H8
0—
nicht ohre, de⸗ß das reagneriscke Qualkät schädlich beei flust bätte. erreicht lomit weder in bezug auf Meittet br. . Frühjahrsgetreide.
HF. P P; . s 8 bezark.n das Mittel; sonst ist er mirtel oder teiweise etwas daruntern Die Qualität ist im Osten urd Süden 8 :
1 Uübprtaen Ubrigen
8
sehr gering sein wird. — nach etwa dem Quatität geringer Erntewetter dem
D Der Erttag on Hafer ber gleichkommen, sein, da zu befürchten ist, daß das ungünste Hafer (wovon noch ziemlich viel auf den geldens ven⸗ don noch zieml! el auf den fteb1). mehr geschadet hat als der Gerste. — Die Erb fen Cese ungefäcr den Ertrag eines Mitteljahres geben. — Im großen und EE“ das Früljahrsgetreide der Menge nach a den Er eine: Mitteljahre . ü h . g ¹ teljal z, geben wird, der Güte nach aber Die Aussichten für die Kartof Die Ausfichten für die Kartoffelernte deuten im Oß f 85 entes Mitteltahr, im Süden und Westen etwa auf 8ne In den anderen Landesteilen (den Dronthetmbezirken und Nordnorwegen) 88 mtt einer Ernte unter mittel gerechnet werden. Der Ertrag an arth feln weord indes, ir folge der Vergrößerung des bebauten Arrass 1“ überstetgen. Aus mehreren Bezirken liegen über Fäulnis, namentlich Trockenfäulnis vor, insbesondere “ und 18. Sronthh . Es liegt noch keine Ueb rüber n wercher Auzdehaung dies di te beein leb don 1 Autdehnur ies die Ernte beein⸗ “ i 2 ce dis Witzerungeverzaͤltnißse sich aber an vielen teüen gestaltet haben, ist damit zu rechnen, daß die V ich 8 ““] sein wird. ö“ ““ Die Rüben haben sich gut erbolt und dürften üö n haben ürften überall ein mittleren Ertrac geben, nur nicht in den Drontheimbezirken und ie Norden, wo die Aussichten nicht so gut sind. Die Herbstweiden waren überall gut un 1 berall gut und der Ertrag aus dem Senasrberries wird durchgängtg als mittel bezeichnet.
16 ““ gaben etwa eine mittlere Erne, Birnen etwas Si “ 8 guten Ertrag, dagegen wild die llaumevernte unter mittel bleiben. Die Beerensträ icen fo veren Erägrrnen 1“ ie Beerensträucher trugen fast
Das Gemüse hat sich in der letzten Zei 1 8 32 z der letzten Zeit gut erbolt milileren Ertrag geben zu könn⸗n. 11u1“ (Bericht des Kaiserl. Generalkonfuls in Kristiania vom 11. d. M
wird der Menge dagegen dürfle die
vor DDe,
—2à
Verkehrswesen.
Die aus dem Felde als unbestellbar zurückko
e IF Sat zuru I de n P ädchensendungen können, 18 „Wolffs bůro mitteilt, den Absendern vielfach nicht zurückgegeben werden 18 diese sich auf der Außenseite der Sendungen entweder gar nicht bezeichnet haben, oder die vorhandenen Angaben ungenau n unvollständig sind und auch aus dem Inhalt der Sen⸗ deang ö über den Absender nicht hervorgeht. Der In⸗ b⸗ 8 iger Päckchen muß entweder veräußert oder, wenn er wertlos ist, vernichtet werden. Bedauerlicherweise verfallen täglich zahlreiche Sendungen diesem Schicksal. Zur Verhütung 98b” “ Fals thegche⸗ “ daß die Absender sich in jedem Falle in der Aufschrift genau, li vollständig mit Namen, Wohnort Lasftgegfnga 6 Nüich und und Nummer als Absender bezeichnen und für den Lal, daß die äußere Aufschrift verloren gehen sollte, auch nhalt einen Zettel mit ihrer genauen Adresse beifügen. “ 19 der Außenseite der Sendunge nit Tinte niederzuschreiben il di ü Tintens ift oder Bleistift hergestellten Schriftzeichen sich wehrnet der Beförderung leicht verwischen und unleserlich werden.
—
An die in der Schweiz ri;
. le i hweiz untergebrachten de Kriegsgefangenen und bürgerlichen 11“ Anc eceitb e ehens 8 „Wolffschen Telegraphenbüros“ auch
hriebene Briefsendungen zulässig, solche Sendun nüss aber vollständig freigemacht e 1““
Wie die Korrespondenz B erfaͤbri
8 2 die ert, wird am 22. 8 Rtgc ein deutschen Postamt eröffnet, das den u““ 88 8. ö ver des Goubvernemente⸗
ziels Riga mit der ostgebtet des Oberbefehlehabers Ost, mit Deutschland, mit dem Generolgont “ Deutk 1 2 eeralgonvernement War ““ b1 vermittelt. Ischan nnd 1 der Be Bouvernements Riga in das Postgeb 8eG Ost einbdezogen. Der private bböö ver ehr zegelt sich nach den für das Postgebiet geltenden Vorschriften
—
8” 1 Der Postscheckverkehr im Reich aebi r ichspostgebi t ptember erfreulich entwickelt. Dle Z 88 getziet ha⸗ fih E1“ ver 5 Zahl der Postsche ckkanden bat umnd 2506 f 181 30 Inde Septeinder zugenommen. Auf den S 8,147 Mark “ Bargeldlos ger 5,532 Milltarden Mark oder 67,9 v des Umnfa der 574 P — 7,9 b msatzet beglichen word Has durchschnittliche Guthaben der Potzscheckkunden ö“ Sep. u e igaceene— Muuk seinen bisher höcksten Pena. Anträge auf Eröffnung einer Postsch jos sind bii jeder Woss, anta ge agng. g Postscheckkontos sind bei j der Post⸗
Theater und Musik. 8 1 Deutsches Theater.
