1
der Deutschen Schlacken⸗Zement⸗Gesellschaft m. b. H. in Ham⸗ hurg ö Kaufmann Amandus Jacob in Hamburg, Raboisen 3), der britischen Beteiligung an der Firma Jas. Davenport & Co. in Hamburg (L quidator: Bücherrevisor Arthur Bartels in Hamburg, Ferotnandstr. 29), des britischen Eigentumsanteils an dem von der Firma Jas. Daven⸗ pport & Co. in Hamburg genutzten, in Hamburg, Neuerwall 40, 8 gelegenen Hausgrur dstücks (Liquidator: Bartels in Hamburg, Ferdinandstr. 29). er 14. August 1917. Reichskanzler. Im Auftrage: Albert.
88*
Bekanntmachung.
Dem Händler Bernhard Goldberg in Pforzheim, Schillerstraße Nr. 1, wird “ 1 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, § 1 der Verordnung Großh. Ministeriums des Innern vom 14. Oktober 1915 der Handel mit allen ständen des täglichen Bedarfs untersagt. 8
Pforzheim, den 16. August 1917.
Großherzogliches Bezirksamt. Naumann.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 146
des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 5995 eine Verordnung über Saatkartoffeln aus der
Ernte 1917, vom 16. August 1917, und unter Nr. 5996 eine Verordnung über Kartoffeln, 16. August 1917. . Beerlin W. 9, 17. August 1917. ssaiiserliches Postzeitungsamt.
vom
“ v“ Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberkriegsgerichtsräten Kloß, Wagner, Riese und Reuscher bei den Generalkommandos XVII., VIII., IX. und V. Armeekorps den Stellenrang der dritten Klasse,
den Kriegsgerichtsräten Mewes, Gerloff und Neu⸗
mayer vom Gouvernement Straßburg, der 42. und 31. Di⸗ vision, den Stellenrang der vierten Klasse der höheren Pro⸗ vinzialbeamten zu verleihen. 8
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Sterkrade getroffenen Wahlen den Gastwirt Fritz Nohlen in Sterkrade⸗Holten, den Land⸗ wirt Heinrich Kolkmann in Sterkrade⸗Holten und den Hütten⸗ beamten Johann Belgrath in Sterkrade⸗Hiesfeld als unbe⸗ soldete Beigeordnete der Stadt Sterkrade für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren bestätittt.
der geistlichen und Unterrichts⸗
angelegenheiten.
Dem Lehrer der Zahnheilkunde am Zahnärztlichen In⸗ stitut der Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin Schell⸗ horn ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Ministerium
Ministerium für Handel und Gewerbe.
„Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22. Dezember 1914 (RGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über die Firma Regeneratorium, Institut zur Behandlung von Gicht und Arterienverkalkung, G. m. b. H. in Cöln die Zwangs⸗ verwaltung angeordnet (Verwalter: Justizrat Dr. Apfel in Cöln).
Berlin, den 15. August 1917. 8 Der Minister für Handel und Gewerbe. “ J. A.: Lusensky. Kriegsministerium.
Der Regierungsbaumeister Lampp beim Militärbauamt
Spandau III ist etatsmäßig angestellt worden.
Bekanntmachung.
8 Gemäß § 2 Abs. 2 der Verordnung des Bundehrats, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, vom 23. September 1915 (RSBl. S. 603) habe ich dem Kaufmann Leopold Marr in Düsseldorf, Roßstraße Nr. 19, die Wieder⸗ aufnahme des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs gestattet. Düsseldorf, den 13. August 1917. Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.
Bekanntmachung.
Der Geschäftsinhaberin Helene Spindler, geb. Kom⸗ nick, hier, Katserstr. 48, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuver⸗ lässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden.
Königsberg, den 13. August 1917.
Deer Polizeipräsident. von Wehrs.
Bekanntmachung. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915.
„ heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täalichen Bedarfs, insbesondere mit Obst und Gemüse, wegen Unzuver⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieh untersagt. Beerlin⸗Schöneberg, den 10. August 1947. 889 Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
Gegen⸗
Fernhaltung unzuverlässiger Perfeness vom Handel (-⸗GBl. S. 603) habe ich der Händlerin Frau Ida Stellmacher, gebh. Schellner, Wilmerodorf, Nachodstr. 24, durch Verfügung vom
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) babe ich dem Kaufmann Max Nartelski, Auguststr. 49, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Web⸗ und Strickwaren, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. b Berlin⸗Schöneberg, den 10. August 1917.
“ Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius
111““
8 Bekanntmachundg.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RO Bl. S. 603) habe ich der Händlerin Minna Wüstenberg, geb. Bieber, Charlottenburg, Haäeselerstr. 11 e, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs, insbesondere mit Obst und Gemüse, wegen Unzuverlässiakeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
erlir Schöneberg, den 10. August 1917. 8 Der Pollzeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius. 3 Bekanntmachung. 6
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RSBl. S. 603) habe ich dem Kaufmann Artur Schlesinger, Elisabethstraße 45 a, durch Verfügung vom heutigen Tage den 11 mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins⸗ esondere mit Web⸗ und Strickwaren, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin⸗Schöneberg, den 10. August 1917.
