1917 / 217 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Im Artois blieb es weiterhin ruhig.

Tage wieder ein. trieben, blieben erfolglos. von englischen Leichen.

ist der britische Heeresbericht vom 1

gefechte ausführlich beschreibt.

Auf dem östlichen Maasufer erhöhten durch einen neuen vergeblichen Angriff die Franzosen ihre blutigen Ver⸗ n 6 und 7 Uhr Morgens brachen sie in breiter 8⸗ bi Hau- Sie wurden überall, stellenweise im Gegenstoß, geworfen. Die Franzosen versuchten durch noch stärkere Feuersteigerung die deutschen Verteidiger zu zermürben und nochmals aus dem Fesses⸗Walde gegen die deutschen Stellungen südlich des Wavrille vorzubrechen. sfeztagartig einsetzendes deutsches Vernichtungsfeuer erstickte

ff Im Laufe des Tages ver⸗

luste. Zwis Front vom Fosses⸗ bis zum Chaume⸗Walde vor.

diese Angrlffsversuche im Keime. eitelte die deutsche Artillerie noch mehrere Versuche der Franzosen

zu Teilvorstößen und räumte unter den zum Angriff bestimmten 3 estellten Sturmtruppen furchtbar auf, so daß die Franzosen keinen Angriff mehr vorzutragen

und in den Gräben bereit

vermochten.

„Im Osten blieb es zwischen Meer und Düna bei zahl⸗ reichen Zusammenstößen vorgeschobener Posten, aus denen

deutscherseits eine größere Zahl Gefangener eingebracht wurden. Im Südostzipfel der Bukowina haben die Russen angegriffen. Am frühen Morgen des 10. September brachen sie zwischen Solka und Homorului⸗Tal mit starken Kräften vor. Die ersten Sturmwellen brachen im Abwehrfeuer der Verbündeten zu⸗ sammen. Den rückwärtigen Wellen gelang es, sich an einzelnen Stellen in den vorderen Gräben unter schweren Opfern fest⸗ zusetzen. Ein in der Nacht vom 10. zum 11. an der unteren Gnila bei Samoluskomce erfolgender russischer Angriff wurde glatt abgeschlagen. vk“

E1“

ꝙEGroßes Hauptquartier, 12. September. (W. T. 8) 38 Westlicher Kriegsschauplatz. 8

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An mehreren Abschnitten der flandrischen Front, im Artois und nordöstlich von St. Quentin leble die Feuer⸗ tätigkeit in den Abendstunden beträchtlich auf. Vielfach kam es zu Zusammenstößen der Infanterie im Stellungen. 9 Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nach starker Feuerwirkung brachen französische Abteilungen zu gewaltsamen Erkundungen beiderseits der Straße Somme Py —Souain in der Champagne vor. Sie wurden durch Feuer und im Nahkampf zurückgetrieben. Gefangene blieben in unserer Hand.

Vor Verdun hat die Kampftätigkeit der Artillerien nach⸗

19 feindliche Flieger sind abgeschossen worden; d von brachte Leutnant Voß (46. Luftsieg) zum Absturz.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front Prinz Leopold.

An mehreren Stellen zwischen Ostsee und Düna warfen unsere Vortruppen russische Aufklärungsabteilungen durch Kampf zurück.

Die Gefangenenzahl aus der Schlacht bei Riga ist auf 8900 festgestellt; die Veute beläuft sich auf 325 Geschütze, davon ein Drittel schwere, mehrere be⸗ ladene Voll⸗ und Kleinbahnzüge, große Pionier⸗ gerät⸗, Schießbedarf⸗ und Verpflegungsvorräte, zahlreichs Kraftwagen und andere Truppenfahrzeuge.

Front Erzherzog Joseph.

8 Zwischen Pruth und Moldawa vielfach rege Artillerie⸗ tätigkeit und geih diigcege echte. „Die Russen setzten bei Solka ihren Angriff nicht fort. Südwestlich von Tirgul Okna stieß der Feind fünfmal gegen unsere Linien vor; stets wurde er verlustreich ab⸗

gewiesen. 1 8

Mazedonische Front.

Die Lage am Südwestufer des Ohrida⸗Sees hat nicht wesentlich geändert. sin ‚Im Becken von Monastir stärkeres Feuer als

in leßter Zeit. * Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 11. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Solka in der Bukowina drückte ein russischer Angriff unsere Linien etwas zurück. Am Pruth und in Ostgalizien beiderseits lebhafte Erkundungstätigkeit. 1

Italienischer Kriegsschauplatz.

Die Kampfpause am Isonzo dauert an. Mögen die Italiener immerhin noch weitere Angriffe beabsichtigen, so kann das bisherige Ergebnis der am 17. August entbrannten 11. Isonzoschlacht doch dahin festgestellt werden, daß auch diese neue Kraftprobe des Feindes keinerlei Aenderung in der Kriegslage im Südwesten herbeizuführen vermochte, und daß die Schlacht bis zur Stunde zweifellos einen neuen Miß⸗ erfolg der Italiener bedeutet.

