verwaltung Oberhausen vom 18. September 1917 der Handel mit Schuhwaren wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb untersagt worden, unter Auferlegung der durch das Ver⸗ fahren entstandenen Kosten. “ Oberhausen, den 9. Oktober 1917. Der Oberburgermeister. J. V.: Dr. Neikes.
Bekanutmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. Ferrhastung unzuverlässiger Personen vom Handel (ReBl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Mnnisters für Handel und Gexerbe vom 27. September 1915 habe ich dem Schlachtermeister H. Wurthmann in Lilien⸗ rhal den Handel mit Gegenständen destäglichen Bedarfs, insd sondere mit Fleisch und Fleischwaren, wegen Unzuverlässig⸗ ken untersagt. — Die Kosten dieser Bekanntmachung hat der Be⸗ Itroffene zu tragen. Osterholz, den 9. Oktober 1917.
Der Königl. Landrat. Becker.
Zekanntmachung. 8
Auf Grund der Burndesratsverordnung vom 23. September 1915, setreffend Fer haltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RG Bl. S 603), ist die Sch ießung des Flelschere gewerbeb⸗triedes des Fleischer⸗ neisters Arthur Zylla in Rauden, Kreis Rybnik, von mir an⸗
geordnet worden, weil er sich mebrfach in bezug auf den Handel ls unzuverlässig erwiesen hat. — Die Kosten der Bekanntmachung at Zvlla zu tragen. r. den 8. Oktober 1917.
Bekanntmachung.
Dem Wirt Jerdinand Jolas, in Saarbrücken I, erswetler Straß“ 1, wohnhaft, is heute wegen nachgewiesener ge⸗ schä tuiche U Zuverläsigteit auf Grund der Bundes atsverordnung om 23. 9. 15 RSBl. S. 603 der Handel mit sämtlichen Lebens⸗, Genuß⸗ und Futtermitteln, sowie mit sämt⸗ Uichen Artikeln des täglichen Bedarss untersagt worden. 1 ; Saarbrücken, den 11. Oktoder 1917.
Der Königl. Polizeidirekton. J. V.: von Salmuth.
8 1 “ Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 26
der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11 610 eine Vevordnung über die Verlängerung der
Amtsdauer der Handelskammermitglieder, vom 8. Oktober 1917. Berlin W 9, den 15. Oktober 1917
Königliches Gesetzsammlungbamt. Krüer.
Nichtamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 17. Oktober 1917.
In der am 16 Oktober unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekrelärs des Innern Dr. Helfferich ab⸗ gehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurde dem Enwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Zucker und dem Entwurf einer Verordnung über Aetzalkalien und Soda die Zustimmung erteilt.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen u d für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute vormittag Sizung.
Der Kohlenverband Groß Berlin hat nachstehende Verordnung über die Kohlenversorgung von Gewerbe⸗ treibenden erlassen:
Auf Grund der Bekanntmochung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung vom 19. Jalt 1917 über die Brenrst ffversorgung der Haushaltungen, der Landwirtschaft und des Kietngewerbes und der Anordnung der Landeszentralbehörden, betreffend die Er⸗ richtung eines Kommunalverbandes „Kohlenverband Groß Berlin“, vom 21. August 1917 wud im Einvernehmen mit dem Ober⸗ befehlshaber in den Marken für das Gebiet des Kohlenverbandes Groß Berlin, nämlich die Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Neu⸗ kölln, Berlin⸗L chtenberg, Berlin⸗Schönebero, Berlin⸗Wilmersborf sowe die Landkreise Teltow und Niederbarnim, folgen es verordnet:
§ 1. Die im Aeschnitt D der Verordnung des Oberkommandes in den Marfen vom 6. Jali 1917 getroffenen Bestimmungen für gewerbliche Betriebe mit einem Durchschnittsmonalsverbrauch von höchstens 10 Tonnen Kohlen werden aufgehoben.
§ 2. Zu Zwecken gewerblicher Arbeit in Bäckereien, Schlächtereien, Gastwirtschaften, Gasthöfen, Bade⸗ annalten und ähnlichen Betrteben, soweit sie dem täglichen Bedarf der in der Gemeinde wohnenden oder sich vorübergehend auf⸗ haltenden Bevölker ng dienen, und soostigen Gewerbebetrieben, deren Verbrauch monatlich weniger als 10 Tonnen (200 Zenrtner) be⸗ trägt, dürfen Kohlen nach zem 1. November 1917 nur gegen Gewerbe⸗ kohlenkarte abgegenen und entnommen werden.
Für die Jeheizung von Werkntätten, Lagerräumen, Büros und sorstigen Aebeitsräumen verbletbt es bei den Bemtmmungen der Veo dnueg vom 6. Juli 1917. Für Ofenbeizung dürfen demnach Kohlen nur ge en Kohlenkarte oder Sonderkarte abgegeben und ent⸗ nommen werden.
