Aàuf Grund der Verordnungen, betreffend die zwanas⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22 Dezember 1914 (RGBl. S 556) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers für die Beteiligung der britischen Staats⸗ angehörigen Charles Brandis in Montreal und Willi Brandis in Wien an der Firma Gustav Colshorn, offene Handelsgesellschaft in Frankfurt a. M., die ö“ angeordnet. (Verwalter: Josef Strauß⸗Eulau in Frankfurt a. M., Fichtardstraße 51.) Beerlin, den 4. Oktober 1917. M““ Der Minister für Handel und Gewerbe hbeee“ ““ „Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (RGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (RGBl. S 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über die französische Beteiligung an der Gesellschaft für selbsttätige Zugsicherungen und Patente der Eisen⸗ und Stahlindustrie m. b. H. in Berlin, Universitätstr. 3b, die Zwangsverwaltung an⸗ geordnet (Verwalter: Herr Handelsrichter Direktor John Guttsmann in Berlin⸗Grunewald, Königsallee 7a.)
Berlin, den 3. Oktober 1917. Der Minister für Handel und Gewerbe.
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Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) und 10. Februar 1916 icre S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers
ür die Firma Deutsche Mineralwasser⸗Syphon⸗ Gesellschaft Friedrich Otto und Co. in Frankfurt a. M. die Zwangsverwaltung angeordnet. (Verwalter: Direktor Oskar Schneider in Frankfurt a. M.)
Berlin, den 3. Oktober 1917.
Der Minister für Hondel und Gewerbe. J. A.: Huber.
Justizministerium.
Dem Kammergerichtsrat, Geheimen Justizrat Otto ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechtsanwälte: Geheimer Junizrat Dr. von Krause bei dem Landgericht I, II und III in Berlin, Justizrat Combrinck bei dem Amtsgericht in Burg a. F. und Dombrowski bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Braunsberg.
Mit der Löschung des Geheimen Justizrats Dr. von Krause in Berlin in der Rechtsanwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.
In die Liste der Rechtszanwälte sind eingetragen: der Amtsrichter a. D. Sonnen bei dem Landgericht I in Berlin, die Rechtsanwälte: Strobel aus Berlin⸗Lichterfelde bei dem Kammergericht, Dr. Thielke aus Cöpenick bei dem Amts⸗
ericht und dem Landgericht in Stettin und Haase aus
btallupönen bei dem Amtsgericht in Pillkallen, sowie der frühere Rechtsanwalt Zippel bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Hannover.
3“ Gemäß § 46 des Kommunalabgabegesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1916/17 bei den Kreis Altenaer Schmalspur⸗Eisenbahnen auf 69 500 ℳ festgesetzt worden ist. Elberfeld, den 25. September 1917. iglicher Eisenbahnkommissar 2 V.; Sabharth.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Hans Gieseler hier, Lelpziger Straße 19, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, bet effend die Fernbaltung unzuberlässiger Personen vom Handel, die Audübung des Handels mit Lebens⸗ und Futtermitteln Fheser fact worden. — Die Kosten dieser Bekanntmachung trägt eseler. Halle, den 3. Oktober 1917. 1 Deie Polizeiverwaltung. J. A.: Wurm
Bekanntmachung.
Dem Händler Karl Schamberg hier, Salterstraße 19, wohn⸗ haft, ist der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln sowie jede mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in beiug auf die Handelsbetriebe auf Grund der Bundesratsverdrdnung vom 23. September 1915 hiermit untersagt.
Kalbe a. Saale, den 24. September 1917.
Die Polizeiverwaltung. Dr. Büttner. 8
144X4XXX“X“
Gemäß § 1 der Verordnung über die Fernhaltung unzuverlässige esoren vom Handel und den dazu ergangenen
d usführungsvor⸗ üHriften vom 23. und 27. Septemker 1915 haben wir dem Kaufmann Hermann Knape, hter, Schloßstraße 108, den Handel mit allen Lebens⸗, Genuß⸗ und Futtermitteln — mit Aus⸗ nahme der Drogerieartikel — untersagt.
Kalbe, Saale, den 24. September 1917. Die Polizeiverwaltung. Dr. Büttner.
Richtamtliches. Deutsches Reich.
8
Preußen. Berlin, 8. Oktober 1917. Das Königliche Staatsministerium trat h
Der kürkische Botschaffer Hakky Pascha hat Berlin verlassen. Wahrend seiner Abwesenheit führt der Botschaftsrat Edhem Bey die Geschäfte der Boischaft 8
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Der Generalfeldmarschall von Hindenburg hat den.
Glückwunsch des Bundesrats, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, mit folgendem Telegramm beantwortet:
Velen Dank für die mit in so gütiger Weise autgesprochenen,
— ehrend Wün 2 mich hoch ehrenden ch Feldmarschall von Hindenburg.
Auf das vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses an den Generalfeldmarschall gerichtete Geburtstagstelegramm ist folgende Antwort eingegangen: 1
Dem Preußischen Angeordnetenhause berzlichen Dank für die Glöckrünsche und das Vertrauen. Daß unsere Feinde Sturm laufen gegen unser Preußenzum und seine Vernichtung als wichttostes Kriegsziel auf ibre Kahne geschrieben haben, ist seine beste Rechtfertigung vor aller Welt.
