1917 / 255 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

An der Küste den wiederholt bei sonst mäßiger Feuer⸗ tätigkeit belgische Ortschaften, darunter besonders Dixmuide, vom Feinde planmäßig beschossen.

In Flandern ging auf dem Großkampffelde das tags⸗ über starke feindliche Feuer von 5 Uhr Nachmittags ab zwischen Blankaarisee und Passchendaͤele zu stärknem Trommelfeuer über. Abends erfolgten zwischen Mangellaere und Bahn Boesinghe —Staden feindliche Erkundungsvorstöße, die verlust⸗ reich abgewiesen wurden.

Das starke Feuer hielt unter mehrfacher Steigerung bis Mitternacht an. Bei Bekämpfung der feindlichen Batterien stellten wir zahlreiche Explosionen fest und beobachteten gute Wirkung gegen erkannte feindliche Infanterieansammlungen. Bei reger Fliegertätigkeit vom Nachmittag an kam es zu zahl⸗ reichen Luftkämpfen. Feindliche Lager und Bahnanlagen nord⸗ westlich Ypern und bei Boesinghe wurden erfolgreich mit Bomben belegt und feindliche Batterien und marschierende Kolonnen von unseren Fliegern mit Maschinengewehrfeuer an⸗ gegriffen.

Im Artois lebte beiderseits der Bahn Douai -Arras gegen 4 Uhr Nachmittags das feindliche Artilleriefeuer schlag⸗ artig auf. Gegen Abend vorfühlende starke feindliche Patrouillen wurden zurückgeworfen. An der Aisnefront ver⸗ lief der 24. Oktober ohne weitere feindliche Infanterieunter⸗ nehmungen. Auf dem dortigen Großkampffelde blieb weiterhin die feindliche Artillerietätigkeit sehr lebhaft, besonders zwischen dem ehemaligen Fort Malmaison und Courtecon. In der Abenddämmerung gingen an mehreren Stellen nach schlagartig einseendem starken Feuer französische Erkundungstruppen vor, die überall verlustreich abgewiesen wurden. Die sehr schweren Verluste des Angreifers vom Vortage bestätigen sich. Während der Nacht blieb das Feuer lebhaft.

Bei mäßiger Artillerietätigkeit in der Champagne wurden in Gegend Prosnes mehrfach vordringende feindliche Stoßtrupps verlustreich abgewiesen. Zwischen Maas und Mosel erlitten starke feindliche Patrouillen dasselbe Schicksal. In Mazedonien nahm das feindliche Artilleriefeuer wieder zu. Oestlich Dobropolie scheiterten feindliche Patrouillenvorstöße.

Auf der italienischen Front nimmt trotz der widrigsten Witterungsverhältnisse die Kampfhandlung der verbündeten deutsch⸗österreichisch⸗ungarischen Truppen nach dem ersten erfolg⸗ reichen Vorstoß weiterhin ihren Fortgang.

Großes Hauptquartier, 26 Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Längs der ganzen Front in Flandern war gestern und während der Nacht der Artilleriekampf lebhaft. Besonders heftig war das Feuer vom Houthoulster Walde bis Hollebeke; dort steigerte es sich Morgens zum Trom melfeuer. Nächtliche Teilangriffe der Franzosen und Engländer scheiterten überall vor unseren Linien.

Nach den bisher eingegangenen Meldungen sind nach

ellverden an mehreren Stellen der Front Angriffe des Feindes erfolgt. 8

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nach starker Feuervorbereitung stießen die Franzosen gestern von den Nordhängen des Chemin⸗des⸗ Dames in den Aitlette⸗Grund vor. Ihr Angriff traf gegen die in der vorhergehenden Nacht an den Südrand des Waldes von Pinon herangezogenen Vortruppen, die nach kurzem Kampf auf das Nordufer des Oise⸗Aisne⸗ Kanals zurückgenommen wurden. Es gelang dabei nicht, das vor den letzten Kampftagen in dem zerschossenen Walde von Pinon eingebaute Geschützmaterial völlig zu bergen.

An den übrigen Stellen des Kampffeldes wurden nach erfolgreicher Abwehr des feindlichen Stoßes unsere Linien plangemäß hinter den Kanal bei und südöstlich von Chavignon zurückverlegt.