§ 3. Die Gewerbekohlenkarten werden auf Grund der gemäß der Befan tmachung des Kodltenoerbandes Groß Berlin üker die Melbdepflich kleinge verblicher Kohlenverbraucher vom 4. Oktober 1917 erfo gten Meldungen von der Kohlenstelle Groß Berlin, Berlin W. 9, Linkstr 25, ausgestellt.
De Aus abe der Gewerhekoblenkarten erfolat durch die in der Betanntmachung des Kohlenverbaͤndes Gaoß Berlin vom 4. Oktober 1917 ange ’vh’ten Meldestellen wochentags in der Zeit vom 25. bis 31. Oktober 1917.
§ 4. Lie Sewerbhekohle karten sind nicht übertraghar. Gewerbe⸗ kohlen tücfen nur für den beantragten Aecbeit zweck und nur im ei’g nen Bet iebe des Karteniahabers verwegdet we den. Ab abe der Kohlen an D itte ist vunmt schriftlicher Genehmigung der Kohlen⸗ stelle Gioß Berlen zulässig.
§ 5. Hie Gworbekohlen karten sind mit monat ichen Abschnitten versehen. Di⸗ Abschatie dürfen vor dem Zettpuntte, für den sie gelten, nicht inge öt werden. Bei de Lieferung der entsprechenden Mengen Konen sind sie von dem Kohlenhändler abzatrennen. Ah⸗
Abschnitte siad un ültig. . Der Keohlenbändler hat ahmonatlich, und zwar spätestens mn 15. jedes Monats, die abgetrennten Abschnitte gecordnet und gebündelt der zuständigen Wohnsetzgemeinde postgeloftei einzureichen.
§ 7. Verbraucher der im § 2 bezeichneten Art, die Kohlen in den Geltungsbereich dieser Verordnung selbst einführen, baben dies vor dem Eintreffen der Kohlenstelle Groß Berlin unter Angabe der Mernge und Art sowie des Ankunfts⸗Bahnhofes oder⸗Hafens telegraphisch anzuteigen.
§ 8. Koblen im Sinne dieser Verordnung sind Steinkehlen jeder Art, Braunkohlen jeder Art, Briketts j der Art sowie Koks jeder Art und Anthrajztt.
1 Zentner Briketts gilt =2 110 Ganzsteine,
3 1 Zentner Koks gilt = 1 Hektoliter Kokk.
§ 9. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 000 ℳ oder mit einer dieser Strafen bestraft. Auch kann auf Enztehung der Brennstoffmengen erkannt werden, auf die sich die Zuwtderhandlung bezieht, ohne Unter⸗ schied, ob sie dem Täter gehören oder nicht.
§ 10. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Veröffent lichung in Kraft. 111““
Der Kohlenverband Groß Berlin hat folgende Be⸗ kanntmachung über die Freigabe von Abschnitten der Sonderkarte erlassen:
Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung vom 19. Jult 1917 in Verbindung mit der An⸗ ordnung der Landeszentralbehörden über die Errichtung des Kohlen⸗ verbandes Groß Berlin vom 21. August 1917 wird im Anschluß an die Verordnung des Oberbefehlshabers in den Marken, betreffend die Kohlenvertetlung in Groß Berlin vom 6 Juli 1917 für das Gebiet des Kohlenperbandes Groß Berlin, nämlich die Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Neukölls, Berlin⸗Lichjenberg, Berlin⸗Schäneberg, Berlin⸗Wilmersdorf sowie die Landkreise Teltow und Niederbarnim,
folgendes besttumt:
§ 1. Vom 25. Oktober 1917 dürfen gegen Vorlegung der Sonderkarte Kohlen auf die Abschnine 1 bis 4 je ½ Zentner ab⸗ gegeben und entnommen werden.
Die Koblenhändler haben eine der gelieferten Menge entsprechende Zahl von Abschnilten der Sonderkarte abzutrennen.
Die Ap öbe von Kohlen auf abgetrennte Abschnitte ist unzulässig.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen die er Be⸗ kanntmachung werden mit Gefangnto bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bvis zu 10 000 Mark ober mit einer dieser Strafen bestraft. Ferner kann auf Einziehung der Brenrstoffe erkannt werden, auf die sich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Unterschied, od sie dem Taͤter gehören oder nicht. 8
8 1
Auf Grund des § 9b des Gesetzes über den Belagerungs⸗ zustand hat der Oberbefehlshaber in den Marken, General⸗ oberst von Kessel, für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgende Bekanntmachung erlassen: § 1. Das Treiben einzeluer Stücke Rinorieh, Schase, Ziegen und Schweine ung die Sesö derung lolcher Tiere in Wagen ist in der Z it von 9 Uhr Abends bis 5 Uhr Mo gens ohne Mitführung emes von der Ortspolnzei⸗ oder Gemeindebehörde ausgestellten Ausweises verboten.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen § 1 werden mit Gefän nis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder mit Geldstrafe bis zu 1500 ℳ bestraft.
