departement des Kriersministeriums auch dem Deutschen Hilfsbund für kriegs verlet te Offutere (e. V.), Berlin W. 8, Leipziger Straße 104, duch das Köntglich preußische Kriegsministerium eine Stiftung don 100 000 ℳ übermittelt. Sie wird unter dem Ramen „Becker⸗ Stift⸗ng“ vom Deutschen Hilfsbund verwaltet. “
Kunst und Wissenschaft.
Seine Majestät der Kaiser und König hat die von dem Senat
der Kaiser 1“ zur Förderung der Wissenschaften beschlossene Aufnahme der Firma Christian Dierig, Gesellschaft mit beschränkter Hastung, in Oberlangenbielau (Schlesien) als Mitglied der Gesellschaft bestätigt. Zugleich genehmigte Seine Majestät die Zulassung des Kommerzienrats Friedrich Dierig in Oberlangenbiekau als Vertreter der oben bezeich⸗ neten Firma. . “
Die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft n Frankfurt a. M. hat bei ihrer Hundertjahrjeier Seine Majestät den König Ferdinand von Bulgarien zum korrespondierenden Ehren⸗ mitgliede und zu außerordentlichen Mitaliedern u. a. den Mirister der geistlichen und Uaterrichtsangelegenbeiten Dr. Schmidt, den Ober⸗ präsidenten von Trott zu Solz in Cassel und den Regierungs⸗ präsirenten Dr. von Metster in Wiesbaden ernannt. Mitglieder der Gesellschaft und die Stadt Frankfurt haben aus Anlaß der Feier namhafte Beträge gestiftet.
In der Novembersitzung der Anthropologischen Gesell⸗ schaft sprach der Professor Dr. Gustav Fritsch über die Anthropoiden und die Abstammung des Menschen. Er betonte, daß es sich nicht um eine Abstammung des Menschen von den jetzt lebenden Affen handeln könne, denn bier erhebe sich schon die Frage: Weshalb sind die Anthropoideu Uffen geblieben und was hat ihre Verwandten zu Menschen werden lassen? Darauf sei zu mwidern: Sie waren nicht entwicklungsfähig, es wohnte ihnen der Mangel der Vervollkommnungsfähiakeit inne, ja, die jetzt lebenden Anthropoiden haben sich „rückschreitend“ verändert, wozu sie durch die „Umwelt', ihre Lebensweise, durch das Klettern auf Bäumen ꝛc. ver⸗ anlaßt worden seien. Häckel hade einen Stammbaum aufgestellt, in dem vom Archipithekus (Uraffen) sich als Aeste in der Entwicklung bgespalten hätten die asialischen Anthropoiden, die afeika⸗ nischen Anthropoiden und der Mensch; auch Häckel spreche nicht von der Abstammung des Menschen von den jetzt lebenden Anthropoiden. In neuerer Zeit habe man zwischen bestimmten Rassen und den heute lebenden Anthropoiden Vergleiche anzustellen ersucht, wie es Klaatsch und jüngst Alt getan haben. Alt babe en Stammbaum der Primaten in Beziehung zu den Menschenrassen
gebracht. Dagegen wandte sich der Vortragende. Bei dem Ver⸗ suche von Alt hätten wir auch drei Aeste, die sich von dem Urstamm blösen; aber diese bezeichne der Forscher schon als die weiße, die chwarze und die gelbe Rafse, während die Anthropoiden als Seiten⸗ ste der Hauptzweige auftreten, die unentwickelt geblieben seien. Alt suche für seine Aufstellung üich auf gemeinsame Merkmale bei en Menschenrassen und bei den Anthropoiden zu stützen. Diesen Ver⸗ leichungen, wie sie Alt mit Skeletteilen der Anthropoiden und der eutigen Indianer anstellt und wofür er die Skelette von Gorilla, Orang und Schimpanse benutt hatte, fügte Fritsch noch solche mit em Atlas, d. h. dem höchsten Halswirhel vom Hylobates (Gibbon) inzu und fand dabei, daß die individuelle Verschiedenheit gerade bei iesem Teile des Skeletts sehr Pg. sei und kemeswegs die Tbeorie
der von Alt angenommenen Abstammung der Meuschen und des
Anthropoiden rechtfertige. Es sei wahrscheinlicher, daß die gefundenen Nerkmale andeuten, der Mensch habe sich, obwohl er gemeinsamen rstamm mit dem Anuthroporden habe, doch vervollkommnet, während ie letzten die vererbungsfähigen Merkmale behalten und außerdem ich zurückgebildet haben.
