gericht Berlin⸗W dding, Wedler, Lucke, Ziegenbalg in Charlottenburg, Wrzesinski in Frankfurt a. O., Rosen⸗ treter in Brandenburg a H., Ferse in Angermünde, den Staatsanwallschaftssekretären Richte xr, Münch bei der Staatsanwaltschaft I in Berlin:; —
im Oberlandesgerichtsbezirk Breslau: dem Ober⸗
landesgerichtss kretär Koch in Breslau, dem Obersekretär Bulla bei dem Landgericht in Oppela, den Obersekretären bei dem Amtsgericht Kriebel in Pleß, Hoffmann in Liegnitz, dem Obersekretär Scholz bei der Staatsanwaltschaft in Neisse, dem Einnehmer Theireich bei der Gerich’s⸗ kasse in Breslau, den Ersten Gerichtsschreibern bei dem Amtsgericht Gellrich in Bolkenhain. Schwerdtfeger in Strehlen (Schl.), den Land je ichtssekretären Werner in Breslau, Loreck in Beuthen (Oberschl.), den Amtsgerichts⸗ sekretären Carl, Schulz, Guckel, Töppich, Qualek in Breslau Hentschel in Oppeln, Weiß in Bunzlau, Kos⸗ lowsky in Glogau, Weinhold, Schal, Wileczek in Görlitz, Schmelling in Habelschwerdt, Miketta in Waldenvurg (Schl), Beil, Schmidt in Schweidnitz, Fiedler in Tarno⸗ witz, Bogedain in Gleiwitz, Großer in Neisse, Elsner in Sagan, Worbs in Hirschberg (Schl.), Widera in Franken⸗ stein (Schl.), Meschonat in Kattowitz, dem Staatsanwalt⸗ schaftssekretär Schwarzer in Ratibor; im Oberlandesgerichtsbezirk Cassel: dem Land⸗ gerichte sekretär Schwab in Marburg, den Amtsgerichts⸗ sekretären Eicke in Hanau, Walper in Hilders, Günther in Felsberg;
im Oberlandesgerichtsbezirk Celle: dem Ober⸗ staatsanwaltschaftssekretär Lange in Celle, den Amtsgerichts⸗ sekretäären Wever, Heinemeyer, Siegmann in Hannover, Grote in Bersenbrück, Seeger in Hildesheim, Ruhstein in Osterode (Harz), Wohlleben in Harburg, dem Staats⸗ anwaltschaftssekretär Steckhan in Hannover;
im Oberlandesgerichtsbezirk Cöln: dem Ober⸗ landesgerichtssekretäur Krüger in Cöln, der Landgerichts⸗ sekretären Surges, Jansen, Stock in Cöln, Schädler in Koblenz, Weferling in Bonn, Schlemmer in Aachen, den Amtsgerichtssekretären Laue in Trier, Löhmann in Esch⸗ weiler, Hentrich in Aachen, Wenz, Hintze in Cöln, Krepel in Kirchberg (Hunsrück), Kandels in Marweiler, Fetzberger in Trier, dem Staatsanwaltschaftssekretär Mengelken in Koblenz;
im Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf: den Amtsgerichtssekretären Dreesmann in Solingen, Bode in Ronsdorf, Figge in Düsseldorf, Keusenhoff in Elberfeld;
im Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt a. M.: dem Landgerichtssekretur Demme in Frankfurt a. M., den Amtsgerichtssekretären Rücker, Giesen in Frankfurt a. M., Bauer in Ehringshausen;
im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm: dem Rech⸗ nungsrevisor Meyer in Hagen (Westf.), dem Gerichtskassen⸗ rendanten Dirichs in Paderborn, dem Obersekretär bei dem
Löba Amtsgericht Sandmann in Essen⸗Borbeck, den Amtsgerichts⸗ Aof sekretären’ von der Nahmer in Unna, Wietfeld in Essen,
register⸗ Becker in Beckum, dem Staatsanwaltschaftssekretär Tausend⸗
ecnnnersdeund in Dortmünd;
schaft an im Oberlandesgerichtsbezirk Kiel: dem Oberlandes⸗
OSbverergerichtssekretär Krause in Kiel, den Amsgerichtssekretären
ein⸗
Bors, Stoffers in Altona, Haacke in Marne, Wagner in Uetersen;
im Oberlandesgerichtsbezirk Königsberg i. Pr.: dem Landgerichtssekretär Richau in Königsberg i. Pr., den Amtsgerichtssekretären Schwerdtfeger, Wagenführ, Schuster, Becker, Kuhn in Königsberg i. Pr., Zühlke in Insterburg. Willuhn in Allenstein, Loebell in Lyck, den Staatsanwaltschaftssekretären Konegen in Allenstein, Schur, Joth in Königsberg i. Pr.;
im Oberlandesgerichtsbezirk Marienwerder: dem Obersekretär Schneider bei dem Amtsgericht in Elbing, dem Gerichtskassenrendanten Krüger in Danzig;
