1917 / 301 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Dec 1917 18:00:01 GMT) scan diff

„Auf Grund des § 1 der Bekanrtmachung vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) wird der Händlerin, unverehelichten Klara Feige in Reibnitz hiesigen Kreises der Handel mit Butter, Quark, Käfe, Eier, Grünzeug und Geflügel untersagt. Die durch dieses Verfabren verurlachten baren Auslagen, ins⸗

besondere die Kosten der Bekanntmachung, fallen der davon Be⸗ troffenen zur Laft. Hirschberg, den 17. Dezember 1917.

Der Landrat. von Bitter.

Bekanntmachung.

Anuf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 30. September 1915 (RGBI S. 603) habe ich der Frau Müller Petersen in Krokan den Weiter⸗ betrieb ihrer Mühle und den Handel mit Mühlen⸗ t.. 8 eee eee Nng auf diesen Gewerbe⸗ etrieb untersagt. Die Kosten dieser Bekanntmachung fallen der Frau Petersen zur Last. 88 Plön, den 17. Dezember 1917.

Der Königliche Landrat. Kiepert.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlä’siger Personen vom Handel vom 30. September 1915 (RGBl. S. 603) habe ich der Firma Schäfers Erben, Mühle in Fabren, den Weiterbetrieb ihrer Mühle und den Handel mit Mühlen⸗ Psn dnn mwegen ““ in berxug auf diesen Gewerbe⸗ betrieb untersagt. Die Kosten dieser Bekanntmachung fall Schaͤfers Erben zur Last. W

Plön, den 17. Dezember 1917.

Der Königliche Landrat. Kiepert.

Prenutßen. Berlin, 20. Dezember 1917.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen, die vereinigten Ausschüsse sür Rechnungswesen und für Handel und Verkehr sowie die vereiniaten Ausschüsse für Handel

nd Verkehr und für Justizwesen Sitzungen.

8 Oesterreich⸗Ungarn. Das österreichische Abgeordneten haus setzte gestern die Verhandlung der dringlichen Anfragen, betreffend die Friedensverhandlungen, fort.

Laut Bericht des „Wolff chen Telegrophenbüros“ gab der Minister⸗ präsident Dr. Ritter von Seidler im Einvernehmen mit dem Minister des Aeußern eine Erklärung ab, worin er gegenüber der

nregung des Tschechen Stanek, der zufolge dem Minister des Arußern zu den Friedensverhandlungen ein aus den verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs zusammengesetzter Beirat eigegeben neiden solle, festttellt, daß nach den verfassungsrechtlichen Ein⸗ ichtungen die Vertrerung bet den Friedensverhandlungen dem Minister es Aeuwßern obliege, der im Rahmen seiner Verantwortlichkeit und m Einvernehmen mit den verantwortlichen Ministerpräsidenten etder Staaten der Monarchie diese Verhandlungen zu führen abe. Es würde dem Geiste der Verfassung aller konstitutionellen Staaten wderprechen, wenn die Regterung bei Führung dieser Ver⸗ handlungen durch so che Beiräte kontrolliert würde. Dieser An⸗ regung könne somit nicht näber getreten werden. Selbstverständ⸗ lich sei jedoch, daß etwa abgeschlossene ioternationale Abmachungen, insoweit sie nach der Verfassung der Genehmigung durch die ge⸗ setzgebenden perschaften bedürften, diesen zeitgerecht vorgelegt werden mwürder. Bei den Friedensverhandlungen würden selbst⸗ redend auch die wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland eine Rogelung erfahren. Die bevollmächtigten Vertreter Oesterreich⸗Ungarns würden bemüht sein, solche Abmachungen zu erziesen, die den wirtschaftlichen Bedürfnissen Oesterz eich⸗Ungarns voll und garz gerecht werden. Die Befüsch ung einer U bervorteilung durch andere Mittelmächte liege selbstvernänd⸗ lich außerhalb des Kreises aller Erwägungen. (Lebhafte Zustimmung links. Beifall.) In Beantwortung der Anfrage des Sozialdemokraten Dr. Adler verwies der Miyzisterpräsident auf den Bericht des Ministers des Aeußern, daß die Regierung im Sinne der früheren E klärungen bei den Friedensverhandlungen mit Rußland von dem Grundsotze auegehen werde, daß sie einen Frieden ohne territoriale und wirtschaftliche Vergewaltigungen mit Rußland zu schließen wünsche. Hinsichilich der Grundsätze, nach welchen der Friede mit den übrigen feind ichen Stzaten geschlossen werden solle, erklärte der Minister des Aeußeren, daß das Streben der österreichisch⸗ungarischen Regierung darauf gerichtet sei, auf der gedachten Grundlage einen allgemeinen Frieden zu schließen, daß er aber nicht in der Lage sei, gegen⸗ über solchen Frinden, die auch weiterhin auf der Fortsetzung des Krieges bebarren sollten, diese selbstlosen Kriegsziele für alle Zukunft einsestig festzulegen. (Lebhafter Beifall und Hände⸗ klatschn) Die Absicht der österreichisch⸗ungarischen Regieruna, mit allen Gegnern zu einem derarrigen selbstlosen Frieden zu gelangen, sei dem ganzen Auslande und daber auch den Reaterungen aller feindlichen Staaten vollauf hekannt. Mit Rücksicht auf die seit den letzten Erklärungen des Ministers des Aeußern verstrichene kurze Frist sowie darauf, daß die Lage inzwischen eine wesentliche Ver⸗ änderung erfahren habe, liege kein Anlaß vor, im jetzigen Augenblicke mit neuen Friedensvorschlägen an die Gegner heranzutreten. (Leb⸗ hafter Beifall und Pändeklatschen.)

