Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen
„No 296. 8 Berlin, Freitag, den 14. Dezember
Türkischer Bericht. 11““ Konstantinopel, 13. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher
Tagesbericht. Ein feindlicher Angriff westlich Hizma
Palästinafront.
wurde abgewiesen. Sonst keine besonderen Ereignisse. 1“ .
“ ARKRriegsnachrichten. . . Berlin, 13. Dezember, abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
—
schiedene Punkte. So ist die Frage der Bebürf! Ebenso 92 mit den Einnahmen infolge des ükeit,ue tnte Sehr schwisrig zu entscheiden war auch d. Frage der Ulssdtenftt, zulagen bei den Beamien, die in einem Mllitärverhält sauenoge. Zum Antrag Eckert auf Gleichstellung der mittelbaren Stoate stehen. der Lehrer und Geistlichen mit den unmittelbaren Staatsbeg lbenuia im Ausschuß angeregt, daß die Regierung bei den Gematen vmde sonstegen Körperschaften, für die die Staatsaufsicht besteht vefüden und wolle, daß jenen Beamten die gleichen Teuerungszulagen u 89 sorgen beihllfen zugewendet werden. Maßgebend war aber für den a egs. der Grundsatz, daß nicht ohne Not in die Selbstverwalt nusc gegriffen werden dürfe. Der Ausschuß hielt einstimmig en Gleichstellung für notwendig und war sachlich mit dmig de konservativen Antrag Eckert durchaus einverstanden.
missar des Ministers des Innern teilte mit, daß
verband der Gemeindebeamten in Preußen wiederholt
hat, es müßte durch ein Gesetz die Gleichstellung densc geführt werden. Der Minister des Innern hat sich fü erhei. solches Geset, nicht enischeiden können, sondern will er ei Gemeinden überlassen, Schritt für Schritt den
des Staates zu folgen. Aber er hat auch alle präsidenten aufgefordert, darüber zu wachen, daß die G
Staatsanzeiger. 1917
—
1
In Flandern steigerte sich am 12. Dez illeri 3. 2. Dezember die Artillerie⸗ lätigteit Zegen unsere Stellungen in Gegend Dirmuide. Auch unsere Stelhungen zwischen Bahn Boefinghe —Staden und pern —Roulers erhielten zeitweise lebhaften Beschuß, der be⸗ um Passchendaele und nördlich Becelaere auch Abends 1 Bahnanlagen und Lager bei Ypern, Batterien südwestlich Hetgrien 1I“ in den Orten 19. - „Elverdingen und Poperinghe wurden bei guter öö Bomben 258 h “ estlich Cambrai entrissen eigene Stoßtrupps östlich Bullecourt dem Engländer in etwa 600 Phüirahge eg 88 Grabensystem und brachten außer 6 Offisieren und 84 Eng⸗ ländern 4 Maschinengewehre und 3 Minenwerfer als Beute
Beförderungsverhältnisse zu verbessern, wurde der Minister für Be⸗ förderung zum Minister gegen Beförderung. Er beschnitt den Güter⸗ verkehr und den Personenverkehr, und schließlich wurde das Reisen sozusagen mit Geldstrafe belegt. Dabei ergeben sich allerlei Tarif⸗ merkwürdigkeiten. Von Frankfurt a. Oder nach Berlin⸗Schlesischer Bahnhof zahlt man 7,90 Mark, bis Friedrichstraße 13,20 Mark. Man sollte ein anderes Mittel finden.
Bezirkskommandeur Gallus, Klagen nur an, wenn sie von allen drei Ausschußmitgliedern unterschrieben sind, obwohl davon nichts im Hilfs⸗ dienstgesetz steht. Notwendig sind aber außer den Schlichtungsaus⸗ schüssen auch vorbeugende Instanzen, Schiedsgerichte oder Einigungs⸗ ämter, damit die Unsumme von Aerger, die diese verfluchten und ver⸗ haßten Einzelfälle hervorrufen, möglichst in Wegfall kommen. Unsere sonst so klugen und raffinierten Industriekapitäne werden so viel Klugheit haben, endlich das Verrückte ihres heutigen Standpunktes einzusehen und eine Vorbeugungsinstanz zu schaffen, die Arbeitsstreitig⸗ keiten im Keim erstickt. Das kleine Holland hat ein Schiedsgericht eingeführt, und uim großen Deutschland und Preußen sollte dies nicht möglich sein? Die Behandlung der Arbeiter durch die Behörden ist
Der Krieg zur See. 8
Berlin, 13. Dezember. (W. T. B.) Im Mittel⸗ meer wurden wieder 12 Dampfer und 6 Segler mit über 50 000 Br.⸗R.⸗T. von unseren Unter⸗ seebooten vernichtet. Die Mehrzahl der Dampfer wurde trotz stärkster Sicherung durch U⸗Bootjäger, Zerstörer und Fischdampfer aus Geleitzügen herausgeschossen. Lebhafte Gegenwirkung der Geleitfahrzeuge blieb in allen Fällen erfolglos. Der Transporterverkehr nach Italien und den Kriegsschauplatzen im östlichen Mittelmeer erlitt erhebliche
Haus der Abgeordnet 107. Sitzung vom 13. Dezember 1917, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphen⸗Büro.)
Ueber den Beginn der Sitzung ist in der ummer d. Bl. berichtet worden.
an . ittel. Die Kohlenförderung hat sich auf einer Höhe gehalten, die dem Friedensbedarf entsprechen würde, aber der Bedarf ist im Kriege für Heer, Marine, Schiffahrt, In⸗ dustrie und Ausfuhr gewaltig gestiegen, so daß zwischen Förderung und Bedarf eine Spannung von mehreren Millionen Tonnen bleibt. 5 Reichskohl k amiss Proage der Oraa is ion vers⸗ 6 Der Reite 810 dlen om missar hat im Wege der Organisation versucht, 5 beide Zahlen einigermaßen zu nähern. Sehr erfreulich ist, daß er die
gestrigen
9 1 . 2* Niirge ver und entgegenkommende zu be⸗
ein. Auf der Cambraifront hat sich am 13. Dezember seit 6 Uhr Vormittags lebhafter, auf die Nachbarabschnitte acen
greifender Artilleriekampf entwickelt.
