fiefgegliederten Angriffe gegen die von uns eroberken Hz w . öhen unter außerordentli schweren blutigen Verlusten sen Hoben eeh auch der ⸗ Widerstand der Naliener in hren starken ausgebauten Gebirgastellungen dem Angrif unserer unaufhaltsam durch schwieriges Gelaͤnde vordringenden vruxpen nicht standzuhalten. Deutsche und österreichisch⸗ ungürische Truppen eroberten nach heißem Kampfe die auf dem Vestu er der Piave gelegenen, mit allen Verteidigungsmitteln 1 ornella. iederum wu über 1100 Italiener gefangen genommen vJ
Hauptquartier, 20. November. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Der Artilleriekampf in Flandern nahm gestern nachmittag vom Houthoulster Walde bis Zandvoorde bedeutend zu und hielt auch die Nacht über mit unverminderter Heftigkeit an. Starkes Zerstörungsseuer lag auf dem Kampf⸗ gebiet bei Poelkapelle und Passchendaele.
Auch im Artois beiderseits der Scarpe, bei Bullecourt und Qusant lebte die Gefechtstätigkeit auf. Feindliche Auf⸗ klärungsabteilungen wurden im Nahkampf zurückgeworfen.
8 Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Nördlich von Soissons und auf dem östlichen Maas⸗ ufer war das Feuer gegen die Vortage erheblich gesteigert. Ihm folgte gegen den Chaume⸗Wald der Angriff eines französischen Bataillons; es wurde mit schweren Verlusten und unter Einbuße von Gefangenen abgewiesen. Unser Vernichtungs⸗ feuer zerschlug den noch mehrfach am Abend zur Wiederholung der Angriffe sich rüstenden Feind in seiner Bereitstellung.
Unternehmungen eigener Abteilungen nördlich und östlich von Verbun hatten Erfolg.
1 Oestlicher Kriegsschauplat. Keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front. —, Auf dem westlichen Vardar⸗Ufer drangen bulgarische Stoßtrupps in die französischen Gräben ein und machten Gefangene. v11““
Großes
8 Italienische Front.
Starke Gegenangriffe der Italiener gegen die von uns er⸗ oberten Stellungen am Nordhange des Monte Tomba 8 gestern zu erbitterten Kämpfen. Das Feuer unserer Artillerie und Maschinengewehre lichtete die Reihen des in dichten Haufen anstürmenden Feindes, die Infanterie warf ihn in seine Ausgangsstellungen zurück. Starkes Feuer hält in diesem Kampfabschnitt an.
An der unteren Piave nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
5 Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. — Wien, 19. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Italienischer Kriegsschauplatz.
Im Bergland südlich von Feltre erstürmten die Truppen des Generals Alfred Krauß vorgestern in heftigem, bis t Nacht andauerndem Ringen das Dorf Quero und den Monte Cornella. Der “ ließ über 1100 Gefangene in unserer Hand. Der Erfolg, der gestern durch weiteren Raumgewinn ausgebaut wurde, ist vor allem dem herzhaften Zugreifen des bewährten bosnisch⸗herzegowinischen In⸗ fanterieregiments Nr. 2 und deutscher Sturmabtei⸗ lungen zu danken. ..Nordöstlich von Gallio brachen abermals mehrere italienische Angriffe blutig zusammen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Albanien.
Albanien führte ein Sturmtruppunternehmen bosnisch⸗ herzegowinischer Jäger gegen den ttalienischen Brückenkopf Feras an der unteren Vojusa zu vollem Erfolg. Die weit überlegene Besatzung wurde verjagt, beträchtliche Beute eingebracht. Der Chef des Generalstabes.
8 8
Bulgarischer Bericht. Sofia, 19. November. (W. T. B.) Generalstabsbericht
vom 19. November.
Magzedonische Front: Nur an gewissen Stellen leb⸗ haftere S mit Unterbrechungen. Im Westen der Front bei Bitolia versuchte eine feindliche Erkundungsgruppe orzugehen, wurde jedoch durch Feuer verjagt. Westlich des Dojran⸗Sees machten unsere Erkundungsabteilungen englische Gefangene.
““ Bei Isaccea lebhaftes Artillerie⸗
8
Der Krieg zur See.
