1917 / 173 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Jul 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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Unser Feuer au und Erplosionen.

An der Wes in wechselnder Stärk

14 82 —8 —s2, 8 8 6 mit 7000 T. Stückgut (darunler Flugzeuge, Siahl

dem Bahnhof Tecvein verursachte Brände heftigen Widerstand enkgegen, der durch scharfes Zugreifen ge⸗ brochen werden mußte. t kont lag am 21. Juli das feindliche Feuer Gegenäber Italien und n in Flandern hauptfächlich anf unseren Ereignisse. stellungen in der Gegend von Dixmuide, Steenszroete, Ypern und Hollebeke. Aus für uns günstig verlaufenen Patrouillen⸗ gefechten in der Nacht 20. zum 21. brachlen wir eine An⸗ zahl Gefangene ein. Mit dem grauenden Tage des 21. Juli gingen nach Artzllerievorbereitung starke englische Patrouillen mit Flammenwerfern östlich Boesinghe gegen unsere Gräben vor. Sie fluteten unter empfiandlichen Verlusten in unserem

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„Prelissick“ 5060 9

1“ 21g g nach Bordeaur . 88 1““ 8 ““ 8 E r st E B E 1 I ad g e 8 3

ischen Segler Cam ne“ (1863 T 56 r d⸗ 1 1 .

vöö“ eutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staa 8 2 2328„— 8 ü 118n

übrigen 5 Berlin, Montag, den 23. Jul) .

Lissavon nach Brest. Die Ladungen der n versenli enkten

1 b Amerika nach Frankreie in Albanien keine besonderen j 4

Der Chef des Generalstabes.

n0o“ 994

Schiffe bestanden aus 5300 T. Weizen und 500 4 . S9 Delses 500 8. New York nach Nantes, 2000 T. Maschinenöl von nach Le Haore, 2000 T Erdnüsse * von New )

nach Le Haore, 2000 T. Erdnüssen, Palmkernen und Näier Nark Liverrvoel und etwa 5200 T. Kohlen von Gl Wachs nach Madeira. bbes den Kord neh

Mehl

W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplat.

Die Kämpfe in Ostgalizien reifen zu einem ge⸗

Sperrfeuer An de lebhafte Artillerietatigkeit und zeitweise heftige

zurück. 8 2

und Bahnhöfe gegenüber der Front erfolgreich mit zahtreichen

Bomben.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

In Flandern ist die Artillerieschlacht wieder zu er Kraf⸗ Sie dauerte die Nacht hindurch an. Unsere für die Führung des Feuerkampfes unentbehrlichen Fesselballone waren längs der ganzen Front das Ziel erfolglosen feindlichen Ferafeuers; östlich von pern wurden sie einheitlich du Unsere Kampfflieger und Abwehrgeschütze brachten diese Luftangr iffe Die Fesselballone blieben unversehrt; 8 feind⸗

voller Kraft entbrannt.

auch durch zahlreiche Fluggeschwader angegriffen. zum Scheitern. liche Flugzeuge warden abgeschossen. Erkundungsnorstöße englischer Bataillone scheiterten. Heftige nachtliche Merscourt; geglichen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Bei auter Sicht lebte durchweg die Feuertätigkeit auf.

Anfangserfolge des Geogners

. Am Nordhang des Winterberges bei Craonne gelang es in krafwollem, durch Feuer gut vorbereiteem Angriff, die eigene Stellung in 1km Breite vorzuverlegen. Branden bur gische und Gardetruppen warfen die Franzosen aus mehreren Graben⸗

lnien zurück und brachten über

230 Gefangene eln. Am Cornillet⸗Berge

südlich von

reich.

„Eins unserer Fliegergeschwader warf gestern vor⸗ mittag mit beobachtet guter Wirking Bomben auf Harwich

. Di

an der englischen Ostküste. zählig zurück. 5 Oestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Heeresgruppe des Generalobersten von Eichhorn.

Längs der Düna, insbesondere bei Dünaburg, und beiderseits des Narocz⸗Sees nahm die Artillerietätigkeit erheblich zu. Südwestlich von Dünaburg ist ein russischer Vorstoß

gescheitert. Südlich von Smorgon bis einschließlich Krewo D0n

2ρ*ʃ

S griffen n verlustreich gescheiterten Angriffen des Vorabends die Russen am Morgen erneut au. Trommeifeuer ging dem Sturm voraus, der zu wechselvollen Kämpfen in unserer vorderen Stellung führte, in die an einzelnen Stellen die Nussen

ingedrungen waren.

Am Abend war die Stellung dank frisch durchgeführter Gegenstöße bie auf zwei Einbruchstellen wieder in unserer Hand. b Heute früh bijeben neue breite Angrisse der Russen südlich

on Smorgon in unserem Sperrfeuer liegen.

Heeresgruppe des Generalobersten von Boehm⸗

Ermolli. südlich des Sereth ist eine Operation

Unser Gegerangriff der Russe weicht bis in die Karpalhen

worden: hinein! Hervorragende Führung und ungestümer Drang der ruppen nach vorwärts haben das erhoffte Ergebnis ver⸗ G Wir stehen auf den Höhen hart westlich von Tarnopol haben die Bahn Rohstyn —Ostrow sgc⸗ unserer 8— Stellung überschritten und die Vorwärtsbeweaung zu beiden Seiten des Dnjestr begonnen. Der Feind leistete südlich der

genannten Bahn starken Widerstand.

