1917 / 288 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Dec 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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““ einzelnen Kapiteln und Titein des Rechnungsabschlusses getrennt auf⸗ führen und am Jahresschlusse sowohl die Reineinnahme als auc die Reinausgabe feststellen, sind von der Aufstell ag einer besonderen Jahresrecenung 321 Ziffer 7 der Reichsde sicherungsordnung) be⸗ ferit. An Stelle der Jahresrechnung sind die Kassenbücher vorzulegen.

Sind in der Satzung einer Orts⸗, Land⸗, Bctriebs⸗ oder Innungskrankenkasse Bestimmungen über die Aufstellung der Jabhres⸗ rechnung entbalten, so kann, sofern die Kassenbücher entsprechend der Vorschrift des § 1 geührt werden, die Vorlegung der Kassenbücher aa die Stelle der besonderen Jahresrechnung treten. Einer Satzungs⸗ änderung auf Grund bieser Vorschrift bedarf es nicht.

Diese Vorschriften treten 1 görer Verkündung in Kraft. Der Reichsaazler bestimmt den Zeiwpunkt des Außerkrafttretenztsg. Berlin, den 30. November 1917. 1“ Der Reichskanzler. In Vertretung: Freiherr von Stein.

8 Pianngimahunngg.. betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

2744) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 (Heichs⸗Gestzbl. S. 871) habe ich in Abänderung meiner Bekanntmachung vom 31. Januar 1917 (Reichsanzeiger vom 16. Februar 1917 Nr. 41 —) die Liquidation des inländischen Vermögens der Firma J. & P. Coate in Giasgow, insbesondere ihrer Beteiligung an der Sächsischen Nähfabenfabrik vormals R. Heydenreich, A.⸗G. in Witzschdorf, angeordnet (Liquisator: Paelag Theodor Eugen Kummer in Chemnitz, Stollberger Straäße 38). Berlin, den 29. November 1917. Der Reichskanzler (Reichswirtschaftsamt). Im Auftrage: von Jonquidres. u

Bekanntmachung.

Die am 23. November 1916 für die britischen Be⸗ teiligungen an der Montanwachsfabrik G. m. b. H., Hamburg, angeordnete Liquidation ist beendet.

Hamburg, den 30. November 1917. Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGZl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

3 633. Liste. 8 Besondere Vermögenswerte. I. Die bei der Elsässischen

Bankgesellschaft in Straßtzurg hinterlegten Wertoapiere sowie

das Guthaben aus lacfender Rechnung bei der vo genannten

Bank der französiichen Sraatsangedörigen: 1) Bazon Lambert

de Cambray auf Schloß C mbray bei Orgè es, 2) seiner Ehe⸗

frau, Chomtal geb. Scherdecker, ebenda. 11. Das Guthaben der sran öͤsischen Staatsangehörigen 1) Ebel ute de Cambray, vor⸗ genannt, 2) Grefin de Rivairs Nikole, geb. Scheidecker, auf

Schloß Janonas ber Prevelles, 3) Ehefrau de Bonnechose, Marie

geb. Scheidrcker, auf Schloß La Boulaie bei Broglie an der

A. G. Scheidecker de Regel in Lützelhausen (Zwangsverwalter:

Rechtsanwalt Dr. Z ime in Straßburg).

Straßburg, den 29 November 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Vekanntmachung, .“ betreffend Liquidation französischer Unternehmungen.

Mit Zustimmung des Herrn Generalgouverneurs in Her h habe ich gemäß den Verordnungen über die Liquidationen feindlicher Unternehmungen vom 29. August 1916 und vom 15. April 1917 (Gesetz⸗ und Verordnungsblatt für die okku⸗ pierten Gebiete Belgiens Nr. 253 vom 13 September 1916 und Nr. 335 vom 19. April 1917) die Liquidation des in Belgien befindlichen Vermögens der französischen Beteiligung an den Gesellschaften 1) S. A. des Charbonnages de Beeringen, Lüttich, 2) S. A. des Charbonnages de Winterslag, Brüssel, 3) S. A. des Charbonnages Limbourg⸗Meuse, Butssel, angeordnet. Zum Liquidator ist Herr Bergassessor Hauptmann Frenün in Brüssel, Militärschule, ernannt worden. Nähere 8 uskunft erteilt der Liquidator. Brüssel, den 29. November 1917. Der Chef der Abteilung für Handel und Gewerbe bei dem Generalgouverneur in Belgien. Dr. von Köhler.

Bekaäanntmachung. Den Inhabern der Firma Karl Herms & Sohn in Calvörde, Kaafleuten, Fabrikanten und Landwirten Karl Herms und Willi Herms nn Calvörde, ist wegen Uazuverlässiskeit der Betrieb einer Konservenfabrik und der Handel mit Lebeuzmitteln, insbesondere mit Gemüse und Konserven, untersagt. Helmstedt, den 27. November 1917. 8. Herzogliche Keetsdizektion. Blasius.

