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n politischen Charckier der Das bewrisen nich Ein Flugblatt
3 8 b 1½ Mor’r ven. t.) Darin heißt es, zu
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„Himmel ndie Mummelgreise das 8 n. den Rücken. Gegen eine Linheitliche Politik im Heere wäre an sich nichts ein⸗ zun enden, es sind darin alle Parteien vertreten, und eine ein itige Politik kann nur die Unzufriedenheit im Heere vermehren. igen Le’stungen des Heeres sind vollbracht worden, obwohl Sehnsucht nach dem Frieden hat. Die Annexionswut ni Oradrat der Entfernung von der Front zu. Die alldeut gitation ist geeignet, in den Soldaten de Empfindung aufkommen lassen, daß unter ihren Vorgesetzten Männe: sind, die den Krieg r den Zweck der Verteidigung hinaus verlängern wollen. Darin ich eine große Gefahr. Diese Agitation wird zwe fellos mit mung des Kriegsministers betrieben. Die Einleitung, die er Agitationsbuch mitgegeben hat, ist weiter nichts als eine Po⸗ lemik gegen den Beschluß Reichstages, und wie steht es nun mit dem Reichskanzler? Die Politik der Reichstagsmehrheit ist doch auch seine Politik, wie seine Antwort auf die Papstnote bewe st. Die Ant⸗ wort auf die Papstnote war gute Arbeit, möge diesmal das Schwert ist bisher ein unbeschrie die Vermutung der Redlichkeit für sich hat. Der Vorwurf der 3 deutigleit würde ihn wenn er die alldeutsche Agitation guthieße. In seinem und im 5 sse des Volkes müßte er sich gegen diese Agitation erklären. Er wollte sich die Führung nicht aus der Hand nehmen lassen. Wir geben ihm hierm’it dazu Gelegenheit. Von seiner Stellungnahme wird für das Wohl des Landes unendlich
vpiel abhängen. (Lebhafter Beifall b. d. Sez.)
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diese dunklen Machenschaften — (Erneut
Zuruf), daß alle diese dunklen 1—
werden; aber sie finden doch i
Ich habe den Ausdruck nicht gehört. Ich bin nd Zurufe von den Sozial⸗
Lmokraten.
hineingetragen — (Zuruf.)
Wir wissen, daß feindliche Agenten mit vielen Mitteln über das Ausland darauf bedacht sind, Zwietracht und Schwanken in unserem Volke hervorzurufen. (Sehr richtig! rechts. Zurufe von den Sozial⸗ demokraten.) Die alten Mittel, die schon seit Jahrhunderten in den Kämpfen Deutschlands dann eine Rolle gespielt haben, wenn der äußere Feind sich überzeugen mußte, daß er mit seiner Waffengewalt ihm nicht gewachsen war — (Sehr richtig! rechts. Lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.) Es genügt natürlich nicht — — (Andauernde Unterbrechungen von den Sozial⸗ demokraten. — Glocke des Präsidenten.)
Es genügt natürlich nicht, daß dieser Unterricht und diese Auf⸗ klärung im Heere draußen stattfindet, sie muß auch im Heimatsheere stattfinden; denn zwischen beiden findet eine beständiger Wechsel statt, und das Heimatheer steht in viel näherer Berührung mit dem Volke und wind durch alles, was dort vorgeht, mehr beeinflußt. Deshalb ist auch diese Aufklärungstätigkeit nach denselben Grundsätzen für die Heimatbehörden und das Heimatheer bestimmt. Nun weiß ich, daß gerade beim Heimatsheere die Grenzen überschritten sind, und daß vieles, was keineswegs in diesen Richtlinien vorgesehen ist, vor⸗ gekommen ist. Aber es wird nicht geduldet. Sobald es bekannt ge⸗ worden ist, ist dagegen eingeschritten. (Zurufe von den Sozialdemo⸗ kraten.)
Da ich persönlich vorhin mit der Broschüre und meinem Vor⸗ wort dazu erwähnt worden bin, so möchte ich bitten: lesen Sie sich die Broschüre einmal genau durch! Sie kommt auf etwas ganz anderes hinaus, als wovon da die Rede war; denn darin wird dem Gedanken Ausdruck gegeben, daß durch das Vorbild unserer feld⸗ grauen Kameraden im Felde das Volk an Stärk und sich
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daran ein Muster nehmen soll. (Bravo! rechts.) Von Kriegszielen ist darin gar nicht die Rede, dies schließt der betreffende Versasser ausdrücklich aus. Er sagt: wir wollen uns gar nicht über Kriegsziele streiten — und er nennt sie nicht.
Unsere Feinde haben natürlich zu denselben Mitteln gegriffen; auch sie haben derartige Aufklärungstätigkeit in ihren Heeren besorgt. Es liegt mir eine Verfügung vor, gezeichnet vom General Pötain aus dem Juni dieses Jahres, durch die er in ähnlicher Weise auf die Stimmung in der Armee einzuwirken sucht. (Zurufe von den Sozial⸗ demokraten.) Interessant ist dabei für uns nur der Umstand, daß er dabei die Schwierigkeiten erwähnt, die im Lande herrschen und die Deutschland schon seit geraumer Zeit geduldig in seinem Lande ertrüge, ferner den Einfluß des U⸗Bootkrieges, der das Land sast ganz ab⸗ geschlossen habe. (Hört! Hört! bei den Nationalliberalen.) Er schließt dann mit der Mahnung an die Soldaten, alle diese Schwierigkeiten würden keineswegs verschwinden durch einen lahmen Frieden, wie er sich ausdrückt. Meine Herren, ich kann es den Franzosen nicht ver⸗ denken, daß sie dieselben Mittel gebrauchen. Sie wollen eben den Siegeswillen und den Siegesmut in ihrer Armee aufrecht erhalten. Bei uns wird dasselbe Ziel erstrebt. Diese ganze Aufflärungstätigkeit, die, was ich ohne weiteres zugebe, von vielen unteren Stellen nicht richtig gehandhabt ist, hat den Zweck allein, in unserer Armee den Geist zu erhalten, mit dem sie in den Feldzug hineingetreten ist. (Bravol rechts.) Eine Armee, der der Siegeswille und die Sieges⸗ uversicht sehlt, ist ein unbrauchbares Instrument (Sehr richtig! echts); man kann sie beiseite lagen urd dem Feinde das übrige über⸗ assen. Da wir aber das nicht wollen und Sie alle es auch) nicht wollen, so werden wir eben diese Aufklärung in dem Sinne in unserer Armee fortsetzen. (Lebhaftes Bravo rechts — große Un⸗ ruhe links.)