Im Deutschen Theater fand gestern Gerhart Hauptmanns nene dramatische Dichtung „Winterballade“ eine geteilte Auf⸗ nohee, bei der aher der Beifall überwog. Dennoch ist auch der Wider⸗ spruch berecktigt, denn der Versuch, die dalladen katten Stimmungen der S E dge⸗. Arnes Schatz“ von Selma Lagerlöf in, Bühner bihdern festzuboalten, ist nicht restlos gelungen; allem vermißt man bei dieser dramatischen Dichturg hen Füdenn den Gedanken, der die Handlung zu einer Einheit zusammenfaßt. Ihr Zuzgangepunkt ist der in ciner Winternacht von entlassenen schottiscken Sölhnern an dem greisen Pfarrer A: iner Frau, s Enke. d ne, seiner Frau, seiner Enkel⸗
cdter und seinem Hofgesinde begangene Raubmword. Ein einziger Zuüge der Hlunat ist entkommen, des Ptrarrers Pflegekind Elsolill bafter nces. ncahesch .e.. Mädchen, das feit den Sch. ecknissen jener Nac an Sprachhemmungen d als Zeugin vor Geiicht nichis Beweiskräftiges üen die G 1n zusagen vermag. In der SZeele Elsolills aber flafft ein rätsel⸗ e ee Zu dem einen der Täter, Str Archie, fühlt si⸗ v weil ein Zug von Ritterlichkeit ihn von seinen Spießgesellen unt⸗rscheidet; schlafwandelnd treibt es sie, ihm mit ö“ Anbängltchkeit, wie Kleists Kaͤtchen dem Ritter vom Strahl, zu folgen. In lichten Augenblicken aber haßt und verabscheut sie ihn ais den blutbefleckten Mörder ihrer Wchltäter. Der Pfarrer Arnesohn, der Sohn des Erschlagenen, in dem fortan nur der Gredanke nach Rache für die begangene Bluttat lebt kebält Elsalill scharf im Auge; denn in thr erplickt er das von 5 gufgesparte und aagersehene Werkzeug der Vergeltung. 8 re Wege bleiben ihm nicht verborgen, und bald ist es ihm zur Gewißheit geworden, daß Str Archie einer der vom Gericht vergeblich gesuchten Täter sei. Dieser Sir Archie ist kein Mordgeselle gewb dnlichen Schlacz; 2acchtinn, Nausch, Weldnot. Adenteuer⸗ üst hatten ihn verlockt, sich dem Nanbzeg nach dem Renehof antu⸗
g September die er on Weutergetreide Menge noch auf Ehte das
Der Ertrag an Berste übderft 8 2 ½ ger Grtra erste te mehreren Bezteken des Ostens, in Romzdalen und in den 88 K.
8 als gut zu bezeicht
Bee 4 6⸗s 8 als bezeichnen, in den
zu berürchten don 6 edufchreg als umter mütel; namentlich ist
58 8 Jen 8 4 . 86 ö 1 cten, daß die Qualität der noch nicht eingebrachten Werste
Enkelrochter Arnes gesellen schüßte,
als blutgiertgen Laun ein ihn
ahnt, daß und Gewissenspein
Nicht in Schuldigen zur soll gewisseemaßen Stunde werden
Fier an der
bei eintretenden kommt, der tellt sich dem „Nein!“ entgegen. von einem gerichtet, tot nieder.
sprunghafte Handlang
Werke ürecht auch warm.
und
vervorzubeben. werden, wenn nicht
Anfang 6 ½ Uhr.
Von den mustkali
denken,
Teile auf, sonst ist aber berübrten drei Lieder mit „Die Einsame“ und
teilweise den Die
von Busoni hat
sangsabenden, an ließen. Zunächst
denen
Brahm s Frau Linkenbach,
sind, erwies sich durchgebends geftelen,
und der Komponist
Hervorhe bung verdient, Zwet hervorragende dintereinander im Bee Bassist Paul Ben
von S bon
in Berlin begrüßen. —
hasten noch mancherlei der Zeitmaße,
deutend näher, als das herrlichen Ba — Hugo Wo!
Friedl Le 1 EEE“ kerischen
schließen. — Günstiger Eigenschaften von vortrefflich gab. Ihre im Vorteag aber die jun
begleitet, Stimme machte
Schubert und stimmungsvoller
eine
—
„Schenk ein“, Komposition.
das Organ zechaeten sich dech in den
Cließen, der nach seinem Willen ohne Blutvergießen ausgeführt
reinen Zusammenklang au
werden sollte. Das Schicksal aber schuldig, schuldig vor allem an
die dann
9 88
ne-Iges Gesenst jener Nacht ie ihm in nachtwanderischer Entrücktheit nachfolgende Elsalill sie ihn ins Verderben 88 W t verursachen Zustände und OhumochtLanfäll⸗, solchen erwacht, der Pfarrer Arnesohn als
1 1 Der Pfarrer Arnesohn ab⸗ dieses Creigntsses, allen 538 veegessen söhn 18 ist, dankt dem Höchsten, daß es ihm erspart bli⸗h Gottes ist, zu vollstreck⸗n. — Mar 8 im Bildhaften besonders stark ist, tam daß die wie seltsame Fegrreche b d die wie Nachtaesichte anmutenden S S
mungsreige hatten. Eist allmädlich facse 111““
Von den mitwirkenden Darsteller der deei E1“ Helene Thimig “ und Ibre Leistungen verdienten ir zelne ürdi
JR estzagent erdie n einzelnen gewürdigt zu alle anderen standen auf der Dichtung ist schen gesprochen worden. im Verlaufe des Spiels und am Schluß lebhaft heroorgerufen.
8 ,r Opernhause wird
„Tannhäuser“ mit den Damen Leffler⸗Burckard, Hafgren
2 üees 1 . 82 1 n⸗ und
den Herren Knüpfer, Kirchhoff uvnd EEEE11“
geführt. Mustkalischer Leiter ist
8 Königlichen Schauf eer Gynt“ mit Herrn Mühl 1
2 ö 1 Herrn Mühlbofer in der Titelrell⸗ und mit der gleitn on Edward Erieg gegzeben. Spielleiter ist Dr.
