1917 / 246 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

3) Frau Isabell Pottes, 4) Frau Elsie Forrester, 5) Fuma Wm. Mathwin & Son, sämilich in Newcastle on Tyne, sowie 1 6) der Firma Alerender Beery & Son ie Peterborouah. (Verwalter: Kaufmannn Johs. Foth in Danzig, Langenmarkt 41.) Berlin, den 10. Oktober 1917. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. V.: Dr. Göppert. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Domänenpächter Sommer in Hornsen, Regierungs⸗ bezirk Hildesheim, ist der Charakter als Königlicher Oberamt⸗ mann verliehen worden. 8

Bekanntmachung.

Der am 26. März 1917 auf Grund der Bundesratsvderordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, geschlossene Betrieb des Backers und Kondi⸗ tors Johann Küppers in Rbeydt, Bäumchesweg 55, ist mit dem beutigen Tage wieder freigegeben worden.

Rheydt, den 10. Oktober 1917. Die Polizeiverwoltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Graemer.

Heianntt 8

Dem Bäcker Friedrich Gieschen in Oyten ist auf Prund des § 1 der Bekanntm chung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 603) jede weitere Ausübung des Handels mit Nahrungsmitteln für den Umtang des Reischsgebiets untersagt worden. Die Kosten der Veroffentl ichung hat der Betroffene zu zahlen.

Achim, den 12. Oktober 1917.

Der Königliche Landrat. J. V.: von Bonin.

Bekanntmachung.

Der Ebefrau Henriette Bialik in Bochum, Guslar⸗ straße 16, ist auf Grund der Bundesrateverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915, betr. Fernhaltung unzoverlässiger Personen vom Handel RGVl. S. 603 —, der Handel sowie das Gewerb’ mit Gegensänden des täglichen Bedarfs, insbesondere Nabrungsmitteln oller Art, untersagt worden.

Bochum, den 11. Oktober 1917.

Die Stadtpolszeiverwaltung. J. A.: Wolf.

Oenmnnihache .“

Dem Kaufmann Fritz Ernv, heer, Habertusstraße 15, babe ich den Handel mit Gegenständen des täglichen RBedarfs, insbeso dere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, wegen Unwverlässigkeit auf Frand der Bunderratev’rardnung zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Persornen dem Harnbel vem 23. Sevpiember 1915 untersagt. Die Kosten dieser Veröffentlichung treffen Erny.

Crefeld, den 9. Oktober 1917

Die Poltzeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Printzen.

Bekanntmachung.

Dem Handler Joseph Krienen, hier, Mariannenstraße 12, habe ich den Handel mit Gegenständen des täglichen Be⸗ darfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, wegen Urnzuverlässikeit auf Grund der Bundesratsverordnung zur Ferrhaltung unzuverlässiver Personen vom Hardel vom 23. September 1915 untersagt. Die Kosten dieser Veröffentlichung tieffen Krie en. 8

Grefeld, den 9. Oktober 1917. 1

Die Polizeiverwaltung. 1

Der Oberbürgermeister. J. V.: Printzen.

Bekanntmachung. “X“

Dem Kaufmann Willi Zweil, hier, Ostwall 170, babe ich den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesonders Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Arf, wegen Unzwverlössikeit auf Grund der Bundesratsverordnung zer Fern⸗ halturng unzuverlä siger Personen vom Handel vom 23. September 1915 untersagt. Die Kosten dieser Veröffentlichung treffen Zweil.

Crefeld, den 9. Oktober 1917.

. Die Poltzeiverwaltung.

Der Oberbürgermeister. J. V.:

Printzen.

Bekanntmachung. 8

Dem Gemüsehäindler August Buchbinder in Husen habe ich auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) den Handel mit Lebensmitteln wegen Un⸗ zuverlässigkeit bis auf weiteres unrersagt. 1

Dortmund, den 9. Oktober 1917. 8

HOHOer Landrat. J. P.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundegratkveordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir dem Hänvler Samuel Brüband in Dortmund, Helligegartenstraße 16, durch Verfügung vom heutigen Toge den Handel mit Kleidungsstücken jeder Art sowie den zur Herstellung solcher Artfkel benutzten Robh⸗ materialien wegen Unmuverlässi keit in bezug auf diesen Handeles⸗ betrieb untersagt. Die ssosten der amtlichen Bekanntn achung sind von dem Betroffenen zu tragen.

