1917 / 183 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Aug 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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hindern. In dem Sinne bestimme ß bei trotzdem ein⸗ getretenem Mehrverbrauch seitens des Abnehmers an die Gas⸗ anstalt je cbhm ein Aufgeid von 50 zu bezahlen ist. In besonderen Fällen kann dieser Aufpreis mit meiner Zustimmung erhöht werden.

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Der Vertrauensmann hat auf Grund der vorstehenden Bestimmungen die in § 3 der Verfügung vom 26. Juli 1917 vorgesehenen Vorschriften mit der Unterschrift „Im Auftrage des Reichskommissars für Elektrizität und Gas der Ver⸗ trauensmann“ innerhalb einer Woche nach Eingang der Ver⸗ ordnung und dieser Ausführungsdestimmungen bei ihm sowie bei den beteiligten Gemeinden und⸗Kommunalverbänden zu veröffentlithen und in Kraft zu setzen; eine Ausfertigung ist mir einzusenden. In Bahern geht außerdem eine Ausfertigung an das Königliche Kriegsministerium in München. Berlin, den 26. Juli 1917. 8

637.

Der Reichskommissar für

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Elektrizität und Gas.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

509. Liste.

Erbanteile: Die Erbanteile der franzssischen Staatsangehörigen 1) Ehefrau Ernst Levy, Klara Marie Fidele geb. Cahen, in Besoul, 2) Chefrau Viktor Sabourin, Johanna Fdele geb. Cahen, in Vesoul, und 3) Ehefrau Augustine Alexander Amandrut, Ehefrau Gabriele Fidele, geb. Cahen, in Vesoul am Nachlaß des am 27. April 1914 verstorbenen Alfons Cahen in Straß⸗ burg (Zwangsverwalter: Bürgermeister Dr. Schwander

Straßburg).

Straßburg, den 31. Juli 1917. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern.

J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Die Verfügung vom 26. Juli 1917, durch die dem Gemüse⸗ ändler ilbelm Köbhlexr und dessen Schwester Klara akob, beide in ECisenach, der Handel mit Artikeln des

täglichen Bedarfs untersagt worden ist, wird aufgehoben.

Eisenach, den 31. Juli 1917.

Der Vorstand der Residenzstadt. Der Oberbürgermeister Schmieder⸗

Königreich Preußen. . h

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Staatsarchivar, Archivrat Dr. Richter in Wetzlar und den Archivaren, Archivräten Dr. Paczkowski in Berlin und Dr. Krumbholtz in Münster den Charakter als Geheimer Archivrat und 8

dem Archivar Dr. Martiny in Osnabrück den Charakter als mit dem persoͤnlichen Rang als Rat vierter Klasse zu verleihen. 8 8

88 Bekanntmachung. 8

8 Das von mir am 31. März d. J. gegen den Kaufmann Ma HPinn in Berlin, Mohrenstraße 16, und die Firma Max Pinn erlassene Verbot des Handels mit Gegenständen des fäg⸗ lichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs, insbesondere mit Web.⸗, Wirk, und Strickwaren jeder Art, habe ich mit Wirkung vom heutigen Tage aufgehoben. 8

Berlin⸗Schöneberg, den 16. Juni 1917. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.

Bekanntmachung. 8 Bäckermeister Leo Wernick, hier, Steindamm 141, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Backware und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden.

Ksönigsberg, Pr., den 27. Juli 1917. .Der Polhzeipräfident. von Wehre

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RSBl. S. 603) habe ich der Händlerin Frau Marie Jargus, Berlin N. 54, Zebdenickerstr. 19, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitteln wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. EE11A“

Berlin⸗Schöneberg, den 19. Juli 1917. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck

Hekanntmachung. b

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915

betressend die Fernhaltuna Phesftic ae⸗ Personen vom Handel [RGBl. S. 603), habe ich dem Schläöchtermeister Heinrich Burckhardt in Berlin⸗Schöneberg, Güntzelstr. 2, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Be⸗ darfs, insbesondere mit Fleisch und Fleischwaren, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin⸗Schöneberg, den 26. Juli 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck.

Bekanntmachung.

4 Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915

ee S. 603) habe ich dem Händler Otto Rennthaler in

erlin, Adalbertstraße 73 wohnhaft, durch Verfügung vom

Fhtsgen Tage den Handel mit Gegenstaͤnden des taͤglichen

Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in begug auf dief dels⸗

betrieb untersagt.

Berlin⸗Schöneberg, den 26. Juli 1917. yDONer Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck.

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8— Se saeirt

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RSBl. S. 603) dabe ich dem Handler Mortko Fisch in

Berlin, Rückerstr. 2 wehnhaft, durch Verfügung vom heutigen Tage

den Handel mit Gegennänden des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelebetrieb untersagt.

Berlin⸗Schöneberg, den 29. Juli 1917. 9 Der Polbzeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck.

1u“ Bekanntmachung. 8

Auf Erund der Bur desroteberordnung vom 23. September 1915 zur Fernhalturg unzuverlässicer Personen vom Handel (R Bl. S. 603) habe ich dem Schankwirt August Form und seiner Ebefrou Marie Form, geb. Linde, in Berlin, Invallidenstraße 38, durch Versügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insdesondere die Abgabe von Speisen und Getränken in Gastwirtschaften, wegen Unzuverlä sigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin⸗Schöneberg, den 30. Juli 1917.