Woche ift nachträglich noch das Hermann E“ 88 der Singa Stücke von dem Orchisterletter verwandten Mühe und Sorgfal “ der Abcrd keine bleibenden Eindrücke. n nic sche Rondo“ (Ov. 23) von Hermann Unger weist einige hübsche kleine zrin zu viel Gefuchtes enthaften. Angenehm 78 1 Braunfels, beson ders u 1 „Ein Jüngling denkt an die „Die e. 85 111 etwas zu wuchtig, sodaß man Gesang vor überstarker In . Eö11“ Instrumentierung nicht hörre. trug die Lieder sehr werkungsvoll vor. E Molive, sehr treffend kennzeichnen. Andererseils sind aber i stü Lg “ aneinandergeretht. 1Se derch Feücnen a,piel“, mit dem das Korzert abschloß, ist lärmend und nichts⸗ sagend. — Die derflossene Konzertwoche war besonders reich 8n. 8 1 Künstler von Rang 2 ETTT Henny Lin ibrem Gatten, dem verdienten Leiter des Philha i best? Camillo Hildebrand, begleitet, 5 Gefanoenschen Lrschüstere, und Grieg, sieben neue Lieder von
d
f deren gieße Vorzüge als Bühnen⸗ wie als Lie sängerin an dieser Stelle schon felher 8EEE111 1 auch diesmal wired 2 Vor künstlerin von 8. c. S AEET11313 hmierließ das schlicht im „Eines Maienmorgens schön“ wohl den tiessten Eindruck. Die dessen feinfühltge Begleitung wurden durch stäemischen B Mitglieder der Munchener thovenfaal hören. . der, der mit Ie und Balladenabend Sanger, sondern eine Vollblutkünttlernat: diel ob er Löwe, Brahms oder Hugo Wolf 1. ee 58 1 der ist von der reitfter Kunst. orwiegend Gürnstiges ist h über genossen, den Tenoristen Karl E. teeeh begleitet, Schubert sang. Etne reizvolle Stimme und f b - reizvolle Stin nd ein empfindun 1 ’” der “ mebr zum dramatischen Gestalten G valen hm eigen. Beide wird man als Gäste gern wieder t alter gkademie sang, 15 von der Bühne. e. vgel an, wie wihkü Beschleut Erienef ün9. Dkürliche Beschleunsgung Worze und falsche Atemführung. rein Lyrische. 1 1 und Strauß — war insofern unglüö lich den Hatlandostil, das F. eariciecg. für geltg, Eduard Behm batte er einen feinsiantgen Begleiter — Mittelmäßige Eindrücke zeitigte ein d 1 im Bechsteinsaal. ngerin nur wenig zu fesseln, leri nforderungen nicht genügt. Frl. Leoyold als Lautenspielerin; Ieleute eht waren recht wohlklingend. Nur sollte sie es künftig ver⸗ meiden, Lieder wie 1gen mit einem Sextakkord abzu⸗ t über 8 — Wally Fraedrich im gibt
1 e Künstlerin i 1 Gesang von Y voll, einzelne Toͤne in höheren Lagen und ein ihr an ihrem Liederabend im Beethovensaal vortrefflich NI Strauß , ni eir selbst am Klavier vee he. I“
inen Otten und Theodor Heß van der W akadem ie Lleder und Dueite der Bängerin in den Einzelvorträgen Swiegesängen deide
9.
eiß ihn mit in den Strudel, und er ward dem Tod der schinen Berghilde, der er zuerst vor der Doschen seiner Spees⸗ aber selbst in einer mehe estersüchtigen erstach. Wie das Abbild der Toten, wie erscheint ihm nun Er reißen wird; Schuldbewußtsein auch bei ihm abnorme geistige bis eines Tags, da er von einem Ankläger vor ihm stebt.
langwierigen Gerichtsverhandlungen will Arnesohn den Verantworlung ein verabredet: eingefroꝛenen Tauwetter
k * befr-iende sich heimaifcoh ein; nicht so Ser b 8 Pfarrer, Landsleute, ihnen an Bord zu Iizns In Slitzstrahl getroffen,
Mann gegen Mann entscheiden. Zeit un auf dem bperessten die die Scholten L Stunde die Schotten schiffen Archie. Er hält Waüchfen 88 dem lockenden Ruf seiner olgen, setzt er ein entschieden demselben Angenblicke stürz “ durch sein eigenes Gewissen der, erschüͤttert ob noch Priester 8n die Rache, die Reindardts Spielleitung, die diese balladenhaft onreutende, und man muß gestehen,
zteben, Gotzesgertcht Nachts Galeasse, heimführen Tauwind wobt,
„Fr nur
sich die Zuschauer in dem Verlaufe der Aufführung Lünslern sind besonders die Paui Wegener als Sir Archie, Werner Krauß als Arnesohn
wurden im
entgegen stünden. Aber auch dem rechten Platze. Ueber die Aufr abme Gerhart Hauprmann wurde
morgen, Freitag,
Axmster in den Haupt-ollen auf⸗ Stiedry. Anfang 7 Uhr. pielhause wird morgen Zbsens
Dr
Bru ck.
Konzerte. en Veranstaltungen der vorvergangenen eines Konzerts mit neuen Werken zu ge⸗ enze mit dem Philharmonischen ademie gab. Trotz der auf die einzelnen
Ein „Levantinisches
Geliebte“.
eonard, eine ausgezeichnete Sängerin, „Harlelins Reigen“ (Op. 46) die die Gestalt des Harlekin
Kurt Schuberts „Zweites und Ruf hbören
im Beethovensaal veran⸗ kenbachs zu erwähnen, die von
ein
3 Schubert, Hildebrand vortrug.
wiederholt gewürdigt worden
den neuen Lledern, die Volkston gehaltene Sängerin ag noch besonderer eifall ausgezeichnet. — Hofoper ließen sich Den Anfang machte der Michael Raucheisen am Klavier gab. Er ist nicht nur ein berufener Schubert, singt. Das Ohr schwelgt in Wohl⸗ ersten bis zur letzten Note im Bann r seinen Beruf⸗s⸗ rd, zu sogen, der, ebenfalls von dem an derfelben Stätte ausschließlich Lieder
Eigenart. Von
Eckard, der in der Sing⸗
Seinem Gesange
Texte dur Ineinanderschiebung de
inan r Das liegt ihe be⸗ Immerhin wußte er mit seinem zu erztelen. Die Wahl der Lieder sämt⸗ in Anspruch nahmen.