Mehrfach versuchte der Gegner später, die Kanalniederun zu überschreiten; er wurde von unseren Kampftruppen übera zurückgeworfen.

Auf dem Ostufer der Maas stürmten tapfere nieder⸗ sächsische Bataillone mit Flammenwerfern in mehr als 1200 m Breite die französischen Stellungen im Chaume⸗Walde, überwältigten die Besatzung und brachten Gefangene zurück.

Mehrere zur Wiedergewinnung seiner Gräben vom Feinde geführte Gegenangriffe brachen ergebnislos blutig

zusammen.

Bei den übrigen Armeen kam es bei Sturm und Regen zu zahlreichen Gefechten von Erkundungsabteilungen.

Vom

Oestlichen Kriegsschauplatz und von der Mazedonischen Front sind keine wichtigen Ereignisse gemeldet. Italiemsche Front. In Ausmtzung des Durchbruchserfolges bei Flits 8 und Tolmein sind unsere Divisionen über Karfreit und Rom⸗ zina hinaus im Vordringen. Die Truppen des Nordflügels der 2. italienischen Armee find, soweit sie nicht in Gefangenschaft gerieten, geworfen und im Weichen.

In unwiderstehlichem Vorwärtsdrang überschritten die deutschen undösterreichisch⸗ungarischen Regimenter, en Leistung wetteifernd, die ihnen gesteckten Ziele und warfen den Feind aus den starken rückwärtigen Höhen⸗ stellungen, die er zu halten versuchte.

Unter unserem Druck begannen die Italiener auch die Hochfläche von Bainsizza⸗Heiligengeist zu räumen. Wir kämpfen vielfach bereits auf italienischem Boden.

Die Gefangenenzahl ist auf über 30 000 Mann, dabei 700 Offiziere, die Beute auf mehr als 300 Ge⸗ schütze, darunter viele schwere, gestiegen.

Kampf⸗

Kiares Herbstwetter begünstigte gestern die

handlungen. 8 MDer Erste Generalquartiermeister. Sudendorff.

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Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gomeldet: Italienischer Kriegsschauplatz.

Die zwölfte Isonzoschlacht, hervorgegangen aus der Initiative der in Not und Tod treu verbündeten Mittelmächte, hat gestern erfolgreich eingesetzt. 8 1““

Um 7 Uhr früh begannen die Geschützmassen ihr Ver⸗ nichtungswerk. Eine Stunde später ging in Sturm, Regen und Schneegestöber die Infanterie zum Angriff über. Wetter und Gebirge stellen die Truppe auf eine üderaus schwere Probe. Der Feind wehrte sich aufs hartnäckigste.

Doch schon um Mittag war die italienische Schlacht⸗ front zwischen dem Rombon und Auzza an vielen Stellen durchbrochen. Alpenländische Regimenter nahmen Flitsch. Deuische Truppen werfen weiter südlich den Feind im ersten Ansturm zurück. Die Höhen west lich von Woltschach und nordöstlich von Auzza waren Abends völlig im Besitz der Verbündeten.

Im Nordteil der Hochfläche von Bainsizza Heilig⸗ geist setzte der Italiener gestern unseren Angriffen noch heftigsten Widerstand enigegen. 1

Auf dem Monte San Gabriele, bei Görz und auf der Karsthochfläche schufen örtliche Unternehmungen die Vorbedingungen für weitere Kämpfe. Das Artilleriefeuer wuchs in diesen Räumen auf beiden Seiten zu großer Stärke an. 1

Bis zum Abend sind mehr als 10 000 Gefangene gemeldet worden. Unter ihnen befinden sich Divisions⸗ und Brigadestäbe. Die Beute ist nicht im entferntesten zu übersehen.

Bei der Heeresgruppe des Feldmarschalls Freiherrn von Conrad Geschützkämpfe.

Oestlicher Kriegsschauplatz und Albanien. Unveründert. Der Chef des Generalstabes.

Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartier wird am 25. Abends gemeldet:

Am oberen Isonzo sind die Verbündeten im erfolgreichen Vordringen. Die Gefangenenzahl und Beute wachsen.

8 Bulgarischer Bericht.

Sofia, 24. Oktober. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 24. Oktober.