Der Polizeip äsident zu Berlin. Kriegsn ucheramt. J. V.: Dr. Falck.

Bekanntmachung.

uf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603) habe ich dem Gaßwirt Wilbhelm Böttger in Berlin⸗Schoöneberg, Hewaldtstr. 8, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs, insbesondere die Abgabe von Speisen und Getränken im Gastwirtsgewerbe, wegen Unzuverläsffigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin⸗Schöneberg, den 30. Jult 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlin. 1 Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundetratsverordnung vom 23. Sept. 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (R. Bl. S. 603), habe ich der Elektromotor⸗Vertriebs⸗Gesellschaft Friß Groß G. m. b. H. hier, Chaufseestraße 27, sowie ihrem Geschäfts⸗ führer Friedrich Groß, hier, Chausseestraße 104, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des Kriegs⸗ hedarfs, insbesondere mit Motoren, wegten Unzuverlässigkeit in

bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. 1

in, den 30. Juli 1917.

Der Polheipräsbent. J. 2.: Dr. Lehmann

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915

zur Fernhaltung unzuverläfsiger Personen vom Handel (RG Bl. S. 603) habe ich der Kaffee, und Hotel⸗Betriebsgesellschaft m. b. H. in Berlin NW. 7, Friedrichstraße 87, sowie deren Ge⸗ schäftsführer Edmund Arno Tonndorf in Charlottenburg, Kur⸗ fürstendamm 185, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere die Abgabe von Speisen und Getränken in Festwirtscheften, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Verabfolgung eines ersten Frühstücks an die Gäste der Hotels Viktoria und Stadt Weimar bleibt auch weiterhin gestattet. Berlin⸗Schoöneberg, den 31. Jult 1917. 8 Der Feeeen zu Berlin.

Kriegswucheramt. J. V.: Dr. Falck

Bekanntmachung.

Auf Erund der Verordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RSBl. S. 306) wird dem Fleischermeister Awe in Stralsund, Knieperstraße, der Handel mit Fleisch und Fleischwaren aller Art vom 6. August d. J. ab untersagt. Ihm fallen die Kosten dieses Verfahrens, insbesondere die Kosten der Veröffentlich ung, zur Last.

Stralsund, den 26. Juli 1917. 8

Bürgermeister und Rat. Gronow

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, in Ver⸗ bindung mit Ziffer 1 der Ausfuͤhrungsbestimmungen des Herrn Mintisters für Handel und Gewerbe vom 27. Seytember 1915 habe ich dem Bäckermeister Vorlop in Badersleben den Handel mit Backwaren für die Zeit vom 5. August bis 4. September 1917 wegen Unzuverlässigkeit in beiug auf diesen Gewerbebetrieb untersagi. Der von der Anordnung Betroffene hat die durch das Verfahren verursachten baren Auslagen, insbesondere die Ge⸗ bühren für die im § 1 der Verordnung vorgesch 8 Bekanntmachung, zu erstatten. 1 8

Oschersleben (Bode), den 26. Juli 1917.

Deer Landrat. Dr. Schroepffer.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betreffend die Fernhaltung unzuverläfsiger Personen vom Handel (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 603), babe ich der Händlerin An na Misselke in Wanne, Bahnhofstraße 104, durch Verfügung vom heuligen Tage den Handel mit Nahrungsmitteln aller Art wegen Uo⸗ zuverlässiakeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb auf die Dauer von 3 Monaten untersagt. 1 Gelsenkirchen, Land, den 29. Juli 1917.

Der Königliche Landrat. J. V.: Schröer.

Michtamtliches.

12 Deutsches Reich. 8 Preußen. Berlin, 3. August 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König sandte, wie „W. T. B.“ meldet, an den Generalfeldmarschall von Hinden⸗ burg folgendes Telegramm:

6 ist Mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen, Mein lieber Feld⸗ marschall, am Schluß des 3. Jahres dieses gewaltigsten aller Kriege, in dem Sie fortgesetzt mit glaͤnzender Feldherrnkunst der Uebermacht der Feinde getroßt und unseren Heeren den Weg zum Siege gebahnt haben, von neuem Meinen nie erlöschenden Kaiserlichen Pank aus⸗ zudrücken, indem Ich Ihnen herdurch das Kreuz und den Stern der Großkomture Mesnes Köntalschen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertein verleihe. Die Ordensabzeichen Fie. unmittelbar

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bei der Audienz dem Kanzler persönli

Herren die

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In der am 2. Augu 1 sters, Staatssekretärs des Innern Dr. Helfferich ab tehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurde Frcwurf einer Bekanntmachung über den privaten gewerblichen und kaufmännischen Fachunterricht stimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf einer Bekanntmachung über die Veranstaltung von Lichtspielen, der Entwurf einer Bekanntmachung über den Bedürfnisnachweis von Schauspielunternehmen der Entwurf einer Bekanntmachung über Fristen im Sinne des § 49 Abs. 3 der Gewerbeordnung, der Entwurf einer Säe über Angestelltenversicherung während de Krieges und der Entwurf einer Bekanntmachung über de Verkehr mit Stroh und Häcksel. Demnächst wurde über ver⸗ schiedene Eingaben Beschluß gefaßt. 1