§ 3. Diese Bekanntmaghung tritt mit dem 17. Oktober 1917 in Kraft.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser hat den Geheimen Rat, Generalmajor Prinzen Ferdinand Lobkowitz für die Dauer der laufenden Session des Reichsrates zum Vizepräsidenten des öster⸗ reichischen Herrenhauses ernannt.
— Im österreichischen Abgeordnetenhaus brachte der Finanzminister eine Vorlage ein, wodurch der Steuersatz für eme ganze Flasche Traubenschaumwein von 80 Heller auf 2 Kronen, für eine ganze Flasche Fruchtschaumwein von 20 auf 60 Heller erhöht wird, ferner eine Vorlage, wodurch die Wein⸗ produktionssteuer eingeführt wird, die, wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ meldet, für den Hektoliter Wein, Weinmost, Beerenwein, Malzwein und Met 32 Kronen, und für Obst⸗ wein und Obstmost 8 Kronen für den Hektoliter beträgt. Die neue Weinsteuer soll 112 Millionen ergeben, was gegenüber dem bisherigen Ertrage einen Mehrertrag von 98 Millionen Kronen ergibt, wovon die Ueberweisungen an die Länder als Ersatz der visherigen Landesweinsteuern abzurechnen sind.
— Die Südslaven Korosec und Laginia hatten gestern mit dem Ministerpräsidenten Dr. von Seidler eine Be⸗ sprechung, in der sie obiger Quelle zufolge erklärten, daß der Südslavenklub auf der oppositionellen Linie verharre, da sich nichts geändert habe, was eine Wendung der Stellung⸗ nahme der Partei der Regierung gegenüber begründen könnte.
— Dem ungarischen Abgeordnetenhause unter⸗ breitete der Ministerpräsident Dr. Wekerle vorgestern einen Gesetzentwurf über eine viermonatige Ermächtigung zur Fort⸗ führung der Regierungsgeschäfte bis Ende Februar 1918, ferner einen Gesetzentwurf über eine neuerliche Kriegsunterstützung öffentlicher Beamten. Der Ministerpräsident erklärte, er werde anfangs November einen Gesetzentwurf über den öffentlichen Staatshaushalt unterbreiten.
8 3 Großbritannien und Irland
Das Unterhaus trat gestern nach den Sommerferien wieder zusammen. Der Finanzminister Bonar Lam kündigte, wie das „Reutersche Büro“ meldet, an, daß eine Aufstellung für die Zusammensetzung des Luftministeriums in Vorbereitung sei und ein Gesetzentwurf hierüber in Kürze eingebracht werden würde. In zweiter Lesung wurde der Gesetzentwurf, der der Regierung die Ueberwachung über alle in Großbritannien entdeckten Petroleumquellen sichert, angenommen.
Frankreich.
* 85 8
Die Abgeordnetenkammer beschloß gestern, zu einer Geheimsitzung zusammenzutreten, um die Interpellation Mayeras über cie Erklärungen Ribots, die sich auf deutsche Umtriebe wegen Elsaß⸗Lothringens beziehen, und die Inter⸗ pellation Bokonowski, bezüglich der Abwehr feindlicher Machenschaften durch die Verbündeten, zu beraten. Nach der Geheimsitzung erklärte der Präsident Deschanel, daß eine einfache Tagesordnung über die Interpellationen Mayeras und Bokonowski b antragt worden sei. Renaudel teilte mit, daß sich die Sozialisten nach den Erklärungen Ribots der Ab⸗ stimmung enthaͤlten würden. Die Kammer nahm sodanm in öffentlicher Sitzung mit 313 gegen 0 Stimmen die einfache Tagesordnung an, die von der Regierung als Abschluß der Interpellationen Mayeras und Bokonowski gebilligt war. — Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ist der Divi⸗ sionsgeneral Alby an Stelle des Generals Dupont zum Gene⸗ ralstabschef ernannt worden.
Rutßland.
Nach einer Meldung der „Petersburger Selegraphe agentur“ veröffentlichen die Blätter einen amtlichen Beriche über die Unterdrückung der Meuterei der russischen Soldaten an der französischen Front, die infol maximalistischer Werbetätigkeit ausgebrochen war. Act Europäer wurden getötet und 44 verwundet.
— Die Vorläufige Regierung hat die Eröffnung des Vorparlaments asgf den 20. Oktober verschoben. Da Vorparlament wird seine Arbeiten acht Tage vor Eröffnun der Verfassunggebenden Versammlung einstellen. Der Pra sident des Presseverbandes und eine Anzahl Chefredakleure sind zu Mitgliedern des Vorparlaments gewählt worden.
