1917 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

In Helsingfors sind laut von „W. T. B.“ übermittelter Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ die An⸗ gestellten der Straßenbahngesellschaft in den Ausstand weil ihre wirtschaftlichen Forderungen nicht erfüllt wurden.

Ein Aussiand der Post⸗ und Telegraphenangestellten in Lissabon ist, wie „W. T. B.“ erfahrt, beendet

. KRAunst und Wissenschaft. 8 Ein antiker Vorläufer des Mephistophbele?. Daß der Teuf⸗l aus Goethes „Faust“ sogar in der Antike einen bildlich nochweisbaren Vorläufer hat, stellt Bebrendt Pick im neuen Gorthe⸗ Jabrbuch fest. Es handelt sich um einen Alpdämon des klassischen Altertume, den die Alten den schwerdrück⸗nden Aurspringer, griechisch „Ephialtes“, urd um den bösen Geist durch einen freundlich klingenden Namen zu versöhnen, lieber den Nützenden, „Epopheles“, nannten. Der letztzenannte Name ist dann in den Mepbistopheles übergegangen, dessen erster Namensteil immer noch unerklärt ist. Dick hat nun auf zen der römischen Kaiserzeit das eigenartige Bild dieses entiken Alpdämons gefunden, der sich danach wirklich als eine Art Teufel rarstellt. Auf Münzen der klein sirschen Stärte Nicäa und Antyra aus dem 2. und 3. Jahehundert n. Chr. sieht man eine bärtige, bockfaͤßige, geschmwänzte Gestalt ge⸗ duckt, wie wenn Ke sich zum Sprung anschickte, leise heranschleichen. Auf dem Kopf träat sie eine cigenarrige spitze Kappe. Man kennt die Sage, wonach derjenig⸗, der einem Aip seine Kappe raubt, viel (Geld fintet, was ja noch bis in die Nibelungenfage bineinwirkt. In der einen Hand hält der aaf den Münzen abgebildete Dämon einen Zweig, mit der anderen zieht er eiren dicken Weinschlauch neben sich her, denn Trunkenheit war auch den Aiten als Ursache des Aspdrucks bekannt. Bisher glaubte man, daß für die bildliche Dar⸗ stellung des Teufels einzig der Pan das Vorbild gewesen sei, aber die gelehrten Tbeoretiker der Aberglaubens, die nicht bloß einen einzigen Teufel kannten, in dem das Prinzip des Bösen verkörpert war, die vielmehr die Hölle in einer ganzen Hierarchte von Teufeln jeal cher Art und verschiedensten Ranges und Ursprungs bevölkerten, müssen auch den Ephialtes gekannt haben. Sein Wesen und Tun, in dem Nützliches und Schädliches sich vermischt, ließ ihn a’s Vor⸗ bild besonders eines solchen Teufels geeignet erscheinen, „der siets das Böse will und stets das Gute schafft“.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

U⸗ber schwere Schädigung der englischen Ernte durch Stürme he ichten, einer Meldung von „W. T. B.“ zufolge, die „Financial Times“ vom 30. Augrst: Das schwere Wetter der briden letzten Tage hat den Saafen in den „home Counties“ erheblichen Schaden getan. Lantwirte und Gärtnereibesitzer, die trotz der Ungunst dX Wetters im Sommer hinsichtlich der Eernt⸗ ep imistisch waren, sihd j tzt pessim stich. „Wenn sich das Wetier nicht in den nächsten Tagen bessert, weroen die Saaten vernichtet sein“, sagte ein führender Landwirt in Norbwest Surrey. „Schon jetzt ist sehr viel Schaden durch Niederwersung dis Korns infolge von Wind und Regen angerichtet. Sehr vieles ist so zugerichtet, daß es mit der Haad geschnitten werden muß, und ¹s fraat sich, ob ge⸗ lexgte Arbeiter dafür zu haben sein werder. Soldatea sind genug zur Einkrarbeit da, aber sie verftehen nichts davon.’ Die Landwirte, die so Gutes geleistet hoben, indem sie vielfach ihre Anbaufläche ver⸗ giößerten, sind besonders stark durch diesen Mißstand enttäuscht, nach⸗ em sie mit ihrem neuumgebrochenen Land benächtliche Schwierig⸗ keiten gehabt baben. Das Nabrungsmittelerzeugungsamt erwartet pom Volke, daß es jene Sparsamkeit üben wird, die es grlernt hat, als sich zuerst die Gefährrung der zukünftigen Ernäbrang heraus⸗ stehlt“. Es ist notwendig, mit Nachdruck auf die Tatlache hinzuweisen, daß die Mebrerzeugung in erhehlichem Maße durch den am 27. August auf den Feldera angerichteten Schaden wett gemacht worden ist.

