zum 1. Januar 1918 mit der den ausgelosten Nummern ver⸗
Sie werden e Besitzern Aufforderung gekündigt, 4S in riebenen Kapitalbeträge “ 18 2. Januar 1918 ab gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staats⸗ schulden⸗Tilgunaskasse in i 1 8. “ gia Berlin W 8, Taubenstraße 29, zu a. mit den Obli ie die Zi i hes- vHihden 81 e III. Serie die Zinsscheine 5. .2. mit den Obligatio III. ie Li Zinsscheine Reihe VI Nr. 12 bis 20, C1ö16X“ 5 C. mit den Obligationen III. Serie Lit. C 1. und 2. die Iönesstehne Reihe V Nr. 15 bis 20 rneuerungsscheinen für die nä nmengettg vühantefm für die nächsten Zinsscheinreihen die Staatsschuldentilgungskasse ist werktägli Vormittags bis 1 Uhr Nücnactkasss gesffget. “ Die ⸗ Einlösung geschieht auch bei den Regierungshauptkassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse I; die Wertpapiere können schon vom 1. Dezember 1917 ab einer dieser Kassen eingereicht werden, die sie der Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen und nach erfolgter Feststelluug die Aus⸗ zahlung vom 2. Januar 1918 ab zu bewirken hat. Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom dem Ablauf des 31. De⸗ .J. hört die i⸗ e erzinsung der verlosten Obli 1 Zugleich werden die bereits früher ausgelosten, auf der eilage verzeichneten, noch rückständigen Obligationen wieder⸗ holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß ihre Verzinsung mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang all ährlich einmal öffentlich aufgerufen und dessenungeachtet nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden. Vordrucke zu den Quistungen werden von sämtlichen oben⸗ genannten Kassen unentgeltlich verabfolgt. 6 Berlin, den 2. Juli 1917. “ Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung. Noch Vorschrift des Fösebes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml.
S. 6 82 11eh. gemach bocf er auf Grund Allerböchster Ermächtigung vom 16. August
1914 (Gesetzsamml. S. 153 ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 24. April 1917, beteffend die Verleibung des Enteignungsrechts an die Stadt Dortmund zur Anlage eines städlischen Sammelfriedhofs in der Gemarkung Brackel, durch das Amtsblatt der Koͤnial. Regierung in Arnsberg Nr. 20 S. 143, auggegeben am 19. Mai 1917.
2), der auf Grund Allerhöchster Ermaͤchtigung vom 16. Angust 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatoministeriums vom 4. Mai 1917, betreffend die Verlethung det Enteignungsrechts an die Radiowerke G. m. b. H. in Rheinböllen (Rhld.) zur Er⸗ weiterung ibrer Fabrikanla en, durch das Amtsblatt der Körial. Regterung in Koblenz Nr. 21 S. 100, ausgegeben am 19. Mai 1917.
Kiichtamtliches. Ddeutsches Reich.
Preußzen. Berlin, 14. Juli 1917.
Seine Majestät der Kaiser und König empfing, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, vorgestern nachmittag den Besuch Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen und hörte die Vorträge des Chefs des Militarkabinetts, des Chefs des Zivilkabinetts und des Reichskanzlers. Gestern vormittag empfing Seine Majestät den bayerischen Gesandten Gafen von Lerchenfeld⸗ Koefering und hörte die Vorträge des Chefs des Zivil⸗ kabinetts, des Chefs des Militärkabinetts, des General⸗ feldmarschalls von Hindenburg und des Generals Ludendorff.
Der sächsische Staatsminister Graf Vitzthum von Eck⸗ städt ist, wie „Wolffs Telegraphenbüto“ meldet, aus Dresden hier emgetroffen. “ 8
Privat⸗
chtsamts für mit Urlaub abgereisst.
Der Präsident des Kaiserlichen Aufsi versicherung Jaup ist
8
Der heutigen Nummer d. Bl. liegt das „Sachregister zum Deutschen Reichs⸗ und König lich Preußischen Staatsanzeiger“ für das 1. Halbjahr vom 1. Januar bis 30. Juni 1917 bei. 8
Oesterreich⸗Ungarn.
Der deutsche Botschafter Graf von Wedel hatte vor⸗ gestern, der „Neuen Freien Presse“ zufolge, mit dem Minister des Aeußern Grafen Czernin emne längere Besprechung.
— Das Kriegsministerium hat nach einer amtlichen Mitteilung den zuständigen russischen Stellen den Vorschlag übermitteln lassen, es möchten diejenigen im neutralen Ausland untergebrachten Angehörigen beider Armeen, die als Invaliden anzusehen sind, gans in die Heimat entlassen werden. Die russische Regierung hat diesen Vorschlag angenommen. Es ist demnach damit zu rechmnen, daß eine größere Anzahl in Norwegen und Dänemark befindlicher Pfleglinge in die Heimat entlassen werden.