An mehreren Stellen der französischen Westfront brachten wir aus erfolgreichen Unternehmungen Gefangene und
Beute ein.
Großes Hauptquartier, 14. Dezember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
8 1“ Kronprinz Rupprecht.
In andern war nur i ascgaeshe marn. r in wenigen Abschnitten das
Oestlich von Bullecourt versuchten die Engländer di verlorenen Gräben wiederzunehmen. Unter Pi Ver⸗ 8 3189 Vurher fediig üesch aenr Hier wie bei einem
oß südlich vo
Fherer Sers n Pronville blieben Gefangene in
Südlich von St. Quentin fügten wir dem Feinde d heftige Minenfeuerüberfälle erheblichen Schaden 89 m8
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Einn deutscher Erkundungzvorstoß brachte öftli Craonne Gefangene ein. 8svorstoß brachte nordöstlich von
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Nördlich von St. Mihiel, nördlich und östlich Nancy sowie am Hartmannsweil LE11 keit der Franzosen. “ Iö Feuertätig⸗
Oestlicher Kriegsschauplatz Die Waffenstillstandsverhandlungen dauern an.
Muazedonische Front. Nichts Besonderes. Italienische Front.
w 8 1 “ Fftegas Brenta und Piave in Verbindung mit kleineren Unte 2 tigen Artilleriekämpfen. kt fcckätet gü he Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. 8n
“ Oesterreichisch⸗nngarischer Bericht. Wien, 13. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗
meldet: Oestlicher Kriegsschauplazz.
Waffenruhe. „Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand an allen russischen Fronten wurden heute früh wieder aufgenommen.
Italienischer Kriegsschauplatz.
„Schnee und Nebel verhinderten gestern i Venezia⸗ vischen Gebirgen jebwede Kmndfttsn che “
„Die Truppen des Feldmarschalls Conrad haben nach bisheriger Zählung in den viertägigen Kämp fen um das Melettagebiet 639 italienische Offiziere und über 16 000 Mann als Gefangene ein⸗ gebracht. Die Beute setzte sich aus 93 Geschützen 233 Maschinengewehren, 4 Mitrailleusen, 81 Minenwerfern und vielem anderen Kriegsgerät
zusammen. Der Chef des Generalstabes.
11“] 8 ““
Bulgarischer Bericht. S 188 8 (W. T. B.) Amtlicher Bericht.
Mazedonische Front: Westlich des Ohridasee 2 streuten wir eine feindliche 1“ bogen, in der Moglenagegend und zu beiden Seiten des Wardar lebhaftes Geschesfeunt. Einer unserer Angriffs⸗ trupps drang in die feindlichen Stellungen südlich von Gewgheli ein und kehrte mit verschiedenen Beutestücken zursck. Oestlich des Wardar versuchte eine starke englische Infanterieabteilung nach anhaltender Artillerievorbereitung, sich unseren Schützengräben zu nähern. Sie wurde aber burch Feuer abgeschlagen. An der unteren Struma Gefechte zwischen unseren Erkundungsabteilungen und denen des Feindes.
An der Dobrudscha⸗Front Ruhe. SeEün
8 “ (W. T. B.) Generalstabsbericht. kazedonische Front. Oestlich vom Ohridasee Patrouillengefechte und lebhaftes Geschützfeuer 85 Falh⸗ brechungen an der Tscherwena Stena, im Cernabogen und südlich von den Dörfern Strawina und Gradeschnitza. Lebhafte Feuertätigkeit östlich vom Wardar; mehreremal kurzes Trommelfeuer im Strumatal. Wir haben mehrere englische Abteilungen in Fncsesrre, die unsere Wachabteilungen bei Kalendra anzugreifen versuchten, abaewiesen. Dohrudscha⸗Front: Keine Kampfhandlungen.
englischen Dampfer „Karena“ (5285 t), 4732 t) und „Ovpid“ (4159 t) sowie ein mit mindestens Geschützen bewaffneter Hilfskreuzer, dessen Besatzung beim
Untergang namhafte Verluste erlitt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Haugesund, 13. Dezember. (Meldung des „Ritzau⸗ schen Bureaus“.) Gestern war eine mehrstündige Kano⸗ nade westlich von Utsire hörbar, am stärksten von 1 bis 3 Uhr Nachmittags. Im Brandesund, zwischen Haugesund und Bergen, traf ein stark beschädigter englischer Torpedo⸗ jäger ein. Einzelheiten fehlen.
Amsterdam, 13. Dezember. (W. T. B.) Die Blätter melden aus Londen, daß „Lloyds“ zufolge die englischen Dampfer „Britannia“ und „Calliope“ vermißt werden.
Lissabon, 13. Dezember. (Meldung der Agence Havas. Ein deutsches Unterseeboot bescho Fanchak. 8 Pnn 40 Granaten wurden abgefeuert. Einige Wohnhäuser sind eingestürzt. Es gab Tote und Verwundete. Patrouillenschiffe verfolgten Unterseeboot, das entflohen ist.
8
Parlamentsbericht.)
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage Fün
In der heutigen (108.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanzminister Hergt beiwohnte, standen zunächst die Anträge der Abgg. Dr. Heß und Gen., Dr. von Heydebrand und Gen., Aronsohn und Gen. und Dr. Friedberg und Gen., betreffend die Kriegsteuerungs⸗ zulagen der Beamten usw., der Ruhestandsbeamten, Hinterbliebenen usw., und der Antrag der Abgg. Eckert und Gen. auf Gewährung von Teuerungszulagen an die mittelbaren Staatsbeamten usw. zur Beratung.
