1917 / 221 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 162 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält be 1

Nr. 6037 eine Bekanntmachung, betreffend Zollfreiheit für frisches Obst, vom 13. September 1917.

Nr. 6038 eine Bekenntmachung betreffend Aenderung der Bekanntmachung zum Schutze der Mieter vom 26. Juli 1917, vom 15 September 1917.

Nr. 6039 eine Anordnung für das Verfahren vor den

Amtsgerichten in Mieteinigungssachen, vom 15. September

1917. Nr. 6040 eine Bekanntmachung über Papier, Karton und Pappe, vom 15. September 1917. Berlin W. 9, den 15. September 1917. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen. Seine Maäajestät der König haben Allergnädigst geruht: den Ersten Bürgermeistern Dr. Trautmann in Frank⸗ furt a. O., Gerloff in Landsberg a. W., Fischer in Forst i. L. ün 1 Horf in Eberswalde den Titel Oberbürgermeister zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtoerordnetenversammlung in Düsseldorf getroffenen Wahl den Dr. Wilden ebendortselbst als besoldeten Beigeordneten der Stadt Düsseldorf und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Ohligs getroffenen Wahl den Gerichtsassessor Dr. vom Bruch aus Solingen als besoldeten Beigeordneten der Stadt Ohligs auf die gesetzliche Dauer von zwölf Jahren bestätigtt.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 88

„Der Direktion der Crefelder Eisenbahngesellschaf in Crefeld ist die Erlaubnis zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten für eine vollspurige Nebeneisenbahn⸗ linie vom Bahnhofe Oedt nach dem Orte Oedt er⸗ teilt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Die durch Verfügung vom 28. Juni d. J. auf Grund der Verordnung, betreffend wirtschaftliche Vergeltungs⸗ maßregeln gegen Italien, vom 24. November 1916 (RGBl. S. 1289) über das in Deutschland befindliche Ver⸗ mögen des italienischen Staatsangehörigen L. Velucci, früher in Crefeld, Fischelner Straße 74, wohnhaft, angeordnete Zwangsverwaltung ist aufgehoben.

Berlin, den 13. September 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.

Bekanntmachung. 8

Meine Anordnung vom 14. Mai 1917, wodurch der Händlerin Ehefrau Anna Grau, geb. Kruse, in Oestrich, Fabrikstraße 12, der Handel mit Lebensmittein und Seife vis auf weiteres untersagt wurde, habe ich heute wieder aufgehoben.

Dortmund, den 7. September 1917.

Der Landrat. J. V.:⸗Dr. Burchard.

Preußen. Berlin, 17. September 1917‚.. Seine Majestät der Kaiser und König hörten

vorgestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Vorträge des Reichskanzlers Dr. Michaelis und des Vertreters des Aus⸗ wärtigen Amts, Freiherrn von Grünau, und empfingen den Unterstaatssekretär Dr. Müller zur Meldung.

In der am 15. September 1917 unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten, Staatsrats Dr. Grafen von Lerchenfeld⸗Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurden die Entwürfe einer Bekanntmachung über Papier, Karton und Pappe und einer Bekanntmachung, betreffen Aenderung der Bekanntmachung zum Schutze der Mieter, vom 26. Juli 1917 angenommen.

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Der hiesige argentinische Gesandte überreichte vor⸗ P laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ im uswärtigen Amt eine Note, in der er im Auftrage seiner Regierung die Mitteilung machte, daß der deutsche Gesandte Graf Luxburg infolge der in seinen Telegrammen zum Aus⸗ druck gebrachten Auffassungen aufgehört hätte, persona grata zu sein, und daß ihm infolgedessen die Pässe zugestellt worden sind. Nach gleichzeitiger Aeußerung des argentinischen Ge⸗ sandten richtet sich die getroffene Maßnahme ausschließlich egen

die Person des Grafen Luxburg. 8

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Das „Kriegsamt“ gibt über die Hausbrandbelieferung durch „Wolffs Telegraphenbüro“ folgendes bekannt:

Die vielfach bestehende Beunruhigung der Bevölkerung über die Au’sichten der Hausbrandbelieferung veranlaßt uns zu dem Hinweis, daß seitens des Reichskommissartats für die Kohlenverteilung wie auch

aller betetliaten Stellen die Hausbrandversorgung als eine der aller⸗

wichtigsten Aufgaben in der gegenwärtigen Kriegslage voll gewü digt wird. Dementsprechend siad erstmaltg für August beträchtliche Koblen⸗ ieferungen für diesen Zweck vor allen anderen dringlichen Lleferungen angeordnet worden. Für September ist die Maßnahme wiederholt und die Menge erhöbt; dabet ist der Notlage einer Reihe von großen Städten durch Festsetzung verstärkter Sh serung besonders Rechnung getragen worden. Diese Zuweisungen machen sich bereits fühlbar und werden ohne Zweifel auch in den kommenden Wochen das Vertrauen der Bevölkerung in die behördliche Regelung der Hausbrandbelieferung stärken. Der Reichskommissar für Kohlenverteilung.