„z. Berlin, 19. November. (W. T. B.) Nach dem amt⸗ lichen Bericht der englischen Admiralität soll bei dem Gefecht vor der Deutschen Bucht am 17. dieses Monats von den Eng⸗ ländern ein deutscher Minensucher versenkt worden sein. Diese Behauptung ist unzutreffend. Es ist keines unserer Minensuchfahrzeuge von den Engländern versenkt — Seg- ein Fischdampfer ver⸗ „ um den es si n der englischen ann banbein vürfte glischen Bekanntmachung
Berlin, 19. November. (W. T. B.). Durch die Tätig⸗ keit unserer Unterseeboote wurden im Sperrgebiet um England wiederum 14 000 Br.⸗R.⸗T. vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befanden sich zwei englische Dampfer, die aus einem stark gesicherten Geleitzug heraus⸗ geschossen wurden; der eine Dampfer war bewaffnet. Ein weiterer englischer bewaffneter Dampfer, der ebenfalls aus einem Geleitzug Prgnese ossen wurde, war tief geladen mit Lebensmitteln nach England.
“ Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Hause der Abgeordneten ist eine Denkschrift über die mit den Knappschaftskriegsgesetzen und in deren Ergänzung mit der Durchführung der Petilion des Ver⸗ bandes der katholischen Arbeitervereine in Berlin voraussichtlich verbundene finanzielle Belastung der preußischen Knappschaftspensionskassen zugegangen, um deren Vor⸗ legung das Haus in einem bei Beratung der Petition des genannten Verbandes um Ergänzung des Knagppschaftskriegs⸗ gesetzes am 26. April d. J. gefaßten Beschlusse ersucht hatte.
Kunst und Wissenschaft.
Die Novemberausstellung bel Schulte wird von Werken einiger Landschaftsmaler beherrscht, die untereinander nemlich nahe verwandt sind. Es sind dies der auf dem Felde der Chre gefallene Franz
och sowie Paul Horst⸗Scähulje und J. G. Dreydorff. Die ilder dieser Künstler stellen fast ausnahmslos hübsche Landschafts⸗ ausschnitte und ansprechende Stimmungen in der Natur dar, Motive, die in sich bereits eine gefällige Wirkung haben. Es gilt nur, diese schönen Naturautsschnitte redlich und mit Empfindung abzumalen, um ein erfreuliches Bilo zustande zu bringen. Daz gelingt diesen Malern immer. Mehr alt fleißig erworbenes Können und eine lautere Empfindung verraten aber alle ihre Werke nicht; über Temperament, geistreiches Handwerk und Phantesie, die Bestandteile, mit deren Hilfe große Kunstwerke gestaltet werden, verfügen sie nur in geringem Erade. Zum Glück sind die Künstler etnsichtsvoll und bescheiden enug, um sich nicht uͤder die Grenzen, die ihrer Begabung gezogen find, hinauszuwagen, und so heben sich ihre Schöpfungen als ehrliche und echte Leistungen mittleren Grades von äußerlich blendender Aus⸗ stellungsware wohltuend ab und vermögen sicherlich in stillen Wohnzäumen, Freude und Heiterkeit zu verbrelten. Im Vergleich mit den anderen hier 8asee Landschaften sind die von Franz och am klarsten und kräftigsten im Aufbau und in der Kalerei — allerdings bisweilen auch am härtesten in der Farbe. In Paul Horst⸗Schulzes Landschaften vereinigt sich ein lichter, heiterer Ton mit den ruhigen Linien eines friedlichen Weltwinkels zu einem stimmungsvollen Gebilde. Von J. G. Drep⸗ dorff sieht man außer ein paar gefälligen Landschaften einige Stilleben, die recht schön und kraftvoll in der Malerei sind. Die „Petunlen“ und der blaue „Rittersporn“ sind hier die gelungensten Schöpfungen. Auch Hans von Volkmann, der den Hauptsaal im Künstler⸗ baufe mit seinen Landschaftsbildern füllt, gehört seiner garzen Art und dem Umfange seiner Begabung nach dem Kreise der eben genannten Maler an. Auch seine Bilder sind rein als Malerei nicht bem Höchsten und Besten, das heute geschaffen wird, zuzuzäklen; aber das stille Sich⸗Versenken in die Natur, die unendliche Liebe, mit der diese Gräser und Blumen einer blühenden Wiese gezeichnet, die empfindungsvolle Art, in der Abendwolken gemalt sind, macht alle diese schlichten Werke anziehend und lobenswert. Man wird vor einigen Bildern von Ferne an Thoma erinnert und denn häufiger noch an den in der Art verwandten Rudolf Simk, und wenn Hans von Volkmann weidendes Vieb malt, dann halten diese Werke den Vergleich mit ähnlichen guten Gemälden Oskar Frenzels volkkommen aus. Ein Bild ist da, die „Bank bei den Rosen“, das ein Trübnermotiv behandelt und verwandte Schöpfungen des Meisters in das Gedächtnis ruft. In diesem Fealle gewahrt man allersings doch, daß rein als Malerei die Werke Volk⸗ manns denen des größeren Karlsruher Meisters ganz beträchtlich unterlegen sind. Gine eigene und besonders gute Schöpfung ist das „Matgewitier“. — Von Helene Fischbein sieht man einige gute Gemälde, unter denen ein abgerundctes Knabenbildnis und das Bild eines lesenden Mädchens am gelungensten erscheinen. Daß diese mit einer keck zupackenden und dabei doch sicheren Hand dingemalten Werke keine glücklichen Zufalltleistungen, sondern die Irbeiten einer sehr geschickten und begabten Künfäfetin sind, dafür bieten die aus estellten Zeichnungen eine Hene Die Bewegungen des Viehes auf den Tierstudien sind so 5“ ch bꝛobachtet und knapp und treffend wiedergegeben, daß man an Blätter August Gauls erinnert wird. Eine Flußlandschaft bestrickt durch die Art, wie hier mit wenigen Strichen das Wesentliche des weiten Raumes überzeugend angedeutet ist. Die Strdie nach einem stehenden kleinen Mätchen hat Reiz durch die feine und intime Beobachtung des Ausdrucks. Man wird künftighin auf die Werke der begabten Kunstleein achtgeben müssen. r. Pl.