im Oberlandesgerichtsbezirk Naumburg a S.: dem Gerichtskassenrendanten Binde in Zeitz, dem Ersten Gerichtsschreiber Oppermann bei dem Amtsgericht in Mucheln, dem Landgerich ssekretär Waldmann in Erfurt, den Amtsgerichtssekretären Bartels in Halle a. S., Weniger in Torgau, Schmidt in Delitzsch, Muͤller in Burg (Bez. Magdebura), Probst in Eisleben;
im Oberlandesgerichtsbezirk Posen: dem Rechnungs⸗ revisor Juhnke bei dem Landgericht in Gnesen, dem Ober⸗ sekretär Bocksch bei der Staatsanwaltschaft in Gnesen, dem Ersten Gerichtsschreiber Haase bei dem Amtsgericht in Schneidemühl, den Landgerichtssekretären Hillmer, Thimm in Bromberg, Nejgrakowskt in Posen, den Amtsgerichts⸗ sekretären Ferber, Groskopff in Hohensalza, Spude, Heinnold, Mensch, Schmidt in Bromberg, Sprotte, Mohaupt, Wickert in Posen, Gulschinski in Kiotoschin;
im Ober landesgerichisbezirk Stettin: dem Ersten Gerichteschteiber von Cosel bei dem Amtsgericht Polzin, den Landgerichtssekretären Wendlandt in Greifswald, Helm in Stettin, den Amtsgerichtssekretären Draeger, Steuer, Kunde in Stettin, Goetzke in Greifswald, Richter in Pori⸗ “ in Stolp (Pomm.) und Teske in Stargard
omm.). *
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtvero dnetenversammlung in Rheydt getroffenen Wahl den Oberbürgermeister Lehwald daselbst als Bürgermeister der Stadt Rhendt auf fernere zwölf Jahre bestätigt.
v11“ 1
Finanzministerium. Die Katasterlandmesser Cramer und Artur Müller sind
zu Katasterkontrolleuren in Haigerloch bezw. Wehlau bestellt
worden.
Ministerium der geistlichen und Unte rrichts⸗ angelegenheiten.
Bekanntmachung.
Die nächste Turn⸗ und Schwimmlehrerinnen⸗ prüfung an der Königlichen Landesturnanstalt in Spandau beginnt am Montag, den 18. März 1918.
Die an mich zu richtenden Meldungen sind von den in einem Lehramt stehenden Bewerberinnen bet der vorgesetzten Dienstbehörde, von sonstigen (mit Ausnahme der in Berlin wohnenden Bewerberinnen) bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk sie wohnen, bis zum 10. Januar 1918
8 3 ““
anzubringen. Die in Berlin wohnenden Bewerberinnen, die in keinem Lehramt stehen, haben ihre Meldung zu demselben Tage bei dem Herrn Polizeipräsidenten in Berlin einzureichen.
Die Meldungen können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 22 Januar 1916 entsprechen insonderheit mit den im § 7 vorgeschriebenen Schriftstücken ordnungsmäßig versehen sind. In dem Gesuche um Zulassung ist anzugeben, ob die Bewerberin sich zum ersten Male zur Prüfung meldet, oder ob und wann sie sich bereits der Turn⸗ oder Schwimmlehrerinnenprüfung unterzogen hat. Die Anlagen jeder Meldung sind zu einem Hefte vereinigt einzureichen.
Berlin, den 23. November 1917.
Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. J. V.: von Chappuis. .
Ministe rium für Handel und Gewerbe. Die Liquidation des in Deutschland befindlichen Kom⸗ missionslagers der Juwelenfirma Neresheimer u Co,, London, ist beendet. 8 Berlin, den 23. November 1917. . 8 Der Minister für Handel und Gewerbe.
1
Justizministerium.
Der Gerichtsassessor Dr. von Hoegen ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Cöln mit Anweisung des Amtssitzes in Niederbreisig ernannt worden.
Die Kriegsamtsstelle Breslau hat angeordnet, daß in Breslau die Könialichen Lotterie⸗Einnahmen das Lotteriekontor ausnahmslos — also auch am letzten planmäßigen
Erneuerungstage — Nachmittags von 4 Uhr ab bis auf
weiteres zu schließen haben. Berlin, den 28. November 1917. “ Königlich Preußische Generallotteriedireklion. E111“”“ Groß.
11.“]
Bekanntmachung.
Das unter dem 2. Jult d. J. auf Grund der Bundesrats⸗ verordnung vom 23. S ptember 1915, betreffend Fernhaltung un⸗ zuverlässiger Personen vom Handel, erlassene Handelsverbot habe ich, soweit die Firma F. Beermann in Frage kommt, auf⸗ gehoben. Das Handelsverbot gegen den Kaufmann Hermann Beermann und Frau Rosa Beermann bleibt bestehen. — Die Koyen der Veröffentlichung sind von der Genannten zu tragen.
Beeskow, den 27. November 1917. 66“ Der Landrat. Dr. Wiskott.
