r Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Die Wahl des bisherigen Landschaftsrates Germann auf Tucholka. Kreis Tuchel, zum Provinziallandschaftsdirektor des Landschaftsdepartements Bromberg der Westpreußischen Landschaft ist gemäß §§ 21 und 29 Teil II des Reglements
der Landschaft für den Zeitraum von sechs Jahren bestätigt
worden.
8. Tagesordnung 8
für die am 26. September 1917, Vormittags 10 Uhr,
im großen Sitzungssaale der Königlichen Eisenbahn⸗
direktion zu Frankfurt (M.), Hohenzollernplatz 35, stattfindende 84. ordentliche Sitzung.
I. Geschäftliche Mitteilungen. 1) veensere en in der Zusammensetzung des Bezirkseisen⸗
. ahnrats. 2) Mitteilungen über wichtigere Aenderungen im Personen⸗, Vier⸗ und Güterverkehr seit der letzten ordentlichen Sitzung sdsddes Bezirkseisenbahnrats vom 15. Mäörz 1917. 3) Ihectt⸗aa über die Erledigung der Beschlüsse der Sitzung
vom 15. März 1917. II. Neue Anträge.
Vorlage der Königlichen Eisenbahndtrektionen, betreffend Auf⸗ hebung der Friedensausnahmetarife für Petroleum, Benzin und Schmieröl.
III. Fahrplanänderungen. IV. Festsetzung der Zeit und des Ortes der nächsten Sitzung.
Frankfurt a. M., den 11. September 1917.
Königliche Eisenbahndirektion. Reuleaux.
Bekanntmachung. 8
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 — RBl. S. 603 — und den Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung des Bundesrats über die Fernhaltung unzuver issiher Personen vom Handel — Min. Bl. f. H. u. G. S. 246 — wird mit Freitag, den 21. September 1917, das Geschäft der Frau Anna Möller, Welscher Garten 4, wegen Unzuverlässigkeit bis auf weiteres geschlossen. . Marienburg Wpr., den 15. September 1917.
Die Polizeiverwaltung. Bor
Bekanntmachung.
Auf Grund der “ vom 23. September 1915,
betreffend Fernbaltung unzuvetlässiger Personen vom Handel (ROBl. S. 603) in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausfuͤhrungsdestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. Septemder, habe ich der Großhändlerin Marie Smok in Hindenburg O. S, Friedeichstraße 14, den Handel mit Gemüse und Obst wegen Unzuverlaässigkeit untersagt. — Die Kosten dieser Bekannt⸗ machung hat die von der Anordnung Betroffene zu tragen.
Hindenburg O. S., den 13. August 1917. Der Königliche Landrat. Suermondt.
Bekanntmachuüuyhcgcg9.
Der verebelichten Handelsmann Min na Müller, geb. Kotzsch, Lauchstedterstraße Nr. 22 in Meiseburg, ist auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Sepiember 1915 und der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen vom 27. September 1915, LEL1 im Regierungsamtsblart 1915 S. 293, wegen Unzu⸗ verlässigteit die Ausübung ihres Milchhandelsbetriehes von Montag, den 17. September d. J. ab bis auf weiteres untersagt. —
Gleichzettig wird festgesetzt, daß die von der Anordnung Betroffene
die Kosten der Veröffentlichung zu tragen hat. Merseburg, den 13. September 1917. Die Polizeiverwaltung. Hertzog.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, wird der Kolonialwarenhändlerin Frau Philipp Muͤller bier, Vereinsstr. 61, der mit Gegenständen des 18. lichen Bedarfs untersagt, weil Frau Müller in ihrem Geschäft unausgelassenes Nierenfett das ½ Pfund zu 3,50 ℳ und aus Roggen selbygebrannten Kornkaffee das Pfund zu 3 ℳ verkauft und für ein Ei 70 ₰ gefordert hat. Die Unzuverlässigkeit in bezug auf den Handelsbetrieb ist dadurch dargetan. — Die Kosten dieser Bekannt⸗ machung iig. Frau Müller. Die Kartoffe kunden werden der Händlerin Witwe Sehr, Vereinsstraße und Elisabethstraßen⸗Ecke, überwiesen.
ö den 15. September 1917.
8 Der Oberbürgermelster. J. V.: von Wedelstaedt.
&☚ρ☚μ☚☚☚☚☚υαbꝶd b
1“ Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnun betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, wird der Händlerin Witwe Gottfried Wirths, Luise geb. Vogt, von hier, Seilitzstr. 5, der ee. mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt, weil Witwe Pirths von dem Schmiedemeister Franz Funke aus Beitinahaufen Soest als Er⸗ zeuger Aepfel das Pfund zu 38 ₰ dei1 und den PVerkäufer ver⸗ anlaßt hat, als Einkaufspreis den Betrag von 48 ℳ für den Zentner in den Schlußschein zu setzen, und zwar, wie sie selbst angibt, aus dem Grunke, da sie sonst an der Ware nichts verdienen könne. Die Unzuverlässigkeit in bezug auf den Handelsbetrieb ist dadurch dargetan, denn die Frau Wirths hat durch ihr Verfahren nur bezweckt, einen um 10 ℳ höheren Verkaufspreis für den Zeutner fordern zu können. — Die Kosten dieser Bekanntmachung trägt Frau Wirths.