Die Abgg. G. Wolf und Langenham bekämpfsten im weiteren Verlauf der Verhandlungen die sozialdemokratischen und tschechisch⸗ ukroinischen Forderungen, wobei sie schärfstens das Nerhalten der Tschechen während des Krieges kri isi rten. Der Christlich⸗Soziale Hauser betonte die Uebereinstimmung der Deutschen mit dem Programm Cernins. Der Xscheche Klofac sprach der Diplomatie, die den Welrkrieg nicht verbinderte, die Fähiakeit ab, die Friedens⸗ verhandlungen zu führen. De⸗ Abg. Seitz sagte, die Erklärung des Ministerpräsidenten, daß die Regierung bereit sei, Frieden mit Ruß⸗ land auf der Grundlage ohne Annexionen und Enrschädigungen zu schließen, könne vollauf genügen. Mit dem zweiten Teil der Antwort sei er nicht einverstanden. .

Das Abgeordnetenhaus beendete die Verhandlungen über die driaglichen Anfragen und nahm sodann den Bericht der Quotendeputation zur Kenntnis, mwonach die bisherige Quote für die Beitragsleistung Oesterreichs und Ungarns für ein Jahr verlängert wird.

Der von beiden Häusern eingesetzte Ausschuß zur Beratung der Kriegssteuervorlagen hat sich über die

Korytowski und Steinwender sowie ein Zusatzantrag des Fürsten Friedrich Lobkowitz angenommen. Danach wurden zwei Drittel von der allgemeinen Skala für Einzelpersonen als Grundlage für die Steuern der Gesellschaft genommen und zu dieser Summe ein prozentueller Ertragszuschlag eingehoben. Dieser Zu⸗ schlag beginnt mit 3 vH je nach der Ertragsfähin keit und geht bis 60 vH des Steuersatzes. Der Zusatzantrag Lobkowitz besaat, daß die für Gesellschaften vorgeschlagene Steuer die Steuer für Elnzelpersonen in keinem Falle übersteigen darf. Der Obmann stellte fest, daß sämtliche zwischen beiden Häusern strittigen Fragen erledigt sind. Die beiden Obmänner werden nunmehr den Bericht an die beiden Häuser erstatten. Der Rückwirkung des Gesetzes auf das Jahr 1916 wurde mit 26 gegen 2 Stimmen zugestimmt. Der Antrag Steinwender wurde mit 24 gegen 5 Stimmen und der Zusatzantrag Lobkowitz mit 17 gegen 12 Stimmen angenommen.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhaus richtete ein Abgeordneter an Staatssekreätäar für auswärtige Angelegenheiten die An⸗ frage, ob er einen Vorschlag an die verbündeten Re⸗ gierungen vorbereitet habe, jeglichen Handels⸗ und Schiffahrtsverkehr mit den Mittelmäch⸗ ten solange vollkommen auszuschließen, bis diese alle von ihnen während des Krieges besetzten Gebiete ge⸗ räumt, vollständige Wiedergutmachung für alle ihre Verbrechen gegen die zivilisierten Gemeinschaften zu Lande und zur See geleistet und die Vorschläge der Verbündeten angerommen haben hinsichtlich des Selbstbestimmungsrechtes der Nationali⸗ täten, der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und der Rüstungseinschränkungen nach dem Kriege. Sir Robert Cecil antwortete, wie das „Reutersche Büro“ meldet, das Haus werde nicht von ihm erwarten, daß er mehr sage, als daß der Vorschlag in sorgsame Erwägung gezogen werden würde.

Im Oberhause wurde die zweite Lesung des Wahl⸗ änderungsgesetzes angenommen.

Frankreich.

In der Abgeordnetenkammer erklärte der Verpflegungs⸗ minister Boret in der Schlußrede der mehrtägigen Beratung über die Verpflegungsfragen laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ u. a.:

Er müsse dem Parlament und dem Lande den ganzen Ernst der Lage und die unumgänglich: Notwendigkeit von Lebensmittelein⸗ schränkungen darlegen. Die Brotkarte werde als ultima ratio für den Fall eingeführt, daß sich die Verbraucher nicht schon frerwtllig. eingeschränkt hätten. Von den 52 Millionen Doppelzentnern Brot⸗ getreide, die Frankreich vom 1. September 1917 bis 31. August 1918 brauche, fehlten 36 Milltonen Doppelzentner, die aus den Ver⸗ einigten Staaten und Argentinien, wo die Preise bedeutend böher seien, berbeigeschafft werden müssen. Die Verfrachtungs⸗ schwier igkeiten seien ungeheuer. Er habe die allergrößten Besorgnisse für die kommenden Tage. Die 4 800 000 Doppelzentner, die man monatlich benöt g“, könne man nicht einfütren. Der Schiffsraum sei rölltg ungenügend. U⸗brigens erhalte Fronkreich nur unter der Bedingung, daß es sich rationiere, Schiffe von England und den Veremigten Staaten. Selhst die Armeevorräte seien unge⸗ nügend. Seine erste Pflicht sei, diese Vorräte zu ergänzen. Für oie Zwirbevölkerung verfüne er nur über eine Reserve von 607 000 Doppelzentnern Getreide und Mehl, was dem Verbrauch dreier Tage gleichkomme. Bezüglich des Hafers sei die Lage nicht weniger beunzuhigend. Man müsse dis wegen die Zhl der Armeepferde herabsetzen. Die Zuckerration werde im nächnen Moöonat tetlweise rduch Sacharin ersetzt werden. Auch der Benzinverbrauch müsse weiter eingeschränkt werden. Für Kartoffeln beabsichtige er gleichsalls einschränkende Maßnahmen. Er müsse die schärfften Einsch änkungsmaßnahmen selbst auf Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen, ergreifen. Bezüglich des Brotes sei die Loge in anderen Ländern noch vtel schwtertger. Sie sei in Italien eine Zeft lang so kritisch gewesen, daß die französische Regierung der taltentschen Getreide habe abgeben müssen. Sein größtes Bemühen sei die Lösung der Frage der landwirischaft ichen Erzeugung. Es sei von besonderer Wichtigkeit, die Düngerherstellung zu vergroßern. Boret schoß, er werde alles wn, damit Frankreich die beklemmenden Stunden, die es durchgemocht babe, nicht noch einmal erleben müsse. Die Kammer nahm hierauf einstimmig die Vertrauens⸗ tagesordnung an.