— Der Senat hat es obiger Quelle zufolge abgelehnt die Weisungen der Vorläufigen Regierung an das Generalsekretariat der Ukraine zu veröffentlichen mit der Begründung, daß die Regierung nicht das Recht habe, die Ukraine vor der Verfassunggebenden Versammlung unabhängig zu erklären. “ 8
Die Kammer hat gestern ihre Arbeiten wieder auf⸗ genommen. Die Tagung wurde von dem Kammerpräsidenten Marcora mit einer Ansprache eröffnet, in der er der „Agenzia Stefani“ zufolge ausführte, daß die militärischen Anstrengungen Italiens nicht zu einem deutschen oder unentschiedenen Frieden, sondern zu einem siegreichen Frieden führen müßten, der die völlige Einigung Italiens verwirkliche Der Ministerpräsident Boselli gab eine Erklärung über die Politik der Regierung hinsichtlich des Krieges ab Er betonte, daß die trügerischen Vorstellungen über die An⸗ näherung des Friedens nur dazu dienten, ihn hinauszuschieben Italien werde sich nicht hinters Licht führen lassen. 1
Die Regierung brachte darauf die Gesetzvorlage über vier vorläufige Haushaltszwölftel ein. Die Sozialisten forderten Besprechung der Regierungserklärungen. Boselli lehnte die sozialstische Forderung mit dem Bemerken ab, daß die Be⸗ sprechung bei der Prüfung der vorläufigen Haushaltszwölftel stattfinden werde, und stellte die Vertrauensfrage. Der sozia⸗ listische Vorschlag wurde darauf mit 228 gegen 51 Stimmen bei 15 Stimmenthaltungen abgelehnt.
Schweiz.
Der Bundesrat hat sich entsprechend dem Gesuch der deutschen Regierung, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, bereit erklärt, die Wahrung der deutschen Interessen in der Republik Uruguay zu übernehmen.
Der Bundesrat hat ferner bei der Bundesversammlung beantragt, dem Kanton Baselstadt zur Herstellung einer Hafenanlage auf dem rechten Rheinufer bei Kleinhüningen einen Bundesbeitrag von 1 750 000 Franken zu bewilligen.
8
Türkei. 1 Der Deutsche Kaiser ist vorgestern vormittag in Kon⸗ stantinopel eingetroffen. Auf dem reich geschmückten Bahnhof hatten sich, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, zum Empfange der Sultan mit dem Thronfolger und den übrigen Kaise lichen Prinzen, der Khedive von Aegypten, der Großwesir, der Scheich ul Jelam, die Mitglieder des Kabinetts, die Präsidenten des Senats und der Kammer mit Abordnungen der beiden Häuser des Parlaments, der Büraermeister von Konstantinopel, der Chef und die hervorragendsten Mitglieder der diplomatischen Missionen der Verbündeten und der neuttalen Länder, die Palastwürdenträger, die Spitzen der Zioil⸗ und Militärbehörden sowie der deutsche Admiral von Koch einge⸗ funden. Nach herzlicher Begrüßung schritt der Kaiser an der Seite des Sultans die auf dem Bahnsteig auf⸗ gestellte Ehrenkompagnie ab und nahm sodann die Vorstellung der erschienenen Persönlichkeiten entgegen. Darauf fuhren die beiden Monarchen unter den begeisterten Kundgebungen einer ungeheuren Menschenmenge durch die beflaggten und mit Blumen besäten Straßen nach dem Nidiz⸗ Palast. Am Nachmittag unternahm der Kaiser einen Ausflug nach dem Bosporus bis nach Therapia, wo er die Gräber des Generalfeldmarschalls von der Goltz und des Freiherrn von Wangenheim besuchte. In Dolmabagtsche gab der Sultan zu Ehren des Kaisers ein Mahl, an dem der Thronfolger, Prinz Abdul Medjid Effendi und die Kaiserlichen Prinzen, der Staatssekretär Dr. von Kühlmann, der Großwesir Talaat Pascha, der türkische Botschafter in Berlin Hakki Pascha, der Scheich⸗ul⸗Islam, Enver Pascha, die Mi⸗ nister des Aeußern und der Justiz, der deutsche Botschafter Graf Bernstorff, die Herren des Gefolges des Kaisers, die Präsidenten des Senats und der Kammer u. a. teilnahmen. Nach dem Mahl hatten die beiden Monarchen eine vertrauliche Besprechung, an der Talaat Pascha, Enver Pascha, Haklti
Pascha und der Minister des Aeußern teilnahmen.
Berlin, 16. Oktober, Abends. (W. T. B.). In Flandern starke Artillerietätigkeit, bisher ohne In⸗
fanteriekämpfe. Fortschritte; weitere 1100
Auf der Halbinsel Sworbe Gefangene sind eingebracht. Sonst im Osten nichts von Bedeuting.
☛
In Flandern steigerte sich am 15. Oktober das feind⸗ liche Feuer nur an einzelnen Stellen der Hauptkampffront zu arößerer Heftigkeit. Stärkeren Beschuß erhielten unsere Stellungen östlich Npern, am Houthoulster Walde, bei Poel⸗ kapelle, sowie beiderseits Draagenbroodhoek. In Gegend Poel⸗ kapelle nahm unsere Artillerie erkannte feindliche Ansammlungen wirksam unter Feuer. Nachts über hielt reges Zerstörungs⸗ feuer in wechselnder Stärke an und schwoll in den frühen Morgenstunden besonders in Gegend südlich des Houthoulster Waldes und von Passchendgele bis Gheluvelt an. Mehrfach vorfühlende feindliche schwächere Patrouillen wurden abgewiesen.