Wie bekannt, waren die deutsch b ländische Regierung übereingekommen, die zwischen ihne

streitige Tatfrage, ob die in den Niederlanden internierten

deutschen Untersee boote U. B. 6 und U. B. 30 infolge Uuter⸗

die Zu⸗

lassens der nötigen Vorsichtsmaßregeln seitens der deutschen

Kommandanten in die niederländischen Hoheitsgewässer gerate

seien, durch eine internationale Kommission entscheiden zu Die Kommission, die am 12. Juli im Haag zusammen⸗

lassen.

trat, hat kürzlich ihre gerschetnen. getroffen und darin die

erwähnte Frage in Ansehung des U⸗Boot 6 bejaht, in An

sehung des U⸗Boot 30 dagegen verneint; infolgedessen bleibt U⸗Boot 6 interniert, während U⸗Boot 30 freigegeben

worden ist.

Die seit längerer Zeit zwischen der deutschen und der norwegischen Regierung schwebenden Verhandlungen über

den Fall des norwegischen Dampfers „Thorunn“

sind nunmehr abgeschlossen und haben, wie „W. T. B.“ mit⸗

teilt, zu folgenden Ergebnissen geführt:

Den Hauptgegentand der Memungsverschiedenheit zwischen den

beiden Regierungen bildete die Frage, ob die Aufbringung des

„Thorunn“ innerhalb oder außerhalb der Dreiseemeilengrenze stalt⸗ gefunden hat; diese Meinungsverschiedenheit ist wesentlich dem Um-— stand zuzuschreiben, daß die Berechnung der Grenzlinie der Hoheitse⸗

gewässer in Norwegen nach anderen Grundsätzen erfolgt als in

Deutschland. Nach den norwegischerseits angestellten Berechnungen ist das Schiff innerhalb der Dreiseemeilengrenze aufgebracht worden danach wäre die Aufbringung vom norwegischen

m allgemeinen eine Hobeitszone von vier

nimmt. in seinem Urtei „Thorunn“ gegen das

den Widerstand der Besatzung deutsche Priserkommando 8, nach deutschen Grundsätzen berechnet, die Aufbringun außerhalb der Dreiseemeilengrerze stattgefunden hat; bier nach war, wie auch die norwegische Regierung zugibt, die Aufbringun nach den Bestimmungen der deutschen Prisenordnung gerechtfertigt

über

tanvunkt nicht erechtfertigt gewesen, selbst wenn man davon absieht, daß Norwegen

1 Sermeilen in Anspruch Andererseits hat das zuständige deutsche Friegsgericht es 8— festgestellt,

Es ist zu bedauern, daß ein Schiff, das von der norwegischen Re⸗

gierung befrachtet und dazu bestimmt war, eine Ladung Heu einem not⸗

leidenden norwegischen Landesteil zuzuführen, verhindert wurde, seine Bestimmung zu etreichen. hatte aber nicht die vorgeschriebenen Ausweispapiere an Bord; auch hbatte der Kommandant des deutschen Unterseeboots dei Aufbringung keine Kenntnis davon, daß der von der norwegischen Regierung mit Heu nach Nord⸗Nor⸗ wegen befrachtet war. Ebensowenig hatten nach teilung der norwegischen Regierung die Kommandanten norwegischen Torpedoboote hiervon Kenntnis, so daß sie außerstande

bootes gegenüber geltend zu machen. . gerichtliche Urteil den Widerstand

Nachdem das erwähnte krteg⸗ eines Teiles der Besatzung des „Thorunn“ gegen die prisenrechtlichen

der „Thorunnn)

einer Mit.. bdee

waren, diese Tatsache dem Fommandanten des deutschen Untersee⸗ 8

durch die Aufbringung Das Fahrzeua

8

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Maßnabmen der deutschen Seestreuträfte festgestellt hatte, wäre aus diesem Grunde das Schiff durch die deutsche Prisengerichte barkeit

kondemniert worden. Die deutsche Regtierung hat

schlossen, bei der ganzen Sachlage und auf wiedergegebenen Verhandlungen das Schiff ohne weiteres freizulassen

reisebrotmarken für den Kopf und Tag gegebenen 200 Gramm Gebäckmengen auf eine Höchstmenge 250 Gramm erhöht werden. Es darf daher von genanntem Zeitpunkt ab für jeden Reisetag an eine Person statt auf vie fortan auf fünf Reichsreisebrotmarken, die je einen

ch aber ent⸗ rund der vorstebend

9 *

Vom 16. August ab werden die bis dahin auf Reichs⸗ von

auf

40 Gramm und einen auf 10 Gramm lautenden Abschnitt

enthalten, Gebäck ausgehändigt werden.