Auf der Karsthochfläche bildet die Einnahme des Dorfes Selo, das zu Beginn der Kämpfe in unserer vordersten

Linie lag, den eirzigen Vorteil, der dem Gegner zufiel. Was

wir am Südflügel der Karststellung an einzelnen Gräben vor⸗

übergehend verloren hatten, ist durch Gegenstoß zurückgewonnen worden. Hatten unsere und ihr Generalstab in rast⸗ loser, gründlicher Anwendung der Kriegserfahrungen für die siegreiche Abwehr die Vorbedingung geschaffen, so errangen unsere braven Truppen ihnen wie immer voran die In⸗ fanterie als ruhmreiche Trägerin schwersten Kampfes in Beispiel gebendem Heldenmut neuerlichst dauernden Ruhm. 11 8

7

I rtois blieb es In der Gegend nördlich St. Quentin büßten die Engländer in zahlreichen Kleinkämpfen fast alle ihre geringen Geländegewinne der letzten b Neue Vorstöße, die sie am 11. zwischen 4 uad 5 Uhr Morgens östlich und südöstlich von Villert vor⸗ 8 Die englischen Verluste waren schwer. Das Gelände vor den deutschen Stellungen liegt voll u. Ein klares Eingeständnis des völligen Stockens der Kampftätigkeit auf der Feneg englischen Front 1 September 8 Uhr 15 Nachmittags, der mangels irgend welcher positiver Erfolge eine große Zahl unbedeutender und weit zurückliegender Patrcuillen⸗

Vorfeld der

Gleich Erfolg bringend rerliefen für unsere Tapferen Kämpfe im Wippachtale und bei Görz, wo nicht ein einziger schmaler Graben in Feindeshand verblieb.

Auf der Hochfläche von Bainsizza Heiligengeist war den Italienern ein Anfangserfola vergönnt, der unsere Führung veranlaßte, 15 km der Frontlinie auf zwei bis sieben km zurückzunehmen. Von da an scheiterten alle Versuche des Feindes durch mächtige Angriffe auf den Monte San Ga⸗ briele und gegen den Abschnitt nordöstlich davon, den unter großen Opfern errungenen ersten Raumgewinn zu einem operativen Erfolg auszubauen. Die Kriegslage am Isonzo ist durch die Ereignisse bei Vrh und Bainsizza in keiner Weise beeinflußt worden. Das Ringen um den Monte San Gabriele im besonderen wird stets dann anzuführen sein, wenn es Beispiele zähen, ruhmvollsten Verteidigungs⸗ kampfes hervorzuheben gilt. Das italienische Kraftaufgebot in der 11. Isonzoschlacht 48 Divisionen auf kaum eben⸗ soviel Kilometer angesetzt sucht an Masseneinsatz in allen Angriffsschlachten des Weltkrieges seinesgleichen. Die italienischen Verluste entsprechen dieser Gefechtssührung. Sie betragen die 20 000 Gefangenen mitgezählt nach strengster Berechnung 230 000 Mann, also fast ein Viertel einer Million. Die Heeresgruppe des Generalobersten von Boroevic darf auf den jüngsten Erfolg die beste Zuversicht setzen, daß an ihrem siegreichen Widerstand auch fernerhin alle Anstürme des um Länderraub kriegführenden Feindes zer⸗

ellen werden. 6 Albanien.

Der Feind ging gestern nachmittag gegen unsere Gebirgs⸗ stellungen östlich von Pogradec zum Angriff vor und wurde überall abgeschlagen, an zwei Stellen durch schneidigen Gegenstoß österreichisch⸗ungarischer Bataillone. Im Raume südlich von Berat wiesen unsere Sicherungstruppen feindliche Streifabteilungen in lebhaften Kämpfen zurück. Ein italienisches Schiffsgeschwader beschoß aus der Gegend nördlich der Vojusa⸗ Mündung das alte an geschichtlichen Erinnerungen reiche Kloster Pojani. bombardiert, welche mehrere Einwohner töteten.

Der Chef des Generalstabes

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 11. September. (W. T. B.) Bericht des

Generalstabs.

Mazedonische Front. Schwaches Störungsfeuer in verschiedenen Frontabschnitten, nur im Cernabogen mehrere kurze öö Südlich von Serres versuchte eine eng⸗ lische Kompagnie, gegen unsere Posten vorzugehen, wurde aber durch Feuer zurückgetrieben.

Rumänische Front. Bei Tulcea versuchte eine Auf⸗ klärungsgruppe des Feindes an unseren Ufern zu landen, wurde aber durch Feuer zerstreut. Bei Isaccea und Galatz

vereinzelte Kanonenschüsse.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 10. September. (W. T. B.) Amt⸗

licher Bericht.

Kaukasusfront: An mehreren Stellen von den Russen unternommene Erkundungsvorstöße scheiterten in unserem Feuer. Auf Mudros wurden vor einigen Tagen die feindlichen Fliegeranlagen durch unsere Wasserflieger ausgiebig mit Vomben belegt. Alle Flugzeuge kehrten trotz heftiger Be⸗ schießung unversehrt zurück. 1

„Sinaifront: Gegenüber der Gasagruppe rege Schanz⸗ tätigkeit beim Feinde. Unsere Patrouillen stören mit Hand⸗ granaten und Maschinengewehren die Arbeiten. Erhöhte feind⸗ liche Fliegertätigkeit.

Konstantinopel, 11. September. (W. T. B.) General⸗ stabsbericht vom 11. September.

„Kaukasusfront: Auf der ganzen Front war die Tätig⸗ keit des Gegners wieder lebhaft. An verschiedenen Stellen stießen feindliche Patrouillen und größere Aufklärungsabteilungen gegen unsere Sicherungslinien vor, wurden aber überall ab⸗ geschlagen.

Sinaifront: Bei der Gasagruppe wurden in der Nacht zum 10. September feindliche Patrouillenvorstöße zurückgewiesen.