Mazedonische Front: Auf dem Kamm der Mokra⸗ planina und westlich vom Ohridasee etwas lebhafteres Artilleriefeuer. Oestlich vom Vardar und südlich der Dojran hält trotz des Regens die Feuertätigkeit mit derselben Heftig⸗ keit an. Ein schwacher feindlicher Angriff südlich von Dojran wurde durch Feuer abgewiesen

Dobrudscha⸗Front: Schwache Kampftätigkeit.

8

Türkischer Bericht

Konstantinopel, 25. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht.

Artilleriekampf zwischen dem Gegner und unseren in Mazedonien stehenden Truppen.

Dschala⸗Front. Auf dem englischen Vormarsch gegen Kizil Rabat hin zogen sich die türkischen Vortruppen befehls⸗ gemäß auf das nördliche Ufer der Dschala zurück.

An den übrigen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.

opel, 25. Oktober. (W. T. B.) Heeres⸗ ericht.

Kaukasusfront: Im Zentrum des einen Abschnittes wurde ein kleinerer russischer Ueberfallsversuch vereitelt. Rebellenbanden, die sich in der Nähe der Hedschas⸗Bahn verschanzt hatten, wurden mit großen Verlusten für sie durch unsere Truppen zersprengt.

An den übrigen Fronten keine wesentliche Ereignisse. .“ .

Der Krieg zur See.

Berrlin, 25/Oktober. (W. T. B.) Im Atlantischen Ozean und Aermel⸗Kanal wurden neuerdings durch eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Rose, sieben Dampfer mit rund 29 000 B.⸗R.⸗T. versenkt; darunter befanden sich ein bewaffneter Dampfer, anscheinend mit Oel und Gasolin, sowie vier unbekannte Dampfer, die aus Geleitzügen herausgeschossen wurden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kopenhagen, 25. Oktober. (W. T. B.) Der dänische Dampfer „Novillo“ ist nach Mitteilung des Ministeriums des Aeußern auf der Reise von England nach Frankreich mit einer Kohlenladung am 22 Oktober gesunken. Vier Mann der Besatzung sind umgekommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Herrenhauses Dr. von Burgs⸗ dorff, Majoratsbesitzer auf Markendorf bei Frankfurt (Oder), ist am 19. d. M. gestorben. 8

Kunst und Wissenschaft.

Wie die „Wiener Zeitung“ meldet, hat der Kaiser aus Anla des 225 jährigen Bestehens der Akademie der bildenden dalag in Wien die Wahl der nachgenannten Persönlichkeiten als Mit⸗ gllieder der Akademie der bildenden Künste bestätigt: Arthur Kampf, Kunstmaler, Professor und Direktor der akade⸗ mischen Hochschule für bildende Künste, Berlin; Dr. Max Klinger, Ptrofessor, Leipzig; Franz von Stuck, Professor der Akademie der bildenten Künste in München; Andreas Jorn in Mora in Schweden; Bildhauer Dr. Adolf Ritter von Hilde⸗ brandt, Professor in München; Dr. Louis Tuaillon, Professor der akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin; Architekt Dr. Theodor Fischer, Professor der technischen Hochschule in München; Stadtbaurat Hoffman, Berlin, und Dr. Friedrich Ritter i- B1 Grofessor der Akademie der bildenden Künste in ünchen.