8* Bavyern. 1 Seine Majestät der König Ludwig empfing, wie „W. T. B.“ aus München meldet, gestern vormittag in Gegen

wart des Kriegsministers von Hellingrath den Chef des Kriegse⸗ Generalleutnant

gmts, Generalleutnant Groener in Andienz. Groener brachte Fragen der Kohlenversorgung zum Vor⸗ ttag. Es wurden Maßnahmen besprochen, den auf diesem Gebiete ständen abgeholfen werden soll. Am Mittwoch

durch die in Bayern herrschenden Miße⸗ hatte der

Generalleutnant Groener im Staatsministerium des Aeußern eine mehrstündige Besprechung mit den zuständigen bayerischen

Ministern, in und die Maßnahmen, die für die nächste Zukunft Zwecke vermehrter Ausnützung der Rohstoffe und Betriebs⸗ mittel getroffen werden sollen, eingehend erläutert wurden. Dabei wurde vollkommene Uebereinstimmung auf der Grund⸗ lage erzielt, daß den Interessen und Rechten Bayerns in

er die gegenwärtige Lage der Krieaswirtschaft zum

vollem Umfange Rechnung getragen werden wirxd. General⸗ leutnant Groener hat insbesondere seine Vermittlung auch in

der Richtung zugesagt, daß die Bedürfnisse Bayerns an Kohle

werden sollen.

für Hausbrand und Landwirtschaft in nächster Zeit befriedigt

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1 8 88 85

OHesterreich⸗Ungarn. Der Reichskanzler Dr. Michaelis wurde gestern mittag von dem Kaiser Karl und der Kaiserin Zita in besonderen

Audienzen empfangen und sodann zur Kaiserlichen Frühstücks⸗ tafel geladen. Der Kaiser überreichte, wie ciche B.“ meldet,

St. Stefansordens. Abends fand aus Anlaß des Besuchs des Kanzlers in Wien in der deutschen Botschaft ein Abendessen statt, nach dem der Reichskanzler und die ihn begleitenden Rückreise nach Herlin antraten.

A. I

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das Großkreuz des

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Nach einer Meldung des Wiener. K.K. Telegr.⸗ Korresp.⸗Hüros hat die Christlich⸗Soziale ve inta sh des Abgeordnetenhauses einen Beschluß gefaßt, in dem erklärt wird, die Partei sei gern bereit, die Regierung zu unterstützen, doch seien gegenwärtig die Grundlagen für den Beitritt der Partei zum Kabinett nicht gegeben. .

Großbritannien und Irland.

Im Unterhaus forderte nach Hendersons Rede Mark Sykes Lloyd George auf, eine Erklärung abzugeben, daß die Regierung nicht mit dem Frieden spiele. Wenn sich dieser Eindruck festsetze, würde das ganze Königreich er⸗ Lloyd George erwiderte, nach „Reuter“, olgendes.

Die Regierung selbst hat nicht im gerinasten ihre Ansicht über die einzig möglichen Friedensbedingungen, die mit der Ehre und Sicherung Englande im Einklang ständen, geundert. Wir beabsich⸗ tigen gewiß nicht, an einer Besprechvng, wie dor geschilderten, tellzu⸗ nehmen, weder durch Vertreter rech durch Teilne hne eines Mit⸗ gsieds der Regierung. Ich sage ferner ohne Zögern, daß wir keiner Harteireesammlung gestarten werden, über die Friedensbe in ungen zu tsceiden oder diese vorzuschreiber. Die Friedene bedingungen müsen zur Verantwortung ker derzeitigen Regierung gehören. Was hendersons Stellung betrifft, so befand ich mich gerade in Parie, als sie Sache erörtert wurde und er und die Arbeiterpartei ihre Be⸗ schlässe faßten. Wir waren in Pario, nicht um die Friedensbe⸗ ingungen, sondern um die besten Wege zur erfolareichen Fortsetzung des Krieges zu erörtern, und wir beabsichtigen, die Fesprechung der letzten Woche in wenigen Tagen in London fortzusetzer. elobd George äußerte sich über die Doppelstellung Henersons als Mit⸗ giied der Regierung und als Aebeiterführer. Dabet hielten sich Vorteile und Nachteile die Wage. Henderson babe stets folgerichtig bei allen Maßregeln zur Fortsetzung des Krieges mirgewirkt. Dies sei der Porteil, der sich aus seiner Verbindun g mit der organ sierten Arbeiter⸗ scaft ergebe. Einige Abgeordnete glaubten, daß diese Verbir dung unglücklich sei, aber das Haus müsse ermägen, ob es wünschenewert väre, datz man davon abginge. Die Regierung werde ebenfalls die groge erwägen und auch die französischen Minister, die sich in der⸗ elben Lage befinden, um Rat freogen. Lloyd George fuhr dann ort: Ich verzweifelte nie an der Sache der Verdündeten und in überz⸗uagt, daß Rußland sich erholen wirr. Die Männer der sezigen russischen Regierung wollen die Kraft Rußlands zusammen⸗ fessen, um gegen Deutschland zu kämpfen, aber sie haben mit fast un⸗ derwindlichen Schwierigkeiten zu tun. Mon muß auf Rußland Kücsicht nehmen, um nscht die unheilvollen Einflüsse zu fördern, die in Rußland gegen die Sache der Verbündeten am Werke sind. Man Rußland die Gelegenheit geben, sich wiederherzustellen. Lloyd George forderte sodann das Haus auf, die Einheit nach außen zu wahren. Von England hingen 8,2ee mehr ab ass von inem onderen Lande. Wenn wir, sagte er, beginnen, uns zu trennen nd zu spalten, und einen wertvollen Genossen nach dem andern in die Arme derer werfen, die für pazifistische Ziele kämpfen, dann muß h wirklich an unserem Siege verzweiflnl.

