An der flandrischen Front wurden am 27. Juni! Vormittags die deutschen Stellungen südlich der Bahn Ypern — Roulers etwas vorgeschoben. Die Hafenanlagen von Dün⸗ kirchen wurden unter schweres Feuer genommen.
Bei dem starken Angriff auf Lens am 26. Juni, 8 Uhr Vormittags, erlitten die Engländer schwere Verluste.
Bei Fontaine wurden die Kämpfe erbittert fortgesetzt. Alle Versuche der Engländer, die Einbruchsstelle durch Nach⸗ ziehen starker Reserven zu behaupten, scheiterten bis auf ein unbedeutendes Stück. Die englischen Verstärkungsabteilungen gerieten reihenweise in das deutsche Maschinengewehrfeuer. In Vorfeldkämpfen wurden südöstlich Bois⸗Grenier und nord⸗ westlich Hulluch Gefangene eingebracht.
An der Aisnefront und in der Westchampagne Artillerie⸗ feuer. Marschierende Infanterie⸗ und Wagenkolonnen wurden unter Vernichtungsfeuer genommen. Mehrfache Explosionen und große Brände, unter anderem in Beaumont und Vrigny, wurden beobachtet.
Die gestern gemeldeten Kämpfe an der Beranase bei der Hurtebise⸗Ferme führten dazu, daß es dem Feinde ge⸗ lang, an der Nase Anfangserfolge festzuhalten, während wir ihn westlich der Nase aus unserer ersten Linie, in die er einge⸗ drungen war, in sofortigem Gegenstoß wieder hinausgeworfen haben. Unsere Gegenstöße gegen die Bergnase selbst hatten keinen Erfolg.
Zu dem Eiffelturmbericht über die Beschießung von Reims am 25. Juni sei festgestellt, daß am 24. rund 180 und am 25. 350 Schuß auf die in Reims stehenden und deutlich als feuernd erkannten Batterien abgegeben wurden.
Großes Hauptquartier, 28. Juni. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Schwere Fernfeuerbatterien beschossen gestein mit be⸗ obachteter Wirkung die englisch⸗französische Hasenfeung Dün⸗ kirchen. Mehrere Schiffe liefen eiligst aus. Als Erwiderung wurde vom Feinde Ostende unter Feuer genommen; militäri⸗
scher Schaden entstand nicht.
In den englischen Gräben an der Küste verursachte eine Beschießung durch unsere Artillerie und Minenwerfer starke Zerstörungen.
„Nach ruhigem Vormitlag nahm gegen Abend die tätigkeit in einigen Abschnitten der flandrischen un Artoisfront ziemliche Heftigkeit an.
Sübdöstlich von Nieuport wurde von unseren Stoßtrupps ein belgischer Posten aufgehoben; bei Hooge schlug ein feind⸗ licher Erkundungsvorstoß fehl.
„Stüdlich der Straße Cambrai —Arras erlitten die Eng⸗ länder bei Säuberung eines Grabens durch westfälische und rheinische Sturmtrupps erhebliche Verluste an Ge⸗ fangenen und Toten. Im Vorfeld unserer Stellungen nördlich von St. Quentin entspannen sich mehrfach kleine Gefechte unserer Posten mit englischen Abteilungen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. 1 “ der Tögen⸗ nördlich von eims und in der estchampagne kam es zu leb Artilleriekämpfen. 18 G Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Am Hartmannsweiler Kopf machten Erkunder eines württembergischen Regiments durch Einbruch in die franzõ⸗ sischen Gräben eine Anzahl Gefangene.
Oestlicher Kriegsschauplatz. An der ostgalizischen Front dauert die rege Feuer⸗
tätigkeit an. Mazedonische Front. Keine besonderen Ereignisse. b
Der Erste Generalquartiermei Ludendorff. “
euer⸗ der
Wien, 27. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Auf keinem der Kriegsschauplätze Ereignisse von Be⸗ deutung. Der Chef des Generalstabes.
— 111
8 Blulgarischer Bericht.
Sofia, 27. Juni. (W. T. B.) Bericht des General⸗ stabes vom 27. Juni.
Mazedonische Front: Schwache Artillerietätigkeit auf der ganzen Front. Im Cernabogen wurde eine feindliche Erkundungstruppe durch Feuer zurückgeschlagen. Auf dem linken Ufer der unteren Struma wurden auf der Linie süd⸗ lich von Ormanli — Elghian — Eniköj englische Auf⸗ klärungsabteilungen vertrieben.
Rumänische Front: Bei Mahmudia vereinzeltes Artilleriefeuer.
Der Krieg zur See.
Berlin, 27. Juni. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ Erfolge im englischen Kanal, in der Biscaya⸗ und Nordsee: 5 Dampfer, 4 Segler mit 21 700 B.⸗R.⸗T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich die franzöfischen Segler „Ern estine“ mit Grubenholz nach England und „Eugéène Eugénie“, der portugiesische Dreimast⸗Gaffel⸗ schuner „Amphitrite“ mit 300 Tonnen Butter, Kakao und Wein nach Frankreich, ferner ein großer bewaffneter Tankdampfer von über 8000 B.⸗R.⸗T., ein bewaffneter Dampfer von etwa 3000 Tonnen und ein tief geladener großer Frachtdampfer, die beide aus Geleitzügen herausgeschossen wurden. Zwei weitere versenkte Schiffe hatten Kohlen geladen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Kopenhagen, 27. Juni. (W. T. B.) Die „National⸗ tidende“ meldet aus Christiania: Die norwegischen Dampser „Maggie“ und „Kong Haakon“ sind ver⸗ senkt worden.