Der Krieg zur See. 1

Berlin, 11. September. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: sieben Dampfer und zwei Segler mit 20 000 B.⸗R⸗T., darunter zwei große bewaffnete Dampfer und ein englischer Transporter. Die beiden Segler hatten Grubenholz und

Soda geladen. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Tvheater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Donnerstag, „Tiefland“ mit den Damen Hafgren⸗Waag und Escher und 18 Herren Kraus und Schwarz in den Hauptrollen aufgeführt.

Im Königlichen Schauspielhaufe geht morgen Freytags Lustspiel „Die Jeurnalisten“, mit den Pedes Lrnsläbt, 85 Heisler sowie den Herren Boettcher, Clewing, Eichholz, von Ler ebur, Leffler, Mannstädt, Patrv, Sachs und Vespermann besetzt, in Szene. Spielordner ist der Oberspiellelter Patry.

Im Deutschen Opernhause geht „Die Jüdin“ von Halér am nächsten Freitag, neueinstudiert, in solgender Söeene. in Pelehn- Recha: Henriette Gottlied, Eudora: Eisa Jaqué, Eleazar: Paul Hensan, Renhha. Nabalf Lgahenthgt, andimal 8 Hermann 8 S9

ennig, d ero: Jacque . alischer Lelter ist der . meister Mörike, Spielleiter: Felix Lagerpusch.

Im Neuen Operettenhaus wurd am Sonntagnachmittag zum ersten Male „Per Obersteiger“ gegeben. In den Fhe zmttzae sind die Damen Gleichen, Feiner und Liebreich und die Herren Matzner, Sikla, Rainer und Basch beschäftigt.

Die Philbarmonie eröffnet ihre Winterspielzeit a Mittwoch, den 19. d. M. mit einem voskztümtic en G unter der Leitung von Camillo Hildebrand, in dem der neue Kontertmeister Geza von Krezz das Vielinkonzert von Beethoven vortragen wird.

Das eeste diesjährige Konzert der Pianisitin Vera Epst . Benenson findet am 29. September im e

8

dem Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Leon id

1“ 8

Dieses wurde gleichzeitig von Fliegern

Kreutzerstatt. Aufgeführt werden u. g. eln sehr pielen Jahren nicht mehr Eeö ter Kfovie konzert von Mozart (C⸗Moll Nr. 21) und das Schumannsche A⸗Moll⸗Konzert.

Mannigfaltiges.

Die Kohlenabteilung der Kriegsamtstelle in den Marken sowie die „Kohlenstelle Groß Berlin“ befinden sich von herte, Mittwoch, dem 12. September, an in Berlin W. 9, Linkstraße 25 (nicht mehr Am Karlsbav 12,13). Besuchsgcit für das Publikum ist die Zeit ven 9 bis 12 Uhr Vormittags, die Nach. mittagsstunden müssen der Bearbeitung der eirgegangenen Anträge vorbehalten blesben, daher kann zu dieser Zeit kein Empfang von Antrogstellern stattfinden.

9 ö “” der Kohlenkarte bat zur Folge gehabt, daß die Bevölkerung sich in großem Maße an die zuständige Stelie gewendet hat mit der Bifte um Bewilliaung von Sonder⸗ uweisungen von Kohle, mit der Begründung, daß sie mit der zugeteilten Menge nicht auereichen könne. Piesen Anträgen kann mit Ruͤcksicht 8 die allgemeine Kohlenknappheit zunächst nicht stattgegeben werden. Es ist daher zwecklos, jetzt derartige Anträge einzureschen. Die Antragseeller übersehen offenbar, daß die jetzt auf die Koblenkarten beziehbaren Mengen nicht den ganzen

Winterdedarf decken solten und im Laufe des Winters eine abermalige Austeilung von Kohlenkarten stattsinden wird.

Alle Anträge auf Bewilligung von Ausnahmen von den in der Bekauntmackung des Reichskommissars für Elektrizttät und Gas über den Gasverbrauch in Groß Berlin enthaltenen Be⸗ stimmungen vom 31. August 1917 (Deutscher Reiehsanzeiger vom 31. August 1917, Nr. 207) sind ausschließlich an die Gemeinde⸗ behörden des Wohnsttzes des Artragstellers zu richten. Die Ent⸗ schließung bierüber erfolgt nach Grundsätzen, die der Kohlenverband Groß Berlin aufgestelit und allen Kommunen zugesandt hat, sodaß die Einheitlichkeit der Ent'cheidungen für Groß Berlin gewahrt bleibt.

Die Einnahme von Riga lLoutet der Gegenstond eines Vortrages, Dr. Richard Pohle, der in Riga geberen nurde und wegen der Deutschenverfolgung Rubland verlassen mußte, am Dienstag, den 18. September, Abends 8 Uhr, im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ an der Hand zahlreicher Lichtbilder halten wird.

m Lessing⸗Museum, Brüderstraße 13, findet morgen, 8 nns anl4 ünn des 100. Geburtstages des Liaua⸗ ein „Theodor Storm⸗Abend“ statt. Den Vortrag über Storm hält Paul Alfred Merbach, aus den Werken des Dichters spricht Gertrnd Bombe⸗Destendorf. Am Dienstag, 18 d. M., be⸗ innen zwei Vor⸗ tragsreiben von Paul Alfred Merbach, und zwar? ends 7,15 Uhr: „Neuheiten der deutschen Bühnen“ (1. Abend: Herbert Eulenberg);

8,30 Uhr: „Weltgeschichte des Theaters“.