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph. Längs des Karpathenkammes bis zur Putna nahm die russische Gefechtstätigkeit merklich, besonders im Südteil, zu. Mehrere Vorstöße des Feindes wurden abgeschlagen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Am gunteren Sereth deutet lebhaftes Feuer auf bevor⸗ stehende Kämpfe. ö“

Mazedonische Front. Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

1 8—

ö1““ 1 EE Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. 8 21. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Bei Nomwica südlich von Kalusz bauten österreichisch⸗ ungarische und deutsche Truppen ihre kürzlich erkämpften Ersolge durch Eroberung einer weiteren Höhenstellung aus. Bei Babin wurden feindliche Abteilungen über die untere Lomnica geworfen. Unmittelbar nördlich des Driestr scheiterten russische Teilvorstöße. Der beiderseils der Bahn Lemberg —=Tarnopol unter dem Befehl des Generalfeld⸗ morschalls Prinzen Leopold von Bayern geführte Gegenangriff schreitet, erfolgreich vorwärts. Oesterreichisch⸗ungarische Regimenter gewaunen nordöstlich von Brzezany die anfangs Juli verlorene erste Linie zurück. Die bei Augustowka, Jezierna und Westerowce vorgehenden deutschen und öster⸗ reichisch⸗ungarischen Streitkräfte haben diese Orte überschritten. Die Russen setzten dem Vordringen der Verbündeten stellenweise

Wien,

übrigen Wesifront an verschiedenen Abschnitten zeit. Feuerüberfälle. Unsere Flieger belegten Vatteriestellungen, Lager, Ortschaften

Angriffe erfolgten zwischen Avion und wurden aus⸗

Nauroy waren

Unternehmen hessisch⸗nassauischer Stoßtrupps erfolg⸗

Die Flugzeuge kehrten voll⸗

Heizer, wurbe als Gefangener eingebracht.

wiederum 5 D versenkt.

Bahn gewonnen. Brzezany lösen sich.

Die —8

Jezierna wurde viel Kriegsgerät erbeutet.

kampf zu beträchtlicher Stärke.

stellenweise zu Geplänkel.

Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz.

Nichts von Belang zu melden. Ver Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht. Sofia, 20. Juli. (W. T. B.) Generaltabsbericht.

Mazedonische Front: Außer öfterem Trommelfeuer von seindlicher Seite östlich der Cerna schwache Kampftätigkeit auf der ganzen Front. In der Moglena⸗Gegend wurde eine griechische Erkundungsabteilung durch Feuer zerstreut. An der unteren Struma Scharmützel zwischen Erkundungs⸗ abteilungen, die aus Insanterie und Kavallerie bestanden.

Rumänische Front: Zwischen Tulcea und Mah⸗ mudia Gewehrseuer und vereinzelte Kanonenschüsse. Westlich von Tulcca bei dem Dorfe Som owo versuchte eine feindliche Erkundungsabteilung, sich mittels Booten unseren Posten zu nähern; sie wurde durch Feuer verjagt. Von Isaccea bis Braila vereinzel:e Kanonenschüsse.

Sofia, 21. Juli (W. T. B.) Heeresbericht.

„Mazedonische Front: Im Tschernanie auf der Höhe 1050 lebhaftes Minenfeuer des Feindes, das durch das Feuer unserer Artillerie erstickt wurde. Auf dem Dobropolie ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer. Bei Bahowo lebhaftes Minenfeuer unsererseits. Oestlich der Tscherna drang eine unserer Abteilungen in die feindlichen Gräben ein, brachte 7 Gefangene zurück und erbeutete mehrere Gewehre und ein Maschinengewehr. Südlich vom Dorfe Huma wurde eine gricchische Erkundungsabteilung durch Gewehrfeuer und Hand⸗ granaten zerstreut. Oestlich vom Doiransee wurde eine eng⸗ lische Auftlärungsabreilung durch Feuer zurückgewiesen. An der unteren Struma wurde eine englische Kavallerieabteilung

verjagt. Bei Mahmudia spärliches

Rumänische Front: Artilleriefcuer, bei Tulcea Gewehrfeuer, bei Isaccea ver⸗

einzelte Kanonenschüsse.

Sofia, 22. Juli. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front: Im Cernabogen kurze Artillerie⸗ feuerwirbel. In der Moglenagegend und im Wardartal ziemlich lebhaftes, zeitweilig aussetzendes Artilleriefeuer. An der ührigen Front sehr schwache Kampftäligkeit. Rumänische Front: Bei Tulcea Gewehrfeuer. Bei Isaccea vereinzelte Kanonenschüsse. 8

Türkischer Bericht.

1.“ stantinopel, 20. Juli. (W. T. B.) Generalstabs⸗ Sinaifront: Unterstützt durch unsere schwere Artillerie, die lebhaftes Feuer auf die feindlichen Gräben richtete, unter⸗ nahm eine Abteilung einen Erkundungsvorstoß bis zur Linie Kos⸗el⸗Basal —Abu Sakeban. Der feindliche Bahnbau wurde unter wirksames Artilleriefeuer genommen. Nachmittags versuchte eine englische Kavallerie⸗Division mit Artillerie von nördlich Abn Galjun aus zweimal gegen unsere Ab⸗ sühluss voechga eh. Sie wurde beide Male durch unsere Ar⸗ illerie verlustreich abgewiesen und zog si inter de Wadi Schenek zurück. 8 ö

Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. 2 An der Kaukasus front lebhafte Patrouillentätigkelt und mäßiges Artilleriefeuer Sonst keine besonderer Lreläaisse

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Amtlicher

Der Krieg zur See.