London, 27. Juni. (Reuter.) Der Dampfer „Mon⸗ golia“ (9505 Br.⸗R.⸗T.) der Peninsular and Oriental⸗Line ist in der Näͤhe von Bombay auf eine Mine gelaufen und untergegangen. Boote mit einer Anzahl von Fahr⸗ “ und Leuten der Besatzung sind gelandet. Die Post ist verloren.
gehabt hat.
Kunst und Wissenschaft.
Die deutsche Wissenschaft hat wieder einen schweren Verlust
zu beklagen. Im Bad Harzburg ist in der Nacht zum 27. d. M. unerwartet der ordentliche Professor an der Friedrich Wilbelms⸗ Universität in Berlin, Dr. Gustav von Schmoller kurz nach Vollendung seines 79. Lebensjahres gestorben. Ein Gelehrter, der tiefes, vielseitiges Wissen mit praktischer Be⸗ gabung verband, der seirer Wissenschaft neue Bahnen wies und dem es vergönnt war, durch einen großen Kreis treuer Schüler ihr eine ausgebreitete Wirkung zu verschaffen, ist mit ihm dahingegangen. In Heilbronn am 24. Junt 1838 geboren, studierte Schmoller in Tübingen Staatswissenschaften und wurde, nach kurzer Tätigkeit am Statistischen Büro in Stuttgart, im Jahre 1864 außerordentlicher und schon im folgenden Jahre ordentlicher Professor der Staats⸗ wissenschaften in Halle. Im Jahre 1872 folgte er einem Ruf an die Universität Straßburg; seit 1882 war er als Nachfolger Adolf Helds an der Berliner Universität tätig, zu deren gesuchtesten und erfolgreichsten Lehrein er gehörte. Der ausge⸗ prägte geschichtliche Sinn des Gelehrten, der schon seine Jugendarbeiten kennzeichnete, und der ihn in der mittleren Zeit seines Schaffens zur Erforschung der preußischen Vermwaltunge⸗ und Wirtschaftsgeschichte führte, befähigte ihn, das gesamte Wirtschafrsleben auf Grund seiner geschichtlichen Bedingungen zu erfassen und so eine auf der geschicht⸗ lichen Entwicklung fußende deutsche Volkswirtschaftslehre auszubauen, wie sie Knies und Roscher angestrebt hatten. Diese Arbeit, das eigentlichste, schöpferische Lebenswerk des Dahingegangenen, vollzog sich im Kampf gegen die sogenannte klassische Volkswirtschaftelehre und gegen die neue Lehre des Sozialismus und seine Neigung, die gewonnene Erkenntnis auch im Leben praktisch anzuwenden, betätigte Schmoller als Mitbegeünder des Vercins für Sozialpolitik, dessen Vor⸗ sitzender er im Jahre 1890 wurde. Sein Forschen und Wirken hat 89 und dauernd reiche Förderung und Anerkennung gefunden. Im ahre 1884 wurde er zum Mitglied des preußischen Staatsrats, 1887 zum Historiographen der Brandenburgischen Geschichte und zum Mit⸗ glied der preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt; seit 1899 gehörte er als Vertreter der Berliner Universität dem Herrenhause an. Seine Majestät der König ehrte seine Verdienste vu. a. durch die Ver⸗ leihung der Friedensklasse des Ordens Pour le méêrite und des Adels und ernannte ihn zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz. Von den Werken des Verstorbenen seien genannt: „Umrisse und Untersuchungen zur Verfassungs⸗, Verwaltunge⸗ und Wirtschaftsgeschichte besonders des preußischen Staates im 17. und 18. Jabrhundert“, „Ueber einige Grundfragen der Sozialpolttik und Volkswirtschafte⸗ lehre“, „Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre“. Zahlreiche und wertvolle Beiträge lieferte er für die „Preußischen Jahrbücher“, bie “ für preußische Geschichte und Landeskunde“ und für das „Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich“. Auf seine und Sybels Veranlassung beschloß die Berliner Akademie die Herausgabe der „Acta Borussica“, der Akten der inneren preußischen Verwaltung, an der er hervorragenden Anteil
Literatur.
— Diplomatie und Weltkrieg. Ein Führer durch die Ent⸗ stehung und Ausbreitung der Weltkrists auf Erund der amtlichen Materialien von Oberlandesgerichterat Dr. Ernst Müller⸗ Meiningen, Mitglied des Deutschen Reichstags und der bayerischen Abgeordnetenkammer. Band I. XI und 624 Seiten. Berlin, Ver⸗ lag von Georg Reimer. Geh. 15 ℳ. — In seinem vor kurzem in vierter Auflage erschienenen Werke „Der Weltkrieg und der Zusammenbruch des Völkerrechts“ hat Dr. Müͤller⸗ Meiningen bereits eine 1”g;. Grundlage für die durch den Krieg angeregten völkerrechtlichen Fragen, geschaffen. Das hier an⸗ gezeigte neue, auf drei Bände berechnete Werk, von dem zurzeit der erste Band vorliegt, bildet bis zu einem gewiffen Grade sein diplo⸗ matisches Gegenstück. Es bat vor allem als Zusammenfassung der wichtigsten mit dem Weltkrieg in Verbindung stehenden diplomatischen Akten seinen bleibenden Wert; zugleich wird aber eine eindringende Kritik der einzelnen diplomatischen Handlungen gegeben, die von einer sicheren Beberrschung des ungeheuren Stoffes zeugt. Wenn hierbet der Verfasser zu einer scharfen Verurteilung der Politik einzelner feindlicher Staatsmänner und zur Vertretung des deutschen Standpunktes in der Beurteilung der Schuldfrage kommt, von deren Ueberschätzung gegenüber der großen grundlegenden elementaren geschichtlichen, wirtschaftlichen und völkerkundlichen Entwicklung er übrigens immer wieder warnt, so liegt dies in der Gewalt der nachgewiesenen Tatsachen, nicht in einer einseitigen Benutzung der vorhandenen diploma⸗ tischen Unterlagen, die zu streng sachlicher Bearbeitung gelangt ist. Der bisher erschtenene erste Band bietet in übersichtlicher Anordnung das Material aus der Zeit bis zum 4. August 1914 einschließlich des⸗ jenigen über die Vorgeschichte der Entente der Dreiverbandsmächte. Ein besonderer Bbschnitt ist der Feage der belgischen Neutralität ge⸗ widmet. Das Werk verdient die Aufmerksamkeit aller, die die Wahr⸗ heit über die Entstehung des Weltkrieges suchen.
