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Der Krieg zur See.
Berlin, 14. Norvember. (W. T. B.) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Gerlach, hat im Atlantischen Ozean neuerdings vier Dampfer und einen Segler mit 35 000 B.⸗R⸗T. versenkt, darunter einen sehr großen englischen Dampfer vom Aussehen der „Baltic“ von der White Star⸗Linie. Die übrigen Schiffe waren sämtlich nach Frankreich bestimmt und hatten Stahl, Mehl, Kaffee, Tabak, Bohnen und Stückgut geladen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Rotterdam, 14. November. (W. T. B.) Der „Maas⸗ boode“ meldet: Der englische Segler „C. T. W.“, der fran⸗ zösische Dampfer „Ville de Chalon“ (224 Br.⸗R.⸗T.), der 1u Dampfer „George A. Graham“ (2401 Br.⸗R.⸗T.) und der amerikanische Segler „Fearleß“ sind ge⸗ “ und wrack. Die amerikanischen Segler „Hattie
ickerson“ (472 Br.⸗R.⸗T.), der amerikanische Flußdampfer „Chester“, der englische Segler „Lucy Richmond“ (448 Br.⸗R.⸗T.), der Dampfer „Belgique“ sowie die amerikanischen Dampfer „Katahdin“ und „Olympic“ (688 Br.⸗R.⸗T.) sind gesunken. Der russische Segler „Pitan“ (317 Br.⸗R.⸗T.) ist gestrandet und vermutlich verloren. Der französische Trans⸗ portdampfer „St. Laurent“ (5614 Br.⸗R.⸗T.) ist verbrannt.
London, 14. Norember. (W. T. B.) Amtlich. Ein englischer Zerstörer und ein kleiner Monitor sind durch ein feindliches Unterseeboot versenkt worden, während sie im Zusammenwirken mit der Armee in Palästina operierten. Von dem Zerstörer werden 7, von dem Monitor 26 Mann vermißt.
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Wohlfahrtspflege.
Die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen bat in ihrer letzten Präsintalsitzung den Steatsminister, Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg von Loebell zum stellverꝛretenden Vorsitzenden giwählt. 8
Kunst und Wisfenschaft.
In Nürnberg fard die Versammlung des Verwal⸗ tungsausschusses des Germanischen Nationalmuseums jtatt. Der Verwaltungsbericht mußte die durch die Zeitverbältnisse bedingte Erschwerung der Verwaltung, die Beschränkung der Museums⸗ tatigkeit durch die Einberufung der meisten Beamten und Aufseber und die durch die außerordentliche Preissteigerung im Altertums⸗ handel gebotene Zurückhaltung in der Vermehrung der Sammlungen betonen. Obwohl gute Erwerhungen zu vereichnen sind, die die Anerkennung des Verwaltungsausschesses fanden, konnten doch Gegen⸗ tände von Fan großer Brdeutung nicht erworben werden. Die Ein⸗ känfte des Museums sind infolge des Krieges zurückgegangen, halten sich aber doch noch auf einer erfreulichen Höhe. An Stelle der ver⸗ storbenen Mitglieder des Verwaltungsusschasses, Gehelmrats von Gerngroz und Fretherrn Theodor von Tucher, wurden der Reichsrat Dr. von Rieppel in Nürnderg und Freihberr Heimich von Tucher, Köntg⸗ lich bayerischer Gesandter in Wien, gewäblt. — Die Besichtigung der Neubauten zeigte, daß sie trotz der schwierigen Verhaltnisse rüstig forigeschritten snd.
Laut Meldung von „Sverska Telegrammlytan“ aus Stock⸗ holm beschloß die Akademie der Wissenschaften, den Nobelpreis⸗ für Phyftk und Chemte für 1916/1917 nicht zu verteilen. Die diesjäyrigen Preise werden für die Verwendung des nächsten Jahres aufbewahrt.
Literatur.
— Albert Koch: Von Goethes Verskunst (Beiträge zu ihrer Kenntnis). Verlag von G. D. Baedeker in Essen; 4 ℳ. Auf Grund eingehender pdilologischer Untersuchungen behandelt der Ver⸗ fasser im erster Abschritt seiner Darstellung die Ausbildung Goethes zum Verskünstler und seine Auffassung übder Versbau auf Grund⸗ lage der Gedichte auz der Leipztger, Frankurter und Straß⸗ burger Zeit in Rücksicht auf ihre metrischen Eigentümlichteiten. An diese Untersuchurgen ist ein Nachwris daruͤber geknüpft, wie Goethe Volkslieder und Eedichte bekannter Aatoren be⸗ nutzt und umgebildet hat. Im zweiten Aöschnitt werden Goethes Ansichten über Versbau und seine Ansichten vom Dichten überbaupt behandelt, auch sein Verhältnis zur Musik wird untersucht. Per letzte Abschnitt ist dem Veisbau in der „Iphigenie“, im Tasso“ und in der „Natürlichen Tochter“ gewidmet. Eingebend beschäftigt sich der Verfasser auch mit dem Hiatus in Goethes Vecsen. Die streng wissenschaftlichen Untersuchungen dürften dem Kreise der Goethe⸗ forscher willkommen sein. 1
— Dr. Heinrich Verbeek: Flämisch für alle Deutschen (Volksvereins⸗Verlag in M.⸗Gladbach; 1,60 ℳ). Die flämische Sprache gehört dem niederdeutschen, genauer dem nieder⸗ fränkischen Sprachstamm an. Die Verwandtschaft ist so eng, daß der Niederdeutsche das Flämische sich leicht anzuelgnen vermag; können sih doch die Bewohner der noͤrdlichen Rheinprovinz mit den Flamen ohne weiteres verständigen. Das vorliegende Büchlein will eine Anleitung zum Erlernen der flämischen Sprache bieten, indem es dem Leser die Lautgesetze darlegt, auf denen der Unter⸗ schied der beiden Sprachen beruht. Das Flamische zeigt den Laut⸗ stand des 6. Jahrhunderts, hat also die zwelte Lautverschiebung nicht mitgemacht und kennt auch keinen eigenilichen Umlaul. Der Ver⸗ fasser weist, nach einleitenden Bemerkungen über die Aussprache, die verwandten Beziehungen zwischen Deutsch und Flämisch nach, um dann das Wichttaste aus der Sprachlehre und die Regeln der flämi⸗ schen Rechtschrerbung mitzutellen. Etne Anzahl ven Prosalesestücken und Gedichten bietet Gelegenheit das Erlernte zu erproben.
