1917 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Jul 1917 18:00:01 GMT) scan diff

8 b 1“ b 1““ vGG 1mn . ste Beilage Der G“ ““ Rcgierungs⸗ V behen en Rrekerg. g, 1““ 117949) F. 8 chen teichs anzeiger und Königlich Preu

Gesteigertem Feuer zwischen Trotus⸗ und Putna⸗Tal falgten in breilen Abschnilten Versuche der Russen und Numänen zum Angriff vorzubrechen. Fast überall hielt unsere Abwehr⸗ wirkung den Feind in seinen Gräben nieder: wo er verauskam,

8

21 22 Staalsanze 1“ 9 Guthaben im Auslonde 89 309 786 (89 762 98) 2 6 8 bezirk Liegnitz, in Haufe der Abgeordneten, Landes⸗ geaen Schatzscheine der beigtschen G50,762936) Fr zir Liegnitz in H Uu; Ab D 2v 82 geg 2 1& ch⸗ Gh⸗ r., 8 1] 8 8 äliester Quehl in Gustau gehfn Seb ins der bhehüschen Promaran (gemäß 8 8 8 1

ist er zurückgeschlagen worden. Heute früh sind dort neue Kämpfe entbrannt.

des Generalfeldmarschalls 8 von Mackensen.

Auch längs Putna und Sereth schwoll der kampf zu erheblicher Stärke an. Mehrfach rumanische Sturmtruppen zum Ar brachen schon in unserem Feuer zus

Mazedonische Front. Keine größeren Kampfhandlungen.

Der Erste Generalquartlermeister. Ludendorff.

pe

Angriff vor; ste

ammen.

———

G6 esterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Slellenweise starker Geschützkampf. Heeresfront des Generalobersten

2

Erzherzog Joseph.

2 „2 8. 5 8

Zwischen dem Susita⸗Tal und der Dreiländerecke Der Feind unternahm zurück⸗

8 lebte bie Gefechtstätigkeit erheblich auf. an mehreren Stellen Angriffe; er geschlagen.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

vurde überoll

½; 2 2 . 2 * 9 Die verhündelen Truppen erreichten im siegreichen Vor⸗ dringen bei Tarnopol den Sereth und überschritten die Bahn

O

Kozow Die Russen brechen auch an der Rückwirkunz des S bis zu den Karpa hen hin über. seine Stellungen.

Narajomka ab.

18

8

Chef des Ceneralstabes.

——

Bulgarischer Bericht. a, 23. Juli. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom

zedonische Fron:: Im Cernabogen mährend kurzer Augenblicke Trommelfeuer. Oestlich der Cerna und n der Moglenagegend in Richtung auf Kowll versuchten feindliche Erkundungsabteilungen nach hefliger Artillerie⸗ vordereitung vorzugehen. Sie wurden aber durch Feuer verjagt. Südlich von Gewaheli mehrmals Trommelfeuer. An der unteren Struma rlickte ein englisches Bataillon bei dem Dorfe Homandos südlich von Serres in der Nacht üsammen mit einer Kavallerieschwadron in mehreren auf⸗ inanderfolgenden Kolonnen gegen unsere vorgeschobenen Posten vor. Die Engländer suchten unsere vorgeschobenen Posten durch einen heftigen Stoß aus ihren Stellungen zu G Sie wurden aber von unseren Abteilungen um⸗ gangen und, trotzdem sie neue Verstärkungen erhalten hatten, gezwungen, sich nach einem hartnäckigen Handgemenge und einem Kampf mit Basjonett und Handbomben in Unordnung uf das rechte Strumaufer zurückzuziehen. Die Verluste des Feindes sind ziemlich groß. 8 Rumänische Front: „An der unteren Donau zwischen Mahmnn und Galat ziemlich schwaches Geschützfeuer und

wa, östlich von Tulcea, Gewehrfeuer.

Der Krieg zur See.

3 3 8. e“ Berlin, 23. Juli. (W. T. B.) In den nördlichen Sperrgebieten wurden durch unsere U⸗Boote wieder⸗ um 3 Dampfer, 4 Segler versenkt; davon wurde ein Dampfer aus einem stark gesicherten Geleitzug herausgeschossen. Die Ladungen der versenkten Schiffe bestanden, soweit sie fest⸗ gestellt werden konnten, aus Kohlen, Holz und Lebensmitteln.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 02

Amsterdam, 23. Juli. (W. T. B.) Der hollän⸗ dische Dampfer „Gelderland“ 1— N ger Mättern zufolge, westlich des Nieuwe Waterweg außerhalb der Hoheitsgewässer von einem deutschen Flugzeug angehalten und nach einer Meldung nach Zeebrügge aufgebracht, nach einer andern wieder freigelassen.

1 Am sterdam, 23. Juli. (Meldung der „Niederländischen Telegraphenagentur“.) Der der Rotterdamer Reedereifirma von Meel gehörende Dampfer „Breda“ ist 7 Meilen westlich vom Noordhinder Feuerschiff versenkt worden; seine Besatzung befindet sich an Bord des Feuerschiffs. Dem „All⸗ gemeen Handelsblad“ wird aus Nieuwediep berichtel, daß der deutsche Dampfer „Norderney“ heute vormiltag in der Nähe der Noorderhaaks⸗Gründe, zwei Meilen von der Küste von einem wahrscheinlich englischen U⸗Boot torpediert worden ist. Das Schiff treibt noch: man wird versuchen, es nach Nieuwediep zu schleppen. Ein Heizer wurde getötet.

„Npotterdam, 23. Juli. (W. T. B.) Der nieder⸗ ländische Motorschuner „Sirrah“ ist bG Fahrt von Rotterdam nach Amerika von einem Unterseeboot versenkt worden. Der „Maasbode“ berichtet, daß der englische Schleppdampfer „W. Thompson“ vermißt wird.