Der Untersuchungsausschuß in Sachen Caillaux hat der „Agence Havas“ zufolge mit sieben Stimmen bei vier Stimmenthaltungen den Inhalt des Antrags des Berichterstatters Paisant angenommen, der dahin geht, die parlamentarische Immunität für Caillaux und Loustalot aufzuheben. Der Aus⸗ schuß wird in der Kammer eine öffentliche Erörterung der Angelegenheit für Sonnabend fordern

„Die St. Petersburger Telegraphenagentur veröffentlicht folgende Erklärung des Rates der Volkskommissare: Im Juteresse der Einheit und Brüderlichkett der im Kampfe für den Soziolismus bedrückten und ausgebeuteten Massen der Arbeiter und angesichte der Anerkennung dieser Grundsätze durch viele Ent⸗ schließungen der revoluttonären Vertretungen der Demokratite, der Sowsjets, besonders des ersten Kongresses der Sowjets aus ganz Rußland, und der sozialistischen Regterung Rußlands bestätigt der Sowjet der Volksbeauftragten das Recht aller durch die Zarenherrschaft und das Bürgertum unterdrückten Völker des großen Rußlands auf freie Entwick ung, einschlüßlich ihres Rechtes, sich von Rußland zu trennen. Daher erkennt der Rat der Volksbeauftragten die Re⸗ publik des ukrainischen Volkes sowie ihr Recht auf voll⸗ ständige Trennung von Rußland und auf den Beginn von Verhand⸗ lungen mit der russischen Republtk über ihre gegenseitigen Be⸗ ziehungen, seien es solche eines Bündnisses oder andersartige, an. Die nationalen Rechte und die Unabhängigkeit des ukratnischen Volkes werden von dem Rat der Volksbeauft agten ohne Einschränkung und bedingungslos anerkannt.

In dieser Erklärung des Rates der Volkskommissare heißt es weiter:

Die Rada der Ukraine hat sich herausgenommen, Truppen der Sowjets, die in der Ukraine standen, zu ent⸗ waffnen. Die Rada unierstützt eine Verschwörung gegen Tie Re⸗ gierang der Sowjets. Indem sie sich auf die übrigens nur angeblichen Selbständigkeitsrechte des Don⸗ und des Kuban⸗Gebietes beruft und so die revolutionsfeindliche Erbebung Kaledins deckt, indem sie sich den Interessen und der Aufforderung der unge⸗ heuren Mehrheit der bedrückten Kosaken widersetzt, öffnet die Rada den. Truppen Kaledins den Weg durch ihre Gebiete. Indem sie anderen Truppen den Durchzog verweigert und sich auf die Seite ei es schimpfl chn Verrats an der Revolution schlägt und sich an⸗ schickt, die schlimmsten Feinde sowohl der Uabhängigfeit der Völker Rußlands als der Regierung der Sowjets, die Feinde der arbeitenden und aus geheuteten Massen, die Kadetten und die Anbänger Kaledi’ 8, zu unterstützen, nürde die Rada uns zwingen, ihr ohne Zögern den Krieg zu ertlären, selbst dann, wenn die ukrainische unabhängige

den

8.

zwischen dem Abgeordnetenhaus und dem Herrenhaus bestehenden

bürgerliche Republik bereits von der Vertretung der gewalt förmlich anerkannt wärer. 18

1.“ ““ Streitfälle geeinigt. Obiger Quelle zufolge wurden die Anträge

si

S taaten bestünden

garisch⸗deutschen Handelsvertrages, Jahre abläuft, laut Meldung der Bulgarischen Telegraphen⸗ agentur bis Ende 1919 genehmigt.

Nunmehr legt der Rat der Volksbeauftragten angest oben angeführten Umstände den Vöͤlkern der ukrainischea und der russischen Republek folgende Fragen vor:

1) Wird die Rada sich verpflichten, auf jeden Versuch, die Front aufzulösen, zu verzichten? 1

2) Wird die Rada sich verpflichten, ohne Zustimmung des Cbefs der Obersten Heeresleitung keme Teuppenteile durchziehen zu lassen die in der Rchtuang auf den Don, nach dem Ural oder nach anderen Orien marschleren?

3) Wnd die Rada sich verpflichten, jeden Versuch, Regimenter der Sowjets und der Roten Garde in der Ukratne zu entwaffnen, einzustellen, und wird sie die diesen weggenommenen Waffen jofort zurückgeben? fort.

Falls nicht binnen 48 Stunden eine zufrieden⸗ stellende Antwort gegeben sein sollte, wird der Rat der Volke⸗ beauftragten die Rada als im Zustande offenen Krieges gegen die Macht der Sowjets in Rußland und der Uktiaine besindlich ansehen. Der Rat der Beaufttagten des Volkes.