— Der Boykott. Etne sozial⸗ethische Untersuchung von Anton Retzbach, Doktor der Staatswissenschaften, Dom kastos in Freiburg i. Br. XII und 143 Seiten. Herdersche Verlagsbuch⸗ hbandlung, Freiburg i. Br. Geb. 2 ℳ. — Nach einleitenden Aus⸗ fübrungen über Namen, Begriff und Arten des Boykotts, den der Verfasser begrifflich als „die zwecks Beeinflussung oder Maßregelung einer Person gegen sie (oder eine andere mit ihr verbundene Person) planmäßig geübte und verabredete Verweigerung sozialen Verkehrs“ hestimmt, schildert die Schrift zunächst hoykottähnliche Vor⸗ gänge in früherer Zeit, namentlich das „Schelten“ der in Verbänden organisierten mittelalterlichen Handwerker (Verrufserklärung gegen Kollegen, die sich wirklich oder vermeintlich gegen die Berufsehre vergangen hatten) und dann den Bovykott in der neuen Zeit (in Irland, Nordamerika, Deutschland, der Schweiz, Polen und zwischen verschiedenen Völkern). Dem Ueberblick über die Geschichte des Boykotts im In⸗ und Ausland folgt eine Be⸗ lehrung über seine volkswirtschaftliche und soziale Bedeulung, über die sittliche Seite des Boykotts, das Verhältais des neuzeitlichen Kampfmittels zu den Forderungen der „Gerechtigkeit und Liebe“ und besonders über die Frage des gerechten Preises und gerechten Lohnes. In einem letzten, von Dr. jur. W. Stein (Leipzig) verfaßten Abschnitt wird die Frage nach der rechtlichen Seite 2 bündiger Form unter Berücksichtigung der Rechtsprechung behandelt. Den Kern der Darstellung bildet die sittliche Beurteilung des Bovpkotts. In einem Ausblick auf den sozialen Frieden am Schlusse der Schrift wird die Bildung von Zwangsschiedsgerichten zur Einschränkung der sozialen Kämpfe befürwortet.
Theater und Musik. “
Im Deutschen Opernhause wird morgen „Boccaccio“ mit Lulu Kaesser in der Hauptrolle gegeben. Die drei komischen Ge⸗ stalten des Scalza, Lotteringhbi und Lambertuccio werden von den Herren Kandl, Werner und Steier dargestellt, die Fiametta singt Fräulein Baßler, die Peronella Frau Marck⸗Lüders, die Beatrice Fräulein Blaha und die Isabella Fräulein Wolf. Herr Nilsch hat wieder die Rolle des Prinzen Pietro inne. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Hans Zander.
Im Lustspielhause wird am Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr, der Soldatenschwank „In Vertretung“ von Heinz Gordon zum ersten Mal aufgeführt werden. 8
Mannigfaltiges.
Das Ersatzbataillon des 4. Garderegiments z. F. ver⸗ anstaltet am Dienctag, den 3. Juli, 4 Uhr Nachmittags, im Wirts⸗
haus Knape (vormars Zenner) in Treptow ein großes Wohltätig⸗
keitskonzert zum Besten des im Felde stehenden Reviment geführt von der Musikabteilung des Ersapbatatllons unter der veitun des Königlichen Musttdirektors Heinrich Schrader. Im Vertraat teil wirken Altce Lenz, Gerdy Boagdany, Adolf Lieban, Walter Bäh mann und das „Rbeinische Soloquartett“ mit. Bei eintetendn Dunkelheit finden Lichtspiele statt. Eintrittskarten sind im Geschäftsr zimmer des Regimenis, Rathenower Straße 9, und Abends am Eia. gang des Gartens zu haben. 8c
Der für morgen in der Treptower Sternwarte argekündigte Vortrag des Geheimen Hofrats Professors Dr. Hans Mever-Leip: sg: „Im Lande der Nilquellen“, muß wegen Erkrankung des Vortragenden bis auf weiteres verschoben werden. An seiner Stele wird morgen, Abends 8 Uhr, der Direktor Dr. Archenhold an der Hand jahlreicher Lichtbilder und neuester Sonnenaufnabmen mit dem großen Pemnäode über „die neuesten Ergebnisse der Sonnenforschurg, ins⸗
esondere über die Einflüsse der Sonnenflecken auf irdische Er⸗ scheinungen“ sprechen. Mit dem großen Fernrohr können von 2 Uhr ab bis zum Beginn des Vortrages gewaltige Sonnenfleckengru beobachtet werden. Nach dem Vortrag ist der Mond zu sehen