0„

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 211. des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Nr. 6158 eine Verordnuna, betreffend die Zulassung von 1“ zum Börsenhäandel, vom 30. November 1917, unter Nr. 6159 eine Bekanntmachung, betreffend die Prägung bon Zehnpfennigstücken aus Zink, vom 29. November 1917, unter Nr. 6160 eine Bekanntmachung, betreffend den Betrieb der, Anlagen der Großeisenindustrie, vom 1. Dezember 1917, und untr Nr. 6161 eine Bekanntmachung über die Aufstellung der Jahresrechnung der Orkts⸗, Land⸗, Betriebs⸗ und Innungs⸗ krankenkassen, vom 30. November 1917. Berlin W. 9, den 4. Dezember 1917. 1 Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüe 8

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Königreich Prenßen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Ministerialdirektor, Wirklichen Geheimen Ober⸗ medizinalrat Professor Dr. Kirchner in Berlin zum ordent⸗ lichen Ehrenmitglied des Instimuts für Infektionskrantheiten „Robert Koch“ in Berlin zu ernennen. 8 8 Ministerium des Königlichen Hauses. Dem Kommerzienrat Hugo Zietz, Inhaber der Firma Orientalische Tabak⸗ und Zigarettenfabrik Yenidze in Dresden, ist das Prädikat eines Königlichen Hoflieferanten verliehen worden. Finanzministerium. 8— 8 2 2 2 2 2 Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Rotenburg, Regierungsbezirk Stade, ist zum 1. Januar n. J. zu besetzen. 8

Bekanntmachung.

Meine Verfͤgung vom 18. Nugust 1917, durch die dem Kauf⸗ maann Emil Wessel, Schafbrückenstraße 28, jeder Handel mit Nabrungs⸗ und Genutmitteln und mie sonstigen Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs untersagt worden ist, hade ich heute zurückgenommen.

,den 1. Dezember 1917. 8

Die Polizeiwerwaltung. Dr. Hartmann.

8”

Das von mit gegen die Wüstenberg, Charlottenburg, Heselerstr. 11c, erlassene Verbot des Handels mit Genenständen des täglichen Bebarfs habe ich durch Verfügung vom heutigen Tage wieber auf⸗ gehoben.

Berlin⸗Schöneberg, den 1. Dezember 1917.

Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.

Bekann tmachung.

Die Mühle des Herrn Zobel in Jauschwitz ist für den öffentlichen Gebtauch wieder geöffnet worden. Lüben, Schles., den 30. November 1917. Der Landrat. von Lucke. 1

Bekannitmachung. 8

Dem sKau mann Josef Böhm in Bochum, Bülomstroße 5, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Persoven vom Handel RG Gl. S. 603 —, und der Verordnung über den Hmdel mit Lebens⸗ und Futtermitteln und zur Bekämpfung des Keitenhandels vom 24. Junt 1916 der Handel mit Lebensmitteln aller Art untersagt worden.

Bochum, den 3. Dezember 1917.

Die Stadtpolizeiverwaltang. J. A.: Wolf.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RsSBl. S. 603), in Ver indung mit Z ffer 1 der Ausfüh ungebestimmungen des HPerra Ministers für Handel und Geweobe vom 27. September 1915 habe ich dem Fleischer Rudolf Wroblir in Paulsdorf dea Handel mit Hegenständen des täglichen Bedarfs, in besondere mit Fleisch und Fleischwaren, wegen Unzuverlässig⸗ kit untersagt. Die Kosten dieser Bekanntmachung hat der Betroffene zu tragen. öW1““

indenburg O. S., den 23. November 1917. Der Köntggliche Landrat. Suermondt.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernbaztung unzuverlässiger Personen vom Handel, und der Ausführungsbestimmung des Herin Mnisters für Hardel und Gewerhe vom 27. September 1915 wad den Eheleuten Bäcker⸗ meister Wilhelm Hoͤwel und Gertrud geb. Tiemann, in Recklinghausen, Kanitertistraße 28, wohnhaft, der Betrieb der Bäckerel und Kondttorei sowie der Handel mit Back⸗ und Konditorwaren auch der Verkauf in ibrem Café —, ferner der Handel mit Mebl wogen Uazuverlässigkeit untersagt. Die durch die öffentliche Bekanntmachung dieser Anordnang eunt⸗ siehenden Kosten haben die Cbeleute Höwel zu erstatten.

Reckliaghausen, den 26. November 1917.

Die Ortspolizeibehörde. J. V.: Dr. Baur.

Bekanntmachung.