„„Berlin, 21. Juli. (W. T. B.) 1) Nach endaülti

stellung sind im Monat Juni 6 enh ahseätger Sel⸗ insgesamt 1 016 000 B.⸗R.⸗T. durch Kriegshandlungen der Mittelmächte vernichtet worden. An diesen Erfolgen waren in hervorragender Weise beteiligt die U⸗Bootskomman⸗ danten: Kapitänleutnant Wünsche, Wilhelms, Adam von Bothmer, Forstmann, Waßner, Viebeg, k. u. †. Linienschiffsleutnant Zdenko Hudecek, Oberieutnant zur See Fürbringer, Voigt (Ernst), Howaldt. Emen guten Anteil daran haben auch die Kommandanten unserer Minen⸗ U⸗Boote, die unter besonders schwierigen Verhältnissen und bei stärkster feindlicher Gegenwirkung zu arbeiten hatten und deren Tätigkeit daher besonders hervorgehoben zu werden ver⸗ dient. Seit Beginn des uneingeschränkten U⸗Bootkrieges sind 8 den Jmierfolgen insgesamt 4671000 B.⸗N.⸗T. des

ir unsere Feinde nutzb Ha schiffsrau

lesserie ,Jren. utzbaren Handelsschiffsraumes 2) Das englische Unterseeboot „C. 34“ wurde 1

der Nordsee von einem unserer U⸗Boote, Fhgant. Kaptäie leutnaut Walter, versenkt. Der einzige Ueberlebende, ein

Fest⸗

3) Durch eins unserer U⸗Bvote wurden in der Bi ampfer und 3 Segler mit 22500 B.⸗R. T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich die eng⸗

lischen bewaffneten Dampfer

waltigen Schlag gegen die russischen Armeen aus. Gestern nachmittag stießen unsere Verbündeten bis an den Sereth⸗ Brückenkopf von Tarnopol vor. In der Nacht wurde an mehreren Stellen die von Kozowa nach Tarnopol führende Auch die russischen Massen südöttlich von Verfolgung auf Kozowa wurde aufgenommen. Die Stadt Tarnopol undzahlreiche Ort⸗ schaften östlich des Sereth stehen in Flammen. In Die Zahl der Gefangenen konnte noch nicht schätzungsweise festcend ahledder An der unteren Narajowka hob sich gestern der Geschütz⸗ In den Karpathen kam es

Der Chef des Admiralstabes

Kopenhagen, 21. Juli. (W. T. B.) Der däni Dampfer „Harrildsborg“ (1541 B.⸗R.⸗T.) ist anische meilen von der Westküste Norwegens versenkt an 8 Dampfer fuhr mit sechs anderen Schiffen und sank 6 5 weniger Minuten. it im Laufe

Rotterdam, 21. Juli. (W. T. B.) D

1 1 EE11“ .v. Se J189 ,5,24 meldet, daß der dänische S choner „Leo“ Gefntleoaszehe⸗ französische Segler „Edouard Corbière“ am 19 8 im Mittelmeer versenkt worden ist. .Aül

(W. T. B.)

der Marine.

Berlin, 22. Juli. im

U⸗Boote wurden Atlantischen Ozea

23 500 B.⸗R.⸗T. vernichtet. Untér den ehe Schiffen befanden sich drei bewaffnete große Dampf denen einer in Zerstörersicherung fuhr. Zvei Dam fe jer, von aus ein und demselben Geleitzug herausgeschossen. ler masge

Der Chef des Admiralstabes der Marine

(SS 4 Durch eins unsere

Kunst und Wissenschaft.

