“ “ Diese Verordnung tritt 1. Februar 1918 1 Berlin, den 3. Januar 1918. LG“ Der Reichskanzlker.ß
In Vertretung: Freiherr von Stein.
„ An Stelle des Kaufmanns Josef Wehle in Zittau ist der Kaufmann Ludwig Bauer in Zutau zum Liquidator der britischen Anteile an der Firma Lebenstein u. Strupp, G. m. b. H., mechanische Weberei in Zittau bestellt worden.
Dresden, den 31. Dezember 1917.
Ministerium des Innernr. Für den Minister: Dr. Roscher.
8*
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2
des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 6197 eine Bekanntmachung über die Anwendung der dnn Ve mit seindlichen Staats⸗ angehörigen, auf die Vereinigten Staaten von Amerika, vom
Verordnung, betreffend Verträge
31. Dezember 1917, unter
Nr. 6198 eine Bekanntmachung, betreffend die Verlänge⸗ rung der Prioritätsfristen in den Vereinigten Staaten von
Amerika, vom 3. Januar 1918 unter
Nr. 6199 eine Bekanntmachung, betreffend Erleichterungen auf dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes in den Ver⸗
einigten Staaten von Amerika, vom 3. Januar 1918, unter Nr. 6200 eine Bekanntmachung, betreffend gewerbliche
Schutzrechte von Angehörigen der Vereinigten Staaten von
Amerika, vom 3. Januar 1918, und unter Nr. 6201 eine Bekanntmachung über die Gewährung von Zulagen an Empfänger einer Invaliden⸗, Witwen⸗ oder Witwer⸗ rente aus der Invalidenversicherung, vom 3. Januar 1918. Berlin W. 9, den 4. Januar 1918.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Reagierungs⸗ und 1eg at, Kaiserlichen Oberforst⸗ meister Dr. Laspeyres in Warschau zum preußischen Ober⸗ forstmeister mit dem Range der Oberregierungsraäte und den Oberförster Pflanz in Wichertshof zum Regierungs⸗ Forstrat zu ernennen sowie 1G dem Direktor des städtiscen Wasserwerks in Dortmund, Baurat Reese, den Charakter als Geheimer Baurat und
dem Katosterinspektor, Steuerrat Rheindorff in Cöln den persönlichen Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen.
und
— —
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium die Wahl des Guts⸗ besitzers Winkelmann zu Haus Köbbing, Gemeinde Amels⸗ büren, Landkreis Münseßr i. W., zum dritten stelloertretenden Mitgliede der Direktion der Landschast der Provinz Westfalen
auf die Dauer von 3 Jahren vom 1. Januar 1918 ab be⸗
Finanzministerium.
Dem Regierungsoss ssor Schütte ist vom 1. Januar 1918 ab die planmäßige Sielle eines Vorstands bei dem Stempel⸗ und Ecbschaftssteueramt in Hannover verliehen worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
1 Die Liquidation des in Deutschland befindlichen Ver⸗ mögens des englischen Staatsangehörigen Ernest Samuel Radmore in London, insbesondere seiner Beteiligung an der Königsberger Thee Compannie G. m. b. H., ist beendet.
1 Berlin, den 29. Dezember 1917. 8
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Neuhaus.
ö Ministerium für Landwirtschaft, und Forsten. Der Oberforstmeister Dr. Laspeyres aus Warschau ist als Hilfsarbeiter ins Ministerium einberufen worden. Der Regierungs⸗ und Forstrat Pflanz ist der Regierung in Marienwerder überwiesen worden.
Zu Oberförstern zunächst ohne Uebertragung eines Reviers e ernannt worden die Forstassessoren Euen in Grünfließ,
Domänen
Fuckel aus Hemeln, Lutteroth aus Segeberg, Titze aus Ki chditmold, Schö thal. „Dem Kaiserlichen Forstmeister Reichard aus St. Amarin (Elsaß) ist nach Rückt ütt in den Staatsdienst die Oberförster⸗ stelle Krofdorf übertragen worden.