1.““

Der Krieg in den Kolonien.

London, 23. Juli. (Reutermeldung.) Am 19. Juli wurde die feindliche Hauptstellung in der Nachbarschaft von Narongomba in Ostafrika angegriffen. Es kam zu einem erbitterten Kampfe. Der Feind leistete sehr hartnäckigen Widerstand, führte zahlreiche e aus und er⸗

litt schwere Verluste. Auch unsere Verluste sind beträchtlich.

zingen rufsisch

Ostrow beiderse ts der Strypa in breiter Front. an d Die Sieges greift auf das Südufer des Dnjestr Ueberall räumt der Feind

aliester Qu 1b icu bei Quaritz (kons.), der das Amt des Kreischefs in Wielun (Nußland) versah, ist nach emer Meldung der „Schlesischen Zeitung“ gestorben.

Literatur.

Adolph Donath, Psvchologie des Kunsisammelns. zweite, vermehrte Aufloge mit 58 Abbildungen im Text. Berlin, 917, Richard Cml Schmidt u. Co. Trotz seines Titels zu dem wohl Georg Hirtbs „Kunstplysiologie’“ die Anrepung gegeben hat will das Donathsche Buch keine tiefgründtgen psy Hologischen Fragen lösen. Es enthält vielmehr eine Rethe fließend geschriebener Paudereien über den Trieb zum Kunst⸗ sammeln, über die Entwickkung des Sammelwesens vom Altertum bis in unsere Zeit und seinen Aufschrung im heutigen Berlin, über Preiesteigerung und „amerikanische Gefahr“, über die Aufstellung der Privatsaumlungen und über Fälschertum. Was der Verfasser über diese Gegenstände mitzuteilen weiß, sind freilich nicht rie eigenen Erfahrungen und Erlebnisse eines Fachmanns, der selbst forschend und sammelnd tätig im Kunstleben steht, sondern die aus der einschlägigen Literatur und dusch Berührung mit der Sammlerwelt und dem Kunstmarkt erlangien Kenntnisse eines rührigen Schriftstellers. Trotzdem wied Donatbs Buch als kulturgeschichtlche Studie und als Einführung in das so interessante und schwierige Eebiet des Kunstsammelns dem Kunstfreunde manche willkommene Antegung geben, zumal die eingefügten Abbildungen und das bei⸗

2

gegebene Bücherverteichnis seinen Retz und seine Nützlichk. it erhöhen.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte, wi „W. T. B.“ berichtet, aestern vormittag in Begleisung des Teis ne rats Freibern von Spitzemberg und der Hofstaatsdame von Gers⸗ dorff das Kalserin Augufßfe Viectoria⸗Haus zur Bekampfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche in Charlottenburg, wo Elcrhöchstdieselbe von dem Direktor des Haufes, Professor Dr. Lang⸗ siein, und von der Oberia Gertrud Röhrssen empfangen wurde. Ihre Majestät machte einen Rundgang, besichtigte vie Privatabteslung lür kranke Kinder, das Mütterheim und die Entbindungsstation und ließ sich vom Direktor dg Hauses über die Fürsorgemaßnahmen für die Kinrder in der Kriegezeit, auch über den Beruf der Für⸗ sorgerinnen eingebend Bericht erstatten. Später besi Ttiate Allerhöchst⸗ dieselbe die Vollsspetsung in der Werner Siemens⸗Straße in Chat⸗ sctnhinch E1““ b 8 Majestät zum Besuch von azaretten und Einrschtunzen der Kriegsfürsor vi Wesnenhen an. 8 gof ge nach der Provirz

Femüse und Obst in Berlin. Die Reichestelle für Gemüse und Obst hat Ach, wie bekannt, vor kurzem entschlossen, vorüber⸗ gehend aus Reichemitteln Gewüse und Obst aufzukaufen und nach Groß Belin zu bringen, uvm den hier vorbandenen Nrtstand zu beseitigenr. In der Woche vom 14. bis zum 21. Juli sind auf diese 2öI; 8 4 21 . Ju sind guf Liene Weise 796 Wagaorledungen (236 mehr, als in Auvssicht gestellt wurden) aufgefeuft und voch Greß vzerlin verfrachtet worden. Davon waren b's gestein früv 9 Uhr 601 Waggonladungen bereits in Groß Berliu ei getieffen. In Feiedenaz iten würde durch derartige Bahn⸗ zufuhren cine gefaͤbeliche llebereindeckung von Groß Berlin eingerreten sein. Unler den jevigen Verbälrnissen keonnte aber nur gerade der notwendsgite Bedarf besriedigt werden. J denfalis kann die bisherige Not an Gemöse und Obst als b. itigt gelten.