Gen ralfeldmarschall von Hinden burg.
— —
Ueber den Zwischenfall in der Scheldemündung am 25. September, in dessen Verlauf zwei deutsche Flugzeuge von holländischen Seestreitkräften festgehalten un zur Internierung eingeschleppt, außerdem ein deutscher Flieger schwer verwundet worden war, erfährt „Wolffs Telegraphenbüro“ von zuständiger Seite folgendes:
Am 25. September Nachmtttags mußte ein von einem Flug⸗ meister geführtes Marinefl gieug bei einer Unternehmung in See infolge Motorschadens vage ge und passierte vor der Schelde⸗ mündung mit Kurs auf Zeebrügge. Dieser Kurs führte frei von der noch holländ'schen Anspruchen gezogenen Grente der niederländischen Hohentsgewaͤsser. Ver der Scheidemündung wurde das Flugzeug, da der Motor anfing zu brennen, z“ einer Notlandung gezwungen, und zwar außerbalb der von der holländischen Regierung beanspruchten Hoheitsgewässer. Beim Niedergehen aufs Wasser mußte das Flug⸗ zeug aber gegen östlichen Wind aufdrehen und ist arf der Wasser⸗ oberfläche noch ein Stück vorwä ts geschassen, bevor es gelang, zu ankern. Der Anker ist dann innerhalb der von der hoͤlländtschen Regierung beanspruchten Seegrenze gefallen.
Das Flugzeug wurde alsbald von den Landbatterien aus be⸗ schossen und schließlich von einem holändischen Wachtfahrzeug ange⸗ rufen und als interniert erkkärt. Der Flugzeugführer har der Inter⸗ nierung widersprochen und verlargt, deß eine Entscheidung der vorge⸗ setzten holländchen Bedörde eingrholt würde. Darauf ist aut Vlissingen ein Torpedoboot gekommen, das die Entscheidung brachte, das Flugzeug möͤsse zunächst eingeschlepvt werden. Dieser Ent⸗ scheidung haben sich die deutschen Zlieger vorbehalt!ich der Erledigung von Regierung zu Regierung gefügt.
Das Flugzeug war inzwischen in vermißt, und es wurden weitere Flugzeuge Diese sind siets auße halb der von Hrlland heanspruchten Seegrenze gedlieben, aber dennoch vom holländischen aus beschossen worden. Der Führer eines dieser Flugzeuge ist dann auf das Wasser niedergegangen, um mit dem hollandtschen Torpedo⸗ boot in Verbindung zu treten. Beim Versuch, in Richtung Zeebrügge aufzusteigen, wober ebenfalls holläandisches Seegeviet nichr berührt worden ist, wurde das Flugzeug von dem Torpedoboot verfolgt und von dessen Mannschaft auf karze Entkernung mit Gewehren be⸗ schossen. Hierbei wurde ein Vizeflugmeister getroffen und brach schwer verwundet zusammen. Das Flugzeug von dem führenden O ffizier zum Stoppen e wurde von dem bolländischen Torpedoboot ge⸗ rammt. Der Torpedokommandant sacte ze dem flagzeugführenden Offizter, daß er intermert sei, wogegen dieser Einspruch erhob. Er bemühte sich dann an Vord des holländischen Torpedobrots, ein wands⸗ 65 den Schistsort feststellen zu lassen, doch wurden hierzu keine An⸗ talten getroffen.
Egntgegen den bisher vorliegenden holländischen Blätter⸗ stimmen, die den Vorfall zum Teil wesentlich anders schildern, ergibt sich demnach folgendes: —
1) Die hohändischen Landbatterien haben deutsche Flugzeuge über der Scheldemündung beschossen, ohne daß diese das von der holländischen Regierung beanspruchte Seegebiet berührt haben.
2) Eins der Flugteuge, welches angeblich innerhalb der von Holland beanspruchten Grenzen gelandet sein soll, ist in Wirklichkett außerhald derselben gelandet und dann durch böhere Gewalt über die Grenze getrteten worden. Ein Grurd zu bessen Internterung lag demnach nicht vor.
3) Außerhalb der holländischen Hoheitsgewösser hat ein holländisches Torp doboot ein deutsches Flugzeug beschessen, den Flug⸗ meister schwer verwundet und das Flugzeug selbst mit dem führenden Offizter widerrechtlich aufgebracht.