— Das österreichische Herrenhaus hat den Geset⸗ entwurf, betreffend die Verlängerung der Mandats dauer der Abgeordneten, und das kriegswirtschaftliche Ermäch⸗ tigungsgesetz angenommen, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, aber unter Ablehnung des vom Abgeordnetenhause be⸗ schlossenen Zusatzes, wonach die Regierung bei Verordnungen allgemeiner Art die Meinungsäußerung eines besonderen Aus⸗ schusses des Abgeordnetenhauses einholen soll.
— Das österreichische Abgeordnetenhaus hat die Kriegsgewinnsteuer unter Ablehnung der Bestimmung an⸗ genommen, die eine begünstigende Behandlung der Portefeuille⸗
Laufe der Beratung begründete der Leiter des Finanz⸗ ministeriums Dr. Freiherr von Wimmer den ablehnenden Standpunkt der Regierung gegen die Rückwirkung des Gesetzes auf das Jahr 1916 sowie gegen die gleichmäßige Besteuerung von Einzelpersonen und Gesellschaften. Er erklärte, die Aus⸗ scheidung des Ertragsgrundsatzes bei Berechnung der Steuer für Gesellschaften sei gegen die Kapitalvereinigungen gerichtet. Jede Behinderung oder Bedrückung der Kapital⸗ vereiniaungen sei für unsere wirtschaftliche Entwicklung, ins⸗ besondere in den jetzigen schweren Zeiten und nach dem Kriege, ein höchst bedenklicher Punkt. Die Finanzverwaltung sei nicht zaghaft gegen die Aktiengesellschaften, habe aber auch die Pflicht, auf die Förderung der Volkswirtschaft überhaupt Rücksicht zu nehmen. Das Abgeordnetenhaus nahm sodann die Anträge, betreffend Erhöhung der Teuerungszulagen für sämtliche Staatsangestellte und im Ruhestand Befindliche, an.
— Gestern vormittag traten die deutsch⸗böhmischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Herren⸗ hauses zu ihrer ersten gemeinsamen Beratung in Wien zu⸗ sammen. Nach Begrüßung der Versammlung durch den Abgeordneten Pacher übernahm der Fürst Fürstanberg den Vorsitz. Obiger Quelle zufolge wurde über einen Antrag Pacher nachstehende Entschließung einstimmig angenommen.
„Die deutschen Mitglieder beider Häuser des Reichsrats aus Böhmen waren heute zu einer Aussprache versammelt. Bei der tiefen Erregung, die die Eieianisse der letzten Zeit unter den Deutschen Oesterreichs und insbesondere umter den Deutschen Böhmens hervorgerufen boben, bei der schwierigen Lage, in der der Staat befindet, und bei der Notwendigkeit, da sich alle dynastiich und staatstreu Gesinnten fest da nnficschligne, halten es die versammelten deutschen Mit⸗ glieder des Reichtrats aus Böhmen für notwendig, Stellung zu den böhmtschen Angelegenbeiten zu nehmen. Wir wollen den Frieden im Lande. Die Möglichkeit eines Zusammenlebens mit den anderen Vo ksstämmen ist jedoch nur durch klare Scheidung in nattonaler Hinsicht zu erreichen. Das, was wir seit Jahren, durch die Erfahrung gelehrf, vertreten haben, ist heute unab⸗ weislicher als je. Wir wollen die volle nationale Selbstbestim⸗ mung beider Nationaliläten im Lande. Wir Deutschen in Böhmen verlangen innerbalb des atgegrenzten Sprachgebietes restlos die Selbstverwaltung sowie Bürgschaften für die freie Entwick⸗ lung unseres nationalen und kulturellen Lebens und für den soztalen Fortschritt aller Schichten des deutsch⸗boͤhmischen Volk s. Ein gesondertes böhmisches Staatt recht werden wir nicht anerkennen, und einer Vergewaltigung durch Stimmenmehrheit durch die nationale Mehrheit des Landes werden wir uns nicht mehr unterwerfen. Wir verlangen deewegen vational abgegrenzte Kreise, die nationale Teilung des Landes und des Landesausschusses. Der Ernst der Zeit legt uns Peutschen in Böhmen die Pflicht auf, uns zu einem Treubunde für die Erreichung unserer Rechte zu vereinigen, die untrennbar verbunden sind mit der Machtstellung des Reiches.“
— Das ungarische Abgeordnetenhaus hat nach zweitägiger Besprechung den Gesetzentwurf, betreffend die vor⸗ läufige Vermehrung der Ministerien um vier Ressorts, einmütig angenommen. Die vier neuen Ministerien, welche die mit dem Krieg und der Uebergangswirtschaft zum Frieden usammenhängenden Fragen erledigen sollen, werden durch eine esondere Regierungsverordnung errichtet werden.
