1917 / 294 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Dec 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung.

„Auf Grund der Bekanntmachung, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen vom 22. Dezember 1914 (Reichs Gesetzbl. S. 556) ist der im Kreise Stormarn gelegene Hof in Lütjensee, dem englischen Staats⸗ angehörigen Henry Fawcus gehörig, zwangsweise unter Ver⸗ waltung gestellt und der Rechtsanwalt Dr. A. Jsrael in Ham⸗ burg zum Verwalter bestellt worden.

Berlin, den 10. Dezember 1917. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. J. A.: Wesener.

Die Frau Apolonia Kozlowicz in Pleschen ist zum Ver⸗ kauf von Fleisch und Fleischwaren mit Beginn ab 1. De⸗

ber 1917 wieder zugelassen worden.

Pleschen, den 30. Dezember 1917.

Der Landratsamtsverwalter. Bachem.

Bekanntmachung.

Aunu uf Grund der Bekanntmachung zur Ferr haltung unzuverlärsiger Personen vom Handel vom 23. Septemper 1915 (RGBl. S. 603) habe ich der Ottili, Claus, geb. Maripowski, Berlin⸗ Lichtenberg, Seumestraße 12, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs 5 Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter⸗ agt.

Berlin⸗Schöneberg, den 7. Dezember 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegewucheramt. J. V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Auf Geund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Septem ber 1915 (R7GBl. S. 603) bare ich dem Milchhändler Karl Claus, Berlin⸗Lichtenberg, Seumestr. 12, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Uäzuvet⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Beerlin⸗Schöneberg, den 7. Dezember 1917. b Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Der Ehefrau des Wilbelm Thomas, Hedwig geb. Märker, in Bochum, Friedrichstraße 25, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Handel RGBl. S. 603 der Handel Wund Gewerbebetrieb mit Lebensmitteln aller At sowie mit Gegenständen des täglichen Bedarse wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.

B. chum, den 8. Dezember 1917.

Die Stadtpolizeiverwaltung. J. A.: Wolf.

Bekaunntmachung.

Handel mit Käse wegen Höchstpreisüberschreitong auf Grund der Verordnung vom 23. Septemper 1915 untersagt worden. Die Ve öffertl chung dieser Untersagung fallen der Genannten zur 0st.

Oels, den 4. Deiember 1917.

Der Köntgliche Landrat. Rojahn.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin. 12. Dezember 1917.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

Aus Deutsch Ostafrika ist gestern der Durchbruch des Generals von Lettow⸗Vorbeck nach Portugjiesisch Ostafrika gemeldet worden. Auf eine vom Kommando der Schutztruppen über diese neueste kühne Tat erstattete Meldung hin hatte der Generalfeldmarschall von Hindenburg an den Staatesekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf laut Meldung 1.““ Telegraphenbüros“ folgendes Telegramm ge⸗ richtet:

Das Schutztruppenkommando hat mir Meldung gemocht von der neuesten Waffentat des Restes unserer ostafrikanischen Schutz⸗ tr“ppe unter General von Lettow⸗Vorbeck. Nach den letzten Nach⸗ richten schien es keinen Ausweg aus ihter verzweifelten Lage mehr zu geben, schien das Kesseltrriben beendet zu sein. Statt dessen die freudige Kunde, daß die Kraft der Heldenschar ungehr ochen ist, daß sie die deu sche Flange im schwarzen Erdterl weiter hochhält in der festen Hoffnung auf den kommenden Steg der deutschen Waffen in Europa! Nur eine Truppe, die rüchhaltlos ihrem Fütrer vertraut, und ein Kom⸗ mandeur von der Tatkraft des Generals von Lettow sind zu der⸗ agtigen Letstungen befähigt, denen auch der Gegner seine Acht ng nicht versagt, die uns aber mit Stolz und Bewunderung erfüllen. Auch wenn die tapfere Schar später noch der U’bermacht der Feinde erliegen sollte, wird die Geschichte dieses Krieges den General von Lettow und seine Truppe rühmend hervorheben. Gott helfe weiter! Generalfeldmarschall von Hindenburg.

Der Staatssekretär Dr. Solf erwiderte dem General⸗ feldmarschall, wie folgt: Eueer Exzellenz danke ich aufrichtigst für die ergreifenden Worte, die Eure Exzellenz anläßlich der erneuten glänzenden Leistung des Generals von Lettow an mich zu richten die Güte hatten. Auf die Kraft seiner Truppe vertrauend und von dem festen Willen beseelr, durchzuhalten, solange Menschenkraft es ver⸗ mag, hat der gentale Führer seinen bieherigen Taten durch die Durchbrechung der portugiesischen Linien ein neues Ruhmesblatt hinzugefügt. Die Anerkennung durch Eure Exzellenz, den ruhm⸗ resichen Lenker der Geschscke des heimischen Krieges, wird alle die Helden drüben mit Stolz erfüllen und gereicht ihnen zu hoher

und nachdem er seinen politischen Fähigkeiten, dem Werte seiner Ratschläge und der Wärme seiner Vaterlandsliebe Aüeessntatat gezollt hatte, fuhr er fort: .