Frankreich.

Die Kammer verhandelte gestern, wie „W. T. B.“ aus Paris gemeldet wird, die Anfrage Renaudel und Pugliesi⸗ Conti über die allgemeine Politik der Regierung.

Renaudel sprach über die Erklärungen des deutschen Reichs kanzlers und des Glafen Czernin, denen man icht eire Politik von Ableugnungen, sondern aktive Ver⸗ enigung vetgegensehen sollte. Urnsere Regierungen, sagte Rengudel, baben Üch durch die Friedensanerbietungen der Minelwächte überraschen lassen; sie bätten unsere Friedens⸗ bedingungen darlegen sollen. Die Grundlage für den Weltfrieden ligt nicht in Fragen des Landbesitzes, sondern in der Regelung der recht⸗ lichen und wiischaftlichen Beziehungen der Länder. Graf Czernin st ju dieser Formel gekommen. Warum benutzt man das nicht, um nsere Feinde zu noötigen, die Maske abzunehmen. Renaudel er⸗ vnerte dann an die Tagesordnung beim Abschluß der letzten Gebeim⸗ bhan die verlangte, daß die allgemeinen eteseinten für eine Gesell⸗

aft der Staaten studiert würden. Er sprach auch von der Frage des liaken Rheinufers, erinnerte an die Verantwertlichkeit für diesen Rrieg, die auf den Feind zurückfalle, und schloß mit einer Kritik der algemeinen und der inneren Politik der Regierung.

Der Ministerpräsident Ribot ging in seiner Erwiderung auf azie Friedensfrage ein und saate: Wit wünschen diesen Frieden, aber inen aufrichtigen und ehrenvollen Frieden. Möchte heute Friede ein! Würden wir auf Elsaß⸗Lothringen verzichten und würden ir selbst unsere zerstörten Provinzen wieder aufzubauen haben, o nürde man einwilligen, die Rufnen Frankreschs fortleben zu gssen, Frankreiche, das an der Spitze der Zivilisation zu marschieren hrdjent. Neben ung haͤtten wir diesen furchtbaren Block der Mittelmächte, die wahrhaft die KLerren sein würden. Man würde Zelgien en Almosen geben. Man will uns zu Sklaypen machen. Wir müssen ren Sieg gewinnen nicht durch geheime Versammlungen, + dürfen nicht glauben, daß Besprechungen ihn uns geben können. Vor zwei Monaten dachte Renaudel nicht daran, nach Stockholm zu gehen. Er sagte, er werde nicht mit den deutschen Sozialisten ver⸗ handeln, solange Frankresch besetzt sei. Sräter sagte Renaudel, er werhe mit den Sozialisten nach Stockholm gehen, um die Deutschen enzullagen. Dann verlangte er Bürgschaften. Die Sohziallssen, luhr Ribot fort, würden nur Beauftragte des deutschen satsen sein. In dem jetzt entsjehenden Lärm sagte Compeére

orel: Wir haben den Antrag unterzeichnet, und wir haben immer erklärt, mit den Deutsch n nur darn zu verhandeln, wenn die ; . der Verontwortlichkeit gestellt würde. Wir weigern uns, mit Fünern wie Scheidemann, zu verhanden, und werden niemals ein⸗ 1 gen, unsere Hand in die Hand solcher Männer zu legen. In 1 lükr fogesetzten Rede erklärte Ribot; Sse sind mit unz einer

6 Fvng daß die Begründung einer Gesellschaft der Staaten wünschens⸗ bannn setk. Wir können sie wünschen, da wir das Recht für urs hazen. Aber glauben Sie, daß der Austausch von Telegrammen zu . nn Gesellschaft führt? Jo, wir arbeiten daran, aber Deutschland hch se. daß mon Urteile zerreißt, wie es Verträge zerrissen hat. 5 eg. daß dieser plötzliche glübende Eifer unserer Feinde für ee esellschaft der Staaren nur Heuchelei in, wie Llood George 2 helagt hat. Es steht keiner der Parteien zu, über die häit ensbedingungen die Entscheidung zu treffen. Ribot bat üan die Kammer, nicht ein Bild der Zwietracht darzubieten 1 3 sch nicht in Besprechungen zu verlieren, die nur Frank⸗ 2 Fetnden nützen könnten. In Beantwortung einer Anspielung 86 dhn⸗ auf die Nerträge, von denen Reichskanzler Michaelis ge⸗ ba hen hat, sagte Ribot: Sie wissen, was ich im Juni gesagt hobe.