8 GSroßbritannien und Irland. 1
Im Unterhause gab der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Balfour im Laufe dor Erörterungen über die Vor⸗ gänge in Mesopotamien einer Reutermeldung zufolge bekannt, daß Hardinge, der zur Zeit der Ereignisse in Meso⸗ potamien Vizekönig von Indien gewesen und jetzt ständiger Sekretär im Auswärtigen Amt ist, bereits zweimal seinen Rücktritt ange 1g n hs Er habe aber das Entlassungs⸗ gesuch wegen der wertoollen Dienste Hardinges im Auswärtigen Amt nicht angenommen.
— Der Munitionsminister Addison erklärte in einer Unterredung, daß jetzt nicht weniger als tausend Fabriken mit der Herstellung von Flugzeugen beschäftigt seien. Die Erzeugung nehme sprunghaft zu, sie sei jetzt dreimal so groß als vor einem Jahre, und im Dezember werde sie doppelt so groß sein als im April. Die monatliche Erzeugung von Flug⸗ zeugmotoren sei schon in diesem Jahre mehr als verdoppelt worden und sie werde, ehe das Jahr um sei, nochmals ver⸗ doppelt werden.
— Die Admiralität teilt mit, daß in der letzten Woche 14 Schiffe mit mehr, drei mit weniger als 1600 Tonnen⸗ gehalt und 7 Fischerfahrzeuge versenkt, 11 Schiffe erfolglos angegriffen worden sind.
Frankreich.
Die Kammer hat nach Meldungen Lyoner Blätter be⸗ schlossen, von nächster Woche an täglich Sitzungen abzuhalten, um das Gesetz über die Einkommensteuer und das Gesetz über die Kriegswaisen noch vor den Ferien, die wahrscheinlich anfange August beginnen werden, annehmen zu können. Der Justizminister V iviani erklärte, eine weitere Verzögerung der Annahme des Einkommensteuergesetzes würde die Durchführung des Gesetzes wiederum ein Jahr hinausschieben.
— Der Senat erörterte gestern die Frage der Fluß⸗ schiffahrt in Frankreich. 1g
Der Senator Herriot führte, obiger Quelle zufolge, in einer langen Rede aus, die dringendste v. sei die Schiffvarmachung der Rhöne zwischen Lyon und Genf. Man gestatte hierdurch der Schweiz, sich der wirtschaftlichen Beei flussung durch Deutschland meht und mehr zu entzieben. Deurtschland babe mitien im Kriege sein Kanalnetz in Mitteldeutschland vurchgefuͤhrt, es werde wohl bald an rie Fertigstellung des Mittellandkanals geben, der die rheinischen Industriegebiete mit den wirtschaftlichen Ge⸗ bteten Ostdeutschlands verbinden solle. Der Donau - Rheinkanal merde wohl gleichfalls dald verwirklicht werden. Man solle sich Deutschland zum Muster nehmer. Die franzosische Regierung musse eine „Rhöne⸗Mittelmeerpolitik“ treiben, um der Schweiz einen Schiff hrtsweg über Matseille nach dem Orient zu eꝛbͤffaen. Sonst n. sich die Schweiz rach dem Rhein und der Donau wenden müsser.
Der Senat nahm ein Gesetz, wonach die Seine oberhalb von Paris schiffjbar gemacht werden soll an. .
88 RußlanndT. ““
Nach einer Meldung der „Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ hat der finnische Landtag den Gesehen werf über die höchsten Rechte des Landtages in zweiter Lesung angenommen. In dem Gesetz werden die russischen Souveränitätsrechte und Interessen nicht Feheh Das Gesetz stellt eine Umschreibung der letzten Entschließung der Versammlung der Arbeiter⸗ und Soldatenräte ganz Rußlands
aktien vorsah, und unter Annahme eines Amraaes, wonach die Steuer bei den Konsumgenossenschaften zu entfollen habe. Im
über die finnische Frage dar, nur mit dem Unterschied, d der Grundsatz der Unabhängigkeit Finnlands darin schen⸗ 16
edrückt ist. Das Gesetz erwähnt auch nicht den 0
G“ von Finnland als Vertreter Nachn L-re- Rechte oder Amtsobliegenheiten. Eine Ausnahme wird 88 gemacht hinsichtlich der auswärtigen Beziehungen nn ne militärischen Fragen, aber nur in sehr verschwommenen Aus⸗ drücken. Die dritte Lesung des Gesetzes und seine Uü⸗ nahme werden, wie man annimmt, am Sonnabendabend statt⸗
finden. Italien.