Siegens gemacht hat, uneingeschrünkte Anerkennung zolle, brauche ich Euerer Eniellenz nicht erneut zu versichern. Es drängt mich heute vielmehr, Ihnen von den ergreifenden Worten Kenninis zu geben, die Generalfeldmarschall von Hinde burg soeben telegr phisch an mich richtete. Das glä zende Zeugnis, das der ruhmreiche Lenker der Geschicke des heimischen Kreges unserem genialen Afrt⸗ kaner und seinen kampferprobten Getreuen ausstellt, wud alle die Helden dereinst nach glücklicher Heimtebr mit Stol: erfüllen. Der Name desjenigen aber, dem das ungeheure Verdtenst zusteht, Deutsch Onaf ika mir undeugsamer Energie und in selbstoerstä dlicher an⸗ spruchsloser Pflichterrullung gegen einen übermächtigen Feind ver⸗ ted gt zu haben, und der trotz Aufgabe des Schutzgedietes noch heute unbesiegt ist, der Name wird von allen denen, die die große eiserne Zeit und das Ringen um die letzte deutsche Kolonie mit ihm an Drt und Stelle durchlebt oder in der Hetmat gespannt ver⸗ folgt haben, stets mit freudiger Bewunderu werden: Lettow⸗Vorbeck. 85 ö“*“ Bayern. Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst Leo⸗ pold zur Lippe ist, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, gestern nachmittag zum Antrittsbesuch bei Seiner Majestät dem König Ludwig in München eingetroffen und von diesem auf dem Bahnhof empfangen worden. 1

u1““ Polen. .“

Wie „Godzino Polski“ erfährt, haben der Miiister⸗ präsident von Kucharzewski und der Oberst Januszejtis folgendes Programm für die wichtigsten Angelegenheiten der polnischen Heeresbildung aufgestellt: 1) formelle Ueberweisung des polnischen Heeres an den Regentschaftsrat, 2) Bildung eines Kriegsministeriums oder Kriegsdepartements, 3) Rekruten⸗ aushebung, 4) Zurückberufung der polnischen Hilfskorps als Armeekaders.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhaus teilte das Mitglied des Kriegsrats Bonar Law mit, daß Jerusalem, nachdem es umzingelt Föt war, sich ergeben hat. Hierzu bemerkt das „Reutersche

üro“: 8

Die Besetzung Jerusalems hat Fragen von großer internationaler Bedeutung mit sich gebracht. Jerusalem wurde von der britischen Armee mit Hilfe von französischen und italtenischen Truppen⸗ kontingenten erobert. Es verlautet, daß der General Allenby einen britischen Militärgouverneur einsetzen wird. Es wird also die eoglische Flagge über Jerusalem wehen, während aleichzeitig die framösische und italienische auf den naltionalen Besitzungen dieser Länder, wie Schulen, Klöster usw., gehißt werden soll. Zuerst wird der Belagerungszustand verhängt werden. Es werden keine Versuche unternommen werden, die zukünftige Stellung der Stadt vor dem allgemeinen Friedensschluß zu regeln. Inzwischen wird die Stadt 5 im militärischen Besitz des Generals Allenby befindlich betrachtet erden

Das Unterhaus nahm in zweiter Lesung die Gesetz⸗ vorlage über die nichteisenhaltigen Metalle mit 182 gegen 79 Stimmen an; ein Antrag, die Vorlage einem Ausschuß zu überweisen, was eine Verschleppung be⸗ 1ee .“ würde, wurde mit 167 Stimmen gegen 91 ab⸗ gelehnt.

Die „Times“ erfährt, daß die Regierung beschlossen habe, sich im Interesse des Landes sopiel als habesch sen Dienste der befreundeten Ausländer zu bedienen, deren Zahl in England über 100 000 beträgt, wovon 40 000 allein in London wohnen. Da sich von ihnen nur 4000 freiwillig für den Dienst zur Verfügung gestellt haben, so seien, sagt die „Times“, ihnen gegenüber andere Maßregeln notwendig. Nach der Neurnegelung würde sich jeder befreundete Ausländer einschreiben lassen müssen, um Erlaubnis zur Fortsetzung seines jetzigen Berufs zu erholten. Erhaite er diese Erlauvnis nicht, so werde er in einen der Zweige des nationalen Dienstes auf⸗ genommen werden.

Einer Meldung des „Reuterschen Büros“ zufolge hielt Asquith in Birmingham eine Rede, in der er zunächst erwähnte, daß er sich vor Augen halten müsse, nicht nur zu den unmittelbaren Zuhörern zu sprechen, sondern daß er ebenso zu der unsichtbaren Zuhörerschaft seiner Landsleute, der Verbündeten, der neutralen Welt und des Femdes spreche. Das sei Grund genug zur Abwägung der Worte wie zur Vorsicht gegen glaubliche, aber ungerechtfertigte Folgerungen sowie zur Vermeidung unreifer Rhetorik. Aber damit sei keine Rechtfertigung gegeben dafür, sich auf sichere und farblose Allgemeinheiten zu beschränken. Er werde bestrebt sein, seine Meinung bestimmt und klar abzugeben. Asquith fuhr fort:

„Ich kann nicht vergessen, daß ich mit meinem Freunde und Amtsgenossen Sir Edward Grev eine größere Verantwortung habe, als sie je in der G.schichte vorlag. In der Tat, die Verant⸗ wortung war angesichts der sichtbaren und voraussehbaren Zu⸗ stäude der Zeit schwer. Sie ist aber noch schwerer geworden in den folgenden Jabren, in denen wir Zeuge waren, wie der Schaupiatz des Krieges sich vergrößerte, bis er mittelbar eder unmittelbar die weite Mehrheit der Bevölkerurg der Welt er⸗ griffen bat. Schwer ist tatsächlich die Verantwortlichkeit eines jeden, dessen Hände teil hatten an der Entfachung des Feuers, das diesen Krssel mit seiner böllischen Glut geheizt hat. Wir haben es nicht gesucht. Wir hätten uns fernhalten können mit der Ausrede, daß unsere Verpflichtung Belsien gegenüber eine gemeinschaft⸗ liche und nicht eine Sonderverpflichtung war. Mit antderen Worten, wir bätten für uns den Frieden haben können um den Preis einer Rechteverdrehung, um den Preis der Schande. Wir waren der Ansicht, daß der Frizde, dieses unschätzbarste der menschlichen Guͤter, einen solchen Preis nicht wert war. Ich be⸗ haupte entschieden Mit aller Kenntnis, die wir jent haben von den damals unvorstellbaren Schrecken eines weltumfassenden Krieges: sollte ich noch einmal die Zeit durchleben, ich würde dieselbe Ent⸗ scheidung treffen. (Beifall.) Stellen Sie sich nur vor, daß der Krteg mit einem Frieden endet, der die Erreichung unserer ursprüng⸗ lichen Ziele sicherstellt und damit an sich die Bürgschaften für seine Dauer entbäle. Ein solcher Frieden ist das oberste beherrschende Be⸗ dürfnis der Welt geworden, und es gibt zurzeit keinen größeren Feind des Menschengeschlechts als den Mann, der durch Wort oder Tat die Etreichung des Friedens erschweren würde.“

Hierauf sprach Asquith von dem Brief Lansdownes,

„Ich wußte von seinem Briefe nicht mehr als irgend ein

Mitglied der Regierung, und

Verbündeten preisgeben sollen oder daß wir den Feinden her sändig ablehnten, ihre Bedingungen anz geben ogber ar anzudeuten, mitteilen sollen, daß wir bereit sind, um F 2. bitten und ich sehe, daß alle diese Auslegungen seines; ent veder im Inland oder in anderen Laͤndern erfolgt sind wenige unter uns, die sich von irgen welchen derartigen Vors nicht abwenden würden. Ich aber nehme an, daß sen grund folgender war: Die Verründeten sollten, den Krieg kraft⸗ und zielvoll fortsetzen, bemüht Völkern der We⸗lt, sowohl den kriegfähre den wie den veutr immer mehr klar zu machen, daß die einzigen Zliele ertrelen, wie kämpfen, nationale und uneigennützige Zele an sich und daß es diejen igen Ziele sind, für die wir in den Krieg eingetrete sind, und daß wir durch thre Erreschung, unserer Ueberzeneten noch, nach einer dauernden Friedensbürgschaft trachten, beg. urch die gemeinschaftliche Autorität eines internationalen Bannde Um die jünagsten Worte des Präsidenten Wilson zu eb; auchen so ist das Zel, das zu wirksamer Geitung zu bringen ist, mn Teilnahme nicht allein der Regierungen, sondern 888 Völker, die fortan den Weltfrieden verbürgen müssen.“ 5 mehr als klar, daß nicht die Regierungen, sondern die Völker 8” feindlichen Länder kunnlich im Dunkeln gehalten werden über unser tatsächlichen Absichten sowohl hinsichtlich des Krieges wie des Frieden und ich werde weiter tun, was ich kann, um den Schleier mu lüöste und womöglich einige Lichtstrah en hineinzulassen.“ slen Der Sekretär der Eisenbahnerunion und Abaeordnete Thomas hielt bei dem Festmahl der Eisenbahner im Aldwich⸗ klub in London eine Rede über die Stellung der Arbeiter⸗ schaft zum Kriege. Der Redner führte, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, aus: 69 England habe im Juli 1914 am Vorabend einer industrielle Revolution gestanden. Trotzdem sei die Arbeiterscaft beim Kre 8 ausbruch dem Rufe des Vaterlandes gefolgt, nicht aus Lust am Zlar vergteßen oder aus dem Wunsch, das Britenreich zu vergrößem sondern in der lleberzeugung, daß Deutschlands Herausforderang bedeute, deß Macht stä ker sei als Recht. Dieser Geis sei verschwunden und die Moral erschüttert. Einer der Gründe liege darin, daß eine englische negierung nach der andern, es an Aufrichtigkeit gegenuüber dem Volke habe fehlen lassen und drei Jahre über die entscheidenden Fragen nie die Wahrheit gesagt bade, sodaß jetzt das Volk den A’ußerungen der leitenden Staate männer leider nicht mehr Glauben scheuke und sie alle Lügner nenne. Ein weiterer Grund für die Abnahme der Kriegebegeisterung liege darin, daß man die Aanstrengungen des Vulkes benändig verkleinere. Noch gefährlicher sei die verbreitete Annahme, daß gewisse K eise aut dem Kriege persönliche Vo teile zönen. Die gewichtigste U⸗ sache aber sei das wachsende unbestimmte Gefühl, deß Enelud von den Zielen, für die es in den Krieg ging, abgekommen sei. „Nach den drei Kriegejahren“, sagte der Redner, „haben wir ein Stadium erreicht, wo sich in einfacher Sprache sagen lassen sollte was unsere Sache ist. Ich glaube, daß unser Volk alle Opfer bringen wird, um den Geist des Militarismus zu vernichte. Aber nichts tut heute mehr not, um die Moral unseres Volkes zu stärken, unsere Einigkeit zu bewahren und uns instand zu setzen der unz drohenden Gefahr die Stirn zu bieten, als eine klare und einfoche Erklärung unserer Kriegeztele, die deutlich und auserücklich feysstellt daß wir nicht impertalistische Ziele verfolgen und nicht Eroderungen wollen, son ern die Freibeit des Volkes äuf der ganzen Welt. Vir fen, schloß Thomas, den Krieg nicht eine Minute länger währen lassen, als es nötig ist. Laßt uns alles in unserer Macht Stehende tun, um das Ende zu beschleunigen, und einsehen, daß der beste Frude ein solcher ist, der auf dem größten aller Ideale beruht, näulcch darauf, daß alle Menschen Brüder sinid-d.