Bauwesen.
Die neue, jetzt vollendete Kaiserkirche in Cadinen beherrscht durch ihre etwas erhöhte Lage auf einem vom Kaiserlichen Bauherrn selbst ausgewählten, in einiger Entfernung vom Dorfe am Rande eines Kieferngehölzes gelegenen Platze eindrucksvoll die Umgebung und bildet in charakteristisches Wahrzelchen der malerischen Haffküste zwischen Elbing und Frauenburg. Die nach den Plänen und unter der Oberleitung des Geheimen Baurats Kickton⸗Berlin im Jahre 1913 begonnene Ausführung des Bauwerks konnte noß der ungünstigen Zeitverhäältnisse im Frühjahr 1916 ium Abfchluß gebracht werden. Nach den Wünschen des Allerhöchsten Bauherrn ist die Kirche im Charakter der heimischen Ordensbaukunst als reicher Backsteinbau gettaltet, deren bezeichnende Merkmale sie zeigt: Ge⸗ schlossene, die Umgebung beherrschende Größe, wuchtiger Turm, straffe Gliederungen, wirkungsroll vertetlter Fries⸗ und Blendenschmuck, Verwendung glasierter Steine in wechselnden M stern zu Belebung der Fläche, zierliches Fenstermaßwerk in tief eingeschnittenen, geputzten Leibungen; im Innern reiche, aus schlanken Diensten ent⸗ wickelnde Gewölbe mit fein profiliertem Rippenwerk und zierlichen Einzelheiten an Kapitälen und Kragsteinen. Die Grundrißanordnung ergab sich zwangsèlos aus der Lage der Kirche zum Dorf. An ein dreijochiges Langschiff, dem sich eine Taufkapelle und Vorballe enthaltendes niedriges Seeitenschiff sowie der die Logen für die Majestäten und das Gefolce enthaltende Turm an⸗ gliedern, schließt sich östlich der flach geschlossene Altarraum mit der Sakristei an. Den Abschiuß gegen das umgebende Gelände bildet
[einen weiten Rundblick anf das Haff und die umzebenden Höhen bietet. Die Umfossungsmauern der Kirche find aus Steinen großen Zoiwats mit kräftiger Fugung hergestellt und mit schwarz glasterten Köpfen ge⸗ mustert, die Portale mit gelb und grün glasieren, die Giebel mit schwa:z glasterten Schichten durchsetzt; besonders reichen Schmuck haben die Nischen über dem zu den Logen führenden Turmportal in Form eines dekoratlven Terrakottamaßwerkes auf cingebranntem blaugrauen Grunde mit einem das Bogeafeld süllenden Wappen aus Majolika erhalten. Die Fußböden zeigen durchweg einen Belag von roken, mit eingepteßtem Ornament verzierten Platten, deren Fächen durch glasterte Schichten in Felder geteilt werden und besonders im Altarraum reiche farbige Muster bilden. Hervorzuheben ist, daß sämtliches Steinmateeial einschließlich der Glasuren und der Fuß⸗ dodenplatten in der Kaiserischen Ziegelet und Majoltkafabrik her⸗ gestell: worden ist. Befonders bemerkenswert ist ein dreiteitiges Maß⸗ werk im Treppentaum, das auf Anregung des Kaisers aus ge⸗ branntem Ton bhergestellt ist, wie überhaupt das Interesse des hoben Bauherrn sich auch wähtend des Krieges auf alle Einzelheiten der Bauausfübrung erstreckte. Die Einweihung der Kirche wiro erst nach dem Kriege erfolgen.
Berkehrswesen. 1
Der Postscheckverkehr im Reichspostgebiete hat im Oktober seinen bisher größlen Umsatz mit 10,2 Milliarden Mark erreicht und damit den bis dahin höchsten Umsatz vom Juli 1917 um rund 2 Milliarden überflügelt. Bargeldlos wurden im Oktober 7 Milliarden Mark obder 68,6 vH des Um⸗ satzes beglichen. Auch das durchschnittliche Guthaben der Post⸗ scheckkunden hat im Oktober mit 660,3 Millionen Mark seinen bisher höchsten Stand erreicht. Anträge auf Eröffuung eines Postscheckkontos sind bei jeder Postanstalt erhältlich.
Am 1. Januar 1918 tritt in Oesterreich, Ungarn, Bosnien und der Herzegowina eine Erhöhung der Gütertarife der Etsenbahnen in Kraft, die laut Meldung des „Wolssschen Telegrapheubüros“ im wesentlicken darin besteht, daß die in die ver⸗ schiedenen Tarifklassen eingereihten Artikel im allgemeinen in die nächst höhere Klosse versezt werden. Ausgenommen sind jene Güler, die, wie Getreide, Kartoffeln, Zucker, Koble usw., Pehen ihrer Be⸗ deutung für die Volksversorgung eine stärkere Mehrbelastung nicht gerechtsertigt erscheinen lassen.
Der Privatfelbpaketverkehr ist auch für das österreichisch⸗ ungarische Felrpottamr 472 zugelassen, dagegen eingestellt worden für die österreichisch⸗ungerischen Felepottaämter 2, 55, 76, 95, 136, 178, 188, 197, 218, 221, 223, 224, 238, 277, 294, 307, 316, 364, 369, 376, 386, 392, 393, 395, 399, 401, 407, 409, 428, 431, 432, 437, 461, 464, 500, 511, 512, 517, 522, 526, 608, 612, 613, 624, 633, 641.
Theater und Musik.
Im Koniglichen Opernhause wird morgen, Freiteg, „Figaros Hochzeit“ mit den Damen von Sranfelt, Engell, Marherr und den Herren Stock und Bronsgeest in den Hauptrollen aufgeführt. Mustkaltscher Letter ist Dr. Stiedꝛy.