48
Artillerietätigkeit vo übergehend zu. Auch an der Aisnefront steigerte sich vom Nachmittag ab das frindliche Feuer gegen unsere Stellungen nördlich Courcy⸗le⸗Chateau und zwischen Vauxaillon und Royereferme zu erneblicher Stärke und flaute erst mit dem Einbruch der Nacht ab. Ein am Morgen des 15. Oktober unternommener feind⸗
der Mühle von Vaucleri wurde im Sperr⸗ und Vernichtungs⸗
4““ 16“
gestern seitlich aus und war zeitweilig sehr heftig; er hielt auch
Im Artois und beiderseits St. Quentin nahm die
licher Angriffsversuch gegen unsere neuen Stellungen in Gegend 8
rstickt und ein gegen 4 Uhr Nachmittags wiederholter ever erstan grift unter schweren Verlusten für * Feind teil⸗ safe im Gegenstoß abgewiesen. . welj Oestlich Reims brachte ein eigenes Stoßtruppunter⸗ iehmen westlich der Suippes 22 Gefangene und 4 Maschinen⸗ n. gewehreiverseits der Maas lebte bei bessernder Sicht am Nachmittage das Feuer auf und erfuhr gegen Abend eine eitere Steigerung. Auch während der Nacht blieb es stellen⸗ weise lebhaft. Südlich Haucourt holten eigene Stoßtrupps 1 Offiziere und 38 Franzosen aus den feindlichen Gräben. ³* Nach gesteigerter Feuertätigkeit in Gegend Haudiomont und mehrfachen heftigen nächtlichen Feuerüberfällen wurde ein dliches Unternehmen durch unser Abwehrfeuer vereitelt.
fein Im Osten sind die Operationen auf der Insel Oesel
planmäßig verlaufen und der Hauptteil der Insel von uns
(W. T. V.)
Hauptquartier, 17. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz RupprechttF. In Flandern schwoll der Artilleriekampf vom Ueber⸗ schwemmungsgebiet der Yser bis zur Lys gestern wieder zu erheblicher Stärke an. In einzelnen Abschnitten war die Feuerkraft am Abend, auf der ganzen Front heute morgen igert. geste gen., Erkundungsgefechten, die auch zwischen dem Kanal von La Bassée und der Scarpe zahlreich waren, kam es nicht zu Infanteriekampftätigkeit. “
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Der Feuerkampf nordöstlich von Soissons dehnte sich
Großes
Nachts an. b 1 In der westlichen Champagne, in den Argonnen
und auf dem östlichen Maasufer erreichte die Artillerie⸗ tätigkeit gleichfalls größere Heftigkeit als in den letzten Tagen.
106 feindliche Flugzeuge und 1 Fesselballon sind gestern abgeschossen worden. Leutnant von Buelomw brachte seinen 23., Leutnant Boehme den 20. Gegner im Luftkampf zum Absturz.
Dünkirchen wurde von unseren Fliegern erneut und mit erkannter Brandwirkung durch Bomben angegriffen.
Zur Vergeltung für Bombenwürfe feindlicher Flieger unf offene deutsche Städte wurde die im französischen Operations⸗ gebiet liegende Stadt Nancy von uns mit Bomben be⸗ worfen. Größere Brände waren die Folge.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Die auf der Halbinsel Sworbe noch Widerstand leistenden feindlichen Kräfte wurden gestern durch unsere Truppen über⸗ wältigt.
Die Insel Oesel ist damit völlig in unserem Besitz.
Die Beute mehrt sich; gestern wurden mehr als 1100 Gefangene eingebracht.
Uasere Seestreitkräfte hatten nördlich von Oesel und im Rigaischen Meerbusen mit russischen Zerstörern und Kanonenbooten Gefechte, die für uns günstig ausgingen Ohne eigenen Verlust wurden die feindlichen Schiffe zur Um⸗ kehr gezwungen.
Marineluftschiffe bewarfen Ternaumit Bomben; große Brände brachen dort aus. 11“ 8
8 11 EE1“
Auf der festländischen Front lebte die Gefechtostätigkeit an mehreren Stellen beträchtlich auf; vordringende Streif⸗ ilungen der Russen wurden vertrieben.
. Mazedonische Front. Keine größeren Kampfhandlungen.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 16. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplatz und Albanien. Unsererseits nichts zu berichten.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Auf der Hochfläche von Bainsizza-⸗Heiligenaeist scheiterten italienische Einzelvorstöße. Auf dem Monte San Gabriele wurde das Vorarbeiten feindlicher Abteilungen im Handgranatenkampf vereitelt.