Deutscher Lautenabend“ von Die junge Dame vermag weil ihr Gesang höheren künft⸗ Einen besseren Elndruck machte ihre Begleitungen auf diesem
die stimmlichen und gesanglichen edrich urteilen, die, von 8— Fllchen Meistersaal einen Liederabend zwar noch nicht viel ber, und
noch Befangenbeit bdemerktar, rechten Wege. Der immer noch wiekungs⸗ zartes Ptano gelangen Nebe bot ihr Programm eine Nöhr Conrad Ansorge, die er Lebhaften Beifall erwecte das Lied „ Feuer und Schwung enthaltende freundlichen Ecfolg hatten Else vk, die in der no⸗ sangen, zu verzeichnen. 1 ,S 22 9
sid
Deppe ist
Empfindung. Vorzüglich geftelen die Lieder aus „Ju .
Rob. Kahn mit Begleitung von Vieline (Max Prncbrennen do (Fritz Becker) und Klevie; (Fonrad V. Bos). Letzterer Cello auch die Begleitung der übrigen Gesänge in küͤnstle lscher Weißs führte Ihren ersten Kammermusikabend eröffneten die Miraliedans. 80 Klingler⸗Quartetis im Saale der Singakademie mit er des Mezart und Beethoven. Ihre Kunst ist unvergleichlich, man glaus aohn, zeitweise der Erde en'rückt. Selten ist wobl das Largo . te sich dem G.Moll⸗Duarkett (Op. 74, 3) so wmnig vnd seslansn eun „Thème russe“ aus Beethovens F⸗Dur⸗Quartett (Op. 59 Dns fein und stimmungsvell wiedergegeben worden. — Eine rechte 2 0 bereitete den Zuhörern auch ein von Max Orobio de E Fende Solocellist des Philbarmonischen Orchesters, im Beethovenfrof veraustaltetes Konzert. Glänzende Technik, feines musikallsches Empf aal und, wo angebracht, ungestümes Mustkertalent einsetzend bünden prachtvolle Leistungen. Wilhelm Scholz konnte sich leider nicht 8 ihm ebentürtiger Begleiter erwxeisen. — Als ganz hervorragender Pia als bewährte sich wiederum Alfred Hoehn im Blüthnersaal veß sein reifes Können und den edlen, von rechtem Stilempf ur
getragenen Vortrag von Werken von Bach⸗Leozt, Beethoven uden Schumann s er seine Zuhörer hin und erntete stürmischen Beifelun
Mannigfaltiges.
Ueber die Londoner Fliegerangriffe im J denen bekanntlich unter anderen das Hauptielegraphenamt. ig z6 von England, der Bahnhof Charing Croß und die London B üdn schwer beschädigt wurden, meldet „W. T. B.“ zufolge ge verlässiger Privatbrief ars Londen vom 27. September daß 8 „Nates besonders energisch und vomn milttäri⸗ schen „ Standpunkte richtig ausgeführt sei Der Schaden sei ungeheuer. Die amtliche Läi nennt allein für den einen Anͤgriff 200 Tote und 400 Verwundett. Nach allgemeiner U⸗berzeugung gir d8 aber te Verluste bedeuntend über 1000 Mann hinaue. mn 24. September sollen noch amtlicher Angabe nur 2 Maschinen die englischen Verteidigungslinten durchbrochen haben. War das wirklic der Fall, so müsse der Schaden als „enorm“ beteichnet werden Die Angriffe muͤßꝛen für England äußerst „unbehanlich werden, wenn sie in größeren Gesch radern ausgeführt würden. In Se Zeitungen werde auf behördlichen Befehl der Schaden der Flug⸗ angriffe verkleinert, um die Stimmung der Bevölkerung aufrecht 9 erhalten. Die Allgemetnheit sei jedoch sehr nervös geworden. 8
n
Für die Alleinstehenden und Bedürftigen e Front, die niemand zu Hause haben, der sie 116 de e sden 5 Weihnachten bedenken kann, zu sorgen, ist eine der ersten Aufgaben der staatlichen Abnahmestelle für freiwillige Gaben Nr. II. des Gardekorps, Berkin NW. 6, Karlstraße 12. Sie ist dem stell⸗ vertretenden Mililärinspetreur d. fr. K. Fürsten von Hatzfeld und dem Polizeipraͤsidenten von Oppen unterstellt und sendet zu Weih⸗ nachten in engster Föhlungnohme mit dem stellvertretenden General⸗ kommando des Gardekorps an die Garde und die aus ihr gebildeten Formationen Gaben. Der Delegierte bei dieser staatlichen Abnahme⸗ si se ench dnß zu diesem schönen Zwecke beitrage und sofor 1 ie Ankäufe vorgenommen üssen. Spende wird einzeln bstattot. o
In der Filmverarbeitungsfabrik von Geyer in 1 kölln, Harzer Straße 39, brach, „W. T. B.“ “ mittag durch Kurzschluß Feuer aus. Von den Arbeitern, deren Zahl sich auf 93 beläuft, wurden 11 verletzt, teils durch Heraus⸗ soringen aus den Fenstern, teils durch Rauchvergiftung. Den Be⸗ mühungen der Feuerwehe gelang es, eine weitere Ausdebnung de Feuers zu verhüten, sodaß es auf seinen Herd beschränkt blieb. 8
„Bergen, 17. Oktober. (B. T. B.) Ein Gelei 8 fünftehn Schiffen passierte gestern abend Marstenen. Fln 2,1 Dampfer, augenscheinlich wegen Maschmenschadens von Sturm und Wind landwärts getrieben, stieß Nachts 2 ½ Uhr bei dem Seilbakten⸗Leuchtturm in Lörodsen auf Grund. Es war der rumänische DHampfer „Romania (4000 Tonnen), mit Schieß⸗ ö 9 111A“ Zwei Bergungsdampfer u elle, aber die 2 eit ist infolge d starken Westwindes schwierig. 11“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
2, g ☛ mmmmmnm
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 223. Dauer⸗ bezuzsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tann⸗ häuser und der Sängertrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 Uhr.
