Nach tagsüber andauerndem; erstörungsfeuer gegen unsere Stellungen von der oberen ee af e. e mnsere jowka erfolgten Nachmittags kräftige Angriffe russischer Infanterie aufeiner Front von etwa 30 km. Die Sturm⸗ truppen wurden überall durch unser Abwehrfeuer zu verlust⸗ reichen Zurückfluten gezwungen. Auch nächtliche Vor⸗ stöße, bei denen die Russen ohne Artillerievorbereitung ins Feuer getrieben wurden brachen beiderseits von Brzezany und bei Zwyzyn erfolglos zusammen. Pen Sge 8—18 b sich Fochwarte 4 an den mittleren
1 en bis na anislau aus, bisher dort angegriffen wurde. g
„Zwischen den Karpathen und d teine besonderen Ereiarheth n und dem Schwarzen Meer
Mazedonische Front. 8
Auf dem rechten Ufer des Vardar schluaen bulgarische
Vorposten bei Alcak Ma i i Batbillons vbe h den Angriff eines englischen
2
Der Erste Generalquartiermeister. 4
Berlin, 1. Juli, Abends. (W. T. B.) Im Westen geringe Gefe tstätigkeit. Morgens ist ein englicher Angriff bei Lens gescheitert. Im Osten führten Angriffe der Russen bei Koniuchy sowie zwischen Zlota
Lipa und Narajowka im Laufe des Tages zu neuen Kämpfen. 1
An der flandrischen und an der Arrasfront war bei ungünstiger Witterung und schlechter Sicht die Kampf tätigkeit am 30. Juni gering. In der Gegend Steenstraet brachte nach Durchschwimmen des Merkanals in der Nacht zum 1. Juli eine “ einen Belgier gefangen über den . r
n der Aisnefront versuchten die Franzosen am 30. Juni, 8 Uhr Abends, in dreimaligen bueüstan Stürmen vergeblich die ihnen in der Gegend von Cerny auf der Bovelle⸗ Hochfläche entrissenen Gräben wiederzugewinnen. Die Ver⸗ wirrung beim Feinde war derart groß, daß in Angmdsung des abgeschlagenen Angriffs sich ein lippisch⸗westfäli ches Regiment in den eines Grabensystems von 1000 Meier Breite setzen konnte, das östlich an die Hochfläche anschließt. Ein Stoßtruppunternehmen eines rheinischen Regiments in der Gegend von Prunay brachte mit geringen eigenen Verlusten Gefangene und Schnelladegewehre ein und fügte dem Feind schwere blutige Verluste zu.
Auf dem rechten Maas⸗Ufer wurde am 30. Juni in der Morgenfrühe ein starker feindlicher Gegenangriff auf die im Talgrunde zwischen der Höhe 304 und dem Toten Mann eroberten Gräben abgeschlagen. Am Nachmittag setzte starkes französisches Feuer auf die gesamten neuen deutschen Stellungen vom Walde von Avocourt bis in die Gegend Fumidres ein, dem von 11 Uhr Abends an die ganze Nacht hindurch feind⸗ liche Angriffe folgten. Im Sperrfeuer und in erbitterten Handaranatenkämpfen wurden sie abgewiesen.
Nördlich Apocourt drangen in der Nacht zum 1. Juli deutsche Patrouillen bis in den zweiten französischen Graben vor, fanden diesen geräumt und kehrten ohne Verluste zurück. Auch auf dem Ostufer der Maas wurden bei einem Patrouillen⸗ unternehmen Gefangene eingebracht.
An der galizischen Front setzten die Russen am 30.
nach starkem Zerstörungsfeuer, das den ganzen Fag über an⸗
hielt, zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags von südlich Zborom bis nordwestlich Podhajcze zum Angriff an. Drei starke Sturm⸗ wellen brachen hinter einander im Sperrfeuer zusammen.
Lediglich an einer Stelle verhalf eine Minensprengung den
Russen zu vorübergehendem Eindringen in unseren vordersten
Graben. Ein sofortiger Gegenstoß warf sie jedoch wieder hin⸗
aus. Die Nacht über flaute das Artilleriefeuer etwas ab, setzte jedoch am 1. Juli Morgens in allen Angriffsräumen mit
erneuter Heftigkeit ein.
a. Gegenüuüber all den lauten Wünschen nach Frieden und Ver⸗
ständigung, die aus allen Teilen der russischen Front zu
den Mittelmächten hinüberklangen, ist es englischem Drängen nun doch gelungen, russische Truppen zu verlustreichen Angriffen
dauern, Beweis erbringen muß. da wegs zu gunsten der West vor unverletzbar ist.
daß dieses durch Tausende neuer Toter England den die deutsche Front im Osten keines⸗ ront geschwächt wurde und nach wie
1116“ 1“ “ auptquartier, 2. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. 1 in wenigen Abschnitten zwischen Meer Somme steigerte sich der Artilleriekampf. , Während Erkundungsvorstöße der Nieuport, bei Gavrelle und nordwestlich von St. Quentin scheiterten, gelang es einigen unserer Stoßtrupps, in der Mer⸗ Niederung nördlich von Dixmuide durch Ueberfall dem Feinde erhebliche Verluste zuzufügen und eine größere Anzahl Belgier als Gefangene einzubringen.