„Die Regierung hat der Kammer das Ersuchen 82 Militärgouverneurs von Paris um Aufhebung der parla mentarischen Immunität der Abgeordneten Caillaux und Loustelot mitgeteilt.

Nach dem Schriftstück, in dem um die Ermächtigung zur Strafverfolgung Caillaux' nachgesucht wird, sel dieser sich, wie die „Agerce Havas“ meldet, eines Anschlaget auf die Sicherheit des Staates schuldig gemacht haben durch Umtriebe, die geeignet gewesen seien, die Bündnisse Frankreiche bloßzunellen, ferner des Einverständnisses mit dem Feinde ind drittens einer flaumachenden Werbetätigkeit (propagande défaitiste) Für diese Anklagen sind die Kriegsgerichte zu⸗ ständig. Sollte aber die Anklage auf Anschlag gegen die Staatssicherheit endgültig aufrechterhalten bleiben, so würde Caillaux vor den Staatsgerichtshof verwiesen werden müssen.

Rußland.

„Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ hat die russische Demobilisierung bereits begonnen. Der General Tscherbatschew, mtt Unrerstützung der Verbündeten zum Oberbefehlshaber ernannt, habe Vollmacht erhalten, mit Deutschland Friedensverhandlungen einzuleiten, jedoch sollen die Unterhandlungen nur für die russische Front gelten. „Nach einem Funkspruch der Regierung aus Zarskoje Sselo wird der Rat der Volkskommissare voraussichtlich während der Friedensverhandlungen die Vorschläge und Aeußerungen der Ver⸗ treter der kriegführenden Mächte den Truppen der Verbündeten und feindlichen Völker sofort mitteilen. Desgleichen wird auch der ganze Gang der Verhandlungen übermittelt werden. Laut nachträglich eingelaufener Nachrichten haben die Verbündeten grundsätzlich ihr Einverständnis zur Er⸗ öffnung von Verhandlungen über einen Waffenstillstand russischerseits erklärt, wobei sie jedoch nicht nur die russische Front, sondern auch die ihre in Betracht zogen, und zwar unter der Bedingung, daß die russischen Truppen auch nicht um eine Werst zurückgenommen und den deutschen Truppen keine Nahrungsmittel geliefert wünden. Wenn vorgestern in Abrede gestellt worden sei, daß sich die Verbündeten mit den Waffenstillstandsverhandlungen russischerseits einverstanden er⸗ klärt haben, so müsse dazu bemerkt werden, daß die Chefs der verbündeten Missionen beim Hauptquartier, von denen in dem Telegramm des allgemeinen Armeeausschusses an den vor⸗ läufigen Vollziehungsausschuß der Eisenbahner die Rede gewesen, unmittelbar mit ihren Regierungen verkehren, da sie ihren Gesandtschaften nicht unterstehen. ; Einem weiteren Funkspruch der Regierung aus Zarskoje Sselo zufolge teilt der japanische Gesandte mit, daß Japan weder die Absicht gehabt habe, noch haben werde, Rutzland den Krieg zu erklären. Ein Mitglied der Gesandtschaft eiklärtz das Gerücht für unwahr, nach dem zwischen England un Japan ein Vertrag bestehe, laut dem Japan, falls Rußlan . mit Deutschland einen Sonderfrieden schließe, an Rußland de Krieg erklären würde. b Buchanan,

Der britische Botschafter in St Petersburg,

die es big⸗

sein,

die sind

1 zufolges⸗ hegen keinen Groll, und es gibt nicht ein Körnchen Wahrheit

Truppen gegen ihn zu entsenden.