den

Ueber die Herstellung des Fch 8g9 im Mittel⸗ alter bringt die „Zeitschrift für angewandte Chemie“ nach einem Vortrag des durch Forschungen auf diesem Gebicte bekannten Pro⸗ fessors von Lippmann lehrreiche Mitteilungen. Das Zuckerrohr wurde, nachdem es in Stücke geschnitten war, in Müäühlen ausgepzeßt, der Saft durch Siebrahmen gegossen, in Kochkesseln eingedampft, durchfeit, nochmals gekocht vnd die Füllmasse in tönerne Formen geschüttet, durch deren Oeffnurg der Sirup in darunter be⸗ findliche Gefäße abtropfte. Durch nochmaliges Lösen des Zuckers in Wasser, Klären mit Milch, Einkochen und Er⸗ sla:ren der Füllmasse ließ sich Zucker in reinerer und weißerer Form ewinnen. Das Verfahren ssammt aus Persien. Der Ataber Robarawi (zwölftes Jahrhundert) ertählt, daß man schon damals Nahrungsmittel verfälschte: Statt des reinen Zuckersirups wurden ewöhnliche Abläufe oder Melasse verkauft, deren dunkle Farbe und sähe Geschmack durch Zusatz einer 818 des gesundheitsschädlichen Bleiefsigs „verbefsert⸗ wurde. Durch eine strenge behördliche Aufsicht suchte man diese Betrügereien einzuschränken; es war auch schon ein eigenartiges Verfahren zur Ermittlung des Bleiessige durch Schwefel⸗ wasserftoff bekannt. Der verdächtige Sirup wurde mit Wasser ver⸗ dünnt der Ausdünstung eines Aborts ausgesetzt, wodel sich die Gegen⸗ wart von Blei durch Schr ärzung erwies.

Hindenburg i. Oberschles., 11. September. (W. T. B.) Dem „Oberschlesischen Wanderer“ zufolge sind in der Ludwig⸗Glück⸗ Grube lei einem plötzlichen Zubruchegeben einer groͤßeren Anahl von Pfeilerabschnitten im Schuckmannflöz elf Mann verunglückt. Von diesen sind zehn tot.

EETö““ 8 8 .

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerst.: Opernhaus. 188. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Tiefland. Musikdrama in einem Vorspiel und zwei Aufzuͤgen nach A. Guimera von Rudolph Lothar. Musik von Eugen d'Albert. Mustralische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl⸗ Spielleitung: Herr Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 190. Dauerbezugsvorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustap Freytag. Spiel⸗ leitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 189. Dauerbezugsvorstellung. Der Barbier von Sevinsa. Komische Oper in 3 Aufzügen von Rossint. c nach Beaumarchass, von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Anfang 7 ½ Uhr. b

Schaufpielhaus. 191. Dauerbezugsvorstellung. Kyritz⸗Pyritz. Alt⸗Berliner Posse mit Gesang und Tanz in 3 Aufzügen (5 Bildern) von H. Wilken und O. Justinus. Musik von Gustav Michaelis. Anfang 7 ½ Uhr. 1

Verehelicht: Hr. Ulric T. Hemmigson mit Frl. Erica Petersen (Gut Olm bei Lüneburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmrister Max ven Kieckebusch⸗ Steinhöfel (Steinhöfel).

Gestorben: Hr. Geheimer Reglerurgsrat Bernhard Herzog Cfahe.

burg i. Lauenb.) Verw. Frau Eeneral Marie von Krlegerk,

geb. Sommer (Gotha).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin. 8

Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berlin. *

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, X BHerlin, Wilhelmstraße 23. *

65gwei Beilagen sowie die 1619. und 1620. Ausgabe d en Verlwstlisten. .“

Familiennachrichten. ..“

en R

3 8 * C1A““ S 8 8 8*

zum Deut

Fettnatistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Pach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung des „Temps“ I- hat der Ausstand der Post⸗ und Telegraphen⸗ amten, den man berendigt glaubte, neuerdings wieder an⸗ angen, da die Vermittlung der Arbeiterunion ergebnislos war. „Regierung trifft strenge Maßnahmen, um jeden Versuch, Unruhe

stiften, zu ersticken.

8

STechnik.