Darauf besprach der Amerikanist Dr. Max Schmidt das Verhältnis zwischen Form und Gebrauchszweck von Sach⸗ ütern bei den EFingeborenen Südamertkas. Nach einem Ausipruache Adolf Bastians sind die Sachgüter der schriftlosen Völker zugleich deren Texte, und in der Tat bieten sie uns ein Mittel, m aus ihnen die Lebensäußerungen der Menschen abzulesen, die sie zervorgebracht haben; zugleich zeigen uns aber auch die Sachgüter, wie der Bedürfnisbefriedigung genügt wird. Nun darf man nicht ie europäischen Begriffe unmittelbar etwa auf die Häuser, Keulen, Kuder und andere Sachgüter der Indsaner anwenden. Es ist viel⸗
mehr ein großer Unterschied, ob es sich um die großen Sippenhäuser, d. b. die wirtschaftlichen und vöͤlkischen Mittelpunkte, bei den brasilianischen Urwaldstämmen handelt, oder um deren für Stammes⸗ genossen bestimmte Unterkunftshütten, oder gar um die zu religiesen Zwecken benutzte „Festhütte“. Schon durch die Sprache werden diese verschiedenen Hausarten bei den Indianern von einander ab⸗ gegrenzt. Deshald müssen aus den Glossaren, die über die Sprachen dieser südamerikanischen Indianer angelegt werden, allgemeine Begriffe uroplischer Auffassung, wie „Haus, „Keule“, „Boot“, völlig aus⸗ cheiden. Es gibt Fischfangkeulen, Tanzkeulen, Kriegskeulen, aber keinen allgemeinen Begriff „Keule“. Um nun zu dem Verhaͤftnis voa Form zu Gebrauchszweck der Sachgüter zu kommmen, muß man sie in Gebrauchs⸗ und Verbrauchsgüter teilen; dei den letzteren spielt die Form keine Rolle, sie ist aus soztaͤlen Ursachen geschaffen, dagegen st bei den Gebrauchsgütern die Form von Bedeutung. Der Vor⸗ tagende betrachtete im einzelnen die zur Produktion bestimmten Sach⸗ gülec, da bei ihnen Produktionszweck und Form für den Typus wirk⸗ aom sind, und erläuterte sie durch Vorführung von Lichtbildern. Das Haus der Guato ist ein rechtwinkliges Giebeldachbaus, eine Art von Pfahlbau, der zum Aufbewahrungsort für die Gebrauchsgüter dient, nicht als Schlaftaum für Menschen, die unter einem Moszkito⸗ netze im Freien schlafen. In den Haufern sinden wir einen Boden als zweites Stockwerk angelegt. Dagegen sollen die Unterkunfts⸗ hätten, die sehr klein hergestellt werden und deren Giebeldächer bis Tum Boden hinabreichen, wuklich den Wandernden Rast a der Nacht bieten; sie liegen an Wasserstellen, und in ihnen finden ich ei Maniokafladen, um dem Stammesgenossen zur Erquickung — Das große Sippenhaus der Paressi hat einen ovalen Grandriß, während die Festvütte in Bienenkorbform aufgerschlet wird; in ihr werden die Masken für die religiösen Kalthandlungen ufbewahrt. Der sogenannte Rancho der Eingeborenen zeigt ruropäischen Einfluß. Der Vortragende verfolgte ferner, wie aus em „Grabholz“, d. h. dem Werkzeug, mit dem man an die Knollen Wund Warzeln berankommt, das bei den Srämmen, die noch Sammelwirtschaft treiben und die Bodenbearbeitung noch nicht kennen, augewendet wird, die Flachkeule sich entwickelte, wie sie die Bororb und Karajs, etwa benutzen; während die Chamakoko einen Stock gebrauchen, an dessen oberem Ende ein Morgenstern“ befestigt ist, mit dem si⸗ die Palmfrüchte von den Bäumen schlagen. Auch das „Ruder“ ist in der Form mit dem Grabbolz' verwandt und findet sich in gleichen Formen von Feuer⸗ and bis zu den Bewohnern der Ufer des Rio Negro; mitunter zeigt s am oberen Ende die Gabelform, die zum Abstoßen vom Ufer oder n seichtem Wasser benutzt wird. Auch zwischen Ruder und Kriegs⸗ eule besteht in der Form wieder eine Verwandtschaft. Der Vor⸗ tagende wies ferner die Formverwandtschaft der verschiedenen Keulen, vie sie zum Fischfang benutzt werden, mit dem Wurfbrett nach und eigte, wie der Einbaum, der als Trog bei den Kaschirt benutzt wird, zum Boote sich umwandelte. Aus dem vergleichenden Studium der Gegen⸗ tände des täglichen Gebrauchs bei den Naturvörkern dürften für die Völkerkunde noch mancherlei Aufschlüsse zu erwarten sein.