— Schauspielhaus. 225. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und 7e. sind aufgehoben. Peer Gynt von Hentik Ibsen. (In 19 Bilderr.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne 8— ” b von bwad Grieg. Musikalische EEEEE’’ Schma lich. Sp; it; g 9 9 Arfang:½ Nrr stich pielleitung: Herr Dr. Bruck Sonnabend: Opernhaus. 224. Dauerbe
nnabend: ernhaus. . Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ T““ agft e Troubadour. 892 in vier n2 tuseppe Verdi. e 1 Salvatore Camerano. Anfang 7 ½ fin. O8oo
Schauspielhaus. 226. Dauerbe 6 Ahaus. 226. D. zugsvorstellung. Nathan ber Weise. Dramatisches Gedicht in fünf Aufzübgen 8 Lessing. Sptelleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
: Herr Bachmann.
Spielleitun Her⸗ Professor Ruͤdel.
Chöre:
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Eisela von Hohenau mi
p .Eise mit Hrn. Rittmeiseer d. R.
Wolfgang von Benda (eisvan ü e. t. im Felde). — Frl. Magdalena Braschke mit örn. Rittergutsbesiter Viktor Krarczoch (M.kultschütz, Schwientoschowitz, Kr. Gletwitz).
erebelicht: Hr. Dr. jur. Clar 8ea (Zehlendorf⸗West). — Hr. Leutnent Gerhard Behrend
Gen raß mit Frl. Felicitas von Diest (Zeitlitz i. Pomm.). Z Sohn: Hrn. Leutnant Fritz Stier (Skarsine,
at Breelan). — Hrn. Feldgeistlichen Pastar Walter Blech
Meaiwaldau b. Hirschberg). — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann
8 sahnah Hellwig (Berlin⸗Friedenau).
estorhen: Hr. Forstmeister a. D. Ernst Kloer (Eifenach).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, 1“ J. V.: Rechnungsrat Reyher in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Reybher) in Berlin.
“ scharf, so Sthamen burch guten, Der Vortrag zeigte Verständnig und
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei un ganstalt “
Vier Beilagen
(Sitz
Landkreises Das Haus ehrt sein
des früheren Abg.
Musikalische Leitung:
Kr. Tarnowitz — Einhof⸗ 8 Claus von Zastrow mit Frl. geed 89
82
nimmt dadurch notwendig, daß die Arbeitslast, Haus der Abgeordneten. Staat und Gemeinde ruht, zu verkleinern. Das ist nicht so einfach.
Preußis cher Landtag.
93. Sitzung vom 17. Oktober 1917, Mittags 12 Uhr. 6 (Bericht von Wolffs Telegraphischem Büro.) Am Regierungstische der Minister des Innern Dr. Drews. Der Präsident Dr. Graf von Schwerin eroöffnet die ung um 12 Uhr 20 Minuten. Abg. Wellstein (Zentr.), Vertreter des Stadt⸗ und ises Koblenz und des Kreises St. Goar, ist verstorben. Andenken durch Erheben von den Plätzen. Zum zweiten Vizepräsidenten wird an Stelle Dr. von Krause (nl.) auf Antrag des Abg. Freiherrn von Zedlitz und Neukirch der Abg. Dr. Lohmann. (nl.) durch Zuruf einstimmig gewählt. Der Gewählte nimmt die Wahl mit Dank an. Zu Mitgliedern der Staatsschuldenkommission werden die Abag. von dem Hagen (Zentr.) und von Bockelberg (kons.) gewählt. Dann folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs über Ermäͤchtigung des Staatsmini teriums zu Maßnahmen, betreffend die Verein⸗ fachung der Verwaltung.
Minister des Innern Dr. Drews:
Wie das ganze Leben und die ganze Arbeit unseres Volkes in der zeutigen Zeit bestimmt und geleitet wird durch die Göbote des Krieges, v steht auch die erste Gesetzesvorlage, die ich als Minister des Innern vor diesem hohen Hause zu vertreten habe, unter dem Zeichen des Krieges, hervorgerufen durch die Bedürfnisse des Krieges, bestimmt für die Zeit des Krieges und die erste Zeit, bis unsere bürgerlichen und staatlichen Verhältnisse wieder in die alten gewohnten Bahnen eingetreten sind.
Das, was zur Vorlage Veranlassung gegeben hat, ist in der Be⸗ gründung ausgeführt. Ich möchte mich in dieser Beziehung im wesent⸗ licen auf die Begründung beziehen.