Dem Entwurfe der am 15. d. M. vom Bundesrate ver⸗ abschiedeten Verordnung, betreffend Aenderung der Bekanntmachung zum Schutze der Mieter vom 26. Juli 1917, die im amtlichen Teile der heutigen Nummer des „Reichsanzeigers“ abgedruckt ist, war folgende Begrün⸗ dung beigegeben:

Die in der Verordnung zum Schutze der Mieter vom 26. Juli 1917 (Reiche⸗ Fesetzbl. S. 659) vorgesebenen Einigungeäm er haben in Preußen noch nicht abgemein eingerschtet werden können. Irs⸗ besondere ist cs nicht möglich, überall die Besetzung der Eir igungeämter mit geeigneten Beisitzein rechtzeitig sicherzustellen. Die Entscheidung über die erfolgten Kündigurgen muß aber in zahlreichen Fällen vor dem 1. Oftober 1917 erfolgen. Es bleibt dahber nur übrig, bis ordnuvgsmäßig eincerichtese Einigungsämter oder andere entspreckend zosammengezetzte Stellen 7) ven den Landekzentralbehörden mit den Entscheidungsdefugnissen des § 1 ausgestattet sind, diese Be⸗ fugnisse einstweillen bereits bestehenden Behörden zu übertragen Hierfur eignen sich am besten die Amesgerichte. Der Entwurf schlägt daher vor, ihnen dort, wo Einigungeömter noch fehlen, deren Be⸗ fugnisse so large zu übertragen, bis die Voraussetzungen des § 1 oder des § 7 gsgeben sind. Für die Amtegerichte gelten die sämtlichen Nor⸗ schriften der Verordnung; nur von der Zuziehung von Beisitzern 4) moß aus den nämlichen Gründen abgesehen werden, die schon die rechtzeitige Schaffung der Einigungsämter unmöalsch gemacht haben. Wo ein Einigungsamt besteht und die Ermächtigurg gemäß § 1 erhalten hat oder einer anderen Stelle die Befugnisse des § 1 über⸗ tragen sind, tritt die Ersotzzuständigkeit des Amtsgerichts nicht ein, cuch dann nicht, wenn die Zuständigkeit des Einigungsomts beschränkt ist. Mit der beschräaften oder unbesch änkten Ermächtigung eines Einigungsamts oder einer anderen Stelle hört die Zuständigkeit des Amtsgerichts ohne weiteres auf. ““

In Ergänzung der Verordnung des Oberkommandos in den Marken vom 3 Februar 1917 Sekt. O. Nr. 155 601 be⸗ stimmt die Kriegsamtsstelle, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ mitteilt, folgendes:

Der Wirkungsbereich der Transportzentrale in den Marken, Berlm W. (Schöneberger Ufer 16) erstreckt sich auf die Gest llung von Hilfsmannschaften, Gespannen und Wagen zur An⸗ and Abfuhr bei folgenden Güterbahnhöfen in und um Berlin: Anhalter, Charlottenburger, Franklurter Allee, Görlitzer, Halensee, Hamburg⸗ Lehrter, Lichtenberg⸗Friedrichsfelde, Moabit, Neufölln, Neuköllr⸗Treptew, Nordbahnhof, Ostbahnhof, Pankow⸗Schönhausen, Pankow⸗ Verschitbe⸗ hbahnhof, Potsdamer, Rummelsburg, Sch esischer, Schöneberc⸗ Milstärbahnhof, Stettiner, Tempelbof⸗Ringbahnbof, Wedding, Weißensee bei Berlin, Zentralviehhof, Wismersdorf⸗Frfedenau.

Alle anheren Güterabfertigungen im Bezirk der Kriegsamtsstelle in den Marken haben zwecks Durchführung der Guüͤterabfuhr von den Bahnhöfen das Recht unmittelbarer Anforderung von Wagen und Gespannen bei den Gemeinden. Die Güterabferligungen der Bahnen sind insoweit als Organe der Militärgewast anzusehen.

Die früheren diesbezüglichen Ausführungsbestimmungen werden

ierdurch aufgehoben. hierdurch aufgeh Der Vorstand der Kriegsamtsstelle.

Bayern.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. von Kühlmann ist vorgestern vormittag in München eingetroffen, um sich Seiner Maäjestät dem Könige vorzustellen. Dr. von Kühlmann, der auf dem Bahnhof vom preußischen Gesandten von Treutler, dem Legationssekretär Grafen Zech sowie dem Legationsrat Baron Stengel vom Ministerium des Aeußern empfangen wurde, stattete im Laufe des Tages dem Minister⸗ präsienten Grafen Hertling Besuche ab. Gestern vormittag wurde der Staatssekretär von Seiner Ma König in Audienz empfangen.

Elsaß⸗Lothringen. WC“ Die wirtschaftlichen Vereine des Saarreviers und Lothringens haben, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes Telegramm an Seine Majestät den Kaiser gerichtet: b Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser.

