1917 / 182 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Aug 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 1. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldel: Oestlicher Kriegsschauplatz.

MNoördlich des Casinu⸗Tales brachen abermals heftige Angriffe des Feindes zusammen. Das Ezekler Infanterse⸗ Reaiment Nr. 82 kämpft hier mit bewährter Kraft. Im Gebiet der Dreiländen⸗Ecke gingen unsere Truppen überraschend gegen die von den Russen besetzten Höhen vor. Der Gegner wurde geworfen.

In der südlichen Bukowina sind wir im Vordringen auf Kimpolung.

Südwestlich und nordwestlich von Czernowitz wurde er⸗ neuter, durch Gegenstöße gestützter Widerstand des Feindes in heftigen Kämpfen gebrochen; die Russen weichen. Auch im

Mündungswinkel des Zbrucz erzielten die Verbündeten weitere Fortschritte.

Italienischer und Balkan⸗Kriegsschauplatz. Der Chef des Generalstabes.

Unverändert.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 31. Juli. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front: Ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer zwischen den Seen, im Cernabogen und stellenweise auf dem rechten eeee In der Moglenagegend wurde bei Bahovo ein feindlicher Erkundungstrupp durch unser Gewehr⸗ und Bombenfeuer vollständig abgewiesen. Im Cernabogen wurde ein feindliches Flugzeug durch unser Artilleriefeuer gezwungen, vor unseren Linien zu landen, nachdem es vorher in Brand geschossen worden war.

Rumänische Front: Bei Mahmudia Gewehrfeuer.

Sofia, 1. August. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front: Ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer östlich von der Cerna und an beiden Ufern des Wardar. In der Gegend von Moglena wurden feindliche Erkundungs⸗ ableilungen beim Hügel von Bahovo und bei Buyuktasch zurückneschlagen. An der unteren Struma versuchten bei Christian Kamila englische Gruppen von Erkundern, bestehend aus Insanterie und Kavallerie, vorzugehen, sie wurden aber durch Feuer zurückgetrieben.

Rumänische Front: Bei Tulcea spärliches Artilleriefeuer.

——

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 31. Juli. (W. T. B.) Generar⸗ stabsbericht.

An der Kaukasusfront nur Erkundungsgefechte.

Sinaifront: Bei Gasa leichtes, weiter östlich lebhastes Artillertefener.

Der Krieg zur See. 5

London, 30. Juli. Die Admiralität teilt mit: Eng⸗ lische Marineflieger warfen Sonnabendnacht mehrere Tonnen Bomben auf Brügge, Thourout, Middelkerke und Ghistelles. Gute Ergebnisse, zahlreiche Explosionen. Die Flugzeuge find zurückgekehrt.

Noliz: Von zuständiger Stelle ersfährt „W. T. B.“, daß bei diesem Angriff kein militärischer und nur unbedeutender sonstiger Schaden angerichtet worden ist.

Kopenhagen, 1. August. (W. T. B.) Die dänische Gesandtschaft in London meldet: Der dänische Dampfer „Ingeborg“, auf der Reise von Göteborg nach Rouen mit Stückgut, ist in der Nordsee versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet.

Haag, 1. August. (Meldung des Korrespondenzbüros.) Amtlich. Da von der britischen Regierung die Nachricht eingetroffen ist, daß das Legen von Minen im neuen britischen Minenfelde nicht länger aufgeschoben werden kann, und da die genaue Abgrenzung derwoffen gelassenen schmalen Fahrrinne erst geschehen kann, wenn genaue astro⸗ nomische Ortsbestimmungen möglich sind, so ist die Fahrt um 1; von England vorläufig als äußerst gefährlich zu

Literatur.

Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsamm⸗ lungen, 38. Band, Heft 1 und 2. Berlin 1917, G. Grotesche Verlagsbuchhandlung. Im Zusammenhang mit seinem großen MWerk über die Zeschnungen Raffaels hat Oskar Fischel auch lie umbrischen Künstler eingehend erforscht. Im vorliegen⸗ den Toppelheft des Jahrbuchs der Königlich Preußischen Kunstsamm⸗ lungen veröffentlicht er die reichen Ergebnisse seiner Untersuchungen. Jene Maler, um ihrer selbst willen wie durch ihren Einfluß auf den jungen Raffael wichtig, sind oft in der Literatur besprochen, aber üͤber ihre Werke und deren Zeitfolge gibt es neoch manche ungelö’e Froge. Das gilt im besondern von Perugino, den die Zeitgenossen und der jüngere ege für einen ganz greßen Künstler hielten, während man ihn heute, nach den erhaltenen Bildern, geringer wertet. Fischel findet hierfür die Erklärung in dem Verlust bedeutender Werke seiner Frühzeit. Er vermochte Entwurf und Stil etlicher früherer Bilder Perugins wie ihren Einfluß auf jene Zeit aus Zeichnungen nachzwweisen. Ja, mehr als das: er hat die malerischen Probleme, die Perugino fesselten, und die von ihm gefundenen Lösungen überzeugend klar⸗ gelegt. Er weist des Umbrers Abbängigreit von der lichten Parstellungeweise Pieros dela Francesca und von der plastischen Raumgestoltung Verccchios wie die Zusammenbänge mit Leonardo dr Tiaci, Ghtrlandajo und anderen Malern und Bildhauern nach. So entstand eine neue Bewertung Peruginos, der von den Besten seiner Zeit lernte und doch fünslerisch selbständig blieb, und zugleich rermochte Fischel eine feinsinnige Erklärung mittel⸗ nantencher und toekanlscher Art zu geben. Max J. F bespricht den niedecländischen Maler Pieter Coecke van Alost, der von jeher durch seine Türkenholzschnitte bekannt war. Die Kom⸗ positicn eines Abent mahls von ihm ist in nicht weniger als sieben Wiederholungen bekannt. Im Anschluß an diese Arbeiten und einige dem Künstler zugeschriebene Zeichnungen weist der Verfasser noch andere Werke von ihm nach. Sechs Bilder von Albrecht Alt⸗ dorfer, die bislang als Danstellungen der Quirinslegende galter, ven 8 Hans Tietze als Szenen aus der Geschich:e St. Florians nachgewiesen⸗

