gest lten Sohlen ist bis auf Regelungen von Fall zu Fall, die vor⸗ behalten bierben, unter folgenden Ledingungen gestattet:
. a) der Hersteller darf nicht zu böheren Preuen verkaufen als denjenigen, die sich ous der Zusammenrechnung der not⸗ wendigen Aufwernduncen fur Material, Lohn und Urkosten, zuzüglich höchstens 15 vom Hundert dieser Summe als Gewinn ergeben; 8
b) der Eroßhandler darf nicht mehr als 10 vom Hundert auf seinen Nettoeinkaufspreis aufschlagen;
c) der Verkaufspreis letzter Pand darf um nicht mehr als 33 ¼ vom Hundert höher als der nach Ziffer 2 zulässige
Verkaufepreis des Großhändlers sein.
Der Nettoeintaufspreis schließt Fracht und Verpackung ein; alle etwaigen Vergütungen sind abzuzehen.
2. Der § 2 der Bekanntmechung Nr. I der Ersatzsohlen⸗Gesell⸗ schaft, betreffend die Zustimmung zur Hernellung und den Verkehr mit Ersatzsohlen, Soblenschonern und Soblenbewehrungen aus Leder vom 27. Januar 1917, srwie die Bestimmungen über die Gewinr⸗ zuschläge in den §§ 3 und 4 der Bekanntmachung Nr. V der Erxsatz⸗ soblen⸗Gesellschan, betroffend die Zunimmung zur Herstellung und den Verkehr mit Schuhgarenbestandteilen, die ganz oder zum Teil aus Gummi besteben, vom 28. Juni 1917 treten außer Kraft.
3. Voc dem Inkrafttreten dieser Bekanntmachung abgeschlossene Lieferungsverträge bleiben vorbehaltlich eiwa notwendigen Eingzeisens im Einzelfalle unberührt. g
§ 2. Diese Bekanntmachung tritt am 20. August 1
Strafbestimmungen. 8
Wer die in § 1 erforderte Anmeldung vorsätzlich gesetzten Frist oder wissentlich un ichtig oder unvollständig macht, wird noch § 5 der Bexkanntmachung über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 604) mit Gefängris bis zu 6 Monaten 9 Geldstrafe bis zu 10 000 ℳ oder mit einer dieser Strafen
estraft.
Wer, ohne die im § 1 geforderte Auskunft in der gewünschten Frist zu erteilen, Sohlen der in § 1 erwähnten Art berstellt, wird nach § 3 der Bekanntmachung vom 4. Januar 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 10) in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 1. August 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 679) mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 ℳ bestraft.
Neben der Strafe kann in beiden Fällen Gegenstände erkannt werden. vW“
Berlin, den 18. August 1917. Ersatzsohlen⸗Gesellschaft m. b. H. ppa. Schenk. ppa. Graser.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem vortragenden Rat im Ministerium der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, Geheimen Oberbaurat Richard Schultze den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberbaurat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dden früheren ordentlichen Professor an der Friedrich⸗ Wilhelms⸗Universität in Berlin, Geheimen Medizinalrat Dr. Theodor Ziehen in Wiesbaden zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Halle⸗Witten⸗ berg und „ den bisherigen außerordentlichen Professor am Theolo⸗ gischen Lyzeum in Regensburg Dr. Georg Schreiber zum ordentlichen Professor in der katholisch⸗theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms⸗Universität in Münster zu ernennen.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Auf Grund der Verordnung, betreffend wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen gegen Portugal, vom 14. Mai 1916 (RGBl. S. 375) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers über den der portugiesischen Staatsangehörigen Ehefrau Eduardo de Sonza Guimarais, Katharina geborene Eckenroth, in Oporto zugefallenen Teil an dem Erbe der verstorbenen Witwe Heinrich Eckenroth, geborene Schäfer, in Kreuznach die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: Justizrat Mathias Cramer in Kreuznach). 8 8
Berlin, den 15. August 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 20. August 1917.
Seine Majestät der Kaiser und König traf, wie „W. T. B.“ aus dem Großen Hauptquartier meldet, am Sonn⸗ abend, den 18. Auaust, Vormittags, mit dem Chef des Admiral⸗ stabes und dem Staatssekretär des Reichsmarineamts zum Be⸗ such der Flotte in Wilhelmshaven ein, schritt unter Führung des Flottenchefs die Front der Besatzungen der im Hafen liegenden Hochseestreitkräfte ab und schiffte sich dann auf dem Flottenflaggschiff ein zur Besichtigung der in See befindlichen Flottenteile und der Insel Helaoland. Auf dem Marsche nach Helgoland und von dort nach der Elbe bildeten große und kleine Kreuzer, Torpedobootsflottillen, Luftschiffe und Flieger das militärische Geleit. Ein aus den feindlichen Gewässern heimkehrendes U⸗Boot, das als Erfolg die Versenkung von 23 000 t meldete, wurde durch ein persönliches „Willkommen“⸗ Signal von Seiner Majfestät begrüßt.