1 Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, hbetreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Haudel, und der Ausführungsbestimmung des Harn Ministers für Handel und Ge⸗ werhe vom 27. September 1915 wird den Eheleuten Bäcker⸗ mrister Theodor Isselstein und Marta geb. Drucks so⸗ wie deren Tochter Therese, in Recklinghausen, Kuntberti⸗ steaße 18, wohnhaft, der Betrieb der Bäckerei und Konditorei

sowie der Handel mit Back, und Konditorwaren auch

der Verkauf in ihrem Café —, ferner der Handel mit Mehll wegen Unzuverlässigkett unreragt. Die dusch die öffent⸗ lice Bekanntmachung dieser Anordnung entstehenden Kosten haben die Genannten zu erstatlen.

Recklingbausen, den 30. November 1917. Die Ortspolizeibehörde. J. V.: Dr. Baur.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 5. Dezember 1917.

eine Sitzung.

Vom 15. Dezember d. J. ab treten bei Reisen nach und durch Oesterreich⸗-Ungarn für Auszänder neue Paß⸗ 3 8e „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ mitteilt, hat der Paßbeglaubigungswerber bei der K. u. K. Vertretungsbehörde, in deren Amtssprengel sein ordentlicher Wohnsitz gelegen ist, sein Ansuchen unter Vorlage

beglaubigungsvorschriften in Krafi.

seines vorschriftsmäßigen Reisepasses vorzubringen. Die Be⸗

Frau Minna

Verbrauch von Minister des Innern Pams, einen Gesetzentwurf einzubringen

persönlichen Erscheinen ist nur in besonders rück⸗ sichtswürdigen Fällen zulassig. Die Entscheidung 5 Beglaubigung des Passes erfolgt seitens ber K. Ss 62 beglaubigungskommission in Wien. Das reisende Pnblikum wird daher darauf aufmersam gemacht, daß es in seinem Interesse liegt, das Paßbeglaubigungsansuchen einige Zeit vor dem beabsichtigten Reiseantritt einzureichen.

11“ Württemberg. 1“ 1

Seine Majestät der König hat, wie der „Staats⸗ anzeiger“ meldet, den Justizminister Dr. von Schmidlin, seiner Bitte entsprechend, unter Anerkennung seiner langjährigen treuen und ausgezeichneten Dienste in den bleibenden Ruhe⸗ stand versetzt und den Wirklichen Staatsrat Mandry zum Justizminister ernannt.

freiung vom

Großbritannien und Irland.

Nach einer Meldung des „Daily Expreß“ hat Addison die Stellung als Minister für öffentliche Gesundheitspflege an⸗ genommen. Man hofft noch vor Weihnachten den Gesetz⸗ entwurf, betreffend Einrichtung dieses Ministeriums, zur An⸗ nahme zu bringen, der den ärztlichen Beruf verstaatlichen und jedermann freie ärztliche Behandlung sichern soll.

Frankreich.

Die Beratung der Verbündeten in Paris ist vom Ministerpräsidenten Clemenceau geschlossen worden. Vor Aufdebung der Sitzung hielt der Vertreter des Präsidenten Wisson, Oberst House, eine Rede, in der er der „Agence Havas“ zufolge ausführte:

Unsere Beratmgen waren gekennzeichnet durch Gleichstellung und Einigkeit der Ansichten, welche die besten Ergeb isse für die Z ⸗karft versorechen. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß wir durch vereinigte und zusammengefafte Anstrenguagen das Ziel erreichen können, das wir uns gesteckt haben.

House schloß mit Worten des Dankes für die Aufnahme in Frankreich und betonte, daß Amerika stolz sei, an der Seite so tapferer Verbündeter kämpfen zu können. Hierauf ergriff Clemenceau das Wort und sagte:

Da es meine Aufgabe isgt, den Schluß dieser Beratung zu erklären, so erlauben Sie mic, den Worten, die Sie eben gehört haben, noch ei ige hinzuzufügen. Ich hatre die feste Absicht zu schweigen, um Sie unter dem Eindeuck der prächtigen Worte zu lassen, die mein Freund, der bedeutende Ooerzt House, der das eroße amerikanische Bolk so würdig vertritt, gesprochen hat. Ich kann mich des Gedankeus nicht erwebren, daß, wenn die historische Freundschaft, die in ruhmrescher Vergangenheit die französische und die amerikanische Nation vereinigte, für uns ihbre Lehren hat, die gänzliche Besentgung alter Feindseligkeiten nicht minder lehrreich ist. In früheren Zeiten waren wir Freunde Amerikas, aber Englands Feinde. Tapfer und ehrlich kämpften einst Franzosen gegen Engländer auf dem Lande wie zur See. Heute geben sich diese beiden Völter ganz ihrer solidarischen freundschaftl chen Arbelt hin. Es gibt hier weder große noch kleine Nationen mehr. Alle Völker sind groß, die für das näm liche Ideal „Gerechtigkeit und Freiheit“ kämpfen und zum Besten ihrer Zukunft ihre Opfer dar⸗ bringen. Ste werden hierfüur in Bälde herrlich belohnt werden. Wenn ich Zeitungsmeldungen glauben darf, so bat sich jensetts der Schützengraͤben eine gewichtige Stimme erhoben, die sich über diese Beratung lustig macht. Es ziegt aber dier kein Grund zum Spott vor. Unsere Feinde, denen nichts uber brutale Gewalt geht, können uns nicht hegreifen. Wir alle sind in den Kampf gezegen unter dem Gebote des menschlichen Gewissens. Wir wollten dieelbe Verwirk⸗ lichung des Rechts, der Gerechtigkeit und der Freiheit, such wenn man auf der anderen Seite des Rbeins nicht versteht, daß die Weit unseren Sieg erwartet. Und er wird kommen. Alle die Vöiker, deren Ver⸗ treter hier weilen, sind eins in dem Willen, den Trtumph der größten Sache zu erkämpfen. Wir arbeiten, um mit Waffengewalt das Recht auf Frieden zu gewinnen.