Frühmorgens und von neuem am Nachmittag griffen die Engländer wesllich von Lens an. Sie drangen an einigen Punkten in unsere Linie, sind jedoch durch oberschlesische Regimenter in Nahkämpfen, bei denen über 175 Gefangene und 17 Maschinengewehre von uns einbehalten wurden, überall wieder geworfen worden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Nach starker Feuervorbereitung setzen die S am Chemin⸗des⸗Dames neue Angriffe gegen die von ihnen südlich des Gehöfts La Bovelle verlorenen Gräben an. In Kämpfen, die am Osthang der Hochfläͤche besonders erbittert aee sind sämtliche Anläufe des Feindes abgeschlagen worden. 4
und
t
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Keine Ereignisse von Belang. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls
Prinz Leopold von Bayern. 1 b 8 Die russischen Angriffe am 1. Juli zwischen der abe Strypa und dem Ostufer der Naralowfa führt
1X“
gn h Heeresregimenter Nr. 71 und 72 nächst Vertoj
vorzutreiben. Im Interesse des russischen Volks ist es zu be⸗ 9 Efemans rf
29. Juni.
Engländer östlich von 8 ganzen
dungsabteilungen, die aus Kavallerie bestanden, durch unsere vorgeschobenen Posten zum Rückzuge wurde ein feindliches Flugzeug abges
vereinzelte Kanonenschüsse.
30. Juni.
Artilleriefeuer. In der Moglenagegend wurde eine feindliche Erkundungsabteilung durch Feuer abgewiesen. Im
Dojran drangen unsere Aufklärer in feindliche Gräben und brachten eaglische Gefangene zurück. Auf dem linken unteren Strumaufer Patrouillengefechte. unbedeutende Kampftätigkeit.
spärliches Arti
wurde ein von eine
Abschnitt von Konjuchy und die Höhenlinien östlich und südlich von Brzezany. Zweitägige stärkste Artillerie⸗ vorbereitung hatte unsere Stellungen zum Trichter feld gemacht, gegen das die feindlichen Regimenter den ganzen Tag uͤber an⸗ stürmten. Das Dorf Konjuchy ging verloren; in vor⸗ bereiteter Riegelstellung wurde der russische Massenstoß bufehefangen; neuer Angriff gegen sie zum Scheitern ge⸗ racht. Beiderseits von Brzezany wurde besonders erbittert ge⸗ kämpft. In immer neuen Wellen stürmten dort 16 russis 92 Divisionen gegen unsere Linien, die nach wechselvollem Ringen von sächsischen, rheinischen und osmanischen Divisionen in tapferster Gegenwehr völlig behauptet oder im Gegenstoß zurückgewonnen wurden. Die russischen Verluste übersteigen jedes bisher bekannte Maß: einzelne Verbände sind aufgerieben. Längs des Stochod und an Dnjestr hielt die lebhafte Feuertätigkeit der Russen an. Nördlich der Bahn Kowel— Luck brach ein Angriff des Gegners vor der Front einer österreichisch⸗ungarischen Division zusammen. 8
Bei den anderen Armeen keine besonderen Ereignisse.
Mazedonische Front. Die Lage ist unverändert. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. 8
56
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 30. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplat.
Das in Galizien seit einigen Tagen zunehmende feind⸗ liche Artilleriefeuer hat sich seit gestern mittag in der Gegend von Brzezany und von Konjuchy zur größten Heftigkeit gesteigert. Wo es die Lage erfordert, antwortet unsere Artillerie mit kräftigem Vernichtungsfeuer. Ein bei Koniuchy angesetzter Infanterieangriff brach in unserem Sperr⸗ feuer zusammen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Feindliche Flieger warfen in der Nähe von Triest
mehrere Bomben ab. Auf dem Monte Ortigara wurden bisher 12 erbeutete Geschütze eingebracht.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. 8 Der Chef des Generalstabes.
Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplatz.
In Ostgalizien ist bei der Heeresgruppe des General⸗ obersten von Böhm die Abwehrschlacht in vollem Gange.
Nach mehrtägiger sichtlicher Zunahme des Artilleriefeuers entwickelte sich gestern die Artillerieschlacht zu größter Heftig⸗ keit; auch schwerste Geschütze haben eingegriffen.