8 Der Polizeipräsident u Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius. .
Auf Grund der Bundegratsverordnung vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Peisonen vom Handel (-GBl. S. 603) habe sch der Händlerin Frau Augune Naggert, geb. Frenz, Charlottenburg, Huttenstr. 62, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des 1ag⸗ lichen Bedarfs, insbesondere mit Obst und Gemüse, wegen Un⸗ zuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unters agt. 8
Berlin⸗Schöneberg, den 15. August 1917.
Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius
Bekanntmachuüung.
Der Ehefrau des Max Markus in Opladen, Bahnbof⸗ straße 2, ist auf Grund des § 1 der Bundehratsverordnung zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und Ziffer 1 der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen des Reichskanzlers vom 23. September 1915 der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln sowie Gegenständen des täglichen Be⸗ darfs vom 24. August 1917 ab untersagt wordeyn. — Die Kosten für die Veröffentlichung gehen zu Lasten der Betroffenen.
Opladen, den 15. August 1917.
Der Landrat. J. V.: Kramer.
11“
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 26. Mai 1917 habe ich der Händlerin Ehefrau Hermann Leuker hierselbst, Flasbofstraße Nr. 10, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittler⸗
tätigkeit hierfür untersagt.
Essen, den 15. August 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 30. April 1917 habe ich dem Kaufmann Johann Walter und dessen Ehefrau, hterselbst, Rütten⸗ scheiderstraße Nr. 231, den Handel mit Fleisch, Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und GCegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.
Essen, den 15. August 1917.
Die Städtische Poltzeiververwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 16. April 1917 habe ich dem Kaufmann Martus Gtrauchler hierselbst, Kastantenallee Nr. 35, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Ver⸗ mittlertätigkeit hierfür untersagt.
Esssen, den 15. August 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rat h.
—
Bekanntmachung.
„ Durch Bescheid vom 6. Juli 1917 habe ich dem Händler Alfred, Walter bhierselbst, Rüttensckelderstraße Nr. 231, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Ver⸗ mittlertätigkeit hierfür untersagt. 2
Essen, den 16. August 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
3⸗
Bekanntmachung.
Dem Fabrikarbeiter Karl. Gruner, wohnhaft hier, Heu⸗ kämpchenstraße 36, ist gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundes⸗ rats vom 23. September 1915, beir. “ unzuverlässiger Personen vom Handel, der Handel mit untersagt worden. 9
Wald, den 13. August 1917. Die Poliz⸗iverwaltung. Der Bürgermeister.
9 — 7
8
Heinrich.
Bekanntmachung.
Der Ehefrau des Friedrich Windgassen, Karoline geb. Hartmann, hier, Altenhoferstr. 2b, wohnend, iet gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Persenen vom Pandel, der Handel mit Seife untersagt worden.
Wald, den 13. August 1917. ver 8
Die Polizetverwaltung. Der Bürgermeister. Heinrich.
“
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
ebensmitteln usw.
Richtamtliches.
8*
Deutsche 6 Reich.
“ Preußen. Berlin, 18. August 1917. 1 4 Seine Majestät der Kaiser und König sandte, wie
„W. T. B.“ meldet, an Seine Königliche Hoheit den Kronprinzen Rupprecht von Bayern folgendes
Telegramm: Ich beglückwünsche Dich, die Führer und Truppen Deiner Armeen zu dem glänzenden Erfolge des gestrigen Schlachttages in Flandern und zu dem Ausgang der schweren Kämpfe an der
Arrasfront. 1
Aa dem unerschütterlichen Siegeswillen von Truppea aller deutschen Stämme jerschellte die Angriffskraft der dort kämpfenden Teile des enaltsch⸗französischen Heeres. 1 1
Mit Mir ist das Vaterland stolz auf seine Söhne, es wird, so boffe ich fest, nie vergessen, was Führer und Soldaten im Felde leisten. Heute dankt es mit Mir Deinen tapferen Truppen.
Wilhelm I. R. „W. T. B.“
Ferner teilt nachstehendes Telegramm Seiner Majestät mit: An Seine Kaiserliche Hoheit den Kronprinzen des Deutschen Reiches. 8
Ich bekomme soeben die Meldung von der kühnen Unter⸗ nehmung badischer Truppen auf dem Ostufer der Maas. Sp ich ihnen Meinen Kaiserlichen Dank und Meine Anerkennung aus. Wie an der Flandernfront bestätigt sich auch vor Verdun deutscher
Angriffsgeist. Wilhelm.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Famefcsaf für Handel
und Verkehr, für das Seewesen und für Justiswesen eine
Sitzung.