Im gestrigen Ministerrat gab der Minister des Aeußern Pichon die Ergebnisse der Beratung der Verbündeten bekannt. Er sagte der „Agence Havas“ zufolge, die Beratung habe unter allen Gesichtspunkten Ergebnisse gezeitigt, zu denen man sich beglückwünschen könne. Sie habe es gestattet, die Einheit des wirtschaftlichen, finanziellen und militärischen Handelns sicherzustellen. Auf der Grundlage vollkommener Einmütigkeit und enger Solidarität seien zwischen den Verbündeten Ab⸗ kommen geschlossen worden zur Lösung der Fragen, die ihre gemeinsame Rolle im Kriege angingen. Die finanziellen Be⸗ dürfnisse der Verbündeten, die Erfordernisse ihrer Bewaffnung und ihre Transport⸗ und Verpflegungsverhältnisse seien Gegenstand eingehender Prüfung gewesen und hätten zu Beschlüssen, die ihre vollkommene Befriedigung ver⸗ bürgten, geführt. Die Schaffung eines interalliierten obersten Marineausschusses sei geplant. Vom miittärischen Standpunkt aus sei die Einheit des Handelns auf den Weg gesicherter Verwirklichung gebracht worden durch einen General⸗ stab der Verbündeten, der nach einem Programm, das sich auf alle auf der Tagesordnung stehenden Fragen beziehe, zu arbeiten haben werde. In diplomatischer Beziehung häte sich zwischen den Vertretern der Mächte vollkommene Uebereinstim⸗ mung über alle Angelegenheiten ergeben, die sie gemeinsam zu regeln hätten, um den allgemeinen Sieg ihrer Länder zu sichern.

Die Minister genehmigten eine Verordnung, die den Benzin einschränkt, und ermächtigten den

des Inhalts, die Vornahme der Durchsicht der Wahllisten aufzuschieben, die Vollmachten der Abgeordneten zu

verlängern und die Departements⸗, Gemeinde⸗ und Gerichts⸗ wahlen auszusetzen. ordnung unterzeichnen über die

Der Minister ließ eine 66ss t wangsausgabe un eventuelle Beschlagnahme der Baumwollbestände.

Rußland.

Die russische Regierung hat nach einer Meldung des Blattes

1 1 „Socialdemokraten“ über 500 Ahgesandt ; di und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute

Bauern über wirtschaftliche Organisationsfragen auf⸗ zuklären, sowie 250 Abgesandte, die in die Verkehrsver⸗ hälinisse Ordnung bringen sollen. Es werden bereits in dieser Richmung Verbesserungen gespürt. Die russischen Blätter bringen einen Regi . ssischen B egierungsbeschluß, wonach die Verfassunggebende Fn 1.egah. auf den 11. Dezember, Nachmittags 3 Uhr, einberuüfen wird. Der Volkskommissar für auswärtige Ange skor Angelegenheiten 85 Freitag F. eee eine lange Räde über die nte ionale Lage gehalten, in der er, dem „Daily Chro⸗ nicle“ zufolge, sagte: 3 1u“ 14

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Wir werden bei den Verhandlungen auf der Hut seln und nicht zen, daß die Grundsötze eines allgemeinen Friedens, für die die e Revolution kämpft, weggedentelt werden. Wir werden keine Füchte dulden und sowohl an unsere Verbündeten wie an unsere e entschiedene Forderungen stellen.

Der Rat der Volkskommissare hat, dem „Dien“ zufolge, Vorschlag des Revolutionsausschusses beschlossen, die ver⸗ steten Mitglieder der Vorläufigen Regierung freizugeben, vald die verfassunggebende Nationalversammlung eröffnet sei. er Untersuchungsausschuß . . chlossen, die Untersuchung gegen einzelne frühere Minister zustellen und nur drei frühere Minister unter Anklage zu len, nämlich den Marineminister Werderewski, weil er genmächtig seinen Posten verlassen habe, Terestschenko, el er zum Schaden Rußlands E1 Geheimverträge sgeschlosen habe, und den Sozialminister H ischkin, weil er igen die Bolschewikiregieruug einen bewaffneten Widerstand ganisiert habe.