In der Oktobersitzung der Cesellschaft für Erdkunde“

Karte skizsierte der Vortragende zunächst kurz den erdgeschichtlichen Aufbau Arab ens, dessen Erforschung noch immer sehr zerich eblichen isi. Die Gründe dafür sind neben dem Fanatismus der Bewodrer die für das Land chatatteristischen Wüstenbildungen, vuskanischr Steinwüsten Harras und Sandwüsten Nefud —, von denen Nordarabien von drei Seiten umgehen ist. Ausführ lich ke⸗ handelte er die Entstehung kieser weiten Sandwüsten und die zu⸗ nebmende Austrocknung und Verödung des Landes, die auch in der Pflanzen⸗ und Tierwelt zur Erscheinung kommt. Negd, das Kern⸗ kand von Nordarabien, dessen Inneres jetzt leidlich bekannt iß, stellt sich als ein 700 bis 900 m hohes Steppenland ver⸗ schiedener Art dar. Im Nordosten bat unter der schützenden Hand der ürsten des echt beduiischen Schammarlandes an vielen Orten etwas ckerbau, wenn auch in beschränktem Maße, eingesetzt. Der füdliche Teil, im Süden von dem Wadt Erma, einem gewöhnlich trocken liegenden Strom begrenzt, der in die Euphratniederung bei Basra ausmündet, gilt gegenwärtig als das beste Weideland, aber noch vor tausend Jahren gab es hier eine Menge Dörfer und Ansiedlungen mit Ackerbau und Palmenkultur; auch Bergbau auf Gold und Eisen wurde hier getrieben. Mit den hier gezüchteten Kamel⸗ und Schafherden wurde bis zum Aus⸗ bruch des Krieges ein reger Ausfuh handel nach Aegypten über d Sinaihalbinsel getrieben; der Vortragende hat noch im Sommer 1914 die kilometerlangen Herden dieser Tiere treiben seihen. Der Süd osten von Negd bat noch jetzt eine gewisse Zivilisation sich bewahrt. Hier gebt es einige Städte, Anéize mit 15 000, Beröde mit 7 bit 8000, Schakra mit 5000 Einwohnern usw., die der Handel bis nech Aregypten führt. Der wegen Verschwindens der Pferderasse fast canz eingegangene Pferdehandel hat die unternebmenden Kaufleute dieser Sꝛädte bis nach Ostindien geführt, wodurch die folgenschwerne Be⸗ kanntschaft mit den Enaländern gekommen ist. Die englische Politik hat es in meisterbafter Weise verstanden, den so gewonneren Emfluß auszunützen, vicht bloß in Ost⸗, sondern auch in Westarabien, daß die Ereignisse von 1915, die Aufrichtung eines Kövigreichs Hien unter dem Großscherifen von Mekka, nicht überraschend sein konnte An einer Reihe von Beispielen zeigte der Vortragende, wie die heutigen Araber n chis weniger als eine einheitliche Rasse, sondern, wie on in alter Zeit, ein wahres Völkermosatk sind, das durch das starke Ein⸗ dringen von afrikamschen Elementen mit Vernegerung bedrohbt er⸗ scheint. Zum Schluß streifte der Vortragende Zentral⸗ und Süd⸗ arabien, von dem nur die Ränder in wechselnder Breite be⸗ kannt sind. Das Innere wird ausgefüllt von einem ungeheuten Sandmeer, gerau so goß wie die Iberische Halbinsel, dem größten unbekannten und unbewohnten Fleck unseres Eidballs. Seine Erforschung ist allein durch Luftschiffe möglich, am besten von Sang aus, der Hauptstadt der türkischen Provinz von Südwestarabien. Die Dariegungen des Vortragenden wurden durch zablreiche Lichtbilder erläutert, die zum Teil von ihm selbst a efertigt worden sind, zum Teil aus den Sammlungen von Hermann Hörchet stammen, der für die Erforschung Arabiens sein Leben Von Interesse waren namentlich die Bilder, die von den Beduinenstämmen gezeigt wurden, die der Verachtung ibrer eigenen Stammesgenossen ausgesetzt sind, sowie die von den Slube, den Sota⸗Barat und den Akdam. . 8

Literatur.

Kurze Anzetgen nen erschäenener Schriften, deren Beprechnng vorbegalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm.⸗ Kins⸗ 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt,

Die Vorgeschichte des Weltkrieges oder Die wichtigsten Tatsachen der neuesten deutschen Geschichte von 1870 dis 1914. Knurz dargestellt von Professor Fr. Ehringhausz 0,60 ℳ. Halle a. S. Hermann Hesenius.

Roms i Tage unter der Tiara. Von Klemens Aug. Eickholk, Paͤpsilschem O fiser a. D. Mit 8 Blldern. 8* (VIIL u. 320 S.), 3,50 ℳ; in Pappband 4,50 ℳ. Frelberg i. Br, Herdersche Verlagehandlung. 1

Ordnung der Prufung für das Lehramt an höheren Schulen und Ordnung der praktischen Ausbildung für das Lehramt an höberen Schulen in Preußen. 0,80 ℳ. Halle a. S., Buchhandlung des Waisenhauses. 8

geopfert hat.

8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon Oper in drei Akten von Ambrotse Thomas.