Its verstärkte Staatshaushaltskommission be⸗
gt,
1) die Königliche Staztsregierung zu ersuchen, einmalige T. cuerungszulagen zu gewähren, und zwar: 18 den berbe Kereen Beamten, Volksschullehrern usw. bis zu einem Einkommen von 13 000 ℳ einen Grundbetrag von 200 ℳ und für jedes unverforgte Kind einen weiteren Steigerungsbetrag von je 20 ℳ, b. den unver⸗ Beamten usw. bis zu einem Einkommen von 6000 ℳ
8 )
2) folgende Entschließung anzunehmen: „Das Abgeordneten⸗
haus dalt die gegenwärtigen Zuwendungen ars Anleß 88 Kriegsteuerung fuär unzureichend. Das Haus erklärt sich im Interesse einer beschleunigten Hilfe für die notleidenden Be⸗ amten zunächst mit einer einmaligen Zulage einverstanden. Es tut ies jedoch in der bestimmten Erwarkung, daß spätestens vom Be⸗ ginn des nächsten Rechnungsjahres ab höhere laufende Sätze gewährt werden. Die Frage des Systeme, nach dem diese Zulagen zu gewähren sind, soll dabei offen bleiben. Das Haus beauftragt die Kommission, in die Einzelberatung dieser Fragen spätestens am 15. Februar 1918 einzutreten“; 3) die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, bei Gewährung von Teuerungszulagen und Kriegsbeihilfen an die Pensionäre neben den sonstigen Voraussetzungen das aus der Beschäftigung im vaterländischen Hilfsdienst sich ergebende Einkommen nur zu berück⸗ E1“ 89 1000 ℳ jährlich übersteigt;
) die gestellten Anträge e Beschlü ür e ledigt uae ren, 8 ge durch die gefaßten Beschlüsse für er⸗ 5) die hierzu eingelaufener Staatsr Mat al en b dininge fenen Petitionen der Staatsregierung als Berichterstatter Abg. Dr. Schröder⸗Casse bervor, alle Parteien waren sich Feter 8 19 daß 4 jeßigen Zuwendungen an die Beamten in keiner Weise genüger 1 in der Beamtenschaft die größte Not herrscht und daß nur Pise großzügige Hilfe am Platze ist. (Allgemeine Zustimmung.)
e hierfür notwendigen staatlichen Aufwendungen müssen als Kriegskosten betrachtet werden und allen anderen vorausgehen. Der Finanzmintster erklärte, daß man naturgemäß Rücksicht auf das Reich, die einzelnen Bundesstaaten, namentlich die kleineren, nehmen müsse h auch die Verhältnisse in den Gemeinden nicht außer acht 18 und er eiklärte sich bereit, entweder die laufenden Beih fen zu erhöhen oder einmalige Teuerungszulagen zu gewähren.
ei unserer Beschlußfassung mußte Rücksicht genommen werden fif v Reich und die Bundesstaaten. ie Regierung hat allein 1. F en Zuschüss⸗ Einn eg von hundert „ rage, ob mit dieser einmaligen . bö nin 1 Hemten ageholsen ist, muh let 1e . 1 . 6 ein Zweifel, da . sceinnich Bon be Sätzen e; e.e. 8 n ind die je 8 I bfgehaltzenesäneer Anc die Rüebtgen, 1A t verschließen, daß die Bezüge der Alt eine gesetzliche Regelung erhalten müssen d ni Sv der Bedürftigkeit abhängig gemacht werden 18 ö vr 68 einstimmig der Resrung daß das ecnt se mmfston eamten und Staat durch die Pensionierung nicht gelöst worden ist und der Staat darum die Pflscht hat, für die ve auch noch später zu sorgen. Die Firanzverwaltun, Ffeestt aberen, . Endeasn Die Erlasse 8 9' einige Verbesserunge er c herrschen in der Auslegung Meinungsverse ehg; aüöber 9
hebt
8
Einbuße. Im besonderen konnte ein großer versenkter Dampfer als Truppentransportschiff nach Italien erkannt werden, bei einem anderen wurde die Bestimmung nach Saloniki festgestellt. Unter den vernichteten Schiffen waren ferner die bewaffneten „Kohistan“
ihrer Pflicht nachkommen möchten. Nötigen aßnahmen vorbehalten. Die Kommission Peaol end
darüber gefaßt, aber der Wunsch und die Hoffnung bleibt
daß die Gemeinden ihre Pflicht erfüllen. (Beifall.) Hierauf nimmt der Finanzminister Hergt
dessen Rede morgen im Wortlaute dicge. en 98Gx,
(Schluß des Blattes.)
weitere Beschlr bestehen,
Nr. 11 des „Ministerialblatts für die
innere Verwaltung“, herausgegeben im Mlinister um det meisge vom 30 November 1917 hat folgenden Inhalt: Allaemeine Ver⸗ waltungssachen: Verfügnng vom 5. November 1917, betr 8 rechnung der Kriegsbesoldung auf das Zivildiensteinkommen der 89 amten; Verfügungen vom 17. und 26. Oktober 1917, hetr. Beuutt 3 von Eil⸗ und Schnellzügen bei Dienstreisen; Verfügun 8 11. September 1917, betr. laufende Kriegsbeihilfen an .- im Ruhestand und an Hinterbliebene von Beamten; Va⸗ fügung vom 5. Oktober 1917, betr. laufende Krriegote hlien an Beamte im Ruhestand und an Hinterbliebene ven 5 amten im Bereich der inneren Verwaltung. — Angelegenheiten der Kommunalverbände: Verfügung vom 19. Oklober pölr betreffend Vermeidung kommunaler Doppelbesteuerung von Atbeikan in Preußen und Olrenburg. — Soziale Fürsorge: Verfügmn vom 6. Oktober 1917, betreffend Wohnungsmangel nach dem Ke re — Heer und Flotre: Perfügung vom 11. Oktober 1917, beireffend Nichtanrechnung der Schiffsjungenausbildungszeit bei Festse ung von Aufwandeeorschaͤdigung. — Kriegswirtschaftliche und fenhne Kriegsmaßnaymen: Mitteilung vom 6. November 1917, benesfend zeubestellung des Reichskommissars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung; Mittetlung vom 8. November 1917, betreffend Bearbeitung von Fraga der Zusammenlegung und Stillegung von Betrieben; Verfügung don 12. Oktober 1917, betr. Gebührenerhebung für die Tätigkeit der Kommunalverbände bei der Kohlen verteilung; Verfügung vom b6. Ne⸗ vember 1917, betr. Sammelheizungs⸗ und Warmwasserversorgungt anlagen in Mieträumen (nebst Begründung des Entwurfs der Bundet⸗ ratsverordnung vom 2. November 1917); Verfügung vom 9. N⸗ vember 1917, betr. soziale Kriegsinvalidenfürsorge; Verfügung bon 23. Oktober 1917, betr. Zuwendungen für Veteranenbeihilfenempfänger; Verfügung vom 9. November 1917, betr Erhöhung der Familee⸗ 8-Föö afarf Hinre auf die Schat „Deutsche Krtegsfüꝛsorge“; nweis auf die Schrift „Wie erh
Kriegsbeschädigte eine Zusatzrente?“ 8 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage]
Theater.