Dortmund, den 11. Oktober 1917.

Lebensmittel⸗Poltzeiamt. J. NA.: Schwarz.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Ferrhaltung unmverlässiger Personen vom Hankel (RGBl. S. 603), baben wir dem Händler Josef Schmitz in Dortmund, Mürsterstr. 50, durch Verfügyung vom heutigen Tage den Handel mit Lehens⸗ und Futtermitteln wegen Unzuver⸗ lässsakeit in beiug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Kosten der amtlichen B⸗kanntn achvng im Reichsanzeiger und im amt⸗ lichen Kreisblatt siad von dem Betroffenen zu trogen. v“

Dortmund, den 12. Oktober 1917.

Dasz Lebenemittel⸗Polizeiamt. J. A.: Schwarz.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (R HBl. S. 603), haben wir dem Kaufmann Jultus Herzfeld in Dortmund, Saarbrückerstr. 5, durch Verfügung vom heutinen Tage den Handel mit Lebensmitteln aller Art wegen Unzuver⸗ lässiot⸗-it in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die durch das Verfahren verursachten beren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die Veröffentlichung der Untersagungebekanntmachung im Reichs⸗ anzelger und im amtlichen Kreisblatt fallen dem Herzfeld zur Last.

Dortmund, den 12. Oktober 1917.

Das Lebensmittel⸗Polizeiamt. J. A.: Schwarz.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verornung des Bundesrats vom 23. 9. 15 (-RGBl. S. 603) über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel habe ich dem Wilhelm Bayer, geboren am 14. Oktober 1874 in Neutral Moresnet, hier Graf⸗Adolfstraße 4 wohnhaft, die Ausübung jeden Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs, insbesondere mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln, für das gesamte Reichs⸗ gebiet verboten.

Düsseldorf, den 9. Oktober 1917. Die Polizeiverwaltung.“ Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

8 Bekanntmachung.

Der Händlerin Magdalene Thiel, geb. Sucker, geboren am 25. Oktober 1871 in Lonnerstadt, wohnhaft in Frankfurt a. M., Töngesgasse 34, Geschäftslokal Markthalle III, wird bierdurch der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ine⸗ besondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerte⸗ betrieb untersagt.

Frantfurt a. M., den 11. Oktober 1917.

Der Polizeipräsident. von Rieh.

““ Bekanntmachung.

Dem Händler Richard Ohlke, geboren am 8. Januar 1867 in Stargard, wohnhaft in Frantfurta. M., Kirchgasse 2, wird hierdurch der Hande⸗l mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins⸗ besondere Nahrungs⸗ und Futtermittelu aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie jeal'iche mittelbare oder unmiftelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbe⸗ b. trieb untersagt.

Fraukfurt a. M., den 13. Oktober 1917. 88

Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

Bekanntmachung.

Dem Händler August Grimm, geboren am 29. April 1887 in Oberbergen, wohnhaft in Frankfurt a. M., Schnurgasse 10, wird bierdurch “*r Handel mit Gegenständen des täglichen Be⸗ darfe, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowte jealiche mittelbare oder unmitt⸗Ibare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Ge⸗ werbebetriebh untersagt.

Frankfurt a. M., den 13. Oktober 1917.

Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

*

Bekanntmachung.

MNach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 25. Augast 1917, betreffend die Verlethung des Entelignungs⸗ techts an die Ueberla dzentrale Stolp, Aktiengesellschaft in Siolp, für die Anlagen zur Leitung und Verteilung des von dem Kraftwerke Hlambocksee erzeugten eet lschen Stromes innerhalb des Kreises Rammelsburg und die Verlaͤngerung der Gültigkeitsdauer des durch Allerhöchsten Erlaß vom 16. Februar 1914 verliehenen Enteignungs⸗ rechts für die Kreise Schlawe und Laue burg sowie den Landkreis Stolp, durch das Amtsblatt der Köntgl. Regierung in Köslin Nr. 37 S. 189, ausgegeben am 15. September 1917;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermaͤchtigung vom 16. Augast 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 3. September 1917, betreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an den Reichs⸗(Milttät⸗) Föskus für den Beu einer Privat⸗ anschlußbahn vom Vahnbofe De tsch Eylau nach dem Provsantamt daoselbst, durch das Amteblatt der Königlichen Regierung in Marien⸗ werder Nr. 38 S. 481, ausgegeben am 22. September 1917;

3) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 4. September 1917, betreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an die Gewertschaft Christoph⸗Friedrich in Halle g. S. zur Erweiterung der Abraumhalde ihres Braunkohlenbergwerkes Cecille bei Lützkendorf im Kreise Querfurt, durch das Amtsblatt der König⸗ lichen Regierung in Merfeburg Nr. 37 S. 220, ausgegeben am 15. September 1917;

4) der auf Grund Allerhöͤchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums vom 10. September 1917, betreffend die Verleihung des Rechtes zur dauernden Beschränkung des Grundeigentums an die Akttengesellschaft Elektische Straßendahn Breslau in Breslau behufs Anbringung von Wandhaken an den Straßenwänden der Gebäude usw. zur Be⸗ festigung der Tragedrähte für die elektrische Oberleitung, durch das Amtsblatt der Königlichen Regterung in Breslau Nr. 39 S. 459, ausgegeben am 29. September 1917.

Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 16. Oktober 1917.

Im Anschluß an seinen Besuch der bulgarischen Haupt⸗ stadt besuchte Seine Majestät der Kaiser und König, begleitet von Seiner Majestät dem König Ferdinand, sein bul⸗ garisches Infanterieregiment „Balkanski“. Er sah das Re⸗ giment auf dem geschichtlichen Schlachtfeld von Philippi, nur wenige Kilometer hinter der bulgarisch⸗englischen Front.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel un Verkehr und für Justizwesen, der Ausschuß für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Ve

kehr und für Zoll⸗ und Steuerwesen Sitzungen

Unter dem Vorsitz des Staatssekretärs des Kriegs⸗ ernährungsamts von Waldow fand gestern vormittag, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, im großen Bundesratssaal des Reichsamts des Innern eine Beratung der Ministe der Bundesregierungen statt, in der unsere Er⸗ nährungslage und der Wirtschaftsplan 1917/18 ein⸗ gehende Erörterung fanden.

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Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat den Re⸗ gierungsbauführern des Hochbaufaches Hans Gerlach und Georg Fritsch, dem Regierungsbauführer des Wasser⸗ und Straßenbaufaches Kurt Frühling, dem Regierungsbauführer des Eisenbahn⸗ und Straßenbaufaches August Henkes und dem Regierungsbauführer des Maschinenbaufaches Wilhelm Riemer, die in den Jahren 1914, 1915 und 1916 die Diplomprüfung mit besonders günstigem Erfolge bestanden haben, Prämien von je 900 zur Ausführung von Studienreisen bewilligt.

Der soeben erschienene Geschäftsbericht des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung stellt fest, daß auch im Jahre 1916 die deutsche Lebensversicherung sich auf derselben Höhe wie in den Vorjahren gehalten habe. Es sei möglich gewesen, den Betrieb, wenn auch unter Anspannung aller Kräfte, aufrecht zu erhalten. Beispielsweise hat man neue Richtlinien für die Gestaltung der Kriegsversicherung aufgestellt. Ende 1916 betrug die bei deutschen Gesellschaften versicherte Gesamtsumme rund 16 Milliarden Mark gegenüber erst 14 ¼ Milliarden Mark im letzten Friedensjahre 1913. Ein erheblicher Teil der finanziellen Kräfte der deutschen Lebensversicherung ist den Kriegsanleihen zugute gekommen; auch an der siebenten deutschen Kriegsanleihe sind sie wieder hervorragend beteiligt.

Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser ist am Sonnabend an die Front abgereist. In seinem Gefolge befinden sich der Chef des Generalstabs Freiherr von Arz und der deuts che Militärbe ollmächtigte General⸗ major von Crawon. ““

Bei dem Generalgouverneur, General der Infanterie von Beseler, ist gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes Telegramm eingetroffen:

In Neberemstimmung mit Meinem erlauchten Bundesgenossen, Seiner Majestaͤt dem Katser von Oesterreich, Apostolischen Köntg von Ungarn, sehe Ich Mich bewogen, im Sinne des Artikel 1 des Patentes vom 12. September 1917 den Erzbischof und Metro⸗ poltten von Warcschau Alexander von Kakowski, den bis⸗ herigen Stadtpräsidenten von Warschau Fürsten Lubomireki und den Großgrundbesitzer Josef von Ostrowsti als Mitglieder des Regentschaftsrats im Köntgreich Polen in ihr Amt einzusetzen, und beauftrage Ste hiermit, diesen Att gemeinsam mit dem K. und K. Militärgsuverneur Grafen Szeptycki zu vollziehen.