Die Kammer verhandelte vorgestern über die 81 läufigen Haushaltszwölftel. Im Laufe der Besprechung antwortete der Ministerpräfident Boselli dem Sozialiseg Treves und sagte, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ dufo n
Wo es kein Vaterland gibt, da gibt es auch keine Demotrcce und keine Freiheit. In unserem Lande kann keine Münémicrute entstehen. Niemand mill eine solche versucheyv. Niemond würte n ertragen. Italien, das seine Fahne im Sturm der Schlachten ent faltet hat, wird sie nicht früber zusammenrollen als mit dem Truumdh der Rechte unserer nastonalen Existenz und unserer Nation. So sed wir den Frieden herbeiwünschen, so dürfen wir nicht vergessen d b d um shn n vesceeneigen “ msaliast wenig davon so prechen. Man muß sich davor hüten, Hoffnungen oder M im Lande zu verbreiten. g er Mißtrauen
Der Ministerpräsident erklärte sich schließlich mi Tagesordnung di Campo Lattaro neecfnchn 8 dr sagt: „Die Kammer hat die Erklärungen der Regierung gehürt und geht zur Abstimmung über die vorläufigen Haushalts⸗ zwölftel über“, und stellte im Anschluß daran die Vertrauens⸗ frage. Die Kammer nahm in namentlicher Abstimmung mit
bewilligte die vorläufigen Haushaltszwölftel.
Die katalonischen Abgeordneten haben eine Botschaft an den Ministerpräsidenten Dato gerichtet, in der sie auf die amtliche Note auf die von den katalonischen Abgeordneten aufgestellten Forderungen antworten. Der „Agence Havas“ zufolge wenden sie sich darin an die öffentliche Meinung Spaniens und verlangen die Aufrechterhaltung der verfassungsmäßigen Bürgschaften. Dato antwortete, es sei unmöglich gewesen, die Zusammenkunft der Katalanen zu bewilligen; die Ordnung müsse gewahrt werden. Der Ministerpräsident wendet sich an das vaterländische Gefühl der Katalanen, um sie von ihren gegenwärtig unerfüllbaren Plänen abzubringen.
8 Belgien.
Der von der belgischen Regierung eingesetzte Ausschu hat, der „Indépendance Belge“ zufolge, die sofodasde Sch ulans einer Handelsflotte für notwendig erklärt und für die Einrichtung regelmäßiger Handelsverbindungen Staatsunter⸗ stützungen sowie nötigenfalls eine staatliche Beteili Reedereien verlangt. 8
Dänemark. 8 Die dänische Regierung hat nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ durch die dänische Gesandtschaf
schoners „Ivigtut“ Einspruch erheben lassen.
Schweden.
In der jetzt veröffentlichten Einladung zur Inter⸗ nationalen sozialistischen Tagung in Stockholm am 15. August 1917 wird laut Meldung des „Wolffschen Telegranhenbüros“ festgestellt, daß der Arbeiter⸗ und Soldatenrat von St. Petersburg den ersten Schritt getlan habe, um unter das Banner der russischen Ne⸗ volution eine Internationale Tagung des Weltsozialismusn einzuberufen. Dieser Vorschlag habe die Zustimmung der Versammlung der Abgeordnetenräte ganz Rußlands ge⸗ funden. Er gehe darauf aus, alle Kräfte des inter⸗ nationalen Proletariats zu vereinigen, um einen Frieden ohne Einverleibungen und Entschädigungen auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes der Völker zu erlangen. Die Abordnung der Räte Rußlands habe sich der tätigen Mitarbeit des holländisch⸗ skandinavischen Ausschusses versichert und mit ihm zusammen ein Organisatlonsbüro errichtet. Beide zusammen laden daher alle dem internationalen sozialistischen Büro ügeschlossenen Parteien sowie die während des Krieges dem Berner2 usschuß beige⸗ tretenen Gruppen, also Mehrheiten ebenso wie Minderheiten, ein. Das vorläufige Programm der Tagung ist folgender⸗ maßen feestgesetzt: 1) Der Weltkrieg und die Inter⸗ nationale. 2) Das Friedensprogramm der Internationalisten. 3) Die Mittel und Wege zur Verwirklichung dieses Programms und zur raschen Beendigung des Krieges. Die einzelnen Vereinigungen, die teilzunehmen wuünschen, werden gebeten, sich schriftlich an das Organi⸗ sations bůro der Internationalen Tagung in Stockholm recht⸗ zeitig vor dem 5. August zu wenden. Zum Schluß stellt das Schriftstück noch fest, daß es leider nicht gelungen sei, die Mit⸗ wirkung des Internationalen sozialistischen Ausschusses von Bern an den vorbereitenden Arbeiten für eine allgemeine Tagung zu erlangen. Die Zimmerwalder Versammlung, die die Frage der Teilnahme an der allgemeinen Tagung behandeln werde, solle fünf Tage finden.
Durch Bundesratsbeschluß ist die Hanbelsabteilung von dem politischen Departement getrennt und dem Volkswirtschaftsdepartement zugeteilt worden. Um der Ar⸗ beitslast dieses Departements Rechnung zu tragen, hat der Bundesrat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mittteilt, eine Reihe wichtiger Aenderungen gelroffen. Es wurde eine Abteilung für in dustrielle Kriegs⸗ nits schoft geschaffen, die der Hande wurde ein Generalsekretariat im Volkswirtschafts⸗ departement geschaffen, um den Verkehr zwischen den Ab⸗ teilungen zu erleichtern, die Geschäfte des Vorstehers vorzu⸗ bereiten und gewisse furistisch Arbeiten zu erledigen. Das Ausgleichungsbüro wurde aufgehoben.