————
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmach’eng zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sepfember 1915 (RGBl. S 603) habe ich dem Schankwirt Albert Freyer, Berlin C. 25, Hanke⸗ straße 4, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täßkichen Bedarfs, insbesondere die Abgabe von Speisen und Getränken in Gast⸗ und Schankwirtschaften, wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. ö
Berlin⸗Schöneberg, den 22. November 1917.
8 Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. JZ. V.: Machatius.
—
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915, betreffend F⸗ nhastung und verlä sier Personen vom Handel, ist unterm 23. November 1917 dem Häâ dler Ernst Springstuhbe in Berlin Reinickendorf, Residenzstraße 110, der Handel mit Gemüse und Obst wegen Unzuverlässigkeit der Führung dieses Handelsbetriebes untersaat und sind ihm gleichz itig die Kosten des Verfahrens auferlegt worden.
Berlin, den 23. November 1917.
Der kommissarische Landrat des Kreises Niederbarnim J. A.: von Burkersroda, Regierungsrat.
Bekanntmachung. Der Ebefrau des Ferdinand Mierseva in Bochum, Fer⸗
inanrstr ü- 41, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, hetr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel — RGBl. S. 603 —, der Handel sowie der Ge⸗ söG mit Lebensmitteln aller Art untersagt worden. Bochum, den 27. Novem ber 1917. Die Stadtpolizeiverwaltung.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), habe ich den Cheleuten Hein rich Sandrock, Jdenbrunnen Nr. 11, Obst⸗ und Gemüsehandlung Hohemollernstraße 61, den Handel mit Gegenstaänden des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Nahrungs⸗ und 11“ nern, Art sowie 1551” Naturerzeugnissen, Heiz⸗ un euchtstoffen, wegen Unzuverlässigkeit in b ; diesen Handelsbetrieb untersagt. 8 , “
Cassel, den 24. November 1917.
Der Königliche Polizeipräsident. Frhr. von Dalwigk.
J. A: Wolf.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Septembe 1915, betreffend die Fernbaltung unzuverlässiger Personen shs Handel (KGBl. S. 603"„ haben wir der Kolonialwarenhändlerin Ehefrau Szymzack in Dortmund, Schlosserstr. 57, den Handel mit Seife, Seifenpulvern und anderen seifenähnlichen Waschmitteln wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Hendelsbetrieb untersagt. — Die Kosten der amtlichen Bekannt⸗ machung im Riicheanzeiger und im amtlichen Kreisblatt sind von der Betroffenen zuer tragen.
Dortmund, den 23. November 1917.
Bekanntmachung.
— 1“ 8 “ “
„Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltuna unzuverlässiger Personen vom Handel (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 603), habe ich dem Kaufmann Karl Müller bier, Kipdorf 95, den Handel mit Lebensmitteln aller Art wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Elberfeld, den 19. November 1917. Die Polizeiverwaltung. J. V.: Holi. 8 1
Bekanntmachung. Durch Bescheid vom 2. Oktober 1917 habe ich dem Kaufmann Karl Scharwäͤchter hier, Kopstadtplatz Nr. 11, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Act und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermittlertärigkeit hierfür untersagt. Essen, den 24. November 1917. 8 Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbuͤrgermeister. J. V.: Rath.
—
Bekanntmachung. 8
Durch Bescheid vom 25. September 1917 babe ich der Händlerin,
Ehefrau des Franz Berken hier, Kloste straße Nr. 51, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Arr und Gegenständen destäglichen Bedarffs sowie die Vermittle tätigk⸗it hierfür untersagt. “ Essen, den 24. November 1917. 1“ Die Städtische Polizeiverwaltung. 8 Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.
— *
Bekanntmachung.
der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. die Fernhaltung unmverlässiger Personen vom Handel (RG Bl. S. 603), habe ich der Kolonialwarenhändlertu Amalie Lang in Hörde, Wellingboferstraße Nr. 22, durch Ver⸗ fügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungsmitteln, wegen Unzuveraässigkeit in bezug agf diesen Handelsbetrieb vom 28. Noy. mber d. J. ab untersagt. Hörde, den 24. November 1917. Die Polizeiverwaltung. Der Erste Bürgermeister: Schmidt.
Auf Grund
—
Bekanntmachung.
11“
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915,
betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, und der Ausführungsbestimmung des Herrn Ministers für Handel und Ge⸗ werbe vom 27. September 1915 wird der Witwe des Hermann Rensing, Wilhelmine geb. Bomholt, in Recklinghausen Süd, Bochumerstr. 51 wohnhaft, der Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Lebens⸗ und Futtermitteln, wegen Unzuverlässigkeit untersagt. — Die durch die öffentliche Bekanntmachung dieser Anordnung entstehenden Kosten
hat die Witwe Rensing zu erstatten.
Recklinghausen, den 19. November 1917. Die Ortspolizeibehörde.
Preußen. Berlin, 30. November 1917.