Fhüchmn t 82 setzten südlich und südöstlich Arsezan; und bei Koniuchy starke Infanterieangriffe ein, die über⸗ all vollkommen abgewiesen wurden; wo sich Teile der feindlichen Infanterie in unserem Vernichtungsfeuer überhaupt erheben konnten, blieben sie im Sperrfeuer liegen. Ein in den spaten Nachmittagsstunden nordwestlich Zalocze angesetzter sehr starker Angriff brach im vorzüglichen ver⸗ einigten Artilleriefeuer zusammen. Gegen Mitternacht ver⸗ suchte der Feind südlich von Brzezany 7 Artillerievor⸗ bereitung vorzubrechen. Er wurde abgewiesen. Nachtsüber flaute das Artilleriefeuer ab, um in den Morgenstunden wieder
aufzuleben. .“ Italienischer Kriegsschauplatz. Bei der Isonzo⸗Armee drangen Sturmpatrouillen der
a bis zur zweiten feindlichen Linie vor, wehrten dort e ab und brachten 1 Offizier und 156 Mam
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. 1 Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht. V Sofia, 30. Juni. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom
Mazedonische Front: Schwache Artillerietätigkeit auf Front. Auf der Cervena Stena wurde eine eindliche Erkundungsabteilung durch Feuer zurückgeworfen. Auf em linken Ufer der unteren Struma wurden englische Erkun⸗
ezwungen. Bei Drama Hesfen.
Rumänische Front: Bei Tulcea und Mahmudia
Sofia, 30. Juni. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom
Mazedonische Front. Im Cernabogen lebhafteres
ardar⸗ ale wurde das Artilleriefeuer zeitweise stärker. Südlich von
Auf der übrigen Front
F.e Front. Bei Tulcea und Mahmudia erie⸗- und Infanteriefeuer.
Türkischer Bericht. Konstantinopel, 30. Juni. (W. T. B.) Amtlicher Tages⸗ ericht vom 29. Juni.
An der persischen Greuze nordöstlich von Suleimanie russischen Abteilung unternommener An⸗
Der Druck der Russen richtete sich vornehmlich gegen den
Kaukasusfront. Versuche feindlicher Patrouillen und stärkerer Aufklärungsabteilungen, an verschiedenen Punkten gegen unsere Sicherungslinien vorzustoßen, schlugen fehl. Das segene seitige Artilleriefeuerkerreichte nur auf unserem äußersten linken Flügel größere Heftigkeit.
Sinaifront: Von den feindlichen Flugzeugen, die am 26. Juni Jerusalem angegriffen hatten, wurden drei von der Erde aus abgeschossen. Zwei dieser Flugzeuge wurden von unseren Patrouillen in Brand gesteckt, da es wegen eines erneuten feindlichen Fliegerangriffs unseren Patrouillen nicht gelingen konnte, die Flugzeuge zu bergen. Die Ma⸗ schinengewehre der beiden Flugzeuge wurden erbeutet.
m B. und 26. haben somit die Engländer sechs lugzeuge, davon zwei im Luftranpf und vier durch rtilleriefeuer, verloren. Die Leistungen unserer
ieger⸗
werden; besonders zeichneten sich aus Oberleutnant Felmy, der an der Sinaifront zum vierten Male, sowie Oberlneutant Damm und Leutnant Schleiff, die zum dritten Male im
Luftkampfe siegreich blieben. (W. T. B.) Amtlicher
Konstantinopel, 1. Juli. Bericht vom 30. Juni. 1
8 keiner Front sind besondere Ereignisse gemeldet worden.
8 Der Krieg zur See.
Berlin, 30. Juni. (W. T. B.) Im Altlantische Ozean wurden durch eines unserer U⸗Boote neuerding 36 000 Brutto⸗Register⸗Tonnen versenkt. Unte den versenkten Schiffen befanden sich die bewaffnete
Kriegsmaterial, „Ortolan“ (2145 Tonnen) mit Sückguth Camito“ (6611 Tonnen), „Thistledhu“ (4026 Tonnen) Herner zwei große bewaffnete Dampfer, einer von ihnen voll eeladen mit Munition, und ein unbekannter Dampfer von etwa 4500 Tonnen. Zwei der versenkten Segler hatten Oel und Tabak geladen.
Eines unserer Unterseeboote hat am 11. Juni im Mittel⸗ meer einen unbekannten englischen kleinen Kreuzer älteren Typs torpediert. Aufgefundene zertrümmerte Boote trugen am Bug den Buchstaben G.
Der Chef des Adralmistabes der Marine.
8 Rotterdam, 30. Juni. (W. T. B.) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Der Dampfer „Toro“ (1141 Br.⸗R.⸗T.) aus Buenos Aires, der brasilianische Dampfer „Para“ (3351 t) und der Segler „Star“ aus Marstal (100 Br.⸗T.) sind versenkt worden. Der Segler „M. E. Eldrigte“ aus Havana (258 Br.⸗T.) und der portugiesische Dampfer „Zam⸗ bezia“ (1281 t) sind gesunken. Der Dampfer „Waito⸗ tara“ aus Duneden gilt als verloren. Der italienische Segler,Elettra Eudoro“ (125 Br. T.) ist gesunken, ebenso die britischen Fischerfahrzeuge „Herring Finder“ und „Pearl“ und der amerikanische Sesin „Edgar W. Murdock“ (1451 Br.⸗Tonnen). Der ena 18- Frachi⸗ dampfer „Perlen“ sswermutih „Perla“) (5255 Br.⸗Tonnen) ist von einem bewaffneten Fischbampfer versenkt worden.
