1917 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

—,.,—sn———— 2— 2 2

————

1 Deutschland wegen der

—.

Maria en verschlimmert. Der Zustand der

Kranken ist ziemlich ernst.

Der Ministerrat hat es laut Meldung der „Peters⸗ burger Telegraphenagentur“ als ein dringendes Bedürfnis an⸗ erkannt, der Staatsbank das Recht zu einer neuen usgabe von Banknoten im Betrage von 2 Milliarden Rubel zu erteilen. Seit Kriegsbeginn hat die Staatsbank für 14 200 Millionen Rubel Banknoten ausgegeben.

Der Ministerpräsident und Oberbefehlshaber Kerenski hat einen Tagesbefehl veröffentlicht, in dem er die hervor⸗ ragenden Dienste des Generals Alexejew bei der un⸗ blutigen Unterdrückung der Bewegung Kornilows hervorhebt und feststellt, daß er durch sein kluges und tatkräftiges Ein⸗ greifen die Ordnung und die normale Täligkeit des Großen Generalstabes wieder hergestellt habe. Er erklärt ferner, daß er dem Rücktriusgesuch Alexejews Folge gebe und ihn zur Verfügung der Vorläufigen Regierung stelle, um seine großen Urfasmmgan in der Leitung der militärischen Operationen zu

erten.

Das „Reutersche Büro“ meldet aus St. Petersburg, daß der Belagerungszustand in der Provinz Moskau w'eder aufgehoben sei.

Die militärische Selbstverwaltung der Kosaken in Nowotscherkask hat obiger Quelle zufolge einen Beschluß an⸗ genommen, den Hetman Kaledin unverzüglich in seine sämtlichen Aemter wieder einzusetzen und der Regierung die dringende Notwendigkeit darzulegen, die Wahrheit zu ver⸗ öffentlichen, um olle Gerüchte über eine Aufstandsbewegung zu widerlegen. 1

1 Dänemark.

Das Ministerium des Aeußern des „Nitzauschen Büros“ von der Gesandtschaft in London die telegrophische Meldung erhalten, daß dieser wegen der Ver⸗ letzung der dänischen Neutralität bei Bjerregaard (Horns Riff) am 1. September von der britischen Re⸗ gierung eine Note zugegangen sei, in der diese ihr auf⸗ richtiges Bedauern ausspricht und Schadenersatz für den möglicherweise angerichteten Schaden anbietet.

Griechenland.

Nach einer Reutermeldung ist in den Provinzen Lakonien, Arkadien und Larissa der Belagerungszustand er⸗ klärt worden. Die Regierung hat die Adjutanten König Konstantins, die bei dem König Alexander geblieben waren, entlassen, weil sie zur Unzufriedenheit mit der neuen Regierung aufreizten.

Rumänien.

Eine Abordnung aus den Vereinigten Staaten ist, dem „Petit Parisien“ zufolge, in Jassy eingetroffen, um ein Programm für ein Eö1“] der Vereinigten Staaten mit Rumänien auszuarbeiten und die rumänische Ver⸗ waltung neu zu gestalten.

Amerika. 8

Nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“ lasse das amerikanische Staatsdepartement deutlich erkennen, daß die Antwort der Mittelmächte keinen Anlaß zu irgend⸗ welcher Aenderung in den Absichten und Zielen Amerikas oder sügen Kriegführung oder zum schließlichen Friedensausgleich gebe.

Die argentinische Abgeordnetenkammer beriet vorgestern über den Antrag, mit Deutschland zu brechen.