Im Königlichen Schausptelhause werden morgen, neu⸗ eingeübt, „Die Räuter“ gegeben. Die Besetzung der Pauptrollen laͤutet: Amalia! Frau Angerstein, Karl Moor: Herr Becker als Gast, Franz Moor. Herr Clewing, Maximilian: Herr Kraußneck, Spiegelderg: Herr Biensfeldt, Kosinsk): Herr Ehrle, Dantel: Hert Eggeling, Hermann: Herr Keppler, Moser: Herr Leffler, Schweitzer: Herr Mühlhofer, Pater: Herr Pohl, Schufterle: Herr Fesgest e Roller: Herr de Vogt. Spielleiter ist Dr. Bruck. An⸗ ang 6 r.
Die Di ektoren Meinhard und Bernauer haben sich das Erst⸗ aufführungsrecht zweier Stücke des jungen österreichischen Dichters Franz Tbeodor Csokoe gesichert. Diese sind dtie fünfaktige Tragödie „Die Sünde wider den Geist“ und „Die Wollust der Kreatur“, ein dramatisches Werk in vierzehn Stationen. Eines der beiden Stücke wird noch im Laufe dieser Spielzeit im Theater in der König⸗ grätzer Straße cufgeführt werden.
Mannigfaltiges. .“
Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz August Wilhelm von Preußen, der bisher als Kreishauptmann im besetzten Gebiete Poleus gewirkt hat, ist, wie „W. T. B.“ meldet, nunmehr zu seiner weiteren Ausbildung im höheren Verwaltungsdienst dem Oberpräsidium in Posen überwiesen worden und siedelt in diesen Tagen mit seiner Gemablin in das Königliche Residenzschloß nach Posen über. Der Fortgang Ihrer Köntglichen Hoheit der Frau Prinzessin August Wilhbelm, die in den verflossenen drei Kriegsjahren sich der Pflege der verwundeten Soldaten in Berlin und Potsdam besonders gewidmet hat, wird nicht senr von den zahlreichen Krtegsbeschäbigien — besonders den Kriegsblinden — sehr bedaueit werder, fondern auch in weiten Kreisen, die mit der hohen Frau in Berührung gekommen sind.
„Tier und Mensch in der Wildnis,“ das ist der allge⸗ meine Gegenstand eines ebenso lehrreichen wie unterhaltenden Licht⸗ und Bewegungshildervortrags, den der Dircktor des Zoologischen Gartens, Professor Dr. Peck am Dienstag in der „Urania“ zum ersten Male hielt. der Vortrag, der die Unterbezeichnung „Wild und Jagd in Afrika“ hat, vereinigt die schönsten der von Schillings, Berger und anderen unter Mühen und Gefahren in den wildreichen Jandgründen Afrikas gewonnenen Aufnahmen. Wer im Lauf der Jahre das Wissenschaltliche Theater in der Tauben⸗ straße regelmäßig besucht hat, wird die Mehrzahl davon aus ver⸗ schiedenen Vorträgen wiedererkannt haben. So zusammengefaßt, von anderem Gesichtspunkt detrachtet und pon sachkundigen und bumorgewürzten Erläuterungen begleitet, wirken aber diese Buͤder, die man immer wieder mit Vergnügen an den Blicken vorüberziehen läßt, nicht minder fesselnd ais früher. Die Reihe beginnt mit einer Vorführung des Lebens der Pellkane, jener sonderbar gearteten Schwimmvogel und gefürchteten Fischräuber, die in gewaltigen Scharen auftreten. Prachtvoll gelungene Filmaufnahmen jeigen eine unabsehbaꝛe Menge davon auf dem Wasser und lassen auch das vorsichtige Anschleichen, Zielen und Schießen des Jögers sowie das Bergen der Jagdbeute durch die schwarlen Begletter erkennen. Bei den Nahaufuahmen der erlegten Tiere überroscht deren sonderbare Gestaltung. Der Haut⸗ beutel unter dem Schnabel stellt ein ideales Fischnetz dar, das zum Fangen und zur Aufbewahrung der Fische dienk, die von dem Pelikan
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Fritz Naumann (Zabern,
dann lebendig verschlungen werden, aus dessen Magen der Jäger sie, mit kecker Hand durch die weite Schlunröffnung greifend, wieder heraus⸗ holen kann. Nicht minder fesselnd sind die Bilder von der Anttlopeniagd, die diese anmutige und schnellfüßige Wildart, in großen Rudeln äsend oder flüchtig über die Steppe eilend, vorführen. Aufr-gender und sozusagen dromatischer sind die Aufnahmen von der Löwenjagd, darunter das berühmte, vor mehreren Jahren an dieser Stelle schon geschilderte Beweaungsbild von der Erlegung eines großen sich zur Wehr setzenden Löwen darch speerbewehrte Massatleute. Riesenschlangen⸗, Giraffen⸗, Elefanten⸗, Nashorn⸗ und Flußpfersjagden schließen sich an. Bei allen sieht man in zwweilen aus unmit elbarer Nähe geradezu tollkühn aufgenommenen Bewegungshtldern die Tiere zunächst in der Fretbeit. Bet dem nachherigen Eigbringen und Zerlegen der Jagdbeute ergeben die Aufnahmen der schwarzen Begleiter der weißen Jäger bei ibrer
s deren Eatwickelugg man dabei voin Fangort bis zu ihrer Krkunft
Hamburg beobachten kann, wird in einer Anzahl wohlgelung h Flmaufaahmen gez igt. Mit lebhaftem Beirall dantten die 6a reich anwesenden Zuhörer zum Scluß dem Redner für seine g seitigen und aaregenden Ausführungen. ei·
In der Treptower Sternwarte sind für die nächsten Taa folgende Vortraͤge engesetzt: Sonnabend, Nachmittags 5 Ueee „Unsere Luftflotte“ (Lichtbilder und Kino); Sonntag, Nachmitta⸗ 2 Ühr: „Die Sternbilder und praktische Anleitung zu ihrer 18 findung“ (Lichtbildervortrag des Direktors Dr. Arckenbold) fee. folgende Kinovorträge: 3 Ubr: „Graf Dohna und seine Möroe 5 Uhr: „Polarjagden“, 7 Uhr: „Walrosse, Eisbä en und Alken. Am Dienstag, den 20. November, Abends 7 Uhr, spricht Dr. Archen hold an der Hand zahkreicher Lichtbilder über „Milchstraße 8b Nebelgestirne“. Bei klarem Wetter sinden vor und nach den Pnd trägen Beokachtungen mit dem großen Fernrohr statt. 8
Sofia, 14. November. (W. T. B.) Gestern gab die⸗ Dobrudschakotonie in Sofia zu Ehren der noch hier an⸗ vesenden deutschen Pressevertreter ein Mahl im Stadtkafite Erschienen waren außer zabhlreichen Mitgliedern der Kolonie de. Pressedirektoe Habst, Vertreier der Softaner Presse, die Professoren Schischmanow, Milititzsch, Georgow und Arnaudow, deutsche und Jfter reichische Tagesschriftsteller. Der frühere Minister des Aeußern Dimi⸗ trow, ein alter Dobrudschaner, sproch über die Leidensgeschschte der Dobrubscha und über die Sehnsucht des ganzen Landstrichz, de Hewißheit zu haben, daß für immer die Dobrudscha den rumaͤnischen
änden enteissen set. Nach ihm sprach in ähnlichem Sinne Dr Lasarow von der Eisenbahndirektion, gebärtig aus Tule a, in 1 geisterten deulschen Worten. Ferner schilderte ein aagesehener Rürger von Konßzanza, namens Ognianow, in ergreifender Weise die von den Rumänen im vergangenen Jahr erlittenen Qualen. Er schloß mit der Versicherung, daß die Dobrudschaner frete Bulgaren werden oder sterben würden.