1 Asnigliche Schanspiele. Sonnab.: Opernhaus. 276. Daun⸗ ezugsvorstellung. ienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Die Jüdin. Große Oper in fünf Akten von 8.ecgeh Text nach dem Französischen von Scribe, von Freüberr von Lichtenßem. Musikalische Leitung: Herr Generalmusitkdirektor Blech. Epiel⸗ leitung: Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel.
7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 281. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Heimat. Schauspiet in vier Atcten von Hermann Sudermann. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Pateh. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 277. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ n Freiptas,. sises eee gobe. Fer rb esveafr Vper in vier en von Giuseppe Verdi. Te des Salvatore Camerano. Anfang 7 ½ dühr. ek Schauspielhaus. Nachmittags: 164. Kartenreservesatz. Auf Allerhöchsten Befehl: Vorstellung für die tenreserae ch., ga Könige. Anfang 2 ½ Uhr. (Ueber sämtliche Plätze ist berett verfügt.) — Abends: 282. Dauerbezugsvorstellung. Dienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Könige. Em Schauspiel in drei Auf⸗ b Hans Müller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfa
Aufong
Familiennachrichten.
Verlobt: Fꝛl. Maria Sengebusch mit Hrn. Hau tmann 3. 9 Erwin Geisler (Schweidn ae öäö. Greta Areitn Schertel von Burtenbach mit Hrn. Leutnant Helmut von Oven (Wiesbaden —z. Zt. Davrs⸗Platz). — Frl. Tillt Haase mit vir⸗ Regierungsbauführer, Dipl.⸗Ing. Kurt Weber (Göln⸗Braunzfeld- Berlin⸗Sieglitz). — Frl. Else Hammelrath mit Hin. Hant⸗ Herwarth ven Bittenfeld (Düsseldorf— z. Zt. Senne⸗ Geboren: Ein Sohn: Hrn. Herm⸗ Schoͤabof 8 Sögrge hn: Hrn. Hermann bos Rußdorf⸗Sch estorben: Hr. Generalmajor z. D. Arthur Stern u. Walter van Monbary (Magdeburg). — Hr. Major a. D. Haus⸗Pustav bon b“”“
88
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottendr Verantwortlich für den Ange⸗ enteil: Der Vorsteher der Geschäftostele xechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berltn. Drück der Nordwertsens Buchdruckerei und Verlagsaustall ——Berlin, Wilhelmstraße 22, —
Fünf Beilagen
— —
*) Ohne Gewähr.
leinschließlich Warenzeichenbeilage Nr.
Das Haus setzt die Beratung der Stdatshaushaltskommission über die Koh⸗ lenversorgung und der dazu gestellten Abänderungs⸗
träge fort. 8 8 88 190. V ogelsang (Zentr.): Die Frage der Kohlenversorgung zt eine doppelte Frage, eine Produktionsfrage und eine Transport⸗ nge. Die Produktionsfrage ist wesentlich eine Arbeiterfrage. Der Fandelsminister hat in der Kommission die Arbeitsfreudigkeit der Bergarbeiter rühmlich anerkannt. Es dient zur Versöhnung der Massen, wenn die Arbeiterfrage so wohlwollend besprochen und gelöst wird. Die Bergarbeiter haben besonders schwer im Kriege zu ent⸗ dohren und zu erdulden. Es ist eine falsche Meinung, daß die Berg⸗ arbeiter nicht zur Fahne einberufen sind, sondern nur zum Heimatheer * Vom christlichen Bergarbeiter⸗Verein stehen noch 20 000 Fahnen, 4000 sind gefallen. Zu Hunderttausenden sind die Bergarbeiter zu den Fahnen geeilt. Alle Offiziere sind der Meinung, deß der Bergarbeiter der brauchbarste Soldat ist; sie sagen, diese Kerle holen uns den Teufel aus der Hölle. Ebenso tun die Berg⸗ arbeiter in der Heimat bei der Arbeit ihre Pflicht. Die Familien der Bergarbeiter haben das ganze Elend des Krieges zu ertragen; von manchen Familien sind vier, fünf Söhne gefallen. Die Not des Waterlandes hat es auch mit sich gebracht, daß alle Sicherheitsmaß⸗ regeln in den Gruben ausgeschaltet sind. Aber trotzdem und trotz aller Ernährungsschwierigkeiten halten die Bergarbeiter die Förderung aufrecht, damit das Vaterland nicht zusammenbricht. Die Berg⸗ arbeiter haben im Kriege keineswegs Minderleistungen, sondern sogar erböhte Leistungen vollbracht, wie die gestiegene Zahl der verfahrenen Schichten beweist; nur der Effekt der Arbeitsleistung ist gesunken. Ter beste Teil der Bergarbeiter steht nämlich unter den Fahnen, und sind bedeutend mehr jugendliche und weibliche Arbeiter im Berg⸗ iu beschäftigt. Die Bergarbeiter erdulden alles für das Vaterhand, as erduldet werden muß, aber sie wollen, daß die Leiden des Krieges sschmäßig von dem ganzen Volk getragen werden und⸗ daß die Be⸗ förden alles tun, um ihnen das schwere Leben zu erleichtern. Einzelne Acbeitsniederlegungen haben stattgefunden, aber noch nicht zehn Prozent der preußischen Bergarbeiter haben sich daran beteiligt. Es waten nicht Streiks im gewöhnlichen Sinne, sondern nur Arbeits⸗ viederlegungen wegen der übergroßen Ernährungsschwierigkeiten. Wir haben im Ruhrbezirk sechs bis acht Wochen lang keine Kartoffeln gehabt, und auch Brot hat gefehlt. Wie sollen die Bergarbeiter da orbeiten. Im Ruhrgebiet ist die Verteilung der Lebensmittel gan unregelmäßig gewesen. Manche Zechenverwaltungen haben ihren Arbeitern Lebensmittel zugeführt, andere konnten es nicht, und daraus Ueber die Kriegswucherlöhne der Berg⸗ Ein hoher Geistlicher
gehören.