8 Der Chef des Generalstabes.
gAgulgarischer Bericht. Sofia, 15. Oktober. (W. T. B.) Heeresbericht. Mazedonische Front. Lekbhafteres Artilleriefeuer im Seenabschnitt, im Cerna⸗Bogen und am Dobropolje. Im Strumatal lebhafte Infanterietätigkeit. Westlich des Doiran⸗ Sees lebhafte Fliegertätigkeit. Dobrudschafront: In der Nähe von Tulcea lebhaftes Artilleriefeuer. Eine starke feindliche Erkundungsabteilung, die auf mehreren kleinen Schiffen, sich dem rechten Ufer der Donau im Norden des Dorfes Parzesch zu nähern suchte, wurde durch unser Feuer vertrieben.
Sofia, 16. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht.
Mazedonische Front. An mehreren Stellen der Front lebhaftes Geschützfeuer, das im Cerna⸗Bogen heftiger war. Lebhafte Lufttätigkeit im Tale des Vardar und der Struma. Oestlich des Vardar für uns günstig verlaufene Patrouillen⸗ gefechte, bei denen Gefangene gemacht wurden.
Front in der Dobrudscha: Bei Tulcea und Isaccea schwache Feuertätigkeit.
““ vIie
Türkischer Bericht. Konstantinopel, 16. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher
fügte ihr blutige Verluste zu und erbeutete eine größere Anzahl Pferde. An den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.
im Sperrgebiet um England wiederum eine Reihe von Dampfern und Seglern durch unsere U⸗Boote vernichtet. bewaffnete englische Tankdampfer „Viucna“, der als U⸗Boot⸗ falle fuhr, sowie ein Dampfer von über 7000 t, der auf dem Wege England— Le Havre angetroffen wurde und anscheinend Munition geladen hatte, ferner die französischen Segler „La Martine“ mit Salzfischen nach Frankreich und, Acron Beth“.
50 Ueberlebende sind auf Korfu gelandet, 120 in Italien. Man
Der Krieg zur See. Berlin, 15. Oktober. (W. T. B.) Neuerdings wurde
Unter den versenkten Schiffen befanden sich der
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Athen, 15. Oktober. (Reutermeldung.) Der italienische Dampfer „Bari“, mit den griechischen Konsuln aus der Türkei an Bord, ist von den Deutschen torpediert worden.
fürchtet, daß die griechischen Beamten umgekommen sind.
9 11“ EEE“
Am 18. Okiober um 1 Ahr mittags wird die Zeichnung der T. Kriegs⸗ anleihe geschlossen. Nun ist keine Zeit mehr zu verlieren, wenn Du die Er⸗ füllung Deiner Pflicht noch hinaus⸗ geschoben hast oder wenn Du in letzter Stunde Deine Zeichnung noch eccVchöhen willsst. .“ Wer jetzt dem Vaterland die nötigen Mittel versagt, verlängert den Krieg, unterstützt die Feinde und macht sich so unsühnbar schuldig an seinen Brüdern im Felde.
8
Darum mußt Du zeichnen!
Berlin, 16. Oktober. (W. T. B.) Ueber die erfolg⸗ reichen Unternehmungen von See aus gegen Dagö und Oesel erfahren wir folgende Einzelheiten:
Unsere im Verlaufe des Krieges ununterbrochen täligen kleinen Minensuchboote hatten die ersten Vorbereitungen zu dem geplanten Vorstoß unserer Flotte gegen die den Rigaischen Meerbusen be⸗ herrschenden Inseln Oesel und Dagb zu neffen. Trotzdem die Ge⸗ wässer um die Inseln überall sehr seicht und mit Felsenriffen und Sandbänken übersät sind, trotzdem kaltes stürmisches Wetter und hoher Seegang das Arbeiten der kleinen Minensuchfahrzeuge außen⸗ ordentlich erschwerte, haben die mit dieser Aufgabe betrauten Verbände in zäher, unermüdlicher Arbeit innerhalb kürzester Frist die weithin völlig verseuchten Gewässer um Oesel und Dagö ebenso wie die Anfahrtstraßen von Minen gesäubert und unseren