Auf der Elbe konnte der Kaiser die hochverdienten Minen⸗ such⸗ und ⸗Räumverbände besichtigen und ihnen seine An⸗ erkennung aussprechen. Vor dem Verlassen des Flaggschiffes erließ Seine Majestät folgenden Funkspruchbefehl an die Hochseestreitkräfte:
„Nachdem Ich vor kurzem die Meldung bekommen hatte, daß der erneute schwere Austurm des Feindes zum Aufrollen unserer Seefront in Flandern erfolareich abgewehrt ist, habe Ich Mich heute durch einen Besuch Meiner Flotte und der Inselfeste Helgoland überzeugen können von der Stärke und Sicherheit auch dieser Front. Ich spreche allen Hochseestreitkräften zu Wasfer, unter Wasser und in der Luft und der Feste Helgoland Meine varme Anerkennung aus für die rablose, entsagungsvolle und rfolgreiche Arbeit, mit der sie dieses Ziel f st im Auge behalten und erreicht baben. Mäge die Flotte sich weiterhin bewußt bleiben, doß Mein und des Vaterlandes Vertrauen fest auf ihr ruht. Zum Awsdruck Meines Dankes verleihe Ich dem Vorschlag des Flotter⸗ chefs gemäß die hiermit zugehenben Eiseinen Kreuze.
8 8 Wilhelm IJ. R.“
98
In der am 18. August 1917 unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatesekretärs des Innern Dr. Helfferich abge⸗ haltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde einer Aenderung der Bekanntmachung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volksernährung vom 22. Mai 1917 die Zu⸗ stimmung erteilt. Der Entwurf einer Bekanntmachung über wirtschaftliche Maßnahmen in der Binnenschiffahrt und der Entwurf einer Bekanntmachung über die Errichtung von Be⸗ triebsverbänden in der Binnenschiffahrt gelangten zur Annahme.
Der französische amtliche Bericht verbreitet die ungeheuer⸗ liche Behauptung, daß die Kathedrale von St. Quentin ein Opfer deutscher Brandstistung geworden sei. Am 16. August meldete der deutsche Heeresbericht, daß 3000 Schuß auf St. Quentin fielen, worauf das Pfarrhaus und hierauf die Kathedrale in Brand geriet. Seit dem 7. April 1917, also volle 4 Monate, liegt St. Quentin unter dem Feuer der französischen und englischen Artillerie aller Kaliber. Schon am 9. April erhielt die Kathedrale schwere Beschädigungen durch 5 Volltreffer und bis Mitte August steigerte sich die Zahl der Volltreffer auf die Kathedrale auf über 300. Der Justizpalast, die Kirchen St. Martin und St. Eloi, Lyceum, Rathaus, Post, Börse, Theater und die Bank von Frankreich wurden ebenfalls von Hunderten von Granaten getroffen. Im ganzen feuerten Franzosen und Engländer etwa 8000 Schuß auf St. Quentin, und dem schweren Bombardement vom 15. August fiel die zur Ruine geschossene Kathedrale endlich zum Opfer. In einer Reihe von photographischen Aufnahmen sind die Zerstörungen, die Quentin und die Kathedrale erlitten, festgehalten. Es sind selbst Filmaufnahmen vorhanden, auf denen man die Einschläge feindlicher Granaten unzweifelhaft er⸗ kennen kann. Die Einschläge lassen deutlich die Schuß⸗ richtung feststellen. Ferner wurde eine große Anzahl englischer und französischer Blindgänger in St. Quentin gesammelt. Wenn die wiederholte französische Meldung, daß St. Quentin trotz aller erdrückenden Beweise weder von den Engländern noch von den Franzosen beschossen würde, aufs äußerste erstaunen mußte, so muß die französische Darstellung, daß die Kathedrale deutscher Brandstiftung zum Opfer gefallen se als der Gipfel der Entstellung und Verdrehung von Tatsachen an⸗ gesehen werden
11A6“ 1“ “
“ Schwarzburg. Seine Durchlaucht der Fürst Günther vollendet morgen sein 65. Lebensjahr. 1 .
8
Oesterreich⸗Ungarn.
Nach Meldung des „Ungarischen Telegr. Korresp.⸗Büros“ aus Budapest wird in der am Sonntag ausgegebenen Nummer des Amtsblatts ein Königliches Handschreiben über die Veränderung im Kabinett veröffentlicht. Graf Aladar Zichy, welcher Minister für Kroatien und Slavonien war, übernimmt das Ministerium um die Person des Königs. Der bisherige Justizminister Wilhelm Vazsonyi und der Minister um die Person des Königs, Graf Theodor Batthyany, werden zu Ministern ohne Portefeuille ernannt. Das Justizministerium übernimmt der bisherige Staatssekretär dieses Ministeriums, Karl Greecsak. Der Abgeordnete Dr. Bela Földes wird ebenfalls zum Minister ohne Portefeuille, zum Minister für Kroatien wird der bisherige Stellvertreter des bosnischen Landeschefs, Dr. Karl Unkelhaeuser, ernannt.