——— ——

Der Mensch dat die selbsiverständlsche Gewohndeit, die Fäbig⸗ keiten der Tiere natz seiren eigenen zu beurteilen. Wenn ein Tier z. B. überhaupt seben kann, was ja für die höheren Tiere fast ohne Aurnahme gilt, können wir nicht umhin, uns vorzustellen, daß es auch auf hieselbe Art sirht wie wir. Deeser Schluß ist aber nur so weil zulässig, als das Tjerauge dem menschl'chen Auge zum wenigsten gleichgebaut ist, und zuch dLann läßt sich noch nicht mit Bestimmlbeit sogen, doß durch die vermittelten Sinneswahrnehmungen die gleichen seelischen Folgen ausgelost werden. Am scharfften und ausgiebigsten bat sich die merschliche Beobachturng naturgemäß an den Haunzlieren betätigt, deren Z’hmung und Pflege überdies schon eine genarere Beschäft/gurng mit den Lebensgewohnbeiten voraugsetzt. Ein bestimmtes Urteil ist in diesem Zusammenhang über das Seh⸗ vermögzen der Hühner gefällt worden und mit einemn verächt⸗ lichen Neberton guch in den übertragenen Sprachgebrauch über⸗ gegargen. Als hühnerblind pflegt jemand bezeichnet zu werden, der zwar nicht gerade mit echter Bli dhelt geschlagen ist, aber voch auch nicht richtig zu sehen vermag. J.sbesondere aber wird die Hühnerblindheit der ssgenannten Nachlölindheit gleichgesetzt mit deren Etzenschaften sich die Forschung namentlich in den letzien Jahren beschäftigt hat, woeil sie für die Leistungen eincs Kriegers von nicht ungewöhnlicher Bedeutung siad. Davon abgeseben, sind jetzt auch neue Untersuchungen an den Hühnern selbst angekellt worden, und zwar nicht in bezug auf die Sehscharfe im Aügemeinen, sondern zur besonderen Pröfung ihreg Farbensinrers. Man ist ja von vornherein zu der Annahme geneigt oder vielmehr genötigt, einer goßen Zahl vm Nögeln, wenn nicht allen, einen brch entwickelten Farbensinn zuzusprecher, weil die mannigsaltige und praͤchtige Färbung ihres zig⸗nen Federlleides sonft grund⸗ und in eclo

erschiene. Zumal gerade die Männchen bei vielen Vogelarten ein so un⸗ ungewöhnlich reiches Farbenkleid besitzer, scheint es auf der Hand zu Uegern

daß bei den Weibchen vermöge eines hinreichenden Farbernstunes eine entsprechende Schäͤtzung des äsßeren Gewandes der Maͤnnchen besteht. Dabei wäre es aber nicht ausgeschlossen, daß die Hühner die Farbe anders empfinden als der menschliche Gesichtssinn. Es kat nicht an Ver⸗ suchen gefeblt, diese Frage zu lösen, aber sie ist wohl nie in so gründ⸗ licher Welse gepruͤft worden wie von Dr. Heß im „Archiy für die gesamte Physiologie“. Die Beobachtungen gingen von der auch durch

Lewöhnliche Erfahrung bestätigten Anrahme aus, daß ein Huhn nech Lllem pickt, was es überhaupt sieht, ohne sich dabei an verschiedene Färbungen der Gegenstände zu halten. Dadurch war die Aufgabe dabin gestellt, den Lühnern ein vorgestreutes Futter sichtbar oder

Zisser 7 der Vorschriften) 480 000 000 (480 000 000

leben gegen inländische Wertvavtere 2 785 229 (2792 do., Da fonztige Artiven 21 595 463 (21 668 377) Fr., zusaumen 1 0879) 8r (1.082 683,214) Fr. Hassiva: Bettag der 88. . 314 37 9680 059 527 (954 305 844) Fr., Giroguthaben 99 561 226 uden Noten Fr. Fonstige Passiden 31 693 621 (31 655 282) Sr. (5722 09) 1 091 314 374 (1 081 683 214) Fr. *⸗) Fr., zusammen

Börse in Berlin

1 8. (Notterungen des Börsenvorstandes) vom 24. Jall Geid Brict

285 ¾ 292½ 215 ¼ 203 139 ½

64,20

om 23 Geld 284 ¾ 201 ½ 214 202 8 1³9 ½

für

1 Dollar 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen

100 Kronen Schwelz 100 Franken

Budapest 100 Keronen 1

Zulgarien 100 Leva 80 ½

Nonstanti⸗ 100 Piaster 19,85

nopel Madrid und Bareelona 100 Pesetas 125 ½

„In den Börsensälen machte die feste Haltung Fort daß sich ein regeres Geschäft zu entwickeln bannscae 5 ö Paben. Fhacge. Bochumer, Laura und Aume 6. esteigert. uch für eine Anzahl Sonderwerte dieses sich Begehr. Schiffahrtsaktien und Schif nelst. n anaeg 1““ ge b fest. Eute Diesnenc estand auch für die von en abhängt iere 8 Anleihen bleiben gefragt. zängigen Pexiere. demiste

New YVork Holland

Dänemark

Schweden

orwegen

286 203 21⁵5 ¾ 204 ¼ 139 1

64,30 81 ½

19,95

126 ¾

64,20

19,85 125 ½

126„

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

„Wien, 23. Jull. (W. T. B.) Die aroßen E kündeten Truppen in Ostgallzien baben im Vroß ech Ubende. Ernteberichten und hockgehenden Schätzungen des Ausfels der Half jahrsobschlusse der Banken dem freien Börsenverkehr mit Beginn der neuen Woch: eine kräftige Anregung geboten und die Stimmung zu einer überaus festen gestaitet. Sprunghafte Steige⸗ rungen erzielten die meisten Bankpapiete, sämtliche Kohlenwerte 8 die Aktien der Kohlenbahren, einzelne Eisenwerte sowie Petroleum⸗ Spiritus⸗, Zucker⸗, Email⸗, Glos⸗, Motoren⸗ und türkische Tabes⸗ akticn. We entlich rah'ger war der Verkehr auf dem Schiffahrtz⸗ altienmarfte bei geirliter, aber vorwsegend schwacherer Hallung. An Markt N Ce“ . stil.