a fage es und wiederhole es, daß wir keine gewallsamen Annexionen b en. bringe die zum Schluß der letzten Gebeimsitzung gchommehe Tagesordnung in Erinnerung, nach der Elsaß⸗Lothringen n6 88 Annexson anzuseben sei, for dein als Wiederautmachung, 89 er, außerdem Bürgschaften gegen den preußischen Mili⸗ 5 mus verlangt wurden. Ribot schloß: Ich werde tun, was die semmer wünscht, ich werde mich zurückzieben oder ich werde die Re⸗ F ungsgewalt behalten, aber sch werde mein Bestes für das Wohl eg⸗ Uieben Fronkreich tun. Pugliefi⸗Confi wies auf die Ge⸗ 9p des Imperialismus, die einzige Hoffnung Deutschlands, hin und 12 Anklage gegen die frierdensfreundliche Werbetät gkeit. Er fragte 8 ol, was er mit den Internationalisten und Revolutfonären zu wun denke. Lebeyez suchte die Regierung zu versichen, daß die verbündeten 1 motratien bereit sein werden, mit der deutschen Demofratie zu ver⸗ aandeln, wenn si⸗ sich gegen den Imperialumos erbeben werde. bengudel warf Rixot vor, daß er gesagt habe, die Erklärungen der

lialisten seien zweideutig. Montet verlangse polltische Tätigkeit

den Vorwurf, an der Vaterlandeliebe zweifeln. Ribot wies diesen Verwurf zurück vund erklärte, Montet babe gesagt, die Togesordnurg föane weitgehende Rückwirkungen haben, bis zu den r.sischen Verbundeten. Er mögze sich beruhigen, es gebe kein Misverständnis mit Rußland, Frankresch marschiere in Uebereinstimmung mit ihm.

Zum Schluß der Sitzung nahm die Kammer eine Tages⸗ ordnung Klotz mit 392 gegen 61 Stimmen an. Sie lautet: Die Kammer geht zur Tagesordnung über, indem sie sich mit der Tagesordnung vom 5. Juns 1917 einverstanden erklärt und jeden Zusatz ablehnt.

„Temps“ meldet: Der Fehlbetrag der französischen Staatsbahnen beträgt für die Zeit vom 1. Auaust 1916 bis Ende 1916 nach den Berichten des Eisenbahndienstes 272 Millionen Francs, der der Privatbahnen 830 Millionen Francs. Auch für das Jahr 1917 wird ein größerer erwartet. Die Eisenbahngesellschaften beabsichtigen, die Fahrpreise erheblich

zu steigern. 1 Nach Meldung der „Petersburger Telegraphenagentur“ hat der Minister des Aeußern Terestschenko an die russischen diplomatischen Vertreter bei den Regierungen der Ver⸗ bündeten folgendes Rundtelegramm gerichtet:

„In dem Augendlick, wo neues und schweres Unglück Ruf land trifft, glauben wir, unzeren Verdündeten eine feste und entscheidende Darlegung unseres Standpunktes über die Fortsetzung des Krieges geben zu müssen. Die Größe der Aufgabe der russischen Revolution hat die Tiefe der Umwälzung, die sie im Leben des Staates v⸗-rursacht hat, bestimmt. Die Neuregelung des ganzen Regierungssyssems konnte sich nicht ohne große Erschütterungen vollzieben. Trotzdem ist Rußland der Ueberzeugung, daß kein anderes Rettungsmittel bestand, um im Einvernehmen mit unseren Verhündeten das gemeinsame Unternehmen an der Front fortzusetzen. In vollem Pewußtsein der Schwierigkeiten unserer Aufgabe hat Rußland die Bürde einer aktiven Führung der mälitkischen Ope⸗ rationen während des Wiederaufbaues des Heeres und der öffentlichen Gewalt übernommen. Der durch die strategische Lage notwendig ge⸗ wordene Angriff unserer Heere traf unüberwindliche Hindernisse sowohl an der Front wie an dem Chbaos im Innern. Die verbrecherische Werbe⸗ arbeit unverantwortlicher Personen, deren sich die Sendlinge des Feindes bedienten, hot den Aufstand in Petersburg hervo⸗gerufen. Gleichzeitig hatte ein Teil der Fronttruppen, durch dieselbe Werbetätigkeit be⸗ arbeitet, seine Pflicht gegen das Vaterlard vergessen und dem Feinde den Durchbruch durch unser Front erleichtert. Das russische Volk hat, bewegt durch diese Ereipnisse, durch seine von der Revolution ge⸗ schaffene Regierung unerschütterlichen Willen an den Taag gelegt, und der Aufruhr wurde unterdrückt, seine Urheber dem Gerscht übergeben. Alle notwendigen Maßregeln sind an der Front getroffen worden, um die Kampfkraft der Heere wiederberzustellen. Die Regierung beab⸗ sichtiat, die Aufgabe der Festigung der Macht, die fähig ist, allen Gefahren die Spitze zu bieten und das Land auf den Weg der revo⸗ lutionären Wiedergeburt zu leiten, zu gutem Ende zu fuͤhren. Ruß⸗ land wird sich durch keine Schwierigkeit in seinem unwiderruflichen Entschluß zurückholten lassen, den Krieg bis zum endgültigen Triumph der von der russischen Revolution verkündeten Grundsätze fortzuführen. Gegenüber der Drohung des Feindes werden seine Heere mit er⸗ neutem Mut ihre große Arbeit der Erneuerung fortsetzen, ebenso, an der Schwelle des vierten Kriegsjahres, ihre Vor⸗ 1. auf den künftigen Feldzug. Wir glauben fest, daß die russischen Bürger alle ibre Anstrengungen verelnigen werden für die Erfüllung der geheiligten Aufgabe der Verteidigung ihres vielgeliebten Vaterlandes, und daß die Be⸗ geisterung, die der Glaube an den Sieg der Freiheit in ihrem