Wie „W. T. B.“ aus Budapest gemeldet wird, hat der ungarische Kultusminister Graf Apponyi sämtliche griechisch⸗ katholische und griechisch⸗orientalische rumänische Konsistorien davon verständigt, daß er im Interesse der Sicherung des ungarischen Staats und der ungarischen Nation die Verstaat⸗ lichung der rumänischen Volksschulen beschlossen habe. Die Verstaatlichung soll zuerst in den an Rumänien grenzenden Komitaten durchgeführt werden, deren Lehrer mit dem sene gemeinsame Sache gemacht haben und gegen die ein strafrecht⸗ liches Verfahren eingeleitet worden ist. Der Religions⸗ unterricht bleibt auch weiterhin der rumänischen Kirche an⸗ vertraut.
Großbritannien und Irland.
„Nieuwe Rotterdamsche Courant“ entnimmt der „Times“, daß eine Versammlung des englischen Soldaten⸗ und Arbeiterrats, die für den 11. d. M. nach Glasgow ein⸗ berufen worden war und in der Ramsay Macdonald und Fairchild haben sprechen sollen, verboten worden ist.
„Times“ vom 10. und 11. August gibt die britischen Verluste mit 424 Offizieren und 5580 Mann an
Frankreich.
Pariser Blätter melden, daß der ausführende Ausschuß der sozialistischen Minderheit Frankreichs am Donners⸗ tag die durch die verschiedenen Erklärungen der Entente⸗ regierungen über die Stockholmer Beratung geschaffene neue Sachlage erörtert habe. Der Ausschuß habe einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der die früheren Beschlüsse der Minderheit bestätigt werden, und die Generalkonferenz der Minderheitsverbände zum 26. August nach Paris einberufen wird. Sollten die ständigen Verwaltungsausschüsse der Sozialisten⸗ partei jedoch am 21. August den Beschluß fassen, den außer⸗ ordentlichen Nationalkongreß auf spätestens den 16. September einzuberufen, dann solle die Beratung der Minderheit am 15. September stattfinden. 3 “ 9
Rußland.
Im Verlauf der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung der Vorläufigen Regierung gab der Generalgouverneur von Finnland Stachowitsch eine eingehende Darlegung über die Lage Finnlands, wobei er nach Meldung der „Petersbg. Telegr. Agentur“ betonte, daß die Lage ernst bleibe, obwohl der allgemeine Ausstand vermieden werden konnte. Der Generalgouverneur führte dann aus:
Die durch den Mangel an Lebensmitteln hervorgerufenen Ruhe⸗ störungen hätten in Abo begonnen und sich dann auf Uleaborg und Helsingfors, wo sie beträchtliche Ausdehnung annahmen, ausgedehnt. Der allgemeine Auestand sei vorbereitet worden durch einen aus zahlreichen sozialistischen Persönlichkeiten zusammengesetzten Aus⸗ schuß. In der Vollversammlung am 14. August babe der Streik⸗ ausschuß seine Forderungen, die der Vorläufigen R⸗gierung unter⸗ hreitet werden sollten, zusammengefaßt.
8 85
8 9
Die allgemeine Stimmung
der Versamm lung sei derartig gewesen, daß selbst beliebte politische Persönlichteiten Finnlands, die sich gegen den allgemeinen Ausstand aus⸗ sprechen wollten, vm dessen Gefähruchkeit für Finnland selbn herpor⸗ zuheben, nicht dam gekommen seien, ihre Reden zu halten. Die Ver⸗ sammlung habe eine Entschließung gefaßt, in der gefordert wird: 1) daß der Landtag in kürzester Frist versammelt werde, 2) daß die Vorläufige Regierung, der Generalgouverneur, die in Finnland steben⸗ den russischen Tiuppen und die anderen Machthaber keine strengen Maßnahmen ergreifen sollen, die dem Landtag bei seinem Zusammen⸗ tritt und seinen Arbeiten Echwierigkeiten machen würden, 3) daß die Verwaltung Finnlands auf der Grundlage des Gesetzentwurfes vom 18. Juli über die Ausübung der höchsten Gewalt in Finnland auf⸗ gebaut werde, 4) daß die Vorläufige Regierung dieses Gesetz aner⸗ kenne, 5) daß alle Bürger Finnlands sich ihm unterwürfen, Am 15. August übermittelte eine Aborenung des Streikausschusses die erwähnte Entschließung dem Generalgouverneur Stachowitsch, der erklärte, die russische Regierung könne die Forderungen des Ausstands⸗ ausschusses nicht annehmen, der lediglich den Willen einer unbeden⸗ tenden Gruppe des finnländischen Volkes jum Ausdruck bringe. Er fürchte vielmehr, doß die Regserung bis zur Entscheidung durch die Verfassunggebende Versammlung es für unmöglich erachten werde, den am 18. Juli vom Landtage angenommenen „Gesetzentwurf zu b⸗⸗ stätigen; die Regierung habe den Landtag auflösen müssen, trotzdem er das finnische Volk in seiner Gesamtheit vertrat.