Die „Zeitschrift für angewandte Chemie“ gibt ein anschauliches d vom Geschick der indischen Farbstoffe in Vergangen⸗ it, Gegenwart und Zukunft. Die Erzeugung von pflanz⸗ ten Farbstoffen war früher einer der wichligsten Erwerbezweige diens. Schon im 16. und 17. Jahrhundert waren seine Farb⸗ ffe berühmt durch ihre Echrheit und Schönheit. Mit indischen offen beladꝛne Schiffe, die von Prake gekapert wurpen, in die unmittelbare Veranlassung zur Gründung der Ostindien⸗ pagnie gewefen sein, von der die Entwicklung der bitischen lonie ihren Ausgong genommen hat. Die indische Farbenindustrie bte bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als in Deutsch⸗ d die Herstellung der Plizarm⸗ und Anilinfarben sowie die Er⸗ gung von svnthetischem Indigo erfunden wurde. Die künstlichen bsoffe verdrängten die indischen Erzeugnisse nicht nur von den vpäschen Märkten, sondern drangen in kurzer Zeit selbst in Indien Der große Reichtum an Farbentönen, die gleichmäßige Stärke, hobe Ausnutzungsgrad, die leichte Anwendung sowie die se Billiokeit bedeuteten gegenüber den indischen Farben schiedene Vorteile, und die deutschen Anilin⸗ und Alizarinfarben annen sogar bei den sonst konservativen indischen Färbern bald e Beltebtheit. Nur die Erzeugung von Indigo behielt noch eine pise Bedeutung, aber selbst die wenigen Bauern und Faktorei⸗ iter, die in den letzten 20 Jahren noch Indigo anbauten, fristeten Niägliches Dasein und verarmten mehr und mehr, indem der Wert Ernte binter den erhaltenen Vorschussen zurückolieb. Die indische serung hat sich schon verschledene Male mit der Frage der Ver⸗ ilpung der Indigobauern beschäftigt und die Gründung von Ge⸗ senschaften veranlaßt, die den Landsleuten Vorschüsse zu mäßtgem fuß gewähren. Der Indigobau erreichte seinen Tief⸗ d im Jahr 1914/15, die kläͤglichen Reste der Ausbeute gingen b England, wo für die Bestellungen für Heer und Marine die wendung von natürlichem Indigo vorgeschrieben blieb. Nach egzausbruch wurde die Zufuhr von deutschen Anilin⸗ und Alizartn⸗ ben abgeschnitten, und bald herrschte ein empfindlicher Mangel an lenteerfarben. Viele Färbereien und Wedereien mußten ihre eeit einstellen. Trotzdem brachten die meisten echenhg. rher den sschen Erzeugnissen nur wenig Neigung ertasgen⸗ sondernzahlten lieber ontasiepreise für eingeführte Stoffe. Ank⸗ üf durchzogen das Land suchten selbst die kleinsten Mengen, die sich noch in den Händen kleinen Händlern oder Färbern befanden, zu fabelhaften Preisen sch zu bringen, um sie dann meist an Amerika weiter zu ver⸗ fen, bis eine Verordnung erlassen wurde, die die Ausfuhr aller Koblenteer beroestellten Narden und Farbstoffe aus Indien verbot. wenigen Kunstfarben, die von der mit Regierungsuntersrützung England gegründeten jungen Farbenindustrie nach Indien gesandt eden, vermochten den Indern kein Vertrauen einzuflößen. Die lischen Fabrikate reichten nicht an die deutschen heian und ihre wendung setzte bei den Färbern größere Kenntnisse voraus, um germaßen befriedigende Ergehnisse zu erzielen. ö. 28 mehrfach scit Kriegsausbruch die Schaffung einer indischen Kohlen⸗ farbenindustrie angeregt worden. Die Aussichten fuͤr die iftehung einer solchen sind jedoch nur gering, denn fehlt im Lande die Kokserzeugung und damit die winnung von Kohlenteer. Zudem ist die Begünstigung einer der⸗ igen Entwicklung durch England nicht unwahrscheinlich, weil es in glands Interesse liegt, Indien als Ackerbauland zu erhalten, das glands Industrieerzeugnisse kauft und es dafür mit Rohstoffen ver⸗ ot. Auch fehlen in Indien tüchtige Chemiker, und von Selan n in dieser Beziehung keine Hilfe erhofft werden, da es selbst ngel an Fachleuten hat. Durch das Ausbleiben der deutschen ilinfarben seit Kriegsausbruch hat sich die Nachfrage nach Pflanzen⸗ bstoffen, vornehmlich nach natürlichem Indigo, gewaltig gesteigert; onders England hoffte von Indien Rettuna aus der bedrängten he. Der Anbau von farbstoffhaltigen Pflanzen außer Indigo in Indien jedoch lärngst fast ganz aufgehört, so meist nur wildwachsende Pflanzen zur Verfuͤgung stehen. e indische Regierung erwägt die Frage der Wiederbelebung der sschen Fard6h h und hat Ausschüsse eingesetzt zur Fest⸗ lung des Farbgehasts in den Pflanzen, zur Festsetzung besserer winnungsmittel und zur Erprobung vorteilhafter Färbeverfahren. e größte Aufmerksamkeit wendet sich aber wieder der Indigo⸗ innung zu. Es werden Mittel und Wege gesucht, um den natür⸗ en Indigo gegenüber den deutschen Kohlenteererzeuonissen wett⸗ erbsfähig zu machen. Insbesondere soll für die Erzeugung erst⸗ ssige: Sämereien gesorgt werden, da der Ertrag der Ernte 1915 eblich durch die Minderwertigkeit der Sämeresen beeinträchtigt de. Die Ausfuhr von Indigo hat neuerdings zugenommen. Die sederbelebung des Anbaues anderer farbstoffhaltiger Pflanzen scheint öst unter den heutigen ausnahmslos günstigen Verhältnissen nicht glich zu sein. Indische Pflanzer, vor allem die Pflanzervereinigung ihar, wünschen zur Förderung der Erzeugung natürlicher Fark⸗ ffe die Einführung von Mineralfarben und känstlichem Indigo mit em Schutz!oll zu belegen. In wohlunterrichteten und fachmännischen eisen glaubt man aber troßdem nicht an eine Wiederbelebung der heiwischen Farbengewinnung in Indien, da man überzeugt ist, daß Pflanzenfarbstoffe infolge der hohen se ktec asat asten, der geringen bl, der Mattheit und des mangel wie der Umständlichkeit des Färbeverfahrens die Kohlenteerfarben öt mehr dauernd ersetzen können.

Handel und Gewerbe. Erläuterungen zur siebenten Kriegsanleihe.