—
Nr. 91 des „Zentralblatts der Bauverwaltung⸗ berausgegeben ir Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 10. No⸗ vember 1917 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Rander laß vom 17.Dk⸗ tober 1917, betr. dte Vergütung der Fahrkartenergänzungsgebühr bei Benutzung von Schnell⸗ und Ellzügen auf Dienstreisen; Dienst⸗ nachrichten. — Nichtamtliches: Der Besmarckturm bei Burg im Spreewald; Die Aecgidienneusadt in Hannober; Zur Frage der Knickb anspruchung bie ungssteifer Fachwerkstäbe. — Ver⸗ mischtes: Haupzrversammlung der trchnischen Oberbeamten deut⸗ scher Städte; Wertbewerb für Entwürfe zu einer städtischen Enrbindungeonstalt (Sophienhaus) in Cassel; Eröffnung des neuen Schiffahrzweges bei Breslau; Verordnung uber Sammelbeizunge, und Warmwasserversorgungsanlagen in Mieträumen; Aufzugfahrschächte, Buchenrtemenfußböden; Kleintoohnungswesen in Hamburg; Museum v„au pauvre Diable“ in Maubeuge; Patent (Vorrschtung an Loko⸗ motiven zur Ausnutzung des Abdampfes)
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Königliche Schanspiele. Freitag: Opernhaus. 250. Dauer⸗ hezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung durckgeseben von H. Levi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Spielleitung: Herr Bachmann.
Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 253. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Neu einstudiert: Die Räuber. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Schiller. Spielleitung: Hen Dr. Bruck. (Karl von Moor: Herr Theodor Becker vom König⸗ lichen Hoftheater in Dresden als Gast.) Anfang 6 ½ Uhr.
Sonnabend; Opernhaus. 251. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch don Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ¼ Uhr.
Schauspielhaus. 254. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgeboben. Könige. Ein Schauspiel in drei Auf⸗ vh von Hans Müller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 78⅔ 12
üAmEEENEE
Am 11. d. Mts. verstarb unser braver, allzeit pflicht⸗ getreuer Kollege
„In aufrichtiger Trauer wihmen wir diesem unserem bewährten Freunde ein ehrenvolles Gedenken.
Der Aufsichtsrat und der Vorstand der China Export⸗ Import⸗ &
Bank⸗Compagnie. Hamburg, den 14. November 1917.
amiliennachrichten.
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Verlobt: Frl. Wilhelma John mit Hrn. Marine⸗Oberassistenzaut Rudolf Seichter (Wilhelmsbaven — S. M. S. „Helgoland“). Verehelicht: Hr. Rittmeister Albert Graf von Hardenberg mit Fr.
Gisela verw. von Werneburg, geb. von FFen (Bückedurg). — Hr. Hauptmann Everhard von Haugk mit Frl. Irmgard von Seydewitz.
92-.
Els.). — Eine Tochter: 8 tmann Willbald Frhrn. von Werthern (z. I Hrn. Hauptman
Erfurt). — Hrn. Reichsgerichtörat Dr. Czolbe (Leipzig). rfart) vrn
Gestorben: Hr. Generalmajor a. D. Moritz von Kraat⸗eoschta⸗
(Zraunschw ig). — Hr. Professor Dr. Hubert Jansen (Berlin⸗ Wilmersdorf). — Hr. Rittergutsbesitzer und Hauptmann S Graf von Pfeil und Klein Ellgutb (Hildesheim). — Fr. 588 Gräösia Vitzihum von Eafstädt, geb. Edle von der Planiß (Dbe⸗ lößnns bei Hretden). — Fr. Clementine von Sell, Crielen geb. Freiin von Cramer (Cassel).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle echnungsrat K. engering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Men gering) in Berlin. Iruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstall.
Berlin, Wilhelmstraße 32, 29
eine aus Pranitfindlingen hergestellte Furtermauer mit Plattform, die
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Tätigkteit und beim Mahle ebenfalls eine Fülle zeizdoller und lehr⸗ reicher Bilder. Auch das Einfangen und Aufziehen lebender Teere,
Fünf Beilagen.
genüpend breite Unterlage
zanzeiger und Königlich P
Nichtamtliches. Statistik und Volkswirtschaft.
Die Tarifverträge im Deutschen Reich am Ende des Jahres 1915.