Das frühere Dumamitglied Petrolski ist soeben von er Reise nach Charkow und dem Dongebiet zurückgekehrt d berichtet, daß dort überall Ruhe und Ordnung herrschten. ie ganze Macht liege in den Händen der üukrainischen rbeiterverbände. Alle Maßnahmen seien getroffen, zu rhindern, daß Kaledin etwas gegen die Regierung unter⸗

hmen könne. einer Meldung des „Utro Rossij“ be⸗

Nach sich, daß Sibirien sich als unabhängige

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itigt es epnblik erklärt und in Omek unter dem Präsidenten olepin eine eigene Republik gebildet hat. Die sue weiß⸗grüne sibirische Flagge weht von allen öffentlichen eebäuden. Alle Teile Sibiriens hätten sich der neuen Re⸗ solik angeschlossen. Auch der Kaukasus sei im Begriffe, sich in Rußland loszusagen und eine eigene Regierung zu bilden, deren Ministerpräsidenten der frühere Bürgermeister von ku, Büsch, ausersehen sei. 1

Schweiz. Nach einer Meldung der „Schweizerischen Depeschen⸗ gentur“ hat der König Konstantin von Griechenland „Montag die Klinik nach glattem Wundverlauf vollständig

kheilt verlassen. Türkei.

Amtlich wird mitgeteilt, daß der Oberbefehlshaber der russi⸗ sen Heere einen auf Abschluß eines Waffenstillstandes zielenden Vorschlag gemacht habe, und zwar für alle Fronten r verbündeten Heere im Osten. Dieser Vorschlag ist von n verbündeten Heeren angenommen worden. Daraufhin ist e russische Abordnung zu darauf hinzielenden Verhandlungen i dem Oberkommando der Ostarmeen eingetroffen. Eine m dem Oberbefehlshaber der türkischen Armee ecnannte Ab⸗ nung unter Führung des persönlichen Adjutanten des stans, Divisionsgenerals erster Klasse Zekki Pascha, hat sich r Vertretung der verbündeten Heere angeschlossen. Die Vor⸗ sprechungen über den Waffenstillstand haben am 3. Dezember ittags begonnen.

Rumänien.

Am Sonntag fand in Bukarest eine politische Ver⸗

mmlung statt, die der ehemalige Gesandte in Berlin, Beldiman, einberufen hatte. Wie „Wolffs Telegraphen⸗ 0“ meldet, hatten sich führende Persönlichkeiten aller Parteien d der Hauptstadt und aus der Provinz zahlreich eingefunden. ter ihnen bemerkte man den früheren Ministerpräsidenten eodor Rosetti, den Führer der Konservativen Alexander arahlloman, die Verweser der rumänischen Ministerten Lupu bstaki, Nenitescu, Virgil Arion, Dr. Antipa und Nima, ner den früheren Minister Constantin Arion, den Unvver⸗ ätsprofessor Constantin Stere, den Herausgeber der Zeitung zmina, Prinz Georg Stirbey, Prinz Gregor Cantacuzene und ele andere. Dr. Beldiman hielt einen längeren Vortrag er das Thema „Das rumänische Vaterland ange⸗ chts des Weltkrieges“.

Er schilderte die furchthare Katastrephe, in die das Land durch e verhängntsvolle Politik Bratianus gesrurzt worden sei, und wies semer Darstellung der über dreißigjährigen Bündnispolumk Ru⸗ äeiens mir den Mittelmäbten nach, daß diese nicht das zsönliche Werk König Carols gewesen set, sondern seit der kirte des vorigen Jahrhunderts, lange bevor noch eine ische Orientpolitik in Frage kam, in den Daseins⸗ ingungen und in der ganzen notionalen Politik des rumänischen olfes gegenüber der russischen Ortentpolitik tief begründet sei. Lir Rumänen sind es dem Andenken des Begründers unseres nigreichs schuldig, gegen den frivolen Vorwurf Einspuch

erzeben, daß er deutsche und nicht rumäntsche Politik macht habe. An bhistorischen Beispiesen wies der Redner ch, wie die auf die Eroderung Konstantnopels gerichtete russische blnit unvereinbar mit dem Bestand und ver Zukunft Rumänsens

Der heutige Zusammenbruch des Köntgreichs sei durch die Ver⸗ gnung dieser unumstößlichen Richtlinien der rumänischen Politik er Zeiten herbeigeführt worden. Nur aus der vollen Erkenntnis

Gründe, die zu dieser Katamophe geführt hätten, ließen sich Wege zur Erneuerung und Wiederaufrichtung des Vaterlandes gn⸗ haen. ie Aufgaben der Zukunft seien so gros und umfassend, daß sich nur durch die Vereinigung aller gesunden und pattiotischen aäfte ohne Unterschied der bisderigen Parteien verwirklichen ließen.