Der Krieg hat an unser Beamtenpersonal im Staat wie in der Gemeinde die allergewaltigsten Anforderungen gestellt. Als damals vr drei Jahren die Kriegserklärung erging, war in unseren Beamten a selbstverständliche Drang vorhanden, wer nur irgendwie mit der Laffe in der Hand dem Vaterland Dienste leisten konnte, an die
Front zu eilen, um für Kaiser und Reich, König und Vaterland zu kämpfen. Hätten wir gewußt, wie lange der Krieg dauern würde, hätten wir gewußt, welch gewaltige neue Aufgaben, von denen damals niemand etwas ahnte, an unsern Staat, an unsere Gemeindeverwal⸗ ungen gestellt werden würden, wir hätten es nicht verantworten können, unsere Beamten in dem Umfange für den Heeresdienst freizugeben, wie wir es tatsächlich getan haben. Aber so ging es uns ja allen: niemand wußte, welche Fülle von neuen Aufgaben die neue, noch nie dagewesene Zeit mit ihren gewaltigen Anforderungen an uns stellen wirde. Die Folgen dieser gewaltigen Entleerung unserer Bureaus und Aemter von höheren, mittleren und unteren Beamten haben sich in der weiteren Zeit recht fühlbar gemacht. Ein großer Teil von Ihnen, meine Herren, steht ja auch im Leben der Selbstverwaltung oder als Beamter in staatlichen Körperschaften, und Sie alle wissen, wie unend⸗ lich schoer es unter den heutigen Zeitumständen ist, das, was die Zeit an Arbeit von einem verlangt, tatsächlich zu leisten. Ich habe mich an die oberste Heeresleitung gewendet — mein Herr Amtsvorgänger hat das auch schon vor längerer Zeit getan — und gebeten, daß wir die Anzahl von Beamten zurückbekommen möchten, die nötig wären, um hier den inneren Gang der Staatsmaschine in Ordnung zu halten. Die bberste Heeresleitung hat die Wünsche auch als durchaus berechtigt an⸗ erkannt, und sie hat, wie ich hier ausdrücklich betonen möchte, weit⸗ gehendes Entgegenkommen gezeigt. Eine große Anzahl von Beamten, die schon draußen waren, und eine andere Anzahl von Beamten, die dicht vor der Einziehung standen, sind uns von der obersten Heeres⸗ litung freigegeben worden; aber — das hat mir die oberste Heeres⸗ letung mitgeteilt — sie ist nicht mehr imskande, bei dem ungeheuren Bedarf von Kräften an der Front Leute, die jetzt noch dem aktiven berre angehören, die noch selddienstfähig sind und unmittelbar vor dem ende stehen, freizugeben. Es ist das zweifellos ein sehr ehrendes zugnis, das unserer gesamten Beamtenschaft in Staat und Gemeinde esgestellt wird, daß, wie die oberste Heeresleitung mitteilt, gerade diese Beamten sich als Offiziere, als Unteroffiziere, als Mannschaften jeder auf dem Platze, wo er stände, so ausgezeichnet bowährten, daß sie unmöglich im Felde entbehrt warden könnten. Ich muß mich damit bescheiden.
Auf der anderen Seite aber ist es ein Ding der Unmöglichkeit, da wir mit dem ungeheuer verminderten Beamtenpersonal die gleiche Arbeitslast wie früher bewältigen können. Sie haben in der Be⸗ gründung gelesen: es fehlen in der allgemeinen Staatsverwaltung an höheren Beamten durchschnittlich über 40 %; bei einzelnen Re⸗ Gn fehlen 60 % der Mitglieder des Kollegiums. Die ganze Arbeitslast liegt auf den zurückgebliebenen Herren. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich noch einmal allen den Beamten, denen es nicht vergönnt gewesen ist, draußen vor dem Feinde für das Vaterland 1— kämpfen, für die ehrliche und aufreibende Arbeit, die sie hier zu Hause getan haben, den Dank und die Anerkennung der Staats⸗ regierung aussprechen, und glaube, daß das hohe Haus sich diesem Danke und dieser Anerkennung wohl anschließt. (Lebhaftes Bravo!)
„Ess ist leider nicht zu verkennen, daß die ungeheure Arbeit an dem Lebensnerv der zurückgebliebenen Beamten in immer stärkerem Um⸗ fange zehrt. Tagtäglich bekomme ich Nachrichten, daß hier und dort wieder einer der pflichtgetreuen Beamten bis zum letzten Können ge⸗ orbeitet hat und zusammengebrochen ist. Die Lücke, die dadurch ent⸗
teht, wird natürlich immer empfindlicher, denn die Arbeit der übrigen
— -
üichsanzeiger und Kön
aller schönsten Vorsätze in den letztvergangenen Jahrzehnten immer tiefer und fester eingenistet und sich immer mehr ausgebreitet hat, in F
schon ganz gute Resultate erzielt. Eine ganze Menge von Berichten, Zusammenstellungen und Kontrollvorschriften, die früher immer noch
wendigkeit dauernde sein.
eilage
Berlin,
Donnerstag, den 18. Oktober
zu. Aus diesem Gesichtspunkte heraus schien es uns wir während der Kriegszeit den Versuch machten, die auf dem noch vorhandenen Beamtenapparat von Wir haben schon, so weit es uns im Verwaltungswege möglich war, eine tunlichste Einschränkung des ganzen Verwaltungsapparates, b namentlich des ungeheuren Schreibwerks, das sich nun einmal trotz
f
weitestem Umfange herbeizuführen gesucht, und wir haben da auch 1 40 und 60 Prozent Beamten weniger bei den arbeitet, wir wollen das auch im Frieden einfach beibehalten. Das würde ein Ding der Unmöglichkeit sein, nach diesem kurzen schemati⸗
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für unumgänglich nötig gehalten wurden, sind bereits von der Not⸗ der Zeit weggefegt, und diese Wegfegung soll auch eine s (Sehr gut!) Aber wir haben in unseren Gesetzen j eine ganze Menge von Vorschriften, die eine erhebliche Beanspruchung unseres Beamtenapparates bewirken. Diese Vorschriften waren er⸗ apparat zur Verfügung hatten. Sie waren sämtlich — das ist ohne weiteres festzustellen und festzuhalten — getragen von dem Willen, für unser Volk und alle seine Glieder, die irgendwelche Rechtsansprüche zu verfolgen hatten, oder deren rechtliche Beziehungen in Frage standen, eine besonders gewissenhafte und genaue Durchprüfung aller in Frage stehenden rechtlichen Verhältnisse sicherzustellen. Diesen Grundsatz der Sicherstellung der Rechte müssen wir auch unbedingt für alle Zukunft festhalten. Aber wir