“
In Sitzung vom 16. August hat der Bundesrat bestimmt, daß die Reichsversicherungsanstalt für An⸗ gestellte die erstmalige versicherungstechnische Abrechnung nicht shr den 31. Dezember 1919, sondern für den Schluß desjenigen
alenderjahres aufzustellen hat, das als viertes dem Jahre folgt, in dem der gegenwärtige Krieg beendet ist. Nach § 173 des Angestelltenversicherungsgesetzes sollte die erste ver⸗ sicherungstechnische Abrechnung fan den 31. Dezember 1919 aufgestellt werden. Dazu sind unter Zugrundelegung der Erfahrungen der Reichsversicherungsanstalt die wahr⸗ scheinlichen Werte der zukünftigen Leistungen und der zu ihrer Deckung zur Verfügung stehenden Mittel (Vermögen und künftige Beitragseinnahmen) darzustellen. Die großen Ver⸗ änderungen, die der gegenwärtige Krieg in der Zusammen⸗ setzung des Versichertenbestandes bei der Reichsversicherungs⸗ anstalt mit sich gebracht hat, insbesondere die starke Vermehrung der Angestellten weiblichen Geschlechts, sowie der Uebertritt vieler früher selbständig gewesener Personen in ein versicherungs⸗ flichtiges Angestelltenverhältnis, erfordern eine neue Fest⸗ tellung der Zahl der bei der Reichsversicherungsanstalt Ver⸗ sicherten, ihrer Verteilung nach Geschlecht und Alter, sowie ihrer Gehalts⸗ und Familienverhältnisse. Die statistische Neuaufnahme wird jedoch erst erfolgen können, wenn wieder geordnete ständige Beschäftigungsverhältnisse eingetreten sind. Es wird dies erst nach einer Reihe von Jahren nach dem Friedensschluß der Fall sein. Da aßefder die Bearbeitung der Statistik selbst nicht unerhebliche Zeit dgxn ist der Zeitpunkt für die Aufstellung der Bilanz der S folgenden Jahres festgesetzt worden.
Nach Mitteilung der „Agenzia Stefani“ ist vorgestern in Rom die Kundgebung des Papstes veröffentlicht worden. Eine von Seiner Heiligkeit dem Papst Benedikt XV. voll⸗ zogene Ausfertigung ist durch den Kardinal Gasparri Seiner Majestät dem Kaiser und König, ein zweites Exemplar dem Reichskanzler übermittelt worden.
Die Kundgebung lautet nach „W. T. B.“ in deutscher
Uebersetzung: An die Staatsoberhäupter der kriegführenden Völker. 1 Von Anbeginn Unseres Pontisikats, inmitten der Schrecken des furchtbaren, über Earopa enifesselien Krieges, haben Wir Uns vor
allem drei Dinge vorgenommen: vollkommene Unparteilichkert zu wahren gegenüber allen Kriegführenden, wie es demjenigen gebührt,
und welcher alle seine Kinder
welcher der Vater aller ist ununterbrochen bestrebt zu
mit gleicher Zuneigung liebt;
ohne Uaterscheidung der Nationalttät oder der Reltgion, wie es Uns sowodl das allgemeine Gesetz der Nächstenliebe als
uß des vierten nach dem Friedensschlus
sein, allen möglichst viel Gutes zu erweisen, ohne Ansehung der Person,
die Uns von Christus übertragene höchste geistliche Wirkung vor⸗ schreibt; endlich — wie es in zleicher Weise Unsere friedensstiftende Sendung erheischt — nichts von dem zu unterlassen. — soweit es in 8
Unserer Macht steht —, was dahzu beitragen koͤnnte, das Ende dieser
Not zu beschleunigen, indem Wir den Versuch unternehmen, die
Völker und idre Staatsoberhäupter zu Entschlüssen der Mäßigung
und zu ruhiger Erwägung ders Friedens, eines „gerechten und dauer-.
haften“ Friedens zu führen.