Eine ganze Reihe von den Voraussetzungen, die der redner gemacht hat, und wo er vielleicht meine Zustimmung warlet hat, kann ich leider nicht bestätigen. Ich beschränke mich au das in der Beantrortung der Interpellation, was das Heer angebh,⸗ Eine Agitation zu politischen Zwecken wird neder von mir noch von der Hceresleitung geduldet in der Armee. (Heiterkeit bei
n Sozialdemokraten.) Meine Herren, es hat schon viel Mühe ge⸗
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8 ostet, die paor unbedeutenden Beispiele zusarnmenzufochen, mit denen er Vorredner die Interpellation begründer hat. (Große Unruhe
8 2 1 8 — 1
und lebhafte Zurufe bei den Sozialdemokraten. — Glocke des Prösidenen.) Eine Aufklärung in der Armee hat von Anfang des Krieges an stattgefunden und findet noch statt. Sie bewegt sich aber nach ganz anderen Richtungen und Zielen. ruhe. — Glbocke des Praͤsidentem.) Als zu Beginn des Krieges die n der Begeisterung im Velke und im Heere noch hoch gingen, d klärung beschränken auf das, was vom Feirnde zu sagen war. Als
schwerer, drößer und ebenso auch die arer wurden, da mußte sich die Auf⸗ 7. Die Lügen des Feindes waren um den ganzen Erdball durch die er uns die Schuld des Kriege zuschie sen wollte. Soldat mußte aufgeklärt werdon über i b 3 aufgeklärt werden über die Absichten mußte aufgeklärt werden über die Folgen eines (Sehr richtig! rechts.) Auch die Verhältnisse in ie er ja auf Urlaub wiedersah, mußten ihm klargelegt Gründe der Einschränkungen, die dort stattfinden Mittel, mit denen man den Nöten in der Heimat Er hätte ja sonst, wenn er auf Urlaub kam, sein Land gar nicht verstanden. (Sehr wahr! rechts.) Auch seine persön⸗ lichen Verhältnisse mußten berücksichtigt werden. Alles das, was zu seinem Besten geschehen konnte mußte, sollte er wissen. Er mußte unterrichtet werden über die Versorgungsansprüche, über die Familienzahlungen, über das, was für ihn nach dem Kriege geschehen sollte. Alle diese Angelegenheiten wurden in den Kreis dieser Unter⸗ richtsstunden gezogen. — Meine Herren, außerdem mußten aber auch ganz andere Dinge getrieben werden, denn unsere Soldaten, unsere Armee hungerten nach geistiger Nahrung (große Unrohe bei den Sozialdemokraten — Glocke des Prösidenten), und sie ist ihr in reichem Maße zuteil geworden. Alle Elemente, die sich in der Armee vereinigt finden und die die⸗berufensten Vertreter von Wissenschaft, Kunst und allen mög⸗ lichen Gebieten waren, haben sich freiwillig in diesen Dienst gestellt. Sehr richtigt rechts.) Die oberste Heeresleitung hat nach Prüfung aller der Mittel, die bei den einzelnen Heeresgruppen Zwecken verwendet wurden, selber allgemeine Richtlinien herausge⸗ geben. Die Mittel, die angewendet wurden, waren ungefähr überall
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mußten, und di begegnen wollte.
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dieselben, nämlich Vorträge, Musik, Theater, Kino, Druckschriften und Hcereszeitungen. In den Richtlinien, die der Herr Vorredner 38 9 Soeresleitn „saeaeben bat, ist erwähnt hat, und welche die Heeresleitung herausgegeben hat, ist (Lachen bei den Sozialdemo⸗
90 allen
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nicht ein Wort von Politik zu⸗ kraten.) Es sind da ganz andere Gmundsätze aufgestellt, die denen, die danach zu arbeiten hatten, als Richtlinien dienen sollten. Nun, meine Herren, verhehle ich mir gar nicht, daß viele im⸗ pulsive Naturen die Grenze überschritten hoben. Daͤgegen ist fofort eingeschritten, wo es bekannt wurde. Ich kann nur dem Herrn Ab⸗ geordneten D. Naumann sehr dankbar sein, der in einem Artikel seiner Zeitschrift auf das ganz Natürliche und Unwesentliche derartiger Entgleisungen hingewiesen hat. Es ist ganz klar, daß ein gerader, aufrechter Soldat, impulsiv vielleicht, keine Rücksicht nimmt auf andere Dinge, aan wenigstem „zf Pelitik (Lachen bei den Sozialdemo⸗
aten), und er wird sehr offenherzig seine Ansicht äußern, besonders dann, wenn er mnebem sich und um sich ganz andere Agitationen sieht. (Hört, hört! rechts. Zurufe von den Sozialdemokraten.) Vor kurzem hat der Feldmarschall von Hindenburg durch unzweideutige Worte ein Lügengewebe zerstört, das sich um seine Person gewunden hatte. Jetzt gehen andere Dinge um, die seine Worte abschwächen sollen. Es wird verbreitet, daß Frischen ihm und seinem Generalquartier⸗ meister Ludendorff weitgehende Differenzen in bezug auf die Br⸗ urteilung unserer Lage bestehen. Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.)
Auch diese Lüge hat kurze Beine. Es gibt im Deutschen Reich nicht zwei Leute, die so in ihrer Ueberzeugung eins sind wie der Generalfeldmarschall von Hindenburg und der Generalquartiermeister Ludendorff. (Lebhaftes Bravo rechts. Erneute Zurufe von den Sozial⸗ demokraten.) Auch andere Dinge gehen um. Vor einigen Tagen ist mir ein Blatt in die Hand gegeben, das sich an die deutschen Frauen richtet: sie werden aufgefordert zu seiner größtmöglichen Verbreitung. In diesem Blatte werden selbst unsere alten toten Helden aus dem Deutsch⸗Französischen Kriege mit Schmutz beworfen. (Unruhe rechts. Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ebenso wagt man auch, die Führer im jetzigen Kriege, besonders wieder unseren verehrten Feld⸗ marschall zu verdächtigen, als habe er persönliches Interesse an einer Fortführung und Hinziehung des Krieges. (Große Unruhe rechts. Lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten.) Meine Herren, diese Maͤchenschaft richtet sich selbst. (Große Unruhe und Zurufe bei den Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.)
Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Helffer ich: *)
Auf Antrag des Abg. Ebert (Soz.) findet die Be⸗ sprechung der Interpellationen statt.