Carré und Jul⸗s Barbier, deutsch von Ferdinand Eumber Musikalische Leitung: Herr Kapellme;ster Dr. Besl. Spielleitung: Herr Bachmann. Valleit: Herr Ballettmeister Graͤeb. Chöre: Her Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr. G Schauspielhaus. 233. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ Freiplätze sind aufgehoben. Nathau der Weise. Dramatischeg Gedicht in fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Bru

Anfang 7 Uhr. 8 Sonntag: Opernhaus. 232. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗

und Freiplätze sind aufgeboben. Rappelkopf. (Berliner Fassung

von „Alpenkönig und Menschenfeind“.) Oper in drei Aufzügen no

F. Raimund von Richard Batka. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. Nachmittags: 159. Kartenreservesatz. Auf Allerhöchsten Befehl: Vorstellung für die Krtegs⸗Arbeiterschaft. Minna von Baruhelm. Anfang 2 ½ Uhr. (Ueber sämtliche Pläße ist bereits verfügt.) Abends: 234. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Froiplätze sind aufgehoben. Heimat. Schauspiel in vier Akt von Hermann Sudermann. Sgpielleitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 ½ Uhr. b

Familiennachrichten. 8

Berlobt: Frl. Eveline Ferno mit Hrn. Hauptmann Karl⸗Heinrich Becker (Kuglacken, Ostpr.). Frl. Alice Müller mit Hern. Gerichtsassessor und Kriegsgerichtsrat Dr. jur. Walther vesse (Brieg, Bz. Breslau— Breslau, z. Zt. im Felde). 8

Verebelicht: Hr. Oberst Rudolf Frhr. Guretzky von Kornitz u.

Gureck mit gr Elly verw. Frfr. 8 2nas geb. Rechlin. Hr. Referendar Oberleutnant d. R. Oecar Bosselmann mit Frl. Wiltrud Morel. 1 Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Egmont von Block

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstell⸗ echnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Ber in. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsarstalt, Bolin, Wilhelmstraße 82,

Vier Beilagen

sprac Geheimrat Dr. B. Moritz⸗Berlin über Nordarabiech auf etgner Forschungen. An der Hand einer selbstversertigten

(einschließlich Warenzeicheubeflage Ne. 55)

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Aönigliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 231. Dauer⸗

Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel

Musik von Leo Blech.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in

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+— Nr. des Sperrgebiets

6,38%

maßregeln.

zum Deutschen Nei

Oesterreich⸗-Ungarn am 17. Oktober 1917. (Kroatien⸗Slavonien am 10. Oktober 1917.)

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

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Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

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Meramarobs.... K. Maros⸗Torda, Udvarhely, M. Maros⸗Väͤsaͤrhely.. K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M K. Neograd (Nögräd).. K. Neutra (Nyitra).. Pomaz, Waitzen (Väcz), Städte St. Andra (Szent⸗ endre), Väͤcz, Ujpest, M. Buda St. Alsödabas, Gyömrö, Kispest, Monor, Nagy⸗ käͤta, Raͤczkeve, Städte Nagykörös, Czegléd, M. Kecskemét.. St. Abony, Dunaveese, Kaloecsa, Kistörös, Kis⸗ kunfélegyhäza, Kunszent⸗ miklos, Städte Kiskun⸗ föͤlegvhäza, Kiskunhalas K. Preßburg (Pozsony), NI K. Suͤros.. St. Igal, Marezal, St. Barcs, Csurgé, Ka⸗

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(Szskesfehoͤrvar) . K. Fogaras, Hermannstadt

K. Hadju, M. Debreczin

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K. Szolnok⸗Doboka .. .. St. Buziüsfürdö, Központ, Lippa, Temesrékas, Uja⸗ rad, Vinga, M. Temesvär St. Csak, Detta, Weiß⸗ kirchen (Fehörtemplom), Kevevar, Werschetz (Ver⸗ secz), Stadt eehg. plom, M. Verseecz... K. Thorenburg, (Torda⸗ St. Csene, Großkikinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklös, Pardaͤny, Per⸗ 1G Törökbecse, Törö⸗ anizsa, Hatzfeld (Zsom⸗ bolya), Stadt Nagy⸗ St. Alibunar, Antalfalva, Baͤnlak, Mödos, Groß⸗ becskerek (Nagybeeskerek), Füensagc Stadt Nagy⸗ ecskerek, M. Panesova