Gelsenkirchen, den 15. September 1917. Der Oberbürgermeister. J. V.: von Wedelstaedt.
—
88 Bekanntmachung.
Wir haben den Milchverkäufer Andreas Luimes, Bleichergasse 8 hier wohnhaft, heute den Handel mit Lebens⸗ mitteln jeder Art wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf den Handelsbetrieb untersagt. “
Soest, den 14. September 1917. E111161“*“ Polizeibehörde.
Dr. Brestna.
.“ Bekanntmachung. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, hbetr’ffend Fernhaltung unzuverlässiser P rsonen vom Handel (G B. S. 603), haben wir dem Händler August Schönhardt in
(23. Septenber 1915 (RSBl. S. 5
vom 23. September 1915,
DTelegraphenbüros“ folgendes Telegramm ge
11“ 1“
Siegen durch Verfügung vom hentigen Tage den Handel mit
Seife, Schmierseife, Waschmittel weg Uaauverläͤssiakeu in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. 11“ Siegen, den 11. September 1917. 88 Die Polizeiverwaltung. Deliu
Bekanntmachung. 8 8
Dem Sackhändler Gustavy Schleifenbaum aus Freudenberg wird auf Grund des § 1 der Bundesrstsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) in Verbindung mit der Ausfahrungsanweisung dieser Verordnung vom 27. September 1915 und der eenssun vom 24. Juni 1916 (RGGl. S. 581) der Handel mit Waschmitteln aller Art (Seife, Seifen⸗ pulver usw.) wegen Unzuverlässigkeit in beiug auf diesen Handels⸗ betrieb für das gesamte Reichsgebiet untersagt.
Siegen, den 11. September 1917.
Der Landrat. J. V.: Wurmbach. 8 Bekanntmachung. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom andel (RGGBl. S. 603), habe ich der Ehefrau des Paul Willemg, Fenden nne. geborenen Kessels, in Aachen, Süsterfeld Nr. 19, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insdesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen und mit Gegenständen des Kriegs⸗ bedarfs sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiltgung an einem solchen Handel wegen Unzvverlälsigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb bis auf weiteres untersagt. “ Aachen, den 12. September 1917.
er Konigliche Polizeipräsident. J. V.: Wilmes.
Bekanntmachung.
Dem Wirt Emil Pottmann, hier, Gewerbeschulstr. 21 wohn⸗ haft, dem am 16. Juni do. Jo. der Handel mit Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mitteln untersagt wurde, ist dur . vom 3. August 1917 auch Er Handel mit Seife und sonstigen Gegenstanden des taͤglichen Bedarfs untersagt worden. — Die Kosten der Veröffentlichung dieses Verbots hat der Betreffene zu tragen.
Barmen, den 8. September 1917. Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.
““ Bekanntmachnno. 8 Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Septemb betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir den Zuckerwaxenfabrikanten Wilhelm Lefarth in Dortmund, Leopoldstr. 25, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebenomitteln aller Wrr, insbesondere auch den Hanbel mit Zuckerwaren und ähnlichen Artikeln, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbitrieb untersagt. — Die Kosten der amtlichen Bekanntmachung sind von dem Betroffenen zu erstatten. Dortmund, den 10. September 1917. Eebenzmittel⸗Polizeiamt. Tschackert.
—
Bekanntmachungcg.
4 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. Sepfember 1915 (RSBl. S. 603) über die Fernhaltung unzu⸗ verlässiger Personen vom Handel dabe ich dem Clemens Henn, geboren am 23. August 1860 mn Polsch, Kreig Hagen, hier, Antonius⸗ straße 11 wohnhaft, die sna jeden Handels mit Gegen⸗ stänvden des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs, in besondere mit Nadrungs⸗, Genuß⸗ und Futiermitteln für das gesamte Reichsgebiet verboten.
Düsseldorf, den 11. Septemder 1917.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Thelemann.
Bekanntmachung.
Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom über die Fernhaltung un⸗ mverlässiger Personen vom Handel, habe ich dem Kaufmann Erich Adams, geboren am 2. Juli 1886 in Wartenburg, Kreis Allenstein, hier, Kirchfeldstraße 173 wohnhaft, die Augübun 1 jeden Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarf?, insbesondere mit Nahrungs⸗ und G
mitteln, für das gesamte Reichsgebiet verboten. “ Düsseldorf, den 11. September 1917.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Thelemann.
1 11““
9
Richtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 18. September 1917.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, des Chefs des Admiralstabes und des Chefs des MarinekabinettU(4.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und I und für Rechnungswesen sowie der Ausschuß für für Handel und Verkehr hielten heute Sizungen. 6“
Das Königliche Staatsministerium t einer Sitzung zusammen. E113“
net heute m
E.“ 88 111““
*
Der Koniglich bulgarische Gesandte Rizoff ist nach
Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft
wieder übernommen.