Der Vortrag wurde häufig durch starke anhaltende Beifalls⸗ nogebungen unterbrochen. 1e11.A““ b

Amerika. „Eine vom amerikanischen Kongreß zu beratende Ent⸗ hließung, die erklärt, daß zwischen den Vereinigten taaten und Oesterreich⸗Ungarn, Bulgarien und der ürkei der Krieaszustand besteht, ist im Senat ein⸗ bracht und ohne Verhandlung an den Ausschuß für Aus⸗ ürtige Augelegenheiten verwiesen worden. 6 8

““ Kriegsnachrichten. Berlin, 4. Dezember, Abends. (W. T. B.)

orden.

In Flandern nahm von 1 Uhr Nachmittags ab zwischen

velkapelle und Gheluvelt die bexeits seit Mittag lebhastere ndliche Artillerietätigkeit weiter zu und ging bald darauf n Trommelfeuer über, dem westlich Gheluvelt in mehreren ndert Meter Breite ein stärkerer englischer Vorstoß folgte. 8 Angriff wurde durch unser Sperr⸗ und Vernichtungsfeuer b sofortigen Gegenstoß restlos abgewiesen. Er kostete dem nde schwere Verluste. Nachts lag Dixmuide unter leb⸗

des Revosutionsausschusses hat

Von keiner Front sind bisher besondere Ereignisse gemeldet

haflerem Feuer, während sich auch im Abschnitt südlich Bahn bis nach Passchendaele das Feuner verstärkte. „Auf dem Hauptkampffelde westlich Cambrai brachte uns die von den Engländern so oft bespöttelte, elastische deutsche Verteidigungstaktik neue Erfolge, die die britische Berichte in widersprechenden und unklaren Meldungen abzuschwächen und zu verheimlichen suchen. Die beiden Flanken des stumpfen Keiles, den die Engländer bei ihrem Anfangserfolg gegen Cambrai vorgeschoben hatten, waren seit dem 30. November die Zielpunkte der deutschen Gegenangriffe. Im Norden der Einbruchsstelle sind die Engländer in Richtung auf die Dörfer Anneux und Graincourt um etwa 1 Kilometer zurückgedrängt, während an der Südflanke der deutsche Gegenstoß die neugewonnenen eng⸗

lichen Linten überrannte und an der Südwestecke tief in die

ursprüngliche englische Stellung eindrang. Der Besitz der Dörfer Villers —Guislain und Gonnelieu, die bisher den Engländern gehörten und die große Beutezahl an Ge⸗ fangenen, Geschützen und Maschinengewehren hat erneut nicht nur die Wucht des deutschen Stoßes und die Angriffsfreudigkeit unserer Truppen, sondern auch die Zielsicherheit ihrer Führung bewiesen. Während dieser Erfolg am zweiten Tage durch Erstürmung des zäh ver⸗ teidigten Dorfes Masnieres erweitert wurde und eng⸗ lische Gegenstöße unter schwersten Verlusten scheiterten, konnte auch am 2. Dezember den Engländern das Dorf La Vacquerie entrissen und gegen mehrfache englische Wiedereroberungsversuche gehalten werden. Ein neues halbes Tausend Gefangener wurde eingebracht, mehrere Geschütze er⸗ beutet. Am selben Tage wurde südlich Moeuores unsere Stellung an mehreren Stellen verbessert, nachdem der Feind mit blanker Waffe aus verschiedenen Grabenstücken geworfen war. Auch die Beute an Maschinengewehren hat sich um 5 schwere und 5 leichte erhöht. Lebhafter Verkehr hinter der feindlichen Front wurde von unseren flankierenden Batterien erfolgreich unter Feuer genommen. Bei guter Sicht war auf dem Hauptkampffelde die Fliegertätigkeit rege.

An der übrigen Westfront brachten an mehreren Stellen zahlreiche Patrouillenkämpfe Gefangene und Beute ein.

Großes Hauptquartier, 5. Dezember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschanplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

An der flandrischen Front vielfach lebhafte Artillerie⸗ tätigkeit.

Zwischen Inchy und Bourlon war das Feuer am Nach⸗ mittage erheblich gesteigert. Feindliche Vorstöße südlich von Moeuvres scheiterten; wir machten einige Gefangene.

Englische Grabenstücke bei und südlich von Narcoing wurden vom Feinde gesäubert.