die die unvermeidliche Folge einer großen Um⸗

organisation, erschöpft wäre, und sagte, dem „Reuterschen Büro“

wälzung sei,

daß wir für den Fall, daß Rußland einen Sonder⸗ frieden schließt, irgend welche Strafen oder Zwangsmaßnahmen in Erwägung ziehen. Die Tatsache, daß der Rar der Volkskom issare Verba dlungen mit dem Feinde ohne vorhergehende Beratungen mit den Ve bündeten eröffnete, ist ein Bruch der Vereinbarungen vom September 1914, über den wir uns mit Recht beklagen. Wir können keinen Augenblick die Gültigkeit der Brehauptung anerkennen, daß der mit der autokratischen Regierung geschlossene Vertrag keine bindende Kraft für die Demoklatie haben kann, durch die jene eisetzt wurde. Denn ein solcher Grundsatz würde, einmal an⸗ genommen, die Sicherheit aller internationalen Abmachungen unterg aben. Aber wenn wir auch diese neue Lehre zurückweisen, so wünschen wir doch nicht, einen Verbündeten, der nicht mehr mitzun will, ju veranlassen, weiterhin seinen Teil zu den gem insamen An⸗ grenaungen betzutragen, indem wir auf Vertragsrechte pochen. Die englische Regierurg, fuhr Buchanan fort „wäünscht ebenso, wie die rufsische Demokratte einen demokratischen Frieden. Der Rat der Nofk⸗kommissare irrt aber, wenn er glaubt, diesen Föiieden dadurch sichern zu können, daß er einen soforttgen Waffenstillmand fordert, auf den dann eine Vereinbarung zu folgen hätte. Im Gegensat dazu wünschen die Verbündeten, zuerst zu einer allgemenen Vereinbaruagg in Uebereinstimmung mit ibren erklärten Zielen zu gelangen und dann einen Waffenstillstand anzustreben. Bis jetzt ist noch klia Wort von nigend einem deunschen Staatsmanne geäußert worden, aus dem hervargeht, daß die Ideale der rufsischen Demokraste vom Deutschen Kaiser oder von der deutschen Regterung geteilt würden. Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand werden aber mit der deutschen Autokratie und nicht mit dem deutschen Volk gefuhrt. Ist es wahrscheinlich, daß Kaiser Wirhelm, wenn er einmal sicher ist, daß die russische Armee als Kampfeinheit aufgehört hat zu existieren, emen vauerhaften demo⸗ kratschen Frieden unterzeichnen wird, wie ihn das rufsische Volk wünscht? Der Friede, den er plant, ist ein deut⸗ scher impertalistischer Friede. Wenn die Verbündeten auch keine Vertteter zu den Waffenstillstandsverhandlungen schicken köonen, so sind sie doch bereit, sobald eine dauerhafte dem gesamten Wellen des russischen Volkes entsprechende Regierung gebider ist mit dieser Regterung die Kriegsziele und möglichen Be⸗ dingungen eines gerechten und dauerhaften Friedens zu prüfen. Bis dahin erweisen sie Rußland den wirk amsten Beistand, indem sie die gewalttigen deutschen Armern an ihren Fronten aufhalten“. Buchanon erinnerte darann, daß ohre die hiitische Flotte und die bittischen Armeen Rußland he⸗ute Deutschlande Vasall sein und in Europa die Autokratte herrschen würde. Hätte England abseits g-standen, so hätte es keine Revolwion und keine Freihelt für das russische Volt gegeben. Der Botschafter sprach dann von dem aufrichtigen Wunsche der Eng⸗ länder, Rußland in der Stunde der Krise beizustehen, und f ar te, ob man dasselbe ven Rußlands Gefühlen gegenüber Großbritannien sagen tönne. Es sei eine Tatsache, daß kaum ein Tag ohne erbitter⸗ ten Angriff der jetzigen Regierungspresse auf Großbritannien vorüber⸗ geh. Man könnte glauben, daß Großbritannten und nicht Deutsch⸗ land der F ind sei, und daß Groß ritannien den Kiteg für seine eigenen kapitalistisch⸗imperialistischen Zwecke bervorgerufen habe und daß es für das Blutvergießen verantwortlich set. „Wären wir darum vicht berechtigt“, füuhr Buchanan fort, den Anspruch zu erheben, als Freunde beb ndelt zu werden und vicht pöbelhaften Angriffen ausgesetzt zu sein? L nin hat uns auf eine li⸗fere Stufe gestellt, als die Türken, denen er ohne an die schrecklichen Metzeleien zu denken, Armenien ausliefern will. Die Lage der hritischen Untertanen in Rußland ist nicht be⸗ neidenswert. Sie werden augenblicklich zum Gegenstad von An⸗ griffen gemacht oder mit Mißtrauen betrochtet. Es gibt keinen Grund dafür, es sel denn, daß es ein Verbrechen sei, sein Land gegen Verleumdungen der deusschen Agenten zu verteidigen“. Zum Schluß dankte de Botschafter der russischen Demok aite und sagte: „Ich weiß, daß ihre Führer den aufeschtigen Wunsch haben, Brüderlichkeit zi sche ffen, aber die gegen Großbritonnien gerichteten Reden und die Versuche, die unternommen wurden, in unserem Lande eine Revolution anzuzetteln, baben das britische Vrlk nur in seinem B schuß, den Krieg zu Ende zu kämpfen, bestärkt und es veranlaßt, sich um seine jetzige Reglerung zu scharen“.

Zu den Ausführungen des britischen Botschafters bemerkt das „Wolffsche Telegraphenbüro“:

Wie man siebt, hält es die Entente für klüger, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, und läßt scheinbar in edler Bundestreue alle Eigenmaächtigkeiten des russischen Bundesgenossen über sich ergehen. Sie bat erkannt, daß die unentwegte Verfolgung des Frtedens⸗ gedankens die Stärke der heutigen russischen Rraterung ist, und so ist sie eingeschw ukt und diesem Gedanken ge⸗ folgt, um der Regierung den Wind aus den Segeln zu nehmen, sie zu schwächen und, wenn möglich, durch eine Regierung zu ersetzen, die ihr wieder gefügiger ist. Das Manöver ist zu durchsichtig, um nicht erkannt zu werden, und wird den Zweck, die Friedensbeweaung in Rußland aufzuholten oder den eigenen Zwe cken dienstbar zu machen, hoffentlich nicht erreichen. Gegenüber der Verdächtigung, als ob die verantwortlichen deuischen Stellen den russischen Friedenszielen ent⸗ gegenstünden, braucht nur auf die Reichstagsrede des Reichskanzlers hiogewiesen werden, worin dieser ausdrücklich betont hat, daß die russischen Grundgedanken kein Hindernis für einen Frieden bitten.