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In ihren heutigen gemeinsamen Sitzungen weisen d'e unter⸗ zeichneten Körperschaften unbekümmert um die nachträglichen Er⸗ läuterungen, die zum Teil nur neue Unve schämtheiten darst⸗llen den erbärmlichen, plumpen Versuch des amerikanischen Prösidenten, einen Keil zwischen das deutsche Volk und seinen Kaiser zu treiben, mir einmütiger Entzüstung und mit nachdrücklicher Entschiedenheit zurück. Die in der Antwortnote an den Papst zum Ausdruck kommende widerwärtige und anmaßende Heuchelei Wilsons wird nur noch übertroffen durch eine krasse Unkenntnis deutscher Geschichte, deutschen Wesens und deutscher Freibeit. So kläglich wie der Versuch, der deutschen Regterung die Schuld am Ausbruch des Krieges zuzuschteben, mutet unsg das ganze verächtliche Machwerk an. Die letzten Wochen haben erwiesen, daß das deutsche Volk geschlossen und voller Empörung das gehässige Vorgehen dieses heuchlerlschen Mannes, der noch in seiner Friedensnote vom 21. De⸗ zember 1916 zu der deutschen Regterung als „Freund“ und in freundschaftlicher Gesinnung“ spricht, sowie namentlich seine unerhörte Einmischung in unsere innerpolitischen Verbältnisse aufs schärfste verurteilt. Wir danken für eine Freiheit“, die es er⸗ möglicht, daß ein so verächtlicher Mann wie Wilson ein so großes Staatsgebilde mit alleinigen Machtbefugnissen zu regieren vermag. Seit Ausbruch des Krieges hat sich Wilson in einer Wesse betätigt, die zeigt, daß bei ihm allerdings Verständnis für den Begriff der deutschen Treue, an der jeder Versuch, Kaiser und Volk zu trennen, zerschellen muß, nicht vorausgesetzt werden darf. Im übrigen können wir das Urteil über Wilson getrost der Gesch chte üderlassen. Die Zeit wird kommen, in der das amerikanische Volk sich seines jetzigen Präsidenten, der es durch das Eingreifen in einen aussichtslosen Krieg lächerlich gemacht hat, schämen wird. Wir aber scharen uns in unerschütterlicher Treue mit dem un verbrüchlichen Glauben um unseren Kaiser, daß unser gerechter Verreidigungskrieg durch einen baldigen Endsieg uns eine starke Zukunft sichert.

Darauf ist von Seiner Majestät dem Kaiser folgendes Antworttelegramm eingetroffen:

Südwestliche Gruppe des Vereins Deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller Saarbrücken.

Allen an dem Huldigungsgruß beteiligten Körperschaften der Saa industrie Meinen herzlichen Dank für die energische Zurück⸗ weisung des freventlichen Versuches, das deuische Volk von seinem Kaiser und seiner Regierung zu trennen und die Wurzeln seiner un⸗ üherwindlichen Kraft zu untergraben. „Treue um Treue', das ist der feste Stoff, aus dem das unzerreißbare Band zwischen Deutschlands Fürsten und Völkern von Alters her besteht. „Kaiser und Resch“, das ist die Parole, mit der Deutschland seine in schwerem Ringen erkämpfte Freiheit und Machtstellung siegreich mit Gut und Blut verteidigen wird gegen jeden feindlichen Angriff, möge er mit den Waffen der Gewalt oder der Verleumdung und Hinterlist geführt werden. Wilhelm I. R.

gesetzmäͤßige p

Vorgestern mittag gab der Generalgouverneur, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, im Vortragssacl des Königlichen Schlosses in Warschau dem Geschäftsführenden Ausschuß des Vorläufigen Stoatsrats in Gegenwart seines engeren Stabes und des Grafen von Posadowsky⸗Wehner als Verneters des Vermaltungschefs mit seinem Stabe das Allerhöchste Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers an den Generalgouverneur in Warschau sowie den Erlaß der beiden Generalgouverneure an die Uebergangskommission und das Patent, betreffend die Staatsgewalt im Königreich Polen, bekannt. Von österreichisch⸗ungarischer Seite wohnten der Freiherr von Ugron als Vertreter des K. und K. Ministeriums des Aeußern und Oberstleutnant Freiherr von Bolfras als Vert eter des K. u. K. Armeeoberkommandos sowie die österreichisch⸗ ungarischen Regierungskommissare beim Staatsrat mit Baron Konopka an der Spitze der Feierlichkeit bei. In polnischer Sprache verlas Baron Konopka den Wortlaut des Erlasses der beiden General⸗ gouverneure und des Patentes. Im Verlause der eindrucks⸗ vollen Feier brachte nach Verlesung der Urkunden im Namen des Polnischen Ausschusses Professor Mikulowski⸗Po⸗ morski den Dank des polnischen Volkes in deutscher wie in polnischer Sprache folgendermaßen zum Ausdruck:

Euere Exzellenzen! Im Namen der Uebergangskommission des Vorläufigen Staatsrats ersuche ich Euere Exzellenzen, den beiden Monarchen unsere Hulrigung und unseren t’efempfundenen Dank üͤbermitteln zu wollen. Der Vorläufige Staatsrat darf mit Genug⸗ tuung in der Bildung einer obersten polnischen Staatsgewalt urd einer polnischen Reg erung die Erfüllung seiner allernächsten Be⸗ strebungen sehen. Die uns bekanntgegebenen Alle höchsten Erlasse der beiden Monarchen und das ang⸗kündig’e Patent schaffen weitere Grundlagen zur Bildung eines unabhängigen poln schen Staates; sie bedeuten einen mächtigen Schritt vorwärts in der Ausbildung der allgemeinen Belimmungen der Erklärung vom 5. November 1916, welche so große Haffnungen der polnischen Nation weckte. Inmitt n des Krieaes beim Klang ihrer siegreschen Schwerter errüllen die Mittelmächte die Hoffnungen des polnischen Volkes und festigen in solcher Weise die Bande, welche in Zakunft die Politek des polnischen Staates mit der ihrigen in Einklang bringen werden.

Hierauf wandte sich der Generalgouverneur in folgender Ansprache an die Versammlung:

Meine Herren! Die Ihnen eben mitgetei te Kundgebung unserer erhabenen Monarchen und ihrer Regierungen hat Ihnen aufs unzwei⸗ deutigste bewiesen und gezeigt, daß die Regierungen nach wie vor fest auf dem Boden der Erklärung vom 5. November 1916 steben, daß sie beabsichtigen, einen freien und selbständigen polnischen Staat ins Leben zu rufen, allerdings unter ausdrücklicher Be⸗ tonung des rückhaltlosen freien Anschlusses an die Mittelmächte. Meine Herren! Polen steht in einem sehr wichtigen Augenblick seiner Geschichte. Suchen Sie die Stunde zu ergretfen und suchen Sie das Große, das Ihnen geboten wird, anzunehmen und so auszugestalten, daß dasjenige, was damals am 5. November 1916 als in einer fernen Zukunft bevorstehend angedeutet worden ist, sich almmählich zum Segen und zum Gluck Ihres Landes verwirklichea möge. Aber ich bitte, daß sowohl die hier aunwesenden ver⸗ ehrken Herren wie alle diejenigen, welche an diesem großen Werke mitzuarbeiten berufen sind, sich bewußt bleibden mögen, daß Polen im Anschluß und unter der freundlichen Mithilfe und Föbrung der Mittelmächte seine Kraft aus sich selbst entwickeln soll, und suchen Sie all die vielen un⸗ berufenen Einmischungen, die von anderer Seite an Sie b⸗rar⸗ zutreten drohen, zurückzuweisen. Daß wir mit den besten Wünschen für Ihr Land und Ihr Volk hier stehen, brauche ich Ihnen nicht zu sagen, das wissen Sie. In Ihrer Haud liegt es, diese Wünsche zu verwirklichen.

Am Abend begaben sich die beiderseitigen Regierungs⸗ kommissare zur Uebergangskommission des Vorläufigen Staats⸗ rats und forderten diese im Auftrage beider Regierungen auf, Persönlichkeiten namhaft zu machen, die den verbündeten Re⸗ gierungen als Mitglieder des Regentschaftsrats vor⸗ zuschlagen wären. Der Vizekronmarschall dankte für die Aufforderung und erklärte, daß die Uebergangskommission in kürzester Frist ihre Vorschläge unterbreiten würde.

In Lublin fand vorgestern in Anwesenheit der offiziellen Persönlichkeiten sowie der Vertreter sämtlicher Bevölke ungs⸗ schichten im Festsaale des Generalgouverneurs die Verlesung des Allerhöchnen Handschreibens und des Patents, betreffend den Regentschaftsrat, durch den Generalgouverneur in polnischer Sprache statt. Der Generalgouverneur verwies in seiner An⸗ sprache auf die weittragende geschichtliche Bedeutung des Augen⸗ blicks, in dem die Schicksale der Nation den Händen der polnischen Nation übergeben wurden, und schloß mit Hochrufen auf die olnische Regierung.

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Der Kaiser hat ein Rundschreiben erlassen, in dem es laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ heißt:

Der lange, harte Krieg hat allen Staatsbürgern schwere Opfer auferlegt. Um die am schwersten getroffenen Familien in Zukunft vor weiteren Schlägen möglichst zu bewahren, befehle ich, daß die nachverzeichneten Militärpersonen der Kampftruppen, soweit sie nicht Militärs von Beruf sind, auf solchen für Frontdiensttaugliche syste⸗ nisierten Dienstposten bei der Armee im Felde verwendet werden, die nicht der ständigen feindlichen Einwirkung ausgesetzt sind: erstens der als einziger verbliebene Sohn einer Familie, von der bereits zwei oder mehrere Söhne gefallen oder infolge der während der Kriegs⸗ dienstleistung erlittenen Verwundung, infolge der Kriegsstrapazen oder infolge einer während der Kriegsdtenstleistung zugezogenen Krarkheit gestorben sind; zweitens: Väter von sechs oder mehr unversorgten Kindern, für deren Unterbalt sie zu sorgen haben.