unter den
es
-1 w 9 1
entstranden viele Reibungen. acbeiter bestehen die sonderbarsten Ansichten. bat sogar ein Buch darüber geschrieben. Nichts bei den Arbeitern wirken als diese Behauptung. Der Durchschnitts⸗ lohn der bestbezahlten Klasse, der bei Kriegsausbruch sechs Mark Knug, beträgt jetzt angeblich zwölf Mark; wir bestreiten die Richtig⸗ keit disser Angabe ganz entschieden, aber träfe sie zu, so steht doch auh fest, daß der Geldwert auf unter ein Drittel gesunken ist. Zu⸗ glech protestiere ich dagagen, daß die befremdliche Lohnberechnungs⸗ mehode, die die über einen kleinen Besitz verfügenden Arbeiter im Lohn kürzer hält, jetzt im Kriege immer noch beibehalten wird. Im Seegerlande äst die Gefahr, daß über 20 000 Bergleute jetzt im Kriege die Arbeit niederlegen, noch nicht vorüber, und Schuld davan würden tie Behörden und die Unternehmer sein. Die Arbeiter haben Lohn⸗ erhböhung gefordert, wail sie mit den alten Löhnen nicht mehr aus⸗ kommen können; die Unternehmer forderten Preiserhöhung, die lehnte das Kriegsamt ab. In diesen Zwiespalt werden die Arbeiter ein⸗ geklemmt. Eine solcke Situgtion für sie herbeizuführen, ist geradezu frevelhaft. Nun haben die Arbeiter cine Vermittlung herbeigeführt, die Preiserhöhung ist erfolgt; ob sie zu einer Lohnerhöhung führen wir, weiß ich noch heute nicht. Kommt es zu einer Lohnbewegung im Siegerland, so wissen S ß ni
aann aufrei
Sie nun, daß nicht die Arbeiterschaft sie heraufbeschworen hat. Auch über die Scheingedinge, die unter Um⸗ ständen zu direktem Betruge gegen die Arbeiter führen, haben diese bitterste Klage zu führen. Dem Vorredner danke ich für seine Er⸗ klärung, daß die Bergarbeiter besser ernährt werden müssen. Die Ernährung der Bergarbeiter langt nicht zu, es muß hier mehr geschehen. Es gibt nur 6 7½ Pfund Brot die Woche; das halbe Pfund, das bei Ueberschichten und Nebenschichten darüber hinaus gewährt werden soll, wird im Ruhrgebiet sehr oft nicht geliefert, wenn diese Schichten an Sonn⸗ und Peerlagen verfahren werden. Gegen so aufreizende Zustände muß sich das gesunde Empfinden der Bergarbeiter aufbäumen. Ebenso wenig können die Bergarbeiter mit 7 Pfund Kar⸗ offeln wöchentlich auskommen. Seit Monaten sind sie in der Haupt⸗ sache auf Brot und Kartoffeln angewiesen, da reichen 7 Pfund unmög⸗ lich hin. Wenn ein Bureaukrat von höchster Stelle dem gegenüber immer wieder dieselbe Litanei wiederholt, daß auf Grund der Ernte nicht mehr gegeben werden könne, so wird im Januar für den Berg⸗ mann die Situation so stehen: Hund, friß oder stirb! In dem Er⸗ nährungsausschuß für den Regierungsbezirk Düsseldorf hat man be⸗ kanntgegeben, daß auch bei den Konsumenten, die Kartoffeln eingekellert haben, Reviston abgehalten werden solle, um dort, wo über die Ration dinaus verbraucht worden ist, die Kartoffeln wegzuholen, der Kommune zurückzugeben und die Leute zu zwingen, sich täglich ihre Rationen zu Füög. Damit reizen Sie das Volk einfach zum Widerstand gegen die Pehörden auf. (Hört, hört!) Bringen Sie das arme Volk nicht zum Aeußersten! Stellen Sie statt dessen weitère Kartoffelreserven bereit, es ist die einzige Art, um Unheil zu verhüten. Die Bergarbeiterschaft bedauert tief den Wechsel im Kriegsernährungsamt. Das Vertrauen Rr breiten Volksmassen in den früheren Präsidenten war ihr einzigster Rettungsanker; dieses Vertrauen auf den Nachfolger zu übertragen, 1ng bisher nicht die geringste Veranlassung vor. Das Volk schenkt der vefitkeilung vom Regierungstisch, daß es nicht möglich wäre, die Kar⸗ offelration zu erhöhen, keinen Glauben. Auch vor der Entziehung
der Pputatkoble, wie sie unter fadenscheinigen Vorwänden gegenüber Zusa hergmann geplant ist, warne ich dringend; es könnte das nur zum fal nneehe der Arbeitskraft und Arbeitsfreudigkeit der Bergarbeiter at e ihnen den Geduldsfaden zerreißen. Auch für ausreichende ist nietee nehl für die Bergarbeiter muß gesorgt werden. Carbid 1ge sur erlangen, Petroleum ist sehr knapp, die Gasverordnung ehl webf et und widersinnig wie möglich. Ebenso mangelhaft Hhe mit den Arbeiterwohnungen für den Bergbau. Fälle von plötz⸗ 8 dr Kündigung sind selbst auf fiskalischen Zechen erfolgt. Der Schlicertrag darf nicht zur Lohndrückerei ausgenutzt werden.ü Die sibenicktungsausschüsse fungieren pielfach unbefriedigend, weil die vor⸗ “ dem Arbeitsverhältnis nicht das genügende Verständ⸗ —eegenbringen. In Aachen nimmt der Vorsitzende, Oberst und
S 2) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
im großen und ganzen als eine gute zeichnen. (Zustimmung.) Dies gilt und von einer großen Anzahl nachgeordneter Behörden. Zu ist, daß egi s der Gewerkschaftssekretäre wochenlang nicht beantwortet hat. hört!) s um Beruhigung unter den Arbeitern zu schaffen.