Die Temperatur in der Erdgeschichte. Ueker die Hitze⸗ grade, die vor der Erkaltung der ursprünglichen Erdkruste bestanden zaben müssen, hat man nur unbestimmte Vorstellungen. Ist es doch erst seit kurzer Zeit möglich gewesen, die Wärme glühender Lava zu⸗ verlässig zu messen. Die beste Wärmebestimmung ist vor fünf Jahren an dem Feuersee der Kilanea auf der Jasel Hawai mit einem besonderen elektrischen Thermometer ausgesührt worden; sie hat eine Temwperatur von 1500 Grad in der Mitte des 300 m breiten Sees ergeber. Die Wissenschaft ist aber noch zu anderen Mitteln der Feslinum geologischer Temperaturen ge⸗ langt, die von Professor Boeke, z. Z. in Gent, in der Frankfurter Wochenschrift „Umschau“ zusammengestellt werden. Der ein fachste Weg bestand darin, daß man die Gesteine schmolz und so ermittelte, bei welcher Wärme sie in flüssigen Zustand geraten. Aber auch dies Verfahren ist j-tzt überholt worden, indem nunmehr die Schmelz⸗ punkte für einzelne Mineralien ermittelt werden. Feeilich ist dabei noch in Rücksicht 88 zieben, daß sich die Gesteine in der Erdkruste unter hohem Druck befinden, der ihre Ver⸗ flüssigung beschleunigt. Immerhin dürfte sogar bei einem Druck von 1000 Aimospdären, wie er in einer Tiefe von 4 km herrschen würde, der Schmelzpunkt vur um 20 Grad verändert werden. Für dle Haupebestandteile des Granit, insdesondere für den Felodspat, hat sich ergeben, daß die Erstarrungstemperatur jedenfalls unter 1200 Grad gewesen ist, rährend früher weit böbere Tempera⸗ turen angenommen wurden. Ein beforders interessantes und lebr⸗ reiches Mineral ist aanch in dieser Bezzehung der in den meisten Steinen vertretene Quarz, der die Ficenschat hat, sich bei einer Warme von 575 Grad in eine Form von ganz bestimmten phyvsi⸗ kalischen Gigenschaften zu verwandeln. Nachdem Prof. Müage diese Tatsache durch gründliche Forschungen festgestellt hat, läßt sich durch vergleichende Prufung des Quarzes von jedem Gestein bestimmen, ob es über oder unter dieser Temperatur gebildet worden ist.
Mannigfaltiges.
Der Kohlenverband Groß Berlin hat am 9. Novembe die nachstehende Bekanntmachung, betreffend die von ihm bergg erlassen:
uf Grund der Bekanntmachung des Reichskommissars für d Kohlenverteilung vom 19. Juli 1919 in Verbindung 1 1 8— ordnung der Landeszentralbebörden über die Errichltung des Kohlen⸗ verbandes Groß Berlin vom 21. August 1917 wird für das Gebiet des Kohlenverbandes Groß Berlin, nämlich die Stadtkreise Berlin Charlotzenburg, Neukoͤlln, Berlin⸗Lichtenberg, Berlin⸗Schöneberg, Berlin⸗Wilmersdorf sowie die Landkreise Teltow und Niederbarnim, y
ei der an „von Erhebungen notwendigen Ausfüllu
von Fragebogen sind Mieter und Vermieter fowies sniet Ven⸗ braucher zu wahrheitsgemäßen Angaben verpflichtet. Die Ueber⸗ mittlung der Fragebogen an die Verbraucher erfolat durch die Haus⸗ besitzer oder deren Stellverireter. Diese haben alles zur ordnunge⸗ gemäßen Erledigung Erfonderliche zu veranlassen. Dabel ist den von den Porständen der Gemeinden oder Kommunalverbände erlassenen Nusführungeanwesungen Folge zu leisten.
2) Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Bekannt⸗ machung sowie gegen die unter 1 genannten etwa er lassenen Aus⸗
führungsanweisungen werden mit Gefaͤngnis bis zu einem ,. 1525 Geldstrafe bis zu 10 000 ℳ oder mit einer den ah 1. beße. Bekeunkmachung tritt mi dem T „ ese Bekanntmachung tritt mit dem Tage i lichung in Kraft. ze ibre Bacßen⸗
Zu Ehren der hier weilenden österreichischen 8 vsssle itt nes, ess se e „W. r. B. zufolge gestern nachmittag der erreichisch⸗ungarische B 1 Prinz zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst auf der Bor aflanie Empfang, an welchem der Staatssekretär des Auswärtigen Ants von Kühlmann, zahlreiche Herren der Berliner Presse und di Berliner Korrepondenten der österreichischen und ungarischen Blättrr teilnahmen. Der Botschafter hielt eine Ansprache, in der die Gäste willkommen hieß, worauf der Praͤsident Dr. Ehrlich 4 et Hofrat Maxreus in kurzen Worten den Dank der Gäste ab
atteten. 1
Vulkanausbrüche in Chile. Chile hat keinen erheh lichen Anteil an den täligen Vulkanen des Andengebirges, umel einige der größten und hekanntesten wie der Acsncagua ganz oder fast ganz jenseits der Grenze auf argentinischem Boden liegen. Um so mehr überrascht die Nachricht von Vulkanausbrüchen in Chile, di von dem bekannten dort ansaͤssigen deuischen Gelehrten Professor Hans Steffen an „Petermanns Mitteilungen“ gelangten. Es bandelt sich um das Gebiet nördlich der großen Insel Chiloe, wo von dem Hafen Puerto Montt eine vielbenutzte Paßstraße über die Anden führt. Dort liegt der Berg Calbueo, n selbst von hervorragenden Forschern für nicht vulkanisch er⸗ klärt worzen war, bis die Beobachtungen von Steffen zum ersten Male 1893 eins allerdings 5 sehr bedeutende, haupt. sächlich durch Rauchwolken bezeichnete Tättgkeit feststellte. Man glaubte damals auch eine Veränderung am Gipfel des über 2000 m hoben Berges wahrzuehmen. Diesmal ist dem Berg eine noch größere Aufmerksomkeit gewidmet worden, und man weiß nun endlich daß auch die Vulkane dieser Gegend noch wirkliche Lava auszuspeien imstande sind, was bisher für die geschichtliche Zeit immer noqj nicht feststand. ie hauptsächliche Betätigung des Ausbruche förderte freilich auch diesmal nur graße Schlammassen, als⸗ ein Gemisch von Asche, Sand und heißem Wasser zutage, die aber einen viel größ⸗ren Umfang annahmen als je zuvor und auf den Hängen des Berges erhebliche Verwüstungen anrichteien. An Lada wurde freilich auch diesmal nur ein schon erfalteter Strom ermittelt. Groß sind die Massen von⸗ Schwefel gewesen, die der Calbuco jetzt aus seinem Schoß herausgeschleudert hat, und mehrere Täler sollen mit brennendem Schwefel erfüllt gewesen sein. Der Ausdruch entwickelte sich hauptsächlich nach Osten und schlug dort die spär. lichen Ansiedler in die Flucht, so daß ein Verlust von Menschenleben nicht zu beklegen war, während beträchtliche Viehherden zugrunde ge⸗ Pngen sind. Der Af enregen verbreitete sich bis an den Ostfluß des ebirges auf argentinischem Boden.