Aus New York melden Parise: Blätter, wie dem „W. T. B.“ aus Beꝛnn unterm 14. September berichtet wird, daß die außer⸗ ordentliche Kälte der letz’en Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika einen Schaden von mebreren Millioren hns besonders an Getreide, Jungholz und Tabakpflanzungen, ver ursachte.

Norwegen.

neber den Saatenstand und die Ernteaussichten in Norwegen Ende August d. J. liegen folgende amtlichen Nach ichten vor: In der ersten Hälfte des Monats herrschte in ganz Südnorwegen trockene, warme Witrerung. Später hat es fast überall ununterbrochen geregnet. In vielen Gegenden hatten die Niederschläge einen wolken⸗ hruchartigen Charakter. Gleichzeitig traten häufig Gewitter auf. Das Getreide hat sich daher vieltach gelegt; die Erntearbeit und die Aussaat des Wintergetreides ist dadurch in hobem Gade erschwert worden. In ren Drontheimbeztrken war die Witterung den Ernte⸗ orbeiten guͤnstig. In Nordre Trondijbems Amt ichteten indes starke Hagelschauer Schaden auf den Acckern an. In Noronorwegen sind mie Ernteaussichten seit Ende Juli bedeutend besser geworden. Das Wetter war dem Wachstum örderlich, so daß sich Lecker und Wiesen gut erholten. Wenn auch nicht gerade auf einen großen Ertrag zu rechnen ist, so sind dech die Befürchtungen einer Miß⸗ ernte beseitigt. Nachstost ist bieher nur in Fienmarken aufge⸗ treten, wo die Kartoffeln gelitten haben. Das Heu ist übrrall wohlbebalten eingebracht worden, außer in den nördlichsten Landes⸗ tetlen, wo noch Heu draufen steht, da mit der Errte erst spät begengen werden konntc. Die Menge des Heus blieb ziemlich weit unter dem Purchschniit. In einzelnen Be⸗ zirken des Weste s und um Dronthtim sowie ganz vereinzelt auch im Osten entspricht der Ertrag ungefähr dem Mittel; sonst aber ist be⸗ deutend weniger Heu geerntet worden als gewöhnlich. Die Qualität wird überall als gut bezeichnet. Die Wintersaat ist fast überall gemäht, aber wegen des Regenwetters hat nur ein unbedeutender Teil eingefahren werden nen. Es üist daher zu besfürchten, daß die Eüte zu wünschen übrig lassen wird. Die Menge wird ziemlich weit unter mittel bleiben. An emigen Stellen bat sich die Winersoat zwar gut gehalten, in der Regel aver wird der Ertrag als weniger gut oder schlecht bezeichnet. Es wird sich daber, selbst unter Beiücksichtigung des größeren bebauten Yreals, ein bedeutender Unterschß an Wintersaat ergeben. Die Frühjahrssaat solite, wenn sich die Witterung günstig gestaltet, eine zmittlere Crate ergeber. Hält aber der Regen an, so liegt die Gesahr vor, daß sie sowohl in ke.ug auf Menge ga18 Quolität slark verringert werben wird. Von Gerste erwartet man in einigen Bezirten des Osters sowie in Romsdalen und den Prontheimbeii ken ein⸗ Eente über mittel. In den übrigen Landts⸗ jeuen wid mit einer Mittelernte gerechnet, in Nordnorwegen etwat darunter. In beiug auf Hafer sind die Aussichten nicht so günstig, nbem viele Bezirte des Ostens einen Ertrog unter mittel geben werben; im übrigen sind die Aussichten etwa wie für Gerste. Von Erbsen wird ein Ertrag wie im Mitteljahr erwartet, teils auch Awas mebr, verausgesett, „doß die Eente g. t vonstatten geht. Die Kartof e In lassen sich ükerall gut an, mit Ausnahme von ein⸗ zeinen Te len vor Ferdlands urd Tromes Amt, wo die Aussichten als weri er gur bezeichnet werden, In Wesstfinnmarken deuten die Anzeichen auf ein Mitteljahr, in Oßfinnmarken dagegen hat Nacht⸗ freoit dee Kartoffein verdorben. An vielen Stellen ist Trocken⸗ fäulnig an den Kartoffeln aufgenelen, und hält die rauhe Witte⸗ rung on, so zu befürchten, daß sie vm sich greifen wuird. Die Rüben haben sich gut erbolt, und es ist jetzt ungefähr im ganten südlichen Leil des Landes Aursicht cuf eine Mittelernte vorhanden. Im Nordre Trandhle ms Amt sind die Auesichten gut, zum Teil sehr gut, während sie z Nordnorwegen durchweg wensger ut find. Ber Erkrag aus dem Weiden⸗ und Senaenbetrieh drfte pern eines Mitteljabreg eatsptechen, vachdem sich die Weiden inzwischen gut crholt haber. Obst⸗ Ven Nepfeln wird eine Mitteleinte e:⸗