Nachdem die Vorläufige Regierung von der Darlegung des Generalgouverneurs Kenntnis genommen hatte, gab sie ihm Vollmacht, alles zu verhindern, was Finnland, die Interessen und Rechte Rußlands und das Ansehen der Regierung schädigen
könne, und ermächtigte ihn, die Versammlungen des Landtags
nötigenfalls mit bewaffneter Gewalt zu verhindern. Aus⸗ nände, welche die militärischen Interessen der nationalen Ver⸗ teidigung Rußlands berührten oder die allgemeine Notlage vermehrten, könnten nicht gestattet werden. Gegen ähnliche Ausstände würden in gleicher Weise die nachhaltigsten Maß⸗ nahmen ergriffen werden.
Nach Meldung der „Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ billigte die Vorläufige Regierung die Einrichtung eines Generalsekretariats der Ukraine, das bis zur Ein⸗ berufung der verfassunggebenden Versammlung, die über alle Fragen der Selbstverwaltung entscheiden wird, die höchste Ver⸗ waltungsstelle Kleinrußlands bilden wird. Die Mitglieder des Sekretariatszs werden vom Generalrat der Ukraine, ge⸗ nannt Rada, vorgeschlagen und von der Regie⸗ rung ernannt werden. Das Sekretariat wird fünf Provinzen, nämlich Kiew, Wolhynien, Podolien, Poltawa und Tschernikow verwalten und noch andere, wenn ihre Semstwos dies wünschen. Das Sekrekariat wird sich zusammen⸗ setzen aus Generalsekretären für die Finanzen, Landwirtschaft, öffentlichen Unterricht, Handel und Industrie, Inneres, öffent⸗ liche Arbeiten und nationale Fragen. Es soll Gesetzentwürfe, die das Leben des Landes und seine Verwaltung betreffen, beraten und ausarbeiten und sie der Vorläufigen Regierung zur Genehmigung unterbreiten. Zur Lösung der laufenden Fragen und Geschäfte, die die genannten Verwaltungs⸗ obteilungen betreffen, sollen sich die Ortsbehörden an das Sekretariat wenden, das, nachdem es die Vorläufige Regierung davon in Kenntnis gesetzt hat, deren Befehle und Anordnungen den ausführenden Provinzstellen mitteilen wird.
Nach einer Mitteilung der Einstweiligen Regierung sind der ehemalige Zar und die Zarin in Erwägung der Staatsnotwendigkeit unter allen nöligen Vorsichtsmaßregeln nach Tobolsk verbracht worden, wo sie unter Bewachung festgehalten werden. Ihre Kinder und einige Personen ihrer Umgebung hätten sie aus freien Willen begleitet.
Die Vorläufige Regierung hat, wie dem „Algemenen Handelsblad“ aus St. Petersburg gemeldet wird, bekannt⸗ gegeben, daß die Polen, die österreichisch⸗ungarische oder deutsche Untertanen sind, nach dem Ausland reisen können, wenn der Minister des Innern und der Kriegsminister die Erlaubnis dazu erteilen.
ANKFKFriechenland. e““ In der griechischen Kammer beantwortete Weniselo eine Anfrage über die in Deutschland aufgenommene Anleihe und führte dabei, wie „W. T. B.“ aus Athen ge⸗ meldet wird, aus: Das Ministerium Skuludis habe eine Anleihe von 24 Millionen Mark lediglich zu dem Zweck aufgenommen, um die verbrecherische Mobilisetion aufrecht zu erhalten, die angeblich zur Verteidigung gegen die Bulgaren angeordnet wurde, mwährend tat⸗ sächlich, wie die der Kammer vorzulegenden Urkunden beweisen würden, die damalige Regierung den Bulgaren und Deutschen erklärt hätte, daß es ihnen freistände, die grischischen Grenzen zu überschreiten. Die Mobllisation sei zu dem Zweck aufrechterbalten worden, um die griechische Armee gegen die Schutzmächte Griechenlands einzusetzen. Die Nationalbank, die den Vermittler g spielt habe, werde um⸗ estaltet werden und fünftig lediglich eine Ausgabebank sein. Die Fnteressen der Nationalbank und ihrer Aktionäre würden vollständig gewahrt werden. b Der Kammer ist nach einer „Havas“⸗Meldung ein Weiß⸗ buch vorgelegt worden, das 65 Urkunden enthalte, die besonders die Uebergabe des Forts Rupel beträfen und den Beweis erbringen sollten, daß sich Skuludis vorher mit den Deutschen und Bulgaen verständigt habe. — Derselben Quelle zufolge hat die Kammer nach Ausführungen Weniselos’ das Gesetz angenommen, das das Kriegsrecht für das ganze Land
1 1 1