Jeder, der während der drei eben abgelaufenen schmerzvollen
Jabre Unserem Werke gefolgt ist, hat leicht erkennen können, daß Wir zwar Unserem Entschi⸗
ß m vollkommener Unparteilichteit und
Unserem Bestreden wohlzutun immerdar treugeblieben sind, aber ebenso unablassig die kriegführenden Völker und Regierungen ermahnt
haben, wieder Brüder zu werden, obwohl nicht alles bekannt gegeben
ist, was Wir getan haben, um dieses edle Ziel zu erreichen. Gegen Ende des erunen Kriegsjahres richteten Wir an die im
Streite defindlichen Nationen die lebhastesten Ermahnungen und
ahen überdies den Weg an, dem man folgen müfse, um zu einem
estaäͤndigen und für alle ehrenvollen Frieden zu kommen. Leider
wurde Unser Ruf nicht gehört, und der Krieg ging noch während zweier Jahre mit allen seinen Schrecken erbittert weiter; er wurde sogar grausamer und breitete sich zu Lande und zu Wasser aus, ja bis in die Lüfte; Verheerungen und Tod sah man hereinbrechen über unverteidigte Städte, über ruhige Dörfer,
über ihre unschuldige Bevölkerung. Und jetzt kann niemand sich vor⸗
stellen, um wievtel sich die Leiden Aller vermehren und erschweren würden, wenn weitere Monate oder, schlimmer noch, weitere Jahre sich diesen blutigen Jabren aureihten. Soll die zivilisterte Welt denn an zu einem Feld des Todes werden? Will das so ruhmvolle und blühende Europa, wie von einem allgemeinen Wahnsinn Sirgerissen, din anm d entgegeneilen und zu seiner Selbstvernichtung die Hand eten
Wir, die Wir keine besondere politische Absicht verfolgen, die Wir weder auf Einflüsterungen noch auf die eigennützigen Be⸗ strebungen irgendeiner der kriegführenden Parteien horchen, sondern als gemelasamer Vater aller Gläubigen einzig geirieben sind von dem höchsten Pflichtgeföhl, von den inständigen Bitten⸗ Unserer Kinder, wesche Unsere Vermittlung und Unser frieden⸗ stiftendes Wort erflehen, von der Stimme der Meuschlichkeit und der Vernunft selbst, Wir lassen in einer so beangstigenden
1.
1 6 S 8 schts einer so schweren Bedrohung von neuem ein he agsschae, und richten abermals eine dringende Mahnung hen ian, welche dte Geschicke der Nationen in ihren balten. Um Unz aber nicht mehr auf allgemeine Ausdrüͤcke en fen, wie es Ues bisher die Uuftände ratsam erscheinen kU vollen Wir nunmehr zu Vorschlägen übergehen, die in höherem 3 lich und ausführbar sind, vund die Regierungen der Völker auffordern, sich über die folgenden Punkte, M notwendige Grundlag für einen gerechten und dauer⸗ o Frieden erscheinen, ins Einvernehmen zu setzen, wobei ihnen bleibt, die Punkte im einzelnen festzubegen und zu ergänzen. wor allem muß der Grunkgedanke sein, daß an die Stelle der zllen Kraft der Waffen die moralische Kraft des Rechts tritt; rar folgt ein billiges Einvernehmen aller zum Zwecke gleichzeitiger zenseitiger Verminderung der Nüstungen nach bestimmten smund unter gewissen Sicherhetten bis zu dem Maß⸗, das zur fchterbaltung der öffentlichen Oednung in jedem Staate not⸗ jund ausreichend ist; sodann an Stelle der Streitkräfte die üheung der Schiedsgerichtsbarkeit mit ihrer hoben friedenstiftenden ling gemäß vereinbarter Normen unter Androhung bestimmter sile gegenüber dem Staate, der sich weigern sollte, entweder die smirnasen Streitfcagen der Schiedsgerichtsbarkeit zu unterwerfen ur Entscheidungen anzunehmen. Penn einmal auf diese Weise die Vorberrschaft des Rechtes her⸗ agtit, mwöge man jedes Hindernis beseitigen, das dem Verkehr göker im Wege steht, indem man in gleicher Weise durch feste he die wahre Freiheit und Gemeinsamkeit der Meere sichert; vüde einestells vielfache Konfliktsgründe ausschasten, andern⸗ alen neue Quellen des Wohlstandet und Fortschritts eröffnen. haz den Ersatz der Schäden und der Kriegskosten betrifft, so „Wir kein anderes Mittel, die Frage zu lösen, als daß Wir lhemeinen Grundsatz eines vollständicen und gegenseitigen Ver⸗ afstellen, der im übrigen durch die unendlichen, aus der Ab⸗ g sich ergebenden Wohlteten gerechtferrigt ist; dies um so mehr, ie Fortsetung eines solch n Blutvergießens eimig und allein ritschaftlichen Gründen nicht zu vertteben wäre. Wenn es eneils noch besondere Gründe für gewisse Fälle geben sollte, um sie mit Gerechtigkeit und Billigkeit abwägen. gher diese friedlichen Vereinharungen mit ihren unermeßlichen jälen, die sich ars ihnen ergeben, sind nicht möglich ohne die wgeetge Herausgabe der gegenwärtig besetzten Gebiete: Folglich he