Nach dem Bericht der „Agenc: Havas“ hielt der Abg. Arce eine Rede, in der er sagte, daß die Erklärungen des deutschen Unterstaats⸗ sekretärs des Auswärtigen Amts nicht annehmbar seien, und daß die öffentliche Meinung die angetane Kränkung bestrafen wolle. Der Abg. Escobar sagte, Argentinien hale sich bei der Teilnahme für die g. meinsame Sache der Demokratie verspätet. Es sei erstaunlich, daß Argentinien nicht eingegriffen habe, um an der Bekämpfung der deutschen Grausamteiten teilzunehmen. Man müsse darauf hinweisen, daß die bervorragend sten Maͤnner des Landes Parteigänger der Verbündeten wärn. Der Abg. Caballero, der Führer der radikalen Difsi⸗ denten, erklärte, Argentinien habe geschwie gen, indem es seine Sym⸗ pathien für das große und heldenbafte Frankreich unterdrückte. Es babe geschwiegen angesichts des Opfers des unsterblichen Belgiens; jetzt könnte es nicht mehr schweigen. Die Kammersitzung wurde immer stürmischer. (g ereigneten sich Zwischenfälle. Nach Mitter⸗ nacht schickte der Abg. Arce dem Adg. Veyga seine Zeugen. Der Akg. Camano erhob dann Emnspruch gegen die Absicht, in den Krieg einzutreten, und kritisierte die Veröffent⸗ lichung der Depeschen des Grasen Loxburg. Er spielte auf Gibraltar und Panama an und versuchte dann Luxburg zu recht⸗ sertigen, was lärmenden Einspruch hervorrief. Der Redner wurde verhöhnt. Der Mmister Pueyrredon sagle, was auch die Enk⸗ scheidung des Fongresses sein möge, die Regieruna werde sie annehmen. Die Regierung sei nicht schwach gewesen. Die Geschichte werde anerkennen, daß sie im Gegenteil. Erergie gezeigt habe. Die Regierung habe Deutschland mitgeteilt, daß die Argentinier für das Völkterrecht eintreten. Ver Krieg der Ver⸗ einigten Staaten sei gerechtfertigt. Die Regierung habe bei Torpedierung des „Monte Protegido“ und des „Toro⸗ Vorstellungen erboben und Genugtuung er⸗ halten. Die Erklärungen des deutschen. Unterstoatssekretärs des Auswärtigen Amts wären ungenügend und die Regierung habe vor vier Tagen eine befriedigende Antwort verlangt. Ein! ntrao, die Entscheidung zu vertagen, wurde mit 53 aegen 27 Stimmen ab⸗ gelehnt und die Beratung sorlgesetzt. Der Abg. Vedig erklärte, die Depeschen Luxburgs seien nicht als persönliche Aeußerungen inter⸗ essant, sondern als Ausdruck des Gedankens und Geistes Deutschlands.

Schließlich wurde die Fortsetzung der Beratung vertagt, ohne daß die Kammer über den Antrag entschied.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 24. September 1917, Abends. (W. T. B.) Lebhafte Gefechtstätigkeit in Flandern und auf

Ostufer der Maas. Im Osten nichts von Belang.

8

Am 23. kam es an der Flandernfront tro⸗ heißer Artillerieschlacht nicht mehr zu größeren Infanteriekämpfen. Die Engländer leiteten den Tag durch Patrouillenvorstöße am frühen Morgen in Gegend Langemarck ein. Sie wurden überall abgewiesen. Das Artilleriefeuer nahm im Sau des Tages immer größere Heftigkeit an, bis es um 5 Uhr achmittags nordöstlich Ypern zum Trommelfeuer überging. Die Engländer, die zwei Stunden lang mit allen Kalibern trommelten, planten

ugenscheinlich einen größeren Angriff. Allein im dentschen Artilleriefeuer, das mit vernichtender Wirkung auf den zer⸗ schossenen englischen Stellungen lag, war die englische In⸗

hat nach einer Meldung

1 sartas⸗ aus ihren Trichtern nicht herauszubringen. Auch an der Küste war die Artillerietätigkeit lebhaft. Als Vergellung für die Beschießung von Ostende, die unter der belgischen Zivll⸗ bevölkerung so blutige Opfer kostete, wurde Dünkirchen unter Fernfeuer genommen. Das Wetter, das biszer den eng⸗ Uischen Angriff in so hohem Maße begünstigte, ist wieder un⸗ sichtig geworden. b

An der übrigen Efrischf und an der französischen Front

aben sich keine Kampfhandlungen von Bedeulung abgespielt.

Im Artois wie bei St. Quentin wurden englische und französische Patrouillen abgewiesen. Oestlich Reims versuchten die Franzosen nach schlagartiger Feuervorbereitung einen stärkeren Vorstoß, der glatt abgewiesen wurde. An der Verdun⸗ front nahm das Artilleriefeuer auf dem Ostufer erst am Nachmittage größere Heftigkeit an. An der Straße Forges Cumisres wurde eine starke französische Patrouille im Hand⸗ granatenkampf abgewiesen.