Der wandernde Po. Die lombardische Ebene ist ein Kind der Alpen, aus deren Felsenrücken die Gesteinsmassen herabgeschwemmt wurden, von denen der Boden dieser Ebene jetzt gebildet wird. Der Po als das größte Gewässer, das dem Südfuß der Alpen entspringt hat auch den größten Anteil am Aufbau der Ebene, wie er denn überhaupt von allen größeren Flüssen der Erde im Verhältnig zur Wassermenge die meisten Stnkstoffe mit sich führt. Diese Eigenschaft bedingt eine starke Neigung zu Verschlammungen, und der Po hat diese an allen Teilen seines Laufs erfahren, wenn auch nicht in so großartigem Maßstabe wie der ähnlich schlammreiche, aber viel ge⸗ waltigere gelbe Fluß in China. In Parma besteht seit längerer Zeit ein besonderes Flußamt für den Po, und diese Anstalt hat wäbrend des Krieges eine Abhandlung veröffentlicht, in der tägliche Beob⸗ achtungen des Stromes in der Nachbarschaft von Ferrara für die Zeit eines ganzen Jahrhunderts von 1807 an veröffentlicht werdev. Daraus ergeben sich zunächst die verschiedenen Fluten und überhaupt alle Veränderungen des Wasserstandes, die der Fluß in dieser langen Zeit durchgemacht hat. Außerdem erfährt man aber noch zum ersten Male genauere Einzelheiten über die Wandlungen, die die Läufe des Po und seines Quellflusses Ticino seit 1812 erfahren haben. Die Stätte des Zusammenfließens der beiden Ströme, die heute in der Gegend von Pavia gelegen ist, schob sich zwischen 1821 und 1851 etwa um 600 m nach Norden, in den beiden folgenden Jahrzehnten wieder etwa um 1 ½ Em nach Südosten. Nach 1892 verlegte dann der Tieino seinen Unterlauf gänzlich, indem er ein: Schlinge oberhalb des Zusammenflusses abschaitt. Im großen und ganzen scheint der Po in neuster Zeit etwas wasserreicher geworden zu sein, aber nur in seinem Oberlauf, während sich im Unterlauf bei Ferrara im Gegenteil eine Abnahme des Niedrigwasserstandes gezeigt hat.
Dresden, 26. Junk. (W. T. B.) Der „Verband deutscher
Journalisten⸗ und Schriftstellervereine“, der hier zu einer Tagung zusammengetreten war, hat gestern seine Beratungen im italienischen Dörfchen abgeschlossen. Zunächst wurden Verfassungs⸗ fragen des Verbandes eingehend besprochen. Es lag ein Votschlag vor, der das gesamte reichedeutsche und auslandsdeutsche Schrifttum binden hene Für die Durchführung des Planes sind aber noch weitere Be⸗ prechungen und Verhandlungen mit anderen Berufsverbänden not⸗ wendig. Mit diesen Verhandlungen wurde der Vorstand betraut, der verpflichtet wurde, dem nächsten Vertretertage endgültige Vor⸗ schläge zu machen. Weiter handelte es sich um Satzungsänderungen Die Hauptfrage war, ob der Verband an der bisherigen Form der Leitung durch einen wechselnden Vorort festhalten oder elne ständige Leitung und deren Sitz in Berlin haben soll. Nach umfang⸗ reicher Aussprache wurde die Frage dahin entschieden, daß der Vor⸗ stand aus einem Vorsitzenden, einem Schriftführer, einem Schatz⸗ meister und fünf Beisitzern bestehen soll. Vorsitzender und Schrift⸗ führer müssen am gleichen Orte wohnen, und dieser Ort gilt als Vorort. Der Vorstand wird auf zwei Jahre, die Beisitzer werden aljährlich neugewählt. Nach Erledigung der Vorstandswahlen wurden dann noch einige Anträge der Verbandsvereine beraten. Der Deutsche Journalisten⸗ und Schriftstellerverein für Mähren und Schlesien in Brünn regte an, der deutschen Sprache in der Presse durchweg Geltung zu verschaffen und die Bestrebungen de Allgemeinen Deutschen Sprachvereins wärmstens zu fördern. Di Versammlung nahm die Anregung zustimmend auf. Der Vorstar wurde beauftragt, mit dem Allgemeinen Deutschen Sprachverein in Fühlung zu treten, um in dieser Richtung zu wirken. Die Wahl des Ortes der nächsten Vertreterversammlung wurde dem Vorstand überlassen.
Rotterdam, 27. Juni. „Maasbode“ meldet au Madrid vom 24. Junt, daß die englischen Schiffe „Bay⸗ manter“ („Bayramante“?) und „Williams“ bei Malaga und Alicante gestrandet sind.
(W. T. 79
Nr. 26 der „Veröffentlichungen des Kaiserliche Sesundheitsamts“ vom 27. Juni 1917 hat folgenden Inhalt Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Gesetzgebung usw (Preußen.) Lymphe. Zwangsimpfungen. — (Oesterreich.) Süßstoffe — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 15. Juni. — Zeitweilig Maßtegeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg,⸗Bez. Gumbinnen.) — Vermischtes. Deutsches Reich.) Bleivergiftungen durch Pflaumen⸗ mus. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mi
40 000 und mehr Einwohnern. — Dergleichen in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Groß⸗
städte. — Desgleichen in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen, betr. den Ver⸗ .“ usw. (Gewürze, Pilze, Sauerkraut, Kar⸗ toffeln, Oel).
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Familiennachrichteen.
Verlobt: Frl. Ingeborg Troost mit dem Bayer. Kammerjunker und
Rittmeister Hans Frhrn. von Könitz (z. Zt. Kreuznach).
Gestorben: Hr. Oberst g. D. Hans von Buch (Güstrow). — Hr.