Abg. Trimborn (Zentr.): Ich habe im Gegensatz zum Kriegs⸗ minister den Eindruck, daß eine Fuüͤlle von Material von dem Inter⸗ pellanten beigebracht ist. Auch uns sind von den Parteifreunden im Heere zahlreiche Nachrichten gekommen, die von der politischen Agi⸗ tation zugunsten der alldeutschen Propaganda durch militärische Stellen melden. (Hört, hört! links.) Im Heer hat g undsätzlich jede amtliche Agitation zugunsten oder ungunsten einer politischen Partei zu unterbleiben. (Sehr richtig! im Zentrum.) Sie ist dem Heer in höckstem Maße schädlich. Dadurch wird die Armee nach und nach politisiert. Das wäre das größte Unglück für die Armee und für das Vaterland. Das beweist uns Rußland. Nur wenn in der Armee sich eine politische Agitation bemerkbar machen würde, die die Unter⸗ grabung der Disziplin zum Ziele hat, so ist es Recht und Pflicht der militärischen Vorgesetzten, zunächst mit Aufklärung, gegebenenfalls auch mit der ganzen Strenge des Cesetzes ihr entgegenzutreten. (Sehr richtig! im Zentrum.) —u8 aber zu bemerken, daß die Antworten militärischer Stellen auf Begrüßungstelegramme politisch ausge⸗ schlachtet sind. (Zustimmung links.) Die militärischen Stellen, sollten doch mit größerer Vorsicht verfahren. Hindenburg gehört dem ganzen Volk, keiner cinzelnen Partei. (Lebhafter Beifall.) Die Aufklärun im Heere darf nicht Politik und namentlich nicht Polemik enthalten. Die Meutralität darf dabei nicht verletzt werden. Das zwischen Hin⸗ denburg und Ludendorff keine völlige Uebereinstimmung herrschen soll, davon habe ich nieomals irgend etwas gehört, im Gegenteil, daß zwischen ihnen das vellste Einvernehmen besteht. Durch Herein⸗ ziehung von Kindenburg wird der Streitpunkt nur verschoben. Zum (Schluß fuͤhrte der Kriegsminister aus, der Siegeswille und die Siegeszurersicht müsse in der Armee gewahrt werden. Zugegeden, gber das darf nicht in der Weise geschehen, daß die polilische Zwie⸗ tracht in die Armee hineingetragen wird und große Parteien im Lande rerletzt werden; das kann nur diesen Siegeswillen und diese Sieges⸗ zuversicht in der Armee schwächen. Nicht mit leichtem Herzen, sondern mit Nachdruck, mit Ernst, mit der ganzen militärischen Energie muß den Ausschreitungen in dieser Richtung entgegengetreten werden. Die rüch'“chtsklose Agitation für die Vaterlandsparter hat, wie es scheint, allerr ings bereits auf die Armee übergegriffen. Das „Berliner Tage⸗ blatt“ hat darüber eine große Zahl genauer Angaben gemacht. Es besteht die Gefahr, daß auch militärische Stellen sich auf diesen Weg verlieren; vach den Darlegungen des Kolle en Landsberg ist diese Ge⸗ fahr schon in großem Umfange zur Wirklichkeit geworden. Jedenfalls
*) Die Rede des Staatsfekretärs des. Inrern, Staatsministers Dr. Helfferich kann wegen versväteten Eingangs des Stenogramms
(Große Unruhe und Zurufe bei den
. . kegk so viel Marerial vor, daß Rechten gesehen werden muß. 8 F. Wterlandspartei erscheint uns durchaus unzulässig,
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r. Helfferich gescheben ist. eibeit . ” Betatigung anzutasten, fällt uns gar ni iner Bedingung
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b 8 * . liche flicht.
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ie Unterscheddung zwischen nationalen und antin gfreundlichen und reichsfeindlichen Parteien.
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wo wir von einer ganzen erlin
welche das öde wieder beleben mußte. die vaterländischen — braucht. Der Frieden, den dun erfrieden bezeichnet.
ein Verzichtfrieden, es ist der Frieden. 1b söhnung der Völker, wie ihn Graf Czernin so meist⸗ Tagen umschrieben hat. Die deutsche Vaterlandsp
(Sehr richtig!) E
sondern eine Oppositionspartei. )) als zi
stützung dieser Partci würde die Regierun⸗ lassen, und das
lande stützen. Einstimmig bin ich beauftragt von
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SeEwmSriüg; nosparcer
lehnt haben und ablehnen zutreten. berechligten Anlaß geben b Gebot der Stunde: Nicht Zwietracht, sondern stellen uns entschlossen und auf die Papstnote, um so da Vaterlande einen ehrenvolle
Abg. Dr. Thoma (nl.): Die neugegründe landspartei hat in den bisherigen Ausf eingenommen.
8 4
n Frieden zu sichern.
Wir stehen ihr völlig neutral
landspartei, wie diese Neugründung, sie weiß sich
der Oeffentlichkeit unterbreitet hat; es sind das g ern
Dinge, die nicht nur jeder Nationalliberale, sonder rale dem Vaterlande zu dienen geglaubt, indem
dern auch Zentrumsleute und Freisinnige in he dürfen die Möglichkeit der Organisation keinem auf der pazifistischen der “ angestrebt wird. eine 8 welcke die Gegner der Friedensresolution der dustrie usw. Nur zur Erreichung re Ziele sind Nationallibe
die Partei verlassen, wen üre. A Bezeichnung „Partei“ eine verfehlte. Es hätte dische Partei“ — jedem an, daß er nach seiner besten Ueberzeugung dienen sucht. G. tagsbeschluß durchaus nicht der Ansicht, daß ist Fn Creigrissn legen. Es gilt jetzt, daß wir ammenstehen Feind nicht nachgeben will. Der Verein ist glückli
Ingelegenheit des Volkes, 1 Angel Partei. Was den Gegenstand selbst betrifft, so dazu höchst einfach. Wir mißbilligen jeden M
denkende. Wir finden uns einig mit dem Vorred pellanten, daß wir jede Kommandierung mißbillig gern gehört, daß die wäre, als es heute geschehen ist. Truppe in geeigneter Weise muß 92 tung der Kriegs⸗ und Siegesstimmung ist unanfe mit dem nötigen Takt geschehen. Ganz ohne nicht ab, aber die Parteipolitik muß ausgeschlossen
muß in die Hand 8 9
beitragen werden. (Beifall.) Abg. von Gräfe (dsons.): Es mutet eigena
vollständig versagt. Ich habe das Gefühl, daß die Angriffen von der anderen Seite vorbeugen sollen.
doch nur ein Recht zur Beschwerde, wenn
rung parteipolitisch und einseitig wäre. Ich habe Schatten eines Beweises dafür gefunden. Der
Interpellation Anlaß geben. Es ist ein Anlaufen
Alldeutschtum, als Vaterlandspartei bezeichnen. Partei oder Freihhn ist durch diese Erklärung de wie bevorzugt worden? (Große Unruhe links.)
Wer gehört dazu? Es werden von ihnen solche ver nationales Deutschtum vertreten. Die Regierung Stellen recht eigenartig vorgegangen, so hat sie „Deutschlands Ernecuerung“ sogar in Zitaten B vorgenommen, nur um die Sozialdemokratie in
Interpellation vorzunehmen. Die Stimmung vie
die Norteliff⸗Presse das Ausland mit verlogenen
demselben Sprachschatz den deutschen Michel an führen und den Blick von den Dingen abzulenken
2
war erwacht. Die Arbeiterschaft befreite
fluß, den die Führer auf sie ausübten. Das hat
aber der frische Bewgungskrieg zum Steben Jam im Stellungskampf,
erst morgen Wortlaut mitgeteilt werden.
Die Rede Landsbergs hatte keine Spur von
Kundgebung vom 19. Juli arbeitet, ist keine Stütze der Regierung ausdrücklich zu erklaren, daß sämtliche 81“ es abge⸗
einmütig auf den Boden der Ant 3 Unserige dazu beizutragen, dem deutschen (Lebhafter Beifall)
unterschreiben kann; und deshalb haben auch zahlreiche
Bewegung geschieht. Ich sehe in. landspartei nur eine Organisation des Protestes gegen die Art, wie Es ist eine Reaktion gegen eine Agitation,
wo es sich darum handelt, im Heere und in der H d
klärung zu schaffen, ich mich gewissermaßen in die Defensive sürhmm
sehe. Leider hat die Aera Bethmann Fenxhen dieser Au j
in gewissen Volkskreisen, gegen die Ueberspannung der schen Agitation; es war ein Anlauf, was Sie in Ihrer Presse Ae
schonen. Wir hätten auch allerlei Anlaß zu Beschwerden über Non. griffe. Aber all das veranlaßt uns nicht, das schwere Geschütz ein,
Vaterlandspartei verstehe ich sehr gut. Man fürchtet mit Rech im Volke eine Reaktion einsetzt (Heiterkeit. Sehr richtig! links) er
Jede amtliche Begünstigung diese
LUise.