„Taswir i Efkiar“ zufolge plant der Großwesir Talgat Pascha die Hereilean aller Dienstzweige des Er⸗ nährungswesens, Transport, Aus⸗ und Einfuhr sowie bie Bekämpfung der Spekulation zu einem besonderen Amte unter seiner Ueberwachung und Leitung. Da die Getreideernte aus⸗
gezeichnet zu werden verspricht, ist es sicher, daß die Hrot⸗ ration der Bevölkerung demnächst verdoppelt werden wird.
273 gegen 53 Stimmen diese Vertrauenstagesordnung an und
in Berlin gegen die Versenkung des dänischen Motor⸗
einen Teil der bisher sabteilung obliegenden Geschäfte übernimmt. Ferner —
vor dem Zusammentriit dieser Tagung ftal.
EKHriechenland. “ Die Regierung hat dem König den Erlaß über Ein⸗ berufung der im Mai 1915 gewählten Kammer muter⸗
breitet.
8 8
Rumänien.
Die Minister Tate Jonescu, Cantacuzene und Istratis haben dem „Petit Parisien“ zu⸗
vgeligre Entlassung als Kabinettsmitglieder eingereicht. 8 Montenegro.
Das neue montenegrinische Kabinett setzt sich laut hiesn des „Petit Parisien“ folgendermaßen zusammen: Vorsitz und Aeußeres: Popowitsch, Finanzen: Vojulowitsch,
und öffentlicher Unterricht: Millekewitsch, Inneres:
Justiz 9* Zaidukowitsch. Haldukowitsch Amerika. 1
Nach einer Reutermeldung teilt der amerikanische Kriegs⸗ sckretär Baker mit, daß mit den Vertretern der amerikani⸗ shen Stahlindustrie eine Uebereinkunft geschlossen sei, wonach die gesamte Erzeugung der Industrie der Re⸗ gierung zu Kriegszwecken zu bestimmten Preisen zur Verfügung gestellt werde.
— Der Sekretär der Sozialistenpartei der Ver⸗ einigten Staaten, Hillquit, hat vom russischen Arbeiter⸗ und Soldatenrat eine amtliche Einladung er⸗ halten, an der internationalen Sozialistenversammlung Europas keizunehmen, und hierauf der „Morning Post“ zufolge ge⸗ antwortet, die Sozialistenpartei der Vereinigten Staalen sei immer bereit gewesen, mit den sozialistischen Vertretern anderer Länder zu einer Beratung zusammenzutreten, und nehme die Eixladung gern an, falls die Regierung der Vereinigten Staaten die Reise zulassen werde.
Das chilenische Ministerium ist einer Meldung der „Agence Havas“ zufolge zurückgetreten.
Aus dem Hauptquartier der Republikaner, das sich in Tientsin befindet, wird der „Morning Post“ zufolge gemeldet, daß die Vermittlungsversuche der ve der fremden Mächte an der Halsstarrigkeit Tschanghsuns gescheitert seien. die Republikaner tragen sich mit der Absicht, die verbotene Stadt anzugreifen, und behaupten, jetzt in und um Peking 60 000 Mann Militär zusammengezogen zu haben.
Nach einer Reutermeldung vom 12. Juli haben die Kepublikaner 1 1n9 8 angegriffen, wobei sie Artillerie,
11“
Maschinengewehre und Flieger verwendeten. Sechs Fremde
wurden verwundet; 3000 Mann kaiserliche Truppen
sind gefangen. Nach späteren Nachrichten aus dem republi⸗ sager Hauptquartier wurden die 3000 Mann nach zwei⸗ stündigem Kampfe im Himmelstempel ereagfss
General Tschanah⸗Sun flüchtete sich in die österreichische Gesandt⸗ scheft. Der Kampf mit dem Rest der kaiserlichen Truppen geht in der verbotenen Stadt, wo ein großer Brand wülttet, weiter.
Berlin, 13. Juli, Abends. (W. T. B.)
Der lebhafte Feuerkampf in der West⸗Champagne auert an.
Im Osten hat die Feuertätigkeit zwischen Zlota Lipa und Narajowka zugenommen; südlich des Dnjestr ist die Lage bei kleinen Gefechten südlich von Kaluss unverändert.