Die zuerst für das Jahr 1912 veröffentlichte jährliche Bestands⸗ gatistik der Arbeitstarifverträge in Deutschland ist auch für das Jahr 1915 wieder im Kaiserlichen Statistischen Amt bearbeitet worden, das über die Ergebnisse jetzt im 15. Senderhett zum Reschsarbektsblatt“ eing⸗hend berichtet (50 Seiten, Preis 1,60 ℳ, Karl Hevman e Verlag, Berlin). Bei Besprechung der Tarifstartmit für das Jah⸗ 1914 konnte festgestellt werden, daß die außergewöhnlichen Verhalt isse des Welt⸗ krieges ihre Ergebnisse noch nicht sehr erbeblich beeinflußt hatten, daß swar die Zahl der in den fünf Kriegsmonaten 1914 abgeschlossenen Tarit⸗ vertküge ungemwöhnlich niedrig war und iafolgedessen auch die Gesamt⸗ zabl der bestehenden Tarisverträge Ende 1914 hinter derjenigen des Vorjahrs 1913 zurückblieh, die Stotistik ihres Inhalts arer im wesentlichen noch ein zutreffenbes Bild der tariflichen Arbeitsverhölt⸗ nisse bat, wie sie kurz vor dem Kriege in Deutschland bestanden. Im Gegensatz dazu stehr die Statistik für das Jabr 1915 fast ganz unter dem Zeichen des Krieges. Auch für die alten, nech aus der Friedenezeit übernommenen Tarifverttäge haben sich die Zahl der „foßlen Betriebe und besonders die der tariflsch gebundenen Arbeiter ganz wesentlich geönzert. Das Kaisersiche Statistische Amt hatte die be ichjenden Stellen ersucht, die am Schluß des Jahres 1915 zutreffenden Zahlen der an Tarifverträgen beteiliaten Betriebe und Personen anzugeben. Dies war ihnen aber aus erklärlichen Gründen nur zum Teil möglich; sie haben daher vielfach statt dessen die Ziblen des Friedensstandes von 1914 eingesetzt. Jafolge dieser Mischung von Zahlen, die aus verschiedenen Zeiten und Zestumständen stammen,
können die Bestandszablen nicht als unbedinat zuverlässige Unter⸗
lae für Schlußfolgerungen dienen. Zuverlä siger sind dagegen die Zablen für die im Jahre 1915 in Kraft getretenen Tarif⸗ gemeinschaften. Diese bieten aber wegen ibrer Niedrigkeit kane für ins eirzelne gehende statistische Berechnungen.
Nach den von den Verbänden eingesandten Nachweisungen haben am 1. Januar 1915 von den in den Vorjahren in Kraft getretenen Terisverträgen noch 12 722 bestanden, die für 200 256 Betriebe und 1919 112 beschärtiate Personen abgeschlossen waren. Am Ende des Jahres, also am 31. Dezember 1915, standen von diesen noch 11 701 für 181 029 Betriebe und 1 362 259 Personen abgeschlossene Tarif⸗ erträage in Kraft. Dte Verminderung der von den Tarifverträgen eraßten Betriebe und Personen würde noch größer sein, wenn alle berichtenden Verhände die tatsächlichen, durch den Arseg veränderten Zablen hätten angeben lönnen, anstatt vieltach noch die alten, höheren Friedenszahlen mangels anderer An⸗ gaben einzus ’tzen. Auf der einen Seste sind zahlreiche Be⸗ trjebe eingegangen, Ardeiter zum Herresdienst eingezogen oder in andere Berufe übergegangen. Auf der anderen Seite steht, wenn auch in wesentlich geringerem Umfange, dieser Verminderung in einzelnen Ge⸗ werden eine Vermehrung gegenüher, indem neue Betriebe der Kriegs⸗ indust ic enstanden siad und Arbeiter aus anderen Gewerben sich diesen Berufen zugewandt haben. Im Beriichtejahre in graft ge⸗ treten sind 278 Tarifverträge für 5093 Betriebe und 126 051 Per⸗ sonen. Daduirch wuchs der Bestand am Ende des Jahres wieder auf 11,977 Tarifverträge für 186 120 Betriebe mit 1 488 191 Personen. die Zahl der neu in Kraft getretenen Tarife bleibt erheblich hinter den entsprechenden Zahlen der Voriahre zurück, ehenso die Gesamt⸗ fohl der am Schluß des Jahres 1915 in Kraft stehenden Tarife und der von ihnen erfaßten Betriebe und Personen.
Bei Zusammenfassurg der übereinstimmenden Vertragsabschlüsse u Tarisgemeinschaften unter Ausschaltung mehrfocher Zählungen von Betrieben und beschäftigten Personen*) verteilen sich auf die ein⸗ jelnen Gewerhegruppen die im Jahre 1915 in Kraft getretenen und die am Schlusse des Jahres insgesamt bestebenden Tarifgemein⸗ schaften, deren Verträge dem Katserlichen Statistischen Amt eingereicht werden sind, sowie die von ihnen erfaßten Betriebe und die in diesen beschöftigten Personen, wie folat:
Im Jahre 1915 Ende 1915 bestehend
in Krast gestesen
Gewerbe⸗ gruppen
mit beschäftigt. Personen
mit beschäftigt. Personen
r Betriebe
schaften schaften
für Betriebe Tarifg mein⸗
Tarifgemein⸗
+
f
Landwirtsch., Gärtn, Teerzucht usw... . 3 50 Bergbau usw.: Torf⸗ gtäberet 8 88 Indust, je d. Steine und Erden.. 62 888 Metallverarb. u. Ind. der Maschinen ... Chemische Industrie. Ind. d. e 6 erzeug., Leuchtstoffe 7 8 18 ögüofidefen 3 1 8* 19 2445 Papierindustrie... 8670 JI Lederindustrie 1 7951 247 5050 Industrie d. Holz⸗ u. NeSchnitzftoffe “ abrungs⸗ u. Genuß⸗ 5167 Pmmitteliudustrie. 8 8 ekletdungsgewerbe G 9* 6 Feinigungsgewerbe. 3 26 ; 9 Baugewerbe.... b ecrelfaltigungs. gewerbe 98. 53. 8 Handelsgewerbe ... 38 866 Geftehrsgewerde, 98 ü njcast. S dan “ 34 34 88 ; Musik., Theater⸗ usw. Gewerhbe.. Sonstige Gewerbe .. Summe oller Ge⸗ werbegruppen. yJ
9391 1217 12947 3 62 66
2635 10191] 27410 28156
1230 14647 7104! 75840 74416
1982 342793
10380 16001
646 36981
10290 2684
4163
943442.