An der Ostfront hat sich nichts von Bedeutung er⸗ eignet. Die Deutschen sind noch mit dem Einbringen der Beute beschäftigt, deren Menge noch nicht genau zu übersehen ist. Ein großer Teil liegt noch im Waldgebiet. Außer den bisher gemeldeten Geschützen wurden noch zahlreiche Maschinen⸗ gewehre und Minenwerfer, Feldküchen und Sanitätsautos ein⸗ gebracht. Die Gefangenenzahl ist auf 4710 Mann gestiegen.

Der Großkampftag im Föegeioten war auch für unsere Flieger ein Ehrentag. omben⸗ und Maschinengewehr⸗ angriffe feindlicher Einsitzer⸗Flugzeuge gegen unsere Flughäfen leiteten am frühen Morgen den Schlachttag ein. Nach⸗ dem sich das schwere Feuer der feindlichen Artillerie für kurze Zeit zum Orkan gesteigert hatte, brach um 5 Uhr 30 die englische Infanterie in dichten Massen zum Angriffe vor. Tanks sollten ihrem Stoße Wucht verleihen. Boden⸗ nebel und tiefhängende Wolken verhinderten zunächst ge⸗ rade über der Front die Arbeit der Luftstreitkräfte. Als das Wetter gegen 9 ½ Uhr etwas aufklärte, suchte der Feind

durch plößlichen Masseneinsatz von Flugzeugen die Herrschaft in der Lußt an sich zu reißen. Unsere Jagdflieger stürzten sich ihnen in oft bewährtem Angriffsgeist entgegen und drängten sie in immer wiederhalten Vorstößen bis über und weit hinter ihre Linien zurück. Bis um 12 Uhr hatte der Gegner bereits 13 Flugzeuge verloren. G Nachdem unsere Jagdflieger die Luft derart gesäubert hatten, konnten unsere Infanterie⸗ und Artillerieflieger ihre Aufgaben mit Erfolg durchführen. Bis zum Mittag hatten sie festgestellt, wo unsere Infanterie die vorderste Linie gehalten hatte, und wo sie zurückgedrückt worden war. Auf Grund 8 Meldungen setzte die Führung Nachmittags den egenstes an. Er wurde von unseren Schlachtstaffeln wirkungsvoll unterstützt. In niedrigsten Höhen fliegend, überschütteten sie Gräben und Truppenbereitstellungen mit Maschinengewehrfeuer. Unsere Bombengeschwader belegten gleichzeitig Batterien und Truppenansammlungen in immer erneuten Angriffen mit Sprengstoff. Im Laufe des Nach⸗ mittags raffte der Gegner nochmais seine gesamten Flieger⸗ kräfte zusammen. Aber unsere Jagdflieger zeigten si ihnen gewachsen. Nach erbitterten Kämpfen, in denen u. a. Leutnant von Bülow einen neuen Sieg errang, trieben sie die Gegner wie derum hinter ihre Linien zurück; unsere Flugzeuge konnten aufs neue Angriff und Erkundung fast ungestört bis über die feindliche Artillerie hinaus vortragen. Der Tag war, wie auf der Erde, so in der Luft zu unseren Gunsten entschieden.

Großes Hauptquartier, 25. Sepiember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Die von unserer Artillerie kräftig durchgesührte Be⸗ kämpfung der gegnerischen Batterien erzwang zeitweilig ein beträchtliches Nachlassen des feindlichen Feuers an der flandrischen Schlachtfront. Einzelnen starken Feuer⸗ wellen folgten keine Angriffe der Engländer.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

An der Aisne und in der Champagne vorübergehende Feuersteigerungen und Erkundungsgefechte, die uns Gefangene und Beute einbrachten.

Auf dem Ostufer der Maas spielten sich zwischen der Straße Vachereauville Chaumont und Maucourt bei heftiger Artillerietätigkeit örtliche Infanteriekämpfe ab. Südlich von Beaumont entrissen unsere Truppen den Franzosen Gräben in 400 Meter Breite und hielten sie gegen mehrere Gegenstöße. Im Chaume⸗Walde kam es zu erbitterten Nahkämpfen, welche die Lage nicht änderten. Bei Bezonvauxrx hatte ein Vorstoß in die seindlichen Linien vollen Erfolg. Im Ganzen wurden den Franzosen über 350 Gefangene abgenommen.