Wie das oben genannte Telegraphenbüro von zuständiger Stelle erfährt, sind die nötigen diplomatischen Schritte zwischen der deutschen und holländtschen Regierung in dieser Angelegen⸗ heit inzwischen eingeleitet worden. 6
Zeebrügge
————’ 1e““
Am 22. und 23. Oktober sindet nach einer Mitteilung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ eine zweite Zusammenkunft von Vertretern der Mitteleuropäischen Wirtschafts⸗ vereine zur Beratung von Fragen der Donau und ihrer Kanäle in Budapest statt. Sie hat hauptsächlich die inter⸗ nationale Donauakte und die internationale Donaukommission zum Gegenstand. —
Zu der vom Kriegsamt im Januar 1917 herausgegebenen Zusammenstellung von Gesetzen, Bekanntmachungen und Verfügungen, betreffend Kriegsrohstoffe, nebst deren Nachträgen, Ausführungsbestimmungen und Erläuterungen ist das IV. Ergänzungsblatt nach dem Stande vom 1. September 1917 erschienen. Dieses Ergänzungsblatt wird auf Anforderung kostenlos durch die Stellen abgegeben, durch die 878 6“ Bst. 1000/1; 17 KRA. bezogen worden ist. 8 v
Sachsen. Seine Majestät der König hat dem Generalfeld⸗ uifagen von Hindenburg nachstehendes Telegramm gesandt:
Gestatten Sie, Herr Feldmarschall, daß Ich Ihne 3 heutigen Geburtstage 8. berzlichsten vhren dshen Fet Gott segne und erhalte Ste noch recht lange in der akten körper⸗ lichen und geistigen Frische zum Heile und Segen des Vaterlandes zur Freude wie zum Stolze der Armee, die mit unbearenztem Ver⸗ an Ihnen hängt, als an ihrem siegreichen Führer in schweren
en.
„Außerdem wurde durch den sächsischen Militärbevoll⸗ mächtigten im Großen Hauptquartier am 2. Oktober ein Allerhöchstes Handschreiben übergeben, in dem die Glück⸗ wünsche Seiner Majestät, der sächsischen Armee und des sächsischen Volkes in herzlichen Worten zum Ausdruck ge⸗ bracht wurden.
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einer Sitzung zusammen.
ium Suchen ausgeschickt. Lond
.“ Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser hat vorgestern den Besuch des aus der Schweiz be ettan eingetroffenen Khediven von Aegypten Abbas Hilmi Pascha empfangen. Zu Mittag waren der Khedive, der türkische Botschafter und der Uwürkis bevollmächtigte bei dem Kaiserpaare zu Gast.
Frankreich. Die Abgeordnetenkammer erörterte am Freitag ver⸗
schiedene Interpellationen über die Verproviantierung Frankreichs. Fraaie 188 Blätter berichten, bestritt der Abg. Dubois die Richrigkeit der von dem Verproviantterungsminister angegebenen Zahlen über den Getreidebedarf, der in Wirkjichteit viel größer ser. Das jetzige Brot gebe Anlaß zu großer Verschleuderung; es väre besser, die Ration auf 400 g gutes Brot herabzusetzen, als 500 G schlechtes Brot abzugeben. Der Verprovlantterungemmister Long gab zu, daß in Puriz das Brot besonders schlecht sei; er werde nunmehr einkeitlid die Auskeutung des Mehls in ganz Frankreich reranlassen und nötigenfalls die Mühlen in Staatsbetrieh ühernehmer. Der Abg. Cobnier kitt sierte die Maßnahmen bezüglich des Sölachtviebs. nesonders seien vele Pferde unnütz geschlochtet worden. Der Ackerbauminister wurde ersucht, anstatt vier Millionen Doppelzentner Saatgetreide mindenens acht Millionen zur Verfügung
d z stellen.
— Auf der Sozialistenversammlung in Bordeaux behandelte vorgestern Compère⸗Morel die Frage der Teil⸗ nahme der Partei an der Tagung in Stockholm. Der „Agence Havas“ zufolge . er aus:
Die Einberufung der Inzernationale würde kein ar deres Er⸗ gebnis baber, alz die Verschtedenbeiten der Ansichten zu bekräftigen, bie die fronzösischen Sozialisten wie die aller anderen Länder nennen. Er erinnerte die sozialistsche Part i daran, wie eismüttg sie sich cm 4 August 1914 für den Keieg ausgesprochen babe, weil Frankreich das Opfer eines u bestreitharen Angriffs war. Deshalv, rief er unter dem lebhaften Beirall der A hänger der Mehrheit, werde 2z notwendig sein, sich hier entsch eden für einen Siegesfrieden, dessen Anhaͤnger er sei, auszusprechen, oder für einen Veritändi ungsfrieden, der Frank⸗ reich verkleinern würde. Den Kerieg fortsetzen, heiße das Recht des Volkes auf Freibeit in jeder Gestalt wahrer, denn ein tatsöchlicher oder verbüllter Sieg Deutschlands bedeute die wirtschaftliche und politische Knechtschaft Frankreichs. Ein neues Wettrüsten würde unaus⸗ bleivlt u einem neuen Zusammenstoß führen. Der Redner faßte seine Fasübrunger, wie folgt, zusammen: Wenn Frankreich besiegt wird, so bedeutet dies des Verschwinden der Demokratie aus der Welt. Auch darf die Einigkeit aller Franzosen nicht zerrissen werden. Unsere Partei muß jede Reaterung der nattonalen Verteibigung unterstützen unter der einzigen Be⸗ dingung, daß die Kriegsziele demokratisch sind, wie dies übrigens hei den Kriegszielen Frankreichs dee Fall ist. Dies ist die nutzbringendste Poluik för unsere Partet, die keine Flaumacher zählen darf.“ Comr de⸗Morel brachte zum Schluß seiner Auslührungen eine Ent⸗ schließung ein, die erklärt, daß die Partei den unbedingten Frieden ablehne und nur einen Frieden der Wiedetherstellung an⸗ nehme, einen siegreichen Frieden, der nur durch die hohe Einlgkeit der Franzosen verwuklicht werden könne. Die Partei werde jeder Regierung ihte Ugterstützung leihen, die fest entschlessen sei, eie demokratische ebenso tätige wie rücksichtslose Kriegspolitik zu führen.