Der englische Dampftrawler „Dalmation“ wird vermißt.
Berlin, 1. Juli. (W. T. B), Durch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden im nördlichen Eismeer und in den Sperrgebieten um England wiederum 24 200 Br.⸗R.⸗T. versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich die bewaffneten englischen Dampfer „Ma⸗ frioneth“ (3185 Tonnen) mit Kohlen nach Rußland, „Perla“ (5355 Tonnen) mit einer großen Anzahl Automobilen und Kohlen nach Rußland, der bewaffnete russische Dampfer „Algol“ (2223 t) mit Kohlen und großen Maschinen nach Rußland und ein unbekannter tief beladener bewaffneter Dampfer; zwei weitere Dampfer wurden zusammen aus einem Geleitzug herausgeschossen. Zwei der versenkten Segler hatten Holz ge⸗ laden. Ein Geschütz wurde erbeutet.
1 Der Chef des Admiralstabes der Marine.
„„Paris, 1. Juli. (Havas.) Der Dampfer „Himalaya“ (5620 Br.Reg.⸗T.) der Messagerie⸗Maritimes ist am 12. Juni bei Tagesanbruch infolge einer Explosion unter⸗ gegangen. Er hatte 204 Personen an Bord, von denen 176 gerettet worden sind. 1 1
—
Familiennachrichten. v
mit Hrn. Eugen Böhler (Heidel⸗
Geboren: Eine Pochter: Hrn. Stever⸗Oerden (Oerden hei Poͤhlen, Kr. Neustettin).
Gestorben: Hr. Oberforstmeister Bruno Ochwadt (Hannover, z. Zt. Wildbad). — Hr. Rittergutsbesitzer und Rittmeister a. D. Kurt von Zimmermann (Langmeil). — Fr. Maria von 82 geb. von Frankenberg und Ludwigsdorf (Potödam). — Fr. Louise von Saldern⸗Ahlimb, geb. von Klocke (Bad Soden).
1“
Verlobt: 8 Giesela Goetze berg, z. Zt. Herrenalb — Kiel),.
86
Beim Ausbleiben oder bei verspäteter Lieserung einer Nummer wollen sich die Postbezieher stetso unur aun den Briefträger oder die zuständige Bestell⸗Post⸗ anstalt wenden. Erst wenn Se und Aufklärung nicht in angemessener Frist erfolgen, wende man sich unten Angabz der bereits unternommenen Schritte an die Geschäfts⸗ stelle des „Reichb⸗ und Staatsanzeigers“.
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg⸗ öe den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftostelle, rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) dr. veees . Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Futsche Wilhelmstraße 32. 2 8 Sieben Beilagen b 8 und das Postblatt Nr. 3 1
schweren Kämpfen.
riff abgewiesen.
sowie die 1528. Ausgabe der Deutschen Berluftlitten.
8* 8 8
abteilung an der Sinaifront müssen anerkemmend hervorgehoben
englischen Dampfer „Vostanley“ (3795 Tonnen) mit
zum De
154.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 1. Juli 1917.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel
d Verkehr, für Justizwesen und für das Landheer und die
estungen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten te Sitzungen.
In Erwiderung des Besuches, den der Chef des öster⸗ ichiscungarischen GeneralstabsS, General der Infanterie Arz nach Uebernahme seiner Stellung im deutschen Großen auptquartier abstattete, sind, wie Wolffs Telegraphenbüro eldet, der Generalfeldmarschall v. Hindenburg und der ste Generalquartiermeister, General der Infanterie Luden⸗ rff zu kurzem Aufenthalt beim österreichisch⸗ungarischen mecoberkommando eingetroffen, an den sich auch Besprechungen Wien anschließen werden. ““
Wie „Wolffs Telegraphenbureau“ erfährt, hat der hiesige jechische Gesandte Theotoky bei der neuen Regierung in
aüben telegraphisch seinen Abschied eingereicht und die
eschäfte der Gesandtschaft dem
8 ersten Legationssekretär blychroniadis übergeben.
Der griechische Geschäftsträger Polychroniadis hat der tschen Regierung, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ tteit, vorgestern im Auftrage des Ministers des Aeußern glitis die nachstehende Erklärung übermittelt:
Infolage der soeben glücklich zustande gekommenen Vereinigung er heiden bisber getrennten Parteien Griechenlands und angesichis er Tatsache, daß mebrere griechische Regimenter an der Balfan⸗ vont an den Feindseligkeiten teilnehmen, bält es die griechische RCigterung enicht für möglich, weiter amtliche Bezlehungen ur deutschen Regierung zu unterhalten.
Zugleich forderte der Geschäftsträger für sich, das Ge⸗ dischaftse⸗ und Konsulatspersonal die Pässe zur Rückreise lr die Schweiz. Den Schutz der griechischen Interessen len die Niederlande übernehmen.