Amsterbam, 23. Inli. (W. T. B.) Tendenz: esmaͤßj Wrchsel auf Berlin 33,50, Wechsel 2 Wien 13 Seregaen 5 1 Schweiz 52,80, Wechsel auf Kopenhagen 70,80, Wechsel auf Stockoim 76,75, Wechsel auf New York —,—, Weczsel au London 11,521, Wechsel auf Paris 42,10. 5 % Miederländische Staatzanlel de 101 ¼, Obl. 3 % Ntederl. W. S. 72 Königl. Niedern länd. Petroleum 536 ¼, Holland⸗Amerila⸗Linie 349, Niederländ.⸗ Indische Handelsbank 212,00, Atchifon, Topeka u. Santa Fe 100 Rock Jeland ½, Southern Pacifie —,—, Southern Railwah gehes Unton Tacifie 1281, Aneconda 106 ½⅛, Untted States Stal Cng. 1l 9 Framösisch⸗Englische Anleihe —,—, Hamburg⸗Amer

Rio de Janeiro, 159. Juli. 1 Juli. (W. T. B.) Wechsel auf

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten, Amsterdam, 23. Juli. (W. T. B.) Santos⸗Kaffet

für Pels . Amsterdam, 23. Juli. (W. T. B.) Rübsl loko 112 C für 1öwagt Ul, 88 723. 1 Rio de Janeiro, 19. Ju W. T. B.

fuhren: In Rio 4000 Sack, in Bnt. 28 So e.n5- 5

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Faäamiliennachrichten. Verlobt: Frl. Asta von ber Sroeben mit Hrn. Oberleutnant Fihn⸗ Eberhoꝛd von Senden (.. 3. Lansbeim, Osirr) Fr.. Ivmxan Dietsch mit Hrn. Leutnart d. R. Serich'gassessor Dr. Arlhur Klinkmüller (Leivzig Berlin). F.l. Elisabeth Jaeger mit v Generalkonsul Legatlonsrat Hans Breiter (Halle —Sah⸗ Verehelicht: Hr. Oberleutnant Egon von Zastrow⸗ Schadewalde mit Frl. Irmgard Blecken von Schmeling Pkrcme dcadegh Geboren: Ein Sohn: Hrr. Dr. Georg Sydow (Halin⸗ Frledenau). Hrn. Oberleutnant d. R. Carl⸗Heinrich Strver⸗ Neuenkirchen (Groß⸗Kölpin b. Mümersdorf U.⸗M., z. Z. Berlin) Hrn. Major Hang Sleuer (Stetiin). Eine Tochter: Hrn. Leutnant d. R., Forstassessor Kottmeier (Osche, Kr. Schwez). We Hr) Afstenzart d. L. Dr. von Tippeltkirch (Martennece,

Gestorben: Hr. Hauptmann Hans von Arnim (Kückenmühle).

unsichtbar zu macher. Dr. Heß stattete zu diesem -

verdunkelten Raum in besonderer Weise aus. Der bn 8 8g mattschwarzem Samt cusgeschlagen und dann mit Körnern bestreut. Um die Untersuckung von willfürlicher Färk ung unabhängig zu mochen wurde der Boden mit einem Spektrum beleuchtet, so daß dess u sämtliche Farbenstufen sich über die Flaͤche verbreiteten. Die Hälner zeigten nun durch Anspcken der Körner, daß sie des rote Ende des Spektrums mit ihren Augen in gleichem Ausmaß beherrschten wie das menschliche Auge, sorcs die frühere Annahme von einer Rotblindheit ver Hühner als widerlegt angeseben we⸗den kann, well ihnen sonft die Körner auf der schwarzen Unterlage überhaupt nicht erkennkar

Hr. Oberstlentrant c. D. Thilo von Trotha (Berlin⸗Echoͤne⸗ 12;0). Hr. Leulnant Clans von Füha ose (Naum⸗ . g. S.). Hr. Leutnant Ivachim Brandt von Lindau. Hr. Oberleutnant d. R. Hauptzollamtsvorsteher Frt Zohn (Korogwe, Dt. Ostafrika). Hr. Major z. D. Ferdinard Schreibes (hahnenklee, Harz). Hr. Leutnant d. R. Günther Felle. (Verlin⸗ Wilmersdorf). Hr. Geh. Baurat Dr.⸗Ing⸗ W. H. Lauter (Berlin⸗Wilmersdorf). Alexandra Reichtgr fin Finck von Finckenstei (Wilhelmshazen⸗Mark b. Berlin).

gewesen wärer. Ebensowenig stellte sich eine Grünb indhe

da sie auch gelblich⸗ und bläulichrote Körner von gelblich⸗ vhete ergas⸗

günen zu nnteischeiden vermochten, wozu ein mit Grünblindheit be⸗ zfteter Mensch nicht fähig ist. Trotzdem ist eine gewisse Hüͤhner⸗

blindheit vorhanden, aber nur in einer Blaublindheit, die übrigens

bel allen Tagvögein vorhanden zu sein und au⸗ einer bestimmten

Eisenschast ihrer Netzhaut zu beruhen scheint. .

FSHandel und Gewerbe. 8 1. Brüssel, 23. Juli. (W. T. B.) Ausweis des Noten⸗

dexartements der Soeciéts Fénrale 8 19. Juli (in Klammern vom 12. Jult): 1 eg nin9. Mekodk

8

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenünt. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäktostel”

sechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalk Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

(einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 55 )

und die Inhaltsangabe v288 1, zu Nu. 5 des bfeutlichen geigers

sowie die 155 6. Ausgabe der Deutschen Verlußlißzen.

Verlin, Dienstag, den 24. Juli

Aichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich⸗Ungarn.