Die 16. Vertreterversammlung des Kyffhäuser⸗ Bundes der deutschen Landes⸗Kriegerverbände hat an Seine Majestät den Kaiser und König, den Schutz⸗ herrn des Kyffhäuser⸗Bundes, laut Mhesdung de⸗ „Wolffschen
ickt:
In unwandelbarer Treue stehen auch im vierten Kriegsjahre die Landeekriege verbände des Kyffhäuser⸗Bundes fest im Kampfe um des Deusschen Volkes gutes Recht. Eurer Kaiserlichen Majestat Führung unentwegt solgend, getreu dem Vorbilde der deutschen Fürsten, in stolzem Vertrauen auf unsere unvergleichliche Armee und unsere stolze
otte, wird der Kyffhäuser⸗Bund in zähem Durchhalten in 8 Pühne bis zum siegreichen Frieden nicht nachstehen seinen Fähn nden ameraden an den Fronten zu Lande und auf den Meeren. Dies Gelöbnis deutscher Mannentreue legt der auf dem Kyffhäuser ver⸗ sammelte Vertretertag des Kyffhäuser. Bundes in Erneuerung deg 9 geschworenen Fahneneides an den Stufen des Kaiserlichen
rones nieder. Der Vertretertag des Kyffhäuser⸗Bundes der Deutschen
d.ncer Rrlegerverbäͤnder lschen
Hierauf ist folgende Antwort Seiner Majestät des Kaisers eingegangen: .“ Generalleutnant z. D. von 3 ffhäuser. 8 Ich ersuche Sie, den dort versammelten Vertretern der Landes⸗ Kriegerverbände des Kyffhäuser⸗Bundes für das erneute Treugelöbnts Meinen Dank und Gruß zu übermitteln. Der in den Kriegerdereinen gepsfcgte Geist opferfrerdiger Kameradschoft und todesmutiger Trere mu Kasser und Reich hat sich in der schweren Kriegézeit auf dem Schlachtselde und daheim kraftvoll bewährt. Das Vaserland ist stolz auf seine dee. und alten Füühßer, e werden guch fernerhin ihren Mann stehen pegen alle feindlichen Ungriffe und freventlichen Ver⸗ suche, Zwiespalt in die Reihen des mit seinen angestammten Fürsten unzerreißbar verbundenen deutschen Volks in Waffen zu tragen.
Wilhelm, I. R.
8 1“ 8*
Das Präsidium des Zentralverbandes des Deut⸗ schen Großhandels hat in seiner Sitzung vom 17. Sep⸗ tember eine Entschließung gefaßt, die an Seine Maäajestät den Kaiser und König, den Generalfeldmarschall von Hindenburg und den Reichskanzler Dr. Michaelis gesandt wurde. Die Entschließung hat, wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ meldet, folgenden Wortlaut:
Der Zentralverband des Deutschen Großhandels gibt seiner Ent⸗ rüstung über die aumaßende Wilsonsche Note Auosdruck, die in frecher Verzerrung der weltgeschichtlichen Greignisse Deutschland die Schuld am Kriege öJgi will und das deutsche Volk gegen Kaiser und Regierung aufzuhetzen versucht. Das deutsche Volk weiß längst zur Genüge, welcher Seite die furchtbare Blutschuld des Krieges zufähltt. Soweit das Ausland durch die tablreschen früheren dokumentarischen Beweise von der Kriegsschuld der Entente noch nicht überzeugt wurde, so mußten auch ihm durch die erschütternde Aussage im Suchomlinoff⸗ prozeß und durch den jüngst veröffentlichten Telegrammwechsel zwischen Zar und Kaiser die Augen geöffnet werden. Ueber seine inner⸗ politischen Verhältnisse aber entscheidet das deutsche Volk in eigener freier Entschließung unter Zurückwe ung jeder fremden Einmischung. Der Versu dnc Entzweiung des den schen Volkg das zu erreichen, was der Waffengewalt nicht gelingt, vämlich seine Vernichtung, wid an dem beeea Willen des deutschen Volkes scheitern, in ge⸗ einter Kraft seine Weltstellung zu behaupten.
1 gerntralverband des Deutschen Großhandels.