ochseestreitkräften und Transportdampfern damit eine sichere Fahr⸗ Foch geschaffen. Die Transportflotte war im fernen Hafen in über⸗ raschend kurzer Zeit in Dienst gettellt, mit Truppen besetzt und trotz der navigatorischen Schwierigkeiten an die Küste der anzugreifenden Inseln übergeführt worden. Daß bei der Fahrt dieser Transport⸗ flotte mit ibrer großen Zahl von Schiffseinheiten auf den schmaler, zwischen den Minenfeldern freigelegten Fahrstraßen, bei dem stürmischen Wetter und bei der Nachts besonders schwierigen Fahrt im Verbande keine Störungen vorgekommen sind, spricht besser als große Worte für das Köavnen deutscher Seeleute. Ebenso glatt wickelte sich auch die Aus⸗ schiffung der Truppen mit ihrem Artillerie⸗ und Fuhrpark ab, nach⸗ dem unter den Granaten der Schiffsgeschütze der Widerstand aller feindlichen Küstenbatterten zufammengebrochen war. Eine seemännisch besonders boch zu wertende Leistung ist das Eindringen unserer leichten Seestreitkräfte in die Kassar Wik; ist doch der Sorlo⸗Sund, die Durchfahrt zwischen Dagö und Oesel, nur schmal und vollkeommen mit felsigen Untiefen und seichten Stellen durchsetzt. Nur eine einztge, kaum 200 m breite und flache Rinne sührr in vielen Windungen in die Kassar Wik binein, so daß schon im Frieden, wenn alle Ser⸗ zeichen vorhanden sind, die Einfahrt für den Ortskundigen nicht ungefährlich ist.⸗
Daß der deutschen Transportflotte besonders im Süden der Insel modernste 30,5 cm⸗Geschütze gegenüberstanden, die tatsächlich
daß Batterien an außerordentlich im
war nec verbündeten Flotte vor Gallipoli, mehrfach bestättgt. kannten englischen Autorität auf dem Gebiete des Seewesens, Geoffrey Hornby, stammt der in England anerkannte Grundsatz, man habe die Seeherrschaft, wenn man seiner Reg erurg melden, „daß sie ein Expeditionskorps zu irgendeinem Punkt hinschcken kann, ohne dazwischentritt“. in diesem Falle nicht enthoben. streitkräfte war bekannt. in den Kampf eingegriffen. 8 r S kriegs⸗ und Heeresleitung zu einem ersten großen Ueberseeunternehmen entschlossen haben,
nachte die Unternehmung zu einem Waanls. Der alte Grundsa,
Land angreifenden Schiffen gegenüber Posteil und daber weit überlegen siak, vor allem durch das Fiasko der Von der be⸗ Sir
durch die Kriegführung,
könre,
daß die feindliche Flotte ingendwie 1. end Sorge war die deutsche Marine Das Vorhondensein russischer Se⸗⸗ Tarsächlich haben sie ouch ve chtedent! ch Wenn notzdem sich die Oberste See⸗
Soige, Dieser
ein Unterfarngen, das bet allem Drängen ter öffentlichen Meinung die englische Admiralttät gegenüber der flandrischen Kuͤste oder Helgoland oder der teutshen Buct immer abgelehnt hat, so zeigt dies Wagn'g — denn ein solches blabt es —, daß in der Marine derselbe Geist herrscht wie vor dem Stagerrak, und daß auch heute noch, der Formel der Ueberlegenheit der Land⸗ geschütze über das Schiff entgegen, Lorbeer zu bdrechen ist, wenn vur ei kraftvoller Führer sein größeres Können in di⸗
schale wirst
„Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt ferner von zuständiger Stelle:
1) Der amtliche russische Bericht vem 14 †. M. mel et den Verlust von einem deutschen kleinen Kreuzer und 4 Torpedobooten. Wie aus dem deutschen Bericht bervorgeht, ist bis zum 16. pv. M. oußer zwei zum Minensuchen bestimmten Fischdampfern kein an der Unternehmung gegen Oesel beteiligtes Kriegefabrzeug verloren gegangen. Dagegen ist ein kleiner Transporzdampfer auf eine Mine geralen. Mannschaftsverluste sind hierbei nicht eingetreten. 2) Ebensowenig zutreffend ist der im amtlichen ru sischen Bericht vom 16. b. M. gemeldete Verlust zweler deutscher Torperoboote in der Kassat Wik. Der von uns genommene Zerstörer „Grom“ ist bet unseren Einbringungsversuchen gelentert und gesunken. b
Zur Arbeiterbewegung. Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der St. Petersburger Lelegraphenagentur baben die Angestellten sämtticher Apotheken St. Petersburgs wegen Nicht⸗ bewilligung ihrer wirt'chaftlichen Forderungen durch die Apotheken⸗ besitzer beschlossen, in den Ausstand zu treten. 8 Nach einer vom „W. T. B.“ öbermittelten Havasmeldung aus Buenos Atres dauert der Ausstand der Eisenbahnange⸗ stellten noch an. An eintgen Pankten kam es zu heftigen Zwischen⸗ fällen. (Voul. Nr. 244 d. Bl.).
Kunst und Wissenschaft.