Stadtrat a. D. Louis Jordan (Stargard i. Pomm.). — Margarethe von Kühlmann Freifr. von Stumm⸗Ramholz, von Stumm (Fonstantinopel). “ “
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, lechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fiünf Beilagen
sowie die 1522. und 1528. Ausgabe der Deutschen 5 VBerlustlisten.
—
1917.
isch
-—2-
Parlamentarische Nachrichten.
Ddem Reichstage ist der folgende Entwurf eines Gesetzes, reffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichs⸗
dnghaltsplan für das Rechnungsjahr 1917, zuge⸗
¹1. Der diesem Gesetz ols Anlage beig⸗fügte Nachtrag zum
ehꝛusbaltsetat für das Rechnungsjahr 1917 rritt dem Reiche⸗
nbaltsetat hinzu. “ 2. Die im Kapitel 5 Tit⸗I 1 der fortdauernden Ausgaben des
2. —
ehebausvaltsetats fur dos Rechnungsjahr 1917 vorgesehene diplo Kesce Vertrelung für Haitt fällt weg.
3. Der Reichekanzier wird ermächtigt, zur Bestreitung ein⸗ roußerorbentlicher Ausgaben die Summe von fünfzehn Milliardea im Wege des Kredits flüsstg zu machen.
4. Tie zur Ausgabe gelangenden Schuldverschreibungen, Schat⸗ sungen und Reichswechsel sowte die etwa z gehörenden Zink⸗ können sämtlich oder teilweise auf ausländische oder auch nach
bestimmten Wertverhältnisse gleichzeitig auf in⸗ und aus⸗ be Währungen sowte im Ausland zablbar gestellt werden.
die Feusetzung des Wertverbältnisses sowie die der näheren vungen für Zahlungen im Ausland bleibt dem Reichskanzler lassen. 2
gei der am 22. Juni in Königsberg abgehaltenen Vor⸗ gswahl eines Herrenhausmitglieds aus dem unde des alten und befestigten Grundbesitzes im Land⸗ ftsbezirk Samland mit Natangen wurde der Majorats⸗ r Freiherr von der Goltz auf Kallen, Kreis Fisch⸗ en, gewählt. der Landtagsabgeordnete Dr. Ehlers, Syndikus der zerliner Handelskammer, der den Wahlkreis Breslau⸗Ost ver⸗ ut und der fortschrittlichen Volkspartei angehörte, ist nach rMeldung der „Kreuzzeitung“ gestern gestorben.
Land⸗ und Forftwirtschaft.
Auf Einladung des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen orsten sand am 6. Juni eine Beratung von Vertretern der wwirtschaft und der Wollindustrie über die Maßnahmen uit Förderung der Schafzucht, insonderheit über die die preußische Landesschafzucht festzusetzenden Zuchtnele statt. nder Beratung nahmen auch Vertreter der übrigen beteiligten Br⸗ sten teil. Den Verhandlunger, die der Minister für Landwirtschoft, Uemänen und Forsten Dr. Freiberr von Schorlemer selbst eröffnete, zuden Vorträge des Gehetmen Regierungs ats P ofessors Dr. Lehmann nd tes Dr. Fr⸗ver über die allgemen en Grundsoötze zur Schaffung rLandesschaf‚ucht zugrunde gelegt. Nach dem Ergebnisse der handlung stimmten, wie „W. T. B.“ herichtet, die Ansichten über wanzustrebende Zuchiziel zwar nicht durchw⸗g uüberein, doch konnte e gewisse Einheitlichkeit der Anschauungen festgestellt werden. Einig a man darüber, daß die Schaf ucht unter den gegenwärtigen Ver⸗ sitnissen im Staoteinteresse mit allen Mitteln geboben und gefördert mnden mösse und deß die erste Voraussetzung für den weiteren Uubau die Sicherung der dauernden Emnäghchket der ehefbaltung set. Nur dann sei eine Zunohme der Schaf⸗ dltung zu e'warten. Voraussetzung sei also die Sicherung ires angemessenen Wollpreis sür längere Zeindaurr. Eine vereindettliching der Zucht iele wurde ebenfalls allgemein it sehr erwünscht bezeichnet. Hierbei sei jedoch unter schonung bestehender bewährter Zuchtrichtungen vorzugehen d den Landwirtichaftskammern möglichst freie Hand zu lossen, damtt se die wirtschaftlichen Verbältnifse ihres Bezirka möglichst berück⸗ gen könnten. Man war im augemeinen der Arsicht, daß die Grunt age für die Landesschafzucht in den schon bemebenden Rassen gegeben und daß vor allem der bäuenl che Betrieb, bei dem die Möglich⸗ it der Ausdehnung der Schafzucht, insbesondere auf der Grundlage en Landschafrassen, noch in weitem Umfange vorltege, für die Landes⸗ telucht gewoanen werden müsse. Eine der Hauplaufgaben sei die haffung geeigneter Böcke und Errichtung von Bockständen eine
00 9, N.
Ausfuhrverbot. fügung
Sätzen eirgelöst.
Untersuchungssachen.
Fihebote Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Berlin, Donnerstag, den 28. Juni
Maßnahme, die die Landesschafmcht allmäblich in eine gesunde Richtung bringen würde. Bemerkerewert ist die überwiegend vertretene An⸗ sicht, daß es möglich sei, in den hbesseren Herden ganz ohne englisches oder französisches Blut auszukemmen, und daß man ben üht sein müsse, sich in der Schafzucht ebenso wie in der Rindvieh⸗ und Schweinezucht für die Zukonft vom Aus land ganz freizumachen.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern Kausammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)
. Bulgarien.