und wir ermw
die Behörden dieser Begünstigung aufs aller “ entgegen⸗ 0 8— 2 ¼ 8 eontschiedener s e8 gben durch den Staatsfekrots treten, kräaftiger und entschiedener, als es Coen Stbaatsfekreta
Fr. Helfferz Die Freiheit des Beamten und seiner 1 icht Lin, aber unter darf auf Untergebene irgendein Druck nen. Die neue Gründung bezeicknet sich ausdrücklich als Partei; solchen gegenüber ist strikteste Neutralität aller Behörden selbst⸗ d Name „Vaterlandspartei“ ist g⸗ et, andere Parteien herabzusetzen; er klingt. sehr bedenklich an
ausgeübt
ationalen, zrische Bes8 oll Unter
schen Umständen aus dem Burgfrieden werden? Wie unendlich ge⸗ fahrvoll erscheint eine solche Spaltung des Volkes in einer Zett, Welt von Feinden berannt werden? Der Ehrenvorsitzende der Vaterlandspartei, Herzo Johann Albrecht von Mecklenburg hat in einer Versammlung in 1 Zde Gerede von der schwarzen und roten I 1 Die deutsche Zentrumspartei steht viel zu hoch, als daß sie die Unterstellung, daß sie internationalen Rücksichten
„Worte gebraucht, Internationale
Interessen opfern würde, ernsthaft zurückzuweisen die Reichstagsmehrheit erstrebt, wird als Das müssen wir uns ganz entschieden ver⸗ bitten, der vom 19. Juli erstrebte Friede ist weder ein Hunger⸗, noch der Verständigung und We.
rhaft in den letzten
8 8 v artei, die gegen die wiespältig erscheinen
kann ihre Autorität weder im Inlande noch im Auk⸗
meinen Freunden,
als Mitglied be
Manckes harte Wort, zu dem gewisse Ansckuldigungen nir könnten, habe ich unterdrückt, folgend dem
Einigkeit! Wr Antwort
te deutsche Vater⸗
ührungen einen breiten Raun
gegenüber; meine
Fraktion ist sachlich und historisch mindestens ebenso gut eine Vater⸗
eins mit alledem,
was die deutsche Vaterlandspartei an wirklich vaterländischen Zielen
zum größten Teil jeder n Deutsche
Nationallibe⸗ sie sich der neuen
Partei anschlossen. Dies haben nicht. nur Nationalliberale getan, son⸗
llen Haufen. Wir
verwehren, wie es in der Vater⸗
efolgschaft der Ie⸗ iner vaterländischer
rale dem Verein beigetreten, und sie würden wenn es anders wäre. Allerdings ist schon die
der Anschein per⸗
mieden werden sollen, als solle hier durch die Bezeichnung „vpaterlän⸗ eine Scheidung vorgenommen werden. Wir nehmen von
dem Vaterlande u
Wir sind trotz unserer Gegnerschaft gegen den Reits⸗ sich eine unüberbrüchk⸗ bare Kluft im deutschen Volke befindet. Die ganze Friedensresolution den Ereignissen überholt, und wir können sie ruhig 2d acta ir alle zusammenstehen müssen, wenn der
cherweise von seiner
ersten Erklärung abgerückt, daß er keine Politik wirtschaftlicher oder anderer Art treiben will. Herr v. Tirpitz hat sich von rein vaterlärndi⸗ chen Rücksichten leiten lassen. Es handelt g um eine gemeinsane
nicht um eine Angelegenheit einer anderen
ist unsere Stellung ißbrauch des amt⸗
lichen Apparats, jede amtliche Begünstigung einer Partei, auch der Vaterlandspartei. Wir sind gegen jede Gehässigkeit gegen Anders⸗
ner und den Inter⸗ en, und hätten cuc
Abhilfe eiwas energischer Foggsichert worden Das Recht der Aufklärung ihr gewahrt werden. Die Erhbäl⸗
fklärung der
chtbar, nur muß sie
Politik geht es daten
sein, und man muß
sich von jeder Anfeindung des Reichstags fernhalten. Die Aufklärung eschickter Offiziere gelegt werden. Auch wir win⸗ schen, daß unsere Armee von jeder Zermürbung durch Parteipolist auch künftig frei bleibt. Auch der Abg. Landsberg und seine Freunte wollen die Stärkung des Siegeswillens. Bei gutem Willen wird des möglich sein, und ich hoffe, daß die heutigen Verhandlungen dall
rtig an, daß es jetz eimäat amtliche Auf⸗
klärum Angriffe der Linka Die Herren hätte
die Erklärung der Regi
heute auch nicht den Kriegsminister umg
Herr Dr. Helfferich haben nachgewiesen, daß es sich um Entgleisunge handelt, die überall vorkommen und die zu dem schweren Geschütz eine
gegen eine Reaktin pazifist
Welche politische r Regierung irgend⸗ Was ist alldeuisc folgt, die ein starkes ist auch an andern
in einem Artikel: ismarcks Streichung
Gefühlen 20 ihren C Mii,
cht, 7. eine
ler Kreise
Bewegung, die im ganzen Volke den ganzen Betrug offenbart, der durch eine nichtdeutsche Presse hervorgerufen worden
ist. Genau wie Schlagworten f.
die wahre Gesinnung Deutschlands versieht, hat jahrelang eine deut s Presse, die der Northeliff⸗Presse würdig an der Seite
staht, nil der Nase herumän⸗ versucht, die einn
Zorn erregen mußten. Man fürchtet, daß der Furor teutonicus dure- die Vaterlandsparteien wieder aufgeweckt werden könnte. inter⸗ wurde diesen internationalen Machenschaften der plutokratischen mr nationalen Presse auf einmal der Boden entzogen, und ich auf einmal von
Am 4. August
dieser Fur ferg Ein⸗
sich leider geände⸗
dieser natzonalen ud
diese Agitation leidet.
Vaterlandspartei übergegangen sind.