8 In der am 29. November 1917 unter dem Vorsitz des
5 Staatssekretärs des Reichsschatzamts, Staatsministers Grafen von Roedern abgehaltenen Vollsitzung des Bundes⸗ rats fanden die Zustimmung des Bundesrats: die Entwürfe einer Verordnung über die Zulassung von Wertpapieren zum Bötsen⸗ handel und einer Verordnung über die Prägung von Zehn⸗ pfennigstücken aus Zink, ferner die Vorlage, betreffend Zu⸗ lassung von Hopfen als Tabakersatz, der Entwurf einer Be⸗ kanntmachung über die Aufstellung der Jahresrechnung der Orts⸗, Land⸗, Betriebs⸗ und Innungskrankenkassen sowie der Entwurf der Grundsätze für die Bestimmungen der Landes⸗ zentralbehörden zur Ausführung des § 11 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst. 116“
“ 3 1 1
Großbritannien und Irland. „Bei einer am 20. November im Auswärtigen Amt abge⸗
haltenen Beratung der hauplsächlichsten Mitglieder des
Kabinetts und der amerikanischen Mission unter Admiral Benson zwecks Feststellung, in welcher Weise die Vereinigten Staaten von Amerika am besten mit England und dessen Bundesgenossen zusammenarbeiten könnten, hielt der Premierminister Lloyd George eine Rede, worin er, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes darlegte:
In einem Kriege wie dem gegenwärtigen set es schwierig zu sagen, welche Bedürfnisse am dringlichsten seien. Aber das Kabinett sei zu der Ueberzeugung gelangt, daß die zwel Dinge, bei denen die ameri⸗ kanische Hilfe am dringlichsten votwendig wäre, die Frontstteitkräfte und die Schiffe seien. Der Zusammenbruch Rußlands und die Niederlagen Italiens machten es notwendiger denn je, daß Amerika so bald wie mög⸗ lich so viel Truppen als möglich über den Ozean schicke. Es liege ihm sehr daran, zu wissen, wie bald er auf die erste Milllion amertkanischer Truppen in Frankreich rechnen könne. Betreffs ber Schiffahrtsfrage legte Llovd Geerge dar, daß die britische Handelsflotte j tzt völlig jfür Kriegs,wecke in An pruch genommen sei. Dee Erleichterung der Lage, vorausgesetzt, daß die Tauchbootkriegslage sich nicht verschlechtere, hänge ganz von dem Zeitpunkt ab, an dem die von Amerika für 1918 zugesagten Neubauten von insgesamt 6 Millionen Tonnen fertiggestellt seien. Dinge von minderer Dringlichkeit seien Flugteuge und Lebensmittel. Die Verbündeten würden beständig mehr abhängig davon, was Amerika an Lebensmitteln hervorbringen und für sie einsparen lönne. Man stehe im Begriffe, dem Volke der britischen Inseln die empfindlichsten Einschränkungen bezüglich des Lebenzmittelgenusses aufzuerlegen, teils um den Bundesgenossen beizustehen, teils um mehr Schiffsraum für den Traneport von Truppen und Keiegsmaterial an die Front zu gewinnen. Lloyd George gedachte schließlich Blockademaßnahmen und sprach die Hoffnung aus, daß das innige Zusammenarbeiten der Vereinigten Sraaten mit den westeuropätschen Mächten den wlrtschaftlichen Druck auf die Zentralmächte noch ver⸗ schärfen werde.
— Der „Daily Telegraph“ veröffentlicht einen Brief Lord Lansdownes, 1.g des bündeten in Paris nicht nur über eine einheitliche Strategie, sondern auch über eine Vereinheitlichung der Kriegs⸗ ziele verhandeln sollten, und gibt eine Uebersicht über die bis⸗ herigen Erklärungen über die Kriegsziele. Nach den Erklã