Gestern ist eine Bekanntmachung (Nr. W. I. 1770/5. K. A.), betreffend Beschlagnahme von reiner Schaf⸗ lle, Kamelhaaren, Mohär, Alpaka, Kaschmir die deren Halberzeugnissen und Abgängen in gaft getreten. Diese Bekanntmachung unterscheidet sich der bisher in Kraft gewesenen Beschlaanahme gleichen Stoffe vom 31. Dezember 1915 (Nr. W. I. 770/12. K. R. A.) im wesentlichen nur dadurch, daß nunmehr die chiedenen, von ihr betroffenen Spinnstoffe auch in ischungen untereinander oder mit anderen Spinnstoffen chlagnahmt sind. Abgesehen von den seit dem 14. August 15 vom Reichsausland eingeführten Wollen, unterliegen ch die Wollen der deutschen Schafschur und das Wollgefälle den deutschen Gerbereien nicht dieser Bekanntmachung. elmehr ist durch eine besondere, ebenfalls am 1. Juli 1917 Kraft getretene Bekanntmachung (Nr. W. I. 1771/5. 17. R. A.), betreffend 11“ und Bestands⸗ hebung der deutschen Schafschur und des Woll⸗ fälles bei den deutschen Gerbereien der gesamte ollertrag der deutschen Schafschuren und das gesamte Woll⸗ älle bei den deutschen Gerbereien (auch das Wollgefälle von sländischen Fellen) beschlagnahmt worden, gleichviel, ob die olle sich auf den Schafen, bei den Schafhaltern oder an stigen Stellen befindet. Die in dieser Bekanntmachung getroffene gelung für den Verkehr mit dem beschlagnahmten ollgefälle ist im wesentlichen die gleiche wie in der bisher in aft gewesenen, die deutsche Schafschur betreffenden Bekannt⸗ ichung W. I. 1640, 6. 16. K. R. A. Verändert sind hauptsächlich die Uebernahmepreise, die die Kriegswollbedarf⸗Aktien⸗ ellschaft für die an sie verkaufte Wolle zahlen wird, und zwar ben diese Preise im allgemeinen eine wesentliche Erhöhung ahren. Außerdem ist die Bestimmung, nach welcher Schaf⸗ tern auf Antrag gestattet werden konnte, bis zu 5 kg Wolle im genen Haushalt zu verarbeiten und zu verwenden, aufgehoben oden. Statt dessen kann in Zukunft an Schafhalter auf trag, je nach der Menge der abgelieferten Wolle, ein Be⸗ gsschein auf Wollgarne gegeben werden. Die näheren sführungebestimmungen über diese zugunsten der Schafhalter offene Anordnung werden noch ergehen. 3 Cleichzeitia ist eine Belkunntmachung (Nr. W. I. 1772/5. .K. R. 9 betreffkend Beschlagnahme und Höchst⸗ eise von Tierhaaren, deren Abgängen und Ab⸗ llen sowie Abfällen und Abgängen von Wollfellen, harfellen und Pelzen erschienen. Während bisher nur zelne Arten von Tierhaaren der Beschlagnahme unterlagen, von der neuen Bekanntmachung Tierhaare jeder Art, auch Mischungen untereinander oder mit anderen Spinnstoffen, vie Abfällen und Abgängen der Tierhaare und Abschnitte d sonstige Abgänge und Abfälle von Wollsellen, Haarfellen d Pelzen jeder Art, betroffen worden. Ausgenommen von der Bekanntmachung sind, abge⸗ en von bestimmten Stoffen, die bereits von anderen Ver⸗ dnungen betroffen werden, insbesondere Schweineborsten (nicht va alle Schweinehaare). Trotz der Beschlagnahme bleibt die räußerung und Lieferung der beschlagnahmten Gegen⸗ ude sowie ihre Verarbeitung im gewissen Ümfange nach Bestimmungen der Bekanntmachung gestattet. In einer Bekanntmachung beigefügten Uebersichtstafel sind für ver⸗ iedene Arten von Tierhaaren die Höchstpreise veröffentlicht erden, welche die Vereinigung des Wollhondels in Leipfig, die letzten Endes die heschtlagnahmiten Tierhaare geleitet rden, höchstens zahlen deff 1 “ Der Wortlaut der Be⸗ anntmachungen selbst ist bei den indratsämtern, Bürgermeisterämtern und Polizei⸗ hörden einzusehen.
Berlin, Montag, den 2. Juli
Am gestrigen Tage ist eine neue Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme, Bestandserhebung und Höchstpreise für Salzsäure in Kraft getreten. Die Bekannt⸗ machung bezieht sich auf Salzsäure jedes Stärke⸗ und Rein⸗ heitsgrades. Der Verbrauch ist nur auf Grund von Erlaubnis⸗ scheinen gestattet, die von der Chemischen Abteilung des Königlich preußischen Kriegsministeriums ausgestellt werden. Eines Erlaubnisscheines bedarf es hingegen nicht, wer nicht mehr als 100 kg Salzsäure von 200 Bé. im Monat ver⸗ braucht. Verkauf, Lieferung und Versand beschlagnahmter Be⸗ stände an Salzsäure ist ohne Erlaubnisschein gestattet, soweit die Bestimmungen der Bekanntmachung und elwaige An⸗ weisungen der Chemischen Abteilung des Königlich preußischen Kriegsministeriums eingehalten werden.