Deutschlands: vollständige Räumung Belgiens mit Garantie mvellen politischen, militärischen und wirischaftlichen Un⸗ hrigk it gegenüber gleichviel welcher Macht, gleichfalls Räumung swjösischen Gebiets; seitens der anderen kriegführenden Parteien sinlsche Herausgabe der deutschen Kolonien. dez die strittigen territorjalen Fragen betrifft, keispieleweise die imn Italten und Oesterreich, zwischen Deutschlard und Frapkreich, in man hoffen, daß die streitenden Parteien in Anbetracht der ailichen Vorteile, die ein mit Abrüstung verbundener dauer⸗ ßrieden bringt, gewillt sind, sie aus einer versöhnlichen Ge⸗ h heraus zu prüfen, dabei den Bestredungen der Völker nach foße des Gerechten und Möglichen, wie Wir es bei früherer Ge⸗ jät gesagt haben, Rechnung zu tragen und gelegentlich die winteresen dem Allgemeinwohl der großen menschlichen Ge⸗ taft einzuordnen. Drselbe Geist der Billi, k it und Gerschtigkeit wird die Prüfung ndeen terrikorialen und polftischen Fragen leiten müssen, be⸗ ig derjenigen, welche sich auf Armenien, auf die Balkanstaaten af Gebiefe beziehen, welche zum ebemaligen Königreich Polen i, dem seir e edlen geschechtlichen Ueberlieferungen und die von nsonderheit während des gegenwörtigen Krieges erduldeten strechterweise das Mitgefühl der Nationen gewinnen müssen. des sind die hauptsachlichen Grundlagen, auf denen, wie Wir in, sich die kommende Neumdnung der Völker stützen muß. inh so beschaffen, daß sie die Wiederkehr ähnlicker Konflikte cch machen und die Lösung der für die Zukunft und das le Wohlbefinden aller kriegführenden Staaten so wichtigen lsilichen Frage vorbereiten. Indem Wir sie Ihnen überreichen, „die Sie zu dieser tragischen Stunde die Geschicke der krieg⸗ iwen Nationen lenken, sinrd Wir daher von einer be⸗ ien Hoffnung beseelt, nämlich sie angenommen zu ind so zu erlehen, daß der schreckliche Kampf, der „mehr und mehr als unnötige Metzelei erscheint, ein ummt. Alle Welt erkennt ja an, daß die Waffenehre sowohl neinen wie auf der anderen Seite unverletzt ist. Leihen Sie lüserer Bitte Ihr Ohr, nehmen Sie die väterliche Aufforderung an, Wir im Namen des göttlichen Erlösers, des riedensfürsten, serschten. Denken Sie über Ibre sehr große Verantwortung kott und vor den Menschen nach; von Ihren Entschlüssen dängen und Freude unzähliger Familien ab, das Leben Tausender Leute, mit einem Wort, das Glück der Völker, n diese Wohltat zu verschaffen Ihre unbedingte Pflecht söge der Herr Ihnen Erschluͤsse eingeben eni⸗ ud Seinem Heiligsten Wihlen, möge es der Himmel fügen, eie sich nicht nur den Beifall Ihrer Zeitgenossen verdienen, n auch bei den künftigen Geschlechtern den schönen Namen von gestiftern sichern. 8n Uns hetrifft, die Wir im Gebet und in der Buße mit Fabigen Seelen, die nach Frieden seufzen, eng verbunden sind, cben Wir für Sie vom Heiligen Geiste Licht und Raf.
Lom Vatskan, am 1. August 1917. (gez.) Benedictug P. P. XV. (Siegel.)
gaffen
dse spanische Regierung, die den Schutz der deutschen sen in Liberia ausübt, hat, „W. T. B.“ zufolge, von 1 Vertreter in Monrovia die telegraphische Meldung er⸗ e daß die Republik am 1. d. Mts. sich als im Kriegs⸗ un mit Deutschland befindlich erklärt hat. Die deutsche nie soll nach Südfrankreich übergeführt werden.
'
ih sind vier Sonderbeilagen ausgegeben, in denen das eichnis der Original⸗ und anerkannten Saatgut⸗ ilsaften sowie der Vermehrungsstellen im en hen, Reiche enthalten ist. Nichtbezieher des Blattes 8 Uüse Sonderbeilagen zum Preise von 30 ₰ nebst vnn ungsgeld in der Botenmeisterei des „Reichs⸗ und nzeigers“ (Wilhelmstraße 32) erhalten. 6
Anhalt.
Seine Hoheit d iedri “ er Herzo Friedrich vollendet gen sein 61. Lebensjahr. 8
tätsr s letzten Gesamtsitzung des Vorläufigen ¹ tes ‚zunter dem Vorsit des Vizemarschalls wurde, dis uf aus Warschau meldet, das vorläufige Gesetz
n Elementarschulen im Königreich Polen an⸗ rictg sowie die einstweiligen Bestimmungen über die llung gassen Es wurde beschlossen, bei der Finonz⸗
inen Rechnungshof einzurichten, der di Aufsicht über
116“
üun gestrigen (195.) Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗
die haushaltsmäßigen Einkünfte u ü 1— 1 nd Ausgaben ausüben, die und Ausgabeposten prüfen und dem Staatsrate über die Ausführung des Haushalts Rechnung legen soll. Mit cezett g die II das Bezirksgericht in Sosnowice aterzubringen, wurde beschlossen, daß dieses Gericht einstwei seinen Sitz in Bendzin haben soi.