St. Homonna,

Szinna,

Mezölaborcz, Sztropklöbcdbbbét. St. Bodrogköz, Gälszécs, Nagymihaly Sarospatat, Saͤtoraljaujhely, Ste⸗ rencs, Tokaj, Varannô, Stadt Saͤtoraljaujhely. St. Czelldömölk, Fesöbr, Güns (Köszeg), Nömet⸗ usvaͤr, Säͤrvär, Stein⸗ amanger (Szombathely), Städte Köszeg, Szom⸗ bathel .. S. Körmend, Olsnist (Mu⸗ raszombat), Szentgott⸗ härd, Eisenburg (Vasvär) K. Weszprim (Veszprém). St. Balatonfüred, Kesz⸗ thely, Paesa, Suͤmeg, Lapolcza, Zalaegerszeg, Zalaszentgröt, Stadt Zalaegersseg . St. Alsölendva, Csaktor⸗ nya, Letenye, Nagykanizsa, Nova Perlak, Stadt Groß⸗ kanizsa (Nagykanizsa).. Fiutnme..

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K. Belovaͤr⸗Körös, Va⸗ rasdin (Varasd), M. Va⸗ esd

K. Lika⸗Krbava..

K. Modrus⸗Fiume.

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Kroatien⸗Slavonien.

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27 9 316 688

K. Syprmien (Sterém), M. Semlin (Zimony). -(Geeh. . . -111¹1 11 K. Agram (Zägrab), M. Zaͤgrab... 1 1¹] 25 226 Zusammen Gemeinden (Geböfte):

a. in Oesterreich: MBAot 8 (10), Maul⸗ und Klauenseuche 234 (2233), (Schweineseuche) 67 (230), Rotlauf der Schweine 163 (447).

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b. in Ungarn (ausschl. Kroatien⸗Slavonten): Rotz 37 (47), Maul⸗ und Klauenseuche 777 6183), Schweine⸗ pest (Shweineseuche) 751 (4716), Rotlauf der Schweine 156 ( 785). Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 23, 27, 33, 38 in 6 Gemeinden und 15 Gehöften.

Kroatien⸗Slavonien: Rotz 20 (39), Maul⸗ und Klauenseuche 60 (731), Schweineyest (Schweineseuche) 14 (133), Rotlauf der Schweine 2 (4). Außerdem Pockenseuche der Schafe im Sperrgebiet Nr. 68 in 1 Gemeinde und 1 Gehöft. Pockenseuche der Schafe ist in Oesterreich, Lungenseuche des Rindviehs und Beschälseuche der Zuchtpferde sind im Oesterreich und Ungarn nicht aufgetreten.

Tyheater und Musik. Deutsches Opernhaus. Die komische Gestalt des dürren Schneiderleins mit den flatternden Frackschößen und dem Ziegenbart finder sich in der komischen Ope? „Die Schneider von Schönau“ von Jan Brandts⸗Buys gleich verdreifacht vor, ohne daß daduarch die Komik wesenttich gesteigert würde. Das Werk des holländi⸗ schen Konponiten wurde, nachdem es bereits in Dresden, Wien und anderwärts seine Bahnenwirkung erprobt hatte, gestern auch im Charlottenburger Opernhause mit gutem Enfolge auf geführt. Diesen Erfolg verdankt es mehr seinen schätenswerten musikalischen Eigenschaften als der wenig unterhaltenden, gar nicht spannenden Handlung, die Bruno Warden und J. M. Welle⸗ minsky ersonnen haben. Die drei Schneider Wiegele, Biegele und Ziegele bewerben sich um die Hand Veronikas, oone daß diese, einem von ihnen den Vorzug zu geben, sich ent⸗ schleßen fann. Ein des W ges kommender reisender Handwerksbursche schägt mit salomontscher Weishett vor, daß derjenige die Braut er⸗ ringen solle, der ihm am schaellsten einen gut sitzenden neuen Anzug an⸗ fertigt. Während nun die Schneider an die Arbeit geben, nützt er die Zeit für sich bei der schönen Veroatka, die er zuletzt selbst als Braut heim⸗ führt. In der Maßzk stehen den humoristischen kanonartigen Gesäͤngen der drei Schneider, die stets vereint auftreten, einzelne anmutyolle lyrische Episoden gegenüber. Diese Masik, die stets in angenehmem Flusse bleibt, steigt ntemals in die Niederungen hinab, sie ertlimmt aber auch trotz aller Feinheit der Einzelheiten keine Höhepunkte. Man merkt, daß ein Zühnenfremder sie geschaffen hat. Dennoch läßt man sich gern von ihr umschmeicheln und nimmt sie als gute Ver⸗ heißung für das künftige Vollbringen ihres Schöpfers hin. Eme mit Geschmack von dem Direktor Hartmann in Siene gesetzte und von dem Kapellmeister Waghalter mit Liebe und Sorafalt musikalisch vorbereitete Aufführung stellte das Werk in das günstigste Licht. Mint Fiak war eine schelmische und gat singende Veronika, Bernhard Bötel ein stimmbegabter und spielgewandter Handwerksbursche, und die mosikelisch schvierigen Rollen der drei Schneider hatten in den Herren Werner, Steier und Kandl vortreffliche Vertreter gefunden. Als Uhrmacher und Bürgermeister hatte Herr vom Scheidt Gelegenheit, seinen schönen Bartton in einer pbilosophierenden Arie zur Geltung zu bringen. Die drei munteren Lehrjungen der Schneidermeister wurden von den Damen Wolf, Santner und Bach mit dem nötigen Uebermut vargestellt und gesungen. An Beifall ließen es die zahlreichen Zu⸗ schauer nicht fehlen.