Bern, 19. November. (W. T. B.) Laut Meldung da „Schweizerischen Depeschenagertur“ erklärten in einem Aufruf die sozialdemokratische rbeiterunion, die sozialdemo⸗ kratische Fraktion des Kantonsrates und die sozial⸗ demokratische Fraktion des großen Stadtrates in Zürich, mit den Veranstaltern der SilHeetge der letzten Tage keine Gemeinschaft zu haben, und fordern die Arbeiter⸗ schaft auf, alles zu vermeiden, was zu solchen Autschreitungen führen kann. Erne Vertreterversammlung der Union wird heute, Moniag⸗ abend, zu den Ereignissen Stellung nehmen. Die Geschäftsleitung de santemhesraetsgfn Partet der Schweiz hat für morgen, Dienstag, Nachmittags, nach Zürich eine Vorstandssitzung einberufen.
Zürich, 19. November. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Schweizerischen Depeschenagentur“ ereigneten sich in der Nacht von Sonntag zum Montag und am Montag in Zürich keinerlei nert Unruhen. Drei Bataillone versehen den Ordnungsdienst in der Nähe des Schauplatzes der Krawalle. Bis tet sind keine weiteren Opfer außer den gemeldeten drei zu beklagen. Die Hauptraͤdelsführe bleiben vorläufig in Haft. 8
(Fortsetzng des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
und
Theater.
Aouigliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. Mittaak 12 Uhr: Oessentliche Hauptprobe. — Abends 7 ⅛ Uhr: Konzert des Königlichen Opernchors. „Lamson“ von Händel. Unter Leitung des Köͤniglichen Chordirektors Herrn Professor Hugo Rüdel. Es wirken mit: Frau Käthe Neugebauer⸗Ravoth, Fräulein Herthe Dehmlow, Fraulein von Köͤnitz, Herr Rudolf Laubenthal, Herr Eduard Kandl und Herr van de Sande sowie die Königliche Kapelle, Herr Clemens Schmalstich und Herr Alexander Curth. (Der Eln⸗ trittskarten⸗Verkauf hierzu findet nur an der Kasse des Köͤniglichtn Opernhauses statt.)
Schauspielhaus. Geschlossen.
Der Vozverkauf der Eintrittskarten und Schauspielhaus findet am Mittwoch nicht statt.
Donnerstag: Opernhaus. 257. Dauerbezugevorstellung. Ein⸗ getretener stenischer Hindernisse wegen an Stelle der ursprünglich angekündigten Neueinstudterung „Die Jüdin“: Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: „Ouvertür⸗ zu Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „Huvertüre S. Are 28 Musikalische Leitung: Herr Kepeneche
.Strauß. telleitung: He . . ir Professor Rüdek Arfang 14 Ahe⸗ g: Herr Hertzer. Chöre: He
Schauspielhaus. 259. Dauerbezugsvorstellung. Eingetretener szenischer Hindernisse wegen an Stelle der ursprünglich augekündigten daeeehan 6“ TET“ Die Räuber. via hchas b
ün ufzügen von C6. i ’ r. Bru Anfung 6⸗ Uhigs chiller. Spielleitung: Herr
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Ina von Rintelen mit Hrn. Oberstabsarzt Dr⸗ Conrad Pochhammer (poltbatelenfein Hen. Oh⸗ — Frl. Elisa⸗
beth Peschke mit Htn. Architekt und Leutnant d. R. Wilhelm
2 eboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Friedr ra Find von Finckenstein Mhe er 1 Harz, z. 38 8e Felde). von Roon (Cassel). — Fr. Rittmeister
Gestorben: Frl. Elisabe: Margarete von Haeseler, geb. von Stammer (Kloster Haeseler)
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlan der Geschäftsstele (Mingering) in Berkbe.
lagse 2 Berlin, Wilhelmstrabfr 55. Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr.
vxzaʒ der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver
für das Koönialiche Opern⸗
age
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preuß
Berlin, Dienstag, den 20 November
Anmtliches.
276.
—
Königreich Preußen.
Bekanntmachun ünsere Verfügung vom 26.
girm 0 nit Beꝛug
Dortmund, den 7. November 1917.
3 Lebensmittelpolizeiamt. Tschackert.
Bekanntmachun
Unsere Verfügung vom 11. Mai 1917, wodurch dem Fl.ischer⸗ Franziskanerstraße 17,
eister Paul Lindenberg, hier,
bandel mit Fleisch⸗ und Fleischwaren untersagt ist
ankung vom 1. Dezember 1917 auf. Halberstadt, den 8. November 1917.
Die Polizeiverwaltung.