Die Fürsorgedirektlklon hat durch Ver⸗
vom 29. Mai 1917 die Ausfuhr von rrockenen
Seidengehäusen der Ernte 1917 in Bulgarien, einschließlich der in
Mazedonien, im Morawagebiet und der Dobꝛudscha erzugter, (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Sofia.)
— Die gestrige Versammlung der Zechenbesitzer des Rheinisch⸗ Westfälischen Koblensyndikats Essen beschleß laut Meldung des „W. T. B.“, die bishertge Beschränkung der Beteiligunasaateile auf 80 % aufzubeben, weil die bisber besaless nen Anteile ntemals erreicht worden sind, und weil eine Festlegung auf eine bestimmte Ziffer unberechtigter Weise nach außen bin den Eindruck erwecken könnte, als ob die Leisrungen der Zechen beschränkt werden sollten.
Wien, 27. Juni. (W. T. B.) Der Verwallungsrat der Südbahn beschloß, an die Regierung mit dem Ersuchen um Ein⸗ leitung der Verhandlungen bebuss Ausgletschung des Mißverhättniss’s in der Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben herannzutreten. Der Juttzinsschein der Schuldverschreiburgen zu drei und fünf vom Hundert werden zum festgesetzten Zeitpunkt zu den bisher ublichen
BGBöorse in Herlin (Notierungen des Börsenvorstandes) vom 28. Junt vom 27. Juni für Geld Brief Geld Brief ℳ ℳ ℳ ℳ 1 Dollar —
100 Gulden 275* 27a ⁄³ 275 ¼
100 Kronen 190 189 ¾ 190
100 Kronen 199 ¾ 199 ¼ 199 ¾
100 Kronen 194 ¼ 193 ⅔ 194 ½
Schwelz 100 Franken 13¹⅔ 131 ⅔ ten⸗
Budapest 100 Kronen 64,2 64,20 64,30 Bulgarien 100 Leda 80 ½ 80 ½ 81 ½
Konstanti⸗ 6 “ nopel 100 Piaster 20,60 20,70 20,60 20,70 Barcelona 100 Pesetas 125 ½8 126 ½ 8 125 ½ 126 ½
New York Holland
Dänemark Schweden Norwegen
εεμιναρααααρ☛ααα
Madrid und
Der heutige Wertvaptermarkt zeigte eine überwiegend schwache Haltung. Abgaben der Börse sowie auch der Provinzkundschaft riefen bei Beginn eine Abschwächung hervor, die sich namenllich für Industriewerte bemerkbar machte, u. a. für etnige oberschlesiscke s. Gut behauptet waren Scheffahrtsaklten. Der Schluß war ustlos.
Kurbsberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Wien, 27. Juni. (W. T. B.) Die Börse wurde wiederum durch die Rücksicht auf die bevorstehende dreitägige Unterbrechung wesentlich beeinnächtigt; auch trat auf einzelnen Gebieten Verkaufs⸗ lust hervor, so daß sich die wenigen Umsätze zu teilmeise schwächeren Kursen vollzogen. Die Grundsttmmung behtelt jedoch angesichts der Ausführungen des Leiters des Finanzministeriums über den glänzenden
Offentlicher Anzeiger⸗
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der gegen die Expeysentin Viktoria brothe, geb. Rust, am 20. Januar 1917 eüsene Steckhrief, Nr. 29 Stück Nr. 61837 Furgang 1917, ist erledigt.
Lreitin, den 20. Juni 1917. Kriegsgericht des Kriegszustandes.
890 8 wert von Der binter den Schnitter Franz Szo⸗ waka (auch Cbuderto) in Nr. 241 — Aüc Nr. 39 746 — Jahrgang 1916 — nafsene Steckbrief ist erledigt.
tettin, den 20. Juni 1917. Kriegsgericht des Kriegszustandes.
— Süeree ü
wohnhaus rechis, c.
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Berlin N. 20, 20. Juni 1917.
Aufgebote, Verluft⸗n. zundsachen, Zustellungen u. dergl.
In 2¹¶ Swangsversteigerung. wom Wege der Zwangsvollstreckung soll
in Berlin belegene, im Grundbuche von Laln- Wedding Band 104 Blatt 2403 1 Zeit der Eintragung des Versteige⸗ tenvermerks auf den Namen der ver⸗ ehelichten Kaufmann Wilhelmine Kempfer, Für Schubeit, in Berlin eingetragene Vundstück am 15 Oftober 1917, vrmittags 10 ½ Uhr, durch das unter⸗
am 24.
11 Uhr, Neue
Holzmarktstr. — buche von der Königstadt
getragene,
düönete Gericht, an der Gerichtsstelle, flügel, am zweiten Hof 1ee
veunnenplatz, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, gebäude und Hofkelle leigert werden. Das in Berlin, Exercier⸗zweiten Hof,
1u“ 8
1 straße Nr. 2 a, belegene Grundstück enthält Untersuchungssachen. 8. Vorderwohnhaus mit 1 1 linkem Seitenflügel nebst Hof, b. Seiter Seitenwohnhaus aus dem Lrenehse Kartenblatt 23 Parzelle 637/56 von 9 a 88 ist in der Grund⸗ Gebäudesteuerrolle des Stadlgemeindebezirks Berlin Nr. 3773 mit einem jährlichen Nutzungs⸗ 14 550 ℳ verzeichnet. Der Versteigerungsvermerk ist am 9. Junt 1917 in das Grundbuch eingetragen. Brunnenplatz, den
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
[19324] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll des Augqust 1917, Vormittags Friedrichstraße 13/14, 1II. (drities) Stockwerk, Zimmer Nr. 113 bis 115, versteigert werden das in Berlin, 53, belegene, im Grurn⸗ Band 47 Blatt Nr. 2779 (eingetragener Eigentümer am 29. 8. 1916, dem Tage der Ein⸗ tragung des Versteigerungsvermerks :Fabrik⸗ besitzer Arthur Friedheim hierselbft) ein⸗ in der Tö“ t nachaewiesene Grundstück, 1 56 040 ℳ, Gebäudesteuerrolle Nr. 1994, a. Vorderwohnbaus mit rechtem und linkem Seitenflügel und 3 Höfen, b. Doppelqverfabrikgebäude mit rechtem und liakim Vorflügel, rechtem Setten⸗
c. Doppelseitenfabrikgebäude mit Treppen⸗ hausanbau quer, 8 d. Kessel⸗ und Maschinenhaus im dritten Hose. — 85. K. 87. 16. Verlin, den 22. Junt 1917. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteitung 85.