„Vorgestern hat sich der Kaiser mittels Sonderzuges an die Tiroler Front begeben.

„— Wie die Po litische Korrespondenz“ meldet, hat sich die österreichisch⸗ungarische Regierung nach Eigtritt des Kriegszustandes mit China angelegen sein lassen, im Wege der mit dem Schutz der Interessen Oesterreich⸗Ungarns in China betrauten niederländischen Regierung Erkundigungen darüber einzuziehen, ob die dort lebenden österreichisch⸗ungarischen Staats angehörigen das Land verlassen könnten und welche Behandlung den möglicherweise Zurückbleibenden zuteil würde. Auf diese Anfrage hat die niederländische Regierung mit⸗ geteilt, daß die chinesische Regierung die feindlichen, also auch die österreichisch⸗ungarischen Staatsangehörigen an der Ausreise nicht hindert; auch würden die Zurückbleibenden bis jetzt nicht interniert. Nach diesen Erkundigungen sah sich die österreichischungarische Regierung veranlaßt, den in Oesterreich⸗ Ungarn befindlichen Chinesen ohne Unterschied des Alters und Geschlechts freizustellen, auf dem Wege über die Schweiz abzu⸗ reisen. Die in der Monarchie freiwillig zurückbleibenden Chinesen werden bis auf weiteres in ihren Aufenthaltsorten belassen und können ihrem Berufe ungehindert nachgehen.

stöße abgewiesen.

Durch Allerhöchstes Handschreiben wird der ungarische Finonzminister Graatz seines Amtes enthoben, wobei ihm die des Königs ausgesprochen und die Geheimrats⸗

Anerkennung 8 +9 Gleichzeitig wurde der Ministerpräsident

mürde verltehen wird. 8 Zrlänfte F De. Wekerle mit de vorläufigen Leitung des Finanz⸗

ministeriums betraut. mlänefs.

Kriegsnachrichten.

Die Vaux⸗Kreuz⸗Höhe durch badische Truppe

zurückerobert. Wieder war es eine Division, die seit Jahresbeginn in der Sturmecke vor Verdun steht und allen gegnerischen Anläufen mit jener stummen Zähigkeit und hartnäckigen Ausdauer, die ihren Leuten eigen ist, getrotzt hat. Oft hat sie in entscheidenden Augenblicken durch strammes Draufgehen die Pläne des Feindes gekreuzt oder seine kleinen, mit vielem Blut erkauften Forsschritte plößlich zunichte gemacht. Vor wenigen Tagen hatten die Fran⸗ zosen nach schwerstem Artilleriefeuer die Trümmer der Vaux⸗ Kreuzstellung genommen. Die badische Division, die auf eine Reihe anstrengender Kampftage zurücksieht, setzte ihre Ehre darein, sie dem Eindringling wieder zu entreißen. Dies ist ihr glänzend gelungen. Im Schutz der ruhigen Nacht vom 13. zum 14. erfolgte lautlos und ohne Verwirrung die Bereitstelung. Vier Minuten vor 6 Uhr schickten deutsche Artillerie und Minenwerfer aus hundert Feuerschlünden Tod und Verderben auf die französische Linie, und ehe der Feind zur Besinnung kommen konnte, waren die Stürmer schon in seinen Reihen, stachen, schlugen und rollten mit Hangranaten die Gräben auf. Man überraschte die Franzosen bei der Ablösung. Auf 2 km Breite und 500 m Tiefe wurde so im Nu die ganze Stellung des Gegners gesäubert, das befohlene Ziel war erreicht, und die stolzen Sieger brachten 6 Offiziere, darunter einen Major und zwei Hauptleute, und über 300 Mann von drei verschiedenen D visionen als Gefangene ein. Sonstige Beuteziffern sind bis jetzt noch nicht gemeldet. Das zurückeroberte Grabensystem wurde gegen mehrere Gegenangriffe voll behauptet. Ein Beweis der Verblüfftheit auf französischer Seite ist die Tat⸗ sache, daß ihr Sperrfeuer erst 6 Uhr 30 früh einsetzte und sehr schwach und lückenhaft war. Die badische Division darf sich eines fheie agan rsolgss freuen und ein neues Blatt

einfügen in die ruhmreiche Geschichte ihrer Kämpf Verdun. (W. T. B.) 1 f6s 8 1 b

Berlin, 15. September, Abends. (W. T. B.). In Teilen der flandrischen Front und südöstlich von Arras lebhafte Gefechtstätigkeit. üösclich Vom Osten nichts Neues.

An der Flandernfront unternahmen die Engländer bei St. Julien am 14. September früh einen Teilangriff, der ihnen keinerlei Gewinn einbrachte, sie aber hohe blutige Ver⸗ luste und 33 Gefangene kostete. Westlich Woumen wurde um 2 Uhr Morgens eine Bootspatrouille, die sich auf 5 Booten zu nähern versuchte, vertrieben. Eine deutsche Patrouille hob südwestlich Dixmuide einen belgischen Unteroffizierposten aus und hrachte den Rest der Besatzung gefangen zurück.