Der Anfang dieses Monats zu seiner 7. Jahrestagung in Frankfurt am Main zusammengetretene Hauptausschuß nationaler Arbeiter⸗ und Berufsverbände Deutsch⸗ lands hat an den Reschskanzler Dr. Michaelis laut Meldung des „Wolffschen Telegrappenbüros“ folgendes Tele⸗ gramm gerichtet:
Ew. Gxzellenz bitte ich namsns des Hauptausschusses nationaler Arbeiter⸗ und Berufsverbände Deutschlands die durch Beschluß seiner 7. Jahrestagung ju Frankfurt am Main bekundete Versscherung gütiast entgegenzunehmen, daß die in ihr vereinigten 240 000 nationalen wirtsafitsfriedlichen Arbeiter fest auf dem Boden treu vpaterländischer und monarchischer Gesinnung siehen und von dem Unerschütterlichen Willen beseelt sind, durchzuhalten bis zu einem die politische und wiretschaftliche Sicherheit und Zukunft von Volk und Vaterland gewährleistenden Frieden. Sie verurteilen aufs schärfte alle esungen und Versuche, die innere und äußere Widerstandskraft des einer Welt von Feinden sich erfolgreich wehren⸗ den deutschen Volkes zu erschüttern und es um die opferschwere Frucht eines für seine Zukunft lebensnotwendigen Sicherungsfriedens zu bringen. Sie werden aber gern und freudig alle Bestrebungen unterstützen, die der Sicherung der deutschen Zukunst und dem Wieder⸗ aufbau des deutschen Wirtschaftslebens dienen.
Jensen, Vorsitzender.
Heroa ist vom Reichskanzler ein Telegramm eingegangen, in dem er dem Hauptausschuß seinen aufrichtigen Dank für die vaterländische Kundgebung ausspricht.
Ebenso hat der Hauptausschuß an den Generalfeldmarschall von Hindenburg folgende Depesche gesandt:
Ew. Exzellenz darf ich vamens des Hauptausschusses nationaler Arbeiter⸗ und Berufsverbände Deutschlands die Z sicherung geben, daß die in der nationalen wirtschaftsfriedlichen Arbeiterbewegung vereinten 240 000 Berufsgevossen davon durchdrungen sind, daß wir im Kampf um Gein oder Nichtsein solange durchhalten müssen, bis unsere Feinde, insbesondere England, so niedergerungen sind, daß wir zu einem Frieden gelangen, der Deutschlands politische und wirlschaftliche Machtste ung und Sicherheit dauernd verbürgt und allen Ständen und ZBerufen die Gewähr einer künftigen fortschreitenden Entwicklung bietet. Zumal der Arbeiter bedarf jur Sicherung seiner Zukunft des Gedelhens unseres Wirtschaftslebens. Nicht in wuͤrdeloser Preisgabe, sondern in tatbewußtem entschlossenem Festhalten dessen, was das deutsche
wert unter Ew. Exjzellen; herrlicher, bewunderungswürdiger Führung mit dem Blute der besten Söhne 1S Volkes errungen, erblickt die nationale, wirtschaftsfriedliche Arbeiterbewegung Heil und Sicherheit des Vaterlandes. In diesem Ziele weiß sie sich eins mit Gw. Exzellenz, und sie wird alle auf dieses Ziel gerichteten Be⸗ strebungen steis nach Kräften unterstützen. . Jensen, Veorsitzender.
Hierauf hat Generalfeldmarschall von Hindenburg mit nachfolgendem Telegramm geantwortet:
Den Mitgliedern der nationalen wirtschaftlichen Arbeiterbewegung herzlichen Dank, daß sie in Entschlossenheit und Einigkeit auch ibrer⸗ seits . wollen zum glücklichen Endsieg. Denkt so das ganze deutsche Volk, so kann uns der kraftlvolle Frieden nicht fehlen, dessen die deutsche Arbelterschaft fuͤr ihre Zukunft bedarf.
9 Generalfeldmarschall von Hindenburg.
8 87
Polen.
Die Kundgebungen der beiden verbündeten Monarchen sowie der Erlaß der beiden General⸗ gouverneure und das Patent über die Staatsgewalt im Königreich Polen ebnen in entscheidender Weise die Wege zum weitern Ausbau des polnischen Staatswesens. Der erste Schritt wird die Einsetzung eines Regentschaftsrates durch die verbündeten Monarchen sen Dieser Regentschaftsrat muß, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, den Minister⸗ präsidenten berufen und einen Gesetzentwurf für die Bildung eines vergrößerten und in seinen Befugnissen erweiterten Staatsrates ausarbeiten. Hand in Hand das wirk, die Bildung eines Ministeriums und einer 8. hörtnorganisation gehen, wofür der Vorläufige Staats
87 58
tbereits die notwendigen Vorarbeiten geleistet hat. Di verhandlungen zu führen, ist Sache des Manstft Hatn Diese jerbei bleibt die Regierungserklärung vom 8. Juni 1917 voll aufrecht erhalten. Nach dieser Erklärung sollen bekanntlich neben dem bereits übergebenen Justiz⸗ und Schulwesen folgende Ver⸗ waltungszweige in polnische Hände gelegt werden: Kultus fflege von Kunst und Wissenschaft, ferner auf dem Gebiet der volkswirtschaftlichen Verwaltung Handel und Ackerbau mit den aus den kriegswirtschaftlichen Rücksichten noch näher fest⸗ zulegenden Einschränkungen, die Organisation des Hand⸗ werks, die Beseitigung der Kriegsschäden und der Wieder⸗ aufbau, endlich die öffentliche Wohltätigkeit und die Volks⸗ ürsorge. Was die Finanzverwaltung betrifft, so würde die vollstendige Uebergabe des Finanzwesens an das polnische inanzministerium voraussetzen, daß die ganze Verwastung in allen ihren Teilen übergeben ist. Jedoch wird die schon jetzt erfolgte neh t einzelner Verwaltungszweige allmählich von selbst für diese die Anfänge einer eigenen Finanzverwaltung herbeiführen, welche den Kern des künftigen polnischen Finanz⸗ ministeriums bilden wird. “