6 Bulgariiien. Im Laufe des Frnestn. das am 16. d. Mts alten geschichtlichen Kloster bei Tirnowo stattfand, erwiderte der König “ auf Trinksprüche des Ministerpräsidenten 1 ö des „Bulgarischen Telegr.⸗Büros“ mit folgender nsprache: „Durch die Enade des Höchsten und durch den Willen des bulgarischen Volkes habe ich vor 30 Jahren eben hier in der alten Hauptstadt den Thron der großen bulgarischen Zaren bestiegen, indem ich die Leitung der junden bulgarischen Nation in die Hand nahm und mein Geschick an die gesegnete bulgarische Erde knüpfte, und wenn ich das heutige Fest hier an den Ufern der Jantra und an den Felsen, die durch Jahrhunderte hin⸗ durch von dem alten bulgarischen Ruhm widerballten, habe begehen wollen, so ist es, weil heute die bulgarische Nation ven der ägäischen Küste bis zu den Fluten der Donau und vom Schwarzen Meer bis zum Tempel des heiligen Klements in Ochrida eine GGranitmauer aus tapferen bulgarischen Brüsten bildet, und unter dem Getöse der Gronaten das Testament des Zaren J Asen vollends zur Verwirklichung bringt. Der Nachtlampe in der Zelle des großen Paysions auf dem Berge Athos entsprang der Funke des nationalen Erwachens, der die Finsternis der Selöst vergessenheit verscheuchte und die todesahnliche Erstarrung in der Knechtschaft b hob, das heiltge Feuer nationalen setzes ennündete und ein Volk zum Leben wiedererweckte, das in der Kraft seines Selbstbewußtseins groß wurde und sich zu beachtenswerter Macht erhob, das sich auf die lde seiner Einheit stürzte, um ihnen die unterjochten schönen
le zu entreißen und sie dem Mutterlande a's Feschenk Wir sind alle ergraut in der unaushörlichen Arbeit im 30 Jahre, die der Verwikischarg der Träume vom befe Leßen und von der Einheit des bulgarischen Volkes galt. ein Zerga genheit war fär uns all; eine Zeit feiedlicher, suller - die uns für die entscheidende Stunde des unerbörten Welt⸗ relt vorbereitete, an dem auch wir um unserer Verteidigung willen ehmen mußten. Im Süden, entlang den trüben brausenden Fluten des serar und üßer den von Märtyvrerblut getränkten mazedonischen Bergen r sten sich zehgerlei von jenseits des Meeres gekommene Rassen vqaffen an, unter Führung von zwei großen fortschrittlichen dionen, die unter Mizachtung ihrer glänzenden Ueberlieferungen rit Füß'n tr'ten und (in ganzes Volk in den Fesseln der Gewalt won wollten, ein Volk, das dem Leyski und dem feurigen Botew yn gegeben hat, unter Bedrückung und vnersättlichem Chauvinis⸗ d väͤbrend, die Akkömmlinge unserer Befreier ungestüm über die bwen der Dobrudscha vorbrachen, um uns zu zwingen, das femde Joch funs u nebmen und den lebendigen Leib Bulgariens zu zerstückeln. Die dlarrische Rasse einte sich unter den Fahnen, die einst in einer für w, Waffen ruhmvollen Zeit geweyt hatten. Die Hänge der wfßer Planina hallten von den Rufen wider, die Gewässer der 8 Warbar und der Struma erschauerten beim Klange der brerter, und der Widerhall der grimmigen Kämpfe drang bis in Herz des alten Balkans. Und die in diesem titanenbaften sage vollführten denkwürdigen Leistungen unserer Reg’menter d heldenmütigen Waffentaten der bulgarischen Söhne werden b alle Zeit eine Lehre für die Nachwelt sein, weil sie den in dabontrugen über ein schändliches Unternehmen gegen Polk, das nichts anderes verlangte, als die Freiheit seiner ge⸗ aöteten Brüder. Und heute nach 30 Jahren Arbeit, heschwert mit rLaft dreier Kriege, haben wir, indem wir unsere Hoffnung auf Höchsten setzen, Vertrauen in uasere Kraft, weil wir sie auf die chtigkeit als Grundlage stützten. Wir ingen, um zur Freiheit, nu Wohlfahrt zu gelangen, und damit Bulgarien groß, einig und sreie Herr seiner Geschicke werde.“
Anläßlich der 30. Jahreswende seiner Thronbesteigung hat inig Ferdinand eine Million Franken zugunsten der tiegswaisen gespendet.
2 hematscho ngen.
de8 erng, de9
zerlin, 18. August, Abends. (W. T. B.) Artilleriekämpfe in Flandern, im Artois, an der ne und bei Verdun.
Vom Osten nichts Neues.
12
In Flandern konnten sich die Engländer am 17. August h dem schweren Niederbruch des großen Angriffs vom
zu einer Erneuerung des Generalangriffs trotz klarster it nicht aufraffen. Sie beschränkten sich auf Teilvor⸗ he beiderseitis der Bahn Boesinahe⸗Staden Auf be⸗ nztem Raume entfalteten sie außerordentlich starke Kräfte, zmehrfach verlustreich geworfen, schließlich nach lang an⸗ renden Nahkämpfen von großer Wildheit am späten Abend
Hin den Besitz der Trümmerstätte von Lange⸗ ich zu setzen vermochten. An der Küste hielt das ke Feuer an. Auf der übrigen Front keine besonderen ngnisse. Die beiderseitige Fliegertätigkeit war auch in „Nacht rege. Wir belegten die Bahnhöfe und Lager shen pern und Poperinghe sowie das Munitionsdepot bei
eul erfolgreich mit Bomben.