Die biologische Bedeutang des Pfla z einem les newerten Aufsatz bespricht Dr. Krause in der Zeiturg⸗ die natürliche Bedeutung der Riechsteffe für die Pfla Früher begrügte men sib kaatt, die ätherlschen Oele als Sief mechselrgebzisse anzufehen, heute weih man jedoch, daß sie vn. einfach Abfalistoffe sird, die der Pflanzenkörper avefcach sondern doß die Duftstoff⸗’, ob sie uns nun anzenehm ode . genehm ri chen, l; benen ichtige Aufgaben zu erfällen beben n. großen Zügen angeder tet, fäu en sie für die Echaltung der Pflan in dreiertet Art in Betracht: sie bätten die Fortpflanzung z2 ficern oder zu verhinderr, deß tte Pflanz: von Tierea gefressen wid 0d schließlich auch einen Schutz gegen zu hbestige Sonrenbestrahlung und Austocknung zu bieteu. Die von den Blüten ausgeschiedenen Duft stoffe sollen Insekten anlocken. Diese Tiere vor allem handelt co sch um Blenen, Dummeln und Schmetterlinge flattern, wie wer an jedem schöͤnen Sommertag sehen können, durch den Duct ang⸗sockt, don Blüte zu Blüte, Oüberzrogen dabei den Blülenstaub von einer Pflanze euf die andere und bellzi⸗ hen so die Bestän bun g, als deren Folge Fruͤchte und Semen aitegebizdet werden. Der Wohlgeꝛuch ist bier also in den Dienst der Fori fl mnu g gestellt ur d nur dazu bestimmt, die dem Verkeh zwischen den einzelnen Pflanzen dienenden Infekten auf sich aufmerksam zu macher. Neben dem Duft, wie ihn tie Rose cusströmt kann auch der Gestant der ird schen Wunderknolle das geiche Ziel nn⸗ reichen. „Ganz andere Aufgaben als die atheclschen Oele der Blüten hbaben die von den krantigen Teilen der Pflanzen, ver allem die don den Blättern ausgeschtedenen Raͤchstoffe. Eine ihree Harpt⸗ verrichtungen kesteht zweisellos darin, die betreffenden Gewäͤchse gegen weidende Tiere zu schützen, sie vor Schueckenfraß oder aͤbnlichen Angrlffen zu ben alter. Vor allem nifft dies für die bielen Oefe zu, die cinen scharfea, oft sogar etwas beizenden Gerrch besitzen und te. en inforgedessen zeist auch cein ähnlicher übler, gewöhnlich elwas brecpender Feschmack zukemmt. Die Drusen, die diese Oele aul⸗ sveiden, sind überaus ew pfind!ick. So hat Haberlandt z. B. nach. gewiesen, daß die Drüsen von Rautenarten bei leichten Krümmungen oder Spannungen, wie sie schen infolge over flächlicher Merührung vor⸗ kommer, sich kffaen und das in ihnen enthaltene Hel austreien lass, eine Erscheinung, die sehr wahrscheinlich dazu beiträgt, den Che gegen Fraz zu erhöhen. Pazu kemmt noch, daß Ne atberischen Oecle solcher Pflanzen meist mehr oder wensger giftig ssind; Fliegen, Bienen und Hummeln werden, in einer mit Pfeffer minzel gesöttigten Luft binven weniger Sekunden beräubt orer getötet, ebenso Lerben Schnecken, die auf ein mit Gise bedeckten, Pf⸗fferminzöl enthaltends Gefäß gesetzt werden, in kune Zei. In anderen Fallen aͤußert sich die Giftwukuvg auch auf dit Hant. Neben der Aufgabe, ein Schutzmittel gegen Tierfraß zu sein können die ütherischen Oele aber auch noch andere Zwecke erfüllen Man hat die Bcokechtung gemacht, daß stark riechende Pflanzen der⸗ wiegend an sonnigen und tsreckenen Stardorten wachser, und von den Busch⸗ und Stauchheiden des Miltelmecr⸗ gebieis, den meist cus Myrten, Lo⸗beer und and ren Duft⸗ siosspslanzen zusammen esetzten Mecchien ist bekannt, daß se ket ruhtgem, klarem Wetter schon von weltem durch ihten scharfen, würz;gen Geruch auffaller. Tiese Oele bilden in Gasform um die Pflanzen her um eine Lülle, eine Art Dunstkreis, der Blätter urd Stengel gegen die zußere worme Luft sowie gegen (die allzu pralle Best ahlvng durch die Sonre schützt und sie vor der Gefahr des Ver⸗ trecmers b’wch;t. Virelfach kesteht der Trecken sckutz, der durch di Abscheidung der leicht verfliegbaren ätherischen Oele bewitt wid, richt nur in der Bildung einer Dunssschicht, son ern es koumt nicht selten vor, daß die ausgeschtedenen Oele an der Loft schnell ver⸗ karzen und einen mehr ozer weniger dichten Lacküberzug über der Blättern bilden, der diese ebenfalls ver dem Austreckaen schützt⸗

„Parfümerse,

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Familiennachrichten. Verlobt: Berta Gräfin Näré mit Hrn. Leutnant d. R. Fihrn. ben

„Anglo⸗Patagonian“

8

Berg (Karlsbab).

Verehelicht:; Hr. Amterichter Krieasgerichtsrat Arthur Metkner mit Frl. Eifriede Stoltzenburg (Königehütts).

Feb r 1 Ein Sohn: Hen. Leatnaut Karl Weise (z. Zt. Remegen . 8l’. 9

Gestorben: Hr. Haudtmann Erich Buschmann (Chorloitenbung). Hr. .“ Petg ate 8 Wacen Clön⸗oth ichler

(Charlo. tenburg⸗Westend).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstegge 88 Rechnungsrat Mengering in Verlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Men gering) in Berlin.

rac der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsarstalb

Berlin, Wilhelmstraße 32. Vier Beilagen sewie die 1555. Ausgabe der Deutschea Herlußllfen.

(Fortsetung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗Ungarn.

e Kaiser empfing vorgestern den Vizepräsidenten des ummetenhauses Pernerstorfer in besonderer Audienz.

7Das österreichische Herrenhaus hat die vom Ab⸗ fenhause erledigten Gesetzentwürfe, betreffend die aus⸗ zweise Unterstellung von Zivilpersonen unter die Militär⸗ tbbarkeit, dee Nachprüfuna der feld⸗ und standgerichtlichen he sovie die Bildung der Geschworenenlisten abgeändert, diese Entwürfe wieder an das Abgeordnetenhaus zurück⸗ v mußten. Das Haus vertagte sich sodann auf un⸗

amte Zeit. 8 Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht eine Re⸗

everordnung über die neuen Höchstpreise für Ge⸗ de Die Preise schwanken für Weizen nach den Landes⸗ mwischen 49 und 50, Roggen zwischen 47 und 48,50, wischen 45 und 47 Kronen und bedeuten eine Erhöhung zochschnittlich 20 vH. Auf die aus dem Zollauslande üihrten Erzeugnisse bezieht sich die gegenwärtige Ver⸗ un nicht. Der Anteil auf den Kopf bleibt unver⸗ nfir männliche Personen in der Landwirtschaft 16, für sce 12 Kilogramm, für städtische Einwohner 7 Kilo⸗ m auf den Kopf und Monat.