Jabrbuch des Norddeutschen Lloyd 1916/17. Der Krleg vund die Seeschiffahrt unter besonderer Berücksichtigung des Rorddeutschen Leyd. III. Tell. Welt⸗Reiseverlag, S. m. b. K., Berlin.

riedlaänder

Nachmittags 2 bis Abendse 11 Uhr g.

. Au diesem Jahre trägt das Jahrbuch des Nord⸗ deutschen Llovyd den Stempel des Kriege je rbuchs. Die geschichtlichen Darstel ungen des erften Teilecs des Jahrbuchs, die sich einer der Kriegsenrwicklung des letzien Jahres gerecht werdenden an⸗ schließen, behandeln in erster Lmie die Entwicklung des Nerddeutschen Lloyd in den letzten zehn Jahren, die Entwicklung des Maschinen⸗ und Ivpgenieurwesens an Bord der tiansatlantischen Dampter des Nord⸗ dcutschen Lloyd, den Stauereibetrieb, das Heuerwesen und die deutsch⸗ amerikanischen Seeposten. Der zweite Teil des mit einer Reihe von Bildern in Kupferttefdrrck ausgestatteten Jahrbuchs ist ausschließlich den Kriegsere'gnissen gewirmet. Wir 686, daraus, daß von den 6000 m den Fahnen und zur Marine einberufeven Angestellten des Norddeutschen Llcyd 265 gefallen und eiwa 400 mit dem Eisernen Kreuz arsgezeichnet sind, davon 32 mit dem Eisernen Krerz 1. Klasse. Ter Generaldirektor Heineken verbreitet sich in einem lärgeren Auf⸗ satze über die deutsche Handelsschiffehhrt im Weltkriege, in welchem er Mitteilungen über die Betätigung des Norddeutschen Lloyd während des Krieges macht und Betracktungen über die wirtschaftlichen Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten insbesondere auf dem Gebiete von Handel und Schiffahrt anstellt. Aus dem weiteren Inhalt des Jahrbuchs fleirn erwähnt eine Darstellung der Beschlagnahme der deutschen Schiffe in italtenischen und portugiesischen Haͤfen, eine Abhandlung über das erste Handelstauchboot „Deutschland“, eine Schilderung des Lebens an Bord des durch den Krieg im Ausland festgehaltenen Schulsch.ffes des Nord⸗ deutschen Lloyd „Herzogin Cecilie“ und Mitteilungen über die Kriegs⸗ fürsorge des Norddeutschen Lloyd für seine Angestellten und Arbeiter. Der dritte Abschnitt des Buches enthält die Personalargaben der Verwaltung und gedenkt des am 20. Mai, wenige Wochen nach seinem vierzigjährigen Jubiläum, verstorbenen ehemaligen Präsidenten Konsuls Fritz Achelis. Im letzten Teile des Buches findet der Leser übersichtliche Zusammenstellungen über den Betrieb des Sueskanals im Weltkriege und über den Panamakanal. Der reiche Inhalt des Jahrbuches macht auch die dier jährige Ausgabe 42*9 einem schäͤtzens⸗ penten Nachschlagebuch für alle an Handel und Schiffahrt beteiligten

reise. 1

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ 3 maßzregeln.

Bern, 90. Juli. (W. T. B.) Wie dem „Nouvelliste de Lyon“

aus Marseille gemeldet wird, berichten chinesische Blätter, daß auf den

Philippinen in der Prrvinz Bohol die Cholera ausgebrochen sei. In zwei Tagen hätten sich 33 Fälle ereignet.

Verkehrswesen.

Der Privatfelbpaketverkehr ist welter zugelassen für die österreichisch⸗ungarischen Feldpsstämter 190, 252, 257, 318, 384, 456, 457, 458, 459 und 640, dagegen eingestellt für die Fen ponämter 49, 120, 144, 153, 229, 260, 286, 298, 365, 379, 402, 453, 509, 518, 618, 634 und 637.

Theater und Musik. Volksbühne (Theater n Bülowplatz).