Die ukrainische Nada erklärte dem „Reuterschen Büro“ zufolge in einem Aufruf an die Bevölkerung die Ukraine zu einer demokratischen Republik, die einen Teil der neuen allrussischen Bundesrepublik bilde. Die Ukraine besteht demnach aus den Gouvernements Kiew, Podolien, Wolhynien, Tscher⸗ nigow, Poltawa, Charkow, Jekaterinoslaw, Cherson, Tauris ohne die Krim, Kursk, Cholm und Woronesch. Die Kosaken besetzten den Ostteil des Gouvernements Woronesch. Nach den letzten Berichten aus Odessa besetzten ukrainische Truppen das Arsenal, die Telegraphenämter und die Telephonämter, auch das Stadttheater ist im Besitz der Ukrainer. Die Bolschewiki beherrschen noch den Hafen.

Italien.

Die Kammer nahm gestern nach fünftägiger Geheim⸗ beratung die öffentlichen Sitzungen wieder auf. Der Kriegs⸗ minister Alfieri führte in einer von lebhaften Beifalls⸗ kundgebungen begleiteten Rede laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus: 1

Man sagt, der Monte Grappa sei unser Verdun. Der Ver⸗ gleich an und für sich ist ein Ruhm. Die jüngsten Söhne Italtens messen sich ruhmreich seit mehreren Tagen in heldenhaften Gegenangreffen aus einer brinahe improvisierten Siellung heraus mit den besten Truppen eines zahlreichen und tapferen Feindes, der durch seinen Erfolg übermütig geworden ist. Es werden dort unten die schönsten Seiten der neuen italien schen Geschichte geschtieben. Lassen Sie uns in Ihrem Namen und im Namen des Landes der ruhmreschen vierten Armee, der heldenhaften, tapferen Verteidigung an der Piave und auf der Hochebene von Asiago, den Truppen unserer Verbündeten, die sich mit uns verbrüdern, deu tapferen Oberkommandanten die volle Dankbarkeit und Bewunderung Italiens übermitteln. 3

Dänemark.

Nach einer Meldung des „Ritzauschen Büros“ fand gestern vormittag eine Geheimsitzung des Folkethings und Landsthings statt. Der Minister des Aeußern eröffnete sie mit einem Vortrag über die Zusammenkunft der drei Könige

in Christiania und über die mit Deutschland und den Ver⸗ einigten Staaten geführten Verhandlungen, dänischen Ein⸗ und Ausfuhrverhästnisse. genden Aussprache nahmen der Minister des Innern und Ab⸗ geordnet

betreffend die An der darauf fol⸗

e aller Parteien teil.

Z1ö1.“ teilt amtlich

Ju

mit, daß durch die am heutigen Tage in Kraft tretende Ver⸗ ordnung des Bundesrats, der Ausländer, vom 21. November 1917 außer auch strengere Maßnahmen im Innern gegenüber Aus⸗ ländern eingeführt kommenden Ausländer Ankunft am Schriften zu hinterlegen. kürzeren oder längeren Aufenthalt in der Schweiz handelt, mit einer Kontrollkarte beziehungsweise einer Niederlassungs⸗ bewilligung versehen. der Schweiz bereits befinden und nicht eine Aufenthalts⸗ bewilligung oder Niederlassungsbewilligung haben, sich inner⸗ halb 8 Tagen nach dem 20. Dezember bei der Ortspolizei ein⸗ zufinden oder auszuweisen.

betreffend Grenzpolizei und

einer schärferen Ueberwachung an der Grenze werden. So haben alle neu an innerhalb 24 Stunden nach ihrer Aufenthaltsort bei der Polizei ihre

Sie werden, je nachdem es sich um

ersten

Ebenso haben alle Fremden, die sich in

Türkei. Der frühere türkische Gesandte in Belgrad, Dschewad

Bey, ist zum Gesandten in Stockholm ernannt worden

Bulgarien. 88

Die Abordnung für die Friedensverhandlungen

n Brest⸗Litowsk wird, wie „Wolffs Telegraphenbüro“

meldet, aus dem Justizminister Popow als Führer, den außer⸗ ordentlichen Gesandten Kossew und Stojanowitsch, dem ersten Sekretär der bulgarischen Gesandtschaft in Berlin Dr. Anastasow, dem bulgarischen Militärbevollmächtigten Shesen Gantschew und zwei militärischen Sachverständigen estehen.

Die Sobranje hat die Verlängerung des bul⸗ der in diesem

Amerika. 22 1 Das brasilianische Kabinett 28 Pariser Blätter⸗

meldungen zufolge beschlossen, in Durchführung der von der Beratung der Verbündeten in Paris getroffenen Beschlüsse un⸗ verzüglich mit der Lebensmittelversorgung der Ver⸗ bündeten zu beginnen. Die Frage der militärischen Mit⸗ wirkung Brasiliens wurde gleichfalls besprochen. Admiral de Mattos wurde zum Vertreter Brasiliens im ständigen Kriegsrat der bündeten ernannt. Militärische Kreise halten es für angebracht, die militärischen Kräfte Brasiliens im Lande selbst von fran⸗ zösischen Offizieren ausbilden zu lassen, damit Brasilien später den Verbündeten vollkommen unabhängige Hilfe bringen kann. Der belgische Geschäftsträger bemüht sich, eine füdamerikanische Fremdenlegion zu bilden, die unter der Flagge der Vereinigten Staaten von Nordamerika an der Westfront kämpfen soll. Die Vertreter der diesen Plan.