Wilhelm I. R. Frankreich.

Gesstern nachmittag fand ein Ministerrat statt, in dem der Ministerpräsident und Kriegsminister Painlevé das Er⸗ gebnis der Untersuchung zur Kenntnis brachte, die über die An⸗ schuldigungen betreffs Mitteilung militärischer und diplomatischer Urkunden an den Feind eingeleitet worden ist. Die Regierung hat der „Agence Havas“ zufolge beschlossen, in die Befugnisse der Gerichtsbehörden, die ihre Aufgabe mit vollständiger Unab⸗ hängigkeit bis zum Ende durchführen werden, nicht einzu⸗ greifen. Sie betrachtet es aber im Interesse des inneren Friedens und der Moral der Nation als ihre Pflicht, di Anschuldigungen, deren Unrichtigkeit dargetan ist und die si dem Urteil des öffentlichen Gewissens unterbreitet, dem Gerich zu überweisen 8

Rußland. St. Petersburger Meldungen bestätigen die auch von der

gungsanlagen auf der von den deutschen Truppen besetzten Insel Oesel unter englischer Leitung stehen. 8

„Dagens Nyheter“ erfahren, doß die Vorläufige Re⸗

burger Einwohner gerichtet habe mit der dringenden Bitte an alle die, die es irgend ermöglichen könnten, die Stadt zu verlassen und in Städte zu ziehen, wo es mehr Lebensmittel gäbe. Der Präsident des Räumungsausschusses Skartzov hat sich jetzt im Namen der Ausgezogenen an die russischen Ver⸗ sicherungsbüros gewandt, um zu erfahren, ob sie für zurück⸗ gelassene Sachen die Verantwortung übernehmen wollen. Die Versicherungsgesellschaften haben sich dazu bereit erklärt zu einem Tarif von 50 Rubel pro Mille. Sollte aber St. Peters⸗ burg von den Deutschen besetzt werden, sind sie gewillt, den Tarif auf 40 Rubel herabzusetzen.

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Bulgarien.

„Laut Meldung der „Bulgarischen Telegraphen⸗Agentur ist gestern die Nationalversammlung vraphan ns mit folgender Thronrede eröffnet worden:

Meine Herren Abgeordneten! 3 Die schicksalsschweren Zeiten, die unser Staat infolge des allge⸗ meinen Krieges durchlebt, fordern eine engere Berührung und Zu⸗ sammenarbeit zwischen den Vertretern der Nation und meiner Re⸗ gierung. Deshalb sebe ich Sie mit befonderer Befriedigung in einer außerordentlichen Session versammelt. keine Herren Ahgeordneten! Der Tod meiner geliebten Gemahlin, Ihrer Majestöt der Koͤnigin Eleonore, versetzt mich wie auch mein Haus und die burgarische Nation in tiefe Tauer. Die Sympvathien, die mir bei dieser Gelegenheit aus allen Teilen Bulgariens und von seiten der Armee ausgedröckt worden sind, sind mir ein Trost in meinem Schmerze. Sie bezeugen die tiefe Zu⸗ neigung, die sich die verstorbene Königin durch pVöbr mussergültiges Leben, durch ihre christlichen Tugenden und ihre Barmherzigteit er⸗

worben hat. Der Besuch, mit dem Seine

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Meine Herren Ahgeordneten! Majestät der Deutsche Kaiser Wilhelm 1lI. mein Haus und