Der Charakter als Rechnungsrat wurde verliehen den Ferscessezeibamen Freynhagen in Hochstüblau, Schön⸗ herr in Letzlingen, Stern in Joachimsthal.
Zu Revierförstern sind ernannt worden: die Hegemeister Luban in Mahlberg, Senff in Schillings unter Ueber⸗ tragung der Revierförsterstelle Strusken.
von Varendorf in Potsdam, Werner in
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist dem Geheimen Baurat Lund, bisher Vor⸗ stand des Eisenbahnbetriebsamts 2 in Göttingen, vom Staats⸗ ministerium die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste mit Ruhegehalt erteilt.
Versetzt sind: der Regierungsrat Uttech, bisher in Elber⸗ feld, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Posen; der Regierungs⸗ und Baurat Ahrons, bisher in Kattowitz, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Altona; die Regierungs⸗ baumeister des Eisenbahnbaufachs Kleinmann, bisher in Saarbrücken, als Vorstind des Eisenbahnbetriebsamts nach Wesel, Peine, bisher in Weißenfels, als Vorstand des Eisenbahn⸗ betriebsamts 4 nach Breslau, Gölsdorf, bisher in Löhne, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 3 nach Cottbus, Marais, bisher in Goslar, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 3 nach Dortmund und Urban, bisher in Berlin, als Vorstand
(auftrw.) des Eisenbahnbetriebsamts 1 nach Göttingen sowie die]
Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Huber, bisher in Schneidemühl, als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Euskirchen und Balfanz, bieher in Euskirchen, nach Schneidemühl als Vorstand eines Werkstättenamts bei der Eisenbahnhauptwerkstätte 1 daselbst.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden sind die Kassensekretäre Hans Hopp und Herwarth zu Buchhaltern und der Kassensekretär Goepel zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator sowie die Bürodiätare Werth,
ekretären ernannt worden.
6b
8 8 4 “ 1“
Bekanntmachung.
Die im Jahre 1898 geborenen und diejenigen älteren jungen Leute, über deren Militärverhältnis noch keine endgültige Entscheidung getroffen ist, haben sich zur Aufnahme in die Rekrutierungsstammrolle in der Zeit vom 2.—15. Ja⸗ nuar 1918 von Vormittags 8 bis Nachmittags 7 Uhr (Sonn⸗ tags nur Vormittags) im Geschäftsraum ihres Polizeireviers persönlich zu melden und ihre Geburts⸗ oder Musterungs⸗ ausweise usw. mitzubringen. Vorübergehend abwesende Militär⸗ pflichtige sind von ihren Eltern, Vormündern, Lehr⸗, Brot⸗ oder Fabrikherren anzumelden. Wer die Anmeldung versäumt, wird mit einer Geldstrafe bis zu 30 ℳ oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.
Berlin, den 20. Dezember 1917. Die Ersatzkommissionen der Aushebungsbezirke Berlin. ““ Frommel. —
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Richtamtliches. Deutsches NReich.
Prenßen. Berlin, 5. Januar 1918.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, den Generalstabsvortrag.
—
Der Generalfeldmarschall von Hindenburg ist am Mittwoch, der General Ludendorff gestern abend von Berlin in das Große Hauptquartier zurückgekehrt.
Nach der amerikanischen Zeitung „Public Ledger“ ist aus Angaben des Leiters des englischen Schiffahrtsamts Sir Maclay zu ersehen, daß seit dem 25. Februar in sieben⸗ monatiger Unterwassertätigkeit die Deutschen mehr als fünf Millionen Tonnen englischer Handelsschiffe ver⸗ senkt haben und nahezu 1 Million Tonnen sonstigen feindlichen und neutralen Handelsschiffsraums.
Wie „W. T B.“ hierzu bemerkt, bestätigen die Angaben Maclays erfreulicherweise die Angaben des deutschen Admiral⸗ stabes und zeigen uns, daß ein guter Teil des versenkten, bisher als neutral oder sonst feindlich angesehenen Schiffsraums, ebenfalls auf englische Rechnung zu schreiben ist. George und Geddes zu diesen Angaben ihres Minister⸗ ollegen?