Ver⸗

südamerikanischen Regierungen unterstützen

Asien. 1 Einer Reutermeldung aus Tokio zufolge erklärte der Vicomte

Ishit in einer Rede über seine Tätigkeit in den Vereinigten Staaten, daß künftig keinerlei Streitfragen mehr

hin⸗

chtlich Chinas zwischen Japan und den Vereinigten

chts aller

Kriegsnachrichten. gerlin, 19. Dezember, Abends. (W. T. B.) Van den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

In Flandern steigerte sich am Morgen des 18. Dezember tweise an vereinzelten Stellen das feindliche Artilleriefeuer. nen Abend lebte es erneut wieder auf und richtete sich in karzer heftiger Feuerüberfälle gegen unsere Stellungen 8 Houthoulster⸗Wald, östlich Passchendaͤele —-Zonnebeke und anndlich Straße Ypern-— Menin. Nördlich Zandvoorde wurde 17 feindliche Patrouille abgewiesen. Bei klarem Frostwetter enren die beiderseitigen Flieger tagsüber äußerst rege. Auch fidlich der Lys steigerte sich vorübergehend die feindliche Urtillerietätigkeit. In Gegend von Lens lag starkes feindliches Ninenfeuer auf unseren Stellungen. Bei Hulluch vertrieben wir eine stärkere feindliche Erkundungsabteilung. Bethune, Fournes und Dünkirchen wurden erfolgreich mit Bomben

t. näege dich der Straße Arras —Cambrai, bei Cherisy, sowie auf Abschnitt Moeuvres— Graincourt nahm das feindliche Feuer zeitweise zu. Gegen Abend wurden zwei feindliche Pafrouillen abgewiesen und in der Nacht feindliche Lager und mterkünfte sowie starker Zugverkehr auf Bahnhof Noyon rfolgreich mit Bomben belegt. .“

Nordöstlich Soissons drang ein eigener Stoßtrupp nach kurzer Feuervorbereitung am frühen Morgen des 17. De⸗ ember in die feindlichen Stellungen westlich der Reimser Straße ein und brachte nach hartem Grabenkampf einen hffizier und 7 Mann als Gefangene zurück. Gleichzeitig mit dieser Unternehmung wurde an einer anderen Stelle östlich der Straße eia feindlicher Posten ausgehoben.

Westlich der Maas machte der Gegner in der Nacht vom 17. zum 18. einen längeren stärkeren Feuerüberfall auf unsere Gräben südwestlich Malancourt, ohne daß Infanterie⸗ mgriffe erfolgten. b

In Italien haben österreichisch⸗ungarische Truppen den Monte Asolone und die nordwestlich und nordöstlich anschließenden slalienischen Stellungen erstürmt und mehrere Tausend Ge⸗ fongene, darunter 48 Offiziere, eingebracht.

Großes Hauptquartier, 20. Dezember. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Die Stadt Dixmuide lag zeitweilig unter lebhaftem Minenfeuer. Zwischen dem Houthoulster Walde und der lys sowie südlich von der Scarpe am Nachmittage und 9 erhöhte Artillerietätigkeit; bei Lens heftige Minenwerfer⸗ lmpfe. 8

Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht.

Beiderseits von Ornes und auf den Maashöhen süd⸗ westlich von Combres lebte das Artilleriefeuer vorüber⸗

sehend auf. 8 Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. 4

Mazedonische Front. Am Vardar und zwischen Vardar und Dojran⸗ See war die Feuertätigkeit gesteigert. ö11““

Italienische Front. 8 8

Mehrfache italienische Gegenanagriffe gegen die neu⸗ gewonnenen Linien am Monte Pertica wurden abgewiesen. Um Tomba⸗Rücken und an der Piave zu beiden Seiten ds Montello lebhafte Artilleriekämpfe.

Zwischen Brenta und Piave wurden seit dem 11. De⸗ umber an gefangenen Italienern 270 Offiziere und 81500 Mann eingebracht. 8

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 84

8 . 88

I1“

Oestlicher Kriegsschauplat. Waffenstillstand. 3

Italienischer Kriegsschauplatz

Oestlich der Brenta haben die Truppen der K. und K. 4 Infanteriedivision und des K. und K. Infanterie⸗ Kegiments Nr. 7 unter erfolgreicher Mitwirkung der Artilerie trotz ungünstigster Witterung die feindlichen Stellungen bei Ost. di Lepre sowie den Monte Asolone gestürmt und bei der Abwehr feindlicher Gegenangriffe den Erfolg auf dem Monte Asolone noch erweitert. 48 Offiziere ind über 2000 Mann wurden gefangen eingebracht. Destlich des Monte Solarolo wiesen deutsche Truppen neuer⸗

iicch feindliche Angriffe ab. feindliche Angriffe a Der Chef des Generalstabes.

.

8

8

8

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 19. Dezember. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 19. Dezember. 8 „Mazedonische Front: In der Ebene östlich von Bitolia griff eine e. an, drang in die feindlichen Gräben und brachte von dort Franzosen als Gefangene zurück. Auf den Höhenstellungen im Cernabogen, in der Moglena⸗ gegend und im Abschnitt zwischen Vardar und dem ojransee war das Artilleriefeuer lebhafter. Beim Dorfe doldjeli, westlich vom Dojransee und im Strumatale vertrieben wir durch Feuer mehrere feindliche Erkundungs⸗ abteilungen. 1 8 G Dobrudschafront: Waffenstillstand.

1“] 8 8

FEarkischer Bericht. 1 „. Konstantinopel, 18. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. 8 Palästina⸗Front: Ein erneuter feindlicher Vorstoß gegen

msere Stellungen bei El Kuddis und östlich davon wurde abgewiesen. Auf en. HAahn Front lebhafte Artillerietätigkeit

Eines der deutschen Boote legte sich mitten zwischen die Dampfer

bewaffnete Dampfer „Ango“

Konstantinopel, 20. Dezember. (W. T. B.) Tagesbericht. Palästina⸗Front: Stärkere feindliche Patrouillenvorstöße gegen die Audscha⸗Linie wurden abgewiesen. Im rechten Abschnitt im übrigen schwaches bis mittleres Artilleriefeuer. Gegen El Bire nur Artilleriefeuer. Unsere Truppen östlich Jerusalem wurden dreimal von starken Kräften ange⸗ griffen. Alle Angriffe wurden abgeschlagen. Die Auf der ganzen F

feindlichen Verluste waren bedeutend. rege Fliegertätigkeit.