„Im Artois und in der Gegend von St. Quentin haben die Engländer wie in Flandern seit Tagen von jeder bedeu⸗ tenderen Kampfhandlung ablassen müssen. Auch das Artilleriefeuer ist schwächer geworden. Nur die Patrouillen entfalten im Vorfeld rege Tätigkeit. Deutsche Streifen brachten nördlich Neuve⸗Chapelle einine Portugiesen gefangen ein. dlich Boursies wurden Engländer in ihren eigenen Gräben gesangen genommen. Englische Patronillen wurden südlich Hulluch, östlich Gouzeaucourt und südwestlich Vendhuille durch deutsches Abwehrfeuer vertrieben.

Auch den Franzosen gegenübex wurden in Vorfeldgefechten und Stoßtruppunternehmungen Prteile errungen. Der ge⸗ glückte deutsche Vorstoß äm Winterberg gelang nach kurzer Feuervorbereitung bei völliger Ueberraschung der Fanzosen. Mit geringen eigenen Verlusten wurde die französische Grabenbesatzung überrumpelt, wichtige Erkundungen ge⸗ macht und 2 Offiziere und 48 Mann gefangen zurück⸗ gefuhrt. In der Champagne rannten die Fran⸗ zosen wiederum an der Straße Somme⸗Py —Souain vergeblich an. Zwischen 6 und 7 Uhr Vormittags versuchten sie zweimal in überraschendem Angriff ohne vorherige Feuer⸗ vorbereitung die deutsche Stellung zu nehmen. Dieser Versuch mißlang vollkommen. Im deutschen Abwehrfeuer brachen die französischen Sturmwellen zusammen, nur an zwei Stellen ver⸗ mochten sie einzubrechen, wurden aber unter Zurücklassung von Gefangenen sofort wieder geworfen.

Auf dem östlichen Maasufer errangen die Deutschen im Offensiostoß einen schönen Erfolg. In über 1 Kilometer Breite wurden mehrere französische Gräben östlich des Chaumewaldes gestürmt und gegen mehrere Gegenangriffe gehalten. Es bestätigt sich, daß neben den über 300 Mann zählenden Ge⸗ fangenen auch die blutigen Verluste des Feindes sehr schwer waren.

Im Osten war bei Nebel und Regen die Kampflätigkeit zering, nur zwischen Dünaburg und Smorgon und zwischen Rarpathenbergland und Sereth lebte das Feuer zeitweise auf.

In Mazedonien wurden am Dobropolje gegnerische Vor⸗

Großes Hauptquartier, 16. September. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

. An der flandrischen Front wechsete die Feuertätigkeit 48 Ausdehnung und Stärke. Vornehmlich an der Straß Kienin Ypern lagen heftige Feuerwellen auf unserer Kampfzone. Dort griffen mehrere englische Bataillone 8 deren Ansturm fast durchweg verlustreich zusammen⸗ rach. Nördlich der Straße drang der Feind in unseren vordersten Graben in Kompagniebreite ein. fei Südöstlich von Arras steigerte sich Nachmittags das seindliche Feuer schlagartig zu stärkster Wirkung. In künst⸗ lichem Nebel brachen kurz darauf die Engländer in 1500 m reite bei Cherisy vor. Flammenwerfer und Panzerwagen e den Sturmtruppen den Weg bahnen. Unsere kräftig bnsetzende Abwehr durch Artillerie und Maschinengewehre Gachte den feindlichen Stoß zum Scheitern. Wo der in unsere Gräben gelangte, wurde er durch die In⸗

nterie im Nahkampf zurückgeworfen. 8

kkeit nichts zu melden.

An der gleichen Stelle wiederholte der Feind seinen An⸗ griff kurz vor Duͤnkelheit; auch diesmal schlug sein Sturm verlustreich feh 1“

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

„Außer Erkundungsgefechten und zeitweilig lebhaftem Störungsfeuer in einigen Abschnitten war die Kampftätigkeit gering.

Auf dem Oestlichen Kriegsschauplatz und an der Mazedonischen Front keine größeren Kampfhandlungen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Berlin, 16. September, Abends. (W. T. B.): In Flandern an⸗ und abschwellende Feuertätigkeit mit vereinzelten Infanteriekämpfen. Sonst nichts Wesentliches. 1u“.“