Südlich von St. Quentin verftlärkter Artillerie⸗ und Minenkampf. 16

Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht. In zahlreichen Abschnitten führte rege beiderseitige Er⸗

kundungstätigkeit zu heftigen Nahkämpfen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

An der Front des Erzherzogs Joseph und der Heeres⸗ gruppe Mackensen dehnen sich die Waffenstillstands⸗ verhandlungen auch auf die rumänischen Truppen aus.

Mazedonische Front.

Starke feindliche Abteilungen, die an dem Westufer des Ohrida⸗Sees und nordöstlich vom Dojran⸗See vor⸗

stießen, wurden abgewiesen.

Italienische Front. Trupnen des Feldmarschalls Conrad haben in den Sieben Gemeinden den Italienern einige Höhenstellungen

entrissen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreschisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Italienischer Kriegsschauplatz. Das Artilleriefeuer hat stellenweise zugenommen; größere

V Kampfhandlungen unterblieben.

Gestern nachmittag haben die Verhandlungen über den

Waffenstillstand an der russischen Front begonnen.

Albanien.

Der Chef des Generalstabes.

Wien, 4. Dezember. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartier wird am 4. Abends mitgeteilt: Bei den Truppen des Feldmarschalls Conrad erfolgreiche Kämpfe. Ge⸗ fangene und Beute eingebracht.

8 Unverändert.

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88 Bulgarischer Bericht. Sofia, 4. Dezember. (W. T. B.) Bericht des General⸗ stabs vom 3. Dezember. - Mazedonische Front: Westlich vom Ohridasee nahmen unsere Erkundungsabteilungen einen Parteigänger von Essad Pascha gefangen. Zwischen dem Ohrida⸗ und Prespa⸗ see wurden französische Abteilungen, die gegen unsere Stellungen vorzugehen versuchten, durch Feuer vertrieben. Bei Cervena Stena und in der Moglenagegend lebhafte Artillerietätig⸗ skeit. An der Dobropolje warfen wir eine feindliche Auf⸗

klärungsabteilung zurück. Dobrudschafront: Die Lage ist unverändert.

Sofia, 4. Dezember. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front. Das gewöhnliche Störungsfeuer, das stellenweise etwas heftiger war. In der Moglenagegend und östlich dee Wardar wurden vom Feinde nach Artillerie⸗ vorbereitung unternommene Erkundungevorstöße abgewiesen. Feindliche Fluäzeuge warfen Bomben auf ein Militärhospital bei dem Bahnhof Porea. In der Gegend von Serres bei Kanthy zwangen wir zwei französische Flugzeuge zur Landung und brachten sie in unseren Besitz. 88 Dobrudscha⸗Front: Die Lage ist unverändert.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 4 Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. 8 Sinaifront: An der Küste und westlich JFerusalem im allgemeinen Ruhe. Der Versuch des Gegners gegen unsere Truppen südöstlich von Nealin vorzugehen, scheiterte schon in unserem Artilleriefeuer. Heftiger war der Kampf bei Betur el Foke. Den Engländern gelang es, sich vorübergehend ig den Besitz dieses Ortes zu setzen. Abends hatten unsere tapferen ruppen alle ihre Stellungen wieder genommen. Starkes Artilleriefeuer lag auf unseren Stellungen vorwärts Bethani Sonst keine Ereignisse.

8 Der Krieg zur See.

Berlin, 4. Dezember. (W. T. B.) Neue Untersee⸗ booterfolge im Bristol⸗Kanal und in der Nordse 14 500 Br.⸗R.⸗T. Unter den versenkten Schiffen befand sich der beladene französische Dampfer „Admiral ZEds“ (5980 T.).

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

VParlamentsbericht.*)

n der heutigen (101.) Sitzung des Hauses der Ab geordneten, welcher der Präsident des Staatsministeriums, Reichskanzler Dr. Graf von Hertling, der Vizepräsident des Staatsministeriums, Staatsminister Dr. Friedberg, der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach, de Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow, der Staats⸗ minister und Staatskommissar für Volksernährungvon Waldom der Justizminister Dr. Spahn, der Minister des Innern Dr Drews und der Finanzminister Hergt beiwohnten, gelangten die Gesetzentwürfe, betreffend die Wahlen zum Hause der Abgeordneten, die Zusammensetzung des Herren hauses und die Abänderung der Artikel 62 und 9 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850, zur erste Beratung.