wartet, von Birnen dagegen kaum eine solche. Kirschen haben an den meisten Stellen eine mitilere Ernte ergeben, Pflaumen etwas darunter. Die Beerensträucher haben überall gute Frucht getragen. Das Gemüse steht andauernd ziemlich verschieden, im großen und ganzen dürfte der Erteag dem eines Mitteljahres entsprechen. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Kristiania vom 7. September 1917.) Deutsches Theater. 8

Als im vergangenen Winter Georg Büchners Drama „Dantons Tod“ zum ersten Male im Deutschen Theater auf⸗ geführt wurde, fehlte noch Alexander Moissi, der für die Rolle des Danton auserseben war. Ferdinand Bonn vertrat seine Stelle. Nun ist Monsi, de: nach mannigfachen widrigen Schick⸗ salen in den Offiziergefangerenlagern Frankreichs als Austausch⸗ gefangener über die Schweiz glücklich beimgekehrt ist, seit Sonnabend wieder an der Knunststätte tätig, von der sein schacspielerischer Ruhm zuerst ausging. Er spielte jetzt zum ersten Male den Danteon, eine Rolle die was man als wohltuend empsand“ keine Gelegenheit bletet, ihren Träzer wäh end des Sp ls besonders auezuzeichnen, so daß alle persönlichen Kundceburgen für Moissi bis zum Schluß aufgespart blieden. So störten sie das Kunstwerk nicht und waren darum doch nicht minder stürmisch und herzlich. Moissis Danton ist seiner ganzen Anlage nach zurter, schwermütiger, vergeistigter als der Bonns; aber im Ausdruck der Leidenschaft war er gestern nicht weniger kraftvoll und wirkte unmitteldarer, weil er sich natürlicher und nicht im mindesten pathetisch gab. Den Höbepunkt trreichte der Künstler in den Ver⸗ sammlungsszenen, wo dos Wort mit feuriger Beredsamkeit von seinen Lwpen floß. Im übrigen hat sich trotz der Neuhesetzung einiger Rollen das Bild der außerordentlich fesselnden Gesamtauf⸗ fährung nicht verändert. Die Damen Fein und Welcker, die Herren Decarlt, Hartmann, Bergen waren die Träger der anderen Haupt⸗ rollen.