Bulgarien geehit hat, erfüllt uns ahle mit unaussprechlicher Freude,

„Nowoje Wremja“ gebrachte Nachricht, daß die Verteidi-⸗

gierung vor einiger Zeit einen Aufruf an St. Peters⸗

nur ein Beweis der Unlösbarkeit des Bündnisses, 8 st wict vrohen dealschen Nation einigt, deren tapfere da Eoldat echt zu sicherp, sondern auch ein unzweifelhaftes um ür Hasgznracht de des Staatsoberhaupt, die bu'garische Nation

seie ruhmresche Armee sich durch die unerschütterliche Festiokeit

e, haben, die sie in diesen Tagen der Prüfungen auf allen

des öffentlichen Lebens und besonders auf den Schlacht⸗ n den Tag gelegt haben, wo die bulgarische Nation und die au im Laufe dieses Jahres unsere Feinde, die vit⸗ denen Zivilifationen und Rassen angehören, über die Linie versch Eroberungsvorstöße mit Standhaftigkeit und Hartnäckiakeit

79 eworfen hat. Huldigen wir also und erweisen wir volle Ehre durü e diensten unserer Helden ohnegleichen, die durch tapfere Ver⸗ ven, zunc unseres Bodens Bulgarien Ruhm erworben und die Achtung nn ver treuen Verbündeten gewonnen haben, die ihren Ausdruck in nnfegntunft des Deutschen Kaisers unter uns gefunden hat.

Meine Herren Abgeordneten! Der Könia, die Nation und unsere e Armee, stolt darauf, die Freiheit und Vereinigung der bu ge⸗ Rasse erkämpft zu hahen, nehmen die Friedensanbahnuag

Heiligken des Papstes Benedikt XV. freudig auf. Im

bulgarischen Staates hadbe ich, ebenso wie es die Herrscher getan haben, mich beeilt, auf den edlen Filedenéappell zu antworten, nachdem ich schon im Dezember 1916 b unseren Verbündeten einen Vorschlog in diesem Sione an unsere Feinde gerichtet hatte, und wenn diese friedliebende Geste des er⸗ habenen Pontifex in Rom von unseren Feinden zurückgewiesen wird, so werden sie die Verantwortung vor Gott, vor der Welt und vor der Geschichte tragen.

Meine Herren Abgeordneten! Zugleich mit den Maßnahmen, welche die Kriegsnotwendiakeiten erforderlich machen und weiche Gegenstand Ihrer klaren Prüfung sein werden, wird Ihnen meine Regierung eine Reihe von Gesetzentwürfen unterbreiten, z. B. betrefend die Verbesserung der materiellen Lage der Beamten, ferner betreffend Kriegskredite, die Besteuerung der Kriegsgewinne, Schaffung einer medtzinischen Fakultät an der Universität ufw. In der Ueberzeugung, daß Sie bei Ihren Beratungen und Entschekdungen den Beweis der Zuständiakeit, Weisbeit und der Paterlandsliebe, sowie der Einigkeit erbringen werden, um die heiltge Sache, die unsere Nation mit soviel Opfern verteidigt, zu einem glücklichen Ende zu fübren, erbitte ich den Segen des Höchsten für Ihre Arbeiten und erkläre die dritte außerordent iche Session der 17, ordentlichen Nationalversammlung für eröffner. Es lebe

Balgarten! hn Amerika. 8

Der Präsident Wilson hat den verschiedenen Regierungs⸗ ämtern für die Durchführung des Gesetzes über den Handel mit dem Feinde weitgehende Befugnisse ein⸗ geräumt. Dem Kriegshandelsamt ist die Ueberwachung der Ein⸗ und Ausfuhr und der feindlichen Gesellschaften mit Aus⸗ nahme der Versicherungsgesellschaften, die vom Schatzamt be⸗ aufsichtigt werden, übertragen worden. Die Zensur wird von einem Zensuramt ausgeübt werden, in dem das Kriegs⸗ departement, das Marinedepartement, der Generaldirektor der Post und des Kriegshandelsamts vertreten sein werden. Die Kegelung des ausländischen Kurses und der Gold⸗ und Silber⸗ ausfuhr wird dem Schatzamt übertragen, das auch über das Durchlassen von Postsendungen zu entscheiden haben wird.