Bekanntmachun
Auf b sonen vom Handel vom 23. September 19
5,. 603, in Verbindung mit den Ausfübrungsbestimmungen vom 8. September 1915 ist dem Händler Theodor Rusch, gleich⸗ ng Arbeiter bet dem Koufmann Bannatz zu Belgard, der Handel
hit Gegenständen des täglichen Beda
stahrungsmitteln, Federvieh in lebendem und geschlachtetem Hitande, untersagt, weil Tatsachen vorliegen, die die Unzuverlässig⸗
eit in bezug auf den Handelsbetrieb dartun. Belgard, den 10. November 1917. ͤ11““
Bekanntmachung. 6
Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zu sellung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September b ist den Eheleuten kotulla, Cöln⸗Nippes, Siebachstraße 104, der Handel mit untersagt worden. ssten dieser Veröffentlichung haben die Eheleute Kotulla zu tragen.
(RGBl. S. 603)
915
tahrungsmitteln aller Art
Cöln, den 10. November 1917. Der Oberbürgermeister.
Bekanntmachun
Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fern⸗ sstng unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 915 (RGBlI. &. 603) ist dem Winand Fischer, Coöͤln, Hahner⸗ iofe 48, der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller t, mit Tabakwaren sowie mit Seife und deren Ersatz⸗ teln untersagt worden. — Die Kosten dieser Veröffent⸗
lng hat Fischer zu tragen. Cöln, den 10. November 1917.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Best.
Bekanntmachung.
Der Ehefrau des Wirts Johann Wiemers, Maria geb. Dortmund, Kasserstraße 29, haben wir mit Verfügung Bundesratsverordnung vom Fernhaltung unzuverlässiger
kiell, in im beutigen Tage auf Grund der 3 September 1915, betreffend die
dersonen vom Handel (KGBl. S. 603 ˙,
Nahrungsmitteln aller Art, iesdesondere auch die Abgabe ihrem Wirtschaftsbetriebe, wegen Ur⸗ h in bezug auf diesen Hondelsbetrieb untersagt. — die durch Veröffentlichung die ser Bekanntmachung im „Deutschen und im amzlichen Kreisblatt
on Speisen in üverlässigkeit
seichꝛanzeiger“ ind von der Betroffenen zu tragen.
ud, den 14. November 1917.
Lebenemittelpoltzeiamt. Tschackert.
timachung⸗ ““ Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger 23. September 1915 (-GBl. S. 603) Gustav Deppendorf in Duishurg,
ber onen vom Handel vom übe ich der Wiütwe des Herkstraße 81/83, bande! mtt
mbesondere
durch Verfügung vem Gegenständen des
inn Gegenstznden des Kriegsbedarfs dvwemg auf diesen Handelsbetrieb untersag
Duisburg, den 13. November 1917.
Der Oberbürgermeister. Dr. Jarre
Bekanntmachu
Durch Bescheid vom 23. Puaust 1917
9 haie ns Glet, Hobessenstraße 133, den Handel mit Lebene⸗ lce Fultermiiteln aller Art und Gegenständen des täg⸗ sigt. Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür unter⸗
Essev, den 13. November 1917.
Die Städtische Polizeiverwalturg. J. V.: Rath
Oberbürgermeister.
Bekanntmachu
Durch Bescheid vom 25. September 1917 habe ich dem Kaufmann und g. Moltkestraße 4, den Handel mit Lebens⸗ G edduttermitteln aler Art, Gegenständen des täglichen arss nie auch die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.
Mor Decker bier,
Essen, den 13. November 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
—ʒ —
Bekanntmachung. 1gg I 2. Okober 1917 und Bürobeamten Christian Reitz her, Lebens⸗
8 )
8
usch Bescheid vom
wohnhaft, den Handel mit
Oktober d. J., durch die wir der Schuhhaus Romeo, Gesellschaft m. b. H., zu Stuttgart, auf die in Dortmund, Westenhellweg 71 und Münster⸗ nraße 55, beteiehenen Filialgeschäfte den Handel mit Schuhwaren für Stadtbezuk Dortmund untersagt hatten, wird hiermit auf
“
Dr. Gerhardt.
Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlässiger
von Hagen.
J. V.: Dr. Best. 8
8 täglichen ohen N. Nahrunge⸗ und Futtermitteln aller Art sowie nden Naturerzeugnissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen, und
g.
ehoben.
g.
der heben wir mit
g.
15, Reiche⸗Pesetzblatt
rfg, insbeso dere mit
Fern⸗ Michael Paul
Die
g.
den Handel mit
verursachten Kosten
1917 den Bedarfs,
1. Oktober
wegen Unzuv lässi keit
n g. habe ich dem Händler
n g.
8 A““
habe ich dem Händler Franz’skastraße Nr. 1
oller Art, Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.
Friedrich Wilhelm Luce hier, Schonnefeldstr. 16, den Handel mit ständen des tätigkeit hierfür untersagt.