„Nachts brach ein Sturmtrupp bei Malancourt in die feindliche Stellung ein und kehrte mit einer Anzahl Ge⸗ fangener zurück.

Gestern abend griffen unsere Flieger England an. Auf militärische Bauten und Speicher im Herzen von Lo ndon, auf Dover, Southend, Chatham und Sheerneß wurden Bomben abgeworfen. Brände bezeichneten die Wirkung. Alle Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. Auch Dünkirchen wurde mit Bomben angegriffen.

Die Gegner verloren 13 Flugzeuge. Oberleutnant Schleich errang den 22. und 23., Leutnant Wüsthoff den 21. Luftsieg.

la

und an der S Mazedonischen Front keine größeren Kampfhandlungen. 85

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. .“

24. September. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Auf allen Kriegsschauplätzen ist die Lage unverändert. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 24. September. (W. T. B.) Generalstababericht.

Mazedonische Front. Auf der Persister (2) Pla⸗ nina lebhaftes Aitilleriefeuer. Bulgarische Erkundungs⸗ truppen warfen vorgeschobene feindliche Abteilungen zurück und brachꝛen mehrere Gewehre und anderes Kriegsmaterial ein. Oestlich von Cerna und in der Gegend von Moglena stellenweise lebhafteres Feuer. Feindliche Erkundungsablteilungen wurden verjagt. Südlich von Dojran mehrere Feuerstöße. An der übrigen Front schwaches Störungsfeuer.

Rumänische Front: Auf Tulccea Neillörungefeuer seitens des Feindes. Bei Isaccea und Galatz iges Artilleriefeuer.

* Der Krieg zur See.

Berlin, den 24. September. (W. T. B.) Zu dem Er⸗ folge des U⸗Bootkrieges im Monat August von 808 000 B.⸗R.⸗T. versenkten Handelsschiffsraums haben in hervorragender Weise beigetragen: Kapitänleutnants Rose, Gerlach, Dieckmann, K. u. K. Linienschiffoleutnant Ritter von Trapp, Kapitän⸗ leutnants Marschall, Viebeg, Meusel, Oberleutnants z. S. Saltzwedel, Loß, Howaldt, von Heydebreck.

Rotterdam, 24. September. (W. T. B.) Der „Maas⸗ boode“ meldet: Der britische Segler „Dec“, 1169 Brutto⸗ tonnen, wird vermißt. Der Schleppdampfer „Esberg“ ist gesunken. Der peruanische Segler „Alliance“, 909 Brutto⸗ tonnen, und der amerikanische Schoner „Robert A Snyder“, 376 Bruttotonnen, sind gestrandet und verloren. Der amerika⸗ nische Schoner „Manie Saunder“, 279 Bruttotonnen, und der britische Dampfer „St. Catherine“, 442 Bruttotonnen, sind gesunken. Der Schoner „J. A. Holmes“ ist wrack ge⸗

worden. Der britische Dampfer „Aletta“, 336 Bruttotonnen,

ist gesunken. Der schwedische Dampfer „Bia“, 3344 Brutto⸗ tonnen, ist gestrandet und wrack.

Berlin, 25. September. (W. T. B.) Durch die Tätig⸗ keit unserer U⸗Boote wurden im Sperrgebiet um Eng⸗ land wiederum 23000 Br.⸗R⸗T. versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich der bewaffnete englische Dampfer „Teerleß“ sug t), Ladung Kupfererz und Kork, das französische Viermastvollschiff „Tarapaca“ (2506 t) mit Salpeter sowie ein unbekannter Tankdampfer, der durch 2 Zerstörer gesichert war.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

MNr. 77 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗

egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. September hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. —. Nicht⸗ amtliches: Der neue Bahnhof in Maastricht. Bergschäden an Straßenbahngleisen. Vermischtes: Beschädigung von Tunnel⸗ mauerwerk durch Rauchgase. Wasserstände in den norddeutschen Stromgebieten im August 1917.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. 1

Künigliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 201. Dauer⸗ bezugsverstellung. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes Dichtung in deutscher Uebersetzung von

edwi Küchenene kusik von Nichard Strauß. I Leitung: err Kapellmeister Dr. Stiedry. Spielleitung: Herr Bachmann. Anfang 8 Uhr.