“ Oesterreich ungan. Der Kaiser ist gestern vormittag von der Tiroler Fr wieder in Wien eingetroffen. 8 8 Front Rußland. Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“
1u8“*“
.“ ;,84 ; erklärte der Minister Nekrassow einem Vertreter des Blattes
Iswestija“, es sei nach langen Unterhandlungen mit den verschie⸗ enen politischen Gruppen und einzelnen Politikern Kerenski ge⸗ lungen, das Kabinett in folgender Zusammensetzung zu bilden: Kerenski, Premierminister und Höchstkommandierender, Terestschenko, Minister des Aeußern und wahrscheinlich Stellvertreter des Premierministers, Kischkin Minister des Innern, Kartaschew Konfessionsminister, Bernatzky Finanz⸗ minister, Konowalow Handelsminister, Maljantowilsch Justizminister, Archangelski Unterrichtsminister, Liwe⸗ rowskij Verkehrsminister, Prokopowitsch Versorgungs⸗ minister, Awksentiev Landwirtschaftsminister, General Werchowski Kriegsminister, Admiral Werderewski Marineminister, Buryschkin Reichskontrolleur, Skobelew Arbeitsminister, Jefremow Minister der Armenpflege, Nikitin Postminister. 11““ Schweden.
Die Freisinnige Partei hielt vorgestern in Stockholm aus Anlaß der Wahlen eine große Versammlung ab, an der fas 2000 Personen teilnahmen. Wie „Wolffs Telegraphen⸗ üro“ meldet, wurde nachstehende Entschließung ange⸗ nommen:
Weil unsere auswärtige Leitung sich nicht imstande gesehen
t, in der deutsch⸗argentinischen Telegrammangelegen⸗ heit die Behauptung als grundlos zurückzuweisen, daß ste Chiffze⸗ telegramme befördert hat, deren Inhalt birechtigtes Aufsehen bei allen Schweden eriegt, spricht die Versammlung ihr tiefes Bedauern darüber aus, daß solche unbedachte Harsserasgen haben vorkommen köͤnnen, sowte die bestimmte Forderung, daß die Regierung sofort alle notwend igen hesehne treffen wird, um klarzulegen, daß es der bestimmte Wille des schwedischen Volkes ist, eine ganz unpartetische, nach allen Seiten hin unverbrüchliche Neutralität aufrecht zu erhalten.
Schweiz.
Der König Konstantin von Griechenland ist gestern nachmittag, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, mit Familie und Gefolge in Zürich angekommen, wo er in einer Villa am Fürichs Wohnsitz nimmt. Die königliche Familie gedenkt, en Winter über in Zürtch zu bleiben.
Türkei.
Der neuerannte deutsche Botschafter Graf Bernstorff hat am Sonnabend dem Sultan in feierlicher Audienz, der der Großmesir Talaat Pascha und der Minister des Aueßern Uchmed Messimi beiwohnten, sein Beglaubigungsschreiben mit einer Ansprache überreicht, in der er laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ sagte:
„Ich habe die Ehre, Euer Kaiserlichen Majestät das Handschreiben un überreichen, mit dem Seine Majestät der Kaiser und König, mein erhabener Souverän, mich in der Eigenschaft seines Botschafters bei Euer Majestät beglaubigt. Seine Majestät der Kaiser und König, mein erhabener Herrscher, hat, beseelt von Gefühlen der höchsten Ichtung und unwandelbarer Freundschaft für die Person Cuer Majestät, mich beauftragt, diese Gefühle Eurer Majestät zu ver⸗ dolmetschen, und ich bin Eurer Majestät aufrichtig dafür dankbar, daß Sie diese Wahl zu genehmigen geruht haben. Ich werde mit größtem Eifer bestrebt sein, die ausgezeichneien Be⸗ zichungen vollkommener Freundschaft und unbedingten Ver⸗ nauens aufrecht zu erhalten und zu befestigen, die in so glück⸗ licher Weise zwischen dem osmanischen und dem Deutschen Reiche bestehen, die eng verbunden sind durch ein unerschütterliches Bündnis, das, auf der Gemeinschaft ihrer vitalen Interessen beruhend, durch das von den beiden ruhmreichen Armeen auf den Schlachtfeldern gemeinsam vercossene Blut befestiat und von der tiefen Sympathie der beiden großen Nationen getragen st, einer Spmpathie, die sich mit fortschreitendem gegenseitigen Verftändnig immer mehr verstärkt. Ich bin glücklich, diese bohe Aufgabe, der ich alle meine Bemühungen widmen werde, zu über⸗ nehmen in einem Augenblick, wo die innige Weffenbrüderschaft der verbandeten Heere, fest gekittet durch drei Jahre des Krieges, es er⸗ möglicht hat, sehr bedeutende Siege über den gemeinsamen Feind zu erringen, die zu der Hoffnung berechtigten, daß die vereinten Be⸗ mühungen der verbündeten Heere bald von einem endgültigen Erfolge gekrönt sein werden und daß die Absichten unserer Feinde angesichts des unvergleichlichen Heldenmutes der verbündeten Reiche zusammen⸗ techen werden. Ich darf hoffen, daß Eure Kaiserliche Majestät ge⸗ zꝛuhen werden, die Erfüllung der wichtigen und edlen Aufaabe, die mir obltegt, zu erleichtern, indem Eure Majestät mich mit Ihrem hohen Vertrauen beehren urd mir die Unterstützung Ihrer Regierung züteil werden lassen.