Zusammenfassung der Aus⸗ und Durchfuhrverbote ür Waren des 11. Abschnitts des Zolltarifs (Papier, 8 Pappe und Waren daraus).
Durch die in dieser Nummer des „Reichsanzeigers“ ver⸗ öffentlichte Bekanntmachung vom 3. Januar 1918, betreffend das Verbot der Aus⸗ und Durchfuhr von Waren des elften Abschaitte des Zolltarifs, sind insbesondere folgende Bekannt⸗ machungen über Aus⸗ und Durchfuhrverbote ersetzt, soweit sie Waren dieses Abschnitts zum Gegenstande haben:
MNummer des Reichsanzeigers Bekanntmachung vom 1. Pezember 1915 . 284, 6 „ 25. N 1911k1 .. 125. Dem Aus⸗
und Durchfuhrverbote neu unterstellt sind folgende Waren: 1
Ausfuhrnummern
“ lackiertes Papier; mit Glimmer⸗ oder Glaasch ppen, Streupalver, Wollstaub oder dergleichen über⸗ zogenes Papier; Papier mit gestrich nem, auf⸗ gelegtem oder galvanoplatschem Metallub rzug in Bogen oder endlosen Roll n sowie mit Gold⸗ 1b oder Suberschnitt versehen s Papier (mit Aus⸗ pahme von Bilderp pter — siehe Nr. 657b —) Postkarten mit Bilddruck, ein⸗ oder mehrfarbig, auch mmit ressungen orer Rändern in Farben, Gold byrt anderen Metallen (soweit nicht bereits ver⸗ 6 1 0 en) 2 90 .2 . 2 2 . 2 . * 2 2 0 4* 2. Besuchs⸗, Wunsch⸗, Empfehlungs⸗, Geschäfts⸗ und äüähnliche Karten aus Papier, Bilderpapier (mit Bildern ober Figuren bedrucktes Papier — Pappe — zur weiteren Verarbeitung, z. B. zur Auf⸗ machung von Waren, zu Spielzeug), Modellier⸗ bogen (auch Abziehpapier, z. B. Marmor⸗ Ahzteh⸗, Maserierpapier), zu Etiketten vorgerich⸗ tetes nicht gummiertes Papier (Pappe) und zum Gebrauche fertige Etikenten, nicht ausgestanzt oder mit Handmalereien, Photograpbien usw. verzient, ein⸗ oder mehrfarbig bedruckt, und andere Drucke, ein⸗ oder mehrfarbig, auch mit Pressungen oder RMäüändern in Farben, Gold oder anderen Metallen zu Fahr⸗, Eintritte⸗ oder dergleschen Karten usw. vor⸗ gedrucktes Papter, zu Fruchtbriefen, Rechnungen, Geschäftsbüchern ober dergleichen vorgerichtetes Papier; Wertpapiere und andere zur Ausfüllung oder Ergänzung bestimmte bedruckte Papiere; 1 Fahrscheine aus Papier, 1 Issas 111214244* Papier und Pappe, auch der Nummer 657, ausgestanzt, aauch mit Handmalereien, gepreßten Naturblumen, Photograpbien oder in irgend erner anderen Weise verztert (soweit nicht bereits verbaten) Papier und Pappe, mit Gesptastwaren aller Art ganz der tei weise überzogen, oter mit Unterlagen oder Zwischenlagen von Gespinstwaren aller Art gSder von Prahtgeflechht 6 659 Spielkarten von jeder Gestalt und Größe.. . 661
gedruckte aller Art,
aus 658
Schieferpapier, auch Tafeln daraus, ohne Verbindung
Was sagen
Ausfuhrnummern
des Statistischen
v11““ n 85 Warenverzeichnisses
mit anderen Stoffen; Bimestein⸗, Glas⸗, Rost⸗, Sand⸗, Schmirgel⸗ sowie anderes Schleif⸗ und
88 Polierpapier 82 8 8 8 8 2 82 2 2 8. 2