Schausplelhaus. 203. Dauerbezugsvorstellung. Herzens. Lustspiel in drei Aufzügen von Franz Blei. leitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 202. Dauerbezugsvorstellung. Mignon. Oper in drei Akren von Ambroise Thomas. mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 204. Dauerbezugsvorstellung. Zum 150. Male: Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Pdern) In freier

Logik des Spiel⸗

Uebertragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Edart.

Musik von Edward Grieg. Anfang 6 ½ Uhr.

Familiennachrichten.

Berehelicht: Königl. bayer. Gesandter Otto Irhr. von Ritter zu Gruenstein mit Frl. Theda von Mever (Hannover⸗Kle⸗feldy Hr. Oberleutnant Güniher Staroste mit Frl. Leni Heinrich (Paiow O. S.). Hr. Leutnant Rehfeld mit Frl. Ilse Scholtz (Pronzendvorf).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Rudolf von Stojentin (Schwerin i. M.) Hrn. Oberleutnant Mendrzvtk (Posen). Eine Tochter: Hru. Marineoberstabsarzt Dr. Günther (Danztg⸗ Langfuhr). Hrn. Hauptmann Dietmar (Straßburg i. Els.) Hrn. Heinrich von Eichel⸗Streiber (Weimar). Vrr. Hauvt⸗ mann Fihen. von Schele (Neuruppin). Hrn. Rittmeister Lauenburg (Wiesbaden). fef

Gestorben: Hr. August von Bülow (Passow). Hr. Professor Dr. Friedrich Wilhelm Bredt (5 Hallor 8 Hr. Karl Gmll du Roveray⸗Woblanse (Köslin). ffr. Harriet Bronsart von Schellendorff, geb. Vonner (Marienhof bei Krakow 1. M.). Oberin Agnes von Wuthenau (Dresden)

1“

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburß.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstele, Rechnungsrat 5 engering segimn.

Verlag der Geschäftostelle (Mongerlug) in Berliux. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstall, 3

2

Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 76) und die Inhaltsangabe Nr. 38 zu Nv. 5 deo⸗ Bffentlichen Angeiger? sowie die 1641. und 1642. Ausgabe der Deuzschen Verlunliten.

9

Spender

Berlin Dienstag, den 25. September

Amtliches.

Königreich Preußen. Bekanntmachung. 1 erium im Monat August 1917 an fr

Bezeichnung der Spenden

zeiger und Königlich Preußischen Staatsa

Anerbieten

nzeiger.

2

A. Schüßler in Büdingen. Gaskots Vertrieb, G. m. b. H. in Berlin. Berliner Stadtsynode in Berlin

C. Für Invalide und Hinterbliebene. 37,50

16,95 50,—

Feldwebelleutnant Otto Schleeff im Felde

Direktor Somplatzki in Zoppot. Witwe des Hauptmanns a

Kl. Loitz 3 1“ 11u“ Siegmund Leser in Berlin 1 1“ Spende der Deutschen in Cape Palmas (Liberia) Bernhard von Pultkamer in Berlin⸗Friedenau C. Lorenz A. G Berli E“

D. v. Glisczinski auf Rittergut

5 000,— V

5 104,45

gemeinen Verwendung für die Truppen. 8 8 33,50 8

186,25 200,— 153,— 300,— 10 000,—

umme 0C

10 872,75

ZBusammenstellung.

10 872,75

Für erblindet

Wie vor. Wie vor. Wie vor.

Für Liebesgaben. 8 Zugunsten von hilfsbedürftigen 1 der Fliegertruppen und deren Angehörigen.

zusammen Dazu laut Bekanntmachung vom 13. August 1917

GSumme D .

15 977,20 7 698 072,77

80 930,—

Summe..

Berlin, den 24. September 1917.

Dies bringt mit dem Ausdruck des Dankes zur zffentlichen Kenntnis

Y 5 104,45 V

8 7 714 049,97

Der Kriegsminister.