Fumeilen hört man die Befürchtung aussprechen, daß nach eendigung des Krieges große Beträge Kriegsanleihe zum rkauf gelangen werden, weil die dann erwachende Unter⸗ mungslust und die Wiederauffüllung der Warenlager an 7. Stellen die Bereitstellung von Geld erfordern wird. Diese hagfolgerung kann zutreffend sein, jedoch dürfte das Ver⸗ 2 angebot: soweit es im Zusammenhange mit der Bezahlung ohstoffen und Waren durch die Kaufmannschaft steht, nerlich so groß werden, wie von manchen Seiten angenommen d.Man darf nämfich nicht glauben, daß die Rohstoff⸗ r Warenknappheit alsbald nach dem Kriege verschwinden

„vielmehr ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sie erst it 19 nach behoben werden kann; jedenfalls aber werden gehende Vorkehrungen getroffen werden, um selbst bei

1917 betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwochez):

aften Glanzes der Farblöne

o stige Passiva.

dem Papierrand 9 Zentimeter hoch und 14 Zentimeter breit.

11—“ 1

Erste Beilage

eichsanzeiger und Königlich Preufischer Staatsanzeiger

1912.

Berlin, Mittwoch, den 12. September

—ÿͦ:ͦ—, ——ꝭ—ÿV—άFMe————⸗—::::—B—B—B—B—-:—xx——- -— ——

einem sehr großen Verkaufsandrang eine angemessene Ver⸗

wertungsmöglichkeit der Kriegsanleihen sicherzustellen und jeder

Schwierigkeit schon im Entstehen zu begegnen. Dieser Him. weis mag den nachstehenden Erläuterungen vorausgeschickt werden, um auch die letzten Zweifel darüber zu beheben, ob es ratsam ist, sich an der Zeichnung zu beteiligen.

In Friedenszeiten betrug die Verzinsung der deutschen Reichsanleihen nicht mehr als 4 vH, ja der größte Teil der Reichsschuld während der Zeit vor dem Kriege war mit dem 3 ½ prozentigen und 3 prozentigen Zinsfuß ausgestattet. Jetzt bietet das Reich von neuem an Zinsen für die Schuldver⸗ schreibungen 5 vH oder bei einem Ausgabekurs von 98 vH eine Nettoverzinsung von 5,10 vH. Die neuen Schatzanwei⸗ sungen tragen 4 ½ vH Zinsen oder auf Grund des Ausgabe⸗ kurses berechnet, annähernd 4,60 vH, wozu aber, da die Tilgung der Schatzanweisungen mit mindestens 110 vH erfolgen muß, der große Auslosungsgewinn tritt. Es ist also eine überaus vorteilhafte Kapitalanlage, die dem Publikum wieder mit der siebenten Kriegsanleihe geboten wird.

Die Einzahlunzen werden bereits vom 29. September ab verzinst, der erste Pflichtzahlungstermin ist aber erst der 27. Oktober. An diesem Tage müssen 30 vH des dem Zeichner zugeteilten Betrages an Kriegsanleihe bezahlt werden, am 24. November werden weitere 20 vH und am 9. Januar sowie am 6. Februar 1918 jeweilig 25 vH fällig. Diese Pflichtzahlungstermine müssen von den Zeichnern im All⸗ gemeinen innegehalten werden, doch brauchen die Zeichner kleiner Summen erst dann zu zahlen, wenn die Summe der fällig gewordenen Teilbeträge wenigstens 100 ergibt. Hiernach sind beispielsweise bei einer Zeichnung von 200 Kriegsanleihe 8 100 am 24. November und am 6. Februar zu bezahlen. Bei einer Zeichnung von 100 wird die ganze Zahlung erst am 6. Februar fällig.

Der Zinsenlauf der 4 ½ prozentigen Schatzanweisungen beginnt am 1. Januar 1918, der der 5 prozentigen Schuldver⸗ schreibungen am 1. April 1918. Infolgedessen werden die sogenannten Stückzinsen vom Eina hc a go5 an bis zum 1. Januar 1918 oder bis „5 1. April 1918 den Zeichnern vergütet. Wer z. B. 1000 1““ Schuldverschreibungen zur Eintragung in das Reichsschuldbuch dr Sperre bis zum 15. Oktober 1918) zeichnet und die Einzahlung voll am 29. Sep⸗ tember leistet, hat zu zahlen:

1000 zu 97,8) 9178,— abzüglich 5 vH Zinsen 181 Tage.. 25,10 952,90

Feichnungen auf die siebente Kriegsanleihe werden wieder bei allen von früher her bekannten Zeichnungs⸗ und Vermitt⸗ da cf gen angenommen. Auch die Postanstalten nehmen wieder Zeichnungen entgegen, indes nur auf die 5 prozentigen Schuldverschreibungen, nicht auch für Schatzanweisungen. Die Einzahlungen bei den Postanstalten müssen spätestens am 27. Oktober voll geleistet sein. Diese Beschränkung ist er⸗ forderlich, um eine Ueberbürdung der Postanstalten, die störend auf den Verkehr einwirken müßte, zu verhindern. Aus den gleichen Gründen ist auch, wie früher, das Verfahren der Zinsenverrechnung bei den Poösteinzahlungen vereinfacht.

Von den 5 prozentigen Schuldverschreibungen werden wieder Stücke im Nennwert bis zu 100 hinunter aus⸗ gegeben, so daß auch den kleinsten Sparern, auf deren Mit⸗ wirkung sehr großer Wert gelegt wird, die Beteiligung an der siebenten Kriegsanleihe ermöglicht ist; bei den Schatzanweisungen lauten die kleinsten Stücke über 1000 ℳ. Alle weiteren Auf⸗ klärungen über die Zeichnung auf die siebente Kriegsanleihe, die, wenn alle ihre Pflicht tun, wieder ein großer Erfolg zu werden verspricht, erteilt jede Zeichnungsstelle und Zeichnungs⸗ vermittlungsstelle.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. September

1915

2 456 335 000

1917

2504 109 000 2 493 482 000 (+ 4 983 000) (— 845 000)] (+. 1 261 000) 2 403 578 000] 2 469 699 000 2 413 833 000 (+ 551 000) (+ 663 000) ( 3 629 000)

707 062 000 373 872 000 249 582 000

(+ 35 707 000) (+ 40 247 000) (+. 39 052 000) 2 309 000 9 457 000) 11 011 000

(+ 369 000) (+ 5 121 000) ( 4 736 000)

Aktiva. 19168

ketallbestand 868 darunter Gold.