In Flandern zeigt sich der Gegner infolge des deutschen
efolgreichen Vorstoßes am 10. beunruhigt. In den frühen Morgenstunden des 12. Juli stießen englische Abteilungen öst⸗ lch Nieuport vor. Sie wurden unter blutigen Verlusten ab⸗ gewiesen, mehrere Gefangene und einige Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Ebenso brachten wir bei einem Pa⸗ frouillengefecht westlich Woumen Gefangene ein. Weitere feindliche Erkundungsabteilungen, die nach kurzem Feuerüber⸗ fall in der Gegend von Wytschaete vorzugehen versuchten, wurden mühelos abgewiesen. Auch in der Nacht vom 12. zum 13 Juli erfolgten mehrfache feindliche Bombenabwürfe hinter unserer Front in Flandern, ohne jedoch Schaden anzurichten. An der Arrasfront verschwendete der Gegner ergebnislos eine große Anzahl von Granaten gegen unsere Batterien im Abschnitt von Souchez und Arras. Wir beschossen mit erkenn⸗ barem Erfolg die Bahnhöfe von Noeux⸗les⸗Mines und Arras. Feindliche Patrouillenvorstöße westlich Hulluch, östlich Monchy und südlich Qusant scheiterten in unserer Abwehr.
An der Aisnefront nahm der Gegner in den frühen Morgenstunden des 13. Juli unsere Stellungen südlich Filain weimal kurz hintereinander unter starkes Feuer. Ein Infanterie⸗ angriff erfolgte nicht. Unsere Flieger bombardierten in der Nacht vom 12. zum 13. Barackenlager und Ortschaften gegen⸗ über unserer Front und griffen Straßen, Scheinwerfer und feuernde Batierien aus geringer Höhe mit Maschinen⸗ gewehren an. 1
Dem gesteigerten feindlichen Artilleriefeuer in der We st Ehampagne vom Cornillet⸗ bis östlich Poehlberg ist bisher ein feindlicher Angriff nicht gefolgt Auch an diesem Front⸗ abschnitt waren unsere Flieger in der Nacht vom 12. zum
3. Juli tätig. An der russischen Front fühlte der Gegner nur mit er Gegend von Fältn vor. Am
Vorstöße, die
lleineren Abteilungen in
Abend versuchte er an dieser Stelle verschiedene
indessen glatt abgewiesen wurden. In der Gegend Krasna— etranca sich zeigende feindliche Infanterie und Kavallerie rief vorübergehende Eresge ung des Artilleriefeuers hervor. An (r Lomnica herrschte bis Temerowce Ruhe. Oestlich von emerowce versuchten die Russen bei Bludniki einen Teil⸗
angriff zu Fnss v legeftät unternehmen, der im Feuer auf mittlere Entfernung
Hasses seltweise etwas lebhafteres Artilleriefeuer. Am Abend vr 10. Jult wurden wiederholt durch Artilleriefeuer unterstützte norstäe starker feindlicher Patrouillen gegen Taupiszyrka urch Feuer abgewiesen. “
er rumänischen Front frischte das Artilleriefeuer 89 Abschnitt Peaike cen Scfarbufe cn nördlich Focsani truns auf. Unsere Artillerie zersprengte feindliche Arbeits⸗ nüein bei Kotul⸗Lung und am Gereth⸗Knie. Unsere Patrouillen 2 chten am Sereth⸗Knie Gefangene ein.
e. *
“ Westlicher Kriegsschauplatz. “ Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. 8
An der Küste setzte gegen Abend starkes Feuer gegen unsere neuen Stellungen ein. Nachts bei Lombartzyde vor⸗ brechende englische Angriffe brachen verlustreich in unserer Abwehrwirkung zusammen.
Auch östlich und südöstlich von Ypern sowie in einigen Abschnitten der Artois⸗Front war der Artilleriekampf lebhaft.
Bei Vorfeldgefechten nordwestlich von St. Quentin wurde eine Anzahl Engländer und Franzosen gefangen ein⸗ gebracht. 1
8 Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. „Zwischen Soissons und Reims nahm die Feuer⸗ tätigkeit zu; in der westlichen Champagne und an dem linken Maas⸗Ufer blieb der Artillerie⸗ kampf bis „zum Einbruch der Dunkelheit stark. Er⸗ kundungsvorstöße der Franzosen wurden an mehreren Stellen abgewiesen.
Südlich des Bois Soulains (nördlich von Reims) setzten sich unsere Sturmtrupps in Besitz französischer Graben⸗ stücke und hielten sie gegen mehrere Gegenangriffe.
Südwestlich von Somme⸗Py vereitelte unser Feuer einen sich vorbereitenden feindlichen Vorstoß.
Am Walde von Avocourt wurden von unseren Auf⸗ klärern Gefangene gemacht. 1
Heeresgruppe Herzog Albrecht. In der Lothringer Ebene waren die Artillerien tätige
als sonst. Am Westhang der mittleren Vogesen verliefen eigene Erkundungen erfolgreich.
21 feindliche Flieger und 1 Fesselballon wurden nüftern br Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer zum Absturz gebracht. “
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Bei Dünaburg und Smorgon hält dle rege Gefechts⸗ tätigkeit an. In Ostgalizien war das Feuer nur im Abschnitt von Besehan lebhaft. Starker Regen beeinträchtigte auch südlich des Dnjestr die Kampfhandlungen, dort kam es nur füdlich
Oestlicher Kriegsschauplatz. n
von Kalusz zu örtlichen Zusammenstößen.