10171 121697
22693⸗
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„„,) Vöhig vermieden sied trotz Zusammenziehung der gleich⸗ saukenden Tarifverttaͤge in Taritaemeinschaften Deppelzöhlungen be⸗ whäftigter Personen iasofera nicht, ols dieselben Arbeiter noch als die eiligte dei den alten Tarifgemeinschaften für die Frtedensindustrie, die noch stillschweigend weiterlaufen, erscheinen, gleichzeilig aber auch für die Küftungsindustrie abgeschlessene Tarifsemeiaschaften
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Bei
3 e. Berlin Donnerstag, den 15 November Im Jahre 1915 sind nur 227 Tarifgemeir schaften mit 71 873 Personen in Kraft getreten, was genenüber den 3975 neuen Tarifgemeinschaften mit 645 321 Arbeitern des Friedensjabres 1913 nur 5,7 vH der Tarifgemeinschasten und 111 nH der Arbeiter aus⸗ macht. Gegerüber den im Jahre 1912 neu in Kraft getretenen 3826 Tartegemetnschaften für 382 350 Wbeiner sind es 59 vH der Tarifgemeinschaften und 18,8 vH der Arbester. Dem geringen Ar⸗ schluß von neuen Tarifoerträgen stebt allerdings die zahlenmäßtg richt zu bestimmende Anzabl von Tarifgemeinschafien geotnüber, deren Kündiaung infolge des Krieges unterbeieben ist und die daher stillschweigend weiter laufen. 1 Unter den 227 im Jahre 1915 in Kroft getretenen, für 3324 Betrtebe mit 71 873 Persenen obgeschlossenen Tarffg⸗mein⸗ schaften handelt es sich bei 145 für 2140 Betriebe mit 29 597 Per⸗ senen um bestehende Tarife, die ausdrücklsch erneuert worden sind. Die anderen 82 Tarifgemeinschaften für 1184 Betriede mit 42 276 Personen sind neu abgeschlossen worden, darunter 10 für 511 Beiriecbe mit 32 393 Personen ersichtlich für die Keiegeindustrie; doch wird es sich erkzärlicherweise auch ber anderen neuen Terifgemsinschafter um Be⸗ triebe handeln, die im wesentlichen för Kriegszwece arbeiten. Eine ver⸗ hältnismäßtg große Beteit⸗ung findet wan bei dem in der Leder⸗ industrie für Milnzärausrüstungsfabriken aufgestellten Reichztarif für 175 Beiriere mit 17 951 Personen; dieser Tarifvertrag wurde unter Vermittelung des Kriegemintsteriums abgeschlossen. Auch der im Geschoßkorbaewerbe in Kiaft getretene Reichstarif für 322 Betriebe und 8276 Personen ist unter Mitwirkung des Krie gsamts zustande gekommen. Bei der absolut wie verhältnismäßig geringen Zahl der neu in Kraft getretenen Tarifgemeinschaften fann die in der Statistik des Kaiserlichen Statistischen Amts gegebe e Zusammenstellung der in ihnen festgesetzten Löhne kein ausreschendes Bild von den veränderten Lohnsätzen während des Kriegejahres 1915 gewähren. Immerhin deuten die zusammeafassenden Peozentberechnungen der Lohn⸗ sätze dahtn, daß sfür gelernte Arbeiter schon im Jabre 1915 gegenüber der Friedenszeit erhebliche Lobnerhöhungen eint aten. Der Antetl derjenigen Arbeiter, die zu Tarifgemeinschaften mir einem sestgesetzten Mindeststundenlohn von mehr als 45 ₰ für gelernte Arbeer gehören, an der Gesamtzahl der tatiflich gebundenen erreicht in diesen neu in Kraft getretenen Tarif⸗ verteägen die Höhe von 99 vH gegen 82 vH im Gesamtbestand des Vorjahrs 1914. Fast ein Drittel, nämlich 32,7 vH der Arbeiter von den 1915 neu in Kraft getretenen Tarifgemeinschaften mit Stundenlohvangabe gehörten zu Tarisgemeinschaften, in denen der niedriastte Vertragsstandenklhhn mehr als 75 ₰ für gyelernte Arbeiter betrua, nährend vom Gesamtbestand des Vorjahrs Tarifgemeinschasten mit nur 5,2 vH der beschäftigten Personen unter diese Stundenlohnstufe fielen. Daß unter die verbältntsmäßig niedrige Mindestlohnstafe von über 35 bis 45 ₰ für ungelernte Ärbeiter Terifgemeinschaften mit etwa der Hälfte (50,1 vH) der Ar⸗ beiter fazen, ist bauptsächlich auf den Reichttarif der Kriegsleveraus⸗ rüstungsindustrie zurückzufuüͤhren, dessen unterste örtliche Lohnstufe für ungelernte Arbeiter 42 ₰ beträgt. Praktisch kommen aber bei dieser Tarifgemeinschaft mehr Stücklohnsätze als diese Zeitlöhne in An⸗
Zur Arbeiterbewegung. Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Reutermeldung au
Ausstände der für die Regierung in Schiffahrt, Schießdedarfs⸗ erzeugung, Schiffbau und anderen Kriegsunternehmungen tättgen Arbeiter durch die Abteilung für Bauhandwerke der American Bederation of Labour für beendigt erklärt.
Handel und Gewerbe.
— In der Aassichtsratesitzung der Allgemeinen Elek⸗ Irtrütäfe⸗Gesellschaft Berlin wurde laut Meldung des „W. T. B.“ der Jahresabschluß für 1916/17 vorgelegt. Es steht ein Reirgewinn von 30 370 864 gegen 27 193 409 ℳ zur Verfügung, aus dem die Verteilung von 12 ½ vH auf ein Grundk⸗pital von 184 Millionen Mark in Vorschlag gehracht wird. Im Vorjahr nahmen an einer Verteilung von 12 vH 155 Milltonen Mark ganz und 29 Millionen Mark zor Hälfte teil. Abgerechnete Umsätze und vorliegende Aufnäge weisen höhere Ziffern auf als in 1915/16, denen eine bedeutende Steigerung von Kriegslasten gegenübersteht.