Auf Befehl des Volkskommissars Trotzki ist eine Anzahl von Konsuln und Botschaftern im Auslande des Rechtes auf Pension und Staatsanstellungen ver⸗ lustig erklärt worden, da sie dem Vorschlage, unter Leitung der Sowjeltbehörden zu arbeiten, wie der zweite allrussische Kongreß es beschlossen hatte, nicht zugestimmt haben.

Die Wahlen zur verfassunggebenden Ver⸗ sammlung sind an der gesamten Nordfront beendet. Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ haben die Menschewiki etwa 1 Prozent, die Sozialrevolutionäre ungefähr ein Drittel, die Bolschewiki über die Hälfte der ab⸗ gegebenen Stimmen erhalten. Die Zahl der Stimmenthaltungen beträgt nicht mehr als 15 Prozent.

Die „Berlingske Tidende“ erfährt über Stockholm aus Petersburg, daß Kaledin den Arbeiter⸗ und Soldatenrat in Nowotscherkask verhaftet habe. Die Regierung habe beschlossen,

in den Berichten,

.

Portugal.

„Nach Meldungen der „Agence Havas“ aus Lissabon ist die Ruhe wiederhergestellt. Die Regierung hat beschlossen, das Parlament aufzulösen, und den Präsidenten der Republik aufgefordert, zurückzutreten. Da dieser sich weigerte, so wurde er ersucht, sich als verhaftet zu betrachten. Die Lyoner Blätter melden noch folgende Einzelheiten über die Unruhen: Das Panzerschiff „Vasco da Gama“ ist bei den Kämpfen schwer beschädiat und daher auf Strand gesetzt worden. Durch das Geschützfeuer sind in der Haupt⸗ stadt fast alle Häuser mehr oder weniger schwer beschädigt; die

ohnungen von Costa, Craga und Rego sind von der Menge geplündert und verwüstet worden. Die Zahl der Toten wird

der Munition nach der Türkei zu gestatten, wurden die Mittel⸗

Departements vom Bundesrat Aufschluß über seine Haltung gegenüber der Leninschen Regierung und forderte den Bundesrat auf, die Friedensvermittlung in die Hand zu nehmen. Der Bundesrat Ador bedauerte laut Bericht des „Wolffschen Tolegraphenbüros“, daß Graber den Bundesrat von seiner Aufrage nicht vorher unterrichtet habe, sodaß ec leider nicht in der Lage sei, namens des Bundesrats ingendwelche Erklärungen abzugeben. In bezug auf die tatsächlichen Verhältnisse teilte der Chef des politischen Departements mit, daß Kereneki einen Gesandten für die Schweiz ernannt hätte, dem die nachgesuchte Genehmigung vom Bundesrat erteilt worden sei. Dieser Gesandte sei aber bisher nicht in der Schweiz eingelroffen. Inzwischen sei Kerenski gestürzt und Lenin ans Ruder gelangt. Die Regierung habe dem Bundesrat bisher kein Leberszeichen gegeben und auch keine diplomatische Vertretung in die Schweiz gesandt. Sellie der von Kereneki ernannte Gesandte nachträglich in Bern eintreffen, so würde er natürlich als Privarperson zu behandeln sein. Einen offiziellen Akt der Leninschen Regierung stelle die Uebermittlung des Friedens⸗ vorschlags an den schweizerischen Gesandten in St. Petersburg sowie an andere neutrale Gesandte dar. Der Empfang dieses Friedens⸗ vorschlags sei beßätigt worden. Die Uebermittlung der Friedene⸗ vorschläge an die Mittelmächte stünde den Regierungen zu, die die Interessen der Mittelmachte in Rußland vertreten. Das sei geschehen, und damit sei die Sache materiell erledigt. Graber wünscht eine Erklärung des Bundesrats über seine Geneigtheit, für die Herbeiführung des Friedens zu intervenieren. So sehr die Schweiz den Frieden herbeisehne und so sehr sie die nütz’iche Rolle zugunsten des Fried ns beanspruchen möchte, sei doch fesrzustellen, daß ein solcher Schritt beute die gegenteiltge Wurxkung haben und dem Ansehen der Schweiz schaden könnte.

Das politische Departement hat am 10. De⸗ zember an die französische Botschaft eine Note erichtet, in der die Gebietsverletzungen durch remde Flieger, die Bomben französischen Modells in der Gegend von Muttenz und Menzikon auswarfen, zur Kenntnis gebracht wird. Mit der Anzeige der schweren Zwischenfälle wurde die dringende Aufforderung verbunden, solchen Vorkommnissen endlich ein Ziel zu setzen.

Rumänien.