80 930,—

Kriegsteilnehmern

8 Theater und Mufik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, ilome“ mit den Damen Goetze, Kemp und den Herren Kraus ud Bronsgeest in den Hauptrollen aufgeführt. Mustkalischer Leiter xr Kapellmeister Dr. Stiedry. Anfang 8 Uhr. Am 2. Oktober . wird Leo Blechs Oper „Rappelkopf“ (Berliner Fassung von Penkönig und Menschenfeind“) unter der eigenen L. itung des lnvonisten in Szene gehen. 8

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Lust⸗ del „Logik des Herzeng“ von Franz Blei in Szene. Beschaftigt ind dein die Damen Coste, Heisler, von Mayburg und Schlüter, je Herten Ehrle, Eichbolz, Keppler, von Ledebur, Sachs, de Vogt nd Zimmerer. Sptelleiter ist Herr Patry.

Die Winterspielzeit des deutschen Schauspiels der Milttärverwaltung in Rumänien begann, wie „W. T. B. deichtet, am 21. September im Nationaltheater in Bukarest dor vollkommen ausverkauftem Hause in Anwesenheit des Militär⸗ souverneurs sowie der Spitzen der deutschen und verbündeten Nliärbehörden mit einer gläczenden Aufführung von Schillers Naria Stuarte“. Die Spielleiltung hatte Hubert Reusch, die Tielrolle sptelte Clalre Vallentin, die Rolle der Königin Elisabeih gertrud Arnold. Reicher Beifall erscholl nach allen Aktschlüssen. lußer den militärischen Zuschauern waren auch sehr zahlreiche zmänische Zuschauer anwesend, unter ihnen der Verweser des mmͤnischen Ministeriums des Innern Lupu Costakt.

Das Deutsche Theater bereitet zum Besten der Kriegs⸗ bescäaädigtenhilfe einen Blbelabend in der Volksbühne do. Die Veranstatung ist für den 19. Oktober geplant. Em Ab⸗ söntt aus den Büchern Samuelis soll mit verteilten Rollen gelesen vaden. Eine Anzahl der ersten Mitglieder des Deutschen Theaters vnd in großen Aufgaben mitwirken. Außerdem sollen einige nam⸗ ste Gäste hinzugezogen werden.

mn der am Vonnerstaa in den Kammerspielen des deutschen Theaters stattfindenden Neuaufführung von Peter Uansens Lustspiel „Eme glückliche Ehe“ sind die Hauptrollen üilendermaßen besetzt: Mogensen, Postassistent: Hans Waßmann; ang, seine Frau: Johanna Terwin; Dr. Jermer, Rat im Finanz⸗ niaisterium: Otto Gebühr; Lilly, seine Frau: Edith Weidt; Nartin: Hermann Thimig. Spielleiter ist Felix Hollaender. Sudermanng „Katzensteg“, dessen Erstauffüͤhrung am Donnerstag in Theater in der Königgrätzer Straße statefindet, weist folgende Besetzung der Hauptrollen ouf: Boleslav Freiherr von Schranden: Friedrich Kanßler; der Pfarrer Götz: Hans Mierenvorff; Flene, seine Tochter: Eleonore Droescher; von Krolkeim, Landrat: Reinhold Schünzel; der Gastwirt Merckel: Richard Leopold; Felix, fen Sohn: Bruno Kastner; der Tischler Hackelberg: Felix Rossert; Kegine, seine Tochter: Maria Orska. Spielleiter ist Rubdolf ennur. Die Bühnenbilder sind nach Entwürfen von Svend Gade gestellt.

Die Dauerbezugshefte zu den Mittags⸗ und Abend⸗ Spxmphoniekonzetrenn der Königlichen Kapelle müssen bis enschließl ch 29. September bei Bote u. Bock umgetauscht werden. Spätere Einlösungen können nicht berücksichtigt werden.

„92n Dresoen findet in den Tagen vom 24. bis 29. Oktober „J. das I. Moderne Musikfest statt. Es bringt v. a. als mufführung Heinrich Bienstocs Symphonie in H⸗Moll (Op. 13). r Komponist wird zur persönlichen L itung seines Werks aus dem

beurlaubt werden. Von Joseph Gustay M aczek, der als Vankomponist auch in Berlin bekannt ist, wird ein Otchesterwerk „Lebegfeter und Abschled“ zum ersten Male gespielt werden.