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und bom Butgfrieden. Wenn die Politik des Reichskanzlers don Beth⸗ mann Hollweg Sie (zu den Soz.) in den Sattel gehoben hätte, ich glaube, der Furor teutonicus vom 4. August würde heute noch bestehen. Der Bogen ist aber überspannt worden und die Gegenwixrkung entstand in der Volksseele. Keine einzige Partei hat bei der Gründung der Vaterlandspartei mitgearbeitet. Ich begreife die Sorge der inter⸗ nationalen Geldsccpolitiker über dieses Aufflackern des Deutschtums in der Vaterlandspartei. Es ist in einer Weise gegen das nationale Enpfinden eine Agitation betrieben worden, daß die höchste Zeit war, daß etwas dagegen geschieht. Keiner von ihnen hat doch einmal den Verzichtsfeieden in seine Konsequenzen klar dargelegt. Mit einer folchen Vogelstraußpolitik werden wir unserem Volke nicht helfen. Wir sind überzeugt, ehe man uns den Gegenbeweis erbringt, daß ein solcher Friede Not und Elend über unser Volk bringen muß. Des⸗ balb ist es kein Schlagwort, wenn wir ihn einen Hungerfrieden nennen. Es geht in diesem Kampfe um das Sein oder Nichtsein. Es muß sich zeigen, ob wir oder England obsiegen. Deshalb muß die Sache durckgefochten werden. Es sst ein bitteres Unrecht am deut⸗ schen Volke, wenn man ihm Friedenshoffnungen vorgaukelt und ihm fagt, wir könnten einen Frieden haben, wenn wir nur nicht diese Ueckerenexionisten hätten. Einen solchen Frieden können wir nicht haben, wenn wir nicht durchgehalten haben. Im vorigen Jahre reiste Scheidemann gewissermaßen als Kavallerie im Lande umher. In diesem Jahre sst es Erzberger, der gewissermaßen als Artillerist diese Kampfestätigkeit im Lande weiter fortsetzt und große Beunruhigung im Lande hervorgerufen hat. Später soll dann die Reichstagsmehr⸗ heit als Infantere kommen. Die Reden Erzbergers mußten im Volke eine große Beunruhigung hervonrufen, gegen die einzuschreiten sich Eeneralfeldmarschall von Hindenburg genötigt gesehen hat. Der Abgeordnele Bacmeister, ein Nat'onalliberaler, der fortschrittliche Abceordnete Traub gehört zur vaterländischen Partei, der f eisinnige Sberbürgermeister Körte⸗Königsberg gehört zu ihren Gründern. Es gehört zu ihr eine außerordentlich große Zahl von Zentrumsmännern aus dem Abgeordnetenhause, die Zent⸗umspresse hat sich zum Teil auf ihren Boden gestellt. Selbst sozialdemokratische Stimmen sind be⸗ konnt, die sich durchaus gegen einen Verzichtfrieden gewandt haben. Ein ganz böser Alldeutscher ist der Verfasser vom „Leben Jesu“, David Strxauß, der schon in den 70 er Jahren an seinen französischen Kollegen Renau (Zuruf links: Rénau! Große Heiterkeit links) sich ganz ahnlich wie die von Ihnen (links) jetzt so verpönten Alldeutschen ge⸗ äußert hat. Herr Trimborn hat angedeutet, daß auch Feldmarschall Hinderburg als Ahlldeutschen anzuspaechen sei, indem er auf gew sse Telegramme anspielte. Solange Hannibal vor den Toren steht, müssen sich alle vaterlandliebeneen Männer zum Siegeswillen und zur Siegeszuversicht zusammenschließen; wenn die Regierung und die Hecresverwaltung derselben Ansicht sind, so ist das doch eigentlich etwas Selbstverständliches. Der Name „Vaterlandepartei“ aag schlecht gewaͤhlt sein; entscheidend ist nicht der Name, sondern das Programm. Ungeschicklichkeiten mögen vorgekommen sein; aber kann man denn im Kriege denselben Maßstab an die amtliche Betätigung legen wie im Frieden? Dann würde auch das Eintreten für die Kriegsanleihe seine Bedenklichkeiten haben. (Umuhe links.) Die Grenzen haben eben notwendig flüssig werden müssen. Wer das Vaterland wirklich zu einem ehrenvollen, unsere Zukunft sichernden Frieden füh en will, wird an solchen kleinlichen formalistischen Be⸗ denken sich nicht stoßen. Ich sehe es nicht als richtig an, wenn die Regierung offizeell die Propagandaschrift des Abgeordneten David über seine Beteiligung an der Stockholmer Konferenz an die Front schickt, wo doch diese Broschüe mit einer energischen Erklärung für den Verzichtfrieden schließt. Eegen solche bedenklichen Reden und Andeutungen muß unbedingt mit energischer Aufklärungsarbeit vorgegancen werden. Wenn Herr Erzberger erklärt, er würde in zwei Stwnden durch eine Unterredung mit Lloyd Geogge den Frieden zustande bringen oder doch anbahnen, so muß im Volke doch die Frage aufgeworfen weden: Ist denn unsere Regierung so dumm, daß sie nicht fertig kriegt, was Herr Erzberger in zwei Stunden fertig kriegt? Und woraus besteht denn die Mehrheit vom 19. Jul? Diese sögenmste Mehrheit ist hervorcegangen aus den Wahlen von 1912, die unter dem Zeichen der Finanzreformhetze stand. Die fortschrittlicken Mitgliede dieser Mchrheit sind, alle, Mann für Manm, auf Krücken von rechts her in den Reichstag gekommen. Können Herren wie Graf Praschma und Scheidemann wirklich eine kompakte Meheheit bildens Diese Mehrhet ist eine Seifenblase, die vor jedem Hauch zerplatzt. (Keiterkeit rechts.) Ein sehr libe⸗ rales Blatt, die „Weserzeitung“ (Lachen links und Zurufe; Vizeprä⸗ sident Dr. Paasche rügt die letzteren), hat sich in ähnlichem Sinne cäußert. Die Resolutionspolitik, die dese Mehrheit getrieben, hat, hat ihr Ansehen im Volke wahrlich nicht gehoben; unendlich viele Tauserde an der Front, nicht etwa nur Off ziere, denken übe⸗ diese Mehrheit nicht anders; unendlich viele sähen es lieber, wenn die Mitglieder dieser Mahrheit dech einmal 4 oder 6 Wochen im Schützengraben zubrächten und dort die wahre Stimmun des Heeres kennen lernen würden. Diese Stimmung sollten die Herten von der sogerannien Mehrheit nicht unterschätzen. Gerade jetzt
wieder stehen unsere Feldgrauen im heißesten Toben den Flandern⸗
schlecht; da sollte man ihnen nicht die Stimmung durch solche An⸗ klagen erschweren, wie sie die Interpellation erhebt. Gerade aus dieser Agitation gegen die Vate landspartei werden vielen draußen die Augen aufgeben über das, was diese Mehrheit Volksfreiheit nennt; sie unterdrücken und bekämpfen alles, was die Macht dieser Führer gefährden könnte, was die Ziele gefährden könnte, die gewisse Kreise verfolgen. Das wird die beste Agitation sein, die für die Vaterlandepartei gemacht werden könnte. Wenn die Regierung ihre Pflicht tut, wie es nach den erfreulichen Worten des Kriegsministers der Fall zu sein scheint, so wird der Geist des 4. August wieder auf⸗ 8 und zu einem siegreichen Frieden führen. (Lebhafter Beifall 8 Biwprästdent Dr. Paasche macht unter großer Heiterkeit des Hauses darauf aufmerksam, daß von den acht Schriftführern niemand am Präsidententisch anwesend ist. “