Reichs⸗ u. Darlehns⸗ kassenscheine.

Noten and. Banken Wechsel, Schecks u. diskontierte Reichs⸗ schatzanweisungen. Lombardforderungen Effekten

Sonstige Aktiven

10 999 964 000 7 142 220 000 5 067 401 000 (s— 364 646 000) ( 64 735 000) (s125 702 000) 9 429 000 10 542 000 12 762 000 [— 669 000) (— 2 149 000) (— 2 520 000) 179 305 0000 93 059 000 26 982 000 (+ 3 036 000) (— 13 396 000) (+ 1 450 000) . 1 380 583 000) 495 701 000]/ ꝑ222 101 000 (+ 39 874 000) (+ 11 085 000) (+ 2 759 000)

Passiva. 3 1 Grundkapital. 180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) (unverändert) (unverändert) Reservefondd.. 90 137 000 85 471 000 80 550 000 (unverändert) (unverändert) (unverändert) 9 433 242 000 7 175 105 000 (+ 96 140 000) (+ 57 581 000) (— 4 450 000)

5 514 475 000 2 877 896 000 1 968 023 000, (s— 376 108 000) (+ 42 367 000) (+ 231 711 000) 564 907 000 299 861 000 257 716 000 (— 1 378 000) (+ 4 850 000) (— 54 821 000)

*) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 ℳ.

Umlaufende Noten.

Sonstige tägl. fällige Verbinblicteiten B

Es wird darauf hingewiesen, daß mit dem gestrigen Tage die bereits früher angekündigte Ausgabe neuer Reichsbanknoten zu 20 Mark begonnen hat. Die neuen Reichsbanknoten sind n

as Pavier ist auf dem linken Rand der Vorderseite mit einem braunen Faserstreifen versehen und enthält auf der ganzen Fläche ein natür⸗

9

5 559 885 000

1

liches Wasserzeichen, in dem die Zahl 20 und das senkrecht stehende Wort „Mark', se für sich in senkrechten Streifen abwechzelnd, sich wiederholen. Das eigentliche Druckbild ist auf beiden Seiten der Note 8 Zentimeter hoch und 13 Zentimeter breit und allseitig von einem ½ Zentimeter breiten Papierrand umgeben. Beide Seiten der Note sind in Kupferdruck von tiefblauer Farbe als Hauptdruck so ausgeführt, daß auf jeder Sette für sich durch einen verschiedenfarbigen Unterdruck eine besondere Tönung her⸗ vorgerufen ist. Die Vorderseite wird von vier Rechtecken gebildet, die von einer dunklen Umrandung eingefaßt sind. Die beiden hoch⸗ stehenden Seitenfelder begrenzen rechts und Uinks zwei wacge⸗ rechte, den mittleren Hauptteil der Note ausfüllende Felder. Das obere zeigt zu beiden Seiten eines keeisrunden Mittelstücks je eine knieende Männergestalt, die aus einem Füllhorn Münzen schüttet. Das runde Mittelstück wird von einem in zarten Farbtönen gehaltenen Reichsadler ausgefüllt, von dem sich die Zahl 20 traftio abdebt. Das untere Mittelfeld enthält in kräftiger Schrift den Text. Die Rückseite zeigt in zwei bochstehenden acht⸗ eckigen Feldern links das Brustbild eines kräftigen Mannes als Sinn⸗ bild der Arbeit und des tätigen Tages, rechts das Brusthild einer weidlichen Gestalt als Sinnbild der Ruhe und der Nacht. Die Felder sind von hellen, mit grünlichem Lintenwerk gefüllten Leisten eingefaßt. Ebenfolche Leisten zerlegen mehrfach auch die übrige Fläche des Druck⸗ bildes und schließen zwischen sich dunklere Felder mit verschlungenem Linienwerk in bläulicher Färbung ein.

JEEAA1A“ Warschau, die jetzt über eine Tatigkeit von etwas über vier Monaten zurückblickt, gibt, wie „W. T. B.“ mitteilt, zum ersten Male genauere Zahlen über ihre Ge⸗ chäftslage bekannt. Ueber 125 Milltonen Mark ihrer Landes⸗Darlehns⸗ kassenscheine hatte sie Ende August bereits in den Verkehr gegeben und 30 Millionen Mark hatte sie auf Waren und Wertpapiere aus⸗ 85,38” Im übrigen zeigen die nachstehenden Zahlen des

tandes vom 31. Au 4 daß die Landesdarlehnskasse sich zum Besten des wirtschaftlichen Lebens in Polen in günstiger Geschäftsentwicklung befindet. Es betragen 1) die Verbindlichkeiten: Landesdarlehnskassenscheine im Verkehr (ohne die in den eigenen Kassen befindlichen Bestände) 125 556 742,50 ℳ, fremde Gelder (Kontokorrenteinlagen und Depositen auf Kündigung) 42 960 157,42 ℳ, sonstige Verpflichtungen 1 689 140,59 ℳ, zusammen 170 206 040,51 ℳ. 2) die Anlagen: Bardestand (deutsche Reichswährung und Metallgeld, ohne Landezdarlehnskassenscheine) 1 756 553,26 ℳ, Kontokorrentguthaben bei deutschen staatlichen und privaten Bankinstituten 96 472 491,10 ℳ, sonstige Guthaben 709,— ℳ, zusammen 96 473 200,10 ℳ, Lombard⸗ darijehen gegen Wertpapiere und Waren 30 047 801,52 ℳ, Schatz⸗ wechsel und Diskonten 41 300 000,— ℳ, sonstige Anlagen 628 485,63 ℳ, zusammen 170 206 040,51 ℳ.