Der Sultan erwiderte:
„ Ich empfange mit Freude aus Ihren Händen das Schreiben, mit dem Seine Majestät der Kaiser und König, Ihr erhabener Herrscher, Sle bei mir in der Elgenschaft seines Botschafters be⸗ glaubigt. Ich bitte Sie, an Seine Majestät den Kaiser und König, aeinen erhabenen Verbündeten, zugleich mit dem Ausdruck meines eöhaften Dankes für die Gefühle der Freundschaft, mit deren Ueber⸗ vptilung an mich er Ste zu berufen geruht hat, die Versicherung der efen und aufrichtigen Freundschaft sowie der hohen Achtung gelangen 9. lassen, die ich für Seine Majestät hege. Eng verbunden durch sh aufrichtigen Bande des Bündnisses und der Freund⸗ Gaft. die aus der Interessengemeinschaft und gegenseitigen 1 vmpaibte der beiden Notionen hervorgegargen sind, werden mein Reich und das Deutsche Resch dank der Tapferkeit ihrer Heere und der Selbstverleugnung ihrer Völker mit unerschütterlicher Aus⸗
iReNqqqẽ K“ dauer diesen Riesenkampf, der ihnen aufgejwungen siege unseres Rechtes auf Dasein und freie Entwicklung durchhalten. Diese innige Zusammenarbeit, die uns zahlreiche glänzende Siege auf verschiedenen Schlachtfeldern gesichert hat, bildet die sichere Gewähr für den endgültigen Erfolg unserer gerechten Sache und das zufünftige Wohlergehen unserer Völker. Sie können, Herr Botschaster, sicher sein, daß alle Bemühungen, die Ste entfalten werden, um die freund⸗ schaftlichen und verantwortungsvollen Beziehungen, die mein Reich und das Deutsche Reich so innig verknüpsen, noch mehr zu befestigen, bei mir besten Empfang und bei meiner Regierung aufrichtigste Unter⸗
tützung finden werden
Zu einer Kundgebung König Ferdinands an das rumänische Volk anläßlich seines Geburtstages, in dem er unter anderem auf die trostlose militärische, politische und wirtschaftliche Lage Rumäniens hinweist, äußert sich die von dem hervorragenden Mitglied des rumänischen Abgeordneten⸗ hauses Constantin Stere geleitete Zeitung „Luminia“:
König Ferdinand sagte in seiner Kundgebung: „Rumänien hat dieses Los nicht verdient.“ Auf wen fällt aber die Schuld und mwer trägt die Verantwortung dafür? Wer hatte die Pflicht, die Bedürf⸗ nisse und Möglichkeiten Rumäniens zu erwägen und seine Interessen gegen Intrigen von außen, wie gegen Verblendete und Verbrecher von innen zu verteidigen? König Ferdinand hat in seiner Erbschaft von König Karol auch ein politisches Testament geerbt. Er bätte sich danach richten sollen, dann wäre das Los Rumaniens gesichert ge⸗ wesen. Weder König, Verbündete, noch Fremde hätten uns dann zu bedauern brauchen. Wir hätten Bewunderung und nicht demütigendes Mitleid erregt. Die Blüte unseres Volks wäre dann nicht in den Karpathen geblieben, wo sie vergeblich für die Interessen von Ländern, die andere Interessen als wir haben, geopfert worden ist.