89— 8 v“ 14““ In Ploesti, dem Mittelpunkt der rumänischen Petroleum⸗ industrie, fand am Sonntag eine politische Versammlung statt, die der ehemalige Gesandte in Berlin Dr. Alexander Beldiman einberufen hatte. Die Beteiligung aller Kreise aus Stadt und Land ohne Unterschied der Parteien war sehr stark. Im Anschluß an seinen vor einer Woche in Bukarest gehaltenen Vortrag führte der Redner, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, im einzelnen aus, wie sämtliche Voraussetzungen der Kriegs⸗ politik Bratianus auf einem organisierten Volksbetrug unerhörter Art beruhten. An Hand der amtlichen Telegramme und Be⸗ richte der Berliner Gesandtschaft wies Beldiman nach, wie sämtliche Tatsachen und Nachrichten, die die Katastrophe hätten verhüten können, in gewissenlosester Weise von den Bukarester Machthabern unterschlagen wurden. Großen Eindruck machten die Ausführungen zum Schicksal Serbiens, das durch die Haltung Bratianus in der Dardanellenfrage besiegelt wurde, denn nur durch die entschiedene Weigerung Bratianus, die Durchfuhr

mächte veranlaßt den Nechen auf dem Balkan ins Werk zu setzen Bratianu hat alle diesbezügsichen Warnungen unbeachtet gelassen unter der falschen Voraussetzung, daß die Mittelmächte nicht imstande sein würden, diesen Feldzug zu unternehmen. So trage Bratianu vor der Geschichte seinen Teil der Ver⸗ antwortung auch für den Zusammenbruch Serbiens. Infolae des von Bulgarien daroufhin abgeschlossenen Bündnisses wurde die rumänische Stellung im Osten bedeutend geschwächt. In ergreifender Weise schilderte der Redner den Gegensatz zwischen der führenden Stellung des Landes unter König Carol und der großen Zukunft, die es an der Seite der Mittelmächte gehabt häne, und andererseits dem jetzigen furchtbaren Zusammenbruch, der allein durch die maßlose Verblendung und Verderbtheit jener kleinen Gruppe ge⸗ wissenloser Machthaber verschuldet wurde, an deren Spitze die Brüder Bratianu standen. Der Redner schloß mit einem Appell an die Vaterlandsliebe aller Parteien zur Wiederaufrichtung Rumäniens aus tiefstem Verfall. Hierauf ergriff auch der frühere Minister Nenitescu das Wort, um in eindrucksvoller Rede die Ausführungen Beldimans zu unter⸗ stützen. Er betonte besonders die Tatsache, daß die Bündnis⸗ politik Rumäniens mit den Mittelmächten allein der nationalen Selbsterhaltung Rumäniens gegenüber der russischen Orient⸗ politik entsprach. Beide Redner wurden häufig durch lebhaften Beifall unterbrochen.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 11. Dezember. Abends. (W. T. B.) In dene Abschnitten der italienischen Front er⸗ öhte Feuertätigkeit. 8 Von den Aüberen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

landern nahm bei aufklärendem Wetter am 10. De⸗ zember von Mittag ab die Gefechtstätigkeit zu. Planmäßiger Beschuß lag auf unseren Stellungen vom Blankaartsee bis süd⸗ önlich Ypern mit besonderem Nachdruck auf Gegend Poelkapelle und Passchendaele. Das Feuer blieb auch bis in die Nacht hinein an vielen Stellen lebhaft. Unsere Flieger belegten mit Erfolg Ypern und Bahnhof Poperinghe mit Bomben. Unser Fernfeuer zwang 7 feindliche Ballone zum Niedergehen.

Im Artois wurden bei lebhafterer Feuertätigkeit von unseren Patrouillen südöstlich Gavrelle und westlich Mericourt ein Offizier, 10 Mann und ein Lewiesgewehr eingebracht 1

Beiderseits Quentin lebte bei klarer Sicht besonders in Gegend Monchy und Bullecourt sowie auf dem Kampffelde südwestlich Cambrai die feindliche Artillerietätigkeit auf und hielt auch nachts über an. Auf beiden Seiten war die Flieger⸗ tätigkeit rege. In Gegend Flesquieres stürzte ein feindlicher Ballon brennend ab.

Nordöstlich Soissons nahm auf ganzer Front die Aetillerietätigkeit zu und verstärkte sich gegen Abend besonders in Gegend Anizy. Ein eigenes, nach kurzer Feuervorbereitung

Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten

ballone und 205. gzeu n 8. unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen

erkennbar abgestürzt sind.

entwsckelten sich örtliche Kämpfe, in denen wir machten.

Artilleriefeuer des Feindes und nahm in übergehend beträchtliche Stärke an.

7

Großes Hauptquartier, 12. Dezember.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Gefechtstätigkeit blieb in mäßigen Grenzen.

Im November beträgt der Verlust der feindlichen 22 Fessel⸗

8 hinter

T. B.)

Flugzeuge, von denen 85

Wir haben im Kampf 60 Flugzeuge und 2 Fessel⸗

ballone verloren.

Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front. Keine größeren Kampfhandlungen.

Italienische Front.

inzelnen Abschnitten zwischen Brenta und Piave Neemnziche g. mMüsch Gefangene

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeld Oestlicher Kriegsschauplatz. Waffenruhe. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Piave⸗Mündungsgebiet versuchte der Feind ohne

Erfolg die vorgestern verlorenen Gräben zurückzugewinnen. Der Chef des Generalstabes.

Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartier wird Abends mitgeteilt: Zwischen Piave und Brenta erzielten wi im Angriff Erfolge.