[19559) Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwanagsvollstreckung soll am 31. August 1917. Vormittags 11 Uhr, Neue Friedrichstr. 13 /14 111. (drittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113 — 115, versteigert werden das in Berlin, Kövpe⸗ nickerstraße 3, belegene, im Grundbuche von der Luisenstabt Band 71 Blatt Nr. 3330 (eingetragener Etaenrümer am 12. Juni 1917, dem Tage der Eintragung Verstetgerungsvermerks: Gastwirt Albert Mörner zu Oberschöneweide) ein getragene Grundstück, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 47, Parzjelle 1138/112 de., 6 a 65 qm groß, Grundsteuermutterrolle Art. 15 904, Nutzungswert 16 550 ℳ, Gebäudesteuerrolle Nr. 1251:
a. Vorderwohnbaus mit linkem Seiter⸗ flügel, Anbau rechte, Quergebäude und teilweise unterkellert⸗m Hof.
b. Stall⸗ und Remisengebände rechts.
Berlin. den 25. Juni 1917.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitt⸗.
Abtetlung 85. 85. K. 39/17.
[19326] Zahlungssperre.
Auf Antrag des Oberapothekers Ernst Ritter in Königsberg i. Pr., Sammel⸗ sanitätsdepot Börse, wird der Reichs⸗ schuldenverwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuld⸗
echtem und Nry.
bewirken, unter
[ĩ19398.
[19397]
Grund⸗
kommen ist.
[19327]
utzungs⸗ 184 Amadeus
Quer⸗ antraot.
ersten und
Erfolg der sechsten Kriegsenleibe sowie angesichts der neuen aroßen Felela der sechs und der gunstigen ungarischen Erntebe ichte ihr bis⸗ herige? festes Gepräge bet. Der Anlagemarkt war unverändert bet aupteten Kursen. b 9 Oire Börsenkammer beschloß die Einführung des Handels in Aktien einschließlich der lauf nden Zinsen ab 1. August. 8 London, 26. Juni. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 54 ¼ 5 % Argentinier von 1886 —,—, 4 % Br sillaner von 1889 57 ¼, 4 % Javaner von 1899 77 ¼, 3 % Portugiesen 58 ½, 5 % Russen von 1906 75 ½, 4 ½ % Russen von 1909 66 ⅛, Bal imore and Ohio —,—, Cana fan Pacisic 178, Erie —,—, National Railways of Mexico —, Pennsvlvanta —, Souihern Paefic —,—, Union Packsic —,—, United Stales Steel Corvoration 136 ¼, Anoconda Copper —, Rio Tuito 61 Q⅞⅜, Cbartered 12 5, De Brers def. 147⁄1, Golt filds 1 , Randmmes 3 ⅜, 5 % Ketegsanlesfhe 94711 6, 3 ½ % Kriegt anleib⸗ 86 ⅛. Privatsiskonl 48, Silher 39 ⅛. — Wechsel auf Amsterdam 3 Monate 11,70, Wechzsel auf Amnerdam kurz 11,52 ½, Wechsel auf Paris 3 Monate 27,62, Wechsel auf Paris kurz 27,28, Wechsel auf Petersburg kurz 203. 8 4 m 27 Juni. (W. T. B.) Ruhlg. — Wechsel auf Berlin 34,15, Wechsel auf Wien 21,85, Wechsel auf Schweiz 51,15, Wechsel auf Kopenbagen 70,60, Wechsel auf Stockbdolm 73,80, Wechset auf New York 242 75, Wechsel auf London 11,56, Wechsel auf Paris 42,30. 5 % Niederländische Staatsanleihe 101 1, Obl. 3 % Niedeclaäͤnd. W. S. 73 ⅛, Königl. Niederländ. Petroleum 548, Holland⸗Amertka⸗Linte 356 ½, Niederländ.⸗Indtsche Handelsbank 241, Atchion, Top ka u. Sama F6 101716, Rock Jsland ½, Southeen Pacific 93 ⅞, Southern Ratlway 261½16, Union Pacific —, Anaconda 173, United States 123 H, Fgranzösisch⸗Englische Anleibe —, Hamhurga⸗Amerika⸗Linie —. New Pork, 26. Jumn. (Schluß.) (W. T. B.) Bei Eröffnung des heptigen Börsenverkehrs zeigte sich lebbafte Nachfrage für Eiserbahnwerte infosge einer Frachtpreiserhöhung für Weichkoble, der wie man glaubt, bald eine abgemeine Verbesserung der Preissätze folgen wird. Verkehrsaktien batten daher bold Kursbesserungen bis zu 3 Dollar aufzuweisen. Im weiseren Verlauf des Verkehrs wurde die Kursgestattung unregelmäßig; in Kriegsausrüstungs⸗- und Kraftwagenakiten wurden größeie Lösungen vorgenommen, die zu Korsrück ängen führten. Eisenbahnwerte konnten ihre anfäng. lichen Gewinne jedoch semlich behaupten. Die Börse schloß in unregelmößiger Haltung. Umgesetzt wurden 800 000 Attien. Tendem für Geld: Steug. Geld auf 24 Stunden Durchschnists⸗ rate 5 ¾, Geld auf 24 Stunden letztes Darleben 6, Wechsel 88f 8 London (60 Taoe) 4,72,00, Cable Transfers 4,76,45, Wechsel au Parts auf Sich 5,74,00, Wechsel auf Berlin auf Sicht — Silber Bullien 78, 3 % Northern Pacific Bonds 62 ½, 4 % Ver. Staat. Bonds 1925 105 ½, Atchison Topeka v. Santa Fs 101, Baltimore and Obio 74 ½, Canadian Pacific 159 ½, Chesepeake u. Ohio 61 ½, Ch’cogo, Wrlwautee u. St. Paul 76 ½t, Denver u. Rio Gronre 8, Illmois Central 103 ¼, Loutsville u. Nashville 127, New York Central 93, Norfolk u. Western 124 ⅛, Penmlvanta 53 ½, Reading 98, Southern Pacific 95, Unton Paeific 138 ¼, Anoconda Copper heining 82 ¾ex., United States Steel Corporanon 130 ⅛, do. pref. 117 . 1