Bei den übrigen Armeen und an der
Mazedonischen Front ist die Lage unverändert. .
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 13. Jnli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz.
In Rumänien und bei der — des Generalobersten Erzherzog Joseph lebhafte feindliche Eb An der Lomnica⸗Stellung wurden mehrere russische Vorstöße abgeschlagen. In Wolhynien 1 unsere Erkundungsabteilungen stellenweise reges Ge⸗ plänkel aus.
Italienischer und
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. 8
Der Chef des Generalstabes.
— . .F 9,
Wien, 13. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Südlich von Kalusz Kämpfe örtlicher Natur. Nördlich vom Dnjestr Aufleben der russischen Artillerietätigkeit.
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Bulgarischer Bericht. Sofia, 12. Juli. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Mazedonische Front: An der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit. Oestlich der Czerna wurde eine feindliche Erkundungsabteilung zurückgeworfen. An der unteren Struma wurden berittene englische Erkundungsabteilungen bei den Dörfern Haznatar und Ormanli durch unser Feuer zersprengt. Rumänische Front: Oestlich von Tulcea Gewehrfeuer und spärliches Geschützfeuer. “
8 Sofia, 13. Juli. (W. T. B.) Generalstabsbericht.
Mazedonische Front: Sehr schwache Gefechtstäligkeit längs der Banzen Front. In der Gegend von Moglena, bei Dobropolje, wurde ein schwacher 88 des Feindes mit blutigen Verlusten für ihn abgeschlagen. Beim Dorfe Monte wurde eine feindliche Aufklärungsabteilung durch Feuer zerstreut. An der unteren Struma Gefechte zwischen vorgeschobenen Ab⸗ teilungen. Bei Christian⸗Kamila trieben wir durch Feuer eine feindliche Auftlärungsabteilung auseinander.
Rumänische Front. Zwischen Tulcea und Mah⸗ mudia Gewehrfeuer und spärliches Artilleriefeuer.
8 18
Türkischer Bericht. Konstantinopel, 12. Juli. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht.
An der Kankasusfront dieselben Verhältnisse wie bisher. Im Gebirge herrschte nur beiderseits des Tataren. In der Fan asusfront dies erhältniss
An den übrigen Fronten nichts Besonderes. Konstantinopel, 13. Juli.
(W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht vom 13. Juli.
Kaukasusfront: Die feindliche Patrouillentätigkeit sowie das gegenseitige Artillerie und Infanteriefeuer war an mehreren Stellen der Front lebhafter wie bisher, zu irgend⸗ welchen Kampfhandlungen von Bedeutung kam es aber nicht.
Sinaifront: Am 11. Juli auf der Canzen Front leb⸗ hafteres Artillerie, und Infanteriefeuer. tärkere feindliche Abtellungen, die bis Kos el Basal und Abu Galjun vor⸗ gingen, zogen sich gegen Abend wieder zurück. Am 12. Juli
haben und deshalb militärpflichtig sind.
nur feindliche Erkundungskompagnien beobachtet.
Schweres feindliches Artilleriefeuer richtete sich auf die Gegend von Gaza. 1
———
“ Der Krieg zur See. 8 8
Berlin, 13. Juli. (W. T. B.) Unsere Seeflugzeuge haben am 12. Juli Abends in den Hoofden (südliche Nordsee) den holländischen Segler „Agida“ mit Bannware nach Le Havre bestimmt, als Prise aufgebracht. Das Fahrzeug wurde später von unseren Torpedobooten nach Zeebrügge ein⸗
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
1 1
Berlin, 13. Juli. (W. T. B.) Im englischen Kanal und in der Nordsee wurden durch die Tätigkeit unserer U⸗Boote wiederum 6 Dampfer, 2 Segler und 7 Fischerfahrzeuge versenkt. Darunter befanden sich der englische Dampfer „Solway Prince“, der englische Motorschooner „Ariel“ mit Paraphin, Naphta und Kohlen, der bewaffnete fran⸗ zösische Dampfer „Marguerite“, ein durch Flieger und Bewachungsfahrzeuge gesicherter bewaffneter Dampfer von mindestens 6000 Tonnen, ein mittelgroßer Dampfer mit
8
8
Papier, Papiermasse, Gruben⸗ und geschnittenem Holz, der aus Geleitzug herausgeschossen wurde, ein Dampfer, der die Nr. 54
an der Bordwand führte. — Der Chef des Generalstabes der Marine.
Amsterdam, 13. Juli. (W. T. B.) Aus Hoek van Holland wird gemeldet, daß im Kanal der Segler „Beatrice“ versenkt worden ist.