8.

estern begonnenen wirtschaftlichen Ver⸗ 8 v Oesterreich⸗Ungarn und szland werden der „Neuen Freien Presse“ zufolge der s9 Handelsministeriums Mataja, der Sektionschef fandeleministerrums Riedl, der Ministerialrat von iller, und von ungarischer Seite der Handelsminister zerenyi und der Staatssekretär Freiherr von Bers

tmen. ie die „Polnischen Nachrichten“ melden, hat der bher polnischen Sozialdemokraten eine Mitteilung llicht, in der er auf die Notwendigkeit größerer Einheitlich⸗ ind engeren Zusammenhaltens auf dem Gebiete der gen Angelegenheiten im Polenklub hinweist und zu zwecke dessen Umbildung in einen Verband der polni⸗ garteien für notwendig erklärt, der, auf dem Grundsatze fummengehens in allen allgemeinen nationalen Ange⸗ aäten aufgebaut, die Selbständigkeit der Parteien in allen

Fragen verbürgen würde. Die sozialdemokratischen rͤneten haben in den Sitzungen des Polenklubs diese sagung mehrmals ausgesprochen und verlangen, daß die nischaft des Polenklubs in nächster Zeit eine Voll⸗ mlung zur Satzungsänderung nach oben bezeichneter gg hin einberuft.

Im ungarischen Abgeordnetenhaus führte gestern risza zu den im deutschen Reichstag abge⸗ un Erkläärungen laut Bericht des Wolffschen Büros

Rs aus: f Rücksicht auf die bevorstehende Vertagung des Hauses halte sür richtig, wenn die im deutschen Reichstag abgegebenen Er⸗ nim ungarischen Abgeordnetenhause einen Widerhall fiaden. sabe auch der Sache des Friedens einen Dienst zu leisten, t feststelle, daß zwischen sämtlichen Stellen des ungarischen cien Lbens und den Erklärungen der maßgebenden Stellen des eem Reiches vollkommene Uebereinstimmung bestebt, sowohl bezüg⸗ zufr chterhaltung des Bündnisses als bezüglich der Kriegsziele se Friedenebedingungen. Versuche, die hier und da gemacht v um einen diesbezüglichen Gegensatz zwischen der Morarchie m Peutschen Reiche zu suchen, werden durch die Tatsachen it als ob Ungarn nicht bereit wäre, bis zum letzten Bluts⸗ vouszuharren und zu kämpfen, solange nicht ein Oesterreich⸗ „Daseinsinteressen sichernder ehrlicher Friede geschlossen werden bbafter Beifall rechtsz.) Die im Deutschen Reichstag ab⸗ en Erklärungen und die dort gefaßten Beschlüsse stehen in Mbereinsttmmung mit der Politik, die wir während der ganzen t befolgen. Es gibt viele Meinungsverschieder heiten zwischen ahdm Mirnisterpräsidenten, aber in dieser Frage gibt es keine, dalb unterstütze ich dessen auswärtige Politik. gnauf ergriff der Ministerpräsident Graf Esterhazy bat und erklärte: inde sich in Fragen der äußeren Politik wiederholt geäußert rinke sich heute auf folgende kurze Erklärung: „Wir führen dieg als Verteidigungskrieg, und auch beim Friedensschluß iht Eroberung unser Ziel sein. Wir haben unsere Friedens⸗ hang, unsere Bereitwilligkeit für einen ehrlichen Frieden im uimen mit den Verbündelen zum Auldruck gebracht.“ (Allge⸗ Beifall., Betreffs des Kanzlerwechsels verwies Rinisterpräsident auf den Telegrammweichsel wischen Ninisser des Auswärticeen Amtes und dem Reicks⸗ r. Michaelis, in dem Oesterreich⸗Ungarns Bereitwilltakeit schem Frieden und Oesterreich⸗Ungarns Entschluß, die Existenz smachie bis zum Aeußersten zu verteidigen, neuerlich klar zum nt geworden sei. (Allgemeiner Beifall.) Der Ministerpräsident enet auf die Rede des deutschen Kanzlers sowie auf en Reichstage angenommene Entschließung hin, m erhellt, daß die Monarchie den ihr aufgezwungenen vgungskriee, ohne Eroberungsabsichten führe zur Ver⸗ ihtts Dafeins im Interesse einer Verständigung und im Versöhnung der Völfer, und fuhr dann fort: „Die in en Tagen errungeren Siege der verbündeten Waffen und mrährend wachsenden Erfolge sind ein neuerlicher Beweis nere ständige Friedensgeneigtheit and unser unverbrüchliches müen in diesem Verteidigungskampf. Nicht an uns liegt es, in unseren Feinden dies wiederhole ich abermals. Sie ne Verantworllichkeit, daß sie, von Eroberungssucht geleitet, afländigen Frieden entgegentreten. Nachdem dieser Gedanker⸗ ün der untängst im Deutschen Reichstag geführten Besprechung ner Rede des Reich⸗ karzlers sowie in der Entschließung, die 1 überwiegenden Mehrbeit des Reichstags angenommen wurde, 88; gekommen ist, bin ich in der Lage, festzustellen, daß in be etung Uebereinstimmung zwischen der Monarchie und dem en Reiche vollkommen besteht. (Lebhafter Beifall.)

da⸗ Abgeordnetenhaus vertagte sich sodann. Der Präsident sanmächtigt, die nächste Sitzung im Einvernehmen mit serung, wenn die Notwendigkeit sich ergibt, einzuberufen. eTahe erklärte der Ministerpräsident, er glaube, daß die »Lagung Ende September oder anfangs Oktober abge⸗ werden würde.

Großbritannien und Irland.

dung im Unterhause wurde der Vorschlag, den dahn der landwirtschaftlichen Arbeiter von 25 Schilling eünh, wie er in dem Entwurf festgesetzt ist, auf

ing zu erhöhen, dem Reuterschen Büro zufolge 8 Vegen 102 Stimmen verworfen. Die Regierung

ertrauensfrage gestellt. hagt „Times“ vom 17., 18., 19. und 20. Juli gibt keriischen Verluste mit 360 Offizieren, darunter fon eren, und 10 084 Mann, darunter 124 Mann von

tte, an 1 Frankreich.