Der „Times“ zufolge wurden heute alle amerikanischen Schiffe von 2500 Tonnen und darüber, zusammen 468 Schiffe mit 2 818 000 Tonnen, unter die Koatrolle der Regierung ge⸗ stelt. Sie werden je nach ihrer Größe als Handels⸗ oder als Truppentransportschiffe verwendet werden. Als nächste Maß⸗ nncl wird die iafarderuns der Schffe

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M schneidendere Maßregeln getroffen werden. 2 Echulter an Schulter mit unseren würdigen Göhnen kämpfen, schneid Maßregeln getroff

Berlin, 15. Oktober, Abends. (W. T. B.)

1 sen möchie es nicht lieber

lehen, wenn man statt der Granaten Sensen

schmieden und Maschinen bauen könnte!

dazu gehört Frieden und Ruhe im Lande.

And die drüben wollen uns das nun einmal nicht

gönnen. Habt Ihr nicht gelesen, wie sie uns mit unsrem ehrlichen Friedensangebot ausgelachi haben?

So schwer es auch sein mag: es muß noch eine Weile weitergehen! Frauen denkt an Eure Männer, Brüder und Söhne! Früher habt Ihr daheim für sie sorgen können. Jetzt brauchen sie Euch noch viel mehr, denn nur mit Briefen und Pakeien ist's jetzt nicht getan.

Der unter Euch könnte wohl ruhig zusehen, wenn die Feinde in hellen Scharen anstürmen und wenn Eure Männer, Eure Brüder und Söhne keine einzige Kugel mehr ins Gewehr zu stecken hätien? Würdet Ihr nicht lieber den letzten Spargroschen opfern, damit die Euren nicht wehrlos sind?

2500 Tonnen noch ein⸗

erwartet. Späterhin dürften

Wie das „Reutersche Büro“ meldet, hat der Präsident Wilson den 24. Oktober zum Freiheitstag erklärt, an dem sich die Bevölkerung in allen Städten und Dörfern ver⸗ sammelt und sich untereinander und der Regierung gegenüber verpflichten soll, die Freiheitsanleihe mit allen Kräften zu unterstützen. In der Erklärung des Präsidenten heißt es:

Sorget dafür, daß das Ergebnis so einvrucksvoll und über⸗ wältigend wirkt, daß das ganze Gebiet unseres Feindes davon wider⸗ hallt, was Amerika aufzubringen gedenkt, um den Krieg zu einem siegreichen Abschluß zu führen.

Kriegsnachrichten.

Im Westen keine größeren Kampfhandlungen. 6 Arensburg, die Hauptstadt der Insel Oesel, ist in unserer Hand.

Am 14. Oktober herrschte an der Flandernfront am Vormittage, abgesehen von kurzen Feuersteigerungen in Gegend nördlich und östlich Ypern, nur mäßige Artillerietätigkeit. Erst am Nachmittage lebte das Feuer an der Küste auf und ver⸗ stärkte sich erheblich am Südrande des Houthoulster Waldes. Während der Nacht hielt das Zerstörungsfeuer in wechselnder Stärke mit lebhaften Feuerüberfällen besonders in der Gegend Passchendaele und Becelaere an. Unsere Artillerie faßte ihr Feuer wirksam gegen feindliche Ansammlungen und Be⸗ wegungen zusammen, während unsere Bombengeschwader ver⸗ schiedene feindliche Anlagen mit beobachtetem Erfolge mit Bomhen belegten.

Im Artois nahm das Feuer von 10 Uhr Vormittags ab gegen unsere Stellung zwischen Sartwald und Straße Cambrai-Arras zu und steigerte sich im Laufe des Nachmittags zu großer Stärke. Gegen 6 Uhr Abends brachen sodann in 4 km Breite von der Scarpe bis zur Straße Arras —Cambrai feindliche Angriffe gegen unsere dortige Stellung vor. Sie scheiterten zum größten Teil unter schwersten Verlusten bereits in unserem Sperr⸗ und Abwehrfeuer. Nur an einer Stelle konnte der Feind in der Mitte seiner Angriffsfront in unsere Si eindringen. Ein nächtlicher Gegenstoß warf ihn restlos zurück. 1 1 Beiderseitis Quentin nahm das Feuer zeitweise zu. dnß Trümmer der Kathedrale erhielten aufs neue 15 Voll⸗ treffer.