8 Kriegsnachrichten. Berlin, 17. September, Abends. (W. T. B.)
Stärkere Feuertätigkeit nur in Flandern. 3
„Am 16. September war bei günstiger Witterung der Artilleriekampf auf der ganzen Westfront rege. Im Yeern⸗ bogen steigerte sich das Feuer mehrfach zum Trommelfeuer; ebenso war es an der Küste stark. Am 17. Morgens setzte um 5 Uhr 30 östlich Ypern nochmals Trommelfeuer ein. Die Ab⸗ wehrwirkung der deutschen Artillerie verursachte große Zer⸗ störungen in den englischen Gräben und Batteriestellungen. Mehrere gewaltige Explosionen wurden beobachtet, so in der Nähe der Kirche von Langemarck und nördlich YNpern. Bei Frezenberg explodierte ein Tank. Infanterieangriffe erfolgten nirgends. Dagegen wurden deutscherseits mehrfach erfolgreiche Patrouillenvorstöße gemacht, so südlich des Houthoulster Waldes, wo in erbitterten Kämpfen die deutschen Linien vorgeschoben wurden. Außer starken blutigen Verlusten büßten die Eng⸗ länder eine größere Anzahl Gefangener und 3 Maschinen⸗ gewehre ein. Auch an mehreren anderen Stellen der Front brachten Patrouillen Gefangene zurück. Die Fliegertätigkeit war vor allem am Abend des 16. September außerordentlich rege. Ein englischer Ballon wurde im Luftkampf zerstört.
Im Artois gingen starke englische Patrouillen am 16. um 10 Uhr Abends und am 17. September 1 Uhr früh gegen die deutschen Stellungen südöstlich Gavrelle und bei Roeux vor. Sie wurden im Gegenstoß zurückgeworfen. Ebenso wurden in der Gegend von St. Quentin feindliche Patrouillen⸗ vorstöße auf die deuischen Gräben von Banteux bis Vendhuille abgewiesen. Bei Itancourt brachten die Deutschen bei Säube⸗ rung eines feindlichen Sappenkopfes mehrere Gefongene ein.
Die Franzosen hatten mit ihren Patrouillenvorstößen keinen größeren Erfolg als die Engländer.
An der Aisnefront wurden am Morgen des 16. fran⸗ zösische Patrouillen südlich der Lamotte Ferme abgewiesen, wobei Gefangene in deutscher Hand blieben.
Vor Verdun lebte beiderseits der Maas die Feuertätigkeit wieder auf. Die deutschen Batterien erzielten bei Bekämpfung der französischen Artillerie große Erfolge. In und hinter den französischen Stellungen wurden zahlreiche Explosionen und Brände beobachtet. Deutsche Geschwader belegten französische Bahnhöfe und Truppenunterkünfte mit beobachtetem guten Erfolg mit Bomben.
Im Osten versuchten die Russen an der Rigafront mehr⸗ fach vergeblich die deutschen Sicherungstruppen zurückzudrängen. An der übrigen Ostfront wie in Mazedonien keine besonderen Ereignisse.
Großes Haup quartier, 18. September.
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
In Flandern wiederholten die Engländer auch gestern ihre starken Feuerstöße gegen einzelne Abschnitte zwischen dem Houthoulster Wald und der Lys. Es fanden nur kleine Infanteriekämpfe statt, bei denen die angreifenden eng⸗ lischen Abteilungen durchweg zurückgeworfen wurden. Unsere Artillerie hat die Bekämpfung der feindlichen Batterien mit voller Kraft wieder aufgenommen.
Zwischen La Bassée⸗Kanal und Lens sowie von der Somme bis an die Oise war die Gefechtstätigkeit lebhaft.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Beiderseits der Straße Laon —Soissons und auf dem rechten Maas⸗Ufer erreichte die Kampftätigkeit der Artillerien zeitweilig beträchtliche Stärke. An mehreren Stellen entwickelten sich Vorfeldgefechte, die für uns günstig verliefen.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Westlich von Apremont brachten Sturmtrupps von einem Handstreich gegen die französischen Stellungen eine Anzahl Gefangene zurück.
Oberleutnant Berthold schoß wieder zwei Gegner im Luftkampf ab.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Im Bogen um Luck, am Unterlauf des Zbrucz und in den Bergen westlich des Beckens von Kezdivasarhely zeigte sich der Feind rühriger als in letzter Zeit.
Bei der
Heeresgruppe Mackensen führten die Rumänen westlich des Sereth nach ausgiebiger Feuervorbereitung bei Varnita und Muncelul mehrere Teilangriffe, die verlustreich scheiterten.
westen zurückgeworfen.
Hochfläche sichernden Hauptstellung.
An der Rimnic⸗Mündung wurden bei einem eigene Unternehmen Gefangene gemacht.
Mazedonische Front.
Keine größeren Gefechtshandlungen. Der Erste Generalquarti Ludendorff.
meister
1 Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. 1 Wien, 17. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf dem östlichen Kriegsschauplatz und in
Albanten keine besonderen Ereignisse. 1 Am Isonzo tagsüber mehrfach lebhafter Artilleriekampf. Nach Einbruch der Dunkelheit gis ves Feind südlich von Podlesce dreimal erfolglos zum Angriff vor. Am Nordwesthang des Monte San Gabriele brachten Honvedabteilungen bei einem Vorstoß in die feindlichen Gräben
Gefangene und Maschinengewehre ein. “
Der Chef des Generalstabes.