Peter Knubben hier, Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hier⸗ für untersagt.
Essen, den 13. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
. Bekanntmachung. Durch Bescheid vom 25. S⸗ptember 1917 habe ich dem Bergmann und Futtermitteln aller Art urd Gegen⸗ täglichen Bebarfs sowie die Vermittler⸗
Lebens⸗
Essen, den 13. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürge meisten. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 31. Juli 1917 habe ich den Eheleuten Elisabetbstraße 15, den Handel mit und Gegenständen
Essen, den 13. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 11. August 1917 babe ich der Händlerin Josefine Schäfer, Essen, Gänsemarkt 28, den Handel mit Seife und sonstigen Waschmitteln sowie mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigleit hierfür untersagt. Essen, den 13. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
— —
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 10. September 1917 habe ich dem Händler Andreas Dielemann, Stllingnraße 74, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hier⸗ für untersagt. 8 Essen, den 16. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeisster. J. V.: Rat
Bekanntmachung.
Durch Bescheld vom 14. September 1917 babe ich der Ehefrau Witwe Mathias Flaß, wohnhaft Essen⸗Altenessen, Schonnefeld⸗ straße 28, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.
Essen, den 16. November 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
—
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 14. August 1917 habe ich dem Kaufmann Waldemar Lerch hier, Brunnenstraße Ni. 81, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt. .“ Essen, den 16. November 1917. 1 Die Städtische Polizeiverwaltung. “ Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung. 8
Durch Bescheid vom 18. September 1917 habe ich der Chefrau Jakob Moos hier, Kopstadtstraße 11, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Arr und Gegenständen des täg lichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt. Essen, den 16. November 1917. Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Durch Bescheid vem 6. Oktober 1917 habe ich der Händlerin Witwe Franz Kreutz, Antonie geb. Wüms, hier, Lunedurger⸗ siraße 35, den Handel mit Lebens, und Furttermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowte die Vermittlertätigtett hierfür untersagt. 1
Essen, den 16. November 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung.; J. V.: Nath.
e
Der Oberbürgermeister.
3 Bekanntmachung. 11AX“ Wegen dargetaner Unzuverlässigkeit im Handelsbetriehe ist dem Kaufmann Julius Karesti hier, Charlottenstraße 22, Leiter und Gesellschafter der Handlung der Gebrüder Barasch in Katrowitz, die Betätigung im Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und mit Gegenständen des Kriegsbedarfs unter⸗ sagt worden. Kattowitz, den 14. November 1917. Der Polizeidtrektor. Schwendy.
——
Bekanntmachung.
Wegen dargetaner Unzuverlässigkeit im Handelsbetriebe ist dem 1 Gerbard Wiegert, Korrespondenten der Firma Schult & Co. in Kattowitz, ebendasell st, Friedrichstraße 15, wohnbaft, die Zetättaung im Handel mit Gegenstaänden des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden.
Kattowitz, den 7. November 1917. 6
1u“
8
Popelken ist wegen grober Unregelmäaͤßigkeiten auf G Bundesratsverordnung, betreffend Feenbaltung unzuverlässiger
vom anderen worden.
ratsverordnung vom 21. Juni 1917 (KGBl. der Betriebsinhaber in der Befolgung der Pflichten, die ihm durch die oben angeführte Verordvung auferlegt waen, als unzuverlässig erwiesen hat, habe ich unter dem heutigen Tage die Schließung
der Mühle von Zobel in Jauschwitz angeordn
Bekanntmachung. Der Ebeftau des Mühlen⸗ und Bäckereibesitzers Holstein⸗
rund der 4 Hand el mit Brot und Mehl und allen 1 1e. Futtermitteln untersagt Die Bäckeret ist geschlessen. 8— * Labiau, den 24. Oktober 1917. “
Der Vorsitzende. Landrat Bacmeister.
1“ — —
Bekanntmachung. 8
stöße gegen die Mablvorschriften der Bundes⸗ Wegen grober Verstöße geg P.;) und da sich
et. Lüben, Schles., 17. November 1917. “
Der Landrat. von Lucke.
Bekanntmachung. Wegen grober Verstöße gegen die Mahlvorschriften der Bunder⸗
ratsverordnung vom 21. Juni 1917 (RGBl. S. 507), und da sich der Betriebsinbaber in der Befolgung der Pflichten, angeführte Verordnung auferlegt waren, als unzuverlässig erwies habe ich unter dem heutigen Tage die Schließun 2 von Ernst Röhrich in Schwarlau angeordnet
die ihm darch die en hat, Rhabie
Lüben, den 12. November 1917.