Johannes Poebber, der Bearbeiter der Musik Robert Schumanns, die das gestern nm ersten Mal auf der Volksbühne aufgeführte Singspiel „Fahrende Mustkanten“ ven Hans Gaus umrahmt, hat vor der Aufführung eine längere Erklärung an die Zeitungen versandt, in der er seine Arbeit künstlersch zu recht⸗ fert⸗gen sucht. Das war überflüssig, denn die Zusammenstellung eines Blürenstrauf es von Melodien eines Tonmeisters zu einem Orchester⸗ stück oder, wie es im „Derimäderlhaus“ schon geschah, für eine Bühnenhandlung, breibt natürlich jedem unbenommen. Anzpruch auf besondere künstlerische Bewertung kann er darum nicht er⸗ heben. Genau so we im Dreimäderlbaus“ einige Vorgänge aus dem Leben Franz Schuberts zu einer aufföhrbaren Handlvng ver⸗ arbeitet und diese mwit einer von Robert Berté orchestrierten Blütenlese Schubertscher Musik umwunden worden ist, ist in den „Fahrer den Masikansen“ mit Rebert Schumann versahren worden, dessen schönste Lleder und Weisen Jobannes Doebber mit mehr Geschick als Geschmeck in die Orchestersprache übertragen und in den Rahmen der Handlung eingefügt bat. Doaß die für ganz andere Zwecke be⸗ stimmten, ganz andeten Stimmungen entsprossenen zaren Gebilde der Schumannschen Muse im grellen Licht der Bühnenrampe viel von ihrem Duft und Schmeiz abstreifen mußten, war für die Kenner und Verehrer Schumannscher Musik von vornherein klar. Aber an einen solchen engbegrenzten Zubörerkreis wendet sich Doebber ja nicht, sendern an die, die im Theater Unterhaltung suchen. Und sie wird ihnen hier wenigstens in anständiger Form geboten. Die Handlung fübrt Schumanns Werben um Clora Wieck vor. Der Vereinigung der Liebenden widersetzt sich ker Vater, der Mrsikkritiker Friedrich Wieck, dessen Einwilligung zur Ehe gerichtlich erstritten werden u. Nach einer Aufführung von „Paradies und Peri“, in der Wieck erst Schumanns musikalisches Genie erkennt, erfolgt dann zum Schluß die Aus⸗ söhnung mit Tochter und Schwiegersohn. Ueber seine Bearbeitung der Schumannschen Musik, die in notengetreuer Fassung übernommen wurde, äͤußert sich Doebber selbst folgendermoßen: „Der Anteil, den ich an der Bearbeisung der Schumannschen Musik hake, be⸗ sieht erstens in ihrer dem Stenengang ent prechenden Auf⸗ wahl der Klavierskizzen, Lieder und Chorwerke, die ich meist ungetürzt wiedergebe, sodann in der von der ersten bis zur letzten Note eigenen Instrumentation der Schumannschen Mosik, auch da, wo sie vom Meister vorliegt. Dies war notwendig, weil Schumanns orchestrale Fassung den Bühnengesetzen nicht ent⸗ spricht und unser Ohr heute auf sarbenreichere Klargwirkungen ein⸗ gestellt ist“. Die Aufführung, in der die Hauptrollen von Mit⸗ gliedern des Hoftheaters in Cassel dargestellt und gesungen wurden, wo das Singspiel bereits mit Errolg gegeben worden ist, konnte voll⸗ auf besriedigen. Der Tenorist Fritz Windgassen spielte und sang den Schumann in guter Haltung und mit edlem Feuer; er erzielte mit dem Liede „Du meine Seele, du mein Herz“ die tiefste Wirkung. Tania Oumiroff, die hier von der Kurfürssenoper her noch in bester Er⸗ innerung ist, war ihm als Clcra Wieck ebenbürtig, sie traf die zarte Stimmung des Liedes:, Der Nußbaum' besonders gut; auch „Uebeꝛ'm Garten durch die Lüfte“ mwurde von ihr sehr schoͤn gesovngen. Ein zweites, munteres Liebespaar wurde von Emil Lücke und Lotte Bake sehr flott gegeben. Sie mußten den reizvollen Zwiegesang „Wer pocht an meine Kammertür“ auf allgemeines Verlangen wiederholen. Unter den anderen Mitmirkenden sind noch die Herren Bergmarn und Berend sowie Friedrich Kühne in der Spe chrolle des Wirck mit Arnerkennung zu nennen. Für eine geschmackvolle Ancidnung der Bühnenvorgänge hatten der Casseler Spelletꝛer Hermann Beyer und der Direktor Sla ek beslens gesorgt. An der Spitze des sehr schön spielenden Bluthnerorchesters lestete Johannes Doehker seibst mit Unsicht sein Werk. Starker Beifall des bis auf den letzten Platz gefüllten großen Hauses rief zum Schluß alle Beteiligten auf die Bühne.

Mannigfaltiges.

Auf der Treptower Sternwarte wird der Marinefilm „Graf Dohna und seine Mawe“, mit erläuterndem Vortrag des Direktors Dr. Archenhold, wegen des großen Zuspruches am naͤchsten Sonntag um 3, 5 und 7 Uhr. sowie am Montag, Mittwoch und Sonnabend nächster Woche um 5 und um 8 Uhr vorgeführt werden. Am Dienstag, den 7. August, Abends 7 Uhr, Prsch⸗ der Direktor Dr. Archenhold über unser Planetensystem’. Am Mittwoch, den 8. August, Abends 8 Uhr, findet ein Lichtbildervortiag von Dr. Hans

*

Henning: „Mit den Haubiten durch Kurland“, stait. Mit dem

Foßen Fernrohr werden am Tage gewalzige w“ ie sich neu gebildet haben, und Aberds Doppeisterne sowie der be⸗ rühmte Ringnebel in der Leier u. a. Faigr. Die Sternwarte ist von eöffnet.