Geschäfre⸗, Notzbüchee... . „ Einbanddecken, Mappen, Attrappen, Etuis Albums (Sammelbücher zur Aafnahme von Bildern, Briefmarken, Postkarten oder dergleichen)). . Waren aus Papier, Pappe, Steinpappe, Holzmasse, Zellstoff, Vulkanfiber, Steinpappmasse, soweit sie nicht unter andere Nummern fallen, auch Hart⸗ papierwaren: 4₰ ohne Verhindung mit anderen Stoffen oder nur in Verbindung mit Holz oder Eisen: aus Papier der Nr. 657 oder 658 oder damit ganz oder teilweise überggen . Waren mit gestrichenem, aufgelegtem oder galvano⸗ „plastischem Metallüberzug oder mit Metalldruck owie feinbemalte Waren; gepreßte oder sonst ge⸗ ormte Gegenstände aus Steinpappmasse, auch b0 1 7 670 cG
670 b
gefärtt, lacktert oder gefi nit Hartpapierwaren, auch gefäebt, lackiert oder gefirnißt Lampenschirme, Laternen sowte andere feine Waren, Luxusgegenstände, Bruem . Schreibheste, geheftete oder auf Pappe aufgezogene oder eingebundene Preisverzeichnisse 8 und andere Waren (soweit nicht bereits verboten in Verbindung (auch ganz oder teilweise überzogen) mit Gespinsten oder Gespinstwaren aller Arz, mit fein geformter Wachsarbeit, mit Halbedel⸗ steinen, Perlmutter, Elfenbein, Zellhorn (Zellu⸗ loid) oder ähnlichen Formerstoffen, vergoldeten oder versilberten unedlen Metallen (soweit nicht bereits verboten), Stickereien auf Papler oder Pappe Zigarrenspitzen, Ankündigungstafeln, Kartonnagen, Schnellhefter, Briefordner und andere Waren in Verbindung mit auderen als den vorgenannten Stoffen, soweit sie dadurch nicht unter andere Nummern fallen (soweit nicht bereits verboten)
aus 670
..
Daurch die Bekanntmachung Nr. Pa. 1600/11. 17. K. R. A. vom 5. Januar 1918 ist die Beschlagnahme aller Mengen von Papier zur Herstellung geklebter Papiersäcke (Sackpapier) an⸗ eordnet. Die Beschlagnahme umfaßt Veräußerungs⸗ und erarbeitungsverbot. — Veräußerung und Lieferung von Sackpapier nur gegen einen Bezugsschein der Reichssackstelle, Berlin, erfolgen. Die Verarbeitung von beschlagnahmtem Sackpapier zur Herstellung geklebter Papiersäcke von mehr als 3000 qcm Sackflächeninhalt bleibt zulässig. 1u“ Der genaue Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Landratsämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden ein⸗
Polen.
G 5
Zwischen dem Regentschaftsrat und den Monarchen
Deutschlands und Oesterreich⸗Ungarns hat, wie das
Pressebüro des politischen Departements der polnischen Regie⸗
rung mitteilt, aus Anlaß des Jahreswechsels ein Austausch
von Glückwunschdepeschen stattgefunden. Der Regent⸗ schaftsrat telegraphierte an Kaiser Wilhem:
De: R gentschaftsrat des wiedererstandenen Königreichs Polen fleht zu Gou, daß dieses neue Jahr für Eure Kaiserliche und Königliche Majestät und für Deutschland ein glückliches und ge⸗ sennetes werden möge.
Alexander Kakowski. Erzbischof Josef von Ostrowski. Fürst Zdislaw Lubomirski.
ch Eine gleichlautende Depesche wurde an Kaiser Karl ge
richtet.
Vom Deutschen Kaiser ging folgende Antwort ein:
Dem Regentschafzsrat danke Ich aufrichtig für die freundlichen
Wünsche zum neuen Jahre, dos auch für das werdende Königreich Polen durch die Gnade des Abmächligen ein gesegnetes und glück⸗ liches sein möge. Ich freue Mich, die Henren des Regentschafts⸗ rates bald bei Mir begrüßen zu köoͤnnen. Wilhelm.
