreten, und sie setzt ihn für kein solches Ziel sort. Iöre Aksicht beim Ausbroch des Krisges war, den Bestand thres Landes zu verteidigen und die Tchtung vor den zwischennaatlichen Verpflichtungen zu erzwingen. Zu diesen Ztelen ist jetzt noch das der Befreiung der durch fremde Gewaltherrschaft unter⸗ drückten Völkerschaften hinzugekommen. Die en lische Re⸗ gierung fleut sich daher herzlich, daß das ir ie Rußland die der Befreiung Polens angekündigt hat, nicht nur des von der alten russischen Autokratie beherrschten Polens, sondern in gleicher Weise des unter der Perrschaft des deutschen Kaiserreiches hefindlichen Polens. Zu diesem Schritte wünscht die englische Demo⸗ kratie Rußland gutes Gelingen. Vor allem müssen wir nach einer Regelung streben, die das Glück und vie Zufriedenbeit der Völker sichern und allen berechtigten Anlaß für einen zokänftigen Krieg beseitien wird. Die englische Regerung vereinigt sich herzlich mit ihren russischen Verbündeten in der Annahme und Bllligung der Grundsätze, di⸗ von dem Präsitenten Wilson in seiner historischen Botschaft an den amerikantschen Kongreß niedergelegt und. Das sind die Ziele, für die die britischen Völker kämpfrn, das sind die Grundsätze, von welchen ihre Kriegspolitik jetzt und in Zukunst geleitet wird. Die englische Regterung glaubt, daß die Abmachungen, die sie von Zeit zu Zeit mit ihren Verbündeten getroffen hart, mit diesen Leitsätzen übereinstimmen. Aber, wenn die russische Regierung es wünscht, im fie vollständig bereit, diese Vereinhbarungen mit ihren Verbündeten zu prüfen und, wenn nötig, zu revidieren.
Der Premierminister Lloyd George gedachte in der gestrigen Sitzung des Unterhauses des bei Ypern gefallenen Majors Redmond, des Bruders des irischen Na
“
*
5
8
ischen Staatsanzeige
führers, von dem er, wie Reuter berichtet, sagte, er sei ein irischer Patriot gewesen, der eingesehen habe, daß Irland jetzt die beste Gelegenheit habe, sich die Freiheit zu gewinnen und Seite an Seite mit Großbritannien für die Freiheit zu kämpfen. Ulsterleute hätten Major Redmond vom Schlachtfelde getragen. Asquith betonte sein und des Hauses Einverständnis mit den Worten des Premierministers, worauf Devlin im Namen der irischen Nationalisten dankte und Carson erklärte, er werde alles, was in seiner Macht stehe, tun, um zur Lösung der irischen Frage beizutragen.
Die englische Regierung hat nach einer Meldung des „Algemenen Handelsblad“ bekannt gegeben, daß der irische Konvent aus 101 Teilnehmern bestehen soll, wovon die Re⸗ gierung 15 ernennt. Die Nationalisten, die Sinn Feiner, die Unionisten von Ulster und die Unionisten aus Süd⸗Irland werden durch je 5 Abgeorbnete, die O'Brien⸗Gruppe, die Peers und die Arbeiterpartei durch je 2 vertreten sein, die katholische Firche 88 auf dem Konvent 4 Sitze haben, die protestantische
irche 3.
In der Nacht zum Montag wurde in Dublin der Sinn Feiner Graf Plunkett, der in einer verbotenen Versammlung eine Ansprache zu halten versuchte, verhaftet. Es kam dabei zu aufrührerischen Szenen, bei denen ei tzetinspekto “ “
ö4X“
Der Kongreß der Bauernabgeordneten aus ganz Rußland hat der „Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge eine Entschließung angenommen, daß die künftige Regierungs⸗ form Rußlands die einer demokratischen Bunpdesrepubfit sein soll.
— „Nußkaja Volja“ will aus zuständiger Quelle erfahren haben, daß die Zureise russischer Flüchtlinge aus neu⸗ tralen Ländern auf dem Wege über Deutschland nach Rußland untersagt werden wird, und zwar auf Grund eines bestehenden Gesetzes, das Personen, die sich in einem feindlichen Lande aufgehalten haben, während des Krieges das Betrelen russischen Gebiets ohne besondere Kontrolle und Untersuchung
verbietet. Italien.