dr Vorläufige Staatsrat im Königreich Polen ge sich in Sachen des Ausbaues des polnischen Heeres in Eörklärung an die polnische Bevölkerung, in Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zunächst ¹vwird, daß der Staatsrat, der berufen sei, an dem eamufban des polnischen Reiches mitzuarbeiten, vom ersten gblich seiner Tätigkeit an als leitenden Grundsatz sell habe, daß die Grundlage dieses Wiederaufbaues in zildung einer eigenen nationalen Armee g müsse und daß die Legionen die Kaders dieser n zu bilden hätten. Die Erklärung gibt sodann einen ülck über die Entwicklung der Heeresfrage bis zu dem der Vereidigung. Es wird u. a. an die Wahl eines gansschusses des Staatsrats und an die Begrüßung des chrats als polnische Regierung durch die sämtlichen Legions⸗ znter erinnert sowie an die Erklärung der freien polnischen worganisation, ihre Kräfte dem Staatsrate zur Verfügung dlen. Weiter wird der Bemühungen gedacht, die Legionen polnischen Staate zu übergeben und ein Ausscheiden sserreichischungarischen Untertanen zu verhindern, n jer Unterstellung der Legionen als Kaders zur im einer polnischen Armee unter den Oberbefehl generals von Beseler. Der Staatsrat habe sich ferner Erfolg bemüht, den polnischen Charakter des in der ing begriffenen Heeres zu sichern, und habe u. a. auch grundsätzliche Zustimmung zur Vereinheitlichung des kürgerichtswesens für alle Legionäre erreicht. Die end⸗ ie Eidesform sei vor drei Monaten im Staatsrat an⸗ inmen worden, ohne irgendeinen Widerspruch zu finden aus der Mitte des Staatsrats, sei es von tchelb. (Damit ist gesagt, daß auch die jetzt aus Staatsrate ausgetretene Linke geschlossen für diese vfem gestimmt hat.) Der vom Staatsrat ange⸗ umen Eidesform hätten die Mittelmächte erst vor e Wochen zugestimmt. Nachdem man su gleicher Zeit knärung der österreichisch⸗ungarischen Regierung erhalten „daß sie eine Zurückziehung der österreichischen und nchen Untertanen aus den Legionen nicht verlange und nn verlangen gedenke, habe der Staatsrat die aus dem eßkönioreich stammenden Offiziere und Soldaten zur Ab⸗ g des Eides aufgefordert, indem er darin den ersten iit ur Bildung einer regulären polnischen Armee erblickte. keiläre der Staatsrat feierlich, daß diejenigen, die diesen gllistet hätten oder noch leisten würden, ebenso wie die diendsfreunde, die demnächst die Reihen der Freiwilligen ver⸗ würden, in militärischer Hinsicht zum Gehorsam gegen⸗ ähren militärischen Vorgesetzten verpflichtet seien. In icher Hinsicht dagegen sei ihre höchste nationale In⸗ der Staatsrat, der gegenwärtig der einzige und anerkannte inter des polnischen Staates en das heißt des Vater⸗ dem sie Treue geschworen hätten. Ferner betont der ürat, daß er, um die Bildung eines künftigen polnischen s nicht zu gefährden, den ersten Keim eines eigenen is nicht im gegenwärtigen Augenblick in den Strudel funpfes werfen wolle. Er erkläre aber ausdrücklich, daß tis Arbeit auf dem Wege zur allerschnellsten Bildung t nationlen Armee und einer nationalen Regierung, ersten Grundlage staatlicher Unabhängigkeit, fortsetzen und . 68 die Bildung von polnischen Obersten Staatsbehörden mnten werde. „Als gegenwärtig einzige Obrigkeit, die ültsche Stellungnahme der polnischen Nation festzulegen t it, und als deren gegenwärtige politische Regierung“ der Staatsrat zum Schluß, daß das polnische üfin friedliebender Faktor zu sein wünsche, hauf eine Beendigung der gegenwärtigen Kämpfe hin⸗ 8 jedermann außerhalb Polens das Recht abspreche, nüschem Blute zu wirtschaften. Bevor nicht die Nation Fanch einen allgemeinen freien, im Königsschloß zu üte versammelten Landtag die oberste Gewalt an sich gich seien ausschließlich die vorläufigen Organe der den Regierung, die auf polnischem Boden in der Haupt⸗ bes Landes ihres Amtes walteten, berechtigt und ver⸗ ha’ bas Volk dem von allen ersehnten Ziele entgegenzu⸗

z der Gesamtst 1 Gesamtsitzung des Vorläufigen Staats⸗ om 18. Juli 1.n obiger Quelle zufolge alle zur

ne des Gerichtswesens durch polnische Behörden aahaltnötigen Vorlagen angenommen, ebenso der wultsplan für Juki, der in Höhe von 178579,40 ℳℳ daennehrung der ordentlichen Ausgaben aufweist, die im Zu⸗

g mit der Vorbereitung der Uebernahme

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wesens eine Folge des vergrößerten Haushaltsplanes der Justiz⸗ abteilung ist. Auf Antrag des Gkafen Rostsworowoki Feh in Sachen der Berufurg des Landtages beschlossen, sofort an die Erörterung des Entwurfs der Wahlordnung in der Voll⸗ versammlung heranzugehen, die vom Landtagsunterausschuß des Staatsrats bearbeitet ist. Bezüglich der Sicherstellung der Existenz der invaliden Legionäre wurde unter Anerkennung der Versorgungspflicht des polnischen Staates der Antrag ange⸗ nommen, den Invaliden ihrer Befähigung entsprechende Stellungen im Staatsdienst zu bieten.

Großbritannien und Irland.