Der Krieg zur See. Berlin, 19. Dezember. (W. T. B.) Ueber die Ver⸗ lesiung des Geleitzuges durch leichte deutsche Seestreit⸗ räfte sind noch folgende Einzelheiten bekannt geworden:

Auf südlichem Karse in Höhe von Utsere, etwa 50 sm von Land ab, kamen am 12. 12. 17 kurz nach Mittag Rauchwolken an Backbord voraus in Sicht, auf die mit vermehrter Fahrt zugehalten wurde. Beim Naherkommen wurde ein Geleitzug, bestehend aus 6 Dampfern verschiedener Größe, 4 Bewachungefahrzeugen (Fisch⸗ dam pfern) und 2 Zerstörern neuenex Bauart erkannf. Dank der ga⸗ schickten Führung bitehen die Enaländer bis zum Feuereröffnen daröber im Unklaren, wen sie vor sich hatten. Bald waren unsere Boote auf 3000 m heran und eröffneten auf die gänzlich überraschten Zer⸗ slörer das Feuer. Mit hoher Fahrt vorauslaufend, ließen die Eng⸗ länder ihren Geleitꝛug im Stich und versuchten zu entkommen.

und Bewachungsfahrzeuge, befahl den Besatzungen auszusteigen und begann dann mit der Versenkung.

Die drei übrigen folgten dem fliehenden Feinde und überschütteten ihn mit Granaten. Fast in jeder Salve wurden Treffer erkannt, trotzdem das Abkommen der Geschützführer in dem schweren Seegang und die Muninionsversorgung beträchtliche Schwierigkeiten machten. Schon nach 10 Minuten blieb der hintere enalische Zerstörer (Par⸗ tridge) schwer beschädigt liegen; er hatte anscheinend Treffer in die Hauptdampfrohrleitung erbalten. Nach wenigen weiteren Minuten sank er unter dem begeisterten Hurra unserer Leute. Leider entkam der andere Zerstörer, aber nicht, ohne erhebliche Beschädigungen er⸗ halten zu haben. Unter außerordentlichen Schwierigkeiten gelang es den „Barbaren“, die Ueberlebenden des gesunkenen Zerstörers zu ergen. Zurückkehrend zum Geleitzuge, bot sich den deutschen Booten ein eigenartiges Bild. In den verschiedensten Stellungen lagen die Dampfer durchetnander. Teilweise waren sie schon von der Wasser⸗ oberfläche verschwunden, teilweise waren sie noch im Begriff zu sinken. Soweit die Dampferbesatzu gen einverstanden waren, wurden sie an Bord genommen. Viele im Wasser Liegende wurden aufgefi cht. Alle waren des Dankes und Lobes voll über die ihnen zuteil werdende Behandlung.

Berlin, 19. Dezember. (W. T. B.) Eines unserer Untersee⸗ boote, Kommandant Kapitänleutnant Viebeg, hat im Aermel⸗ kanal unter stärkster feindlicher Gegenwirkung fünf Dampfer mit 23 500 Br.⸗Reg.⸗To. versenkt, darunter einen bewaffneien, tief beladenen Dampfer (früheren deutschen Dampfer „Armenia“, 5464 Br.⸗Reg.⸗To.), der in einem durch vier Zerstörer gesicherten Geleitzug fuhr. Aus einem durch Zerstörer und Fischdampfer stark gesicherten Geleitzug wurden zwei tief beladene Dampfer, von denen einer bewaffnet war, herausgeschossen. Das gleiche Schicksal ereilte einen größeren bewaffneten, stark gesicherten Dampfer von etwa 5000 Br.⸗Reg.⸗To. Außerdem wurde der französische (7393 Br.⸗Reg.⸗To.), der tief Wege nach Falmonth angetroffen wurde, Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Christiania, 19. Dezember. (W. T. B.) Ein be⸗ schädigter englischer Zerstörer ist in Bakkervit, zwischen Bergen und Haugesund, mit 14 Mann von dem aus dem Geleitzuge versenkten englischen Schiff „Cordova“ ein⸗ getroffen. In Hitterö bei Flekkefjord haben zwei englische Zerstörer 71 Mann von den versenkten Handelsschiffen ein⸗ gebracht. Damit sind alle Besatzungen der Handelsschiffe gerettet. Dagegen wird angenommen, daß die Besatzungen von dem Zerstörer und von den vier bewaffneten Dampfern ertrunken sind.

Rotterdam, 19. Dezember. (W. T. B.) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Der amerikanische Dampfer „Iroquois (3601 Bruttotonnen) ist durch eine Explosion schwer beschädigt worden, er lief in Mare Island ein. Der britische Dampfer „Bloodhound“ (542 Bruttotonnen) ist gestrandet; er ist ver⸗ mutlich verloren. Der britische Dampfer „Demerara (1484 Bruttotonnen) ist gestrandet und schwer beschädigt. Der französische Dampfer „Edouard Shaki“ (4425 Bruttotonnen) stieß mit dem Dampfer „Telesfora“ (4059 Bruttotonnen) zu⸗ sammen. Ersterer lief schwer beschädigt Cherbourg an. Letzterer sank. Der japanische Dampfer „Dairen Maru“⸗ (397 Brutto⸗ tonnen) strandete bei Wladiwostok. Der britische Dampfer 1ah enee (4343 Bruttotonnen) wurde im New Yorker

Hafen durch Feuer schwer beschädigt.