Nachdem Rappaport erklärt hatte, daß er die Annahme der Kriegskredite und die Teilnahme an einer Regierung der nationalen Verteidigung unbedingt verwerfe, beschäftigte sich die Versammlung mit der Prüfung der Mandate. 82 Departements⸗ verbände sind vertreten, und zwar mit 2697 Mandaten. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben.
In der Sonntagssitzung der Sozialistenversammlung wurden die Verhandlungen über die am Sonnabend erörterte Frage fortgesetzt.
Varenne, Mitglied der Mehrheit, sagte, die einzige Frage sei die nach dem Wert des Friedens und nicht nach dem Zeitpunkt des Friedens. Er habe für die Teilnahme an der Stockholmer Tagung gestimmt, aber er werde richt nach Stockho’m gehen, um dort irgendeinen Frieden berzustellen, denn der Sozialismus dürse seine Unterschrist nicht unter ein vorläufiges Abkommen setzen und müsse die Sprache des Freimutes und der Klar⸗ beit sprechen. Mistral, Mitglied der Minderheit, sagte, er wolle weder für einen Frieden des Besiegten noch für einen . des Siegers stimmen, dern der Sieger werde ohne Mitleid sein. Zwischen diesen beiden Möglichketten gebe es Platz für den Sieg des Rechtes, den eirnzigen, den er wolle. Die Mitarbeit der Paortei in der Regierung machte Mistral von der Bewilligung der Pässe für Stockholm abhängig und wurde darin von Bedouce unterstuͤtzt. Compore⸗Morel bekämpfte diesen Standpunkt und sagte, er würde jede Regierurg der nattonalen Verteidigung unter⸗ stützen und nur forde n, daß sie den Krieg eifrig betreibe und dann den Frieden beschleunige. Renaudel erklärte, mit Mistral gegen Grimm, den Organisator von Kienthal, einer Meinung zu sein. Ja der Nachmittagssitzung wurden Zustimmungskundgebungen der zussischen, italjenischen und amerikanischen Sekrion verlesen. Darauf sprachen verschiedene Redner für die Beschlußanträge der Mehrheit und der Minderheit.
Die allgemeine Aussprache soll Montag zu Ende geführt
werden. Rußland.
„Am Freitag nachmittag berieten die Mitglieder der Re⸗ gierung unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Kerenski mit Abgeordneten der demokratischen Versammlung, Ver⸗ tretern der Moskauer Industriellen und der Kadetten⸗ partei über die Neubildung der Regierung. Die Sitzung, die bis Sonnabend 3 Uhr Morgens dauerte, begann, wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, mit einer Rede Kerenskis, der die Vertreter der verschiedenen politischen und sozialen Gruppen zur Bildung eines Koalitionskabinetts aufforderte. Schließlich fand die Versammlung eine Einigung über beinahe alle zur Beratung stehenden Fragen, mit Ausnahme derjenigen, welche die Organisation und den Charakter des Vorparlaments und die Verantwortlichkeit der Regierung vor diesem betreffen.
— In der letzten Sitzung der Demokratischen Ver⸗ sammlung erklärte der Abgeordnete Dan, daß die Versammlung nicht geschlossen werden könne, ohne daß sie sich über den Krieg ausgesprochen habe. „Deswegen schlug er im Namen der minimacistischen Sozialistenpartei und der Demokraten vor, einen Aufruf an die Demokratien der ganzen Welt zu richten.
Dieser Aufruf fängt mit der Festftellung an, daß Rußland ge⸗ twungen kei, Krieg gegen zwei Fronten zu führen, vdaß, M J den äußeren Feind und den inneren Feind, d. b. gegen die Gegenrevolutior, die das Unglück des Vaterlandes auszubeuten suche. Vor 6 Monaten habe die russische Demokratie eine Kundgebung cilassen, nach der die Notwendigkeit eines Friedens ohne Annexionen und Entschädigungen auf der Grundlage des Rechts der Völker, ihr Los seldst zu bestimmen, vorkiege. -Zu diesem Zeitpunkt“, heißt es weiter, „war die milttärische Lage Rußlands verhältnismäßig günstig, und de gegnerischen Maͤchte suchten mit ihm einen ehrenvollen Frieden zu
schlteßen. Aber Rußland wies den Gedanken eines derfriedens nen dem deutschen Imperializmus ab und hoffle vdaß Fornverftt ber eiden Koalitionen sich erheben ihre Regierungen zu
8
und
che Militär⸗
inen demokretischen Föieden zingen würden; ir⸗ inem dieser Friede richt zust inde, und seitdem dat sich sessen fa⸗ sch: Lige Rußlan⸗s beträchtlich verschl chtert. Die 4 sh benutzten Rußlands Desorganisation und drangen in Peuischen — res Landes eir. Se ermuligten dadurch die
. Zan. enrevolution.’“ Der Aafruf geht dann über zu den ariftisch enden Gerüchten, die das russische Volt bewegen. Die fekssg behaupten, es bestehe die Absicht internationalistischer Ferüchte emen Frieden auf Kosten von Rußland zustande zu Elemes „Die rassische Demokratie erklät in dem Aufruf, daß sie Se; Kräften dem Eindringen fremder Armeen in das Vater⸗ nt Wirerstand leimen werde. Sie werde nicht dulden, daß man and G biete an sich reiße, oder Hand an seine Unabhängickeit 29 Aber die Sache der Verteidigung des zevolutionären egc, uds sei auch die einer jeden Demotratie der Welt. Die erickung der russischen Revolution wurde den Frieden bedeuten e der Beraudung eines der kriecführenden Länder und würde die Welt vor eine neue Rachedrohung und vor neue Rüstungen es D⸗esbalb richte die Demokratische Versammlung, indem sie 4 Gedanken einer internationalen soztalistischen Tagung begrüßt, 28* Aufruf an die Demokratte der ganzen Welt, zu den Friedens⸗ aneregungen der russi chen Revolution beizutragen.