Das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg versendet jetzt semen Gesamtbericht über das nunmehr füänfjährige Bestehen dieses Opernunternehmens. Mit Mozart, Beetboven und Weber wurde die Spielzeit 1912/13 eröffnet, Wagners Parsifal“ be⸗ ꝛeichnete den Neujahrstag 1914. Bis heute fanden statt: von „Parsifal“ 77, von „Fidelio“ 74, von „Figaros Hochzeit“ 64, von Oberon“ (Bearbcitung Geora Hartmann) 52 Aufführungen. Lortz nas „Waffen⸗ schmied' ersuhr 47, „Undine“ 45, Nicolais „Lustige Weiber von Windsor“ 43, Halevvs „Jüdin“ 43, Smetanas „Verkaufte Braut 43 Wiederholungen. 50 bis 70 Aufführungen erreichten „Martha“, „Tannhäuser, Lohengrin“, „Die Meistersinger“ und „Der Fresschütz“. In der Spielzeit 1916/17 hatte Mozarts Oper „Die Enrführung aus dem Serail“ allein 38 zumeist ausverkaufte Häuser. Von neu⸗ jeitlichen Werken haben d'Alberts „Tiefland“ und seine „Toten Augen“ eine besondere Anziehungskraft ausgeübt. In dem zuletzt ge⸗ nannten Musikdrama, das in einer einzigen Spielzeit 28 mal gegeben wurde, waren Milrerungen wie E⸗gänzungen (die von dem Tondichter gebilltgt wurden) zu vermerken. In den Sommerspiel⸗ zeiten, Notwendigkeiten der Kriegsjahre, wurde auch die Operette ge⸗ pflegt, wohl verstanden, nur die „klassische. Die Aufführungsziffern sind folgende: „Boccaccio“ (71), „Fledermaus“ (65), „Bettelstudent“ (64), „Zigennerbaron“ (40); „Nanon“ von R. Genze, vor dreibig Jahren ein Zugfreück, dann beinahe verschollen, hatte 29 Aufführungen in den letzten Sommermonaten.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Dienstag, „Figaros Hochteit“ mit den Damen Dux, Engell, Marherr, von Scheele⸗Müller und den Herren Bronegeest und Stock in deun Hauptrollen aufgeführt. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Dr. Stiedry. Anfang 7 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Hans Mällers Schauspiel „Könige“ mit Frau Schlüter und den Herren Clewing und Kraußneck in den Hauptrollen gegeben. Spielleiter ist Dr. Bruck. Am Freitag, den 21. d. M., geht zum ersten Male das Lustspiel „Logik des Herzens“ von Frarz Blei in Szene. Die Damen Coste, Heisler, von Mayburg und Schlüter, die Herren Ehrle, Eichholz, Keppler, von Le ebur, Sachs, de Voagt und Zimmerer werden in den Hauptrollen beschäftigt sein. Die Spielleltung hat Herr Patry.

Verkehrswesen. 8

Der Holthunger der russischen Eisenbahnen. Es war immer eire der auffälligsten Besonderheiten, dte dem Reisenden beim Ueberschreiten der russischen Grenze ins Auge siel, auf den ersten russischen Bahnböfen die Tender der Lokomotiven nicht mit Kohlen, sondern mit Holzscheiten bepackt zu sehen. So wie sich die Entwick⸗ lung der Eisenbahn in Deutschlond vollzegen hat, erscheint es uns als eine Unmög lichkeit, etwas aYnderes als Kohle, allenfalls Brikelts zur Heizung von Lokomctiven zu verwenden. In Rußland aber wäte die Versorgung der Bahnen mit Kohle in größerem Maßstah außer⸗ ordentlich schwierig und vielleicht unmö lich, da das weite Gebiet nur in verhältnis mäßig wenigen und beschränkten Bezirken, die noch nicht einmal in der Mitte des Landes gelegen sind, mit abbauwürdiger Koble ausgestattet ist. Dazu kommt, daß auch die Entwicklung des russischen Steinkohlenbergbaus noch viel zu wünschen übrig gelassen hat. Da nun Rußland aouch für die Einfuhr englischer Kohle nach den Ostseebäfen schon in Friedenszeiten nicht besonders günstig gestellt war, so daß diese E’nnfuhr nur für die nabe glegenen Ge⸗ biete ausreichen konnse, so war die Eisenbahn immer zum großen Teil auf Holzfeuerung angewiesen, besonders im nördlichen und östlichen Rußland und auch auf der sibirischen Bahn. Im Kriege hat sich der Holzverbrauch der Einsenbahn natürlich noch bedeutend gesteigert, da die englische Kohleneinfuhr ganz zum Stillstand gekommen ist. Seitdem müssen alle Eisenbahnen, die von den südrussischen Kohlenlagern zu weit entfernt sind, mii Holzfeverung betrieben werden. Daß dieser Zustand für den Bestand der russischen Wälder immer verhängnitvoller geworden ist, lehrt eine Mit⸗ teilung des Neuen Orients, wonach der Holzverbrauch der russischen Bahnen im letzten Jahre fast 2 ½ Millionen Kubekfaden betragen hat, für das nächste Jahr aber noch eine weitere Verdopp lung verlangt. Dabei ist noch besonders der großen Schwierigkeiten zu gederken, die für. 8. Beschaffung und für die Anfuhr dieser ungeheuren Holzmassen

estehen.