Paris, 19. Dezember. (Reutermeldung.) Das fran⸗ zösische Wachtbont „Paris Nr. 11“ ist im Meerbusen von Alavia (Adalia?) in Syrien am 13. Dezember durch türkisches Geschützfeuer versenkt worden. Ein Teil seiner Besatzung hat Castelloriza erreicht; der Kapitän und 16 Mann sollen gefangen sein.

Paris, 19. Dezember. (Havas.) Amtlich. Einer unserer 1““ „Chateau⸗Renault“ (8000 t), der zu Transporten im Mittelmer benutzt wurde, ist am 14. De⸗ zember Morgens durch ein Unterseeboot torpediert worden und gekentert. Die Fahrgäste, durchweg Soldaten, sind ge⸗ rettet worden, zehn Matrosen vom „Chateau⸗Renault werden vermißt. Das deutsche Unterseeboot ist zerstört worden. (Wie

W. T. B.“ hierzu erfährt, ist an zuständiger Stelle über die Begebenheiten noch nichts bekannt. Es ist zu hoffen, daß sich auch in diesem Fall die Nachricht über die Versenkung eines deutschen U⸗Boots als eine Ententephantasie herausstellen wird.)

8

Durch die Fersen sehn des französischen Panzerkreuzers „Chateau⸗Renault“ sind die Kriegsschiffsverluste der Entente seit Kriegsbeginn, wie durch „W. T. B. mitgeteilt wird, nunmehr auf 300 Einheiten mit einer Gesamtwasserver⸗

drängung von 1 000 806 t gestiegen. Dabei sind nicht mit⸗ erechnet Hilfskreuzer, von denen 51 Fahrzeuge von insgesamt

858 000 Br.⸗R.⸗T., und Hilfsschiffe, von denen 38 mit

146 000 Br.⸗R.⸗T., außer Vorpostenbooten und bewaffneten

Fischdampfern vernichtet wurden. Die vorstehenden Z hlen geben nur die einwandfrei von uns festgestellten oder von dem Feind selbst zugestandenen Verluste wieder. Die tatsächlichen Fernaen⸗ werden aber nicht unerbeblich höher sein, da der Feind an der Verheimlichung von Schiffsverlusten durch Minen häufig

beladen auf dem torpediert.

ohne Infanterie riegefechte. Sonst keine Ereignisse.

mehr nahezu den Bestand der deutschen Flotte zu Beginn des Krieges. Sie betrug 1 019 417 t. 8

n dem Verlust der 300 Kriegsfahrzeuge sind beteiligt: g- England mit 177 Einheiten von 688 3990 t, Frankreich mit 48 Einheiten von 109 000 t, ßland mit 36 Einheiten von 91 540 t, Italien mit 25 Einheiten von 76 450 t, Japan mit 8 Einheiten von 26 875 t, 9 Vereininte Staaten, Portugal, Rumänien 6 Einheiten von 8551 t. Die Gesamtkriegsschiffsverluste der

Entente erreschen nun⸗

1

Parlamentarische Nachrichten.

2 dem endgültigen amtlichen Wahlergebnis sind bei der im Wahlkreis Cöln. 4 am 15. Dezember bei 35 218 Wahlberechtiaten 7200 gültige Stimmen abgegeben worden. Dovon entfielen auf den Rechts⸗ anwalt Henry⸗Bonn (Zentr.) 4467 Stimmen und auf den Rechtsanwalt Dr. Abs⸗Bonn (Zentr) 2713 Stimmen. Zer⸗ spluütert waren 20 Stimmen. Gewählt ist Rechtsanwalt

Henry (Zentr.).

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Wohlfahrtspflege. 5

Vorschläge zur Wohnungsbeschaffung für kinderreiche 1ee in beachtenswerler Weise in der latzten Mit⸗ 1 gliederversammlung des Vereins für Förderung des 2 rbeiter⸗ wohnungswesens, der seinen Sitz in Frankfurt a. M. bat, ge⸗ macht. Der Geschä tsführer Direktor Wetzlar erhoffte von einer mehrten Verpflanzung der Industrie auf das Land, unterstützt durch billige Eisenbahnfah ten in cie Vororte, Abhilfe. Der Periesser⸗ des Ministeriums des Innern wies, wie die So iolkorre pordenz berichter, auf einen neuen Vorschlag hin. Danach soll jeder Familie mit 5 und mehr Kindeen ein Rechtsanspruch auf erne billigere Wohnung zugestanden werden. Träger der Verpfl chtung sollen die Gemeinden sein, die ja in der Lage seien, ihre Verpflichtungen wieder auf zu bildende Gesellschaften abzuwälzen, die zwei 8 Drittel ihres Aufwandes als Staalszuschuß ersetzt erbielten. Ein weiterer Redner sührte aus: Es müsse der Ansicht, daß man sich einer großen Kinderzahl zu schämen habe, mit aller Emischeeehs st 1 entgegengetreten werden. Baugenossenschaften, auf welche die e, meinden jz gegebenen falls auch ihre Ve pflichtungen zu übertragen in 8. Lage seitn, könnten sich helfen, indem sie ihrer Wohnungepreisberes . nung start der 3 ½ % igen Verztasung der Baugelder eike 4 ½ 10 ig 8 zuarunde legten und die Kinderarmen eine entsprechende Mieie zohien ließen, waͤhrend die Kinderreichen Mietsunterstüzzungen aus den Ueber⸗ 8 schüssen erhielien.