müssen, gedrängt von der Not der Zeit, den Versuch machen, während des Krieges diese Vorschriften, die einen so großen Beamtenapparat erfordern, wie wir ihn nicht mehr zur Ver⸗ fügung stellen können, in gewissem Umfange einzuschränken. Wir er⸗ bitten deshalb für das Staatsministerium die Ermächtigung, diesbe⸗ zügliche Vorschriften, die eine Verringerung der Anforderungen mit sich bringen, die an unsern Beamtenapparat gestellt werden, im Wege der Verordnung zu erlassen, ein Ermächtigungsgesetz, wie es im Reiche zu Beginn des Krieges für den Bundesrat in bezug auf wirt⸗ schaftliche Maßnahmen ergangen ist. Kautelen, wo die Bestimmung, daß die erlassenen Vorschriften wieder außer Kraft zu setzen sind, wenn der Landtag sie nicht billigt, und eine zeitliche Begrenzung für einen bestimmten Zeitpunkt nach dem Kriege sind in dem Gesetz eben⸗ falls enthalten. Sie werden nun vielleicht fragen: warum kommen Sie denn so spät mit dieser Gesetzesvorlage? — die Not hat sich doch schon eine ganze Zeit geltend gemacht. Das ist richtig. Aber die Not ist erst in der allerletzten Zeit so scharf geworden, als die Aufgaben sich immer mehr vergrößerten und das Personal sich immer mehr ver⸗ minderte. Vor einem Jahre glaubten wir noch, den alten Geschäfts⸗ gang mit seinen vielen Vorschriften bewältigen zu können. Das ist heutigentags nicht mehr der Fall. Es ist eine Blankettvollmacht, die das Staatsministerium für sich erbittet. Blankettvollmachten haben ja manches Bedenkliche an sich; das ist ohne weiteres anzu⸗ erkennen, und in Friedenszeiten würde man mit der Forderung nach einer solchen Blankettvollmacht wahrscheinlich auch nicht kommen. Dazu haben wir uns in Deutschland⸗Preußen viel zu sehr an den Begriff des gesetzlich festgelegten Rechtes, von dem nicht abgewichen werden darf, gewöhnt. Die Gewöhnung ist meiner Auffassung nach eine gute. Aber hier liegen die Dinge insofern anders, als die Be⸗ dürfnisse, welche eine Einschränkung unseres Beamtenapparats und seiner Arbeit erheischen, immer hier und da in der Prarxis plötzlich auftauchen und plötzlich offenbar werden. Will man nun Abhilfe schaffen, so muß diese Abhilfe auch immer gleich im Augenblick ge⸗ schehen können. Wir würden, wenn wir den Weg der Gesetzgebung durch Abgeordnetenhaus und Herrenhaus für alle derartige Einzel⸗ heiten gehen müßten, vielfach mit den Dingen zu spät kommen, und⸗ gerade hier, wo es gilt, die Kraft der noch vorhandenen Beamten⸗ schaft zu schonen, tut allergrößte Eile not. Diese Kriegsverwaltungsreform, wie ich sie nennen möchte, hat auch noch einen andern Zweck oder sie eröffnet — so will ich lieber sagen — noch andere Möglichkeiten. Sie eröffnet nämlich die Mög⸗ lichkeit, eine ganze Menge von Vorschriften über die Vereinfachung unserer Verwaltung, von denen wir hoffen, daß wir sie auch in Zukunft werden beibehalten können, praktisch zu erproben. Sie alle wissen — und hier im Hause ist ja auch schon wiederholt darüber gesprochen worden —, daß das Staatsministerium vor einiger Zeit dem König vorgeschlagen hat, es möchten Vorarbeiten für eine Reform unserer gesamten S aatsverwaltung mit dem Ziele der Verein⸗ fachung und Verbilligung vorgenommen werden. Der König hat diesen Vorschlag gebilligt, und ich bin für das Gebiet der Verwaltung abzüglich der Justizverwaltung, für die ein besonderer Kommissar bestellt ist, und abzüglich der Betriebsverwaltungen, bei denen solche chon im großen Umfange getätigt sind, seinerzeit zum Königlichen Kommissar für de Vorbereitung der Verwaltungsreform bestellt worden. Die Aufgabe wurde mir am 19. Januar gestellt. war sicherlich keine einfache, sondern eine recht umfangreiche. Man sollte, nachdem dieses Thema bereits seit Jahrzehnten in der Oeffentlichkeit ventiliert war und nachdem die Immediatkommission jahrelang daran gearbeitet hatte, in relativ kurzer Zeit so, daß schon unmittelbar nach dem Kriege Pläne in die Wirklichkeit übersetzt werden konnten, einen neuen Plan für die Vereinfachung und die Verbilligung unserer Verwaltung aufstellen. Ich habe mich an die Arbeit herangemacht und nach 6 Monaten dem Staatsministerium den Entwurf einer Denkschrift über die Reform der Verwaltung vorgelegt, im Druck 200 Seiten lang; es steht also eine ganze Die Dinge liegen augenblicklich so — ich nehme von selbst ergeben, so daß ich gleich hier darauf eingehen möchte —, daß die Denkschrift dem Staatsministerium vorliegt und daß diese außerordentlich um⸗ fangreichen und sämtliche Verwaltungsgebiete umfassenden Vorschläge matürlich zunächst eingehend geprüft werden müssen. An die Oeffent⸗ lichkeit kann nur das heraustreten, was das Staatsministerium gebilligt hat, da die Vorschläge sämtliche Ressorts berühren. Ich
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Menge drin. an, die Frage wird sich in der Diskussion
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lassen in Friedenszeiten, als wir einen hinreichend großen Beamten⸗ gegeben haben. sonstiger Unverändertlassung des Organismus und der Arbeitslast in Zukunft zu arbeiten, Ueberzeugung wird von allen Kennern der Verwaltung geteilt — unmöglich. Richtig ist, daß wir im allgemeinen wohl zu viel Beamte haben. Es ist ja das Bestreben in gewissem Sinne menschlich ver⸗ ständlich, wenn einzelne Behörden gern darauf sehen, daß ihr äußerer Apparat ein nicht zu kleiner ist; ich glaube, es wird nötig sein, daß
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eiten gemacht habe, nichts mitteilen. Immerhin leicht interessieren, wenn ich Ihnen einiges über Mittel der Reform, wie ich sie mir gedacht habe,
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di tzt vortrage. Aufgabe, die mir gestellt war, ging darauf, eine Ver⸗
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illigung und Vereinfachung der Verwaltung herbeizuführen.