Budapest, 11. September. (W. T. B.) In der Sitzung des Börsenrats wurde beschlossen, den amtlichen Verkehr, sobald als es die Verhältnisse gestatten, wieder aufzunehmen. Falls dies jedoch von Seiten der 2 dens nicht für zeitgemäß gehalten wird, sollen die befugten Makler ihre Tättgkeit wieder aufnehmen und die Kursnotierungsstelle ihre Wirksamkeit von neuem beginnen.

Laut Meldung des „W. T. B. betrugen die Roheinnahmen der Canada⸗Pacific⸗Eisenbahn in der ersten September⸗ woche 2 666 000 Dollar (13 000 Dollar weniger als im Vorjahre).

St. Petersburg, 5. September. (W. T. B.) Bankausweis. In Millionen Rubel (Vorwoche in Klammern). Aktiva: Bestand an Gold 1294,0 (1297,9), Gold im Ausland 2308,1 (2308,0), Silber und Scheidemuͤnzen 127,2 (119,9), Wechsel 282,1 (269,3), kurzfristige Schatzscheine 12 158,6 (12 037,4), Vorschüsse, sichergestelt durch Wert⸗ papiere 1304,3 (1245,9), Vorschüsse, sichergestellt durch Waren 49,9 99 Vorschüsse an Anstalten des kleinen Kredits 71,8 senn⸗ Vorschüsse an Landwirte 19,7 (19,7), Vorschüsse an Industrielle 10,8 (10,8), Konto der Freibeitsanleihe —,— (—,—), Guthaben bei den Filialen der Bank 1207,8 (1308,4). 8* va: Betrag der um⸗ laufenden Noten 14 960,7 (14 676,2), Banklapttal 55,0 (55,0), Ein⸗ lagen 28,4 (26,7), laufende Rechnung des Staatsschatzes 219,1 (204,5), laufende Rechnung der Privaten 2477,7 (2409,9).

Börse in Berlin.

(Rotterungen des Börsenvorstandes) 4

vom 12. September vom 11. September für Geld ri Geld rief 4ℳ⸗ 4

1 Dollar 100 Gulden 301 ¼ 302 ½ 301 ¼ 100 Kronen 217 217 217 100 Kronen 240 ¼ 241 24 100 Kronen 217 217 217 100 Franken 15 152 151 ¼ 64,20 64,30 80-= 6 81 ¼

100 Kronen 100 Leva Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 19,90 20,00 Madrid und 127 ½ 128 ½

Barcelona 100 Pesetas Die Börse zeigte heute ein ruhiges Aussehen. Besondere An⸗ regungen, die geeignet gewesen wären, der Börse ein lebhafteres Aus⸗ sehen zu geben, lagen nicht vor; die Berichte von den fremden Börsen blieben unbeachtet, ebenso die sonst für die Börse in Betracht kommenden Meldungen. Der Schluß war still

New York olland änemark

Schweden

Norwegen

Schwe

Wien⸗ Budapest

Bulgarien

302

80 ½6 81 19,90 20,00 127-=½¼ 128- ½

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. 8

Wien, 11. September. (W. T. B.) Der Börsenverkehr war zunächst durch sprunghafte Aufwärtsbewegung der Staatzeisen⸗ bahnwerte gekennzeichnet, in denen umfangreiche Käufe hauptsächlich für Budapester Fechanng, vorgenommen wurden. Auch sonst war die Stimmung freundlich. Neben Staatseisenbahnwerten waren einzelne Bankpapiere, Kraftwagen⸗, Brückenbau⸗, Motoren⸗, Leder⸗, Gummt⸗, do. Waggonleihwerie und Flußschiffahrtsaktien gefragt, ohne daß

c jedoch der Verkehr in diesen Papieren lebhafter gestaltet dätte.

Eine weitere kräftige Steigerung Feeee die beiderseitigen Staats⸗ renten. Gegen Schkuß trat in der Kulisse unter dem Druck von Gewinnsicherungen eise Abschwächung ein.

London, 10. September. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 55 ½, 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 —, 4 % Japaner von 1899 —, 3 % Portugiesen 59, 5 % Russen von 1906 65 ½, 4 ½ % Russen von 1909 59, Baltimore and Ohio —,—, Canadian Pacisic —,—, Erie 26 ½, National Railways of Mexiko 6 ¾, Pennsylvania —,—, Southern Pacifice —,—, Union

acisie —,—, United States Steel Corporation 113, Anaconda opper —, Rio Tinto 63, Chartered 13/8, De Beers def. 12 ⅜⅞, Goldfields 1 ½, Randmines 3 ⁄6. 5 % Kriegsanleihe 947⁄1½, 4 % Kriegsanleihe 102 ⅞, 3 ½ % Kriegsanleihe 87; 1,

Privatdiskont 4²52,

6420 64,30

.. 09 7