N Fenat verlas nach dem Bericht der „Agence Havas“

sen Debt; der Senator Dubost eine infolge der Inter⸗

wittadere über den Angriff vom 16. April und über

üchen Shienst ausgearbeitete Tagesordnung, die von

ät und natoren unterzeichnet ist, die amerikanische Armee 8 er Regierung das Vertrauen ausspricht.

Besprechung des Gesetzentwurfs über die Getreide⸗

Der Senator Debidvre erklärte im Laufe der Verhandlung, die Lehren der Vergangenheit müßten in Zukunft beberzigt werden, um der Armee und dem Lande voll⸗s Vertrauen einzuflößen, daß sich die Fehler nicht wiederholten. Er verlanoate die Bestrafung der Schuldigen und machte die Regiterung für di⸗ begange en Febler ver⸗ antwortlich. Der Kriegsminister Painlevé erkannte an, daß Fehler be⸗ gangen worden seien, und erklärte, er habe nach den ihnen zugrunde liegenden Ursachen gesucht, betonte aber besonde’s die ungeh⸗ure Schwierigkeit der zu bowältigenden Aufgabe. Er sogte, deß die französisch⸗englischen Armeen den gesamten diut⸗ schen Kaääften, die drei Monate frei gewesen seien, über⸗ all die Stirn geboten bätten. Nirgends seien die deu schen Heere vorgedrungen und überall, wo sie anqgegriffen wurden, feien sie zurück⸗ gegangen. Clémenceau warf dem Muinister des Innern vor, daß er gegen gewisse Feinde des Vaterlandes ungenügend einge⸗ schritten si. Malvy erklärte, er bezweifle nicht, daß der Senat seine Polusk, deren Ziel die Ciaigung aller Franzosen sei, billige. Die befolgte Politik sei die einzige, die zum Siege fuͤbren könne; denn sie habe allen Teilen der Nation Vertrauen eirgeflößt. Der Mi ister zählte dann die gerichtlichen Verfolgungen gegen ti Verfasser vater⸗ landsfeindlicher Schriften auf und sazte, es hatten 121 Verurteilungen stattgefunden. Der Ministerpräsident Ribot trat für Malvy ein, dessen Polit k das Vertrauen der Arbeiterverbände genieße. Die Poltzei müsse ihre Wachsamkeit verdoppeln. Man befände sich einem Feldzug gegenüber, dessen Hinterlist man nicht verkennen dürfe. Deutschlard brauche den Frieden und wolle ibn mit allen Mitteln erreichen. Es sei Heuchelei, zu sagen, daß es alle Anstrengungen machen werde, um ein Einver⸗ nehmen der Nationen durch internationale Gerichtshöfe zu erzielen, nachdem es am Vorabend des Krieges jde Vermittlung ab⸗ gewiesen habe. Ein dauerhafter Friede könne sich nicht auf den Militarismus gründen, der eine ständige Bedrohung sein würde. Die Liga, die sich zur Beseitigung dieser Drohung gebtldet hätte, werde sich nicht auflösev. Wenn das Land aus Müdig⸗ keit den Frieden wolle, so sei es nicht mehr würdig Frankreich zu sein. Man müsse diese scheußliche Werbetätigkeit unter die Eride schaffen. Man müsse die Lage kaltbluͤtig, ohne übermäößige Unruhe betrachten. Die Engländer würden ihren Teil der Froni auedehnen. Frankreich koͤnne nicht besiegt werden, müsse bis zum Tage dee Sieges kämpfen und könne dies nur, wenn es einig sei. Ribot bat dann den ganzen Senat, für die Tagesordnung zu stimmen, damit das Land mehr Grund habe, auf den Sieg zu hoffen.

„Darauf wurde, wie bereits gemeldet, die Tagesordnung einstimmig angenommen.

Rußland.

Die Vorläufige Regierung hat laut Meldung der zn Petersburger Telegraphenagentur“ folgende Erklärung erlassen:

Bürger! Die Stunde der Gefahr hat geschlogen. Die Heere des Deutschen Kaisers haben die Front der nationalen revolutiornären Armee Rußlands durchbrochen. Diese furchtbare Tat wurde ihnen erleichtert durch verbrecherischen Leichtsinn und blinden Fanatismus gewisser Leute und durch den Verrat anderer. Die einen wie die anderen haben das neue freie Rußland bis in sei e Grundfesten mit Verwirrung und Zerfall bedroht. In diesem Augenblick der Gefahr lönnen sich, unter Ausnutzung der allgemeinen Unordnung, die verborger en Kräfte der Gegenrevolution erheben. Die neugebildete Vorläufige Regierung legt sich klar Rechenschaft ab über die Verantwortung, die mit großer Schwere auf ihren Schultern ruht. Aber die Regierung ist erfüllt von sestem Vertrauen in die Kräfte des ganzen großen ꝛussischen Volkes. Die Regierung vertraut auf die schnelle Gesundung des politischen Lebens des Landes. Nachdem die ansteckende Krankheit, die den nationalen Organismus erschütterte, sich gezeigt und sich in eine akute Krise aufgelöst hat, glaubt die Regierung fest, daß diese Krise zur Heilung und nicht zum Tode führen wird. Stark in diesem Glauben, ist die Regierung zum Handeln bereit, und sie wird mit aller Tatkraft und Entschlossenheit handeln, die die augenblicklichen außer⸗ gewöhnlichen Verhältnisse erfordern. 1