Mannigfaltiges.

Der am 15, d. M. in Danzig vom Stapel gelaufene Große Kreuzer hat, wie „W. T. B.“ meltet, den Namen „Graf Spee erhalten. Die Taufrede hielt Seine Köniagliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen. Die Taufe wurde von der Witwe des gefallenen Admirale, der Gräfin Spee, vollzoger.

—— ..—

Im König lichen Botanischen Museum, Berrin⸗Dahlem, Königin⸗Luise⸗Straße 6/8, findet eire Pilzausstellung vem Mitt⸗ wech, 19., bie einschließlich Sonntag, 23. September, täglich von 10 bis 6 Uhr, statt. Der Eintritt ist unentgeltlich. Erläuteende Vorn⸗ träge hält Dr. Ulbrich Mittwoch, 5 Uhr, Donnerslag und Freitag, 12 Uhr, Sonnabend, 5 Uhr.

Die Mitalieder des Stiftungsvereins der Waisen⸗ versorgungsanstalt für die Peovinz Brandenburg in Klein Glienicke werden zu der auf Montaxç, den 5. November 1917, Nachmitta s 5 Uhr, im Saale der Anstalt in Klein Glienick⸗ anberaumten satzungemäßigen Hauptversammlung eingeladen. Auf rer Tagesordnung sechen: 641'“, und Erziehungsbericht für das Jahr vom 1. Ap:il 1916/17, Rechnungslegung für diesen Zeit⸗

raum und ebventl. Erteilung der Entlastung, Bildun amts, zugleich durch Ersatzwahlen für ausscheidende schäftliche Mitteilungen.

Sammelt Kürbiskerne! Angesichts der reichen Kürhisernte in diesem Jahre wird erneut auf den hohen Wert der Kürbiskerne hingewiesen. Kein Hausbhalt, k⸗in Wirtschaftsbetrieb spare die Mühe. Die reiche Ausbeute aus den Kürbiskernen an Oel und Futtermittein (Oelkuchen) bilft zum Durchhalten beitragen. Die Obstkern⸗ sammelstellen sind verpflichtet, den Sammlern 15 für das Kilogramm getrockneter Kürbiskerne zu vergüten.

des W negaeen

Die Aussagen von drei im Luftkampf abgeschossenen engli⸗ schen Fliegeroffizteren geben, wie „W. T. B.“ berichtet, zum ersten Male ein glaubwürd'ges Bild von den ungeheuren Ver⸗ wüstungen, welche die deutschen Luftangriffe in London hervorriefen. Von dem Angriff der deutschen Großkam Mitte Juli erzähl’en sie, daß eine Bombe in das Ha einsfiel und dort aewaltige Zerbörungen anrichtete. war auch der Schav en, der durch einen Treffer in die Bank von England argerichtet wurde. Aber die Reaisrung erariff sofort so strenge Absperrungsmaßnahmen, daß die Oeffentlichkeit keine Einzelbeiten erfuhr. Besonders gewaltig waren die Verluste in Ramsagate. Hier wurden eine große Anzahl von Soldaten getötet deren Namen dann nicht in die Verlustlisten aufgenommen wurdev. Die Offiziere erzählen, daß in England allgemein bekannt sei, da die Zeitungen keine wahrheitsgetreuen Berichte bringen dürfen, so 8 nur die zafälligen Zeugen den wahren Sachverhalt erfahren. Be dem genannten Angriff wurde ein englisches Flugzeug dei Margate abgeschossen, wohbei dessen drei Insassen ver⸗ brannten. Ein anderes englisches Wasserflugzeug stürzte in die See und versank. Im Juli erzielte ein Zeppelin bei Margate einen Treffer in einem Munitionsschupven. Da allein der durch die Explosion hervorg'rufene Glasschaden von den Offizieren auf 150) Pfund Sterling geschätzt wurde, kann man sich unschwer ein Bild von der gewaltigen Wirkung machen. Zu diesen Aussagen stimmen die Worie eines Briefes aus London vom 26. Juli: „Du schreibst, aß, wenn wir noch mebr solche Luftangriffe haben würden, ven der Ciiy von London nicht viel übrig bleibt, und ich fürchte, Du hast recht.“