Abg. Haas (fortschr. Volksp.): Der Stellvertreter des Reichs⸗ kanzlers hat gesagt, die Regierung werde sich bemühen, Mißstände zu beseitigen. Nach den Erklärungen des Kriegsministers kann man kaum einer solchen Zusage mit Vertrauen gegenübertreten. Der Abg. Lands⸗ berg hat eine Fülle von Fällen angeführt, die zeigen, wie an der Front agikiert wird. Da sagt der Krie sminister: Ach was, ein paar zusammengesuchte Fälle! Nichts von Emrorung seinerseits. Er scheint anzunehmen, daß im ganzen alles gut sei. Da können wir allerdings nicht den Glauben haben, daß Abhilfe geschaffen wird. Der Stellvertreter hatte keinen Anlaß, so besonders nervös zu sein. Der Kriegsminister muß ein unpolitischer Mensch sein. Wenn man zu dem Bach der „Feldgrauer riede“ ein Vorwort schreibt, in dem gegen den Versöhnungsfrieden Front gemacht wird, da war es dasselbe, als der jetzige Reichskanzler erklärt hat, wir müssen den Weg der Verständigung betreten, den Weg der Versöhnung der Völker. (Lört, hört!) Vielleicht ist der Standpunkt des Reichskanzlers falsch, aber es geht nicht an, daß in demselben Augenblick, wo der Reichs⸗ kanzler uns elwas zusichert, der Kriegsminister einen entgegengesetzten Standpunkt vertritt. An einer Stelle des Buches wird gesagt, die Feldgrauen hätten ein Recht, übey den Frieden mitzusprechen. Das ist auch unsere Meinung. Das Volk soll jetzt und auch nach dem Frieden mitsprechen. Ist aber der Kriegsminister willens, diesen großen demo⸗ kratischen Gedanken in die Praxis umzusetzen? Wenn wir gegen diese alldeutsche Agitation im Heere und in der Heimat so lebhaft prolestieren, so geschieht es nicht im Interesse unserex Partei. Wir wollen Fenn stss annehmen, daß es jeder von uns mit dem Vater⸗ lande gut meint. Sollte jemand so armselig sein, daß er in diesem Augenblicke an die Partei denkt? (Zuruf rechts: Es gibt solche!) Nein, es gibt niemand im Hause, der anders denkt. Wir protestieren, aber wir glauben, daß das Vaterland und mit ihm auch die Armee durch Wir fürchten diese Agitation nicht. Sehr groß sind die Bestände nicht, die aus den Mehrheitsparteien zu der 2 Wir sind überzeugt, daß die Geschichte und Enkwicklung den Mehrbeitsparteien rec t geben wird. (Zustimmung links.) Der vor dem Kriege gewühlte Reichstag soll
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nach dem Aufrufe der Vakerlandsparkei nich!t mehr den wahren Willen des Volkes darstellen. Nun, lassen Sie (nach rechts) es doch zu neuen Wahlen keommen! Sie würden dann etwas erleben. Was würde von Ihnen noch übrig bleiben, wenn Zentrum, Sozialdemo⸗ kraten und die Linke zusammengehen? Wehe Ihnen dann! Die Vaterlandspartei würde merkwürdige Erfahrungen machen. Wir haben die sichere Ueberzeugung, daß wir in dem Willen, dem Vater⸗ lande zu witzen, das richtige Gefühl haben. Gewiß gibt es auch in unseren Reihen Leute, die unsere Taktik nicht für richtig halten. Vor einigen Tagen hat noch Czernin wieder vom Frieden gesprochen, aber hinzugesetzt, wenn unser Frieden nicht angenommen wird, dann sind wir frei. Graf Reventlow hat dies Rede verspottet, indem er von dem „unwiderruflich letzten Male“ sprach. Wir stehen auf dem Standpunkt: das deutsche. solk, das in diesem Kriege eine ungeheure Kraft gezeigt hat, hat das Recht, nüchtern, mit klaren Augen zu sehen, und wenn es in, dieser Stärke zu der Erkenntnis kommt, ein baldiger Friede sei für uns und Europa notwendig, dann darf es sich zu diesem Frieden bekennen. Es weiß, daß sein Appell an die feind⸗ lichen Völker nicht von heute auf morgen seine Wirkun ausüben wird, aber die Weltgeschichte wird lehren, daß die Sprache 8.s Deut⸗ schen Reichstags eine gute, verständige und notwendige war. Wir verlangen heute vom Reichskanzler Klarheit. In dem Aufrufe der Vater andspartei wird „das schwächliche Nachgeben nach innen und nach außen“ abgelehnt. Will die Reicksregierung diese Unterstützung annehmen? Legt sie Wert darauf, daß diese Schutztruppe zu ihrer Verfügung steht? War es his jetzt Sitte, zu Hilfe zu kommen, wenn man nicht gerufen war? Oder ist es für uns eine erwünschte Hilfe?. Oder will die Reichsregierung sich auf den gefährlichen Boden be⸗ geben, dem Ausland gegenüber eine andere Politik zu treiben als gegenüͤber dem Inlande? Solche Politik kann man im Zeitalter der Telegraphie nicht treiben. Die Reichsregierung hat wiederholt ihre Uebereinstimmung mit der Obersten Heeresleitung beront, so beim Friedensangebot vom Dezember 1916 und bei der Friedensreso⸗ lution aus dem Juli und noch in den letzten⸗ Tagen in der Ausführung der „Norddeutschen Allgemeinen Zcitung“ zur Czernin⸗Rede. Es besteht also zwischen der Reichsregierung und der Mehrheit des Reichstags völlige Uebereinstimmung. Läßt erstere trotzdem diese Agitation im Heere zu, dann stehen wir vor einem vollendeten Rätsel, welches uns die Reichsregierung heute auflösen soll. Oder will sie sich in der vaterländischen Partei eine Art Reserve schaffen, die doch noch unter Umständen gegen die Reichstagsmehrheit verwendet werden soll? (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Doppelte nhürüngh der glaubt sie, mit alldeutschen Kraftworten lasse sich die Stimmung
im Heere am leichtesten aufrecht erhalten? Klarheit und einheitliche
Leitung der Politik! Eine Politik gemischter Taktik geht nicht an, ein Uebermaß von Klugheit scheitert in sich selber. Eines Tages wird die Vaterlandspartei und werden die Alldeutschen auch mit diesem Reichskanzler nicht zufrieden sein; es gibt keinen Reichskanzler, der es ihnen vecht machen könnte. Vielleicht hätte es am allerschnellsten zur Gesundung unserer Verhältnisse geführt, wenn man nicht Herrn Michaelis, sondern einen Alldeutschen und streng Konservativen zum Kanzler gemacht hätte. Wir protestieren gegen Fiese alldeutsche Agi⸗ tation in der Armee und in der Heimat, weil wir in diesem schwersten aller Kriege Einigkeit brauchen. Das deutsche Volk darf nicht durch wilden Haß auseinandergerissen werden. Nach dem Statut der neuen Partes soll der innere Zwist bis zum Frieden ruhen. Es gibt keine Partei, die nicht Vaterlandspartei 98 Durch die neue Vaterlands⸗ parlei werden die alten vergisfteten Methoden im Kriege wieder in An⸗ wendung gebracht. Man hat früher von „vaterlandslosen Gesellen“ gesprochen. Zugrunde wären wir gegangen in diesem Kriege, wenn sie wirklich vaterlandslose Gesellen gewesen wären. Heißt das, den inneren Zwist ruhen lassen, wem man die Gegner Vaterlands⸗ verräter, Agenten des Auslandes, in