Die Regierung erblickt die nächfte hauptsächlichste Aufgabe in der Anwendung aller Kräfte zum Kampf gegen den äußeren Feind und zur Verteidigung der neuen Regierungsform gegen alle anarchischen und gegenrevolutionären Anschläge, ohne vor den strengsten Maßnahmen Halt zu machen. Gleichzeittg wud sie durch thre äußere Polstik von neuem bestätigen, daß die revolutionäre Mmee nur in den Kampf ziehen kann mit ter festen Ueberzengung, daß nicht ein Tropfen Blut eines russischen Soldaten vergossen wird für Ziele, die dem Rechtsgefühl der Demokratie fremd sind, die sie offen vor der ganzen Welt als ihre friedliche Lösung ausgegeben hat. Zu diesem Zweck hat die Regierung in Ausführung den Grund⸗ sätze der äußeren Politik, die in der Regierungserklärung vom 19. Mai dargelegt waren, die Absicht, die Verbündeten zu einer Zu⸗ sammenkunft im Auaust einzuladen, um eine allgemeine Orientierung der äußeren Polltik der Verbüadeten festzustellen und ihre Handlungen, betreffend Anwendung der von der russischen Revolution verkündeten Grundsätze, in Einklang zu bringen. b

Auf dieser 8 wird Rußland außer durch Diplo⸗ maten auch durch Vertreter der russischen Demokzatie vertreten sein. In Fortführung der Arbeit des staatlichen Wiederaufbaues, wie auch auf anderen Gebieten, auf den in der Erklärung vom 19. Mat ausgesprochenen Grundlagen kält es die Regierung fur un⸗ erläßlich, sofort eine Reihe von Maßnahmen zu lreeffen, die diese Grundsätze in die Tat umsetzen. Die Regterung wird alle Maßnahmen treffen, damit die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung an dem festoesetzten Tage, am 30. September, stait⸗ finden und damit die vorbereitenden Anordnungen zur Sicherung der Freiheit bei ven Wahlen rechtteitig verwirklicht werden. Die mög⸗ lichst schleunige Einführung der Selbständigkeit der Gemeinden und Smstwos auf der Grundlage des allgemeinen, direlten, gleichen und geheimen Stimmrechts sowie die Ausdehnung dieses Grundsatzes auf das ganie Land, bilden die Hauptfrage der Regierung auf dem Ge⸗ biete der inneren Politik. Indem sie glrichzeitig besondere Wichttg⸗ keit der Schaffung von örtlichen Organen beilegf, die das Vertrauen der ganzen Bevölkerung genießen, wird sich die Regierung ven jetzt an in der Frage der Eintichtung örtlicher Behörden an die Vertreter örtlicher und soztaler Einrichtungen wenden, die gemeinsame Organe einer eine Reihe von Provinzen um⸗ fassenden Bezirksverwaltung bilden sollen. In ihrem Be⸗ streben, die Grundsätz: bürge licher Gleichheit im Leben, des Landes in die Praxis un zusetzen, wird die Regierung demnächst An⸗ ordnungen veröffentlichen, die die Klassen und Ränge der Beamten und die Auszeichnungen abschaffen, ausgenommen solche für hohe militärische Verdienste. Um gegen die wirtschaftliche Verwirrung kräftig anzukämpfen und um weitere Mafnahmen zum Schutze der Arbei zu treffen, werden der wirtschaftliche Benat und der allge⸗ meine wirtschaftliche Ausschaß bei der Regierung unverzüglich ihre Arbeiten beginnen, indem sie einen allgemeinen Plan der nationalen wütschaftlichen Organifation und Arbeit ausarbeiten und einen Gesetzentwurf und Meßnahmen vorbereiten, die das Wirtschofte⸗ leben regein. Auf dem Gebirte der Axcbeiterpolitik werden unter

anderm Gesetze über Wrbeusbörsen und Schiedsgerichtekammern aus⸗ gearbeitet werden. Man ist daber Gesebe, betreffend den acht⸗

488 8 87 E 89 2 . 18

2*

82 EWI l9

229

stündigen Arbeitstog, den Schutz der Arbeit, die Einführung aller Arten sozialer Versicherung urd ihre Ausdehnung auf sede Ait be⸗ soldeter Arbeit, auszuarbeiten. Di⸗ Maßnabmen der Regierung in der Landftage werden wie bieher bestimmt durch die Uederzeuvung, daß in Uebereinstimmung mit den Grundforderuangen unserer ratio⸗ nalen Wirtschaft und den wiederholten Wünschen der Bavern sowie den von allen demokratischen Puteien des Landes aufgestellten Pro⸗ grammen die zukünftige Gestaltung der ländlichen Besitzver hältn sse ausgehen muß von dem Grundsatz der Ueberlassung des Landes an die Arbelter. Auf dieser Grundlage wird der Entwurf einer Rege⸗ lung der ländlichen Bösitzverhältnisse arsgecbeitet, der der Ver⸗ fassunggebenden Versammlung unterbreint nerden soll. Die Maß⸗ die die Regierung urgesäumt treffen wird, werden sich be⸗ ziehen:

1) auf das völlige Aufgeben der srüheren Landpolilik, die das

Land vollstandig zerrüttete, 2) den vollen Schutz der Freiheit der Verfassunggeben den Vei⸗ sammlung bei der Verteilung de's Grund und Bodens,

3) die Regelung der Bodenverbältnisse mit Rüdsicht auf die Interessen der Landesverteidigung und die Ernährung des Landes mittels Ausdehnu’g und fester Verbindung eines Netzes von Ausschüssen der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Vermittels einer ähnlichen pesetzlichen Regelung der Grund⸗ besitzverhältnisse Beseitigung der ernsten Gefabr, die für den Stoat und die künftice Agrarrefo m in gen altsamen Anetag⸗ nuagen und anderen willkürlichen Vorgehen liegt, die daraguf abzielen, die Landbedürsnisse zu befriedigen, und dem Grundsatz des Regierurgeplanes für die künftige Umgestaltung der länd⸗ lichen Besitzve hältnisse entgegengesetzt sind. Indem die Regierung diese Aufgaben aufzählt, hält sie sich für