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Gelegentliche heflige Feuerwellen sowie Teilangriffe unter⸗ brechen von Zeit zu Zeit die an der flandrischen Front währende Kampfpause. So schickten die Engländer auch am 15. um 6 Uhr Nachmittags östlich Ypern wieder mehrere Bataillone zum Angriff vor. Der Einbruch gelang nur in ein kleines, örtlich begrenztes Nest nördlich der Straße Ypern Menin. Die Engländer bezwecken mit diesen an Menschen und Munition stets sehr kostispieligen Vorstößen mehr moralische als materielle und taktische Ziele. Durch unausgesetzte Munitionsverschwendung und Blutopfer sucht man den Ein⸗ druck zu erwecken, ass dauere die Flandernoffensive noch an, und sucht so das Eingeständnis von ihrem katastrophalen Zusammenbruch nach Möglichkeit hinauszuschieben. Auch die englischen Operationen an der Küste hatten augenscheinlich mehr demonstrative Zwecke. Den englischen Luftgeschwadern, die tagsüber mehrfach vor der flandrischen Küste kreuzten, folgte in der Nacht vom 15. zum 16. die Beschießung der deutschen Vorposten querab Ostende durch englische Zerstörer und erfolgloser Bombenabwurf. Auch die deutschen Fliegergeschwader waren tätig; Lager und Batterien wurden mit Bomben beworfen und mehrere große Explosionen beobachtet. Ein feindlicher Ballon wurde durch Bombenabwurf brennend zum Absturz gebracht. Auch bei dem wiederholten Angriff im Artois zwischen der Straße Arras —-Cambrai und Fontaine errangen die Engländer keinen Erfolg, erlitten jedoch bemerkenswert hohe Verluste.

An der französischen Front ist die Erschöpfung noch größer. Außer erhöhter Feuertätigkeit zwischen Vauxaillon und der Lamotte⸗Ferme und einem Patrouillenunternehmen, das am Hochberge abgewiesen wurde, ist von französischer Kampftätig⸗ Um dies Stocken der Kampftatigkeit, das den überaus raschen Zusammenbruch der letzten Offensive in der Champagne und an der Verdunfront erweist, zu verdecken, greift die franzosische Heeresleitung zu ihrem alten Mittel, Angriffe frei zu erfinden. Der französische Eiffelturmbericht vom 15. Sep⸗ tember meldet auf dem rechten Maasufer nördlich des Caurières⸗Waldes einen angeblich gelungenen französischen Angriff. Dieser Angriff hat nur in der Phantasie des Eiffel⸗ turmberichternatters stattgefunden. In Wirklichkeit gab es hier keinerlei Kampf.

An der gesamten Ostfront war die Gefechtstätigkeit nur stellenweise etwas lebhafter. Deutsche Stoßtrupps kehrten mehrfach mit Gefangenen und Beute zurück.

Großes Hauptquartier, 17. September. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

H Sicht begünstigte die Entfaltung lebhafter Feuer⸗ tätigkeit.

In Flandern steigerte sich der Artilleriekampf an der Küste und in einzelnen Abschnitten zwischen Houthoulster Wald und Lys mehrmals zu heftigstem Trommelfeuer. Eng⸗ lische Infanterieangriffe erfolgten nicht; es kam lediglich zu örtlichen Vorfeldgefechten, bei denen Gefangene in unserer Hand blieben.

Nordöstlich von Arras stießen Nachts starke Erkundungs⸗ abteilungen der Engländer vor, an einigen Stellen auch bis in unsere Linien, von wo schneller Gegenstoß den Feind vertrieb.

Auch bei St. Quentin bereiteten die Gegner mit Feuer⸗ überfällen Vorstöße ihrer Aufklärer vor, die überall zurück⸗ geworfen wurden.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Längs der Aisne, vornehmlich nordöstlich von Soissons, ferner in der Champagne und vor Verdun schwoll die Kampftätigkeit der Artillerien zu starker Wirkung an. In mehreren Erkundungsgefechten büßten die Franzosen Ge⸗ fangene ein.

Aus feindlichen Fliegergeschwadern, die gestern Colmar zweimal angriffen, wurden 2 Flugzeuge durch eine unserer Jagdstaffeln abgeschossen.

Außerdem verloren die Gegner 16 Flugzeuge.

Oberleutnant Berthold brachte am 15. September 2 feindliche Flieger, Oberleutnant Schleich in den beiden letzten Tagen 3 Gegner im Luftkampf zum Absturz.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse.

Mazedonische Front.

ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

erreichisch⸗ungarischer Bericht. 1 Wien, 15. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz und in Albanien keine besonderen Ereignisse. 8

vereitelt.

Italienischer Kriegsschauplatz. b 1 An der Isonzofront lebt die Kampftätigkeit stellenweise auf. Südlich von Selo am Joonzo sind mehrere italtenische Vorstöße gescheitert. Auf dem Monte San Gabriele liegt schweres Geschützfeuer. Teilangriffe der Italiener wurden abgeschlagen. 1 Die Zahl der im August an de schossenen italienischen Flieger bet in derselben Zet 11 Flugzeuge. 88 Der Chef des Generalstabes.

Südwestfront abge⸗

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(W. T. B.) Amtlich wird ge⸗

Wien, 16. September. meldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz u Nichts Besonderes zu melden.