Auf Vorschlag des Präsidenten werden alle drei Vorlage gemeinsam beraten. 8

Praͤsident Tr. Graf von Schwerin: Bevor wir in die vi leicht längere Zeit in Anspruch nehmende Berarung die bedeutungsvollen Vorlagen eintreten, wollen Sie mir noch eine kurzen allgemeinen Hinweis geßatten: Ich gehe dabei von der Koraussetzung aus, daß Sie alle ohe Ausnahme auf allen Seiten dieses Hauses, von welchem Standponkt aus S auch an die Vorlagen herantreten mögen dab i ooch alle nur das eine Ziel im Auge haben werden, nach bestem Wtssen dem 8 des Vaterlands zu dienen. (Sehr richtig!) Und deshalb, weil ich die vorausse tze, möchte sch Sie bitten, bei der Ve handlung über diese Norlagen, beit dm Austrag Ihrer vielleicht weit auteinandergehenden Meiaungen über dieselden doch keinen Augendblick unsere politt. Gesomtlage zu vergessev, niemals zu vergessen, daß die preußische Wahlreformw, wie wichtig und bedeutunesvoll sie auch für die Zukunft unseres Landezs fein mag, ja doch nicht die einzige, ja, wohl nicht einmal die eutscheidendste Schicksalsfra‚e darstellt, vor die unser Volk sich heut⸗e gestellt seht, daß zusleich auch heute noch eine gane Welt von Feinden mit gespanntester Begier nur darauf warter, wieder einmal, wie schon so manchmal im Laufe der Jahrtaufende, deutiche Kraft durch deutschen inneren Hader geschwächt, die eigene sinkende Stiegeshoffnovng aber durch unsern inneren Zowist neu belebt zu sehen. (Sehr richtg!) Das Bild unserer Ver⸗ handlungen über die Wahlrechtsvorlage, wie es sich in de nächsten Monaten dem Auslande darstellen wird, kann also nich ohne den weitestzehenden Einfluß auf die Frierensberettschaft unserer Feinde und damit auf die Fortdauer des furchtbaren Krieges sein, dessen baldige Beendigung wir doch all“, und mit uns heute wohl alle Völker der Erde, ersehnen. (Sehr richttc!) Das, meine Herren, wollte ich Sie bitten, in unseren kommenden Verhan lungen dech bei dem Ton und bei den Formen ncht zu vergessen, in denen Sie Ihre Meinungeverschiedenhbeiten über diese Vorlage, übrigen vatürlich durchaus unbeschränkt, austragen mögen. (Betfall.

Hierauf nimmt der Präsident des Staatsministeriums, Reichskanzler Dr. Graf von Hertling das Wort, dessen Rede in der nächsten Nummer dieses Blattes wiedergegeben werden wird.

Wohlfahrtspflege.

Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen sind von der Deutsch Luxemb. Bergwerks⸗ u. Hürten⸗Akt.⸗Ges., Dortmund, 300 000 überwiesen worden.

Kunst und Wissenschaft.

Seine Majestät der Kaiser und König hat den Geheimen Regterungsrat, Prof ssor Dr. phil., Dr.⸗Ing. und Dr. med. Duts⸗ berg, Generaldirektor der Farbenfabriken vormals Friedrich Baver u. Co., in Leverkusen bei Cöln, den Dr. Salomonsohn, Geschäfts⸗ inhader der Disconto⸗Besellschaft in Berlin, den Ritterguts⸗ und Fideikommißbesitzer Dr. Schottländer in Breslau. und den Kom⸗ werztenrat Dr.⸗Ing. Springorum, Generaldtrektor der Eisen⸗ und Stahlwerk⸗Hoesch⸗Akriengesellschaft, Mitglied des Herrenhauses, in Dortmund, als Senatoren der Kaiser Wilhelm⸗Gesell⸗ schaft zur Förderung der Wissenschaften für die Zeit bis Ende März 1921 bestätigt.

In der allgemeinen Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin am 8. d. M., Abends 7 Uhr (im Meistersaal), wird der Professor Otto Baschin über Ergednisse der letzten Südpolar⸗ expeditionen (mit Lichtbildern) sprechen. 8

Die Planetenweiße. Das lateinische Wort o, das auf deutsch die „Weiße“ bedeutet, bezeichnet ursprünglich einen Helli keits⸗ grad. In diesem Sinne ist das Wort auch in den Sprachschatz der viagefrel. übergeangen, die von einer Albedo der Planeten p

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rechen. Diese Planetenweiße ist selbiverständlich wider⸗ gestrahltes Sonnenlicht und venea aäß abhängig von der Fröße des Planeten und seiner Entfernung von der Sonne. Nach einer ausführlichen Untersuchung des Astronomen v vor der amerikanischen Akademie der Wissenschaften, die in der „Zentral⸗ jeituna für Optik und Mechanik“ besprochen ist, wisd die Weiße oder im allgeme nen die Helligkeit emes Planeten außerdem von seiner Oberfläche beschaffenheit bestimmt. Sie ist dei glatzer Ober⸗ fläͤche größer als bei rauher und unedeng, wie es ja vom Mond be⸗ kannt denug ist. Die Forscher haben sich unendliche Mühbe gegeben, die Helligkeit der Planeten durch möalschst genaue Messungen zu be⸗ stimmen. Zunächsi richteten sich diese Bestrebungen auch auf die Gonne,

sten Messungen deutscher, ruffischer und amertkanisch