An der Aisnefront wurde erst in den Nachmittags⸗

stunden die feindliche Artillerietätigkeit in Gegend von Vauxaillon bis sowie am Chemin⸗des⸗Dames, nördlich der Mühle von Vauclerc lebhafter und ließ erst mit Einbruch der Dunkelheit nach. Auf der Insel Oesel verlaufen unsere Operationen weiter planmäßig. Von der Ostsee bis zum Karpathenbergland steigerte sich die Feuertätigkeit bei Dünaburg, Smorgon und an der Suczawa. Nördlich der Bahn Kowel-Luck wurde eine starke feindliche Patrouille abgewiesen, während an der Schtschara bei Sadvorje unsere Stoßtrupps über den Fluß hinüber in die feindlichen Stellungen eindrangen und dem Gegner erhebliche

blutige Verluste zufügten.

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Qvütter, denki an Eure Kinder! Als sie noch ganz klein und hilflos waren, hat sicher jede unter Euch irgend einmal gedacht: „Mein Kind soll's gut haben im Leben!“ jetzt, Ihr Mütter! Eure Kinder müssen bessere Zeiten sehen als wir sie durchmachen. Wehe uns, wenn si einmal kommen und zu uns sagen: warum habt Ihr's uns nicht leichter gemacht und damals bis zu Ende ausgehalten!

dütter, jeder Pfennig, den Ihr dem Vater erleichtert Euren Kindern die Zukunft! Drum helft, daß sie einst nicht darben müssen und ein freies, starkes

Volk werden

8

Westlich Tulcea scheiterte ein in der Morgendämmerun:g des 14. Oktober unternommener Versuch des Gegners, unsere vorgeschobenen Sicherungen zu überfallen.

Großes Hauptquartier, 16. Oktober.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die gestrige Kampftätigkeit der Artillerien in Flandern glich der an den Vortagen. Größere Infanteriekämpfe fanden nicht statt: Erkundungs⸗ vorstöße der Engländer wurden an mehreren Stellen, auch im Artois, abgewiesen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Wieder war der Artilleriekampf nordöstlich von Soissons tagsüber lebhaft: auch westlich von Craonne steigerte er sich bei 2 neuen vergeblichen Angriffen der Franzosen gegen die von uns nördlich der Mühle von Vauclerc kürzlich gewonnenen⸗Gräben. 8

Mehrere Erkundungsgefechte verliefen für uns günstig; westlich der Suippes holten sächsische Grenadiere, westlich der Maas bagyerische Sturmtrupps eine arößere Anzahl von Ge⸗ fangenen und mehrere Maschinengewehre aus den französischen Stellungen.

Die Feuertätigkeit an der Nordfront von Verdun war lebhafter als in letzter Zeit.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die unter dem Befehl des Generals der Infanterie von Kathen auf Oesel kämpfenden Truppen setzten sich gestern völlig in Besitz des Hauptteils der Insel. 8

Auf der nach Süden auslaufenden Halbinsel Sworbe leisteten die dort abgeschnittenen russischen Truppen noch hart näckigen Widerstand. Die schweren Küstenbatterien sind durch das Feuer unserer Schiffe zum Schweigen gebrach worden. 8

Gegen die Ostküste wurde der Feind so scharf gedrängt, daß nur Teile sich über den nach Moon führenden Damm zu retten vermochten. Bei den Kämpfen um den Brückenkopf von Orrissar am Ostrand von Oesel wirkten von Norden he unsere Seestreitkräfte durch Feuer erfolgreich mit. G

Bisher sind mehr als 2400 Gefangene gezählt worden. Versprengte werden die Zahl noch erhöhen. 30 Geschütze, 21 Maschinengewehre, einig Flugzeuge und piele Fahrzeuge fielen bis jetz in die Hand unserer Landungstruppen, die unter vortreffliche Mitwirkung der unter Befehl des Vizeadmirals Schmid stehenden Flottenteile den wesentlichsten Teil ihrer Aufgabe i vier Tagen erfüllten.

Im Rigaischen Meerbusen sind die Inseln Run und Abro von uns besetzt worden. 1

An der Landfront im Osten keine Ereignisse von Be

deutung. Mazedonische Front. In der Struma⸗Ebene überließen die Bulgaren den Engländern einige Ortschaften. 8— Der Erste Genralquartiermeister. Lubdendorff.

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Wie viel mehr giltodas

können: Zeichnet die Kriegsanleihe!