Das Büro der Versammlung beriet über den Aufruf Dan. Nachher gab der Präsident folgende Erklärung ab:
Die Demokatische Versammlung bestätiot den sesten Willen der anzen russtschen Demokratis, für die Verwirklichung eines Friedens ohne Annexionen und Ent'chädiaungen zu kämpfen, und druͤckt den gbunsch aus, daß dieser Wille in einer Kundgebung ausgedrückt wird, deren Wortlaut vom P äsidium der Versammlung festzustellen ist, tas zu diesem Zwecke durch Vertreter aller an der Versammlung be⸗ wigten Parteien ergänzt werden soll.
Die Versammlung nahm mit allen Stimmen gegen eine ben Vorschlag an unter dem Ruf: „Es lebe der internationale Friede.“
— Das vorgestern im Petersburger Stadthaus zusammen⸗ getretene Vorpa rlament wählte Tscheidse zum Vorsitzen⸗ den. Das Büro des Vorparlaments besteht aus zehn Mit⸗ liedern, unter denen sich die früheren Minister Awksentiew zund Tschernow sowie die Maximalisten Trotzky und Kamenew befinden. Der Vorsitzende schlug vor, den Bericht der Abvordnung des Vorparlaments über ihre Verhandlungen mit der Regierung wegen der Neubildung der Regierungs⸗ gewalt zu erörtern. Ein Vorschlag Tseretellis, in geheimer Sitzung zu beraten, wurde mit 105 gegen 70 Stimmen an⸗ genommen. 8 In der Geheimsitzung legte Tseretelli, obiger Quelle zufolge, den Gang der Verhandlungen der Abgeordneten der Demokratischen Versammlung, der Vertreter der Moskauer Industrielen und der Kadeltenpartei mit den Regierungs⸗ mitgliedern dar und teilte mit, daß die Besprechungen zu einer schnelen Verständigung über alle Fragen geführt hätten, nit Ausnahme der Frage der Verantwortlichkeit des Kabinetts dem Vorparlament gegenüber, die eine lange, lebhafte Erörterung hervorgerufen habe. Man habe sih auf eine Entschließung geeinigt, in der es heißt, das Vorparlament sei offiziell von der Regierung zusammen⸗ berufken und habe das Recht, die Regierung zu interpellieren, de Antwort erteilen müsse. Die Regierung sei formell und juristisch dem Vorparlament nicht verantwortlich, aber kein Kabinett könne ohne das Vertrauen des Vorparlaments be⸗ stehen. Tseretelli teilte ferner mit, daß die Bewilligung der Forderung der demokratischen Abgeordneten bezüglich energischer Schritte zur Ein berufung einer Versammlung der Ver⸗ bündeten zwecks Revision der Verträge unter Teil⸗ vahme von Abgeordneten der Demokratie zugesagt worden sei.
—Der Vollzugsausschuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrats hat einstimmig beschlossen, zum 2. November eine zweite Versammlung aller Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernabgeordneten einzuberufen.
Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat hat einen Entschluß ongenommen, worin gefordert wird, daß der Kriegsminister sofort die politische Propaganda im Heere wieder einführe und die Unverletzlichkeit aller Parteien an der Front gewährleiste.