bekleidung und für billige Schuhe der Bergleute sorgt. Heute n. Arbeitsanzüge zum Vorzugspreise von 56 ℳ abgegeben, die früher
fast die Hälfte der Arbeiterkinder kein Hemd mehr anhatte. hört!) Vollinhaltlich stimmen meine Freunde resolution zu, die Unternehmern, allen Dingen den Arbeitern und die Anerkennung des Vaterlandes ausspricht. durch bessere Ernährung und ein weiteres Entgegenkommen. im Zentrum.)
Abg. Dr. Frentzel (fortschr. Volksp.): Unsere Kohlenve sorgung ist eigentlich eine Kohlennot. C 1
Beziehung Schönfärberei zu treiben. Stube sind stärkere Argumente tuation günstiger darzustellen. vertragen, das hat es im Kriege bewiesen.
durch die Schwierigkeiten des Transports.
im Fluß, und es ist zu befürchten, und Monate vor ernsten Störungen nicht bewahrt werden.
einer ausreichenden Versorgung weit entfernt. Die Verbraucher müssen gewisse Reserven haben, die Kommunalve bände die Möglichkeit erhalten, einen Versorgungsplan aufzustelle Förderung, Beförderung, Bedarf und Verteilung müssen si Gleichgewicht halten. f Dasselbe gilt von den Belegschaften. haben sie ungefähr denselben Stand erreicht, freilich ist eine große Anzahl von Gefangenen, 1 und jüngsten Arbeitern beschäftigt. Die Leistung pro Kopf ist Darauf haben die Ernährungsverhältnisse
—
gegangen. 1 1 ebenso die veränderten Arbeitsmethoden. Da
die große Anzahl der verfahrenen Schichten. n 1 hat nachgewiesen, daß die jetzige Förderung nur wenig. zurückblei Ausblick auf die Entwicklung unserer Industrie nach Das mögen sich diejenigen Völker gesagt sein lassen, die schaft mit England teuer bezahlen müssen. unsere Arbeiter schließen wir uns freudig an.
in diesem Dank eine Belohnung und einen Ansporn s fahren. Dank gebührt aber auch den Besitzern aller Behörden und dem Ministerium. Die Behörden mehr in die Seele der Arbeiter vertiefen und auch Ernährung sorgen. einstellungen am besten vermieden werden. hingewiesen worden, daß es si
länglicher Ernaährung. Die obersten Behörden,
u tragen. Die Unterinstanzen sehlen. . ß beantwortest, weil und man glaubte, Jetzt ist jede Anfrage
Organisation auffassen zu
einer so ernst
nuv von
sie nicht
sie
meiden, daß Hetzapostel das Hef
männische Verein es abgelehnt hat, beiterausschüssen zu verhandeln, und gegen keinen Widerspruch erhob.
litärbehörden kam man zu einem befriedigenden
gend, aber man muß die Bergarbeiter auch Frnährungsverhältnisse in guter Stimmung erhalten. derung dagegen ergibt ein viel ungünstigeres Bild. Beförderung stehen in einem unheilvollen ander; es ist eine Art Schaukel: wenn keine Beförderungsmittel da, mußte beseitigt werden, und es ist auch den, daß für die geförderten Mengen die ist. Die Transportschwierigkeiten liegen einmal darin,
Kohlen da sind,
beanspruchen; dazu kommt die Ausschaltung des Seeverke
der Ostsee und Nordsee, die der Eisenbahn ganz neue
es dauerte lange, die geleerten
bekommen. Der Ladeverkehr auf den Werken gestaltete sich schwier
ken die Reservemannschaften, um die vielen beladen zu können. In der Kanal befriedigt, dagegen der b Ganz schlecht waren 1915 und 1917 Ode d weiser Voraussicht hätte man mehr leisten können. 1916 war ein guter Wasserstand, aber e ar nd S Seh Hätte man rechtzeitig die Binnenschiffahrt auf die Höhe bracht, so hätte man
Oder und Spree.
im vorigen Jahre Kohlenres
wie viel uns dieses Werk geleistet haben würde. (Sehr richtig! lin Welleicht wäre der großte Teil aller Nöte weggeräumt, wenn d Wasserstraße bestände. Die Herren,
sollten erkennen, daß es 1 der augenblicklichen Wirtschaft anzusehen. die Ewigkeit geschaffen, um die zu beseitigen. Der Mittellandkanal hätte uns Lebensmitteln versorgen, können. materials kommt auch in Frage, 100 000 neue Wacen cingestellt worden, eine sehr stattliche
Weiter leidet der Transport unter dem Personalmangel.