J. V.: Dr. Baur, Beigeordneter.
in dem dieser verlangt, daß die Ver⸗
rungen Asquiths seien die wesentlichsten Krie sziele Wi herstellung und Sicherheit. Lansdowne zitierr bbess. Bethmann Hollwegs und Czernins, um zu zeigen, daß auch Fea EE“ Verhinderung zukünftiger riege als eine Hauptnotwendigkeit b ten, u 8 he sen; 1 g etrachten, und fährt
Die Pariser Beschlüsse seien ein Be fü 8 Verbündeten den feindlichen Mächten den Srtür, daßs b für den Handel verweigern wollten, wenn sie wegen ihrer Seibameen teidigung dazu gezwungen werden. Während aber ein Handelsboykott als Kriegsmaßregel gerechtfertigt werden könne und die Drohung mit einem Boykott berechtigt sein würde, wenn Deutschland nicht mit sprechen lasse, so würde bestimmt kem vernünftiger Mensch wünschen, den Handel der Mittelmächte zu vernichten, wenn sie versprechen, Frieden zu hasten und England nicht durch einen feindlichen Zasammenschluß in einen Krieg zu treiben. Was die Frage der Gebietsansprüche betreffe, so sei die autoritative Mitteilung darüber in der Note der Verbündeten vom 10. Januar 1917 zu sinden. Man köͤnne aber nicht behaupten, daß dieser Ent⸗ wurf vollständig sei und daß sich nicht die Notwendigkest ergeben könnte, sie ven neuem in Erwägung zu ziehen. Aequith habe gesagt daß es in einem bewaffneten Konflikt viele Dinge gäbe, die hauptsächlich Beratungen und Unterhandlungen über⸗ lassen und in einem spaͤteren Stadiam geregelt werden müßten. Es sei von größter Wichtigkeit, sich an diesen klugen Rat zu erinnern. „Emige unserer ursprünglichen Wünsche“, sagt Lansdowne, sind wahrscheinlich unerreichbar geworden andere wieder würden jent weniger wichtig sein als zu der Zeit, wo sie zum ersten Male auftauchten, und wieder andere, vor allem, die Wtederherstellung Belgiens, bleiben an erster Stehe und müssen an eister Stelle bleiren. Wenn es aber zu einer umfassenden Neugestaltung der Karte von Südosteuropa kommt, so können wir mit Grund verlangen, daß das Urteil darüber aufgeschoben und die Angelegenheit später in freimüttgem Gedankenaus tausch mit unseren Verbündeten bereinigt wird. Alle diese Fragen berühren die Ver⸗ bündeten und sie müssen diese Dinge deshalb untersuchen und, wenn nötig, ibre territorialen Wünsche ändera. Sicherheit ist unschätzbar für eine Welt, die genug Lebenskraft besitzt, um daraus Nutzen zu ziehen. Ader was nützen die Segnungen des Friedens Völkern, die so erschöpft sind, daß sie kaum mehr die Hand auestrecken köanen, um nach ihm zu greifen. Meiner Meinung nach wird der Krieg, wenn er schließ ich beendigt werden muß, um einer Weltka'asterphe vorzubeugen, desvalb beendigt werden, weil die Völker der Länder, die daran beteiligt sind, eingesehen haben, daß er schon zu lange gedauert hat.“
— Bei einer Vorlesung in King s College über die deutschen Kolonialbestrebungen sagte Sir Charles Lucas, der Vorsitzende des Kolonialinstituts, dem „Reuterschen Büro“ zufolge:
Die Kolontalbestrehungen Deutschlands gingen nicht dahin, die⸗ jenigen der anderen Völker zu ergänzen, sondern sie zu verdrängen. In Ostafrika hatte Deutschland seine Stellung wunderbar für Kampf⸗ zwecke befestigt. Falls es nicht dazu gezwungen witrd, sollte kein nichtdeutsches Volk, gleichviel, ob ein weißes oder farbiges, das vom deutschen Joch befreit worden ist, unter dieses Zoch wieder gebracht werden. Man hat davon gesprochen, keine Annexionen zu machen, aber was in Afrika zu beachten ist, das ist die Bosheit, Grausamkeit und Unmo alität, mit der die deutsche Herrschaft über die Ein. geborenen gehandhabt wurde. Es wünde in der Zukunft keinen Frieden in der Welt geben, wenn nicht Deutschland aus
Afrika ausgeschlossen würde. 8 16
Frankreich “
In Paris ist gestern am Quai d'Orsay die Versamm⸗ lung der Verbündeten eröffnet worden. In einer kurzen Ansprache begrüßte der Ministerpräsident Clemenceau die Abgeordneten und betonte die Wichtigkeit der zu fassenden Be⸗ schlüsse. Dann begannen die Abgeordneten die Aufteilung der Arbeit unter die Ausschüsse. “ ““
Rußland. Die Regierung hat „Socialdemokraten“ zufolge beschlossen,
neue Botschafter in London, Paris und Rom zu ernennen.
Für diese Posten sind Anhänger der Bolschewikipartei aus⸗ ersehen. Sämtliche Ententediplomaten haben gegen die Veröffentlichung der Geheimdokumente Protest erhoben und beschlossen, nach Stockholm abzureisen und ihre Vertretung be⸗ sonderen Beoollmächtigten zu übertragen.
— Nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“ teilte der spanische Geschäftsträger Trotzki mit, daß er dessen Note seiner Regierung übermittelt habe, und fügte hinzu, er wolle alles tun, um zu einem Friedensschluß, nach dem die ganze Menschheit so sehr verlangt, beizutragen.
— Der Revolutionsausschuß in Minsk gibt bekannt, daß der General Balujew, der die Westarmee befehligte, wegen seiner Weigerung, mit den Deutschen über den Waffenstillstand zu verhandeln, durch einen Maximalisten ersetzt ist. Der allgemeine Heeresausschuß im Hauptquartier und der Befehls⸗ haber der nördlichen Front, Tscheremissow, weigerten sich, Krylenko als Oberbefehlshaber anzuerkennen. Krylenko ging darauf zur fünften Armee und bewirkte, daß ihr General Boldyrew gefangen genommen wurde. Die Heeresausschüsse von der rumänischen Front verlangten telegraphisch vom Wohl⸗ fahrtsausschuß, er möge dem Bürgerkrieg ein Ende machen und eine sozialistische Koalitionsregierung bilden.
— Der Wahlfeldzug zur Verfassunagebenden Versammlung vollzieht sich der „Petersburger Telegraghen⸗ agentur“ zufolge ohne große Bewegung bei wenig Versamm⸗ lungen und geringer Pressetätigkeit. In vielen Städten, wie Chabarowsk, Kaluga, Pensa usw., verlaufen die Wahlen unter normalen Umständen. vi
Niederlande.