Der Kammerpräsident Marcora hatte vorgestern ver⸗ schiedene Besprechungen mit den Ministern Boselli, Bissolati, Bonomi und Comandini. Abends fand ein mehrstündiger Ministerrat unter Beteiligung Bissolatis und Comandinis statt. Gestern wurden weitere Beratungen zwischen Boselli, Bissolati, Sonnino, Orlando, Comandini und Canepa abgehalten. Da die nächsten drei Tage nicht ausreichen werden, um in allen Punkten Uebereinstimmung zu erzielen, wurde Mailänder Blättern zufolge bereits die Verschiebung der Wiedereröffnung
85 8
der Kammer vom 14. Juni auf den 20. Juni angeordnet.
Spanien.
Die „Agence Havas“ meldet, daß Garcia Prieto dem Könige für den Beweis des Vertrauens gedankt, aber die Kabinettsbildung abgelehnt hat. Darauf ist Dato in den Palast gerufen worden und hat die Bildung eines neuen Kabinetts übernommen. Dieses setzt sich, wie folgt, zusammen: Vorsitz: Dato: Auswärtiges: Marquis Lema; Justiz: Bur⸗ gos; Krieg: Generalkapitän Primo Rivera; Marine: General Flores: Inneres: Sanchez Guerra: Finanzen: Bugallal; Oeffentliche Arbeiten: Vicomte Cza; Unterricht: Andrade.
Griechenland.
Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ empfina Zaimis eine Abordnung aus Nord⸗ und Südepirus, die ihrem Schmerze über die Besetzung von Janina Ausdruck verlieh. Zaimis versicherte, die Besetzung würde nur vorübergehend sein, und fügte hinzu, er würde nicht im Amt bleiben, falls die Besetzung als endgültia angesehen werden müßte. Die griechischen Zivil⸗ und Militärbehörden von Janina siedelten nach Arta üder. ö11“
g; Ameritkaͤa.
Die Mitteilung des Präsidenten Wilson an die russische Regierung, die vom amerikanischen Botschafter Francis in St. Petersburg überreicht worden ist, lautet dem „Reuterschen Bureau“ zufolge: —
Angesichts des bevorstehenden Besuches einer amerikanischen Ab⸗ ordnung in Rußland, die die aufrichtige Freundschaft des amerikanischen Volkes für Rußland ausdrücken und die besten und geeignelgten Mittel für das Zusammenwirken der beiden Mälker erörtern soll, damit der gegenmärttge Kampf für die Freiheit aller Vöfker zu einem erfolgreichen Ende seführt werde, scheict es mir guͤnstig und ange⸗ bracht, noch einmal im Lichte dieser neuen Teithaberschaft die Ziere festzustellen, die die Vereinigten Staaten bei ihrem Fin⸗ tritt in den Krieg im Auge batten, Diese Ziele find ii den leßzten Weochen gark verdunkelk“ worden durch mißver⸗ standene irrefülrende Erklärungen, und die Sache die auf dem Spiele steht, ist zu folgenschwer, furchtbar und bedeutungte voll für das ganze menschliche Geschlecht, als daß irgendwelche falsche Vor⸗ stellungen odee Misverstandmsse so unbedeutend sie auch sein mögen, auch nur einen Augenblick uaberichtigt bleiben dürften. Der Krieg gegen Deutschland hat begonven, und in ihrem verzmeifehten Wunsche, der unvermeidlichen endlichen Niederlage zu entgeben, haben die Machthaber in Deutschland jedes mögliche Mittel angewendet und selbst den Einfluß von Gruppen oder Parteien umer ihren eigenen Unter⸗ tanen benutzt, gegen die sie niemals gerecht urd billiag, ja nicht einma duldsam waren, um eine Werb-arbeit auf beicen Seiten des Meeres zu föndern, die ihnen ihren Einfluß daheim und ihre Macht im Aus 8 Hüne bewahren soll zum Schaden gerade derjenigen Leute, die sie enutzen.
der. Stellung Amerskas in diesem Kriege ist so klar dargeleg worden, daß niemand sich damit entschuldigen kann, si⸗ mißverstanden zu haben. Amerika sucht keinen sochlichen G winn oder eine Ver⸗
nößerung seines Gehtets irgendwelcher Art. Es kämpft für keine Vorreil und für kein selbstsüchtiges Z el, sondern für die Befreiung aller
Völker von den Angriffen emer autoktalischen Macht. Die berrschenden
Klassen Deutschlands haben kürzlich begonnen, derartige freiheitliche Gruundzüge und eine derartige Gerechsi, keit ihrer Absichten ebenfalls zu erklären, sie fun es aber nur zum Schute ibrer Macht, die sie in Deutschlaad aufgerichtet haben, und zum Schute ihrer eigenen Vorrechte, die sie unrechtmnicerweise erworben haben, sis tun es für sich selbst und ihre besonderen Mech;pfäne. Diese gehen ofle ven Berlin 2. 8 Bac dad und darüber hinaus. Regierung auf Regleeung ha dur