Vom Kaiser von Oesterreich erhielt der Regent⸗ schaftsrat nachstehendes Telegramm:
Auf dar herzuchste danke Ich Euren Exzellenzen und Eurer Durchlaucht für die Mir zum Jahreswechsel dargebrachten Glück⸗ wünsche, die Ich aufrichtigst erwidere. Möge Gottes reichster Schutz und Segen das Wirken des Regentschaftsrats zum Wohle des neu⸗ erstandenen Polen begleiten. Karl.
1 Oesterreich⸗Ungarn.
Der ungarische Minister für Volksernährung Graf Johann Häden hat seine Entlassung eingereicht. Wie das „Ungarische elegraphen⸗Korrespondenzbüro“ von maßgebender Stelle er⸗ fährt, ist das Gesuch aber noch nicht erledigt. Die Mitglieder der Regierung hegen die Hoffnung, daß es gelingen wird, den Grafen Hadik zur Beibehaltung des Ministeriums zu bewegen. Völlig unwahr sind die Zeitungsmeldungen, daß der Grund der Demission die Stellungnahme des Ministers Hadik in der Frage der österreichischen Versorgungsangelegenheiten sei. Sein tandpunkt in dieser — ist mit jenem der ungarischen Re⸗
gierung völlig übereinstmmend.. g
Großbritannien und Irland.
Der Premierminister Lloyd George hat nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“ folgende Botschaft des Präsidenten Wilson empfangen:
Ich bin sicher, der Dolmetscher sowohl der Gefühle und Ab⸗ sichten des Volkes der Vereinigten Staaten, wie meiner eigenen zu sein, wenn ich Ihnen und durch Sie der Regierung und dem Volke Großbritanniens rine Botschaft der Zaneigung und des Entschlusses übersende, weiterhin jede Hand und jede Hilfsquelle in den Ver⸗ einigten Staaten vor die gebieterische Aufgabe und Pflicht zu setzen, für die Welt einen ehrenvollen und dauerhaften Frieden zu er⸗ kämpfen, der sich auf Gerechtigkeit und Ehre aufbaut und den Völkern der Welt, den großen wie den kleinen, die gleiche Be⸗ handlung sichert. Ihre eigene Botschaft im Namen des britischen Kriegskabinerts wird hoch eingeschätzt und findet bei uns freundliche Widerhall.
— Der Minister für das Ernährungswesen Lord Rhondda hielt gestern in London eine wichtige Rede über die Lage der Lebensmittelversorgung. Er sagte obiger Quelle zufolge:
„Mein ganzes Sinnen ist ersten und letzten Endes darauf ge⸗ richtet, den Krieg zu gewinnen. Alles andere ist nebensächlich. (Bet⸗ fall.) Jedenfalls müssen alle anderen Interessen, ob b gründet od nicht, in den Hintergrund treten, damtt wir den Krieg gewinnen. Mangel an gewissen Nahrungsstoffen ist unvermeidlich. Kürzlich be⸗
stand zum Beispiel Mangel an Fetten, wie Butter und Mar⸗
8
Vom 20. Januar 1918 ab darf die
dhete. doch sst nichts Beunruhigendes in unserer Lage. Volk hat kesnerlei Entbehrungen zu tragen, die denen. Deutschlands
aleichen, wo die wöchentliche Flrischration weniger als ein halbes
Pfund beirägt.“ Lord Rhondda erörterte sodann die Frage der zwangsweisen Rationierung und sagte: „Wir wifsen, daß jetzt in Deutschland eine große Empörung über die Tatsache besteht, daß die Reichen trotz Rationterung und Kartensystem erheblich mehr erhalten, als ihnen zusteht, mit dem Er gebnis, daß die Armen nicht das er⸗ halten, was sie erhalten löanten. Die Rationterung wenigstens einiger Nahrungsmittel ist unterwegs. Wir sind gegenwärtg damit beschäftlgt, den Entwurf für eine Zwangerationterung zu vollenden. Dieses wird dann dem Kabinett vorgelegt und, sobald dieses die Ge⸗ nehmigung erteilt hat, so schnell wie möglich zur Durchführung ge⸗
biacht werden.“ Rußland.
Einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus Brest⸗Litowsk zufolge hat der Vorsitzende der russischen Abordnung am 3. d. M. aus St. Petersburg an die Bevollmächtigten der Vierbundmächte in Brest⸗ Litowsk eine Depesche gerichtet, in der er unter Berufung auf einen Beschluß der Regierung der russischen Republik vor⸗ schlägt, die Verhandlungen im neutralen Auslande fortzusetzen. In Erwiderung hierauf haben die Abordnungen der vier verbündeten Mächte an Herrn Joffe am 4. d. M. telegraphiert, daß sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da
bindend verabredet worden sei, die Verhandlungen spätestens
am 5. d. M. in Brest⸗Litowsk wieder aufzunehmen.
— Der britische Botschafter Buchanan hat dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ zufolge krankheitshalber St. Peters⸗ vera Die britische Kriegsmission sei ebenfalls ab⸗ gereist.
— Laut Meldung der „Petersburger Telegraphenagentur“ kann der Uebertritt auf russisches Gebiet unter Bedingungen erfolgen:
1) Die Grerzen find für alle fremden Bürger frei zu über⸗ schreiten, wenn sie diplomatische Pässe von verbündeten und neutralen Mächten mit dem Visum des Kommissariats für Auswärtiges beim Rat der Volkskommissare besitzen.
2) Russische Bürger, welche diplomatische Pässe vom Kom⸗ missariat beim Rat der Kommissare besitzen, überschreilen die Grenze frei.
3) Poluische Verbannte, welche persönliche Pässe besitzen, die in jedem einzelnen Falle durch die besonders bevollmächtigten betreffenden Ausschüsfe der Verbannten ausgefolgt werden und ein Visum von dem Vertreter des Rates der Kommissare im Auslande tragen.
4) Bürger, sowohl russische einschließlich finnische, als fremde, welche diplomatische Pässe besitzen, überschreiten die zussische Grenze fret, falls sie eine vorläufige besondere Aufenthaltserlaubnis von dem Vertreter des Rates der Kommissare im Auslande besitzen, und
5) russische Bürger, ausgenommen Diplomaten, die das russische Gebiet verlassen, werden einer Leikesuntersuchung unterworfen.
— Da die für die Verfassunggebende Versamm⸗ lung notwendige Anzahl von Abgeordneten noch nicht erreicht ist, da viele Abgeordnete ihre Mandatsnachweise in der ge⸗ forderten Form noch nicht überreicht haben und da viele Mit⸗ glieder der Versammlung, die bereits in St. Petersburg ein⸗ getroffken waren, wegen der Unsicherheit über den Tag der Eröffnung wieder abgereist sind, da aber andererseits der Ver⸗ louf der Wahlen mit mehr oder minder Sicherheit den Zeit⸗ punkt berechnen läßt, wo nach den russischen Weihnachten die notwendige Anzahl von Abgeordneten erreicht sein wird, hat der Rat der Volksbeauftragten obiger Quelle zufolge die Er⸗ öffnung der Versammlung auf den 5./18. Januar, Foransgeses daß dann 400 Abgeordnete anwesend sind, an⸗
eraumt.
— Die Regierung der Sogrnjets in der Ukraine gewinnt nach der „Petersburger Telegraphenagentur“ dauernd an Ansehen. In Fekaterinoslaw befindet sich die Macht voll⸗ ständig in den Händen der Sowjets. Die Vorbereitungen zur Absendung von Getreide nach dem Norden werden beschleunigt. Der Einfluß der Bolschewiki dehnt sich täglich weiter aus.