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Sofia, 10. Dezember. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front: Im oberen Skumbitale ver⸗ jagten 85 eine schealce Erkundungsabteilung. Westlich von Zitolta und auf den Höhenstellungen im Cerna⸗Bogen feindliches Artilleriefeuer, das zeitweise lebhafter war. Auf dem Ostufer des Wardar mehrere Feuerüberfälle. Nördlich des Tachinosees zersprengten wir eine gemischte feindliche Ab⸗ teilung. Lebhafte Lufttätigkeit über der Bitoliaebene und im Strumatal. 1 Dobrudscha⸗Front: Ruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 10. Dezember. (W. T. B.) Tagesbericht. 1

Sinatfront. Bei den gemeldeten erneuten Kämpfen westlich von Jerusalem gelang es dem Gegner, seinen Angriff näher an die Stadt heranzutragen. Wir verlegten darauf unsere westlich und südlich der Stadt gelegenen Truppen auf die

Ostseite der Stadt. Mesopotamien scheiterte der Versuch des Gegners,

sich östlich des Dschebel Hamrin festzusetzen. b Konstantinopel, 11. Dezember. (W. T. B.) Amt⸗ licher Tagesbericht. Sinaifront: Keine besonderen Ereignisse. Mesopotamien: Unsere Truppen folgen den am Edhem und an der Diala zurückgehenden feindlichen Abteilungen.

Amtliche

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Berlin, 11. Dezember. (W. T. B.) Jerusalem wurde geräumt. Für die freiwillige Räumung war in erster Linie der Gesichtspurkt maßgebend, daß der allen gottgläubigen Völkern der Welt geheiligte Boden nicht zum Schauplatz blutiger Kämpfe gemacht werden sollte. Demgegenüber spielte die Frage der Behauptung der miluärisch wertlosen Stadt keine Rolle. Unsere Bundesgenossen wissen, daß wir an ihrer Seite stehen und daß über den Besitz von Jerusalem durch den jetzigen Erfolg der Engländer noch nicht endgültig ent⸗ schieden ist.

Der Krieg zur See.

Berlin, 11. Dezember. (W. T. B.) Eines unserer U⸗Boote hat im Atlantischen Ozean neuerdings 3 Dampfer und 1 Segler vernichtet, und zwar den englischen Dampfer „Elaena“ mit Hafer, den englischen Schoner „Conovium“ mit Grubenholz sowie zwei größere bewaffnete Dampfer.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Artilleriematerial den Feinden durch immer entzogen wird, geht

Welch' beträchtliches . die Tätigkeit unserer U⸗Boote für imm 1 1 daraus hervor, daß eines unserer kürzlich von einer Fernfahrt

im Mittelmeer zurückgekehrten Boote auf seiner Reise nicht weniger als zehn Geschütze mit den versenkten Schiffen in die Tiefe schicken konnte. Soweit bisher bekannt, sind seit Beginn des U⸗Bootkrieges, allein bis zum 1. Oktober d. J., nicht weniger als 1116 Geschütze mit feindlichen Handels⸗ schiffen versenkt, während 29 Geschütze von unseren U⸗Booten erbeutet werden konnten. Zu diesen bekannten Verlusten kommen auch noch die Einbußen an Artillerie der sehr großen Anzahl unbekannter versenkter Dampfer. Außer den Geschützen

unternommenes Stoßtruppunternehmen brachte ohne eigene Verluste 22 Franzosen gefangen ein, während in der Champagne nordöstlich Four⸗de⸗Paris französische Stoßtrupps in erbittertem

versinkt mit den Dampfern natürlich auch die zu ihnen ge⸗ hörige Munition. An Stelle all jener Schiffsgeschütze und zu⸗ gehörigen Munition hätten Waffen⸗ und Munitione fabriken der

Ehre. Staatssekretär Solf. bis ich ihn in der Presse sah,

Dem Vater des ostafrikanischen Feipgerch dem in . Berlin im Ruhestand lebenden General der Infanterie ich Sas tmwesenns, süs. 1s Böͤ d ien, ( Krt

von Lettow⸗Vorbeck, sandte der Staatssekretär Dr. Solf die dem Briefe widerfahren t ü 1 8 3 die dem Briefe widerfahren ist, mir do re ein Glückwunschschreiben, in dem es heißt: Metnungen und Absichten bheasaröfede hh es rfagen 86 eig. 7g „Daß ich Ihrem Herrn Sohn, der dte herrlichste aller deufschen darin finde. Wenn Lansdowne vorgeschlagen hätte, daß wir unsere Kolonien dreteinhalb Jahre um Scha eldenhaften deutschen! Kriegsführung abschwaͤchen oder die Sache eines oder mehrerer unserer 18; W“ 8 11e“

Gegner entsprechend mehr Material für den Landkrieg her⸗ stellen können. Schließlich wird zur Bedienung der Geschübo beträchtliches artilleristisch ausgebildetes Personal benötigt, das an Land Verwendung finden e, wenn es nicht Handelsschiffen fahren müßte. 11“¹“

empfing vorgestern Vertreter der russischen Presse sa

begrüßte die Gelegenheit, an die russische Demokratie gegenüve⸗

denjenigen appellieren zu können, die von der britischen Polin

C“ 1 Darftellung geben Er versther g ressevertreter der Teilnahme Englands für das russif 1

das durch dir schweren Kelegsb 2 8 ean gemeine Da⸗ Neuenburg bei Veratung des

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Handgranatenkampf avgewiesen wurden, bevor sie unsere Gräben

erreichen konnten. Oestlich der Maas gelangen an mehreren Stellen kleinere

eigene Unternehmungen, die uns Gefangene und Maschinen⸗ gewehre einbrachten. Im Anschluß an diese steigerte sich das

auf 70, die der Verwundeten auf 500 geschätzt.

8 Schweiz.

Im Nationalrat verlangte der Sozialist Graber⸗ Voranschlags des politischen

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