4)

berechtigt, bei ihrer schweren und verantwortungsvollen Arbeit auf

die ergebene Unterstützung aller lebendigen Kräfte des Landes zu bkauen, und sie fordert von tönen das Opfer bres gesamten Besitzes, jr selbst ihres Lebens für das große Werk des Wohls des Landes, das aufgehört hat, für die es bewohnenden Völker eine grausame Nabenmuner zu sein, für das Land, das sich bemüht, sie alle auf dee Grundlage vollkommener Frelheit und Gleichheit zu vereinigen.

die

Die Vorläufige Regierung hat ferner Operationsarmee folgenden Aufruf gerichtet:

Vor drei Wochen sind die Armeen der Südwestfront auf Befebl des Kriegsministers und unter dem Oberbefehl des Generalissimus in einem mwächtigen rexrolutionären Schwung zum Angriff über⸗ gegangen. Mehr als 36 000 Gefargene, mehr als 90 Kanonen, mehr als 400 Maschinengewehre wurden von dieser Armee er⸗ beutet. Die ruhmreichen Bezeichnun en Regimenter des 18. Juli“ werden hinfort in der Geschichte der Revolutten verzeichnet sein. Diese Helden nellten über ihr eigenes Leben die Ehre und das Bestehen eines freien Vaterlandes und das Wohl der russischen Revolution, die bedroht sind vor der Front von den Wilbelm ergebenen Bajonetten und im Hinterland durch einen verräterischen Aufruhr. Der Aufruhr im Innern wurde durch die Macht des Volkes zu Boden ge chmettert; doch bedroht noch große Gefahr die Revolution. Nach Zusammenziehung seiner Kräfte ging der äußere Feind seinerseits zum Anariff über. Daß sein Plan, die Front zu durchbrechen gleichzesitig mit dem Krieg im Hinterland losgehen konnte, schließt alle diejenigen, für die Ruß⸗ land und seine Freiheit nicht eille Worte sind, noch mehr zusammen. Truppen der revolutionären Armeen, Eure Brüder, die mit roten Bannern in den Kampf geiogen sind, rufen Each, sich ihnen anzu⸗ schließen, um gemeinsam für die Verteidigung der Fretheit zu kämpfen im Namen gerechter Bedingungen für dauerhaften Frieden. Nach dem Willen des revolutionären Rußlands und auf Befehl Eurer militärischen Führer, vorwärts die Reiben, ohne auf die Feiglinge Ii. vcferlandowemäͤter zu achten! Rettet die Freiheit! Rettet das

aterland!

Ueber die Ministerkrise berichtet die Petersburger Telegraphenagentur, daß die Ansichten über die Verkündung Rußlands zur Republik im Ministerrate auseinander gingen. Einige Kabinettsmitglieder verlangten die Veröffentlichung eines Aktes, der sofort erklärt, daß Rußland ein republikanischer Staat ist, während die Erklärung, die jetzt über diese Frage ausgearbeitet wird, im Hin⸗ blick auf die Genehmigung durch die Verfassunggebende Versammlung lediglich eine vorbereitende Maßnahme für die Verkündung der russischen Republik darstellt und die beab⸗ sichtigte Erklärung in keiner Weise in die Vorrechte der Ver⸗ fassunggebenden Versammlung eingreift. Alle Mitglieder der bleibenden Regierung sind sich hierüber einig geworden, ebenso über die augenblickliche Untunlichkeit, in einem schwierigen Augen⸗ blick der Bedrängung unserer Front eine grundsätzliche Frage auf⸗ zuwerfen, nämlich, ob es nötig ist, die Duma und den Staatsrat aufzulösen, oder nicht, da diese Frage für die Richtlinien des Han⸗ delns der Regierung keine ausschlaggebende Bedeutung hat. Der Rücktritt des Ministerpräsidenten Fürsten Lwow wurde haupt⸗ sächlich durch die Landfrage veranlaßt, in der ein unversöhn⸗ licher und wesentlicher Gegensatz der Anschauungen zwischen ihm und den sozialistischen Ministern, namentlich dem Landwirtschaftsminister Tschernow entstand. Die Vor⸗ läufige Regierung nahm Kennmis von dem Rücktritt des Fürsten Lwow von seinen Aemtern als Ministerpräsident und als Minister des Innern, nahm den Rücktritt des Finanzministers Schingarew, des Verkehrsministers Ne⸗ krasow, des Unterrichtsministers Manuilow, des Ministers für öffentliche Wohlfahrt Fürsten Schachowskoi und des Justizministers Perewersew an und ernannte, wie bereits gemeldet, den Kriegs⸗und Marineminister Kerenski zum Minister⸗ präsidenten unter Beibehaltung der Portefeuilles des Krieges und der Marine; Nekrasow wurde als Minister ohne Portefeuille mit der Vertretung Kerenskis als Ministerpräsident in dessen Abwesenheit betraut. Das Ministerium des Innern wurde Tseretelli übergeben, der vorläufig das Amt des Post⸗ ministers beibehält. Das Unterrichtsministerium wird wahr⸗ scheinlich dem gegenwärtigen Landwirtschaftsminister Tschernow übertragen werden. Diese Frage ist offen geblieben, ebenso wurde die Frage der Verteilung der übrigen Aemter für die nächste Sitzung des Ministerrats zurückgestellt.

Der Ausschuß der geschlagenen 11. russischen Armee, in dem die Mitschuldigen Kerenskis und Brufsilows an dem verhängnisvollen russischen Angriff gegen Lemberg ssgempthn folgendes drahtlose Telegramm nach St. Petersburg gesandt:

„An den Kriegsminister, die Vorläufige Regierung, den Haupt⸗ ausschuß des Rates der Arbeiter⸗ und Soldatenabgeordneten, den Feeeee. der Bauernabgeordneten und an den Ober⸗ befehlshaber des Feldheeres,,

6 Ag. * S

an