Berichte aus dem Süden bestätigen der „Times“ zu⸗ folge, daß Charkow jetzt ganz in den Handen der Maxima⸗ listen ist, die dort Aeebliche Streitkräfte zusammenziehen. Die Kosakenbezirke gaben Kaledin für die Verteidiguug ihres Gebiets so gut wie diktatorische Macht. Zwischen Kosaken, die Kaledin sind, und dessen Anhängern haben Gefechte
attgefunden. 8 Italien.
Vorgestern fand in Rom ein fünfstündiger Ministerrat statt, dem alle Minister, außer dem in Paris weilenden Finanzminister Nitti, beiwohnten. Wie der „Corriere della Sera“ meldet, beschäftigte sich der Ministerrat hauptsächlich mit wichtigen inneren Fragen politischer und militärischer Natur, sowie auch mit der der Internierung der feind⸗ lichen Staatsangehörigen, besonders mit der Frage, ob für die deutschen Staatsbürger die gleichen Maßnahmen angewendet werden sollen wie 1915 nach der Kriegserklärung an Oesterreich⸗ Ungarn gegen die österreichisch⸗ungarischen Bürger. Die Deutschen sollen in südlichen Gebieten mit geringer Bevölke⸗
rungszahl interniert werden; neben Cosenza, Benevento und
Aquila wurden noch andere Gebiete zur Internierung bestimmt. w 1 — G 8
Die finnländische Abordnung, bestehend aus dem Staatsrat Gripenberg, dem Agrikulturrat 2 aloheimo und Professor Reuter, die beauftragt war, der dänischen Regierung mitzuteilen, daß Landtag und Regierung von Finnland dieses Land zum freien und unabhängigen Staat erklärt haben, ist in Kopenhagen eingetroffen, um die dänische Regierung zu ersuchen, Finnland als freien und unabhängigen Staat anzuerkennen. Der König hat gestern die Ab⸗ ordnung empfangen. Nach einer Meldung des „Ritzauschen Büros“ verlas der Führer der Abordnung, Gripenberg, folgende Sr gn hö
andtag und Regierung von Finnland haben Kinnland zum freien und unabhängigen Staat erklärt. Das finnländische Volk scheidet also aus der im Jahre 1809 geschaffenen Vereinigung mit Rußland aus. Diese Vereinigung war nicht auf der kulturellen und geschichtlichen Gemeinsamkeit vschae dem russischen und dem finn⸗ ländtschen Volke degründet. Im Gecoenteil war das finnländt che Volk nach Sprache, Religion, Kultur, Sitten, Gesetzen und Gesch chie völlig verschieden vom russischen Volke. Diese Verschiedenheit ist wäbrend er Vereinigung nicht behoben oder vermindert worden. Bald 30 Jahre hindurch hatte die russische Polkrik gegen Finnland, indem sie in Worien und Taten das durch die Verfosscheg von 1809 geschützte Recht innerer Unabhängigkeit leugnete, zum Ziel, der besonderen Stellung
innlands im russischen Reiche ein Ende zu machen. Als der Welt⸗ cieg eintrat, bestand ein vollständiges von der höchsten Gewalt des Kaiserre ches festgesetztes Pogromm zur Russifizierung Finnlands. Durch
diese Poltik ist auch die Grundlage der Vereinigung zwischen Rußland
und Finnland erschüttert. Das finnländische Volk, das schon durch seine geschichtliche Entwicklung 8 nationales und politisches Be⸗
Unser
die Bemühungen um seine Lage und seine Unabhängigkeit sich ge⸗ bieterisch geltend zu machen begannen. Der lange schweigende Kampf, den dieses Volk für die Aufrechterhaltung seines von Rußland ge⸗ leugneten Rechts zu fuhren gezwungen wurde, hat seine U berz ugung noch mehr estarkt, daß nur eine völlige Unabhängigkeit als S aat die finnländische Zukunft sichern könne. Im ernsthaften Gefühl seiner Ve⸗ antwortlichkett hat Finnland diesen Gedanken verwirklicht. Ein Zweifel an der Berechtigung dieses Schrittes ist bei diesem Volke nicht auf. getaucht. Wenn Finnland jetzt verlangt, daß die freien Staaten der Welt es als vollständig unabhängig anerkennen, diesen Schritt, indem es sich auf das Selbstbestimmungsrecht beruft, welches das Gerechtigkeitsgefühl der Gegenwart auch für die kleinen Nationen fordert. Wegen der polltischen Absonderung, in der S.. 299 sich befindet infolge der Anarchte, die gegenwärtig in