englischem Solde stehend, be⸗ zeichnet. Fürst Salm⸗Horstmar spricht von Landesverrätern vr Generallandschaftsdirektor Mever⸗Rottmannsdorf nennt den Reichs⸗ tag eine Wiotenanstalt. Die dummen Kerle in jeder Partei glauben immer, alle Esel wären bei den anderen. (Große Heiterkeit.) Unser Kollege Rogalla von Bieberstein ruft zm Beitritt zu der neuen Partei auf, „zur Befreiung von einem innern Feind, von der verderben⸗ bringenden Mehrheit des Reichstoas“; es sei eine demokratische Auf⸗ geblasenheit, wenn an der bewährten Verfassung, wohl auch an der reußischen, gerüttelt werde. Soll wirklich, wenn unse re glorreichen Truppen zurückkommen, alles beim alten bleiben? Das anzunehmen ist naiv. Die Weltgeschichte geht ihren Weg und die nächste Zeit wird demokratisch sein. Eine kluge Regiernug wird führen auf diesem Weg und sich nicht drängen lassen. Wäre die Osterbotschaft beim Beginn des Krieges gekommen, es wäre besser gewesen; führen muß die Regierung! Wir wollen nicht, daß in der Armee und im Volke ent⸗ täuschte Hoffnungen entstehen. Wo sind denn die Leute, die fort⸗ gesetzt falsche Hoffnungen erreckten, die zu Enttäuschungen führen mußten? Dort, wo die Vaterlandspartei stebt. Fürst Salm⸗Horstmar erklärte im August: Nur noch wenige Monate, und unsere Feinde liegen zerschmettert am Boden! Wo war das Verantwortlichkeits⸗ gefühl des Urhebers dieses Wortes? Es war eine Torheit, diese Be⸗ hauptung aufzustellen. Und Herr von Heydebrand hat im Juni vor⸗ ausgesagt, in zwei Monaten werde es so weit sein. Die Lehmannsche Schrift, die unbeanstandet in der Armee verbreitet wird, be⸗ hauptet dasselbe, sechs Monate nach Beginn des rücksichtslosen U-Boot⸗ krieges werde England niedevgezwungen sein! Halten die Alldeutschen für gut, der Armee solche Enttäuschung zu bereiten? (Zuruf von den Sozialdemokraten: Arbeit des Kriegsministeriums!) Und was be⸗ kommen wir nicht alles nach diesem Lehmannschen Buch! Nicht bloß Kurland usw. usw., sondern auch die halbe englische Kriegsflotte und 200 Milliarden Kriegsentschädigung! Und das alles schon am 31. Juli 19171 Der Reichskanzler Michaelis (Rufe: Gibt's ja nicht! — Große Heiterkeit.) hat sich auf die Psychologie des deutschen Sol⸗ daten doch besser verstanden. Es geht nicht an, daß Soldaten, die den Mehrheitsparleien politisch nahe steben, durch solches forgesetztes Schinipfen auf diese Mehrheit gereizt werden; die Leute fühlen sich gekränkt und verletzt, wenn der Vorgesetzte auf diese Männer schimpft, an die sie glauben, umsomehr, als sie nicht erwidern können und nicht erwidern dürfen. Wir wollen fürs Vaterland kämpfen, nicht aber uns von Professoren und Oberlehrern, die hinterm warmen Ofen sitzen, uns Eroberungsziele vorschreiben und kommandieren lassen. Die Armee lehnt diese Eroberungspläne ab und ist überzeu t von der Zweckmäßigkeit des Reichstagsbeschlusses vom 19. Fust Von Haß war bisher an der Front i den Soldaten keine Spur; jetzt heißt es: Haß muß erweckt werden! In Altona hat der vom Generalkommando geschaffene Aufklärungs⸗ ausschuß, an dessen Spitze der Oberbürgermeister steht, cnn 2. Oktober eine öffentliche Hindenburgfeier veranstaltet. Man sollte meinen, daß dabei wenigstens schon mit Rücksicht auf die Person des Gefeierten alles vermieden wird, woran irgend einer Anstoß nehmen kann. Der Haugtmann, der die Festrede hielt, sagte nun mit Bezug auf die Er⸗ eignisse nach der Marneschlacht, die lange Dauer des rieges verdanke das deutsche Volk allein der Engherzigkeit des Reichstags. Weiß der Mann wirklich nicht, daß gerade dieser Reichstag in militärischer Be⸗ ziehung alles bewilligt hat? Der Hauptmann sagte dann zum Schluß, wir wollen keinen Einigungsfrieden mit den Feinden, die uns belogen und betrogen haben. Die Reichsregierung erklärt sich aber dazu bereit. Auch die Werbung sür die Kriegsanleihe wird sogar zur alldeutschen Agitation benutzt. Die Stellen, die die Werberedner “ sollten sich ihre Leute genauer ansehen. Einen freisinnigen Abgeord⸗ neten, der für die Kriegsanleihe sprechen wollte, wurde von einem Landrat telegraphiert, daß alle Säle besetzt wären. In Berlin 6 man nicht einmal mehr ruhig in Lokalen sitzen, ohne durch alldeutsche Agitation belästigt zu werden. Ein Wirt bezeichnete dies selbst als gomorraähnliche Zustände. Für die Regierung wird es einen harten Kampf kesten, diese Mißstände abzustellen, da binter der Be⸗ wegung starke Kräfte stehen, die die Reformen hassen, und denen das Wort Neuorientieurng schon ein Greuel ist. Alle diese Leute wollen sich hinter nationale Gedanken und Gefühle stecken zur Deckung ihrer eigenen egoistischen parteipolitischen Ziele. Es stehen alle die Leute dahinter, die nicht zugeben wollen, daß wir
mit unserer Kritik recht hatten, und daß unheimliche Fehler gemacht worden sind. Die Alldeutschen haben allen Grund, vergessen zu machen,
Regierungsrat in
Sas sie gesündigt haben, Was haben die Leute uns im Auslande g2 schadet. Es gibt kein friedfertigeres Volk auf der Welt als dat deutsche. Wir wollten nur Ruhe und arbeiten, keiner wollte den Krieg vund seinen Nachbar stören. Welche Anschauungen herrschen aber nun über uns selbst im neutralen Auslande. Diese konnten nur entsteben durch das frivole leichtfertige Gesckwätz der Alldeutschen. So schrieb ein alldeutsches Blatt nach der Kriegserklärung: Die Stunde haben wir ersehnt! und dachte nicht daran, welcher Mißbrauch mit einem solchen Worte im Auslande getrieben werden würde. dieser verbrecherischen Politik zahlt das deutsche Volk. In den all⸗ deutschen Blättern findet man die Sprache der Frivolität ahnlich wie sie nur der Italiener d'Annunzio spricht. Wir haben allen Grund uns gegen alle solche Gedankengänge im Interesse der Gegenwart und Zukunft des deutschen Volkes zu wenden. Draußen stehen unsers Braven im schweren Kampf. Wir brauchen den Frieden im Innern, der uns unüberwindlich macht. Bei dieser maßlosen Agitation im Innern kann ein solcher Friede aber nicht entstehen. Wir wollen keine Friedhofsruhe in Deutschland. Aber jetzt mitten im Kriege muß der Kampf mindestens geführt werden mit der Achtung vor der Person der Gegner und der Ueberzeugung der anderen, die auch nur das Beste für das Wohl des Vaterlandes wollen. Wir sollen uns immer vor Augen halten: Draußen steht der gemeinsame Feind! (Beifall links.)
Inzwischen ist ein Antrag Haase (U. S.) eingelaufen: der Reichstag wolle beschließen: Die Behandlung der Ange⸗ legenheit durch den Reichskanzler entspricht nicht der Anschauung des Reichstags.