Kerzen angenommen hat, die ganze unbesiegbare Kraft der Revolut on ftn den das Vaterland bedrohenden Feind richten, wird. Wir

issen, daß vom Ausgang dieses Kampfes unsere Freiheit und dee 5 etbeit des ganzen Menschengeschlechts abhängt. Die neuen

rüfungen, die ihm auferlegt sind, und das Verbrechen des Ver⸗ rates können das Bewußtsein nur noch mehr stärken, das das russische Volk von der Notwendigkeit hat, all seine Kräfte und all

seine Habe einer höchsten Anstrengung für das Heil res Vaterlandes

zu weihen. Stark in diesem Bewußtsein, sind wir überzeugt, daß der Rückzug unserer Heere nur vorübergehend sein und nicht verhindern wird, daß sie, wiederhergestellt, ihre Stunde wahrnehmen und die große Aufgabe, für die sie haben die Waffen ergreifen müssen, siegreich zu Ende führen werden.

Nach einer Reutermeldung aus St. Petersburg habe Brussilow der Vorläufigen Regierung seine Entlassung angeboten. Kornilow sei zum Oberbefehlshaber über die russische Armee ernannt worden. Tscheremisow, der bisher die achte Armee befehligte, werde Oberbefehlshaber an der Südwestfront werden.

Der neue Minister des Innern Tseretelli richtete nach derselben Quelle an alle Regierungskommissare in der Provinz ein Rundtelegramm, in dem er sie auffordert, sich bis zur Einberufung der Verfassunggebenden Versammlung jeder teilweisen Lösung der Agrarfrage durch die Bauern kraftvoll zu widersetzen.

Italien. 6

Der Schatzminister wird durch Erlaß ermächtigt, von drei italienischen Notenbanken weitere Vorschüsse im Betrage von einer hal ben Milliarde zu beziehen. 8

Schweiz.

Der Bundesrat hat beschlossen, die Inlandgetreide⸗ ernte zu beschlagnahmen. Ausgenommen sind die Mengen, die der Erzeuger zum eigenen Gebrauch notwendig hat, sowie das notwendige Saatgut.

Griechenland.

Nach einer Havas meldung aus Athen ist der Abgeordnete für Samos, Sefeulis, zum Kammerpräsidenten ge⸗ wählt worden.

Amerika.

Wie „Reuter“ aus Washington meldet, hat die nordame⸗ rikanische Regierung England und Frankreich neue Anleihen im Betrage von 185 und 160 Millionen Dollar zur Deckung ihrer Ankäufe in Amerika während des Monats August gewährt.

Der Senat der „Vereinigten Staaten“ hat einen Antrag angenommen, der dahin geht, den Präsidenten zu Unter⸗ handlungen mit den Verbündeten über die Anwendung des Dienstpflichtgesetzes auf die in Amerika ansässigen Untertanen verbündeter Länder aufzufordern.

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yKriegsnachrichten.

Berlin, 2. August, Abends. (W. T. B.) n Flandern bei Regen wechselnd heftiger Feuerkampf. In Osten Kampferfolge am vPrach 5 Sereth, 2

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im Suczawa⸗, Moldawa⸗ und Bistritz⸗Tal.