Deuischer Denkmalsschutz in der asiatischen Türkei. Geheimat Dr. Wiegand, Direkor der Antikensammlungen der Berliner Musvren, ist seit einem Jahre im Auffrage Djemal Paschas in Syrien, Palästina und Arabien auf dem Gebiete des Denkmal schutzes tätig. Ende 1916 worden die fast unbekannten früb⸗ bozantinischen Wüstenstädte der Sinathalb’nsel durch Wiegand und den ihn begleitenden Professor Dr. Watzinger aufge⸗ nommer. Fliegerphotographien ergänzten diese Untersuchungen. Eine Reise noch Petro ergab die Aufgahme des gesamtea Stadtgebiets. In Jerusalem widmete sich Wiegands Arjutavt, Leutnaut Dr. Wolzinger (Privatdozent an der Technischen Hochschule zu München) Studien über die Via Dolorosa und die Burg Antonfa. In Palmyra wetlte die Expeditton dret Wochen. Dort wunden die gesamten fünf Nekropolen durch Wulzinger bermessen. Es clückle Wiegand, einen bither unbekannten großen Temyel römisch⸗ korinthischen St ls zu entdecken. Des weltberühmte Prackttor am Eingang der langen Hallenstraße war dem stursde nabe und wurde durch 1 sorgfältiae U tema gerettet. Eine weitere Reise führte seitab von bis Antlochia die Küste entlangag, wo ramentlich die Städte Laodicäa und Selevcia neuee Matersal lieferten. In litzt. genannter Stadt wurde das Hafengebier vermessen und ein großes Theater entdeckt. Von der b rühmten Kische zu Turmanin fanden sich nur noch geringe Reste, dagegen war der nu dervolle feüh⸗ bvzantinische Klosterbasar von Kalaat Seman unberührt von Ver⸗ wüstungen. Es erleichterte Wiegands Bestrehungen für den Schutz der Ruinen außerordentlich, daß ouf Befehl Diemal Paschas die Ortsbehörden seinen Anordnungen als Inspektewr überall ur⸗ mittelbar Folge leisten. So konnte den Eisenbahn⸗ und Wegbauunternehmungen im Sinaigebiet das Hand erk der Rutinenplünderung rasch geleat we den, so konnte auch in Amben wirksam gegen sscherkessische Plünderung eingeschrinen werden, ebenso in Palmyra gegen die Vera üstung der Gräer. Auf Befehl Djemal Paschas soll ein bescreibendes Werk veröffentlicht werden, das in weiten Kreisen Syriens die Teilnahme und die Achtung vor den Denkmälern der Vergangenheit mebren sell. Wi Land bandelt in allen Faͤllen im Einvernehmen mit Exze slenz Dr. Halil Edhem Bey, dem Generaldirektor der ottomanischen Museen in Kon⸗ stantinope’. Im Herbst sollen weitere Fahrten nach Gallläa und
auran unternommen werden. 8 8 FFersaef. Dr. Dragendorf, Eexneralsekretär des Deutschen Archäoloutschen Institais in Betln, herichtete der Kansschronek zukolge über Denkmagpflege on der k.einesintischen Küste. Hier gilt es namentlich, die alten Reste vor der Verwertung bei Neu⸗ bauten Schulen, Krankenhäuser, Kasernen usw. zu schüten, und das ist in vielen Fällen, 5 B. in Tralles, gelungen. Bypzant nische Denkmäler sind wenige vorhander, desto mehr schöne Moscheen. In Mazedonien ist ein Aus⸗ schuß deutscher Gelehrten jätig, das Land zu studieren urd im Verein mit den bulgarischen Behörden für den Schutz der Denkmäler zu sorgen. Im nördlichen Mazedorien sind die Stärte unversebrt, in dem abgelegenen Berglande sind nicht viele antike Baudenkmäler vo handen, das südliche Land ist nicht zugänglich. Die Kirchen bedürfen des Schutzes; notwendig ist hier ein Kunstgeschichtler, der in Denkmagpflege erfahren ist.
Literatur.
Luther und seine lieben Deutschen. Eine schrift zur Reformationsfeier von Dr. Hans von Schubert, Ge⸗ heimem Rat, Professor der Kirchengeschichte an der Unive sität Heidel⸗ berg. (Deutsche Verlagsanstalt in Szuttgart urnd Berlin; geh. 3 ℳ, geb. 4 ℳ.) Ei;in Gelehrter von Ruf hat diese Schrift verfaßt, das verbüret die wissenschaftliche Zuperlässigkeit des reichen in ihr ver⸗ arbeiteten Stoffes; zugtesch aber ist die Darstellung, auf einen breiten Leserkreis berechnet, anschaulich und warmherzig, so daß die Be⸗ zeichnung „Volksschrist“ hier zutrifft. Die Absicht des Verfossers war, die nationale Bedeutung und die nattonale Größe des Reformators sinnfällig darzustellen, zu zeigen, wie Lutheis gauze Geiftesarbeit darauf gerichtet war, „seinen lieben Deutschen mu dienen, sie im Glauben, Fühlen und Denken von fremden, welschen Einflüssen f eizumachen, ihnen die Eigenar ihres Geisteslebens wiederzugeben. So geht er den Wirkungen nach, die die inneren religsösen Erlebnisse der Reformatsonszeit auf die nationalen, politischen, sozialen und kulturellen Verbältnisse Deutschlands ausübten, nachdem er einleitend an der geschichtlichen Entwicklurg das Eindringen der fremden Bestandteile in die geistige
Tagesbericht. 8 Im rechten Flügelabschnitt überfiel
Kaukasusfront eine unserer Kavallerieabteilungen eine feindliche Eskadron, 9 8 3
bereits auf 28 km unsere Minensuchverbände unter Feuer nahmen,
Kultur Deutschlands aufgedeckt hat.