Mach einer Meldung von „W. T. B. aus Elhing hat die Witwe des ö Bebetmen Kommerzienratz Ziese zu seinem Ge⸗ dichtnis eine Stiftung von einer Million Mark gemacht, die

zur Erweiterung der bereits bei der Firma, den Schichau werken,

bessehenden Fürsorgeeinrichtung für lide Arbeiter und deren Witwen dienen soll. Kunst und Wissenschaft.

„Kor’espondenz Wilhelm“ meldet: Vom K. v. K. Staats denkmalamt 8 mitgeteilt: Schon bei der E lassurg der Weisung für die eiste Einrichtung und den Schutz der besetzte italienischen Gebiete hat das Kommenro der Südwestront der Sicherung und Erhaltung der Denkmäler und Kunst⸗. gegenstände sein besonderes Augenmerk zugewendet. Alle To py n. körper erhtelten Verzeichmsse der Städte, Ortschaften und Schlösser, die einen Denkmalswert besitzen oder zu schützen de Denk⸗ mäler emhalten, mit den strengsten Weisungen, alle Kunstgegen⸗ stände ju schonen und vor jeder mutwilligen Beichädigung z14 schützen. Bei den einzelnen Truppenkörpern wurden Offiziere militärisch ver⸗ antwortlich mit der Ueberwochung der im Befthleberech dieser Truppenkörper befindlichen Kunstderkmäler betraut. Außerdem wurde eine dem höchsten Kommando unmittelbar unterstellte, aus Beamte: der K. K. Zentralkommission für Denkmalpflege und Fachleuten auf dem Gebiete der Kunstgeschichte und Denkmalpfl ge bestehende Kunstschutzgruppe gebtldet, deren Mitglieder auf Vorschlag des Universi älsprofessors Dr. Mox Dvorak ernannt wurden. Das in Bet acht kommende Gebiet Italse, s wurde in Bezirke geteilt, die unser der Leitung des Professors Hol y, des Privatdozenten Tiepe und res Regierungsrafs Geits berett wurden, wober die Kunstscätze genar aufgenommen und photographiert und alle Maßnahmen zum einstweiligen Schutze beschädigter Baudenkmäler und zur Sicherur 1 leicht verschleppharer Gegenstände getroffen wurden. Die Arbet en der Kunstschatzgruppe werden nach einem einheitlichen Plane und im engsten Einvernehmen mit den von der deutschen Heeresverwaltung ernannten Fachleuten durchgeführt. Der bie ber gewonnene Ueberblick zeigt, daß die wichrigten 5b wegliche Kunstwerke im öffenlichen Bisiße zum größten Teil bereits im Vor jahre und im heurigen Frühjahre vog den Italienern ins Hinterlan geschafft worden waren. Der kirchuche Besitz ist zumeift unversehrt. Großer Schaden warde voa den abziehenden seinduchen Truppen auf eigenem Boden durch Bran legung, wie in dem schönen Barockschlosse Torro di Zinno, oder durch Sp engung der Kirchtürme verur acht. Auch von Ungarn wurden Fachmänner nach dem Ataltenischen besetzten Gebiet entsandt, die im Einvernehmen mit der österreichnchen Kunst⸗ schutzgruppe für den Schutz der dortigen Denkmäler Sorge tragen.

Die

Literatur. u““]

Das erste und zweite Heft vom 18. Jahrgang der im Verlage der Trepfow⸗Sternwarte erscheinenden und von deren Direktor Dr. F. S. Archenhold herausgegebenen bildgeschmückten Halbmonatsschrift „Das Weltall“ kommt mit einem Aussatz von Professor Adolf Keller über „Die Umdrehung der Sonne“ dem großen Interesse entgegen, das für unser licht⸗ und lebenspendendes Tagesgestirn durch das Erscheinen großer und zahlreicher Sonnenflecken im Laufe dieses Jahres neu erwacht ist. Diese Sonnenflecken, deren Wirkung auf magnetische Vorgänge der Erde jestgestellt ist, die den Kompaß beeinflussen und Nordlichter bervorrufen, bilden den Haupt⸗ anhaitspunkt für die Bestimmurg der Sonnenumdrehurg. Da aber die Sonnenflecken weder in der Bewegung voch an Zahl an den ver⸗ schtedenen Zonen der Sonnenscheibe gleich sind, entstehen interessante Frogen, die Keller au der Hand von Abbildungen anschaulich behandelt. Auch die Fackein und Flecken werden zur Bestimmung der Umdrehungs⸗ geschwindigkeit herangezogen. Der zweite Aufsatz von Dr. F. S. Archen⸗ hold betttelt sich „Goethe und die Worken“. Wohl dies meisten verehren in Goethe den froßen Dichter, sind aber der Meinung, daß seinen wissenschaftlichen Arbeiten keine allzu große Be⸗ feutung beizulegen sei. Archenhold führt uns die Sründlichkeit vor Augen, mit der Goethe Zeit sein⸗s Lebens auch dem Rätsel der Wolken⸗ dildung nachgeforscht und um dessen Auflö ung gerungen hat. Es ist geradezu verb üffend zu lesen, daß Goelhe die allerjünasten Forschungen vorausgeahnt hat; er hat den Zusammenhang gewisser Vorgä ge der Witterung mit der radioaktiven Ausstrahlung der Erde, wie ihn Bandl fefigentell hat, erkannt, natürlich ohne etwas von dieser Aus⸗ strahlung wissen zu köͤnnen, da die Arbeiten auf diesem Gebiete erst

ein großes Interesse hatte.

mit unserem 20. Jahrhundert einsetzen. Jedenfalls war Goethe auf chtigen Wege, als die Hauptbedingungen der Witterungs⸗