. -Die Jahresfeier der belgischen Unabhängigkeit in London bot dem Premierminister Gelegenheit, eine wichtige Erklärung über die Kriegslage als Antwort auf die erste Rede des deutschen Reichskanzlers Dr. Michaelis abzugeben. Bei einer großen vaterländischen Kundgebung, die in Queen’s Hall abgehalten wurde, hielt Lloyd George dem „Reuterschen Büro“ zufolge nachstehende Rede:

Wir sind heute hier am Jahrestage der Unabbängigkeitserklärung eines Volkes versammelt, daß der Unabhängigkeit Europas unvergäng⸗ liche Dienste geleistet hat. Die Welt wird die Dienste, die Belgien dem internationalen Recht geleistet hat, niemals vergessen. Die Hälfte der großen Schlachten der letzten Jahrhunderte sind auf Ihrem Boden geschlagen worden. Belgten ist der Torweg zwischen den Mittelmächten und dem Westen. Ein moderner Staatsmann hat den Plan gefaßt, Belgien, wenn ich mich so ausdrücken darf, außerhalb der Schranken zu stellen und so die Freibeiten Europas zu bewahren, indem es dem angriffslustigen Frankreich unmöglich gemacht wurde, Deutschland zu jerstöten und dem engriffslusitgen Deutschland, Frankreich zu vernichten. Der belgische Neutralitätsvertrag war einer der Schlußsteine des europäischen Rechtes. Belgien war einer der Torwächter europäischer Freiheit, das höchste, schwerste, gefährlichste Amt, das je einem Volk über⸗ tragen wurde. Die Belgier haben ihre Pflicht gegen Europa treu und loval erfüllt.

Ich möchte auf ein geschichtliches Schriftstück verweisen, das einen Teil der Weltgeschichte bildet, die Antwort der belgischen Re⸗ gierung auf das deutsche Ultimatum. Nichts stellt klarer nicht nur die Pflicht Belgiens gegen Europa, sondern auch die Art und Weise fest, wie Belgien diese Pflicht erfüllt hat. „Hätte die belgische Regierung den ihr gemachten Vorschlag angenommen, so hätte sie die Ehre der Nation geopfert und idre Pflicht gegen Europa ver⸗ raten.“ Eine große Antwort! Und in großartiger Weise ist sie gehalten worden. Welcher Art war der deutsche Vorschlag? Es war der Vorschlag eines Mördere, der sich einem Manne nähert und ihm sagt: Oeffne mir Deine Tür, damit ich Deinen friedlichen Nachbar berauben kann. Was für ein Gemüt müssen die Männer besitzen, die jemanden eine solche Gemeinheit vorschlagen! Belgien als ehren⸗ wertes Volk wies den Vorschlag mit Verachtung zurück, und sein Name wird für ewig in der Weltgeschichte groß dastehen. Aber Belgien liit dafür, daß es seine hohe Pflicht und sein hohes Amt erfüllte. Es Ktt unter der ungezügelten Wild⸗ beit die Eroberers, der Männer, die in Frankreich und Belgien Greuel begangen haben, wie Attila sie nicht raffi⸗ nierter ausderken konnte, der Seepiraten, die unbewaffnete Handelsschiffe und Passagierdampfer versenken und Frauen und Kinder ertränken. Ihre Wut fand drei Jahre lang ihren Mittelpunkt in Belg'en. Drei Jahre der Unterdrückung, der Erniedrigung, der Skloverei, der Furcht und Todesangst. Aber, endlich wird Belgien größer sein, als es je gewesen ist. Sein Opfer wird seine Erziehung sein, seine Standhaftigkeit seine Erlösung. Wie sein heldenmütiger Koͤnig sagt: „Ein Land, das sich selbst verteidigt, wird von allen geachtet. Dies Land wird nicht unterg-hen.“ Selbst drei Jahre der Koresangst sind nicht lang im Leben einer Notion und die Erlösung Belgiens kommt sicher, aber wenn sie kommt, muß die Erlösung eine vollständige sein. Frarkreich schuldet ihm das, England schuldet ihm das, Eurova schuldet ihm das, die Zivilisation der Welt schuldet ihm das, daß Belgiens Erlösung vollkommen ist, wenn sie kommt.

Aher waos haben nir unte dessen? Einen neuen Kanzler in Deutschland. Die Junker haben den alten Kanzler mit seinem „Fetzen Papier“ in den Papierkorb geworfen und da liegen sie Seite an Seite. Wir werden nicht lange zu warien haben, bis das Junkertum folgen wird. Welche Koffnung für den Frieden findet sich in seiner Rede? Ich meine, für einen ehrenvollen Frieden, den einzig möglichen Frieder. Es ist eine geschickte Rede, die sich nach allen Setten wendet. Sie enthält Sätze für die, die ernstlich den Frieden mwünschen, viele Saͤtze, aber es sind Sätze darin, die die militärischen Kreise in Deutschland verstehen werden, Sätze über die Sicherurg der deutschen Grenzen. Das sind Sätze, mit denen Elsaß⸗ Lothringen einverleibt worden ist, das sind Sätze, die seit 1914 Europa mit Blut getränkt haben, das sind Sätze, die, wenn sie es wagen können, Belgien und Kurland einverleiben werden. Das sind Sätze, die Europa wieder im Laufe der Generationen in ein Blutbad stürzen werden, wenn diese Sätze nicht auf den Schlachtfeldern ausgerottet werden. Die Rede enthielt Sätze für demokratisch gesinnte Männer. Der Kanzler wollte Männer aus dem Reichstag herufen, um mit der Regierung zusammen zu arbeiten. Männer aller Parteien sollten sogar Aemter erhalten. Das war für das demokratische Gefühl in Deutschland bestimmt. Aber die Rede enthielt Sätze, um die Junker zufrieden zu stellen. Sätze, die die anderen bedeutungslos machen. Es soll keine Partet geben, die imperialistische Rechte hat. Ja, sie werden Männer aus dem Reichstaag zu den Aemtern berufen, aber es werden nicht Minister, sondern Schreiber sein. Es ist die Rede eines Mannes, der die militärische Lage im Auge behbält. Das sollen sich die Verbündeten Rußland, England, Frankreich, Italien und alle anderen merken. Es ist eine Rede, die durch die Verbesserung der militärischen Lage verbessert werden kann, und wenn die Deutschen im Westen gewinnen, wenn sie im Osten die russische Armee zerstören, wenn ihre Freunde, die Türken, die Engländer aus Mesopotamien vertreiben, und wenn die U⸗Boote mehr Handelsscheffe versenken, dann bedeutet diese Rede, das können Sie mir glauben, Einperleibungen rirgsherum und festere Begründung der militärischen Autokratte denn je. Wenn aber andererseits die Deutschen im Westen zurückgetrieben und im Osten geschlagen werden, und wenn ihre Freunde, die Türken, in Bagdad einen Mißerfolg haben und wenn die U⸗Boote auf dem hoben Meere ein Fehlschlag sind, dann ist die Rede gerade recht. Wir müssen alle dazu helfen, eine gute Rede aus ihr zu machen. Sie enthält Möglichkenen, eine ausgezeichnete Rede zu werden. Stehben wir dem Kanzier bet, lethen wir dem neuen Kanzler unsere Hilfe, seine Rede zu einem wirklichen Ersolge zu machen! Augenblicklich aber bedeutet sie, daß die Militärpartei gewonnen hat. Ich moöchte die Erklärung, die ich vorher gegeben hake, in anderer Form wiederholen. Was für eine Art Regierung die Deutschen mwählen, das geht einzig das deutsche Volk selbst an, aber was fur einer Art Regierung wir vertrauen können, um Frieden mit ihr zu schließen, das ist unsere Sache. Die Demokraltie hat keine Bürgschaften für den Frieden. Wenn wir sie in Deutschland nicht erhalten können, dann müssen wir uns andere