Die vorgeschriebenen Meldungen sind bis zum 10. jedes Kalendermonats, erstmalig bis zum 10. Juli 1917, an die Kriegschemikalien⸗Aktiengesellschaft, Berlin W. 9 (Köthener Straße 1/4), postfrei zu erstatten. Die nötigen Vordrucke („Bestandsmeldung über Chemikalien“) sind bei der Kriegs⸗ chemikalien⸗Aktiengesellschaft anzufordern, falls sie nicht unaufgefordert zugestellt worden sind. — Die von der Bekanntmachung berührten Gegenstände können im Bedarfs⸗ falle enteignet werden. Eine Lagerbuchführung ist angeordnet.
Ferner sind Höchstpreise festgesetzt mit gleichzeinger Regelung der Zahlungsbedingungen und der Preiszuschläge für Verpackung und Versand.
Alle weiteren Einzelheiten ergeben sich aus dem Wortlaut der Bekanntmachung selbst, die bei den Landratsämtern, 11uu.“ und Polizeibehörden einzu⸗ ehen ist.
Auf Grund des § 9b des Gesetzes über den Belagerungs⸗ zustand vom 4. Juni 1857 (G.⸗S. S. 451 ff.) in Verbindung mit dem Gesetze vom 11. Dezember 1915 (RGBl. S. 8131), betreffend Abänderung des Belagerungszustondsgesetzes in Bayern auf Grund Artikel 4 Ziffer 2 des Gesetzes über den Kriegszustand vom 5. November 1912 in Verbindung mit dem Gesetze vom 4. Dezember 1915 zur Abänderung des Gesetzes über den Kriegszustand, wird vom Oberkommando in den Marken nachstehendes bekannt gemacht:
a. für Roheisen, Rohstahl, Halbzeug und Erzeug nisse aus Eisen und Stahl gewalzt oder gezogen, dürfen keme höheren Preise gesordert eder gezahlt werden, als die vom Deutschen Stohl⸗ bund in einer von der Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung des Kriegsministeriums genebmegten Peeisliste jeweils festgesetzten Preise:
b. die jeweils gültioe Preisliste liegt beim Beauftragten des Kriegsmintsteriums beim Deutschen Stahlbund auf; an diesen sind auch alle diese Verordnung betreffenden Anfragen zu richten.
Mit Gefängnis bis zu einem Jahre wird bestraft, wer die vor⸗ stehenden Anordnungen uͤbertritt oder zur Uebernetung auffordert oder oneizt; beim Vorliegen mildernder Umstände kann auf Haft⸗ oder Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark erkannt werden.
Bayern.
Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich trafen vorgestern gegen abend in München ein und wurden auf dem Bahnhof von Ihren Majestäten dem König und der Königin und den Herren der österreichisch⸗ ungarischen Gesandtschaft empfangen. Ferner waren am Bahnhof anwesend sämtliche Minister, die Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden, der Ober⸗ bürgermeister und Vertreter des Gemeindekollegiums. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die Majestäten durch die fahnen⸗ geschmückten Straßen, in denen die Münchener Besatzung Reihen bildete, unter jubelnden Fenufen der Bevölkerung nach der Residenz. Bald nach der Ankunft in der Residenz begab sich das österreichische Kaiserpaar in das Wittelsbacher Palais, um dort Ihren Majestäten dem König und der Königin einen längeren Besuch abzustatten. Später fand im Hofball⸗ saal eine Tafel statt, bei der Seine Majestät der König mit wenigen Worten die allerhöchsten Gäste begrüßte und auf das Wohl des Kaiserpaares trank, worauf Seine Majestät der Kaiser mit einem kurzen Trinkspruch auf das bayerische Königs⸗ paar und die Königliche Familie erwiderte. Abends 11 Uhr erfolgte die Abreise des Kaiserpaares nach Stuttgart nach herz⸗ licher Verabschiedung vom bayerischen Königspaar, das mit dem Ehrendienst und den Herren und Damen der österreichisch⸗ ungarischen Gesandtschaft die hohen Gäste zum Bahnhof ge⸗ leitet hatte.
Württemberg.