8
Die Erste Kammer hat dem „Haager Korrespondenz⸗
büro“ zufolge die Gesetzesvorlage über die Einführung des allgemeinen Wahlrechts und die Gleichstellung des öffent⸗
lichen und privaten Unterrichts angenommen. v
Schweiz. 1
Der Bundesrat teilt der „Schweizerischen Depeschen⸗ agentur“ zufolge mit, daß der Kommissar für die auswärtigen Angelegenheiten der maximalistischen Regierung in Petersburg Trotzki den Vertretern der sechs neutralen europäischen Staaten in Petersburg eine Note überreicht hat, durch die er Kenntnis von den Vorschlägen gibt, die den Botschaftern der Entente be⸗ züglich eines Friedens und Waffenstillstandes gemacht wurden. In der Note verlangt Trotzki die amtliche Ueber⸗ mittlung der Vorschläge an die Regierungen der Zentralmächte. Der schweizerische Gesandte in Peters⸗ burg hat nach Verständigung mit den übrigen dortigen neutralen Gesandten Trotzki den Empfang der Note bestätigt. Der Bundesrat hat vorgestern von diesen Mitteilungen Kenntnis genommen und beschlasfin, bei seiner Gesandtschaft noch genauere Erkundigungen einzuziehen und die e der Vorschläge zu verlangen, die den Botschaftern der Verbüundeten in Peters⸗ burg gemacht worden sind. Demgemäß hat der Bundesrat sich
1“““
1 1“ seine Entscheidung über die Folge, die dem Schritt Trotzkis zu geben ist, vorbehalten. Die Schweiz vertritt keine fremden Interessen in Rußland und ist von Rußland nie um Ver⸗ tretung seiner Interessen in den kriegführenden Ländern an⸗ gegangen worden.
Türkei.
In der Sitzung der Abgeordnetenkammer 26. d. M. gab der Kriegsminister Enver Pascha Meldung der „Agence Milli“ folgende Erklärung ab:
„Ich komme eben von den Kriegsfronten. An der Irakfront sind wir ein wenig vorgerückt, um die Lage der Enaländer iu er⸗ kunden; aber bevor die beiden Armeen mitemander in Kampf gerieten, gingen die Engländer von Josveas längs des Tigris zurück. Der Kampf, der sich vorher am Euphrat in der Umgebung von Hamadieh entsp nen hatte, ist in Wirklichk it ein Ereignis, das auf die allgemeine Lage ohne Einfluß ist. Ich bin überzeugt, daß unsere Armee an dieser Front in mate ieller und moralischer Be⸗ ziehung imstande ist, ihre Pflicht zu tun. In Syrien mußte die türkische Armee infolge gewisser militärischer Erforeernisse ein wenig zurückweichen; aber nunmehr wendet sich die Lage vollständig zu unseren Gunsten.“ Hterauf befaßte sich der Mintsser mit der Zurück⸗ drängung des Feindes nördlich von Wadt Audsche und sagte: „Heute hat unsere Kavallerie den Feind in diesem Frontteile fast 11 Kilometer von der Front zuri ckgedrängt und Beute gemacht. An dieser Front besichtie te ich erst jüngst die Soldaten unb Offiztere. Unsere Lage ist hier sicher, und es ist sogar leicht möglich, daß die Erfolge, die wir da zu erzielen begonnen, sich weiter entwickeln.“ Der Mirister sprach so⸗ dann über die allgemeine Lage, die für die Verbündeten völlig günstig set, und schloß: „Der Krieg wird uns und unsere Verbündeten dieses Jahr besser vorbereitet finden als die übrigen Kriegführenden. Daher werden dann bei solcher Vorbereitung unsere und unserer Verbündeten Streitkräfte sicherlich den endgültigen Erfolg erzielen und bewirken, daß dieser Krieg zu unseren Gunsten endet 8
8 8
„Die deutsche Mitteilung, die die Schließung des bisher im Mittelmeer frei gelassenen Kanals nach Griechen⸗ land ankündigte, hat, wie die „Agence Hellenique“ meldet, bei den Griechen aller Richtungen gewaltigen Eindruck hervor⸗ gerufen. Man sieht aber im allgemeinen in diesem Beschlusse keinen feindseligen Akt gegen das griechische Volk und gibt offen zu, daß tatsächlich dieser Kanal von der veniselistischen Regierung nicht so sehr zur Versorgung der griechischen Be⸗ völkerung mit Lebensmitteln als vielmehr zur Beförderung von Waffen und Munition verwendet worden ist. Uebrigens betont man, daß auch diese neue strenge Maßnahme einen neuen Beweis dafür bringt, daß Griechenland kein Interesse daran hatte, die Politik des Friedens und der inneren Ruhe
vom laut
Norwegen. 1
Im Königlichen Schloß in Christiania fand vorgestern abend eine Tafel zu Ehren des Königs von Schweden und des Königs von Dänemark statt, an der die schwedischen und dänischen Ministerpräsidenten und Minister des Aeußern, die norwegische Regierung und die Zivil⸗ und Militärbehörden teilnahmen. Der König Haakon brachte einen Trink⸗ spruch auf den König von Schweden aus und sag te darin, wie „Norsk Telegram Büro“ meldet:
Die Zeiten in Europa sind dunkel und werfen ihre Schlag⸗ schatten auch über unsere Linde. Aber wir haben das Glück gehabt, uns außerhalb vber Gienzen des Krieges halten zu können. Für unsere beiden Länder war die dü ere Zeit nicht ohne Einfluß auf das gegenseitig Verhältnis. Schon am 8. August 1914 konnten unsere Repterungen mitteilen, daß wir tei esfalls uns gegeneinander ge⸗ brauchen lassen würden. Nach einem Hinweis auf die vorher⸗ gegangenen Königsbegegnungen, die zu Zusammenkünften zwischen den Mimnistern, Handelsvertretern und Indusmiellen beider Länder führten, schloß der König mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß dieser Besuch das gute Verhältnis zwischen den beiden Ländern noch mehr be⸗ festigen möge.