11u1“ Italienischer Kriegsschauplatz. 3 Südlich von Selo am Isonzo wurden italienische Vorstöße

Im Südabschnitt der Hochfläche von Bainsizza —Hei⸗ ligengeist nahm der Feind seine Versuche, unsere Stellungen zu durchbrechen, erneut auf. Unsere Truppen behielten in erbitterten Nahkämpfen die Oberhand. Die Jlaliener wurden geworfen. Bei G

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örz und auf der Karsthochfläche Artilleriekampf.

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Sofia, 15. September. (W. T. B.) Amllicher Bericht. Mazedonische Front: Schwaches Störungsfeuer in gewissen Abschnitten der Front. Auf dem Dobropolie ver⸗ suchte eine serbische Erkundungsabteilung vorzudringen, wurde aber durch unser Feuer niedergemäht. Auf dem rechten Vardarufer bei Altschak Mah lebhafter Feueraustausch zwischen vorgeschobenen Einheiten. An der unteren Struma wurde ein englischer Infanterietrupp an der Orlickbrücke im Handgemenge zurückgeschlagen. Er erlutt blutige Verluste. Rumänische Front: Von Mahmudia bis Tulcea spärliches Geschützfeuer. Sofia, 16. September. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front: Störungsfeuer an verschiedenen Punkten der Front. An der Strumamündung versuchte eine englische Erkundungsabteilung vorzugehen, wurde aber durch unser Feuer verjagt. In verschiedenen Abschnitten Fliegertätigkeit. Rumänische Front: Im Westen von Isaccea Ar tätigkeit.

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Türkischer Bericht.

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Konstantinopel, 15. September. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. Westlich Rewanduz griffen unsere Truppen zwei feindliche Stellungen an und nahmen sie.

Konstantinopel, 16. September. (W. T. B.) Amtlicher

Bericht.

Oestlich Suleimanie aga der Garnbrücke Gefechte zwischen den Aufklärungsabteilungen. Oestlich Revanduz wurden die gestern gemeldeten Erfolge un erer Truppen er⸗ weitert und der Feind aus 2 nordöstlich Baba Kerwa Bayat liegenden Paßstellungen vertrieben. Es wurden 28 Gefangene eingebracht, 2 Maschinengewehre und Kriegsmaterial erbeutet.

Kaukasusfront: Südlich des Wansees versuchte eine feindliche Kompagnie unsere Posten zu überfallen, sie wurde nach einstündigem Gefecht abgewiesen. An einer anderen Stelle griffen 1 Bataillon, 1 Eskadron und 2 Maschinen⸗ gewehre unsere Stellung an. Dem Feinde gelang es zunächst, unsere Posten zurückzudrücken und in unsere erste Linie einzu⸗ dringen, dann wurde er im Gegenangriff zurückgeworfen.

Sinaifront: Mit guter Wirkung beschoß Artillerie die südlich Gasa schanzenden Engländer; unsere Patrouillen von 818 es Saba zerstörten die vom Feinde begonnenen Brunnen⸗ arbeiten.

Der Krieg zur Ser.

Berlin, 15. September. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Aermelkanal: 4 Dampfer und 1 Segler mit rund 20 000 Br.⸗R⸗T. Die Dampfer waren sämtlich bewaffnet, einer davon ein Tankdampfer. Der Segler hatte 1400 Tonnen Oel, Reis und Stückgut nach Le Havre geladen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ahnsterdam, 15. September. (W. T. B.) Die Nieder⸗ ländische Telegraphenagentur meldet: Der holländische Dampfer „Groningen“ wird vermißt. Man glaubt, daß er aufgebracht wurde.

Rotterdam, 15. September (W. T. B.) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Der englische Postdampfer „City of Nagpur“ (5340 t) ist gestrandet und vollständig wrack geworden. Der englische Dampfer „Hockwold“ (1472 Br.⸗Reg.⸗To.) ist gesunken, ebenso der norwegische Dampfer „„Pluton“ (1449 Br.⸗Reg.⸗To.), der norwegische Dampfer „Setubal“ (1201 Br.⸗Reg.⸗To.), der Segler„Vestfjeld“ (1920 Br.⸗Reg.⸗To.) und der Dampfer „Vikholmen“ (477 Br.⸗Reg.⸗To.).

Berlin, 16. September. (W T. B.) Im Atlantischen Ozean, Biskaya und in der Nordsee wurden durch unsere U⸗Boote wieder vier Dampfer und ein Sealer mit 23 000 Br.⸗R.⸗T. versenkt, darunter die be⸗ waffneten englischen Dampfer „Malda“ (7884 Tonnen) und „Roanoke“ (3755 Tonnen) mit Sltückgutladungen, eine UC⸗Bootsfalle in Gestalt eines Dreimasischuners, die mit zwei Geschützen bewaffnet war und unter schwedischer Flagge fuhr. Vom Dampfer „Roanoke“ wurde der Kapitän gefangen ge⸗

nommen. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung. G Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der Pariser Blätter ist in Reval ein Ausstand ausgebrochen. In ver⸗ schiedenen Fabriken fordern die Arbeiter eine Lohnerhöhung von 100 %. Die Zahl der Ausständigen soll 16 000 betragen.

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Der Chef des Generalstabes.