Nach dem Verwaltungsbericht der Ziegelei⸗Berufs⸗ genossenschaft Charloltenburg fär das Jahr 1916 betrug der Mit⸗ gliederbestand Ende 1916: 10. 017 gegen 10 095, die Zahl der versicherten Personen 72580 gegen Ende 1915 74 163. Insgesamt ruhten im Berichts⸗ jahre 6431 (1915: 5512) Betriebe, davon 4115 vollständig und 2316 reilwei e, d. h. in letzteren wurden nur für Bewachung, Verladen von Erzeugnissen und fuͤr sonstige Nebenverrichtungen geringe Lohn⸗ beträge verausgabt. Gelöscht wurden 111 Betriebe. Es haben somit verhältnsmäßtig mwenige Ziegeleien arbeiten können; mehrere Betriebe im Inzustriegebiet, ostpreußische Ziegeleien und ferner Betriebe mit Austrägen für die Heeresverwaltung waren gut beschäftgt. Auch den Fabriken seuerfester Erzeugnisse, den Tonröhren und Dachziegelfobriken sowie den Tongrärereien fehlte 7s nicht an Aufträgen. Torfbetriebe arbeiteten in beschränktem Umfange. Die Zahl derjenigen Betriebe, die sich auf Kriegsbedarf einrichteten, hat sich um einige veemehrt. Neu hinzugekommen ist u. a. je ein Betrieb zur Entölung öl'gen Schmutzes, zur Entfettung von Bliicherde, zur Füluag von Granaten, zur Herstellung von Spreng⸗ masse und zur Einlog rung von Wekwaren für den Kriegswo bedarf. Die Zahl der beitragspflichtigen Betriebe betrug 5864. An beitragepflichtigen Lhnen wurden tm Berichtsjahr 66 984 720 ℳ nachgewiesen, gegen 65 015 610 ℳ im Jahre 1915, mirhin für 1916 mehr 1 939 110 ℳ. Die Zahl der im Jahre 1916 entichädigungs⸗ pfl chtia gewordenen Unfälle beträgt 554 gegen 629 im Jahre 1915 und 1212 im Jabre 1914. 53 Unfäalle hatten den Tod, 36 eine dauernd teilweise und 418 Unfälle eine vorübergebende Erwerbsbeschrän⸗ kung zur Folge. Unter den Getöteten befanden sich 36 Veisicherte mit Hinterbliebenen, und zwar wurden gezahlt 35 Witwen, 56 Kinper und 1 Verwandter aussteigender Linse. Nach Abzug der „Er⸗ stattungen an Entschädigungen wurden aeece 2 081 622 ℳ (1915: 2 211 443 ℳ), mihin 1916 weniger 129 821 ℳ. Vou den 1916 gezahlten Entschädtgungezahlungen entfallen: 1441 495 ℳ auf 8015 Renten an Verl⸗tzte, 275 289 ℳ auf 1597 Renten für Wirwen (Witwer) Getöteter, 242 323 ℳ bezw. 10 139 ℳ Renten auf 1434 Kinder und Enkel bezw. 55 Verwandte aufsteigender Linie Getöteter, 50 592 ℳ aof 212 Personen für Kur⸗ und Verpflegungskosten, 26 055 ℳ auf 591 Verletzte, die außerhalb der Heil⸗ usw. Anstalten behandelt wurden. Der Rest entfiel auf erböhtes Krankencelo, Renten an Ehefrauen. Kinder und Entel auf Verwardte auff eigender Linte der in Heil⸗ usw. untergebrachten Ver⸗ letzten, Abfindurgen an Perletzte, dte ⁄ der Vollente oder wentger pezogen haben sowie an Ausjänder bei Aufgabe ihres Wohnsites im Deutschen Reich, und an Witwen Getöleter im Falle der Wieder⸗ verhetratung, Sterbegeld und Fürsorge für Verlette innerhalb der
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reußischen Staatsanzeig
354,98 ℳ (aegen 327,18 ℳ im Jahre 1915), auf die versicherte S. 866b 9 (29,82 ℳ), auf 1000 ℳ Löhne 31,08 ℳ (34 ℳ) Die Abnahme der Enischävtgungen ist hauptlächlich darauf zuruckzoführen, daß die Zahl der Verletzten von 8482 im Jahre 1915 auf 8015 im Berichtsjabre, allo um 467 zurückgegangen ist, ebenso die Zabl der Kinder tödlich vaunglückter Arbeiter gegen das Vo jahr um 1I“ — Per Aussich stot der Leipziger Bierhrauerer zu Reuonitz, Riebeck u. Co. Aftiengesellschaft beschloß in seiner Sitzung 8 am 14. d. M. der Generalversamm ung die Verteilung von 10 9bb (8 vo) für die Stammaktien und 6 vH (6 vo) für bie Vorzues⸗ aktien vorzuschlagen. Der Abschluß ergab einen Robgewinn von ℳ 1 748 175,78 (i. V. ℳ 1 887 568,18). Nach Abschre dugen von ℳ 928 335,62 (i. N. ℳ 1 073 093,85) verbleibt ein Reinsewinn von ℳ 819 840,16 G. V. ℳ 814 474 33). — Die Berc Latem dtgtsche Bergwerks⸗ und Hüttenaktiengesellschaft Bochum hat laut Meldung des W. T. B.“ semtliche Geschäftsaneile der Firma Ph. Weber m. b. H.⸗Brandenburg a. Pavel erworben. Die Anlagen der Fima Weber befinden sich in Brandenburg a. H. und besteten aus einem Stemens⸗Martin Stahlwerk, einem Grob⸗ und Feinblechwalz⸗ werk sowie sgss eth. r Geschäftsführung der Firma Weber in Brandenburg bleibt bestehen. 