Gestern vormittag traf das österreichische Kaiserpaar nebst Gefolge zum Besuch des Königspaares in Stuttgart ein. Auf dem Bahnhof hatten sich zum Empfange außer Ih ren Majestäten dem König und der Königin, Ihre Königlichen Hoheiten der Thronfolger Herzog Albrecht und seine Brüder die Herzöge Ulrich und Robert, die Herzoginnen Philipp und Robert, die Söhne und Töchter des Herzogs Albrecht, die Mit⸗ glieder der österreichisch⸗ungarischen Gesandtschaft mit dem Gesandten Grafen Nemes von Hidveg, der Ministerpräsident Freiherr Dr. von Weizsäcker u. a. eingefunden. Nach herz⸗ licher Bewillkommnung fuhren die Allerhöchsten Herrschaften unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung durch die reich⸗ geschmückten Straßen nach dem Residenzschloß, wo später Frühstückstafel stattfand. Seine Majestät der König hielt während der Tafel eine Ansprache an Seine Majestät den Kaiser Karl, in der er nach Worten der Begrüßung laut Meldung des „W. T. B.“ ausführte:
Es sind schwere und ernste Zeiten, die Eure Majestät zu uns geführt haben, aber in diesen sind aller Herzen in höherem Grade gehoben und durch die festgefügte enge Zusammengehörigkeit und Waffenbrüderschaft unserer Heere, bei welcher der deutsche Soldat, insonderheit auch der württembergische, Schulter an Schulter mit dem österreichisch⸗ungarischen für seine geliebte Heimat auf den Schlachtfeldein sein Blut vergossen, unerschüttert der Feinde Anprall aufgehalten und den Sieg auf ihr Gebiet getragen hat. Zu den glänzenden Erfolgen der Armee Eurer Majestöt möchte ich det diesem Anlaß meinen herzlichsten Gückwunsch auesprechen. Vtele Mitglleder meines Hauses baben einst in den österreichtsch⸗ungarisch
eeren 8 Dien uter ögr 1
— —————
alte verwandtschaftliche Bande sind durch den Krieg neu geknüpft worden. Mit besonderem Stolze möchte ich noch hervorheben, daß es Herade dem württembergischen Regiment, das die hohe Ehre hat, Eure Majestät zum Chef zu besitzen, vergönnt war, an besonders gefährdeter Stelle in naher Waffengemeinschaft mit Eurer Majestät Truppen neue Lorbeeren den Ruhmeetaten der Kaiserlichen und Königlichen Regimenter hinzuzufügen. Von ganzem Perzen danke ich Eurer Majestät für den gütigen Besuch, der uns unvergeßlich bleiben wird, und fordere alle Anwesenden auf, mit mir einzustimmen: Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich und König von Unzarn und die Kaiserin und Königin: sie leben hoch!
Seine Majestät der Kaiser erwiderte mit Worten des Dankes für den herzlichen Empfang und sagte:
Das enge Bündnis, welches unsere Länder umschließt, hat wäh⸗ rend dieses gewaltigsten Kampfes aller Zeiten die herrlichtteen Früchte getragen, und auf verschiedenen Kriegsschauplätzen hatte ich Gelegen⸗ heit, die Heldentaten der wackeren Söhne Württembergs zu bewun⸗ dern, und sch bin stolz darauf, daß das herrliche 4. württembergische Füsilierregiment meiren Namen tragen darf. Die glorreichen Taten der Angehörigen des Hauses Eurer Majestät leben in meiner dankerfüllten Armee unvergessen fort. Diese Erinnerung sewte die pielfachen verwandtschaftlichen Verbindungen unserer Häuser haben im Laufe der Zeiten zwischen unseren Ländern besonders innige Be⸗ ztehungen geschaffen. Diese Beziehungen zu pflegen und womöglich voch enger zu knüpfen, ist mein aufrichtiger Wunsch. In diesem Sinne erbebe ich mein Glas auf das Wobl Eurer Majestät und Ihrer Mojestät der Königin, des gesamten Königlichen Hauses und auf eine glückliche Zukunft des Landes Wuͤrttembero.
Um 3 Uhr erfolgte die Abfahrt vom Residenzschloß nach dan 1 b; von wo das Kaiserpaar die Rückreise nach Wien antrat.
6 8 “ DOesterreich⸗Ungarn. Der griechische Gesandte Gryparis sprach vorgestern Nachmittags im Ministerium des Aeußern vor und machte laut Meldung des K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbüros im Auftrage seiner Regierung nachstehende Mitteilung:
Nachdem nunmehr die Etnigkeit zwischen den deiden Griechen⸗ land bisher in zwei Lager trennenden Parteien bergestellt ist und griechische Truppen an der mazedonischen Front kämpfen, sieht sich die griechische Regierung genötigt, die diplomatischen Be⸗ ziehungen zu Oesterreich⸗Ungarn abzubrechen.
Der Gesandte, der hieran anschließend um Ausfolgung seiner Pässe ersuchte, brachte gleichzeitig zur Kenninis, daß der Schutz der griechischen Interessen in der Monarchie dem nieder⸗ ländischen Geschäftsträger in Wien übertragen sei.
— Das österreichisch e Herrenhaus setzte am Freitag die Beratung über den vorläufigen Haushaltsplan fort.
Laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüres gab der Prinz Ferdinand Lobkowitz zu, daß sich bei einzelnen Regmentenn, namentlich bet minder ausgebildeten Nachschubtruppen, traurige Vor⸗ fälle ereignet hätten, die von jedem Vaterlandsfreund entschieden ver⸗ urteilt werden müßten. Es wäre jedoch nicht vaterlandsliebend, wegen dieser Erscheinungen ganze Völkerschaften zu verdachtigen. Der Verband wünsche Vösker zu befreien, deren Namen er nicht einmal richtia wisse. Als treuer Sohn des Königreichs Böhmen mösse er auf das entschiedenste erkläten, daß es geradezu löcherlich sei, wenn die Verbandsmächte von Befreinng sprächen, statt sich lieber an ihre eigenen Vöͤlker zu erinnern, die unter der Knute schmachteten. Der Redner schloß: „Wir sind staatstreu ohne jede Bedingung., Der Erzbischof Theodorowicz erklärte, der polnischen Volke eingetietene Umschwung der Stimmung sei auf das Regierungsverfahren zurückzuführen und richte sich nicht gegen die Monarchie, nicht gegen die geliebte Person des Perrschers, sondern nur gegen die Regierung. Man könne es den Polen nicht als Verrat oder Treulosigkeit gegen die Monarchie anrechnen, wenn sie, vor di Frage gestellt, was sie für Polen wunschen, über die Emheit sprächen, umsoweniger, als es das Verdienst der Monarchie sei, die durch die Schaffung der polnischen Legionen den ernen Schritt auf diesem Gebiete getan habe. Es sei nicht gleichgültig für 4 Monarchie, wie ihre Stellung zum Königreich Polen sich in Zukunst gestalten werde. Nicht nur für die Monarchie, sondern überhaupt für die Mittelmächte sei es nicht gleichgült g, ob das Königreich Polen an Deutschland oder an Oesterreich ange schlossen würde. Die Polen ge⸗ hörten mit ihrer ganzen Seele zur Ziollisatten des Westens, aber er müsse bei Anerkennung der Evrlichkeit der Bestrebungen erklären, daß, wenn es im Königreich Polen so weiter (ebe, man die natio nalen Kreise nicht meyr beschuldigen dürf e, wenn sie gegen⸗ über gewssen Strömungen von Rußland, die jetzt ein 6 dringen, ohnmächtig seien. Es solle daher schon jetzt ein gewisses Memento an die Mintelmächte gerichtet werden. Der Generaloberst 1 Dankl wies entschieden den Arwurf Dr. v. Bilinskis zurück, als ob das Oberkommando gehässig gegen die Polen vorgegangen wäre, und verwies auf die Schwierigkeiten der österreichisch⸗ungarischen Armee beim Aufmarsch m Galizien. Selbst der Feldmarschall Er⸗ herzog Friedrich, dem gewiß niemand den Vorwurf der Polen feindlichkeit macen werde, habe geäußert, welch' schweren Stand er mit dem polnischen Heere in Galtzien gehabt habe. Der Redner betonte, deß die Armee und dos Armee⸗Oberkommand gerade in jener Zeit sich die größten unvergänglichen Verdienste um den Staat erworben haben. Dr. von Btlineki erklärte, er hege dieselben Gefühle für die Armee und dieselbe Bewunderung für die Führung der Armee wie Dantl. Er müsse aber bemerken, daß sich seine Ausführungen nicht auf die Zeit 1914/15, sondern auf die Zeit 1915/16 bezegen häͤtten, also auf eine Zeit, wo das Königreich Polen beresits ecrobert war. Man köͤnnte die Interessen der Mittel⸗ mächie nicht anders fördern, als durch die Errichtung Polens. Man könne nscht verstehen, wie überhaupt jemand, der die Politik Deutschlands und den Verstand der deutschen Pohttiker kenne, glauben könne, daß Deutschland unter irgend einer Form Polen an Rußland verha deln möchte. Freiherr von Diller trat dem Fürsten Auersperg entgegen, der die polnischen Grenzvölker einer unzuverlässigen Haltung beschuldigt habe. (Redner) sei über 2 ⅛ Jahre an der Front und bihter der Füaat in Galt, ien uad Polen tärta gewesen, ihm sei kein einziger 8 Verrat vorgekommen. (Lebhafter Beifall bei den Polen.) Verkleidete russische Landwirte als Spöher waren genug da. Er müsse auch fest stellen, daß die deutschen Beamten Galiziens und Polens sich ihrer schwierigen Aufoabe mir Hingebung gewirmet und ihre Pflicht voll und ganz erfüllt hätten. Der Vorsitende Fütst zu E1“ erklörte, auf Grund des stenographischen Berschts stelle er fest, daß der Ton der ganzen Rede des Erbischofs Theodorowscz, ganz be-. sonders einzelne Worie und Wendungen, als gegen die er yxxohten deutschen Bundesgenossen gerichtet, die Empfindungen und Gefühle schwer verletzt habe. Er sehe sich daher veranlaßt und ver⸗ pflichtet, sie auf das entschiedenste zuröckzuweisen. (Lebhafter Beifall.) Ritter von Gutmann begrüßte die Verbeißungen der Thronrere kezüglich der Forderung der Fffentlichen und der sozialen Fürsorge, um so mehr, als die industriellen Erf. sqe in
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schen fů die Gesetzgebung maßneben Kreisen von keinem Urbe