8 — Im Auftroge des Oberbefeblshabers Ost ist im Verlag der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart urd Berlin ein Vuch Das Land Ober Ost“ erschienen, das den Uvtertitel „Deutsche rbeit in den Verwaltungesgebieten Kurland, Litauen und Bialystok⸗
—
Grodno“
Seit zwei Jahren steht das bezeichnete Gebiet Rußlands unter der deutschen Militär⸗ verwaltung, und die Verhältnisse baben sich dort so weit ge⸗ festiat, daß in Kurland und Litauen Lardesräte aus der einheimischen Bevölkerung gebildet und zur beratenden Teilnahme an der Verwaltung berufen werden konntev. Da erschien es an der Zeit, weiteren Kreisen in Deutschland eln anschauliches Bild von der Arbeit zu bieten, die das deutsche Heer als Ver⸗ walter und Pfleger in den besetzten Gebieten seither geleistet hat. Eine lückenlose amtliche Darstellung war zurzeit noch nicht möglich, aus diesem Grund und den volkstümlichen Absichten der Darstellung entsprechend, sind in dem Buche vicht trockene Verwaltungsberichte aneinandergereiht, auch werden nicht wissenschaftliche Untersuchungen eboten, vielmehr haben eine Reihe von Fachleuten lebensvolle Dar⸗ hee geliefert, aus denen der Leser, unterstützt von den dem Tert beigegebenen Karten und Abbildungen, einen Einblick in die gegenwärtige Lage jener besetzten Gebiete und ihrer buntscheckigen Bevölkerung erlangt. Ein einleitender Abschnitt unterrichtet über die aus Balten, Litauern, Letten, Weißruthenen, Polen und Ostjuden zusammengesetzte Bevölkerung, ihre Geschichte und den Stand ibrer Gesamtkultur bis zur Besetzung der Gebiete durch das deutsche Heer. In den folgenden Abschnitten wird dann geschildert, was die deutsche Verwaltung getan hat, um die ärgsten Schäden der russischen Zerstörung und Vernachlässigung zu beseitigen, und was sie aufbauend Neues geschaffen hat: in der Verwaltung des Landes, in der Anbahnung neuer Verkebrewege, in Handel und Gewerbe, in Land⸗ und Forstwirtschaft sowie in der geißigen Pflege der Bevölkerung in Kirche und Schule, Kunst, Wissenschaft und Presse. Der deutsche Leser wird mit Stolz und Genugtuung aus diesen Aufzeichnungen ersehen, wie mitten im Kriege unter den schwierigsten Verhäͤltnissen in diesen besetzten Gebieten eine wertvolle Kulturarbeit geleistet wurde, und er wird den Schilderungen mit um so größerem Interesse folgen, als diese Friedensarbeit im Kriege zum Teil in Gebieten vor sich ging, die ihren Kulturstand seit alters deutscher Pionierarbeit verdanken.
— Abraham a Sancta Clara. Bltenlese aus seinen Werken. Von heese hes Dr. Karl Bartsche. (Verlag von e in Freiburg i. Br. Band 1. Geh. 2,20, geb. 3 ℳ.) Vor mehr als 200 Jahren starb der berühmte Kanzelredner und volkztümliche Schriftsteller Ulrich Megerle, der den Klosternamen Abraham führte und der auf das geistig⸗sittliche Leben Oesterreichs und darüber binaus einen starken Einfluß ausgeübt hat. Als sprachbild⸗ nerisches Talent lebt er in der Literaturgeschichte, als trefflicher Schilderer des Lebens seiner Zeit in der Kulturgeschichte fort. Die Urwüchsigkeit seiner Reden und Schriften, der Humor, der seine kampflußttge, wahrheitsliebende Natur durchleuchtet, bewirken, „deß seinen Schristen für uns Heutige noch anziehende und fesselnde Gewalt innewohnt“, obwohl seine vielfach ins Burleske fallende Darstellung marchen befremden mag. Daß Abraham a Saneta Clara auch in unseren Tagen noch weiten Kreisen anregende Geisteskost zu bieten vermag, wird dadurch bewiesen, daß das vor⸗ liegende erste Bändchen der Auswahl aus seinen Schriften bereits in 5. und 6. Auflage erscheinen konnte. Der Band enthält apßer einer Beschreibung des Lebens und der Wesensart Abrabams, tine Wurdigung seiner literarischen Stellung und Bedeutung. Die dann folgende Blütenlese aus seinen Schriften ist sachlich angeordnet unter den Ueberschriften „Gott und Jenseits“, „Der Mensch’ — Das Leben im allgemeinen; Finzelne Stände und Lebensalter — „Des Menschen ewige Be⸗ stimmung“ — Heilmitiel, Heilshindernisse, Die Natur. Als Anhang werden eine Sammlung von Sprichwörtern und Sentenzen, die sich in Abrahams Schriften finden, sowie, mit geringfügigen Kürzungen, der Vorbericht und die Einleitung zu seinem wenig bekannten, aus 1.“ übersetzten Erbauungsbuch „Sterben und Erben“
eboten.
Von der in demselben Verlag herausgegebenen Schrift des Bischofs von Rottenburg Dr. Paul Wilhelm von Keppler „Mehr Freude“, auf die bei ihrem ersten Erscheinen an dieser Stelle hingewiesen wurde, ist eige Volksausgabs zum Preise von 1,75 ℳ, geb. 2,20 ℳ, erschienen.