Der Vollzugsausschuß des Staatsrats nahm wie — T. B. aus Warschau meldet, in der letzten Sitzung u. a.
ezüglich der Frage der polnischen Inschriften auf Eisenbahn⸗ stationen die Antwort des Generalgouverneurs von Beseler . ö 8. Iö daß neben den deutschen Stations⸗
ie Namen in 8
werden soltch. polnischer Sprache angebracht 8 Oesterreich⸗Ungarn.
er Kaiser Karl hat seinen gestrigen Geburtsta
ersten nach seinem Regierungzantritte 16 „W. T. B9 10 Wien meldet, in der Villa Wartholz in Reichenau verbracht. Die dortige Geburtstagsfeier beschränkte sich auf die Glück⸗ wünsche der engeren Familie und des Heeres, des Hofstaates und der neuen Maria⸗Theresien⸗Ritter. Im ganzen Reiche ist der Tag durch Festgottesdienste in Kirchen und Gotteshäusern sowie dem Wunsche des Kaisers entsprechend unter Vermeidung jedes Aufwandes, durch festliche Veranstaltungen für wohl⸗ .““ rüctsondere 6 Feießefürsorge, feierlich be⸗ gangen. Die öffentlichen und zahlrei 1
gbetall Frecgesffsncich zahlreiche Privatgebäude trugen
5
Großbritannien und Irland.
Nach einer „Reuter“⸗Meldung aus London sind folgende
Ministerernennungen bekannt gegeben: Es wurden er⸗ nannt: John Hodge zum Pensionsminister, George Robert zum Arbeitsminister, A. C. Geddes zum Minister für den nationalen Dienst und George Wardle zum Parlamentssekretär im Handelsamt.
Im Unterhaus teilte Lord Robert Cecil mit, daß die britische Regierung zur Beseitigung jeden Vorwandes, als würden britische Hospitalschiffe mißbraucht, eingewilligt habe, daß sich auf jedem Schiff ein von der spanischen Regierung bezeichneter neutraler Beauftragter befinde. Die französische Regierung habe einem ähnlichen Abkommen zugestimmt. Man hoffe, daß dies den Angriffen auf diese Schiffe ein Ende machen werde, aber eine endgültige Zu⸗ sicherung von den seindlichen Regierungen sei noch nicht ein⸗
getroffen. die Auf⸗
Ein Miglied des Unterhauses lenkte merksamkeit auf die kürzliche Besprechung der Alliierten. Er fragte, welcher Fortschritt infolge dieser Beratung erzielt worden sei, beschäftigte sich dann im allgemeinen mit der Kriegslage und verlangte, daß dem Balkan mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde.
In seiner Erwiderung zollte Balfour, wie „Reuter“ mit⸗ teilt, den Truppen an der Salonikifront hohes Lob und wies darauf hin, daß die Operationen bei Saloniki unter Aufsicht ü feentäsischon (ca; T“
alfour stimmte dem bei, daß es von großer Wichtigkeit sei, die deutschen Pläne, sich auf dem Wege über Oesterreich auf dem Balkan und in Kleinasien sowie bis zum Persischen Golf und daruüͤber binaus auszudehnen, zu vereiteln. Er hege das vollste Vertrauen, daß der Ausgang des Krieges diesen ehrgeizigen Plänen einen Miß⸗ erfolg bereunen werde. Er könne hierüber keine M itteilungen machen, well das in der gegenwärtigen Zeit des Krieges micht von dem Erfolg diplomalischer Verhandlungen, sondern von den Er⸗ folgen abhänge, die den verschiedenen Kriegführenden zuteil würden, die wie für andere große weltpolitische Pläne auch hierfür kämpften. Hinsichtlich Serbiens hätten die Reden Lloyd Georges und Lord Robert Cectls unlänast bei dem Frü ostück zu Ehren der Serben die Ansichten der Regierung wiedergegeden. Die britische Regierung stehe niemandem nach in der Bewunderung des Mutes und der ausgezeichneten, unvergleichlichen Tapferkeit, mit der die Serben inmitꝛen großen Uaglücks und fast überwältigender Prüfungen den Ruf ihrer Rasse aufrechterbalten hätten. Er blicke in die Zukunft mit der Hoffnung und dem Vertrauen auf die Wiere⸗⸗ herstellung des serbischen Königreichs unter Bedinaungen, die seine Zu⸗ kunft erfolareicher, ruhmreicher und verheißungevoller machen würden, als es in den Jahbren vor diesem großen Unglück der Fall gewesen sei. Mehr könne er nicht sagen, aber die Regierung ‚eile diese Hoff⸗ nungen und vertraue auch darauf, daß sie schließlich die gebührende Erfüllung finden wͤrden. Auf den Vorwurf, daß dem Balkan als östlichem Kriegsschauplatz im Vergleich zu dem westlichen unge⸗ nügende Aufmerksamkeit gewidmet werde, erklärte Balfour, er würde es für eine Anmaßung halten, über die militärische Frage eine Ansicht auszu prechen, aber die Schwierigkeiten des Charakters des Landes zeigten jedenfalls beim ersten Blick klar, daß dies nicht eine Front sei, an der ein Hauptangriff mit der besten Hoffnung auf einen schliek⸗ lichen Erfolg im