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Bürgschaften als Ersatz dafür sichern. Die Rede des deutschen Kanzlers zeigt nach meiner Meiaung, daß die leitenden Stellen in Deutsch⸗ land augenblickl'ch sich für den Krieg entschieden baben. In jener Rede ist keine Hoffnung für Belgien, es wird nicht einmal erwähnt. Die Ausdrucksweite der Rede ist voller Drobungen für Belgien. sie sichert die deutschen Grenzen, sie nimmt Metz und Straßborg weg und wird Lüttich nehmen und Antwerpen unter Aufsicht stellen. Das ist kein erfreuliches oder gutes Vorzeichen für Belgten. Aber das ist nötig, damit die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands gesichert werdeg. Es bedeuter, daß selbst, wenn sie Belgien wieder⸗ berstellen, die Wiederherstellung Lug und Trug sein word. Die Ver⸗ bündeten sind entschlessen, daß Belaten als fr⸗ies unolhängiges Volk wiede hergestelt werden muß. Belgten muß ein Volk, nicht ein Schutzgebiet sein. Wir dürfen nicht nur ein vom preußischen Schwert zerrüttetes Beigien haben. Das Zepter moß belgisch sein, das Schwert muß belgisch sein, die Scheide muß belgisch sein und die Seele muß belgisch sein.

Ich habe die Rede gelesen, wie es meine Pflicht wa-. Ich habe sie einmal, zweimal, dreimal gelesen, um irgend etwas in ihr zu finden, woraus ich Hoff ung für das Ende des blutigen Kampfes schöpfen könnte. Und ich finde in ihr eme falsche belgische Un⸗ abhängigkeit, eine falsche Demokratie für Deutschland und einen falschen Frieden für Eurcpa. Und ich sage, Europa hat nicht Milltonen seiner tapferen Söhne geopfert, um den Boden, der durch ihr Blut gehelligt ist, nur zu einem Heiliztum für Lug und Trug zu machen. Der Kanzler versucht sein Volk aufzustacheln und zu er⸗ mutigen, indem er es mit Wahnbildern berauscht, und Deutschland wied finden, daß seine neuen Hoffnungen genau so teügerisch ge⸗ wesen sind, wie die anderen, die sich zerstreut haben. Ein Kampf von sechs Wochen, das ist vorbet. Eimne Umgehung der Blockade durch Oeffnung des Weges nach Bagdad um zu den Hilfsquellen der Welt zu gelangen, das ist vorbet. Wo sind die Zeppeltnangriffe? Und jetzt sind es die Türken und die U⸗Boote. Betoe siad gleich barbarisch und passen gut zu einander.

Die U⸗Boote sollen England kampfunfähig machen. Wegen der U⸗Bootangriffe köanen wir, nach dem deutschen Kanzler, nicht mehr viel länger aushalten. Nun, ich bin traurig, ihm zu Beginn seiner Laufbahn eine Enttäuschung bereiten zu müssen, aber die Wabrhaftig⸗ keit zwingt mich, es zu tun. Langsam, aber sicher steigern wir unsere Pooduktien und vermindern unsere Verluste zur See. Im April hoffte man, es werde geradezu ein Triumpb sein.