Ein beabsichtigter englischer Angriff nördlich und westlich ns kam im deutschen Vernichtungsfeuer nicht zur Durch⸗ ung. Der Kalkbruch am Feldwege Hulluch —Lens und die ich anschließenden Gräben wurden von den Deutschen im ttlichen Angriff genommen. Gefangene und Beute blieben deutscher Hand. Enalische Vorstöße in der Nacht vom 17. n 18. westlich und nördlich Lens scheiterten verlustreich.
An der Aisnefront und in der Champagne lebhaftes gileriefeuer. Die im Eiffelturmbericht gemeldeten Kämpfe dem Winterberg haben nicht stattgefunden. Ein deutscher ußttupp holte westlich Vaudesincourt Gefangene aus den nmüösischen Gräben. An der Verdunfront geht die Artillerie⸗ sccht mit unverminderter Heftigkeit weiter. Durch die ge⸗ jerte deutsche Abwehrwirkung erleiden die Franzosen bze Verluste. In den französischen Gräben und leriesteelungen wurden an zahlreichen Stellen Explo⸗ nen und Brände beobachtet. Um 9 Uhr 30 Minuten ends kam es am Cauriêreswalde zu Kämpfen vor zdeutschen Linien. Die Fliegertätigkeit ist außerordent⸗ h rege. Bei Fort Rozelier wurden 2 französische Fessel⸗ lone brennend zum Absturz gebracht. In Thiaucourt töteten
Franzosen durch Artilleriefeuer ein Mädchen und ver⸗ zndeten 5 Zivilisten.
An der Ostfront erlahmten die russisch⸗rumänischen tenangriffe sfüdlich des Oituz. Auch nördlich Panciu brachen ͤliche Vorstöße im Abwehrfeuer zusammen. Die Verbün⸗ ien sind im Vorschreiten nördlich Grozesci. Bei Fundeni, aüunteren Sereth, lebte die Artillerietätigkeit zeitweise zu aher Lebhaftigkeit auf.
6 “
Große 8 Hauptquartier, den 19. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
„Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. 1 1n Flandern war die Kampftätigkeit an der Küste und erner Ner bis zur Lys besonders in den Abendstunden sehr aut; im Abschnitt Bixschoote —Hooge steigerte sich heute 1 der Artillerikkampf zum Trommelfeuer. Südlich c, vangemarck brach dann der Feind zu einem Angriff in 1 dem in künstlichen Nebel gehüllte Panzerwagen der kunterie Bahn brechen sollten. Nach anfänglichem Ein⸗ 8 in unsere Linien ist der Gegner überall zurück⸗ orfen worden. Im Artois erreichte die Feuertätigkeit am Kanal von tar assee, beiderseits von Lens und auf dem Südufer der ice zeitweilig große Stärke. ce Haprincourt und westlich von Le Cotelet (süd⸗ wöch und südlich von Cambrai) griffen die Engländer noch lunoeger Feuervorbereitung mit starken Erkundungsab⸗ ggen an; sie wurden im Nahkampf abgewiesen.
St. Quentin lag erneut unter französischem Feuer.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. slich deChemin⸗des⸗Dam es drangen unsere Stoßtrupps acten dBehöftes Royere in die feindlichen Gräben und jeder. ie nur aus schwarzen Franzosen bestehende Besatzung
Am Brimont verlief eine Unternehmung erfolgreich: mehrere Gefangene wurden eingebracht.
In der Westchampagne kam es vorübergehend zu leb⸗ haften Feuerkämpfen.
„ Die Artillerieschlacht bei Verdun dauert an; auch während der Nacht nahm das starke Zerstörungsfeuer zwischen dem Walde von Avocourt und Ornes nur wenig ab.
Ein Angriff französischer Flieger gegen unsere Fessel⸗ ballone verlief ergebnislos.
Badische Sturmabteilungen fügten von neuem den Fran⸗ zosen im Cauriêres⸗Wald durch kühnen Handstreich Ver⸗ luste zu und kehrten mit zahlreichen Gefangenen zurück.
Gestern sind 19 feindliche Flugzeuge und 1 Fessel⸗ ballon in üftlamofen endtichessg 1 Jes Die lange Zeit durch Rittmeister Freiherr von Richthofen geführte Jagdstaffel Nr. 11 hat gestern in 7⸗monatiger Kampftätigkeit den 200. Gegner zum Absturz gebracht; 11.“ und 196 Maschinengewehre wurden von ihr eutet. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine größeren Gefechtshandlungen.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz
und an der mazedonischen Front nichts von Bedeutung. 8
1 Der Erste Generalquartiermeister. 8 1 Ludendorff.
Berlin, 19. August, Abends. (W. T. B) In Flandern Feuerkampf in wechselnder Stärke, vor Verdun Artillerieschlacht unvermindert andauernd. In der Moldau kleinere Kämpfe.