— Nach Meldungen der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ hat die Hauptversammlung des Eisenbahner⸗ ausschusses im Moskauer Bezirke der Ansage des Aus⸗ schusses zugestimmt und erklärt, dieser Entschluß sei nicht gegen das Staatsinteresse, denn die Weigerung der Regierung, die Forderungen der Eisenbahner zu bewilligen, bedrohe die Eisenbahnen mit Anarchie, die dem Lande unwiederbring⸗ lihes Unheil zufügen würde. Zugleich erklärte die Ver⸗ sommlung die der Front dienenden Eisenbahnlinien als außer⸗ halb des Ausstandes stehend. Der Moskauer Ausstandsaus⸗ shuß hat Kerenski telegraphisch mitgeteilt, daß die Eisen⸗ bahner, die sechs Monate geduldig auf Brfriedigung ihrer Forderungen gewartet hätten, jetzt die Regierung für die weiteren Ereignisse verantwortlich machen. Darouf hat Kerenski am 5. Oktober, Abends den Ausschuß des Allgemeinen Eisen⸗ tahner⸗Verbandes verständigt, daß die Forderungen am 9 Oktober erfüllt werden würden, und ihn gebeten, den Ausstand abzusagen. Die Angestellten der wichtigen Wladi⸗ lawkas⸗Bahn und anderer Bahnlmien faßten eine Ent⸗ schießßung gegen den Ausstand. Am Nachmittag des 6. Oktober gab der Streikausschuß der Eisenbahner ein Kundtelegramm aus, durch das befohlen wird, auf allen Strecken am 7. Oktober Mitternachts den allgemeinen Ausstand beginnen zu lassen. Das Telegramm teilt mit, daß jeglicher Personen⸗ und Güterverkehr außer den Militär⸗ und Proviantzügen eingestellt werden soll. Alle Verwaltungs⸗ beamfen sollen auf ihrem Posten bleiben und nur die unum⸗ gänglich notwendige Arbeit verrichten. 8 — Wie die, St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ aus Hel⸗ sirgfors meldet, sind folgende Gesetzentwürfe veröffentlicht worden: erstens, ein Entwif der Finnland zur Republik erklärt, zweitens, ein Entwurf, der die Beziehungen zwischen Rußland und Finnland regelt. Beide werden einer Prüfung durch den Landtag unterzogen werden. Der zweite Entwurf wird überdies der Genehmigung der Verfassunggebenden Versammlung Rußlands unterworfen werden. Das erste Gesetz besagt; Die gesetzgebende Gewalt steht dem Landtag und dem Prösidenten der Republik zu, die Vollzugsgewalt dem Präsidenten unter Mitwirkung des Staatsrats. Es wird das allgemeine Wahlrecht eingeführt. Der Präsident triit sein Amt am 28. April an. Der Präsident führt den Oberbesehl über die finnländischen Streitkräfte in Friedenszeiten. Die Fragen bezüglich der Beziehungen zur russischen Regierung werden durch den Präsidenten in Uebereinstimmung mit dem Ministerrat ge⸗ regelt. Die Minister ernennt der Präsident. Die all⸗ gemeine Dienstpflicht wird im ganzen Lande eingeführt. Die gegenwärtige Regierungsform ist das Grundgeset, das
allzen
betreffend die Beziehungen zu Nußland besaat: Finnland bleibt mit Rußland vereinigt, hat aber eigene Verfassung, eigene Re⸗ gierung und unabhängige gesetzgebende und vollziehende Ge⸗ walten. Die Fragen Krieg und Frieden sind gemeinsam und verbindlich für beide Länder, fie werden geregelt gemäß den Staatsgrundgesetzen Rußlands. Verträge mit fremden Staaten werden von Rußland eingegangen, wenn dieses sein Recht nicht an die Regierung Finnlands abtritt.
Italien.
Dcas Amtsblatt enthält ein Dekret, das für den November die Einziehung alles Silbergeldes italienischer Währung verfügt. Zum Jahresende werden die Silberscheidemünzen ganz außer Umlauf gesetzt. Wer mehr als 10 Lire Silber⸗ geld zurückbehält, hat Geldstrafen von 50 bis 1000 Lrre zu gewärtigen. Zur Umwechselung werden 300 Millionen Schatz⸗ scheine zu ein und zwei Lire ausgegeben.
„— Der „Avanti“ erfährt aus Andria (Apulien), daß die dortige Landbevölkerung die Regierung durch Unruhen auf ihre traurige Lage aufmerksam zu machen suche. Die Bauern seien infolge der Vernachlässigung durch die Großgrundbesitzer ausgehungert. Apulien, einst eine der reichsten Korngegenden Italiens, sei heute vollständig unbebaut.
Spanien. Der Ministerrat hat nach einer von der „Agence Havas“ verbreiteten amtlichen Meldung beschlossen, den Belagerungs⸗ zustand in Spanien aufzuheben. vD
Niederlande.
Aus einer sehr ausführlichen amtlichen Mitteilung der Regierung über den Stand der Verhandlungen mit England wegen des Auftretens englischer Kriegs⸗ schiffe gegen deutsche Handelsschiffe bei Bergen op Zoom am 16. Juli wird vom Haager Korrespondenz⸗ büro mitgeteilt, daß die holländische Regierung sich schließlich, allerdings unter Verwahrung und mit Vorbehalt aller Rechte, einverstanden erklärt hat, die Frage der Auf⸗ bringung von vier deutschen Schiffen dem Urteil eines bri⸗ tischen Prisengerichts zu unterwerfen. Wegen der gestrandeten Schiffe „Renate Leonhardt“ und „Lavinia“ hat England sich entschuldigt. Holland hat für die Beschießung Schadenersatz und außerdem Antwort auf den Einspruch gegen das Nieder⸗ fallen von Geschossen auf niederländischem Boden bei dem An⸗ griffe auf die deutschen Schiffe verlangt.