Feute an Seite mit der militärischen und machte Ribot S 8 el 11“

der Sozialisten zu

B

Hesilich von

Am zweiten Tage des großen flandrischen An⸗ griffs vermochten die Engländer an keiner Stelle vorzudringen, sie büßten im Gegenteil sogar verschiedentlich Geländegewinne des ersten Tages wieder ein. Der 1. August begann mit strömendem Regen und einer auffallenden Ruhe der englisch⸗ französischen Angriffsartillerie auf der ganzen Front. Diese Erschöpfungspause der franko⸗britischen Artillerie war weniger durch die schlechte Sicht verursacht, als vielmehr eine Folge der tatkräftigen Abwehrwirkung der deutschen Batterien. Den ganzen Vormittag über rafften sich die Engländer nur zu schwäch⸗ lichen Angriffshandlungen auf, so zu Patrouillenvorstößen südlich des Nieuport⸗Kanals und Teilangriffen östlich Ostaverne, die glatt abgeschlagen wurden. In Gegend Hollebeke wurden englische Bereitstellungen rechtzeitig erkannt und ein hier be⸗ absichtigter Angriff durch Vernichtungsfeuer unterbunden. Erst gegen Mittag nahmen die Engländer das Artilleriefeuer gegen den Angriffsabschnitt des Vortages wieder auf. Um 2 Uhr setzte starkes Zerstörungsfeuer von Bixschoote bis an die Lys ein, das sich von 4 Uhr an gegen den Abschnitt Langemarck Hollebeke zum Trommelfeuer steigerte. An den um 5 Uhr 30 Abends einsetzenden starken und tief gegliederten Angriffen beteiligten sich die Franzosen nicht, die sich am 31. Juli dazu hergegeben hatten, neben Austalienn, Neuseeländern und anderen englischen Hilfsvölkern für ein rein englisches Ziel, die Eroberung der flandrischen Küste, zu kämpfen. Besonders heftig waren die englischen Angriffe gegen Langemarck. Durch Einsetzen von Flammenwerfern beiderseits der Bahn versuchten sie vorzukommen. In erbitterten Nahkämpfen wurden sie jedoch abgewiesen und über den Steenbach zurückgeworfen. Auch an allen anderen Stellen waren die englischen An⸗ griffe gleich ergebnislos und verlustreich. Bei St. Julien wurde das Herankommen der Engländer bereits durch das kräftige Abwehrfeuer verhindert. Bei Freezenberg und West⸗ hoek wurde erbittert gekämpft, mit dem Ergebnis, daß die Engländer überall im Gegenstoß geworfen wurden und an zahlreichen Stellen die deutschen Linien weiter vorgeschoben werden konnten. Dasselbe Schicksal erlitten die britischen An⸗ griffe zwischen Hooge und Hollebeke, wo die vorgehenden Reihen der Engländer durch das flankierende Feuer der deutschen Batterien südlich der Lys schwerste Verluste erlitten. Die englischen Angriffe ließen überall die Entschlossenheit des ersten Angriffstages vermissen. Mühsam und schwerfällig stapften ihre Sturmwellen durch den aufgeweichten Boden vor. Immer wieder gerieten sie in flankierendes Feuer, sodaß ihre Kraft und ihr Angriffsgeist gebrochen war, ehe der deutsche Gegenstoß sie mit unwiderstehlicher Wucht traf. Bei der Wiedereroberung der am Vormittage des 31. Juli teilweise aufgegebenen deutschen Stellungen konnte ein Ueberblick über die erschreckend hohen Verluste gewonnen werden, mit denen die Engländer ihre geringen und so bald wieder verlorenen Geländegewinne bezahlt hatten. Das Trichterfeld der Ab⸗ wehrzone ist mit englischen Gefallenen übersät, die oft in dichten Reihen niedergemäht wurden. ““

Auch am 1. August blieb die Vorwärtsbewegung der deut⸗ schen und österreichisch⸗ungarischen Truppen in Ostgalizien und der Bukowina lebendig. Im Winkel zwischen Zbrucz und Dmjestr ist die letzte russische Nachhut nach erbittertem Widerstand bei Wygoda geworfen worden. Damit ist dieser

lußwinkel von den Russen so gut wie gesäubert. Auch süd⸗ ich des Dnjestr haben sich die Streitkräfte der Verbündeten bereits im zähen Vordringen bis nahe an die Reichsgrenze vorgeschoben. Im Nordwesten und Westen von Czernowitz sind heftige Kämpfe beiderseits des Pruth sowie südlich bis über den rumänischen Sereth hinaus im Gange.

Auch in den Karpathentälern sind die Verbündeten im weiteren Vorschreiten. Im Tale des kleinen Sereth ist Moldauisch Banilla durchschritten. Im Suczawa⸗Tal versuchen die Russen in der Talenge zwischen Sadeu und Falkeu noch zu halten, um unser Eindringen in das Becken von Radautz u verhindern. Weiter südlich läuft die erreichte Linie über

as Dorf Zugreni im Bistricatal, den Mt. Tomnatic, Obcina Rata und den Mt. Omului, bis sie etwa 35 km südlich Dorna Watra in die alte Karpathenfront einmündet. 8

Großes Hauptquartier, 3. August. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

An der flandrischen Schlachtfront war gestern bei regnerischem Wetter der Feuerkampf nur an der Küste und nordästlich von Npern besonders heftig.

Vorstöße der Engländer an der Straße Nieuport⸗ Westende und östlich von Bixschoote scheiterten, ebenso starke Angriffe bei Langemarck.

Roulers, wohin sich ein großer Teil der belgischen Be⸗ völkerung aus der Kampfzone vor dem Feuer ihrer Befreier geflüchtet hatte, wurde vom Feinde mit schwersten Ge⸗ schützen beschossen.

1

1 8 Vorfeldgefechte nördlich des La Bassée⸗Kanals sowie bei Monchy und Harrincourt verliefen für uns günstig.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Westlich von Allemant an der Straße Laon- Soissons

drangen französische Kompagnien’ vorübergehend in unserer Gräben; sie wurden sofort wieder ver⸗ rieben. 1

Bei Cerny vervollständigten unsere Truppen den Kampf⸗ erfolg des 31. 7. Sie bemächtigten sich duürch Handstreich der französischen Stellung am Südausgang des Punnels, hielten sie gegen mehrere Gegenangriffe und führten zahlreiche Gefangene zurück.

Auf dem linken Maas⸗Ufer wurden Morgens und Abends nach starker Feuervorbereitung geführte Angriffe der Franzosen beiderseits des Weges Malancourt Esnes abgeschlagen. 1

Oestlicher Kriegsschauplatz. 8

Front des Generalfeldmarschalls

Prinz Leopold von Bayern. Heeresgruppe des Generaloberst

von Boehm⸗Ermolli. Hustatyn örtliche Kämpfe.

Trotz zähen Sebatgnar 8. Ru 8. wurden mehrere örtschaften am Unterluuf des Ibrucz im Sturm 88 8