Der König Gustaf erwiderte mit herzlichen Worten, worauf der König Haakon einen Trinkspruch auf den König von Dänemark ausbrachte und sagte:
Er betrachte die Anmesenheit des Königs von Dänemark als einen Beweis dafür, daß Dänemark bereit sei, an der Arheit für die gemeinsamen Interessen Skandinaviens teilzunehmen. Namens aller Norweger“, fuhr der König fort, danke ich Ihnen dafur, daß das däntsche Volk bereit ist, sich Entbehrungen zu unterziehen, um den anderen skandinavischen Ländern Hiife zu leisten. Ich hoffe, daß keiner von uns für den andern wirkliche Entbehrurgen zu erleiden braucht, aber in diesem Falle wird die Pilfe gegenseitig sein.“
Der König von Dänemark dankte für die an ihn ge⸗ richteten Worte und den herzlichen Empfang seitens der Be⸗ völkerung Christianias und sagte:
Die Worte König Haakons würden in Dänemark freudsgen Widerhall finden, wo alle den guten Willen hätten, zur Stärkung der Solidarität und des Zusammenwirkens unter den skandinavischen Völkern beizutragen. „Indem ich meinen Dank wiederhole“, schloß der König, „trinke ich auf das Wohl Ihrer Majestäten und des Kronprinzen und das Wohlergehen und das Glück des alten Nor⸗ wegens.“
Die Verhandlungen wurden Nachmittags durch eine Rede König Haakons eröffnet, worauf König Gustaf das Wort im eigenen Namen sowie namens des Königs von Dänemark ergriff. Später verließen die Könige die Versammlung, die die Verhandlungen fortsetzte.
Amerika.
Nach einer Reutermeldung hat der Präsident Wilson eine Bekanntmachung erlassen, in der für die meisten der hauptsächlichsten Einfuhrartikel besondere Einfuhr⸗ bewilligungen verlangt werden, so daß die Einfuhr unter dieselbe Aufsicht gestellt wird, wie sie die Regierung seit Beginn des Krieges über die Ausfuhr ausübt. Die Einfuhrbewilligungen werden vom Kriegshandelsamt erteilt werden.
Auf der Tagung der vereinigten Handels⸗ kammern in Wellington führte der Premierminister nach dem „Reuterschen Büro“ in einer Rede aus, daß jeder Vorschlag, Samoa und Neuguinea wieder an Deutsch⸗ land zurückzugeben, von der britischen Bevölkerung des südlichen Stillen Ozeans als bittere Enttäuschung empfunden werden würde. Samoa würde zum Hauptstandort der deutschen Stillen Ozeanflotte werden; die Deutschen würden dort eine Station für drahtlose Telegraphie einrichten und eine Unter⸗ seebootsbasis anlegen. Der Premier fügte hinzu: „Die britische Regierung ist darüber unterrichtet worden, daß wir entschlossen sind, die Deutschen nicht wieder auf die Inseln des Stillen Ozeans zu lassen, wenn wir es auf irgend eine Weise verhindern können“. 1 ö
1““
Kriegsnachrichten. Berlin, 29. November, Abends. (W. T.
Starkes Artilleriefeuer bei Poelkapelle. 8
Westlich von Bourlon ist ein englischer Angriff verlust⸗ reich gescheitert. —
Von den anderen Fronten nichts Neues.