— Bei den zwischen niederländischen und deutschen Unterhändlern geführten Verhandlungen über die Ein⸗ fuhr von Steinkohlen und die Regelung anderer wirtschaftlicher Fragen ist man nach einer amtlichen Meldung des oben genanten Korrespondenzbüros zu einer grundsätzlichen Uebereinstimmung gelangt. Die Vereinbarungen werden den beiden Regierungen zur Genehmigung unterbreitet werden, zu welchem Zwecke die deutschen Unterhändler nach Berlin reisen werden. Inzwischen wird man Maßregeln treffen, um mit der Anfuhr von Stein⸗ kohlen beginnen zu können.
Ein Amsterdamer Preßbüro erfährt hierzu, daß Deutsch⸗ land bereit sei, monatlich 200 000 t deutsche und 50 000 t belgische Koble an Holland zu liefern. Das Kohlenabkommen sei nur ein Teil eines umfangreicheren wirtschaftlichen
ͤꝑ1A1A4A4“
Die norwegische Handelsflotte hat nach der „Ber⸗ lingske Tidende“ im September einen Zuwachs von 12 000 Tonnen und einen Verlust von 34 000 Tonnen zu verzeichnen. Sie zählt gegenwärtig 3265 Schiffe von zusammen 2 126 000
Tonnen. Amerika.
Der amerikanische Kongreß hat sich vorgestern nach⸗ mittag vertagt.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 6. Oktober, Abends. (W. T. B.) Im Besten bei regnerischem Wetter nichts Besonderes. Im Osten örtliche Kämpfe bei Sereth in der Bukowina.
Ddie ungeheuren blutigen Verluste der Engländer bei ihrem ergebnislosen Entscheidungskampf am 4. Oktober be⸗ stätigen sich. In die dichten Massen der tiefgegliederten eng⸗ lischen Sturmtruppen — allein beim Frühangriff wurden rund 100 000 Mann auf einer Breite von 15 Kilometern ein⸗ gesetzt — schlug unser vernichtendes Sperr⸗ und Abwehrfeuer, von dem auch die dichtauf folgenden feindlichen Reserven ge⸗ faßt wurden. Im späteren Verlauf des Kampfes räumte unser von vielen Stellen aus einsetzendes uö“ furcht⸗ bar unter den englischen Sturmkolonnen auf. Dasselbe Schick⸗ sal erlitten bei dem zweimaligen abendlichen vergeblichen An⸗ sturm westlich Passchendaele und beiderseits der Chaussee Ypern-— Menin die erneut in den Kampf geworfenen frischen Kräfte des Feindes. Die englischen Berichte versuchen dem eigenen Volk die Verluste als „unglaublich gering“ darzu⸗ stellen, wie die „Daily Mait“ sich ausdrückt. Die Berichte über die englischen Verluste sind allerdings unglaublich. Den stereotypen Behauptungen dieser Berichte steht eine öffentliche Zusammenstellung der englischen Verluste gegenüber, nach der die Verluste der großen Kämpfe im August und September über die Maßen hoch gewesen sein müssen. So betrug die Zahl gefallener, verwundeter und vermißter Offfziere an einem Tage 511, am anderen Tage über 400. Diese Zahlen bedeuten die größten Offiziersverluste, die während des ganzen Krieges an einzelnen Tagen gemeldet wurden.
Am 5. Oktober steigerte sich an der Flandernfront nach vorübergehend wechselnd starkem Störungsfeuer von Mittag ab die Artillerietätigkeit auf dem Kampffelde von Poelkaäpelle bis zum Kanal bei Hollebeke zu heftigen Feuer⸗ überfällen und ging gegen Abend mehrfach zum Trommel⸗ feuer über, das besonders zwischen Zonnebeke und Gheluvelt von besonderer Stärke war. Feindliche Infanterieangriffe erfolgten nicht. Schwächere Patrouillen, die westlich Poelkapelle und nordwestlich Becelaere vorgingen, vurden abgewiesen. Während der Nacht hielt zwischen Langemarck und Hollebeke das feindliche Zerstörungsfeuer in großer
Stärke an. 8 Belgische Ortschaften und Städte weit hinter der Front
bei zeitmeise lehhafterem Feuer weederholt Patrouillen abgew esen. Vellers⸗Plouich Gefangene ein.
unserer heftiges Trommelfeuer über. Ein ebe Angriff französischer Stoßtrupps scheiterte in unserem Sperr⸗ feuer.
Regen die Gefechtstätigkeit tagsüber geringer. trupps 300 Meter Breite und brachten eine grötzere Anzahl Gefangene ein. An weiteren vier verschiedenen Stellen der Verdunfront kehrten unsere Patrouillen ebenfalls mit über 20 Gefangenen aus der feindlichen Stellung zurück.
Dojransee feindliche Erkundungsabteilungen abgeschlagen. gleichen scheiterte ein englischer Teilvorssoß n Dojransees bei Akindzali nach lebhaftem Kampf.