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
London, 26. Juni. (W. T. B.) Kupfer prompt 130. Liverpool, 26. Jovni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaz 5000 Baller, Emuhr 14 700 Ballen, davon 14 700 Ballen amert-
be Ba w Ul 8 kanische Baumwolle (W. T. B.) Santos⸗Kaffee
Amsterdam, 27. Juni. für Juni 58. Juni. (W T. B.) Rüböl loko 110.
Amsterdam, 27. 1 — Leinöl loko 68 ¼, für Juli 67 ½, für August 69 ½, für Sep⸗ tember 70 ¼½.
New York, 26 Junj. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 27,15, do. für Junt —,—, do. für Juli 26,65, do. für August 26,68, New Otleans do. loko middling 25,50, Petroleum refined (in Cases) 12,75, de. Standard withe in New York 10,25, do. in Tanks 5,50, do. Credit Balances at Oil Cttv 3,10, Schmalz prime Western 21,47 ½, do. Rohbe & Brothers 22,30, Zucker Zentitsogal 5,96, Weizen Roter Winter —,—, Mehl Spring⸗Wheat clars (neu) 10,50 — 11,00, Eetreidefracht noch Liver⸗ pocl nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ½, do. für Juli 7,49, do. für
veischreibungen der 5 prozentigen Anleihe tes Deutschen Reichz von 2 245 413 und 500 ℳ und von 1916 Lit. G Nin. 4 873 606 bis 4 873 609 über je an einen anderen Inhaber als den oben genangten Antragsteller eine Leistung 1u insbesondere neue oder einen Erneu⸗rungsschein arszugeben. Berlin, den 23. Juni 1917. Königliches Am tsgericht Berlin⸗Mitte.
Bekanntmachung. Abhanden gekommen ist das Wertpapier üher 1000 ℳ der dritten Kriegsanleihe Nr. 4 438 084. Breslau, den 23. Junr 1917. Der Königliche Polizeipräsident.
Bekanntwachung.
Auf Grund des § 367 des Handels⸗ gesetbuches vom 10. Mat 1897 machen wir hierdurch bekannt, das das Wertpapter, b Schuldverschreibung der 5 % Reschsanleibe widrigenfalls 1915, Lit. D Nr. 8 720 696, abhanden ge
Cöpenick, den 27. Juni 1917. Die Polizeiverwaltung.
Perrin in Sazrburg hat das Aufgebot des Pfand⸗ briefes der Rheinischen Hvpotheken bank in Mannheim Seri’- 100 Lit. B Nr. 4514 über 1000 ℳ, verzinslich zu 3 ½ %, be⸗ Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens-in dem auf Mitt⸗ woch, den 27. März 1918, Vor⸗
September 7,60, do. für Dezember 7,70, Zinn 61,50 — 62,50. 8
6. Erwerbs⸗ und Keirsehet enofsenschaften⸗ 7. Niederlassung ꝛc. von? echczanwälten
8. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versichernug. 9. Bankausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
mittags 110 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, II. Stock, Zimmer Nr. 112, anberaumten Aufgebotsrermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Mannheim, den 21. Juni 1917
Gr. Amtsgericht. Z. 4.
[19564] Aufgebot. “
Die Gutehoffnunge huͤtte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Ober⸗ hausen, hat das Aufgebot des Kuxvscheins Nr. 1 über 21 Kuxe der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks vereinigte Gewalt & Goltvertraut in Ueberruhr, Kreis Essen, ausgestellt für den Rentner Max Haniel in Ruhrort, beantra r. Der Inhaber des Kuxschet s wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Jauuar 1918, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneien Gericht, Zimmer 11, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Steele. den 18. Juni 1917. 8 Königliches Amtsgerich
[19093] Aufgebot. 8
Der Landmann Johann Karl Zoll⸗ mann I in Mensfelden hat das Aufgebot der abhanden gekommenen, über den Be⸗ trag von 500 ℳ lautenden 3 ½ % Schuld⸗ verschreibung der Nossautschen Landesbank, Buchstabe F. b. Nr. 2786, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätehens in bdem auf den 13. Februar 1918, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor dem
Lit. D über je
1915 2 245 414
100 ℳ verboten,
Zinsscheine
Abt. 154.
V. J. N. Sch. 603/17.
dünterscrinn
Fokeingen bei