Hannover, 15. September. (W. T. B.) In der Nacht vom 14. zum 15. d. M. fuhr auf dem Bahnhof Vorhelm ein Eilgüterzug bei der Ausfahrt einem im Nachbargleis haltenden zu weit vorgefahrenen Güterzua in die Flanke. Bei dem Unfall wurde der Packwagen des Eilgüterzuges zertrümmert und ein Schaffner getötet; ein Schaffner wurde schwer, eine Hllfs⸗ schaffnerin leicht verletzt. Der Sachschaden ist nicht sehr groß. Eine Lokomotlve und sechs Wagen entgleisten.

Schmalkalden, 15. September. (W. T. B.) Am 31. Oktoder wird im hiesigen altehrwördigen Rathause, das aus dem 15. Jahr⸗ hundert stammt, die Gedächtnishalle zur Erinnerung an den Schmalkalder Bund eröffnet werden. Die Halle wird etwa 20 Oelbildnisse der ehemaligen Bundesfürsten und Vertreter der Städte, wie der großen Gottesgelehrten der Zeit und 30 Wappen der Bund’sstädte vereinigen. Die Bildnssse sind von den fürstlicken Nachkommen der ebemaligen Bundesmitgliede sowie von Prodinzen, Städten usw. gestiftet worden, die in Holz geschitzten und gemalten Wappen sind Schenlungen der betreffenden Städte.

London, 15. September. (W. T. B.) Laut Meldung des Reuterschen Büros“ ist ein Zua einer Lagereisenbahn in Yorkshire umgestürzt. Fünf Mann wurden getötet und ungefähr 100 verletzt.

„Evenung News“ bemerkt anläßlich des Berichts aus New York, daß einige Mühlen wegen Mangels an Weizen den Betrieb ein⸗ stellen moßten Dies ist eine Tatsoche, deren Bedeutung die Be⸗ wohner dieser Insel richtig fassen müssen. Der Weizenmangel in Amerifa muß die Einfuhr in Enaland beeinflussen. Sparsamkeit mit Brot muß jetzt das Losungswort sein.

Mailand, 15. September. (W. T. B.) „Secolo“ meldek aus Parma: In vergangener Nacht stießen vor der Statian Borgo San Homino zwei Güterzüge zusammen. Acht Personen siad tot, 28 verwundet. Dasselbe Blatt schreibt aus Padua: Em beftiger Wirbelsturm verwüstete die Gemeinde Villa del Conte. E’niae Häuser sind eingestürzt, die Bewohner unter den Trümmern begrabend. Die Trguben⸗ und Maisernte ist verloren. Der Schaden ist sehr beträchtlich. 8

I

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Zweiten und Dritten Beilage.) 8

Theater.

Königliche Schanspiele. Dienstag: Opernhaus. 193. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Aklten von Wolfgang Amadeus Moiart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung durchgesehen von H. Levi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Spiel⸗ leitung: Herr Bachmann. Anfang 7 Uhr.

Könige. Ei

ech bb 1196. Denderhezuncpogstelong. 1ns ber auspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. lUleitung: Her Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. u G

Mittwoch: Opernhaus. 194. Dauerbezugsvorstellung. Hoss⸗ manns Erzählungen. Phantastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von J. Barbier. Musik von J. Offen⸗ bach. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 196. Dauerbezugsvorstellung. Kvritz⸗Pyritz. Alt⸗Berliver Pofse mit Gesang und Tanz in 3 Aas agen 6 Bildern) von H. Wiicken und O. Justinus. Musik von Gustav Michaelis. Anfang 7 ½ Uhr.

5

Familiennachrichten. Verehelicht: Hr. Leutnant Wolf Wolframsdorff mit Frl. Marga

Junge (Altona, Elbe Itzehoc).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bernhard von Britzke (Groß⸗ dammer, z. Zt. Frankfurt o. O.).