—d
Solche Werke sind
mit Kohlen
taatssekretäre.
können die geschulten Arbeiter nicht vollkommen ersetzen.
Um
besonders vom Handelsministerium adeln der Regierungsprasident von Arnsberg Eingaben und Briefe Behörden und Gewerkschaften müssen doch zusammenarbeiten, ff Endlich könnte die Regierung zur Arbeitsfreudigkeit der Bergarbeiter dadurch beitragen, sie im Verein mit der Armeeverwaltung für eine billige Berufs
Heute werde
52
bis 7 ℳ kosteten, Schuhe von schauderhafter Qualität zu 45 und 50 ℳ und darüber. In einer Volksschule stellte die Lehrerin⸗ fest, daß (Hör der Kommissions⸗ Beamten und Angestellten und vor Arbeiterinnen den warmen Dank und Möge der heutige Tag der Ausgangspunkt dafür sein, daß dieser Dank auch bestätigt wird (Beifall
192 Es wäre verfehlt, in dieser Ein kalter Ofen und eine kalte als die schönsten Versuche, die Si⸗ Das Volk kann die volle Wahrheit Das starke Mißverhält⸗ nis zwischen Bedarf und Beschaffungsmöglichkeit wird noch verschärft 1 Allerdings sind die Dinge daß wir für die nächsten Wochen
Hoffent⸗ lich tritt keine Verschlechterung ein, augenblicklich aber sind wir von f (Zustimmung links.)
sich das Die Förderung ist verhältnismaßig günstig. Im Herbste dieses Jahres wie vor dem Kriege; Frauen und ältesten zurück⸗ eingewirkt, aber die Arbeitslust der Arbeiter sich vermindert habe, ist grundfalsch. Das beweist schon Der Handelsminister
hinter der Friedensförderung. Das bietet einen sehr hoffnungsvollen
dem Kriege. ihre Freund⸗ Dem warmen Dank für Die Arbeiter werden eohen, so fortzu⸗ Bergwerke, den sollten sich noch für eine bessere Dadurch können Mißstimmungen und Arbeits⸗ Mit Recht ist darauf ch eigentlich nicht um Arbeitseinstel⸗ lungen handelte, sondern um freiwillige Feierschichten infolge unzu⸗ s insbesondere der Oberberghauptmann, haben sich bemüht, den Erschwernissen Rechnung lassen es aber an Entgegenkommen Im Saarrevier ließ man eine Beschwerde drei Wochen un⸗ ausging müssen. als eine ernste anzusehen, und man sollte gerade mit den Organisationen sich ins Einvernehmen setzen, um zu ver⸗ v t in die Hand bekommen. In Ober⸗ schlesien ist man nicht richtig verfahren, indem der Berg⸗ und Hütten⸗ ü mit den Organisationen und Ar⸗ der Vertreter des Fiskus da⸗ Erst unter Mitwirkung der Mi⸗ Abschluß. Dank der treuen Arbeit der Bergarbeiter ist das Bild der Förderung befriedi⸗ durch Verbesserung der Die Beför⸗ Förderung und Wechselverhältnis zuein⸗ 1 sind und umgekehrt. Dieses Schaukelsystem inzwischen dafür gesorgt wor⸗ Beförderungsmöglichkeit da daß die An⸗ forderungen der Heeresverwaltung die Eisenbahnen Sn
)rs zwischen Aufgaben stellte. Ferner mußten viele Transporte, namentlich im Westen, lange liegen; Wagen dort wieder beladen zurückzu⸗
aber der Vorwurf der Eisenbahnbehörde gegen die Verfrachter ist nur zum Teil richtig, denn die Eisenbahn stellte die Wagen nicht so regel⸗ mäßig wie früher, sondern stoßweise, und dann fehlten auf den Wer⸗ Wagen mit einem Mal Binnenschiffahrt hat der Rhein⸗Herne⸗ Umschhag Duisbura⸗Ruhrort versagt. Aber mit Im Sommer aber es fehlte an Kähnen und Schlepp⸗
erven anlegen können. Leider haben wir noch nicht den Mittellandkanal; heute ist ersichtlich,
ie , die dieses Werk verhinderten, falsch war, eine solcke Frage vom Standpunkt
jie von der Natur gegebenen Widerstände
Der Verschleiß des Eisenbahn⸗ aber es sind doch im Kriege über Leistung. Die Frauen
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Verteilung an Verbraucher durch den Handel und seine Organisa⸗ tionen vornehmen läßt. Die staatliche Bewirtschaftung hat aber viel zu spät eingesetzt. Wäre der Kohlenkommissar schon 1916 eingesetzt worden, so hätte er seine Maßnahmen auf breiterer Basis treffen können; heute hat er nur immer die dringendste Lücke zuzustopfen. Dann hätte sich auch über die Bedarfsmenge des Hausbrandes eine zuverlässige Statistik aufstellen lassen. Im Ausschusse des Reichs⸗ tages hat der Kommissar den Hausbrandbedarf auf 2,8 Millionen Tonnen berechnet, in unserem Ausschuß gab er eine viel geringere Summe an. Man hat den Fabrikbedarf an Kohlen weit über die Grenzen der Möglichkeit hinauswachsen lassen. Die Kohlenlieferung an die neuen für Kriegslieferung arbeitenden Fabriken ist ja einge⸗ schränkt worden; das hätte aber mit Rücksicht auf die Kohlenversor⸗ gung noch im weiteren Umfange geschehen müssen. Was haben denn die neuen Fabriken und die erweiterten Unternehmungen für einen Zweck, wenn sie nachher nicht mit Kohlen beliefert werden können, wenn ihre Kapazität nicht ausgenutzt werden kann? Heute macher sich die Rüstungs⸗ und die Ernährungsindustrie Konkurrenz und nehmen sich gegenseitig die Kohlen weg. Man hätte eventuell für die Vermehrung der Belegschaft sopgen müssen, und die Heeresverwal tung wäre sicher auch dazu bereit gewesen; unsere Front wäre nich zusammengebrochen, auch wenn noch einige tausend Bergleute in die Gruben geschickt worden wären. Ob der jetzt aufgestellte Verteilungs⸗ plan sich durchführen lassen wird, ist mir zweifelhaft. Die Stillegun der Betriebe sollte auch weniger forciert werden. Diese Maßrege stellt eine schwere volkswirtschaftliche Belastung dar, die hauptsächlich die mittleren und kleineren Betriebe trifft; bei diesen handelt es sich auch nicht um eine vorübergehende Maßregel, sondern vielfach um ein dauernde Zerstörung. Wir dürfen hier nicht Raubbau mit dem nationalen Besitz treiben; wir führen doch den Krieg um des Friedens willen, — r