8 Manmmnigfaltiges.

uie Der Leutnant d. R. Voß ist, wie „W. T. B.“ meldet, im üfttampfe mit seinem 50. Gegner tödlich abgestürzt. Lemberg, 24. September. (W. T. B.) Hiesigen Blättern

bfcalge hat 1 8 Feuersbrunst mehr als ein⸗

dndert Wohnhäufer eingeäschert. Zahlreiche Famllien sind obdachlez.

v Schaden wird auf zehn. Milllonen Kronen geschätzt. Militär ung es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken.

Nr. 28 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“⸗ herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 21. September 1917, hat folgenden Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Festsetzung der ohne Steuerzuschlag herstellbaren Zündwarenmengen sür das Betriebsjahr 1917/18. Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende August 1917.

Handel und Gewerbe.

Bei jedem Kriege sind zwei Fragen verboten: wie lange wird der Krieg dauern? und, wieviel wird er kosten? Wie ein Kranker nur Gesundheit will, so darf ein Kriegführender nur Sieg wollen. Was nützt mir die Ersparnis an Aerzten und Arzneien, wenn ich dauerndem Sichtum verfalle und was das Zukreuzekriechen, wenn der Staat, dem ich⸗ angehöre, dauernd geschwächt bleibt? Kraft und Schwäche spiegeln sich überall wieder, bis in die letzte Bauernhültte: am Sieg wie an der Niederlage haben nicht nur sämtliche Bürger teil, vielmehr werden ganze Geschlechter von dem einen getragen, von der anderen niedergedrückt. So recht der Mensch sonst daran tut, mit seiner Zeit zu geizen, und sein Geld sparsam zu verwalten, ein Thor ist er, wenn er bei großen Lebenskrisen derartigen Bedenken Raum läßt; hier gilt es, Alles herzugeben, was man besitzt wie Blut und Leben, so auch Zeit und Gut. Die weisesten Herrscher sehen wir in dieser Beziehung am rücksichtslosesten vorgehen: um nur Friedrich den Großen zu nennen und den siebenjährigen Krieg ver⸗ wegen unternommen, rücksichtslos fortgeführt, tollkühn zum Sieg gewendet und auf dem Deutschlands ganze heutige Größe und heutiger Wohlstand aufgebaut sind.

Deutschland steht in einem ihm aufgedrungenen Kampf ums Dasein. Dieser Kampf wird über die ganze Zukunft ent⸗ scheiden. Denn selbst wenn der Friedensschluß kritische Fragen noch ungelöst läßt, dieser Friede wird nichtsdestoweniger die Richtung bezeichnen bergauf oder talab. Es geht ums Dasein: freie, glückliche Zukunft dem deutschen Volke oder all⸗ mähliger Niedergang und Versklavung. In einer solchen Lage hilft einzig Heldensinn. Was Friedrich der Einzige einst war, das muß heute das gesamte deutsche Volk sein. Friedrich, der schlichte, sparsame König, der um den ökonomischen Aufbau zukünftiger Blüte wie kein zweiter besorgte und verdienstvolle Landesvater, steht im Kriege mehr als einmal am Nande des Staatsbankerotts, die Minister warnen und raten zu jedem Friedensschluß; er aber treibt Geld auf, gleichoiel woher und unter welchen Bedin⸗ gungen; desgleichen mit seinem Heer, das mehr als einmal vernichtet scheint, und das er immer wieder ins Leben ruft. An dem schlimmsten Tage als alles verloren scheint, ruft er noch aus: „Bis zum Tode denn! Wütet nur fort, ihr Elemente und schwarzen Schrecken!“

Das ist die Geistesverfassung, aus der Sieg und mit dem Sieg Gedeihen, Aufblühen, Wohlstand, Glück hervorgehen. Es i einmal durch die geographischen und sonstigen Verhält⸗ nisse gegeben: das deutsche Volk ist auf Heldentum angewiesen; es wird entweder heldenhaft oder garnicht sein. Heldentum aber kann und muß sich in jeder Handlung des Lebens zeigen; so auch jetzt in der neuen Keiegsanleihe. Diese Anleihe sollte „die deutsche Heldenanleihe“ heißen! Jeder Deutsche strebe danach, ein wenig vom Geiste Friedrichs in sich aufzunehmen und gebe sein Alles daran mit dem einen Gedanken: Siegen

oder sterben!

Die Graz⸗Köflacher Eisenbahn vereinnahmte im August 1917: 359 108 dn la⸗ 1916: 345 869 Kr.), vom 1. Januar bis 31. August 1917: 2 479 422 Kr. (vom 1. Januar bis 31. August

80 Millionen Kronen betragenden

schäfts der Bank sowie der durch 18 Bankr verwaltälen Gelder begründet.