ie können auf ihn zurückdlicken, als auf den Lorbeer⸗

Monat der schwarzen Flagge. Seit damals hatten wir auch noch die längeren Tage, die unsere Scha ierigkeiten auf hober See außer⸗ ordentlich vermehrten. Aber obgleich unsere Befürchtungen für diese Sommermonate groß waren, haben wir langsam unsere Verluste ver⸗ mindert. Obgleich wir nur drei Wochen des Monats Jult hinter uns haben, so finden wir, wenn wir diese drei Wochen mit den entsprechenden drei Aprilwochen vergleichen, doß wir nicht halb so viel Schiffe verloren baben, wie im April. Das ist nicht alles. Unser Schiffbau ist während der letzten zwei Jabre in verhängnisvoller Weise heruntergegangen. Aber dieses Jahr werden wir viermal so viel Schiffe fertigstellen, als letztes Jahr. Ich möchte dem deutschen Kanzler folgende Talsachen vorlegen, um ihm beizustehen, seinen eigenen Erklärungen die richtige Auslegung zu geben. In den letzten zwei Monaten dieses Jahres werden wir so viel Schiffe fertig stellen, wie wir in den ganzen zw ölf Monaten des letzten Jahres fertig gestellt haben. Sechsmal so viel Schiffe! Wir sind ein langsames Volk. Wir nehmen nicht sehr schnell etwas auf, aber wir sind ziemlich schwer zu schlagen, wenn wir anfangen, und ich denke, die Deutschen haben unseren Verstand, unseren Fleiß und unsere Entschlossenheit unterschätzt. Die verminderten Verluste und die vermehrte Erzeugung werden die Lücke ausfüllen. Aber sie werden uns aushungern! Sie haben es gesagt! Sie haben ihr darbendes Volk mit derartigen Behauptungen aufgemuntert. Sie sagen, daß wir, weil wir jetzt in Bedrängnis sind, in kurzer Zeit nichts übrig haben werden. Ich bedanere, es nochmal tun zu müssen, aber ich muß die Wabrheit sagen. Ein Mann, der Premierminister ist, ist perpflichtet, das zu tun. Weit entfeent, daß wir v.rhungetrn, sind unsere Lebensmittelvorräte, darnk der Bemühungen des Lebensmittelkontrolleurs und des Schiffahrtskont olleuns wöhrend der letzten paar Monate für 1917/18 bereits gesichert. Notürlich bei gehörtger Sparsamkeit. Ich denke nicht, daß das Volr unseres Landes seine Ration verroppeln soll. Die Versorgung ist ge⸗

chert auf der Grundlage des gegenwärtigen Verbrarchs, der nicht ge⸗ steigert werden darf. Wir treffen jetzt Maßnahmen für einen An⸗ bauplan, der die Lebensmittel für 1918 sichern wird, seldft wenn unsere Schiffsverluste wachsen. Das sind ziemlich entmutigen

Tatsachen! Wir müssen sie aber erwähnen. Wir haben unsere Einfuhr sehr wesentlich um mehrere Millionen Tonnen einaeschränkt, um an Schiffen zu sparen. Volk unseres Landes heot bisher noch rnicht unge: gegenübergestanden, die mit denen verglichen werden könnten, die die deutsche Bevölkerung fast zwei Jahte erduldet hat, und glauben Sie wirklich, daß das britische Volk weniger fähig st, Opfer für seine freien Einrichtungen zu bringen? Und diesen Opfermut haben wir als Reserve, wenn die Ernte des Jahres 1918 mißrät. Ich wünsche nicht, daß sie irgendwelche falschen Hoffnungen begen, dan sie Groß⸗ britannien kampfunfähig machen werden, bis die Fretheit in der ganzen Welt wiederhergestellt ist.

Aber, sagt der deutsche Reichskanzler, Amerika hat keine Schiffe und keine Armee, und wenn es eine Armee hätte, dann hälte es keine Schiffe, sie übers Meer zu schaffen, und so sagt er den Deutschen: Sorgt Euch nicht zu sehr um Amerika. Er kennt Amerika nicht. Er kennt Amerika gerade so wenig, wie die Deutschen Eng⸗ land kennen. Uad sie machen gerau denselben Fehler, betreffs Amerikas, den sie betreffs Großbritanniens gemacht haben. Sie sagten, wir würden nicht kaäͤmpfen und wenn wir kämpfe wollten, könnten wir nicht. Wir hätten keine Armee, wir könnten keine aufstellen und sie brauchten sich um Großbrittannien nicht zu sorgen. ch denke, sie haben ihren Irrtum, was uns betrifft, eirgesehen, und jetzt machen sie denselben Prozeß, betreffs Amerikas, durch. Ich möchte ihnen folgendes sagen. Wenn England, ein nicht sehr großes Land, eine Armee von Millionen im Felde und in Reserve erhält, ausrüstet und noch Ausrüstung her⸗ stellt, während sich die Armee in vollen Kampf befindet und während es die größte Flotte der Welt unterbhält, wenn England selbst im dritten Jahre eines erschöpfenden Krieges sich so orgar isieren kann, do es Millionen Tonnen neuer Schiffe fertigstellen kann, wird dann Amerit mit einer zweimal so großen Bevölkerung wie unser Land mit un endlichen natürlichen Hilfsmitteln, geschlagen werden, nur weil e sie nicht verwerten kann? Cin Mann der so redet, Amerika nicht. Anderenfalls würde er das nicht sagen. Ich sage voraus, es ist selbst in Friedenszeiten ein gefährliches Ding, etwas porauszusogen, aber im Kriege, wenn die Wechsel so stürmtsch sind, ist es noch viel gefährlicher; aber ich sage voraus, es wird nicht lange dauern, bis Michaelis, wenn er es noch erlebt, anderer Meinung werden und eine andere Rede halten wirr. Und das ist das einr, worauf wir warten und wofür wir kämpfen. Die Ziele werden täglich klarer. Belgien hat sie mit sicherem Instinkt in der erste Stunde des Kampfes erkannt. Sie haben nicht mißverstanden, wa dieser Krieg für Frankreich, für England, für Europa, für die Welt für die Menschheit, für alle kommenden Generationen bedeutet. Es ist

Das Entbehrungen

kennt