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5 ““ X“ In Flandern lag den 18. August über starkes Artillerie⸗ feuer auf den Hauptkampfabschnitten. Das Feuer hielt die ganze Nacht hindurch an und steigerte sich am 19. August um 5 Uhr 20 Morgens zum Trommelfeuer. Trotz stärksten Munitionseinsatzes, trotz Verwendung von Rauchgeschossen und Nebelbomben, welche den Vorstoß der Tanks verbergen sollten, und trotz des für die Engländer günstigen schönen Wetters brach der Angriff überall zusammen.
Im Artois gehen die örtlichen Kämpfe im Kalkbruch nördlich Lens weiter. Die deutschen Stoßtrupps erzielten in erbitterten Nahkämpfen neuerlich Geländegewinn. Am Nach⸗ mittage erreichte das Artilleriefeuer auf der ganzen Arrasfront, auch südlich der Scarpe große Heftigkeit. Nach vorübergehendem Abflauen während der Nacht hat es sich seit dem frühen Morgen des 19. wiederum gesteigert. Durch feindliche Bomben⸗ abwürfe auf die Stadt Cambrai, Thilloy und andere Ort⸗ schaften wurden 2 Einwohner getötet und 11 verwundet. Die englischen Vorstöße in der Gegend Honnecourt und beiderseits Havrincourt waren nach starkem Artilleriefeuer angesetzt. Sie brachen restlos zusammen.
Vor Verdun sind die vorderen deutschen Stel⸗ lungen durch das anhaltende Feuer der letzten Tage in ein Trichterfeld verwandelt. Die Artillerie⸗ schlacht dauert ohne Unterbrechung mit äußerster Heftigkeit an. An der lothringischen Front lebte am Abend des 18. August die Gefechtstätigkeit stellenweise auf. Deutsche Streifwachen brachten bei Domevre und bei Leintrey Gefangene ein.
An der gesamten Ostfront außer stellenweise auflebender Artillerietätigkeit und gescheiterten feindlichen Angriffen bei Mt. Resboui nichts von Bedeutung. .
Unsere Bombengeschwader benutzten am Freitag das bessere Wetter zu kräftigen Angriffen gegen feindliche Anlagen hinter der flandrischen Schlachtfront. In zahlreichen Flügen warfen sie bei Nacht und bei Tage insgesamt 15 000 kg Sprengstoff auf Flughäfen, Lager und Batterienester. — An der ganzen Front Uasien sich die Luftstreitkräfte in zahl⸗ reichen Kämpfen. Unsere Flieger schossen 20 Flugzeuge und 4 Fesselballone ab; sechs Flugzeuge fielen unseren Abwehr⸗ geschützen zum Opfer. Oberleutnant Dostler besiegte seinen 26, Offizierstellvertreter Müller seinen 22., Oberleutnant Bethge seinen 12. und 13. Gegner. Leutnant Gonter⸗ mann schoß seinen 13. und 14. Fesselballon ab und erhöhte damit die Zahl seiner Siege auf 30.
Großes Hauptquartier, den 20. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.. Auf dem flandrischen Schlachtfeld blieb nach dem Scheitern der englischen Frühangriffe südlich von Langemarck der Feuerkampf an Stärke erheblich gegen die Vortage zurück. In Artois war die Artillerietätigkeit nur nordwestlich von Lens stark. Mehrfach wurden englische Erkundungs⸗ abteilungen zurückgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
(W. T. B.)
Die Schlacht vor Verdun hat heute früh auf beiden
Maas⸗Ufern vom Wald von Avocourt bis zum Caurieéres⸗ Walde (23 km) mit starken Angriffen der Franzen be⸗ onnen. Der Artilleriekampf dauerte gestern tagsüber und die Nacht hindurch ununterbrochen in äußerster Heftigkeit an; heute morgen ging stärkstes Trommelfeuer dem Angriff der Infanterie voraus. 8
Die Franzosen besetzten kampflos den Talon⸗Rücken östlich der Maas, der seit März d. J. als Verteidigungs⸗ linie aufgegeben und nur durch Posten besetzt war. Diese sind im Laufe des gestrigen Tages planmäßig und ohne Störung zurückgenommen worden. 8
An allen uübrigen Stellen der breiten Schlachtfront ist der Kampf in vollem Gange.
16 feindliche Fleugzeuge und 4 Fesselballone sind
gestern zuum Absturz gebracht worden. Leutnant Gonter⸗ mann scoß 3 Fesselballone und 1 Flugzeug ab und erhöhte damit die Zahl seiner Luftsiege auf 34; Offizierstellvertreter
Oestlicher Kriegsschauplaz. Front des Generalseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues. 3 Front des Generaloberst Erzherzog Joseph. Deutsche und österreichisch⸗ungarische Truppen
warfen in kraftvollem Ansturm beiderseits des Ojtoz⸗Tales
die zähen Widerstand leistenden Rumänen gegen das Trotus⸗Tal zurück. Ein württembergisches Gebirgsbataillon zeichnete sich besonders aus. Mehr als 1500 Gefangene und 30 Maschinengewehre sind eingebracht worden. 8
Heeresgruppe des Generalfeldmarschall von Mackensen. 1 . 8 dem westlichen Sereth⸗Ufer entspannen sich 88 Bahnhof Marasesti heftige Kämpfe, bei denen mehr als 2200'Gefangene in unserer Hand blieben. Südlich der Rimnic⸗Mündung scheiterten starke russische An⸗ griffe vor unseren Stellungen.