(W. T. B.)

1 Dolla 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen Norwegen 100 Kronen Schwelz 100 Franken

ien⸗ Budapest 100 Kronen Bulgarien 100 Leva 80 ½

Konstanti⸗ nopel 100 Piaster Barcelona 100 Pesetas 127 ½

New York Holland

Daͤnemark Schweden

Madrid und

Schluß war still.

64,20

19,90

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

7 n0

64,30 81 ½

20,00 128

Kriegs

Rüstungsaktien, Elektrizitäts⸗, Preisen gehandelt. Verlauf.

88,20, leibe —,—, 5

Tinto 1825. Berlin 33,20, Wechsel auf Wechsel au

Wechsel au 10011⁄16,

Feemhs 135 ½,

London 122²122.

Bankwerte sowie Südbahnwerte.

Staatseisenbahnwerte, - Gummi⸗ und Metallwarenaktien zu nachgebenden Das Geschäft nahm durchweg einen ruhigen

Paris, 24. September. (W. T. B.) 5 % Feanfösisge Anleihe

3°0 anzösische Rente 61,00, eeeha von 1906 72,80,

1896 —,—, 4 % Türken unif.

Amsterdam, 24. September. New York 237,60, aris 40,95.

Obl. 3 % Niederländ. W. S. 72 ½, à etroleum 545, Holland⸗Amerika⸗Linie 423, Niederländ.⸗Indische Petecae 241,

Anaconda 151 .

Id des „W. T. B.“ betrugen die Bruttoeinnahmen der e Peerfie“ Gisenbahn in der dritten September⸗ woche 2 964 000 1 118goo Dollar mehr als im Vorjahr). Budapest, 25. September. 1 1

2 llschaft beschloß die Erböhung des Sh ennte sel ell Asbclclegl⸗ auf 100 Millionen

1 öbung wird durch den Aufschwung des Ge⸗ EEE1“ das Anwachsen der von

Die Ungarische

vom 24. September Geld Brief

299 ¾ 217 249% 217 150 ¼

64,20 80 ½

19,90 127 ½

D utige Wertpapiermarkt zeigte eine sehr ruhige Haltung. Die Per. bane neue Geschäfte einzugehen, war das hervorstechendste Merkmal der Börse, die nur die geringfügigsten Aendorungen zeigte. Auch im weiteren Verlaufe blieb die Haltung völlig lustlos. Der

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Wien, 24. September. (W. T. B.) Die bevorstehenden Kredit⸗ einschränkungen haben im Effektenverkehr zu größeren Abgaben ge⸗ führt, so daß ungeachtet der günstigen Beurteilung der Antworten auf die päpstliche Note und des befriedigenden Eindrucks der vorliegenden

berichee eine ziemlich allgemeine Abschwächung eintrat. In fester Haltung verkehrten nur der Anlagemarkt und die Mehrzahl der

Dagegen wurden Bergwerks⸗ und

Schiffahrts⸗,

4 % Spanische

Maschinen⸗,

äußere An⸗ 3 % Russen von

—, S tez⸗Kanal 4575, Rio

negilon Topena g. Fenne. süway —, Unic —, thern Pacisfie —,—, Southern Rallway —, Union Ge 1b n United States Steel Corp. 106 ¼, ranzösisch⸗Englische Anleibe 93, Hamburg⸗Amerika⸗Linie —,—.

Rio de Janeiro, 22. September. (W. T. B.) Wechsel auf

W. T. B.) 1819. Füep gbease 8 SHahmen 30,90,

b 40. echsel au ockholm 8 Wechsel auf Kopenhagen Sehe 19 Lühocn G 5 % Niederländische Staatsanlei

Leinöl loko 74 ½¼, g

1916: 2 706 436 Kr.). Die Einnahmen für Januar bis März 1917

sind endgültig, die für April bis August 1917 vorläufig.

Wechsel Pauf

11,31 ½, Königl. Niederländ. F6 997 ⁄116, Rock

Kursberichte von auswärtigen Merenmärten

Amsterdam, 24. September. (W. T. B.) Rüböl loko 8 für Oktober 73 ½.