8
Verkehrswesen.
führt. (Geb. 6 ℳ.)
8
Vom 1. Dezember ab sind im Verkehr zwischen Deutse 8
land und dem Gebiet des Generalgouvernements Warschau telegraphische Postanweis ungen zugelassen. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten.
—
Heft 11 vom Jahrgang 1917 der „Zeitschrift für Klein⸗ bahnen“, herausgegeben im preußischen Ministerium der öffent⸗ lichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: „Schnellstraßenbahnen“ von Professor G. Schimpff in Aachen (mit 5 Abbildungen); „Die Spurenverbindung des Straßenbabhngleisess von Ingenieu;r Max Buchwald (mit 15 Abbildungen). — Kleine Mitteilungen: Neuere Pläne, Vorarbeiten, Genehmigungen, Betriebseröffnungen und Betriebs⸗ änderungen von Kleinbahnen; Wiener Straßenbahn und Tariffragen. — Bücherschau, Zeitschriftenschau. — Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen: Straßen⸗ und Kleinbahnberussgenossensckaft; Patentbericht (mit 5 Abbildungen). — Statistik der deutschen Kleinbahnen für den Monat September 1917.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, Leo Blechs „Rappelkopf“ unter des Komponisten eigener Leitung mit den Damen Marherr, Juͤlich⸗de Vogt als Gast und den Herren Ffüchner, Bohnen, Schwarz und Henke in den Hauptrollen auf⸗ geführt.
Im Königlichen Schauspielhause findet morgen das zweite Gastspiel Theodor Beckers vom Hoftheater Dresden in der Rolle des Holofernes in Hebbels „Judith“ statt. An Stelle der krankheitshalber noch beurlaubten Frau Durteux spielt die Titelrolle Fräulein Agnes Straud von der Wiener Volks⸗ bühne als Gaft. Spielleiter it Dr. Bruck. — Ein zweites Gastspiel von Fräulein Agnes Straub findet Anfang der nächsten Woche in „Medea“ (Grihparzer) statt.
„Preciosa“ in neuem Gewande wird die Dezemberneuheit des Deutschen Opernhauses in Charlottenburg sein. In vier Bildern (ohne Pausen) will der Direktor Geoeg Hartmann die neue „Preciosa“ öö. Carl Maria von Webers Musik (namentlich die schönen Chorsätze, die Quvertüre, die spanischen Tänze) soll, so bofft man, dadurch für die Freunde klassischer Musik und vornehmer Unterhaltung neu belebt werden.
Die Buch⸗ und Kunsthandlung Reuß u. Pollack veranstaltet am Donnerstag, den 29. November, im Harmoniumsaal einen Vortragsabend. Oskar Ludwig Brandt und Margarete Jacoby lesen aus den Werken der Dichterin Theodore von Rommel. Eintritiskarten zu 1, 2, 3 ℳ sind bet Reuß u. Polack und bei Bote u. Bock zu haben.
Im Berner Stadttheater fand, wie „W. T. B. berichtet, am 22. d. M. eine Aufführung von Pfitzners „Palestrina“ durch die Münchner Hofoper unter Walter und der Spielleitung des Komponisten vor einem seit langem ausverkauften Hause eine un⸗ gemein warme Aufnahme. Komponist, Kapellmeister und Sänger mußten immer wieder vor dem Vorhang erscheinen. Pfitzner batte am Tage vorher der Auffübrung seines „Armen Heinrich', der ersten Pfignerauffuͤhrurg eines Schweizer beigewohni und war schon bei dieser Gelegenheit durch wiederholton Hervorruf gefetert
worden. 1
mManuigfaltiges.