Im Artois und in der Gegend St. Quentin wurden vorgehenoe feindliche
Eigene Patrouillen brachten nördlich
Nordöstlich Reims ging nach tagsüber starkem Beschuß Stellungen gegen 7 Uhr 30 das Feuer in kurzes, Ein bald darauf erfolgender
Beiderseits der Maas war bei stürmischem Wetter und Unsere Stoß⸗
öüstlich Samogneux feindiche Gräben in
nahmen
An der Ostfront lebte stellenweise, besonders an der
unteren Donau, die Artillerietätigkeit auf.
und am
D Des
In Mazedonien wurden östlich des 6 00 ordöstlich des
Großes Hauptquartier, 7. Oktober. (W. Westlicher Kriegsschauplat. 8 Bei Regenfällen und Wind blieb die Gefechtstätigkeit bei fast allen Armeen gering. 1“ In Flandern lag starkes Störungsfeuer, durchsetzt mit einzelnen heftigen Feuerstößen, auf dem Kampffelde zwischen Poelkapelle und Zandvoorde. Vor Verdun lebte auf dem Ostufer der Maas die Feuer⸗ tätigkeit zeitweilig auf. Erkundungegefechte riefen dort und in mehreren anderen Abschnitten vorübergehend eine Steigerung des beiderseitigen Feuers hervor. 1 8 Die Auswertung von Lichtbildaufnahmen unserer Flieger bestätigt, daß unsere Bombenangriffe auf die Festung Dün⸗ kirchen starke Zerstörungen in mehreren Stadt⸗ vierteln, besonders an den Hafen⸗, Speicher⸗ und Bahynanlagen verursacht haben. Empfindliche Hemmungen des englischen Nachschubes werden dadurch erreicht worden sein.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Front Prinz Leopold. Nordöstlich von Riga, bei Dünaburg und am Z brucz bekämpften sich mehrfach die Artillerien lebhaft.
Front Erzherzog Joseph. 1 In der Bukowina griffen die Russen unter Einsatz von Panzerkraftwagen unsere Stellungen bei St. Onufry und Waschkoutz av. Der Feind wurde durch Feuer abgewiesen, aus Waschkoutz durch Gegenstoß deutscher und österreichisch⸗ ungarischer Truppen vertrieben. Gefangene blieben in unserer Hand. “ Heeresgruppe Mackensen. lebte am unteren Sereth und bei Tulcea die Kampftätigkeit der Artillerien auf. Mazedonische Front
Nichts Wesentliches. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
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Berlin, 7. Oktober, Abends. (W. T. B) e“ In Flandern am Nüsnn sich egesbes Feuerkampf 1 Langemarck und Zonnebeke. zwische den en Fronten nichts Wesentliches. Auch am 6. Oktober haben die Engländer ihre Infanterie⸗ angriffe nicht wieder aufnehmen können. Im E“ auch der Artilleriekampf an der Flandernfront nach. Stärkeres Feuer lag nur zeitweise in Gegend nördlich des Nieuportkanals und auf dem Abschnitt Poelkapelle — Zonnebeke. Trotz der ge⸗ ringen rein örtlichen Erfolge, die mit so ungeheuren blutigen Opfern erkauft wurden, versuchen die Engländer die letzte Flandernschlacht als „größten Sieg seit der Marneschlacht darzustellen. Ein Blick auf die Karte genügt, um den gänz⸗ lichen Mißerfolg der letzten riesenhaften Anstrengung der Engländer klar erkennen zu lassen. In dem Gewinn eines Streifens zertrommelten Trichterfeldes und einer im Ver⸗ hältnis zu der Größe und Breite des Angriffs verschwindend kleinen Zahl an Gefangenen besteht dieser fogenannte Sieg, den die Engländer dem eigenen Volk und der Welt vortäuschen wollen. 1 Im Artois und in Gegend St. Quentin steigerte sich stellenweise die lebhafte Feuertätigkeit wiederholt zu einzelnen särkeren Feuerüberfällen. Auch in der Champagne lag tags⸗ über auf unseren Stellungen in Gegend Souain gesteigertes seindliches Feuer. Nordwestlich Tahure wurde eine vesiger⸗ gehend eingedrungene feindliche Patrouille durch Gegenstoß vertrieben. 8 Beiderseits der Maas war die Feuertätigkeit tagsüber bei schlechter Sicht mäßig. In Gegend östlich Samogneux haben sich örtliche Kämpfe entwickelt. Hier blieb auch Nachts das Feuer zeitweise lebhafter. Südlich des Sereth griff der Feind nach einstündiger starker Artillerievorbereitung unsere Stellungen vom Sereth⸗ fluß bis St. Onufry mit starken Kräften unter Tankoerwendung an. Der Anariff wurde abgeschlagen und vorübergehend ein⸗ gedrungener Feind im Gegenstoß geworfen, wobei Gefangene in unserer Hand blieben. Die dortigen Stellungen sind restlos
in unserer Hand.
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Großes Hauptquartier, 8. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. b Die Kampftätigkeit in Flandern lebte gestern von Mittag bis zum Abend zwischen dem Houthoulster alde und der Straße Menin — Ppern erheblich auf. Starkes Trommel⸗ feuer ging englischen Teilangriffen voran, die sich gegen einzelne Abschnitte der Kampffront entwickelten. Die vom Gegner angesetzten Sturmtruppen kamen nirgends vorwärts;
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die alte Regierungsgewalt aufhebt. Das zweite Gesetz
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unsere Abwehrwirkung hielt sie im Trichterfeld nieder.