1

Wer die alte Schikderung von fruchikar’n Ländereien und blübenden Städten in Syrien und Palästina mit ihrem heutigen Zustand der Verötang perateicht, pflegt die besorgte Frage zu äußenn, od denn diese Alten Fruchttäler und Getreidee benen nicht wieder neu besiedelt und zu neuem Lehen erweckt, ob richt durch weitsichtige Arbeit dort wieder neue Rohstofferzeugungegebiete und Absatzgebicte für ursere Industtie geschaffen werden könnten. Aber wie tie Städte in Trümmer gesunken sind, so ist auch vielfech der waldnäbrende Boden von den Bergen abgewaschen worden, die jetzt ebenso kahl aufragen wie die Ruinen zu ihren Füßen. An anderen Stellen sind alle Brunnen versiegt, die Zisternen verfallen. Auch ist die Frage der Neubestedlung nicht allein abhängig von den landwirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern auch von den übrigen Daseinsbedingungen ciner dichteren Bevölkerung, die ehemals vorhanden waren, aber durch den Wechfel der Weltloge und den Wandel der Handelsverhältnisse sich geändert haben. Wenn auch an cinigen Stellen wie im Hauran⸗ gebict cine Neubesiedlung zum Teil in erheblicherem Maße statt⸗ gesunden hat, so muß man sich doch gewärtig halten, daß der ven der spärlichen Wasserversorgung abhängige Ackerbau von seber nur geringen Umfang hatte, daß die Weidewirtschaft dagegen chon bedeutender war, während der größte Teil der Bevölkerung vom Durchgangshandel lebte. In ciner bedeutungsvollen Abhandlung zur ostsyrischen Neubesiedelungsrage in dem soeben erschlenenen peßt des „Archivs für Wirtschaftsforschunz im Orient“ gibt der bekannte Orientalist Professor Enno Littmann, der auf mehreren Relsen die Ruinenstätten eingehend durchforscht hat, eine Uebersicht r ihre Lage, Erhaltung, frühere Ausrdehnung und Bedeutung. Er berichtet, daß das nork syrische Bergland zwischen Apamea und Antiochten das eigentliche Land der verlassenen Städle ist. „Zur Zett als diese Städte bewohnt waren, muß der Fels mit einer fruchtbaren Humuserde bedeckt gewesen seir, und auf diesem Boden müssen auch Büsche und Wälder ge*standen haben. Um die frühere Bewohabarkeit wieder zu erreichen, mößte man mühsam wieder eine neue Erdschicht schaffen Bäumchen um Bäumchen mit Erde um⸗

eben, diese Erde wiederum durch niedrige Wälle vor dem Abschwemmen

schüten, wie men es ja bereits in Südpalänina, namentlich auf dem Oelberg, getan hat. Aber damit nicht genug. Es müßten diele neue Straßen und Wege aagelegt werden, und zu allererst müßten die beiden be⸗ deutendsten Städte des Altertums, für die diese Berge das Hinterland bildeten, Antiochien und Apamea bch dozu bequemen, ihren fruͤheren Umfang wieder anzunehmen. H ne die Reichümer dieser beiden Stäadte wären die großen Landaüter in den Bergen nicht möglich. Auch müßte z. B. für den Dschebel Simlan ein neuer Säulenheiliger kommen, der wieder so viele Pirger anzöge, daß die Klöster in der Nähe voll würden und die Herbergswirte auf ihre Rechnung kämen.“ Nach diesem Urteil eines der besten Laadeskenner wird man gut tun, die Aussichten der Neubesiedelungssrage der ostsyrischen Ruinenfelder und ihrer wirtschaftlichen Zukunft nicht mit übeemößiger Hoffnung zu Heteeeten. 8

London, 1. August. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mel⸗ dung des „Reuterschen Bürcs“ hat sich in Südwales in einer Werkstätte für Geschoßbedarf eine Explosion ereigret, durch die die Anlagen beschädigt wurden. S.chs Personen wurden getöter und drei verletzt. e1“

St. Petersburg, 1. August. (W. T. B.) „Petrogradskajꝛ Gozetta“ meldet aus Kamenec⸗Podolek in Südpodolien, die Stadt sei voll von gapfnflüchtigen, die in großen Massen von der Front geflohen seien und die Eisenbahn⸗ stationen belagerten. Die Einwohner befürchteten Plün⸗ derungen. Alle öffentlichen Einrichtungen hätten schleunigst Vorbereitungen getroffen um die Stadt zu verlassen. In Mogkau hat ein verheerendes Feuex die Lagerplätze der Ohasiatische Komragnte keimgesucht, wobei Baumwolle für drei M n und Tabak sür zwei Millionen Rubel bernichtet wurden. 1

Kdpenhagen, 1. Auguvst. (W. T. B.) Der Kapitän des

norwegischen Dampfers Kristianiafjord“, der vor einiget

Zeit bei Kap Race auf Grund geraten ist, hat am 19. Juli nach Kristianta telegraphiert, daß infolge starken Südwestwindes und hoher See der Dampfer als verloren zu beltrachten sei. Das Schiff ist mit 10 Millionen Kronen versichert.

Stockholm, 31. Juli. (W. T. B.) Der deutsche Dampfer „Ingrid Horn’ ist vergangene Nacht außerhalb von Dalaro von dem schwedischen Dampfer „Bergwik“ überfahren worden. Die ganze Besatzung des deutschen Dampfere, wahrscheinlich 20 bis 30 Mann, ist mit Ausnahme eines Mannes umgekommen, ebenso zwel schwedische Letsen.

DeFies ton, 2. Augost. (W. T. B.) Laut Meldung des „Reuterschen Büros“ hat eine Menge vermummter Leute in Butte im Staate Montara ein Mitglied des Vollzugsausschusses des Ver⸗ bandes „Jadustrial Workers of the World“ gelyncht, der für die Friedensbewegrng tätig war.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Familiennachrichten.