Maßstabe des Westens ausgefüdrt werden köunte. Er hege das Vertrauen, daß man an dieser Fiont erfolgreiche Unter⸗ nehmungen sehen werde, aber die Schwierigkeiten seien sehr girß. Die Unternebmungen hingen von großen und vielen physischen, moralischen, internationalen und wirtschaftlichen Umständen ab, und er halte es für sehr unwahrscheinlich, daß man in naͤchster Zukunft irgendwelche Operationen an dieser Front erwarten könne in einem Umfange, wie ihn Dovies zu wünschen scheine und der mit den großen Operationen zu vergleichen wäre, wie sie jetzt in Frankreich und möglicherweise anderswo im Gange sei n. TDavtes habe ihn ersucht, dem Hause zu v rsickein, daß alle Anstrengungen g macht würden, die Landtransporte an die Salontkifront zu vermehren, um den Schiffsraum zu e klas en. Er könne ihm versichern, daß dies eine Seite der Angelegenbeit sei, die der Aufmerksamkeit der verbündeten Regierungen nicht entgangen set. — Balfour beschäftigte sich darauf ausführlich mit der Kritik, die an dem diplomatischen Vorgehen Englands geübt worden sei, und mit der Anregung, daß nach dem Muster ähnlicher Ausschuffe in anderen Parlamenten ein Ausschuß für auswärtige Angte⸗ legenheiten gewählt werden solle. Er verteldigte die Leistungen des bestehenden Systems und betonte, daß es zur Aufrechterbaltung guter internationaler Beziehungen zu den Freunden Englands und den Neutralen geführt habe. Es habe niemals eine Zeit gegeben, wo die Umstände die Beziehungen zu den Neutralen so wichtig machten und es so wünschenswert erschelnen ließen, sie freundlich und angenehm zu erhalten, weil der Weg der Neutralen nicht viel weniger schwierig und dornenreich sei, als der Weg der Kriegführenden 8
Rußland.
Für die große Reichsberatung in Moskau, die am 23. und 24. August stattfindet, ist, wie „W. T. B.“ meldet, vom Bürgermeister von Moskau die Tagesordnung ver⸗ öffentlicht worden. Zunächst sollen die Vertreter der Vor⸗ läufigen Regierung das Wort ergreifen, darauf Vertreter der verschiedenen Verbände und Vereinigungen sprechen, schließlich sollen die Regierungsvertreter diese Reden beantworten. Zu der Beratung, die im Nikolaipalast stattfinden wird, sind 2000 Personen geladen, darunter 100 Vertreter des Arbeiter⸗ und Soldatenrates, 100 des Bauernrates, 400 für die Stadt⸗ und Semstwoverwaltungen, 150 für die Arbeiterverbände, 75 für die nicht zusammengeschlossenen Arbeiter, 100 für die wissen⸗ schaftlichen Gesellschaften, 120 für Handel und Industrie, 300
für die Genossenschaften, 100 für landwirtschaftliche Verbände 852 und 100 für die Fronttruppen; dazu kommen sämtliche jetzigen und früheren Mitglieder der Reichsduma.
Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ ist die russisch⸗schwedische Grenze, die kürzlich auf Befehl der Regierung bis zum 14. August gesperrt wurde, nunmehr wieder geöffnet worden. ö111141“
Portugal. 8 “
Das portugiesische Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß
über Beschlagnahme aller Silber⸗ und Kupfermünzen, die durch Banknoten ersetzt werden sollen. 8
„Temps“ meldet aus Lissabon, daß Costa erklärt habe,
die Kriegsausgaben Portugals hätten die Höhe von
500 Millionen erreicht. Die monatlichen Kriegsausgaben be-⸗
trügen 50 Millionen.
Amerika. b
Die amtliche Schätzung der Weizenernte in den Vereinigten Staaten ist nach einer Meldung der „Morning Post“ aus New York außerst enttäuschend. Die Ernte werde, sofern sich die gegenwärtige Schätzung bewahrheite, um 392 Mil⸗ lionen Bushels hinter 1915, um 153 Millionen hinter dem fünf jährigen Durchschnitt zurückbleiben. Dagegen verspreche die Mais ernte die größte bisher dagewesene zu werden, während die Haferernte nur durch das Ergebnis von 1915 übertroffen werden würde. Die Kartoffelernte werde auf 180 Millionen Bushels über 1916 und auf 40 mehr als die höchste bisher dagewesene veranschlagt.
Nach einer „Reuter“⸗Meldung haben die Vereinigten Staaten von Amerika Italien eine Anleihe von 40 Millionen Dollar und Belgien eine solche von 5 900 000
„Reuter“ meldet aus Melbourne, der Bundessena habe ohne Beratung und Abstimmung einen Antrag ab⸗ gelehnt, der erklärte, daß für die Reichsregierung die Zeit gekommen sei, die Friedensbedingungen festzustellen, auf Grund deren die Verbündeten bereit wären, zu unterhandeln. Der Senat habe dagegen einen Antrag gegen die Rück⸗ gabe der deutschen Kolonien angenommen.