Der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Roetbe spricht am Sonntag, den 25. d. M., Mittags 12 Uhr, in dem Hörsaal 33 der Universität (Eingang Darotheenstraße) über „Luthers Be⸗ deutung für die deutsche Sprache und Literatur“. Der Erlös kommt der Kasse des Akademischen Hilfsbundes, Ortz⸗ ausschuß Berlin, zugute. 8
Der eiserne Berg im Alpenland. In der schönen Steier⸗ mark heißt eine der Alpenketten die Eisenerzer Alpen. Auf ihrer Nordseite liegt der 1534 m hohe Erzberg, und vom benachbarten Prebühelpaß, der den östlichen Ausläufer der Kette in 1227 m überschreitet, fliet der Erzbach nach Nordwesten zur Enns. Unterhalb dieses Passes und des Erzbergs liegt das Städchen Eisenerz. Dort besindet sich eines der ältesten Gebiete der Eisengewinnung in ganz Europa, wo nach vorgeschichtlichen Funden die Eisenzeit ihre frühesten Anfänge erlebte. ahrscheinlich fanden bereits die alten Römer auf ihren Eroberungszügen hier einen Bergbau vor, den sie dann nach Kräften als Bezugsquelle ausnutzten. Es gehörte auch keine mübevolle oder zufällige Entdeckung dazu, den Erzgehalt dieses Berges nachzuweisen, denn nächst den viel später be⸗ rühmt gewordenen Gegenden des hochnordischen Lappland gibt es keinen Platz in Europa, wo wie hier ein ansehnlicher Berg fast garz aus hochwertigem Erzgestein zusammengesetzt wäre. Dementsprechend leichi ist auch die eshe des Erzes, die eine Anlage von Stollen und Schachten crübrigt, den unentbehrlicken Stoff vielmehr im Tagbau frisch von der Oberfläche weg liefert. Eine Denksäule auf dem Erzberg zeugt davon, daß ein eigentlicher Abbau hier schon vor etwas mehr als 1200 Jabren begonnen hat, aber erst am Ende des Mittelalters nahm er größeren Umfang an, und zu einem großartigen Maßstab gelangte er erst seit einigen Jahrzehnten. Nach einer Schilderung, die Professor Alois Schwarz in der Franksurter Wochtn⸗ schrift „Umschau“ gibt, wird der Erzberg jetzt vom Fuß bis fast zur Spitze bem bellet, und ähnlich wie bei den eisernen Bergen von Lapp⸗ jand sieht man die ganze Höhe durch den Berghau in Stockwerke ge⸗ teilt, die in 54 mächtigen Stufen von 13 bis 17 Metern Höbhe auf⸗ steigen. Jeden Tag blutet der Berg aus drei, bis vierhund Wunden, die ihm mit dem Gesteinsbohrer beigebracht werden, vierm täglich erfolgen dann die Sprengungen, die durch Hornsignale der ganzen Belegschaft angekündigt werden. Die 4000 Arbeiter ver⸗ schwinden dann schleunig in schüötzende Schlopfwinkel, und bald darauf erdröhnt der ganze Berg wie unter emem Trommelfeuer, das die oabgesprengten Erzstücke kilometerweit beumschleudert. Selbstverßänd⸗ lich sührt zu jedem Stockwerk ein Schienenweg, und die Eisenbahn befördert das Erz weiter zu den Röstöfen. In diesen wird sein Ersengehalt von 40 auf 50 % erhöht. Große Förderbahnen mit Drabtseilanlagen fübren es weiter nach den Hochöfen. Steht das Erz in seiner Wertigkeit hinter dem der Lappländischen Berge erheblich zurück, so übertrifft es darin doch die CC Erze, insbesondere die der diesseits der Grenze gelegenen Lager. Wie stark der Abbau in den letzten 50 Jahren zugenommen hat, lehrt die Tatsache, daß damals erst 100 000, jetzt aber 2 Millionen Tonnen Erz jährlich gewonnen werden; und um nicht weniger als 20 Millionen Kubikmeter Gestein wird der Erzberg lährlich kleiner. Dennoch ist an seiner Form und seiner Höhe noch kaum eine Veränderung zu merken, sodaß er jedenfalls noch auf Jahrhunderte hinaus vor⸗ halten wird.
Kristiania, 20. November. (W. T. B.) Der in Moldöen in Norwegen verankerte deuische Dampfer „Hermia ist durch den englischen Dampfer „British Transport“ in der Nacht vom 14. zum 15. d. M. gerammt worden. Dabei erlitt die „Hermia“ erhebliche Beschädigung. Nach bisherigen Feststellungen wurde der „British Transport“ von dem norwegischen Lotsen Rangwald Abrahamson aus Aalesund geführt. Dieser gibt an, daß das Wetter stürmisch und unklar gewesen und daß bei der „Hermia“ die Laternen⸗ führung falsch gewesen sei. Das Schiff wäre quer über den Sund verankert gewesen und in der Mitte getroffen worden. Der englische Dampfer ser nachdem er Pseben, daß die „Hermia“ nicht in Gefahr gewesen sei, am 15. d. M. nach England abgefahren. Ob diese Behauptungen richtig sind, wird sich herausstellen. Der Kapitän der „Hermia“ gikt an, daß er von „Britifh Transport“ nach dem Zusammenstoß erfolglos Hilfe erbeten habe.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in Jer Ersten Beilage.
.“ Theater. 8 V Königliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 256. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und beepli. sind aufgehoben. An Stelle der ursprünglich angekündigten Vorstellung „Fidelio“: Unter persönlicher Leitung des Komponisten: Rappelkopf. (Berliner Fassung von „Alpenkönig und Menschenfeind“.) Oper in drei Aufzügen noch Raimund von Richard Batka. Musik von Leo Blech.
Spielleitung: Herr Bachmann. Anfang 7 ½ Uhr. 1 Schauspielhaus. 260. Dauerbezugsvorstellung. Judith. Eine Tragödie in fünf Aufzügen von Friedrich Hebvel. Spielleitung: Herr
Dr. Bruck. Anfang 7 ½¼ Uhr. 258. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗
Sonntag: Opernbaus. 3 und Fre plätze sind aufgehoben. An Stelle der ursprünglich an⸗
gekündigten Vorstillung „Die Jüdin“: Der fliegende Holländer. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner.
Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 261. Dauerbezugsvorstellung. enst⸗ un 6 Nathan der Weise. Dramatisches
Freiplätze sind aufgehoven. Feüngase, fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitunz: Herr Dr. Bruck.
Anfang 7 Uhr.
Familiennachrichten.
Verebelicht: Hr. Oberarzt Dr. Minnigerode mit Frl. Else Vilmar (Berlin).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Oberst a. D. Frhrn. Schenck zu Schweinsberg (Marburg a. L., z. Z. Ch e “
Gestorben: Hr. Geh. Medizinalrat Professor Dr. Herm Salomon (Charlottenburg⸗Westend). — Fr. Major Else Wol, geb. von Weltzien (Essen). — Fr. Hauptmann Amalle Beck, geb. Pagenstecher (Oberstdorf i. A.)
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg⸗
Verantwortlich für den Anfe enteil: Der Vorsteher der Geschäftsstells,
Rechnungsra engering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Beerlin, Wilhelmstraße 82, 1“ Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 903.„
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Erste Beilage
4 ½
Berlin,
eichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Amtliches
Dentsches Reich.
Bekanntmach
gergrößerung der Flotte und für Rüstungszwecke sowie engegangen:
(Erste Bekanntmachung vom 6. 11. 14 — Deutscher Reichsanzeiger vom 10. 11. 14, Nr. 265.) (Zweite Bekanntmachung vom 30 4. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 6. 5. 15, Nr. 105.) (Dritte Bekanntmachung vom 14. 8. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 20. 8. 15, Nr. 196.) (Vierte Bekanntmachung vom 13. 12. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 12. 1. 16, Nr. 9.) (Fünfte Bekanntmachung vom 5. 5. 16 — Deutscher Reichtanzeiger vom 11. 5. 16, Nr. 111.) (Sechste Bekanntmachung vom 10 9. 16 — Deutscher Reichsanzeiger vom 15. 9. 16, Nr. 218.) (Siebente Bekanntmachang vom 25. 1. 17 — Deutscher Reichsanzeiger vom 27. 1. 17, Nr. 24.) (Achte Bekanntmachung vom 23. 5. 17. — Deutscher Reichsanzeiger vom 6. 6. 17, Nr. 132.)
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Spender
Zum Besten der Marine sind beim Reichsmarineamt bis Ende Oktober 1917 an freiwilligen Spenden und Anerbieten für hervorragende für Invalide und Hinterbliebene weiter
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Bezeichnung der
Freitag, den 23. November
Spende
Waffentaten, zur
W. Simon,
Cassel
Hermann Loechner
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Spende
Frau Elisabeth Hauswirth in Honnef c. Rh. Ungenannt und Lange in Leipzig (zehnte Spende) Stammtisch Hecke im Weinhaus Deis in Elderfeld
Ungenannt (Anerbieten)
SSer SSeh ernene
—
Bad Blankenber
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Höhe von) “ Deutsche Ueberseeische Bank in Berlin “ Wilhelm Traude, Holzbändler in Gelnbausen. Ungenannt (sechzehnte und siebenzehnte Spende)
in Sachsen Kommerztenrat Aug. Sußmann (wie lfde. Nr.
sechzehnte Spende zu je 3000,— ℳ) Frau E. Roman in Stuttgart U⸗Bootssammlung der „Kölnischen Volkszeitung“ Leutnant Herbert Sulzbach, im Felde .— Kaul & Förster, G. m. b. H., Berlin SO. 36 C. H. Knorr, A⸗G., Heilbronn a. Necka Stamm füssch „Hobenzollern“, Mainz (fünfte Spende) Georg Kumewsky, Budapest, Kristofplat 6 (100 Kr. Nieuwkamp, Haag, Holland ..
olkzunterhaltangsabend in Xions. C16“
Argestellte der Z.⸗E⸗G⸗Stelle in Haag, Holland
van der Laan. Desgleichen.. Desgleichen.. Desgleichen
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furt a. M. 11“ C. Lorem, A.⸗G., Berlin S0. 26 .
Meier & Weichelt, Eisenwarenfabrik in Leipzig⸗Lindenau 8n
Kommerzienrat Aug. Sußmann (wie Ifde. Nr. 4; dreize Von den Assistenzärzten des Königlichen Krankenstifts in Zwickau
Bergwerksgesellschaft Georg v. Geesche's Erben“ in Breslau . .. Kommerzienrat Aug. Sußmann, Seniorchef der Fimma Weinoldt
Kommerztenrat Aug. Sußmann (wie lide. Nr. 4; elfte Spende)
Kommerzienrat Aug. Su mann (wie lfde. Nr. 4; zwölfte Spende) Frau Klara Buchholz⸗Schnakenberg und Fräulein Klata Metzke in
Gotthardt v. Wallenberg ⸗Pachaly in Bretlau (Anerbieten bis zur
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vierzehnte
durch Herrn
Wobhlt. Konzert d. Philharmonischen Vereins E. V. 1834, Frank⸗
Sammlung im Kursaal zu Wildbad d. Badekom missar Dr. Schober Unteroffizter Lechleder, Fußart⸗Batterie -12.. . .