Maze donische Front. Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister. Luden dorff
3 Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 18. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Keine besonderen Ereignisse. Seit dem 19. Juli, dem Tage des Sieges von Zborow, sind von den Verbündeten an der Ostfront 655 Offiziere und 41 300 Mann als Gefangene eingebracht worden. Die Beute beträgt 257 Geschütze, 546 Maschinengewehre, 191 Minenwerfer, 50 000 Gewehre, reiche Munitionsmassen, 25 000 Gasmasken, 14 Panzerkraft⸗ wagen, 15 Lastkraftwagen, 2 Panzerzüge, 6 beladene Eisenbahn⸗ züge, 26 Lokomotiven, 218 Eisenbahnwagen, mehrere Flugzeuge und beträchtliche Lebensmittelvorräte.
Italienischer Kriegsschauplaz.
Gestern mittag sind an der Isonzofront schwere Artilleriekämpfe entbrannt, die sich seit heute morgen auf den ganzen Raum zwischen dem Mrzli Vrh und dem Meere erstrecken. Das Feuer der italienischen Geschütze und Minen⸗ werfermassen greift weit über unsere Schützenlinien hinaus. Unsere Batterien antworten und wirken gegen die Truppen⸗ ansammlungen hinter der italienischen Front. In Kärnten und an der Tiroler Grenze keine besonderen Ereignisse.
Balkan⸗Kriegsschauplatz. 8 Nichts Neues.
Wien, 19. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet
Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz. .
Der Italiener holt am Isonzo neuerlich zum Angriff gegen die seit langen Jahrhunderten zu Oesterreich gehörigen Küstenlande aus. Nach 1 ½ Tagen stärkster Artillerie⸗ vorbereitung, der gestern nachmittag einige Erkundungs⸗ vorstöße folgten, trat heute früh zwischen dem Mrzli Vrh und dem Meere die italienische Infanterie zur Schlacht an. Der Kampf tobt in größter Erbitterung fast in allen Ab⸗ schnitten der 60 Kilometer breiten Front, bei Tolmein, nord⸗ öftlich von Canale, zwischen Descla und dem Mt. San Gabriele, südlich von Görz und auf der Karsthochfläche. Die bisher eingelaufenen Meldungen lauten durchweg günstig.
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8 Balkan⸗Krie gsschauplatz.
Unverändert. Der Chef des Generalstabes 1
Bluulgarischer Bericht. 86 Sofia, 18. August. (W. T. B.) Amtlicher Heeresberich
Mazedonische Front. Nördlich von Bitolia schwaches Artilleriefeuer und kurzes Trommelfeuer. Im Cernaknie und in Richtung auf Gradesnitza Gewehr⸗ und Artilleriefeuer, das auf die Gegend von Moglena übergriff. Zwei Erkundungs⸗ abteilungen des Feindes wurden vertrieben. Im Wardartal schwaches Artilleriefeuer und Patrouillentätigkeit. In der Gegend der unteren Struma stellenweise vereinzelte Kanonen⸗ schüsse. Ein feindliches Flugzeuggeschwader beschoß die Stadt Resna, ohne militärischen Schaden anzurichten.
Rumänische Front. An bestimmten Abschnitten der Front schwacher Feuerwechsel der Artilllerie und Infanterie.
Sofia, 19. August. (W. T. B.) Amtlicher Herresbericht Mazedonische Front. An der Tscherwena Stena und nördlich von Bitolia schwaches Artilleriefeuer, kurze Feuer⸗ überfälle im Cernabvogen und vereinzelte Kanonenschüsse östlich von Cerna bei Zowik. In der Moglenagegend Feuer, das während der Nacht lebhafter wurde. Auß beiden Ufern des Wardar Artilleriefeuer. An der unteren Struma vereinzelte Kanonenschüsse und Tätigkeit von Erkundungsabteilungen.
Rumänische Front. Bei Tulcea und an einigen Ab⸗ schnitten der Front schwaches Artilleriefeue
Türkischer Bericht. (W. T. B.)
Konstantinopel, 18. August. licher Heeresbericht vom 18. August. In Persien warf unsere in Richtung Bane im Vor⸗ gehen befindliche gemischte Abteilung die Russen aus ihren Stellungen bei Scheh Han. Nordwestlich Rewandus wiesen unsere Grenzwachen den Angriff russischer Infanterie bei Gelischin ab. An der kleinasiatischen Küste wurde durch das im Bericht vom 15. August 1917 bereits erwähnte Boot
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Ami⸗
Vizefeldwebel Müller blieb zum 23. und 2 im Luftkampf
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wiederum ein feindlicher Kutter versenkt, vier Mann der Be⸗