Verlobt: Frk. Else von Hinckeldey mit Hrn. Vizewachtmeister d. r. Georg Genschow (Gut Haus Beralinden b. Naumburg a. S. Im Felde). Frl. Liesel Böhme mit Hrn. Leutnant d. R. Herbert Rüster (Breslau)..

Verehelicht: Hr. Ernst⸗Albrecht Frhr. von Eberstein mit verw. Fr. Cen Portwich, geb. Friedemann (Altenburg b. Naumburg

a. d. .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant d. R. Herbert Kersten (Charlottenburg). Hrn. Landrat von Putskamer (Swine⸗ münde). Hrn. Oberleutnant d. L. Reg.⸗Ass⸗ssor Hermann von Consbruch (Stöckel⸗Kauffung a. Katzbach). Hrn. Leutnant d. R. Referendar Reitzenstein (Breslau). Eine Tochter:

rn. Legatione sekretär Hermann Ed. von Sim son (Bern/ Zürsch). 8 88. Fnüloßeger Kichhmagen Kenzo). B“

üurt Landsberg angschütz, Kr. Brieg). Hrn. mann Thecbald v. Hülst (Magdeburg). 8

Gestorben: Hr. Oberlehrer a. D. Prof. Dr. Karl Wilhelm Möller (Bad Ems). Hr. Hüttendtreitor Eugen Hilgenstock (Gröba⸗ Riesa). Fr. Hauptmann Marie Elisabeth von Brands, geb⸗ Fei Horneck v. Weinheim (Schloß Oppenwesler, Fea SFe

r. Provinztalrentmeister Agnes Leist, ger. Thile (irahdeburd).

e-

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlollenburg.

Verantwortlich für den Der Vorsteher der Geschäftsstelle.

echnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. uck der Norddeutschen Buchdruckerei und Bersgasanstal

Berlin, Wilhelmstraße 22. Drei Beilagen 1 sowie die 1567. Aasgabe der Deutschen Veelustliß.

dentschen Nei

entsches Reich. Preußen. Berlin, 2. August 1917.

Der Bundesrat versammelte sich heut r Voll⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschu ich. Sete ereher en Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.

Am 30. Juli ist der vortragende Rat im Kultus⸗ ministerium, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Freus⸗ berg im 75. Lebensjahre nach längerer Krankheit sanft entschlafen.

Joseph Freusberg wurde am 23. September 1842 in Olpe in Westfalen als Sohn des Kreisgerichtsrats eusberg geboren. Nach Besuch der Gymnasien in Paderborn und Arnsberg legte er an letztgenannter Anstalt 1861 die Reife⸗ prüfung ab und widmete sich sodann an den Universitäten Bonn, Heidelberg und Berlin juristischen Studien. Im September 1864 trat er als Auskultator in den Staatsdienst, 1866 wurde er zum Gerichtsreferendar und 1870 zum Gerichtsassessor ernannt. Im Jahre 1870 erfolgte seine Ernennung zum Landrat. In dieser Eigenschaft wurde ihm zunächst die Verwaltung des Land⸗ ratsamts in Olpe und von 1883 ab die des Kreises Arnsberg übertragen. 1886 erfolgte seine Ernennung zum Mitgliede des Bezirksausschusses zu Berlin und zum Stellvertreter des Präsidenten desselben mit dem Titel Verwaltungsgerichts⸗ direktor. Am 1. Süee 1899 trat Freusberg als Hüfsarbeiter in das Kultusministerium ein. Hier wurde er im März 1900 sum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat und im März 1903 zum Geheimen Oberregierungsrat ernannt. 1913 wurde ihm der Charakter als Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat mit dem Range eines Rates 1. S verliehen. Den Feldzug 1866 hatte er als Offizier beim Westfälischen Infanterie⸗Regiment Nr. 37 mitgemacht; als Hauptmann ist er aus dem Heeresdienste geschieden. An Ordensauszeichnungen besaß Freusberg außer der Kriegsauszeichnung 1866 den Königlichen Kronenorden 2. Klasse und den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und der Köäniglichen Krone. Em Mann von begeisterter Liebe zu König und Vaterland, ein treuer Sohn seiner Kirche, hat der Verewigte in seiner fast 53jährigen, an Arbeit und Erfolgen reich gesegneten Dienstzeit alle ihm übertragenen Amtspflichten stets in vorbilblicher Pllichttreue erlebigt. Sein großes Wissen, sein klares, sach⸗ liches Urteil, die Zuverlässigkeit seines Charakters und sein hervorragendes Verwaltungsgeschick, verbunden mit reicher Erfahrung, haben seine Dienste im Kultusministertum auf den ihm übertragenen schwierigen und wichtigen Arbeits⸗ gebieten besonders wertvoll gemacht und seinen Verlust schwer ersetzbar. Wie er sich stets der größten Wertschätzung und Anerkennung seiner Vorgesetzten zu erfreuen hatte, so ge⸗ wann ihm seine vornehme Gesinnung, sein freundliches, herz⸗ gewinnendes Wesen die Liebe und Verehrung aller seiner Mit⸗ arbeiter. Dies fand besonderen Ausdruck in den Ehrungen, die ihm bei der Feier seines 50jährigen Dienstjubiläums er⸗ wiesen wurden und in dem Danke des Jubilars, in dem er be⸗ tonte, daß ihm das Wohlwollen und Vertrauen seiner Vorgesetzten, das S und freundschaftliche Ver⸗ hältnis zu allen seinen Mitarbeitern seine Tätigkeit im Kultusministerium stets besonders lieb und wert gemacht habe. Am 16. Januar d. konnte er anscheinend noch in körperlicher Frische und Rüstigkeit inmitten der Vertreiung des Kreises Olpe die hundertjährige Wiederkehr des Tages alich begehen, an dem ein Freusberg die landrätliche Verwaltung dieses Kreises übernommen hatte, die seitdem bis auf den heutigen Tag stets von einem Mitglied seiner Familie geführt ist. Mit stolzer Genugtuung erfüllte es ihn, daß sein ältester Sohn an diesem Tage die Allerhöchste Ernennung zum Land⸗ rat des Kreises erhielt, den er selbst über 13 Jahre verwaltet atte, und mit freudigem Dank empfing er die Allerhöchste