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nte Svende)
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+ 30,— ℳ =
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8 125 000,—
Paul Kaufmann, Sofia
Schule Neumünsterberg „ Bärwalde. bis Krieger⸗ 3 2 000— 301 S6.
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Berlin 8
0o 9 9 9 9 9bͤ o⸗
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Louts Schugk, Prag
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Dr. v. Mühlberg
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Zentralsammlung der Kriegefürsorge, Frankfurt a. M... M. Jahr, Wittenberg (Bz. Pall⸗) 1 ¹ Werftarbeiter d. Marinearsenals, Konstantinopel Korvettenkapitän Mündel und Frau, 5 % 50,— ℳ = Isabellenbütte, G. m. b. H., Dillenvburg Ueberschuß aus der Ausstellung für Verwundeten⸗ fürsorge im Kriege, Berlin 1914 .. Hilfsfonds Tsinanfu, China 8 Oberschlesische Sprengstoff A.⸗B., Berlin NW. 7. Von einer „alten Zehlendorferin“ 5 % 50,— ℳ = .
Postsammelstelle, Kövigsberg (Pr.) 1 Felten und Gutlleaume, Carlswerk A.⸗G, Cöln⸗Mülheim Aus dem Vermächtnis des
Kegelklub „Gut Holz“ in Altenessen, 29,— + 30,— ℳ = Lokomotivführerverein, Osnabrück, 100,— +† 50,— ℳ =. . Kapitänleutnant Hermann Lienau, Konstantinopel Georg Meyer, Berlin W. 30, Haberlandstr. 1... Warnke, Kiel, Konzerthaus Schlofhof
Fest auf Dampfer „Cap Vilano“
Achenwall, Röhrsdorf bei Friedeberg (Queie) . Deutsche Kolonte in Punta Arenas (Chile) . Wilhelm Kaiser & Co., Frankfurt a. M.
„Schles. Volkezeitung“ u. „Schles. Nachzricht
. . Vortrags⸗Verein, Frankfurt a. M..... . 8 Politische Abteilung, Sekt. Beuss⸗ u“ Sammlung durch Prokurist Louis Wittig, Chemnitz, Gravelottestr. 9 Klasse O III« der Luisenstädtischen Oberrealschule, Berlin
ch den Geistlichen Rat Krohmann, Frank⸗
n, Strasburg i. Westpr. “
Runder Tisch bei Jüncke durch Gouvernement Königsberg l. Pr. Konsul Geider, Stuttgart 8
Club der Schlittschuhläufer, Pr. Friedland . . . . .. Hessische Bezirks⸗Genossenschafts⸗Bank, e. G. m. b. H., Cassel.
Ertreg eines Konzerts dur Amtsgerichtsobersekretär Ton
5„899 6 891158
und Militärverein Tiegenhof Wohltät. Vorstellung am 28. Juni 1917 im Friedrich⸗Wilhelm⸗ städtischen Theater, Berlin N 8 „Recklinghäuser Zeitung“, Recklinghaufen.. 8 „Frankfurter Letung, Frankfurt a. M. 8 ethhauses in Wilbelmshöhe .
Ueimahn und Braun N.⸗G., Frankfurt a. M. (West) 8 ammlung der Kriegsgemüsebau⸗ und Verwert.⸗Gesellschaft m.
Tischgefellschaft, „Nachtwächter“, Prag .. . .
Von einem Flamen durch die Polit. Abt., Sekt. III, Brüssel “ 8 G 8 Von einem i. d. Schweiz weileaden Deutschen durch S. Exzellenz
b Kirchenkonzert a. d. Rittergut Warlang, Kreis Neustettin 18 Vorstehendes wird mit dem Ausdruck des Dankes zur allgemeinen Kenntnis
Berlin, den 16. November 1917. “ 8 8 Der Staatssekretär des Reichsmarineamts:
2 180,— ℳ 10, 250,— 1 000, und Kranken⸗ 6 000,— 4 4 3 50 000,—
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zu Luzern verstorbenen Privatmanns
am 5711.
en“, Breslau I,
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8 6616 „ 6 5
durch Superintendent Polenck⸗, Tiegenhof
“ 8 860,80
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b. H.,
0 2 8 .
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von Capelle.
Königreich Preußen.
Bekanntmachung.
Das gegen die Koblenhändlerin Emma Dreezka, erlassene
kometz, Berlin⸗Schöneberg, Gleditschstraße 14,
geb.