Im Königlichen Opernhause wird morgen „Mignon“ mit den Damen Marherr, Herwig und den Herren Kirchhoff und Schlusnus in den Hauptrollen aufgeführt. 8

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen „Nathan der Weise“ in Siene. Beschätigt sind darin die Herren Kraußaeck, Sommeistorff, Biensfeldt, Clewing, Eichholz und Pa try sowie die Damen Conrad, Coste und Sussin. Spielleiter ist Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Im Neuen Operettenhaus findet zum Besten der kämpfenden Truppen der Garde am kommenden Dienstag eine Wohltätiagteitsvorstellung statt. Hermann Sudermann wird „Die Hmd“ und aadere eigene Dichtungen vortragen. Die klassische musikalische Kunst wird durch die Damen Ethel Hansa vom Königlichen Opernhaus, die Kammersängerin Lula Mysz⸗ Gmeiner und den Geiger Alfred Wrttenberg vortreten sein. Neue Tanzproben bringen Nidoy Impekoven vom Opernhaus in Frankfurt a. Maiu und Great Heuesa. Hermann Bottcher wird Lieder zur Laute singen. Der zwveite Teil des Abends wird durch die Aufführung der Operette „Der Soldat der Marte“ in der bekannten Besetzung ausgefüllt.

In der Heilig⸗Kreuzkirche veranstaltet der Organist F. Schink am Mittwoch, den 31. Oktobder, Abends 8 Uhr, ein Festkonzert zur 400⸗Jahrfeier der Reformation unter Muwirkung von Helene Ney (S. pran), Gertrud Peiper (Alt) und dem Kirchenchor. Der Eintrüt kost t 30 ₰.

Konzerte.

Von den größeren musikalischen Veranstaltungen der letzten Zeit ist vor allem ein Konzert des Köagiglichen Hof⸗ und Dom⸗ chors unter der Ltung von Professor Hugo Rüdel im Dom hervorzuheben, dessen Vortragsfolge Werke von Palestring, Antonio Lotti, F. Durante, Joh. Seb. Bach und G. Coce enthielt. Die Schulung und Stimmenschönheit des Chors in unmer wieder aufs neue zu bewundern; im a capella-Gesang kommt ihm keine andere Chorvereinigung gleich. Seine Konzerte bieten den Zuhö ern Stunden der Erbauung und Frhotung. So war »s auch diesmal; die wundervollen Tonschöpfungen der altea Meister hörte man in so meisterliche, Ausführang, daß man für eine Weile der Welt und ihren Sorgen entrückt wurde. An der Ocgel saß Walter Fischer, der, Werle von Barxtehude und Bach, in vollenderer Wiise auf dem heerlichen Instrument vorgetragen, zum Programm beisteu rte. Das erne Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle nter Richard Strauß' Leitung hrachte

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der Ueberlieferung gemäß Werke von Haydn, Mozart u

Beethoven.