Verbilligung der Verwaltung ist nur möglich, wenn wir die Zahl der
Beamten, die in der Verwaltung tätig sind und die die Haupt⸗ osten der Verwaltung verursachen, ganz erheblich herabsetzen. Nun ag es an sich sehr nahe, daß man sagte: im Kriege habt ihr mit Regierungen ge⸗
chen Rezept zu verfahren; denn, wie gesagt, die Beamten, die etzt bei den Regierungen sind, leisten Uebermenschliches. Wir werden
Zusammenbrüche nach Friedensschluß bekommen, die erschreckend sein werden. Es sind alles Beamte, die fürs Vaterland das Beste her⸗
Mit ähnlich herabgesetzten Beamtenzahlen unter
ist meiner besten Ueberzeugung nach — und die
in dieser Hinsicht eine sehr eingehende Nachprüfung unseres ge⸗
samten Beamtenapparats bezüglich seiner Zahl vorgenommen wird. Diese Nachprüfung muß von einer einheitlichen Zentralstelle aus ge⸗
schehen, die dann auch einen Ueberblick über die Arbeitsfähigkeit und die Arbeitsmöglichkeit bei allen Behörden hat. Es wird bei einer Zentralstelle hier in Berlin meiner Meinung nach eine Kommission, an der die verschiedenen Ressorts beteiligt sind, einzusetzen sein, die in dieser Hinsicht arbeitet und überflüssige Beamtenstellen bei den einzelnen Behörden beseitigt.
Aber damit ist es nicht getan. Wir müssen auch dafür sorgen, daß weniger Beamte erforderlich werden, einmal durch bessere und vereinfachte Geschäftsführung. Es sind in den letzten Jahren zwar Ansätze gemachte worden, um die Geschäftsführung zu vereinfachen; aber nach den Eindrücken, die ich bei meinem Einblick in verschiedene Ressorts bekommen habe, ist damit noch lange nicht weit genug ge⸗ gangen. Es steckt nun einmal in unserem Beamtentum ein außer⸗ ordentlich zäher Zug, der am Hergebrachten festhält. Das ist an sich keine schlechte Eigenschaft, das gewährleistet auf der andern Seite einen ruhigen, sicheren und gleichmäßigen Geschäftsgang, aber es ist — das ist nicht zu verkennen — ein Hindernis für zeitgemäße Ver⸗ besserungen, und es muß darum auch die Durchführung einer besseren Geschäftsführung, z. B. in bezug auf Kanzleiwesen, Kassenwesen — alles das spielt da hinein — nach einheitlichen Vorschriften unbedingt gefordert werden. Ich habe solche Vorschriften auch entworfen. Aber auch damit ist es nicht getan. Wir müssen unseren Be⸗ amtenapparat auch dadurch verringern, daß wir Behörden, welche jetzt verschiedenen Ressorts unterstehen, die aber die gleichen oder ähnliche Angelegenheit bearbeiten, zusammenlegen. Es ist ja naturgemäß, daß durch die gleichzeitige Bearbeitung an mehreren koordinierten Stellen eine Mehrarbeit entsteht, die vermieden werden kann und die dann auch zur Ersparnis von Beamten führt und ebenso auch zur größeren Bequemlichkeit für das Publikum, das sich dann nur an eine Stelle zu wenden braucht und nicht mehr von Zuständigkeitsbedenken geplagt und gepeinigt wird.
Noch wichtiger für die Beamtenersparnis als das Zusammen⸗ legen koordinierter Behörden ist aber die Beseitigung übergeordneter Behörden, die Beseitigung von Instanzen. Wir kranken in Preußen an einem Uebereinanden von Instanzen. (Sehr richtig!) Der In⸗ stanzenzug wird nun mal restlos immer von der untersten bis zur höchsten Spitze eröffnet. Kein moderner Staat, soweit ich es über⸗ blicken kann, hat zwischen der Kreisinstanz und der Zentralinstanz zwei Instanzen, wie das preußische Oberpräsidium und die Regie⸗ rung. Es ist ganz selbstverständlich, daß durch die Teilung der Ge⸗ schäfte zwischen Oberpräsidium und Regierung eine gewisse Unklar Heit für das Publikum entsteht; auch eine Geschäftserschwernis und Ge⸗ schäftsverzögerung wird durch Hin⸗ und Herschreiben zwischen den beiden Instanzen verursacht in Sachen, die miteinander in Verbin⸗ dung stehen, die voneinander abhängen, und das tun sehr viele. Es ist zweifellos, daß hierdurch cine gewaltige Mehrarbeit hervorgerufen wird. Wo man die Aenderung einzusetzen hat, will ich vorläufig da⸗ hingestellt sein lassen; aber daß eine von beiden Instanzen fallen muß, steht für mich fest. (Sehr richtig!)
Wir müssen außer der Zusammenlegung koordinierter Behörden und der Zusammenlegung von Instanzen aber auch noch sonst die materielle Arbeit, die den Behörden obliegt, verringern. Man kann das machen, ohne daß das Wohl des Ganzen geschädigt wird, ent⸗ weder in der Weise, daß man unteren Instanzen die Erledigung ge⸗ wisser Angelegenheiten im Auftrage und untern Aufrechterhaltung des Abänderungsrechts der oberen Instanzen überträgt — Dekonzentra⸗ tion im Sinne des französischen Verwaltungsrechts — oder daß man Sachen, die bisher von den Staatsbehörden in ihren Instanzen be⸗ arbeitet wurden, den Selbstverwaltungsbehörden als reine Selbst⸗ so daß also ein Abänderungs⸗ der
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verwaltungsangelegenheiten übenträgt, recht des Staates dabei aufgehoben und damit eine Erweiterung reinen Selbstverwaltung herbeigeführt wird (Dezentzalisation). beiden Richtungen müssen wir vorgehen, und wir müssen das um so mehr tun, als eine Verwaltungs eform, die sich nicht in dieser Weise betätigt, eine eigentliche Verwaltungsreform überhaupt nicht ist. Bloßes Aendern der Organisation von staatlichen Behörden ohne eingteifende Aenderung auch des materiellen Rechts auf öffentlich⸗ rechklichem Gebiet, das wird auf die Dauer nie als eine Verwalt⸗ tungsreform empfunden werden. (Sehr richtig!)
Wir haben in Preußen zwei große Perioden der Verwaltungs⸗
2 „ „ 8 8 44 2b ) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
lann Ihnen deshalb über die Einzelheiten der Vorschläge, die ich auf
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reform gehabt. Vor 100 Jahren die Stein⸗Hardenbergsche Zeit,