In Flandern lag am 28. November auf dem Abschnitt nördlich Poelkapelle bis Passchendaele ununterbrochen heftiger Beschuß. Von 11 Uhr Vormittags ab richtete sich sehr starkes Feuer auf unsere Linien nördlich Becelaere bis Straße Ypern — Menin, das sich zu einstündigem Trommelfeuer in Gegend⸗ Gheluvelt steigerte. Feindliche geplante Angriffe kamen in unserem wirkungsvoll zusammengefaßten Vernichtungs⸗ feuer nicht zur Entwicklung. Auch Nachmittags erhielt der Abschnitt Blankaartsee — Zandvoorde bei langandauernden Feuerüberfällen starken Beschuß. Besonderer Nachdruck lag auf unseren Stellungen beiderseits Bultehock, wo bei den morgendlichen Unternehmungen bagyrischer Stoßtrupps der Feind außer der gemeldeten Gefangeneneinbuße schwere blutige Verluste hatte. 6 Uhr Abends wurde hier eine stärkere feind⸗ liche Abteilung, die nach heftiger Artillerievorbereitung vorstieß, im Handgranatenkampf und durch Maschinengewehrfeuer abge⸗ wiesen. Am Abend wurde unsere Stellung zwischen Küste und Nieuport Kanal bis Houthoulster Wald planmäßig mit allen Kalibern beschossen. 8 Uhr 30 Abends schwoll das Feuer in Gegend Passchendaele vorübergehend trommelfeuerartig an und erreichte gegen Mitternacht große Heftigkeit.
Südlich der Scarpe wurden bei teils lebhafterer Feuer⸗ tätigkeit feindliche Patrouillen abgewiesen. 16“ 1
Auf dem Hauptkampffeld westlich Cambrai steigerte sich nach verhältnismäßig ruhiger Nacht am Vormittag des 28. November das feindliche Feuer auf dem Abschnitt von Queant bis Bourlon zu größerer Stärke. Feindliche Patrouillen, die gegen Moeuvres und Bourlon vorfühlten, wurden verjagt. Am Nachmittag schwoll auch bei Fontaine und Grevecoeur das Feuer zeitweise an. Am Abend nahm das feindliche Artillerie⸗ und Minenfeuer vor allem beiderseits der Straße Arras —Cambrai im Abschnitt Bullecourt bis La Folie und zwischen Moeuvres und Bourlon zu. Die Stadt Combrai wurde wiederum vom Feinde beschossen. Abendliche feindliche Ansammlungen bei Graincourt, Anneux und Le Pave wurden unter Vernichtungs⸗ feuer genommen. 1
Westlich und östlich der Maas wurden bei Nachmittags auflebendem Artilleriefeuer stärkere französische Abteilungen unter erheblichen Feindverlusten abgewiesen. 1
In Italien brachen erneut italienische Angriffe auf dem Westufer der Brenta und dem Monte Tomba unter schweren
Verlusten für die Italiener zusammen.
Großes Hauptquartier, 30. November. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In Flandern entspannen sich am Nachmittage vom Houthoulster Walde bis Zandvoorde lebhafte Ar⸗ tilleriekämpfe, die namentlich beiderseits von Poelkapelle und nördlich von Gheluvelt mit größter Heftigkeit geführt wurden. Eigene Sturmabteilungen stießen nahe an der Küste und in einzelnen Abschnitten des Kampffeldes in die feindlichen Linien vor und brachten zahlreiche Franzosen und Engländer ein. Bei Armentières, Lens und „südöstlich von Arras gesteigerte Feuertätigke it. 1 Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai griff der Engländer am frühen Morgen nach heftiger Feuerwirkung unsere Stellungen westlich von Bourlon an. Unter schweren Verlusten wurde er zurückgeschlagen. Am Nachmittage nahm der Feuerkampf zwischen Inchy und Fontaine wieder beträchtliche Stärke an. . 1“ In der Gegend von St. Quentin war die Artillerie⸗ tätigkeit lebhafter als an den Vortagen. .“ Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Ein eigenes Sturmtruppenunternehmen nördlich von Braye hatte vollen Erfolg und brachte Gefangene ein. Auf beiden Maasufern lebte das Feuer zeitweilig auf.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. 1 AUn vielen Stellen, namentlich im Sundgau, rege Tätig⸗
keit der Franzosen.
Seit dem 24. November verloren unsere Gegner im
Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 30 Flugzeuge
und 2 Fesselballone.
Leutnant Buckler errang seinen 30., Leutnant Bongartz seinen 25., Leutnant Boehme seinen 24. und Leutnant Klein seine keine größeren Kampfhandlungen.
8 Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 29. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
An der Brenta und auf dem Monte Tomba wurden
italienische Angriffe abgeschggrren. Sonst nichts zu melden.
“ Z
Türkisch er Bericht.
Konstantinopel, 28. November. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. 3
Sinaifront: Die feindlichen Sicherungen südlich Dar Abu Ledscha wurden aus der Linie Fedscha — Beni Kari⸗el Tire — Naalin zurückgedrängt. Zwei feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen bei Nebi Samail wurden abgewiesen. Ihrer Gewohnheit getreu scheuten sich die Engländer auch hier nicht, die auf dem Grabe des Propheten Samuel befindliche Moschee durch Artilleriefeuer zu zerstören. Auf dem Südflügel dauernd Ruhe. Die Stadt Gallipoli wurde von feindlichen Fliegern mit Bomben be⸗ worfen. Zwei Kinder und eine Frau wurden verwundet. An den übrigen Fronten keine besonderen Greignisse.