Abg. Werner⸗Gießen (deutsche Fraktion): Es ist ein Miß⸗ brauch, jede vaterländische Gesinnung als egoistisch und kapitalistisch zu verdüchtigen. Gerade die Interpellanten haben die Parteipolitik in das Heer geworfen. Herr Haas meinte, die Feldgrauen müßten über alle Fragen, auch über Fragen der inneren Politik, gehort werden. Dang müßte er die Konsequenzen daraus ziehen und die Reform bis zur Rückkehr der Krieger aus der Front hinausschieben, das will er aber nicht. Herr Haas meinte weiter, die Alldeutschen hätten allen Grund, sich in ihr stilles Kämmerlein zurückzuziehen und ihr Vor⸗ gehen vor dem Kriege zu bereuen. Nein, dazu haben sie keine Ver⸗ anlassung, ihre Voraussagen sind ein getroffen. Sie denken nicht daran, aus dem öffentlichen Leben auszuscheiden. Der Alldeutsche Verband wird blühen und gedeihen. Wenn irgend jemand phantastische Kriegs⸗ ziele aufstellt, so braucht dies nicht ein Alldeutscher zu sein. Für apokryphe Schriften sollte man nicht den Alldeutschen Verband ver⸗ antwortlich machen. Führen denn die Gegner der alldeutschen Pra⸗ paganda eine weniger heftige Sprache als die Alldeutschen? Ich ver⸗ weise auf einen Artikel des Abgeordneten David, in dem er von dem Wahnsinmn der alldeutschen Propaganda usw. spricht. Hat ein All⸗ deutscher von dem Blutzaren gesprochen, den Ruf ausgestoßen Vive la France? „Wer hat dem Präsidenten Wilson das Material 8 seine Note geliefert? Alldeutsche? Daß solche Worte uns im
uslande geschadet haben, ist nicht die Schuld der Alldeutschen, ebenso wenig, 89. mänien zu den Feinden überging und Italien von uns abfiek. Gerade durch die Friedensentschließung des Reichstages ist der Krieg verlängert worden. Seitdem ist auch die Stimmung in
Sckweden und Dänemark gegen uns ungünstiger geworden. Der Alldeutsche Verband ist nicht eine kleine Zahl von Schreiern, fondern eine grofe Gemeinschaft von Mealisten, die einen schlechten Frieden für unheilvoll halten, auch für die Arbeiter. Der Abgeordnete David scheint anzunehmen, daß Alldeutsche nur aug Machtinteresse und aus Gewinnsucht für einen guten Frieden sind. Die Alldeutschen haben die Erwerbung von Helgoland nicht an sich bekämpft, sondern weil ihnen der Kauspreis von Sansibar dafür zu hoch war. Den Alldeutsche Verband ist der Brennpunkt nationalen Lebens und nationaler Bildung. Seine Kriegsziele sind für das deutsche Volk notwendig, wenn der Krieg nicht für uns verloren sein foll. Ob der 19. Juli ein Ruhmestag in der Geschichte des Deut⸗ schen Reichstages ist, ist sehr die Frage. Bestreiten muß ich aber auf das entschiedenste, daß die von Ostpreußen ausgegangene Grün⸗ dung der Vaterlandsparte: eine alldeutsche Gründung sei. Wilson will uns den Scheindemokratismus des Westens aufreden. Wir danken dafür. Das deutsche Volk braucht einen wirklich gesicherten Frieden, nicht einen Frieden auf Grund von Schiedsgerchten usw. Geifall.)
. Inzwischen ist eine Interpellation der Abgg. Trimborn (Zentr.) und Genossen, betreffend die Verhältnisse des gewerb⸗ lichen Mittelstandes, eingelaufen.
Ein Vertagungsantrag wird trotz des Widerspruchs des Abg. Westarp, der sich auf die Abmachungen des Aeltestenaus⸗ schusses beruft, und gegen den Widerspruch der Rechten an⸗ genommen.
Persönlich weist Ao. Landsberg (Soz.) nach, daß ein
at in Potsdam Beitrittserklärungen zum Vater⸗ landsverein in einem besonderen Empfangszimmer entgegen⸗ genommen hat.
“ 5 ½ Uhr. Nächste Sizung Montag, 12 Uhr. (Kleinere Vorlagen; Fortsetzung der eben abgebrochenen Be⸗ sprechung; Interpellation, betreffend das Vereins⸗ und Ver⸗ sammlungsrecht; Zensurfragen; Interpellation Trimborn; dritte Beratung des Nachtragsetats.)
„Ein Antrag des Grafen Westarp, die Besprechung der heutigen Interpellation am Montag im Interesse des Landes nicht fortzusetzen, findet nur die Unterstützung der Stimmen der
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Land⸗ und Forstwirtschaft. .“
Günstige Ergebnisse von Back⸗ und Kochversuchen mit Pflanzenmehl. In den „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft“ Inzhrg. 1917 S. 434 ff. und S. 566 ff.) berichtet Oconomnierat etken⸗Oldenburg über Back⸗ und Kochversvoche mit Gras⸗, Luzerne⸗ und Meldenmehl, die er mit Unterstützung der Olden⸗ burgischen landwirtschaftl chen Zentralgenossenschaft und unter Förde⸗ rung durch verständnisvolles Entgegenkommen der Bebörden wie auch der Versuchs⸗ und Kontrellstation der oldenburgiscken Landwirtschafts⸗ kammer gemacht hat. Zunächst hat er Backversuche mit Grab⸗ und Luzernemehl angestellt und längere Zeit hindurch fortgesetzt, die fast ausnahmslos gute, zum Teil gen außerordentlich fergenge Erfolge zeitigten’. Auch die Bekömmlichleit des Pflanzenbrots er⸗ wies sich dauernd als vortrefflich. Zahlreiche Personen haben von dem nach Anweisung des Berichterstatters hergestellten Gras⸗ und Luzernebrot, namentlich von ersterem, bereits drei Monate lang täglich beim Frühstück und Abends mit Genuß gegessen, ohne daß die gerinasten Beschwerden eingetreten wären; sie „hatten niemals über Unbekömmlichkeit zu klagen und bekennen sich noch heute gern als Freunde des neuen Backwerks'.
Bei der Bereitung von Schwarzbrot, bei dem sich die Zu⸗ sebung von Gras⸗ und Luzernemehl ganz besonders bewährt hat, sind dem Geireidemehl mit Füems Erfolge bis zu 10 vH Pflanzenmehl binzugefügt worden; bei der Graubrotbereitung zeigte die Er⸗ fahrung, daß ungefähr bei 7 oder 8 vH die Grenze zu suchen ist. Diese Zusätze, bemerkt der Berichterstatter, sind an sich nicht als sehr groß zu bezeichnern, aber dech liegt in der Möglichkert, mit ihrer Hilfe unser Brorgetreide um ein Bescheidenes zu strecken, fraglos eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Die Zasobe dürfen im allgemeinen um so stärker sein, je größer die betreffende Backung ist. Werden ein oder zwei Zentner Getreidemehl verbacken, so läßt sich das beigefüate Pflanzenmehl besser mit ihm verarbeiten, als wenn die
Backmafse nur wenige Pfund betzägt, wie es bei den Veisuchen
Die Kosten