Kriegsnachrichten. Berlin, den 17. August, Abends. (W. T. B.) 8
In Flandern und bei Verdun nur Artilleriekampf in wechselnder Stärke.
In St. Quentin stehen die Häuser in nächster Umgebung der Kathedrale noch in Brand; die anhaltende Beschießung durch die Franzosen erweitert den Feuerherd.
Im Osten nichts besonderes. .
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Der zweite Tag des Generalangriffs im Westen endete mit einem vollen deutschen Sieg. In Flan⸗ dern, wo der Hauptstoß geplant war, kam es zu einem katastrophalen Zusammenbruch des englischen An⸗ griffs. Auch in der zweiten Schlacht um die flandrische U⸗Bootbasis blieben die deutschen Waffen siegreich.
Bei dieser Schlacht setzten die Engländer von den Fran⸗ zosen unterstützt die ganze Kraft ihrer au Cesäsften Menschen und Kriegemittel ein, deren Ueberlegenheit sie selbst nicht genug rühmen können. Bei dieser zweiten flandrischen Niederlage können die Engländer nicht wie bei der ersten die Ungunst der Witterung als Entschuldigung anführen, denn am Nachmittage des 16. August, wo sie die schwersten Schäge erlitten, strahlte helle Sonne am blauen Himmel. Die Schlacht spielte sich in zwei Phasen ab. In der ersten vermochten die tief gegliederten eng⸗ lischen Angriffswellen über die zerschossenen deutschen Stellungen — und die langsam zurückweichenden deutschen Postierungen und Sicherungen vor sich herzutreiben. Beider⸗ seits der Bahn Boesinghe —Staden gelang es ihnen, über den Steenbach vordringend, bis etwa 1 Kilometer g ein⸗ zudringen und südlich der Bahn bis nach Poelkapelle vorzustoßen. Nunmehr aber setzte der deutsche Gegenangriff ein, dessen überlegene Wucht jedem weiteren Vordringen Halt gebot. Nach hin⸗ und herwogendem Kampfe ver⸗ wandelte sich der englische Angriff mehr und mehr in eine immer raschere rückläufige Bewegung. Bis gegen Mittag war von den Deutschen eine Linie halbwegs Poel⸗ kapelle und Langemarck erreicht. Vergeblich warfen die Engländer immer mehr Truppen in den Kampf, vergeblich jagten sie von Blanckaart⸗See bis an die Lys aus Tausenden von Rohren, was diese nur hergeben wollten; die englische Infanterie wurde von einer Stellung zur andern zurück⸗ gedrückt. Am späten Nachmittage waren die alten Stellungen von den Deutschen wieder erreicht, nur in einem beschränkten Einbruchsbogen bei Langemarck und in einem Grabhen⸗ nest bei St. Julien vermochten sich die englischen An⸗ ariffstruppen noch zu halten. Aber selbst die herein⸗ brechende Tämmerung brachte den deutschen Gegenangriff nicht zum Stehen. Während Artillerie und Flieger den Engländern schwerste Verluste zufügten, stieß die Infanterie erneut vor, warf die Engländer über den Steenbach zurück, säuberte die Engländernester bei St. Julien und nahm. Langemarck wieder. Mit Ausnahme von Vorfeldstellungen nordöstlich Bixschoote, die bei erneuten französischen Angriffen in der Nacht verlorengingen, ist die gesamte alte deutsch Stellung wieder in deutschem Besitz. Südlich St. Julien aber, wo die Engländer auf der ganzen Linie bis in die Gegend von Oosttaverne mehr oder weniger tief in di deutschen Linien vorgebrochen waren, wurden nicht nur die alten Stellungen wieder erreicht, sondern darüber hinaus die Engländer weiter und weiter zurückgetrieben, bis am Abend des Tages an der Chaussee von Freezenberg und an den Waldstücken südwestlich Westhoek die ehemalige Linie vom 31. Juli erkämpft war. Die englischen Verluste sind außerordentlich schwer. Einer der Aäapalfhe en Großkampf⸗ tage an der flandrischen Küste hat hiermit einen für die deutsche Waffen siegreichen Abschluß efunden. Zu dunken ist dieser Erfolg neben der stenend sat ü heuren Schwung sowie der zähen Angriffskraft unserer unver gleichlichen Infanterie, die auch an diesem Tage wieder durch die Artillerie und die übrigen Hilfswaffen hervorragend unter⸗ stützt wurde und ihre Ueberlegenheit über die englische In⸗ fanterie aufs neue bewies. V Wie in Flandern brach auch im Artois der eng⸗ lische Angriff voͤllig zusammen. Trotzdem die Eng länder mehrmals bis in die Nacht hinein fsche Kräfte vor
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