8 Wien, 14. November. (W. T. B.) Im Gebahrungsfahr 1916/17 ergaben de Betriebseinnahmen der österreichischen Staatsbahnen mit Gesamteinnahmen von rund 931 Millionen Kronen gegenüber dem Vorj hr eine abermalige Besserung um rund 66 Millionen Kronen. Diese Ziffer übersteigt die Emnahmen des letzten Friedensjahres 1913 um 132 Millionen Kronen und pellt die böchste Einnabme der öfeerreichischen St⸗atsbahnen seit ihrem Bestande dar. Diese stetige Steigerung der Einnahmen bält erfreulicher Weise auch in den bisber zur vorlä sigen Ermittlung gelangten Einnahmen der Monate Juli bis September 1917 an. Warschau, 12. November. (W. T. B.) Polnische Landesdarlehnskasse. Ausweis vom 31. Okrober. I. Verbind⸗ lichkeiten: Landes⸗Darlehnskassenscheine im Verkehr (ohne die in den eigenen Kassen befindlichen Beysände) 176 040 566,— ℳ, cne⸗ Gelder (Kontokorrenteinlagen und Depositen) 40 111 588,70 ℳ, sonstige Verpflichtungen 1 524 801,30 ℳ, zusammen 217 676 956 — ℳ. II. Anlagen: Barbestand (deutsche Reichswährung Metallgeld ohne Landeꝛ⸗Darlehnskassenscheine) 3 150 268,10 ℳ, Kontokorrentguthaben bei deutschen staatlichen und privaten Instituten (100 850 000,— ℳ) sonstige Guthaben (66 574,45 ℳ) 100 916 574,45 ℳ, Lombare 56 013 516,50 ℳ, Schatzwechsel und Diskonten 56 092 925 ℳ, sonstige
9 Auslagen 1 503 601,95 ℳ, zusammen 217 676 956,— ℳ. 4
Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes) vom 15. November vom 14. November für Geld Brief Geld Brief ℳ ℳ ℳ 1 Dollar 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen 100 Franken
ℳ
301 ½ 227 25434 228 ¾ 156
New York Holland Dänemark Schweden Noꝛnwegen Schwen 155 ⅔ Wien⸗ 8
Budapest 100 Kronen 64,20 64,30 64,20 Bulgarien 100 Leva 80
81 ⅛ 80 ¾ stanti⸗ 100 Piaster 20,25 20,35 20,35 20,45 6
Madrid und 1 Barcelona 100 Pesetas 136 ½ 137 ½ 136 ½ 137 ½
300 ¼ 301 ¼ 227
288⁄
228 ¾
155½
300 ⅔ 227
253 ⅔ 228 ½
64,30
Die Haltung der Börse war beute wieder sehr fest; auf den S czebteten waren Preisbesserungen bei zum Teil nicht un⸗ bedeutenden Umsätzen zu verzeichnen. Im Vordergrunde des Verkehrs standen Petroleumwerte; auch Schiffahrtsaktien fanden größere Be⸗ achtung. Bergwerkspaptere waren vernachlässigt. Der Schluß war
ruhig.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Wien, 14. November. (W. T. B.) Der freie Börsen⸗ verkehr eröffnete im Anschluß an die matte Haltung der gestrigen Budapester Börse und die einander widersprechenden Meldungen über die Vorgänge in Rußland in schwacher Haltung, die jedoch im Ver⸗ laufe, als die Platzspekulation wegen der morgigen Feiertagspause Peckungen vornahm, einer leichten Erbolung innerhalb der Kuliss wich. Stärkeres Interesse trat nur 18 Südbhahnwerte wegen der bevorstehenden neuen Tartferhöhungen hervor. Im Schranken waren bei stillem Geschäft Schiffahrts⸗, ungarische Kodlen⸗ und einzelne Maschinenfabrikszwerte billiger angeboten, wogegen Elektrizitäts⸗, Lokomotiv⸗, Ziegel⸗ und Popierfabrikaktien zu höberen Kursen in Nachfrage standen. Am Anlagemarkt blieben die Kurse gut bebauptet.
London, 14. November. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 55 ¾¼, 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 56 ½, 4 % Japaner von 1899 —, 3 % Portugiesen —, 5 % Russen von 1906 61 ¼, 4 ½ % Russen von 1909 53 ⅛, Baltimore and Ohio —, Canadian Pacisic 160 ½, Erie 23 ½, National Railways of Mextko —, Pennsylvania —,—, Southern Pacisic —,—, Unton Pacific —,—, ÜUnited States Steel Corporation 100, Aaaconda Copper —, Rto Tinto 64 ¼, “ 14/8, De Beers def. 12 ¾, Goldfields 1 ¾, Randmines 3.
Paris, 14. November. (W. T. B.) 5 % Franzöfische Anleihe 87,65, 3 % Frantösische Rente 60,00, 4 % Spanische äußere Anleibe
—, 5 % Russen von 1906 63,25, 3 % Russen von 1896 —,—, 4 % Türken unif. 57,50, Sueztanal 4502, Rio Tinto 1825.
Amsterdam, 14. November. (W. T. B.) Ruhig. Wechsel auf Berlin 32,90, Wechsel auf Wien 20,40, Wechsel auf Schweit 52,50, Wechsel auf Kopenbagen 81,50, Wechsel auf Stockholm 96,50, Wechsel auf New York 229,75, Wechsel auf London 10,93. Wechsel auf Paris 39,900. 5 % Niederländische Staatsanleihe 100 ¾, Obl. 3 % Niederländ. W. S. 71 ⅛, Königl. Niederländ. Petroleum 559, Holland⸗Amerika⸗Linte 424 ½, Niederländ.⸗Indische Handelsbank 251,00, Atchison, Topeka u. Santa Fé 93 ⅞, Rock Island 1e, Southern Pacific 87 ½, Southern Railwav —, Union Paeisic 124, Anaconda 130 ⅛, Untted States Steel Corp. 96 ¾, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —, Hamburg⸗Amerika⸗Linie —. 1
Kopenbagen, 13. November. (W. T. B) Sichtwechsel auf Hamburg 41,00, do. auf Amstecdam 127,00, do. auf London 13,50, do. auf Parts 50,00. 1b
New York, 13. November. (W. T. B.) (Schluß.) Die Böise eröffnet⸗ in schwankender Haltung und zeigte im wetteren Ver⸗ laufe stärkere Neigung zu Abgaben. Dte günstigere Beurtetlung der aus Europa vo liegenden Nachrichten führte späterhin zu einer leichten Erholung der Kurse, doch trat bald darauf wieder größeres Angedot hervor. In der Schlußstunde bewirkten teilweise Rück äafe eine
gesetlichen Wartezeit. Auf den beitragtpflichtigen Betried entsielen
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neuerliche Erbolung, aber die Angriffe, die die Baissespekalation auf
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