Gestorben: Hr. Detlef von Restorff⸗Rosenhagen (Rofenhogen t. Meckl.). Hr. Leutnant Ceslaus Graf Strachwitz von Groß Zzuche und Camminetz (Breslau). Fr. Marie von Carnap,

eb. von Schmiedeberg (Kl. Muritsch bei Obernigk).

,

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburo.

öö“ den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle,

echnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berlin. 1

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 9 Verlin, Wilbelmstrcze 23ãA.

Seechs Beilagen sowie die 1027. und 1028 Ausaabe der Peutschen Verlustli ste4.

48½. 8

Erst

e Beilage Reichsanzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Montag, den 17. September

Amtliche⸗

311““ Deutsches Reich. Auf Grund der Bekanntmachung über die Errichtung eines Kriegsernährungsamts vom

22. Mai 1916 (R. G. Bl. S. 401) werden nachstehend Zusätze und Berichtigungen sowie der I. Nachtrag zum Verzeichnis der anerkannten Saatgutwirtschaften, der HOriginalzüchter und Vermehrungsstellen (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 195 vom 17. August 1917) im Sinne der 88 4, 9 der Verordnung vom 12. Juli 1917 (R G. Bl. S. 609) zur Veröffentlichung gebracht.

Die Anerkennun

Wohnort erstreckt sich au

Eisenbahnstation

AKönigreich Preußen.

Provinz Ostpreußzen.

. . Regierungsbezirk Königsberg.

1 v. Eben. Zusatz: Ver⸗ 8 Zusatz: Hafer, V Gerste, Zlaczlen.

Zusatz: Weizen, Rünen

mehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus 4 Dr. v. Rose

1

1*

Provinz Westpreußen. Regierungsbezirk Marienwerher. Gr. Gartz 1 Zusatz: Subkau.

v. Arnim. Zusatz: zugleich Kröͤchlendorf Vermehrungsstelle für- 1 v. Arnim⸗Luͤtzlow 8 8

v. Arnim u. Wolf ohengüstow Buch Zusatz: Brüssow,

Lücknitz, Pr 7 nz⸗ 5 lan Saner⸗ Betöge. Zusatz; zuoleih v“ e. Zusatz: ne zdumngsstelle für 18 . Beihge⸗Schackens⸗

leben

v. ee. Verwaltung. Vermehrungsstelle f. Loh⸗ mann⸗ Weende. Zusatz für die Güter: Kohlo, Datten, Kummeltitz, Eulo und Sacro.

Colsmann

M. Eickmann. Zusatz: Vermehrungsstelle für Junge⸗Luͤtz low

Francke

Lindenderg Zusatz: Lützlow

Berichtigung: usatz: Ptenzlau, burg U.⸗M.

Herzfelde Siat: Kreuz⸗

4 ug

v. Freier. Zusatz: Ver⸗ Hoppenrade mehrungsstelle für F. 8 v. 3

chow⸗Petkus tlitz. Berichtigung: Berichtigung: Gans Edler Herr zu Putlitz 28 her 8: e.

Berichtigung: Vermeh⸗ rungsst. für F. v. Lochow⸗ Petkus.

Ginolas

Erbsen.

Weizen.

dersdorf Zusatz: Prenzlau, 8 Löcknitz, Stras⸗ burg U.⸗M. Zusatz: Löocknitz, Strasburg U. M.

Lützlow

Wendtshof Fretzdorf

Junge Dipl.⸗Landwirt

Junge b Zusatz: Bohnen. v. Karstedtsche Verwaltung. 52 Vermehrungs⸗

kelle für Thiele⸗Kuckucks⸗ mühle Klein Ganden

F. v.⸗ Locho

Gutöverwaltung Klein Gandern Bsot: 8

ee 8 usatz: Lucken⸗ pe 6 walde, Jänicken⸗ dorf, Dahme

(Mark).

: Lucken⸗ Lasah: Fencgen. Fr. Dahme 1“

Mark). . Zusatz: Bohnen.

Berichtigung: Saatbau⸗ se. etkus

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Sarkow Netzow

Rehnitz⸗Glasow Susatz: Erbsen. Deutsch Sagar . 8 .