JLerbot des Handels mit Gegenständen des läglichen bedarfs, insbesondere mit Heiz⸗ und Leuchtstoffen habe ich
uf Crund des § 2 Abs. 2 der Bundezratsverordnung vom 2 vmber 1915 (RGBl. S. 603) durch Verfügung vom heutige vsder aufgehoben. Berlin⸗Schöneberg, den 19. November 1917. Der Polizeipräsident zu Berlin. 6 Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
1
Bekanntmachung.
3. Sep⸗ n Tage
Dem Viehhändler Carl Sonneborn, geboren am 7. Oktober
1871 in
Rhadern (Waldeck), wohnbaft in
Frankfurt . M.,
hlüder Grimmstraße 37, wird hierdurch der Handel mit Gegen⸗
ständen des tä 8 glichen Bedarfs, und Futtermittein aller Art, faner roben Nature
insbesondere Nahrungs⸗
rzeug⸗
nissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen vom heutigen Tage ab wieder
gestattef.
Fankfurt a. M., den 17. November 1917. Der Poltzeipräsident. von Rieß.
8
Bekanntmachung.
Dem Händler Ludwig Löb, Barmen, Hesselnbergstraße 61
vohnhaft, ist durch nit Nahrungs⸗
Verfügung vom 5. November 1917 jeder Handel und Genußmitteln und mit sonstigen
begenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässiskeit ntersagt worden. — Die Kosten der Veröffentlichung dieses Ver⸗
vuit hat der Betroffene zu tragen. Barmen, den 19. November 1917. Die Peolizeiverwaltung. J. V.: Köhler.
Bekanntmachung.
perduf Grund der Bekanntwachung zur Fernbaltung unzuv 16. dem Kaufmann Louis Flatow, Berlin, ni 8 12, durch Verfügung vom heutigen Tage den feverla egenständen des käglichen Bedarfs weg
üsfiakeit in bezug auf diesen Pandelsbetrieb unt t
Berlin⸗Schöneberg, den 15. November 1917.
Der Polkzeipräsident zu Berlin. Friegewucheramt. J. B.: Machatius
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onen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) Esmarch⸗
Handel
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Bekauntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) habe ich dem Schlächtermeister Wilhelm Bock, Am Oberbaum 1, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin⸗Schöneberg, den 18. November 1917.
Der Polizeipräsident zu Berliun. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
8
18 Bekanuntmachuüundg.
Durch Bescheld vom 1. August d. J. habe ich der Händlerin Alma Eckhardt und dem Kaufmann Arthur Eckhardt, wohn⸗ haft hier, Rellinghauserstraße Nr. 142, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art, Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertättgkeit hierfür untersagt. “
Essen, den 13. November 1917.
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath
8 Bekanntmachung.
Durch Bescheid vom 28. August 1917 habe ich dem Kaufmann Karl Rosenthal, Kottwigerstraße 7, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Act und Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.
Essen, den 16. November 1917. 18
Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntmachung. 1
Durch Bescheid vom 25. September 1917 habe ich dem Händler Josef Sandtübler hier, Klopstock traß⸗ Nr. 14, den Handelmit Tebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hier⸗ für untersagt. 8 “
Essen, den 16. November 1917. 8 Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
Bekanntnach Durch Bescheid vom 6. Oktober 1917 habe ich dem Händler
Gerhard Ricken
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hier, Weidkampstraße 178, den Handel mit
Lebenz⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertätigkeit hier⸗ für untersagt.
Essen, den 16. November 1917.
Die Städtische hüeren gengefinng. Der Oberbürgermeister. J. B.: Rath.
Bekanntmachung. “
Dem Kaufmann Josef Leinberger, geboren am 21. Oktober 1888 in Bingen, wohnhaft in Frankfurt a. M., Linnestraße Nr. 28, Geschäftslokal ebenda, wird hierdurch der Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeug⸗ nissen, Heiz⸗ und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb untersagt.
Frankfurt a. M., den 16. November 1917. MDer Polizeipräsident. J. V.: von Kleuckk.
““ Bekanntmachung. “
Dem Kaufmann Josef Römer, geboren am 10. November 1877 in Mainz, wohnhaft in Frankfurt a. M., Koselstraße 28, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des S. Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heit⸗ und Leucht⸗ stoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieh untersagt.
Frankfurt a. M., den 19. November 1917. Der Polizeipräsident. J. V.: von Kleuck.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915, betr. die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, haben wir dem Kaufmann Otto Becker, hier, Hohe⸗ weg 44, Inhaber der Firma Ferchland & Becker, Wurst⸗, Fleisch⸗, Konserven⸗ und Nährmittelfabrik, durch Ver⸗ fügung vom heutigen Tage den Handel mit Wurst, Fleisch, Konserven und Näbrmitteln und deren Ersatzmitteln mit dem 3. Dezember 1917,. wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt.
Halberstadt, den 20. November 1917. 85 Die Polizeiverwaltung. Dr. Gerhardt.