undgebung, in der die treuen Dienste seiner Familie gnädige Anerkennung fanden. Nicht lange darnach segann ein an⸗ scheinend garingfügiges Leiben sich zu verschlimmern, im Früh⸗ jahr mußte er sich klinischer Behandlung unterziehen, die nach anfͤnglichem guten Erfolge ihm leider dauernd nicht mehr beffen tonnte. Mit ihm ist ein edier Mann dahingegangen, lfechaührt n shrrr 5 1a. b-. 9 8 eines irdischen Königs, dem alle, die ihn gekann stets ein ehrendes Gedächtnis⸗ bewahren werden. 8 8.

5

VDor einiger Zeit ist beim Reichsamt des Innern im Ein⸗

vernehmen mit dem Kriegsamt eine Reichskommission zur Sicherstellung des Papierbedarfs gebildet worden, die ha Sehe gen Vertretern der Papiererzeuger und Ver⸗ raucher be steht. Aufgabe der Reichskommission ist in erster Linie die Sicherstellung des notwendigen Papierbedarfs der ”öS; und Zivilbehörden. Die Kommission soll serner der 1 eichsverwaltung Vorschläge für zweckentsprechende Verteilun der zur Verfügung siehenden Mengen von Papier, Karton un Faxs. machen und bei den Verbraucherkreisen auf die durch ie Papierknappheit gebotene Sparsamkeit in der Verwendung hinwirken. Vorschlaͤge und Anregungen, den Papierverbrauch betreffend, werden zmecmaßig aus chlleßlich an die Reschs⸗ ommission zur Sicherstellung des Papierbedaris in Berlin C. 2.

Breitestraße 8/9 (Fernsprecher: Zentrum 109 76 bis 109 79),

gerichtet.

Immer noch sind große Bestände an Speiseöl im Verkehr und werden zu ungewöhnlich hohen, oft 8 ucherpreisen f den Handel gebracht. Es wird deshalb ausdrückli darauf hingewiesen, daß es handelsfreies Speise öl (Mohr⸗, decse ich Dlteähet 1 cht 1. 182 1.

sverordnung ist Speiseül dem Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fetie, Berlin, Unter den Lmnben 6. anzumelben umih auf Verkangen abzuliefern. Ausländische

für Instizwesen und der

der Treppenkäuser, Auf

unterhalten und erförberlichenfalls zu ernenetn.

lin, Donnerstag, den 2. Augrst

Ware unterliegt ebenfalls der Anmelde⸗ pflicht und ist nicht, wie irrtümlich verkehrsfrei.

und Ablieferungs⸗ oft angenommen wird,

Die vielfachen Veröffentlichungen, in denen von der Versendung von Lebensmitteln an Kriegsgefangene abgeraten wurde, scheinen leider immer noch nicht die volle Wirkung gehabt zu haben. Wenigstens muß man das aus dem Umstand schließen, daß neuerdings sogar seitens der Kriegsgefangenen selbst gebeten wird, die unwirtschaftliche Versendung von Butter, Schinken, Speck und Wurst doch endlich einzustellen und diese Nahrungsmittel lieber in der Heimat 8 verwerten. Die Gefangenen wissen eben, daß nur in den eltensten Fällen diese Feüfn Dinge sie erreichen, und daß die Mehrzahl solcher Pakete lediglich unseren Feinden zugute kommt, die sich daran auf Kosten der deutschen Bevölkerung bereichern, wenn die Lebensmittel nicht schon durch den langen Transvort verdorben sind. Wer ohne Schädigung der deutschen Volkswirtschaft haltbare Lebensmittel auf ge⸗ sichertem Wege unter dem Zeichen des Noten Kreuzes ver⸗ senden will, wende sich an die örtlichen Hilfsstellen für Kriegs⸗ gefangene, die ihm die notwendige Auskunft erteilen erden.

¹

EI1I1“ 8 9 9

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hat den nachfsehenden Aufruf an die Bevölkerung Berlins und der Marken gerichtet:

In den letzten Wochen ist die städtische Bevölkerung in immer steigendem Maße dazu übergegangen, selbst auf das Land hinauszufahren, um Lebensmittel unmzitelbar vom Erzeuger zu erwerben und mit nach Hause zu nehmen. Dies steht, soweit die Lebensmittel der öffemlichen Bewirtschaftung unterliegen, im Widerspruch mit den bestebenden Bestimmungen, welche die Veräußerung und Ausfuhr solcher Lebensmiltel aus den Land⸗ kreisen verbieten. Das Zuwiderhandeln gegen diese Vorschriften ge⸗ fährdet die vom Staat geordnete Erfassung und Verteilung der Lebensmittel und bedroht daher die allgemeine Versorgung der Stadt⸗ bevölkerung. Es ist unzulässig, daß einzelne duxch Hamster⸗

fahrten einen Vorteil vor ihren Mitbürgern zu erlangen

en.