8
8 Bulgarischer Bericht. Bulgarischer Heeresbericht, 17. September. (W. T. B.)
Mazedonische Front: Im Cernabogen östlich Matovo war das Artillerie⸗- und Gewehrfeuer ein wenig lebhafter. Dort versuchte gegen Mitternacht eine Abteilung feindlicher Infanterie vorzugehen, wurde jedoch durch Feuer zurückgesc=hlagen. In der Moglenagegend Störungsfeuer. Eine serbische Abteilung versuchte sich unseren Hindernissen zu nähern, wurde jedoch durch Feuer zerstreut. Zwischen Wardar⸗ und Dojran⸗See wurden mehrere englische Erkundungs⸗ abteilungen durch Feuer zurückgejagt. Auf der übrigen Front schwache Kampftätigkeit.
Rumänische Front: Zoischen Isaccea und Galatz schwaches Geschütz⸗ und Gewehrfeuer.
FKFlrkischer Bericht. Konstantinopel, 17. September. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. - In Persien kleinere Gefechte bei Serdascht und östlich der Garanbrücke. Oestlich Rewanduz folgten unsere Ab⸗ teilungen dem weichenden Feinde und besetzten beherrschende Höhenstellungen. Am Euphrat gelang es uns, ein feindliches Munitionsdepot zu sprengen. 8
1X““ Der Krieg zur See. Brügge, 17. September. Am 15. September 1917, Nachmittags zwischen 3 bis 4 Uhr, wurde eine flamische Fischerflotte von etwa 50 Booten unter Schutz eines Dampfers etwa vier Seemeilen querab Ostende von einem englischen Zerstörer mit Granaten beschossen. Außerdem wurden die Fischerboote durch feindliche Flieger mit zahlreichen Bomben beworfen. Alle Fahrzeuge liefen mit Hilfe des Dampfers unbeschädigt ein. Das brutale Vor⸗ gehen der Engländer gegen die friedliche, Fischerei treibende flamische Küstenbevölkerung hat bei dieser große Erbitterung
hervorgerufen.
(W. T. B.)
Berlin, 17. September. Auf dem nördlichen Kriegsschauplatz wurden durch die Tätigkeit unserer U⸗Boote neuerdings 17 000 t vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befand sich der bewaffnete englische⸗Dampfer „Sycamore“ mit 9200 t Stückgut. Das Stückgut, unter dem sich nach Angabe des gefangenen ersten Offiziers 970 t Kupfer befanden, hatte einen Wert von 8 ½ Millionen Mark. Ein anderer großer be⸗ waffneter englischer Dampfer wurde aus starker Sicherung
herausgeschossen. Der Chef des Admiralstabes der Marine
Der Krieg in den Kolonien.
Le Havre, 16. September. (Meldung der „Agence Havas“.) Das belgische Kolonialministerium teilt mit: Nach ihrer Vereinigung in Fakara am 28. August gingen die in Deutsch Ostafrika operierenden belgischen Abteilungen auf das Südufer des Flusses Kilimbere über und setzten ihren Vormarsch in der Richtung auf Mahenge fort. Am 9. Sep⸗ tember griffen die belgischen Abteilungen die deutschen Stel⸗ lungen an der Linie Kalimoto — Madege, etwa 36 km nord⸗ nordöstlich von Mahenge, an. Nach zweitägigem Kampfe wurden die befestigten Hügel von Madege durch die belgischen Truppen erobert. Der geschlagene Feind wurde nach Sü
Hierzu bemerkt „Wolffs Telegraphenbüro“: Die als erobert von den Belgiern gemeldeten befestigten Hügel n Kalimote — Madege liegen vor unserer, den Ausstieg zur Mahenge⸗ Die schwachen vorgeschobenen Postierungen werden sich nach Erledigung ihrer Aufgabe voraussichtlich zur Hauptstellung zurückgezogen haben. Der angeblich belgische Sieg g e0 bch ein belangloser örtlicher Erfolg ohne ausschlaggebende
edeutung.
Kunst und Wissenschaft. 8
Die große Berliner Kunstausstellung in Düsseldorf, die am 30. September ihr Ende erreicht, hatt-, wie „W. T. B.“ meldet, einen ausgezeichneten Erfolg, sowohl was die Besucherzabl wie auch was den Verkauf von Bildern anbelonat. Es wurden bisher für über 440 000 ℳ Bilder verkauft, davon für 60 250 ℳ an den Staat; dabei ist zu berücksichtigen, daß eine ganze Anzahl von Sälen Bilder enthielt, die aus Plivatbesitz zur Verfügung gestellt und daher nicht verkäuflich waren. Auch die noͤchste große Berliner Kunst⸗ ausstellung wird wieder in Düsseldorf stattfinden.
Auf dringendes Ersuchen der Züricher Kunstgesellschaft ist die Ausstellung deutscher Malerei XIX. und XX. Jahr⸗ hunderts im Züricher Kunsthaus bis zum 27. d. M. verlängert worden. Da die Ausstellung nach dieser Zeit auch noch in Basel stattfinden soll, war eine Verlängerung über diesen Zeitpunkt hinaus nicht möglich.