Der Kriegslandrat. von Luck
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 1 der Bundesratsbekanntmachung zur Fern⸗
haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September
1915 (RSBl. S. 603) und der hterzu ergangenen Ausführungs⸗
betimungen habe ich dem Kohlenhändler Hermann Büldge, hier „
Georgenstrate 3, den Handel mit Brennstoffen vom
19. November 1917 ab untersagt. 1
Magdeburg, den 16. November 1917. 8 Der Poltzeipräsident. J. V.: Nitsche.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverodnung zur Fernhaltung unzuver-⸗ lässiger fana vom Handel vom 23. September 1915 und den dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen vom 27. September 1917 ist der Ehefrau Fr. Krisa in Oberhausen, Ackerstr. 47, durch c⸗ fügung der städlischen Polizeiverwaltung vom 16. November 191 jeglicher Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln, ins⸗ ee- mit Tee und Drogen, sowie mit sonstigen Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs wegen Uamverlässigkeit in bezug auf diesen Har delebentich unter Auferlegung der K. ihen d Ver⸗ fahrens untersagt.
Oberhausen, den 16. November 1917.
Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Neikes.
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Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel RS Bl. S. 603), habe ich dem Kaufmann Jodann Keck, hier, Jakobstraße 7, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Kolonfalwaren und sonstigen in diesen Geschäfts⸗ zweigen üblichen Gebrauchsgegenständen aller Art wege
Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Trier, den 13. November 1917. 8
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Der Beigeordnete Schaefer.
Volksbühne (Theater am Bülowplatz).
Emil Gött, der vor zehn Jahren verstorbene Dichter des im Köntglichen Schauspielhause vielgespielten Verslustspiels „Ver⸗ 8 botene Früchte“, kam gestern auf der Volksbühne wit einem dramatischen Gedicht „Edelwild“ zu Wont, das er zu seinen Lebzeiten einem biesigen Thbeeater zur Aufführung übergeben, dann aber wieder zurückgezogen hatte. Er wandelt auch in diesem Werk auf Calderonschen Wegen, indem er einer lustspiel⸗ mäßigen Handlung eine lehrhafte Wendung und Deutung gibt. Sein nachgelassenes Stück, das zur Zeit des Kalifen Harun al Raschid in Bagdad spielt, hebt mit einer Art „Entführung aus dem Serail“ an. Aü⸗ der Sohn des Statthalters von Basraä, ist mit der von seinem Vater für den Harem des Kalifen bestimmten schönen Suleika geflohen und gelanat mit ihr, durch das Land ierend, an das Tor der Königlichen Gärten in Bagdad. Der Hüter dieser Gärten, der Scheich Ibrabim, der mit dem strengen Garten⸗ hüter Osmin in der Moarischen Oper die Liebe mum Wein gemein hat, im übrigen aber ein Spender heiterer Weltweis⸗ heit ist, findet an dem Paar Gefallen und beherbergt es im Garten⸗ haus Harunk, wo sich bald ein fröbliches Gelage entwickelt. Harun al Raschid, der vertleidet eine seiner berühmten Streiffahrten macht, überrascht dort die Zechenden und erfährt aus Alis eigenem Munde nicht nur von der Entführung, sondern auch, daß er mit eirem Re⸗ bellenheer gegen ihn, den Kalifen, siegreich gekämpft habe. Eln schwerer Druck, der auf Alis Seele lastet, weil sein eigener Vater für den Kalifen sechtend in jenem Kampfe fiel, hat ihn veranlaßt, dem ver⸗ trauenerweckenden Fremden diese Beichte abzulegen. Alebald läßt nun der erzürnte Harun die Flüchtlinge mizsamt dem betrunkenen Schreich in den Kerker werfen, um sie am nächsten Tage selbst vor dem versammelten Divan zu richten. Aber Alis offenes, mannhaftes Wesen, das nur durch den Tatendrang der Jugend vom Wegce des Rechts abaedrängt wurde, läßt den weisen Herrscher erkennen, daß ihm diesmal ein Edel⸗ wild in die Falle gegangen. Er schenkt dos derwirkte Leben dem Missetäter aufs neue, damit er dovon besseren Gebrauch mache, als bisber, und auch Suteika und Ibrahtm finden in ihm einen milden Richter. Der Sinn der in eine gefällige Verssprache gekleideten Dichtung ist nicht allzu tief, er reicht aber hin, um sie über die Stufe des
Der Poltzeidirektor. Schwendy.
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und Futtermitteln
bloßen Unterhaltungsstücks zu heben. Dramatisches Leben enthalten