Noch darüber hinaus ist aber in letzter Zeit zu beobachten, daß viele Personen auf das Land hinaus fahren, nicht nur um Lebens⸗ mittel zu erwerben, sondern um sie heimlich oder mit Gewalt zu entwenden; sie entblöden sich nicht, stehende Feld, und Gartenfrüchte anzutasten, oft lange vor ihrer Reife. Der Schaden für die Land⸗ wirtschaft und für unsere künftige Versorgung liegt auf der Hand. Felddiebstahl und Beschädigung von Feldfrüchten ist im 81682 ecerach en fanberlich. Ic 1 88 d0t

rengstes Eingreifen er erfordexlich. abe daher den Bebörden die scharfe Durchfübrung nachstebender Ver⸗ ordnungen zur Pflicht gemacht. Wo es nalig ist, wird milt⸗ tärische Hilfe aufgeboten werden. „Ich vertraue, daß auch der gesunde Sinn der Be⸗ völkerung sich gegen das gemeingefährliche Treiben der

Hamster und Felddiebe auflehnt.

Berlin, den 31. Juli 1917. 1

Der Oberbefehlshaber in den Mark von Kessel, Generaloberst.

Die in diesem Aufruf erwähnten, unter dem 31. Juli er⸗ lassenen Verordnungen lauten:

Um der Gefahr entgegenzutreten, daß durch Unacht⸗ samkeit beim Feueranmachen und Rauchen Brände entstehen, durch welche Kriegsmaterial vernichtet und die Be⸗ friedigung der Heeresbedürfnisse gestört wird, bestimme ich hiermit im Interesse der öffentlichen Sicherheit für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg auf Grund des §8 9 b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 (Gesetzsammlung Seite 451): G

I.

„„ Das Rauchen, Feneranmachen und Mithringen von Feuerzeug Saseee⸗ zum Betriebe nicht unbehingt erforderlich ist ist 1) auf dem gesamten umzäunten oder sonst abgearenzt⸗n Gelände oller Feuerwerk laborgtorien, Sprengsloffabriken und Munitions⸗ sülstellen einschließlich der staaflichen Irstitute; ausgenommen sind 8 bea ei Penntesen Peebocenahen gne 68 1. schen IJoststuten unbedingt, bei privaten Unternehmungen, soweit die ecastlenhed⸗ es valeh;, b 2) in allen Höfen sowie Betriebe⸗ und Lagerräumen einschl ießlich e, Flure, Gänge usw. in denen Pulver und andere Sprengstoffe Fe. Munition oher Munitionsteile her⸗ gestellt, verarbeitet, gelagert ober befördert werden,

3) in allen Werkstätten, Lagerräumen und Höfen, in denen leicht entzündbare Geenständr, wie Holz, Papier, Baumwolle, Lack, Petroleum, Del usw., bemgettellt, gelagert oder perarbettet

4) auf dem gesamten Eelände des Berliner Osthafens.

Weitergehende Verbote in Polizeiverordnungen oder in Arbeitt⸗ ordnungen werden durch dieses Verbot nicht berührt.

Die Mirektoren der stgatlichen Intitute und Depots sind be⸗ fugt, für den Hereich des Hepots Ansnahmen von dem vorstehenden Verbot zuzulassen, dieselbe Befugnis steht den Ortspolizethehörden für die in isem Hezirk gelogenen Fabriken, Betriehs, und Lager⸗ räumen zu. Die Befreiung von dem Verbot, ist an Ort und Sielle deuslich kenntlich zu machen. 11

f. .Diese Bekanntmachuͤng ist in allen zu 1 genannten Stellen in

deutlich lesbarer und in die Augen fallender Weise anzuschlagen. te

Ebenso sind in allen Ränmen, für welche deses Verdot gilt, Schi mit der Aufschrift Rauchen bei ebecat gesnehen nstan

Anschsäge sind mwaährehd der gamen Dauer des Krlegozu 8 zu

Diese Bekanntmachung tritt mit dem 6. August 1917 in Krast. Am gleichen Enge miti meine Bekanmmachung vom 18. November 1915 0. Nr. 49 519 außer Kraft. . Der Oberhefehiubabrr in den Marken:

vdn K b ffek⸗ Se nesalsbenerfe

über den Belagerungszustand bestraft.

Aeußern Grafen Czernin Besprechungen hatte,

Jsekretar im Auswärtigen Amt von Stumm und der öste E1““ Meideinc solo⸗ade Auals F“

Auf Grund des § 9b des Gesetzes über den Belagerungs⸗ Füchh bestimme ich für das Gebiet der Stadt Berlin und er Provinz Brandenburg: 1.