ren und kleineren Betriebe gehen Stimmungen und Gerüchte um, als ob man gegen sie mit Vorbedacht am härtesten vorgehe, daß die Kriegs wirtschaft nur dahin führe, die Reichen noch reicher, die Armen no ärmer zu machen. Ich glaube das nicht, bitte aber alle Behörden, alles zu tun, um die Betroffenen zu überzeugen, daß eine solche Tendenz nicht vorliegt. In der Kommission kam ein krasser Fall zur Sprache wo der militärische Vertreter einer Behörde einem Handwerksmeister erklärt hatte, er könne ihm keine Arbeit geben, die Handwerksmeister seien doch nur zu stolz, um als einfache Arbeiter tätig zu sein. Ist in diesem Falle Remedur eingetreten? Wenn ein Angehöriger des Mittelstandes so etwas zu hören bekommt, muß das doch sehr böses Blut machen. Es muß schließlich nochmals betont werden, daß wir zu einer besseren Kohlenversorgung kommen können, wenn alles ge⸗ schieht, um bei den Bergarbeitern den Arbeitswillen aufrecht zu erhalten.
Minister für Handel und Gewerbe Dr. Syd ow:
Meine Herren! Der Herr Vorredner hat an die Spitze seiner Erörterung die Bemerkung gestellt, daß es sich bei dem Problem der Kohlenversorgung um Fragen der Förderung, der Beförderung, des Bedarfs und der Verteilung handle. Ich kann das als erschöpfend anerkennen, muß mich aber, wenn ich auf die Bemerkungen der drei Herren, welche vor mir gesprochen haben, eingehe, auf den ersten dieser vier Abschnitte, auf die Frage der Förderung der Kohlen, be schränken. Das andere fällt mehr in das Gebiet des Herrn Reichs⸗ kommissars für die Kohlenverteilung, der, soweit es ihm nöti scheinen wird, vermutlich selbst Antwort geben wird.
Was die Frage der Kohlenförderung und ihrer Steigerung be trifft, so ist sie, wie der Herr Vorredner vorgetragen hat, sehr ein gehend in der Kommission erörtert worden. Gegen den Bestand, den 88 B 2 8 8 8 ich damals im Oktober darzulegen die Ehre hatte, hat sich nichts Wesentliches geändert. Zusammenfassend möchte ich folgendes sagen: Nachdem unsere Friedensförderung in den ersten Kriegsmonaten unter dem Eindruck der unerwartet hereingebrochenen Kriegsereignisse stark zurückgegangen und die Belegschaften durch Einberufungen zur Fahne erheblich geschwächt worden waren, hat sich vom Frühjahr 1915 ab die Förderung allmählich wieder gehoben. Dazu haben hauptsãchlich Vermehrung des Belegschaftsbestandes durch Einstellung von Frauen und Mädchen und von Arbeitern, die früher nicht im Bergbau tätig waren, auch von ausländischen Arbeitern, und in letzter Linie, be⸗ sonders in diesem Jahre, Freigabe von Mannschaften aus der Front beigetragen. Das Ergebnis ist, daß wir mit unserer Steinkohlen⸗ förderung der Friedensförderung ziemlich nahe gekommen sind, mit der Braunkohlenförderung sie überschritten haben. Rechnet man beides zusammen, so ist zwar die Formel nicht ganz richtig, die der Herr Vorredner angewendet hat, daß wir nämlich wieder auf die Höhe unserer Friedensförderung gelangt sind, sondern es ist ein wenig anders, nämlich so: wenn wir die Ersparnis an Ausfuhr — wir hatten früher eine sehr starke Ausfuhr — in Betracht ziehen, so kommen wir dazu, daß uns gegenwärtig ein gleiches Quantum Kohle ungefähr zur Verfügung steht, wie wir es vor dem Kriege für das Inland hatten. Das klänge sehr schön, wenn nicht der Bedarf so er⸗ heblich gestiegen wäre, einmal bei den Eisenbahnen, dann aber haupt⸗ sächlich bei der unmittelbar für den Krieg arbeitenden Industrie. In diesem Mißverhältnis des zur Verfügung stehenden QOuantums und des gesteigerten Bedarfs liegt der Fehlbetrag. Seit dem August dieses Jahres, über den ich in der Kommission nur sprechen konnte, haben sich die Förderungsverhältnisse bei uns nicht wesentlich ver⸗ ändert. Es konnten nicht alle Monate so gut abschließen wie der August, weil dieser Monat August mehr Arbeitstage hatte. Aber es ist im allgemeinen das Quantum, das auf den Arbeitstag gefördert wird, ziemlich dasselbe geblieben; ein wenig hat es sich zwar ver⸗ mindert, wie ich annehme, unter der Rückwirkung, die immer der Wagenmangel auch auf die Kohlenförderung auszuüben pflegt. Augen⸗ blicklich liegt, wie bekannt, die Hauptschwierigkeit in dem Abfahren von der Zeche. Es haben sich sehr erhebliche Mengen Kohle auf den Halden aufgesammelt. Es sind augenblicklich Steinkohle und Braun⸗
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kohle zusammen, aber überwiegend Steinkohle, etwa 3 ½ Millionen
das darf nicht vergessen werden. In den Kreisen der mittle-
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