London, 13. Juli (Reutermeldung.) Das Groß⸗ linienschiff „Vanguard“ ist in der Nacht zum 9. Juli, während es vor Anker lag, in die Luft geflogen und sofort gesunken. Die Ursache war eine innere Explosion. Gereltet sind nur 2 Mann und ein Offizier; der letztere ist inzwischen gestorben. 95 Mann von der Mannschaft waren zurzeit der Explosion nicht an Bord. Eine Untersuchung ist eingeleitet.
Rotterdam, 14. Juli. (W. T. B.) Nach dem „Maas⸗ bode“ ist das französische Schiff „Artois“ (439 To.) vor dem Hafen von Le Havre auf ein Wrack gelaufen und gesunken.
Parlamentsbericht.“) Deutscher Reichstag. “ 8 115. Sitzung vom Freitag, 13. Juli 1917, Nachmittags 3 Uhr⸗ (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Am Bundesratstische: Staatssekretär des Innern, Staats⸗ minister Dr. Helfferich.
Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 3 ¼ Uhr.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst 12 Anfragen.
Abg. Windeck (Lothr.) fragt, ob dem Reichskanzler be⸗ kannt ist, daß im Reichslande der Besitz von Einzelpersonen und Firmen, die bisher unter Zwangsverwaltung gestanden, in Liquidation übergeführt und in dieser Form zur Zwangs⸗ enteignung gebracht worden ist, und ob in gleicher Weise von Frankreich gegen den Besitz von Deutschen vorgegangen ist.
Direktor im Reichsamt des Innern Dr. von Joncquisres bejaht, daß es sich in der Tat um eine Ver⸗ “ handelt.
Abg. Kunert (U. S.) fragt, wie weit die von der Reichsregierung versprochene Prüfung der bEEEE“ keitsverhältnisse der Ausländer erfolgt ist, und welche Schritte der Reichskanzler tun wird, die völlige Erledigung der Ange⸗ legenheit und damit die Entlassung einer nicht unerheblichen Anzahl von sogenannten staatenlosen Ausländern aus dem deutschen Armeeverband auf das äußerste zu beschleunigen.
Oberst Marquardt: Es ist einwandfrei festgestellt worden, raß die seinerzeit hier erwähnten Personen seit Jahren und Jahr⸗ ehnten in Deutschland gelebt, ihre Staatsangehörigkeit verloren . Es liegt kein Anlaß vor, von dem geltenden Grundsatz, derartige in Deutschland lebende Staatenlosen 22 Erfüllung ihrer militärischen Dienstpflicht anzu⸗ halten, abzugehen. Die Anweisung zur Prüfung der Staatsangehö⸗ rigkeitsverhältnisse ist im Mai gegeben worden.
Abg. Kunert erhält zweimal zur Ergänzung seiner An⸗ frage das Wort. Seine Fragen werden aber vom Präsidenten als neue nanfragen für unzulässig erklärt.
Die nächste Anfrage des Abg. Dr. Quarck (Soz.) bezieht sich auf die Freigabe größerer Mengen von Beerenobst und von Zucker zur Weinbereitung.
Geheimer Oberregierungsrat von Oppen erklärt, die Antwort hierauf im See gang mit der Antwort auf eine spätere Anfrage des Abg. Mumm erteilen zu wollen.
Abg. Ebert (Soz.) fragt, ob dem Reichskanzler bekannt ist, daß die jetzigen Invaliden⸗ und Unfallrenten die Invaliden vor der äußersten Notlage nicht mehr schützen, und was er zur nh zu tun beabsichtigt.
irektor im Reichsamt des Innern Dr. Caspar gibt se eine Auskunft, die im einzelnen nicht bis zur Journa⸗ istentribüne dringt.
Abg. Mumm (deutsche Fraktion) fragt, ob genügende Sicherung getroffen ist, daß nicht im neuen Erntejahr Gerste an Bierbrauereien abgegeben wird, solange nicht die aus⸗
iebige Ernährung des ganzen deutschen Volkes im kommenden Erntejahr sichergestellt ist.
Ein Regierungsvertreter gibt hierauf Auskunft.
Abg. Mumm fragt, ob angesichts der heutigen Wein⸗ preise etwa wie 1916/17 größere Mengen Zucker der Ernäh⸗ rung entzogen und zur Wein⸗ und Obstmostbereitung über⸗ wiesen werden sollen.
Geheimer Oberregierungsrat von Oppen: Die Herstellung von Beerenwein mit Ausnahme von Heidelbeerwein soll, wenn möglich, Fänzlich untersagt werden. Aepfel sollen ausschließlich für die
ellterung freigegeben werden, Zucker soll nur in geringem Umfange für die Obstbereitung bereitgestellt werden.
Abg. Davidsohn (Soz.) fragt an, was der Reichs⸗ kanzler zu tun gedenkt, um die Arbeiterschaft, den kleinen Bürger⸗, Beamten⸗ und Mittelstand vor den Gefahren zu
*) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Mintster und
Staatssekretäre.