Vermehrungsstelle für Müll

er Netzow, Gutsverwaltung Rehnitz⸗Glasow, Gutsver⸗

waltung

Freiherr v. Rheinbaben. usatz: Vermehrungs⸗ telle für Ackermann⸗

lba von Bech a. Berichti⸗ nn. Hermeprmoffiele für ittergut Lützlow Sbmmer. Berbvans Vermehrungsstelle für Rittergut Lützlow Steiger. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für Stei⸗ ger⸗Leutewitz Sorhagen

Stolpe, Güterdirektion

Stolpe, Güterdtrektion Trossin, Gutsoerwaltung

Berichtigung: Feeiatne

Zusatz: Buch⸗ we

usatz: Ro Rutenberg. Zu⸗

satz: Ausbau Berichtigung:

Dodberzin zesiver Berichtigung: b rftenfelde Wendland Kraatz Zusatz: Kraat Frau v. Winterfeld. Zu⸗ satz: eraterfen. Zü⸗ für v. Arnim⸗Erlewen

en Staatsanzeige

2

82

Die Anerkennung erstreckt sich auf

v. Diest. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für F. v. Lochecw⸗Petkus

Meßner

v. Oppenfeld ⸗Reinfeld. usat: Vermehrungs⸗ telle für F. v. Lochow⸗ Petkus

Schick. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für K. K. v. Lochow⸗ Lübnitz

Schwabe. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für v. Kalben⸗Vienau

Tangermann. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus

Wilcke. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für v. Arnim⸗Criewen und Jäger⸗Kön kendorf

Hafemeister

83

v. Hagen. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus

v. Hagen. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Perkus

v. Kameke

Nicolai. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für Heil⸗ Gelchsheim

v. Oppenfeld. Basos: Vermehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus

v. Osseroth

Schlote. Zusatz: Ver⸗ mehrungsst lle für F. v. Lochow⸗Petkus

Berichtigung: Alt Bialchz

Bardt. Zusatz: Vermeh⸗ rungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus

v. Borck. Zusatz: Ver⸗ mehrungsst lle für F. v. Lochow⸗Petkus

Friederick. Zusatz: Ver⸗ mehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Peikus

Gerstenberg. Zusatz: Zu⸗ gleich Vermehrungsstelle für F. v. Lochow⸗Petkus

Förster. Zusotz: Vermeh⸗ rungsstelle für Jäger⸗ Könkendorf

Hildebrand

offmeyer. Zusatz: Ver⸗

Hoffmeyer, Zef va F. v. Lochow⸗Petkus

v. Lekow

Zufatz: Vermehrungsstelle Roggen) und Cimbal⸗

ömsdorf (Wetzen v. Przyluskit

v. Przyluski v. Frahsueg

hs v. Loesch⸗Lorzendorf

Dr. Dyhrenfurth Jung

Reichsgraf v. Lüttichau Mathis

Maetschke 8

Rich. Scholz Schuster

Stenzel

Provinz Pommern.

Regierungsbezirk Stettin. Zeitlitz

Krackow

Regierungsbezirk Stralsund.

Sabow

Clausburg

Bernhagen

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sbezirk Köslin

Dubbertech

Streckenthin Passenthin

Charlottenhof

Provinz Posen.

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Berichtigung: Domdrowko

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Zusatz: Grei⸗ fenhagen, Alt⸗ damm u. Pyritz

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Zusatz: Kurnik Kostschin Zusatz: Ketsch

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Provinz Echlesten.

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sbezirk Liegn

Brandschütz Prieborn

Ndr. Schlaube Gr. Butschkau Camnitz

Sen. berlobendau Ober Prausnitz Kl. Schwein

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Kroischwitz Mittel Girbigs⸗ dorf Haynauer Vor⸗ werk und Göllschau Schönwaldau Großenborau

bezirk Breslau.

Zusatz: Grum⸗ mendorf und Warkotsch

Zusatz: Kosendau

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Zusatz: Roggen.

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Zusat: Rogger.

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usatz: Roggen, e Bohnen.

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Zesat. Gerste. ufaß: Roggen. streichen: Zusatz: Weizen, iu 3 rad bgeg n 25 zu Feian „Verste.

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Zusatz: LöS zu streichen: Erbsen.