Es ist verboten, W tes Saatgut sowie ange⸗ baute Garten⸗ oper Ferefragte in Garten⸗ oder Obst⸗-⸗ anlagen oder auf Aeckern, Wiesen und Weiden zu be. schädigen oder von dort zu entwenden. 1“ 8

Zuwiderhandlungen werden auf Grund des § 9b des Gesetzes 8

Diese Verordnung tritt nucdis 4. August 1917 in Kraft. Zugleich teunt meine Bekanntmachung vom 25. Mai 1917 O. Nr. 178 591 außer Kraft. 6 Der Oberkbefehlshaber in denu Marken. von Kessel, Generaloberst. 8

Auf Grund des § 9b des Gesetzes über den Belagerungs⸗ zustand bestimme ich für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg: 8

Lebensmitte!, welche der öftentlichen Bewirtschastung unterllegen. insbesondere Getreide, Mebl, Brot, Grauyen, Grütze, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Fleisch (auch Schinken und Wurstwaren), Spech, Misch, Butter und Cier, darf der Erzeuger an nicht ortsangehörige Personen nur abgeben, wenn sie ihm eine schriftliche, auf ihren Namen lautende Zulassungsbescheinigung des für den Erzeugungsort zuständigen Landrats (in Stadtkreisen des Magistrats) vorweisen. 1 G

Nur dersenige darf die unter § 1 fallenden Lebensmittel außer⸗ halb seines Wohnorts erwerben oder sich zu ihrem Erwerb erbieten,

welcher eine Zulassungsbescheinigung gemaß § 1 vorweist.

83. 8 Bei unentgeltlicher Abgabe geringer Mengen der unter 1 fallenden Lebensmittel kann die Zulassungsbescheinizung (68 1 und 2) durch eine schriftliche Genehmigung des fuͤr den Erzeugungeort zu- flät digen Gemeinde⸗ oder Gutsvorstehers ersetzt werden.

„Arsnabmen von den Bestimmungen der §§ 1 bis 3 kann die zu- ständige Verwaltungsbehörde zulassen. 1 Lebensmittel, welche entgegen den Bestimmungen der 66 1 bis 3 erworben sind, unterliegen einschließlich ihrer Verpackung oder Um⸗ hüllung der polizeilichen Beschlagnohme. Der Nachweis des rechtmäßigen Erwerbs liegt demjenigen ob, in dessen Besitz oder Gewahrsam die Lebenemittel gesunden sind⸗ 1— Die Polizeibeamten, Gendarmen und Polizeihtlfs⸗ kräfte sind verechtiat, zur 2 dscfübhung b1 Bestimmungen die Babnsteige, Gepäckräume und sonstigen Diensträume der Eisenbahnverwaltungen sowie die Abteile der Züge zu betreten und dort Durchsuchungen vorzunehmen. Die zur Repelung des Verkehrs getroffenen Be⸗ stimmungen der Eisenbahnbehörden sind dabei zu beachten. § 7. 3 4. Sämtliche von den zuständigen Verwaltungsbehörden erlassenen Anordnungen über die Bewirtschaftung und den Verkehr mit den im § 1 bezeichneten Lebensmittein bleiben neben den Bestimmungen der §§5 1 bis 3 in Kraft. 18 11“ Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen der 88 1 bis 3 werden auf Grund des § 9 b dis Ges tzes über den Belagerungs⸗ zustand bestraft.

§ 9. Diese Bekanntmachung tritt mit dem 4. August 1917 in Kraft. Zugleich tritt meine Bekanntmachung vom 30. März 1917 O.⸗Nr. 168 228 außer Kraft. . 5. Der Oberbefehlshaber in den Marken. von Kessel, Generaloberst.

vA4A4X“ ““ In der letzten Gessmtlizung des Vorläufigen Staatsrates unter dem Vorsitz des Vizemarschalls Pamorski wurden, wie „W. T. B.“ aus Warschau melbet, nach Be⸗ prechung der Ereignisse und Maßnahmen der letzten Tage itteilungen der Kommissare über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit, betreffend Bildung einer polnischen Regierung, entgegengenommen und der Entwurf einer enisprechenden Denkschrift an den Generalgouverneur von Beseler angenommen. Auf Antrag des Heeres⸗ ausschuffes wurde beschlossen, den invaliden Legionären schon jetzt, vor der gesetzlichen Sicherstellung ihres Lebensunter⸗ halts eine sofortige Unterstützung zuteil werden zu lassen. Ferner wurde in Ausführung des Staatsratsbeschlusses vom Juli in Sachen der Rechtspflege in den Legionen beschlossen, das deutsche Militärstrafgesetz von 1872, die Strafprozeßordnung von 1898, die Verordnung, betreffend die Disziplinarstrafen, von 1872, die Vorschriften über die Führung von Beschwerden von 1894 und 1895 sowie die Verordnungen Über die Justizpflege im Heere zur Kriegszeit und die Verordnung, hetreffend das außer⸗ ordentliche Kriegsgerichtsverfahren gegen Ausländer, von 1894 als für die polnische Armee zeitweise und vorübergehend ver⸗ bindlich wie alle anderen Reglements und Militärgesetze an⸗ zunehmen. Bei der politischen Abteilung wurde ein Büro für die Vorbereitungsarheiten, die nach Beendigung der Kriegs⸗ handlungen nöͤtig werden, gebildet, das in eine geschichtliche und wirtschaftliche sowie Justiz⸗ und Finanzabteilung zerfüllt und die Arbeiten der polnischen Berufs⸗ und sozialen Vereini⸗

gungen zusammenschließt. Oesterrelch⸗ungarn. . Der Reichs kanzler Dr. Mich aelis ist behesen

ves mister de Cze un denen auch der deutsche Botschaffer in Wien Graf Wedel, der Unter

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in Wien eingetroffen, wo er tagsüber mit dem

Unahma knüpft an diehe 6 9„ 5 aMuc ꝙh

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vorstehender