ußland herrscht, wegen der Hungersnot, von der das Land bedroht ist, und wegen der Notwendigkelt, die zussischen Soldaten in Ftanland, die eine ständige Gefahr für die gesetz⸗ liche Ordnung sind, zu entfernen, ist es notwendig geworden, diese Forderung, die keinen Aufschub duldet, zu stellen. Im Gedanken an die freundschaftlichen Beziehungen, die Jahrhunderte hindurch zwischen Dänemart und Finnland bestanden, und an die engen kusturellen u d wutschafrlichen Benehungen wagt die finnländische Regierung zu hoffen, daß die Königlich dänische Regierung und das edle freie dänische Volk die Notwendeigkeit und Gee⸗e des Schrittes des finnischen Vo ks anerkennen werden und daß die Königlich dänische ö unmittelbare Beztehungen zu der Regierung Finnlands relen wie d.
„Nach Ueberreichung der Erklärung an den König, die Gripenberg, Paloheimo und Reuter unterzeichnet ist, hielt Gripenberg folgende Rede:
Für das finutsche Volt ist endlich der Tag gekommen, an dem seine einmüttgen Anstrengungen, die volle Unabhängigkeit als Staat zu erlangen, ihrer Verwuklichung nahe sind. Während der schweren Tage, die Finnland durchlebt hat, ist seine Hoffnung auf eine glück⸗ lichere Zukunft niemals erloschen. Aus dieser Hoffnung hat es die Zuversicht geschöpft, die niemals verzweifelt hat. Das finnländische Volk ist von der tiefen Ueberzeugung durck⸗ brungen, daß es nur, wenn es frei und unabhängig ist, seine Aufgabe in der Welt erfüuͤllen kann. Das Volk Finntands, das sich mit Bewegung der zahlreichen Beweise der Freundschaft und Zuneigung erinnert, die es in schwerer Zeit von der edlen dänischen Nation erhalten hat, wagt zu glauben, daß das dänische Volk dem Gefühl der Freude nicht fremd sein wird, das gegenwärtig die Herzen in Finnland erhebt. Es verheimlicht sich nicht, daß noch große An⸗ strengungen von ihm verlangt werden, ehe es die Zukunft seines
andes gesichert sehen wird. Aber sein Vertrauen, daß diese Arbeit
von den guten Wünschen anderer Nationen begleitet ist, wird eine Quelle der Kraft und Ausdauer sein. Die Regt⸗rung Finnlands want daher, Eure Majestät zu biten, daß die Regierung Eurer Majestät Finnland als freien und unabhängigen Staat anerkenne und in unmittelbare diplomatische Beziehungen mit Finnland trete, um die guten und freundschaftlichen Beztehungen zu bewahren, zu ver⸗ stärken und zu entwickeln, die immer zwischen den Völkern Dänemarks und Finnlands bestanden haben.
Der König antwortete:
Indem ich Sie in Kopenhagen willkommen heiße, bitte ich Sie, versichert zu sein, daß ich und meine Regierung die schwierige Lage Finnlands mit vollem Verständnis betrachten und daß wir mit größter Sympathie Finnland in den Kreis der nordischen Länder eintreten sehen würden. Dänemark hegt den heißen Wunsch, daß Finnland unter Bevingungen aus der gegenwärtigen Krise hervorgehe, die dem finnischen Volke eine glückliche, freie und nationale Ent⸗ wicklung ermöglichen können. Ich nehme an, daß es für Finnland möoglich sein wird, ein Einvernehmen mit Rußland zu erlangen. Indem ich Sie bitte, überzeugt zu sein, daß Dänemark vollen Herzens Finnland seine Unterstützung zur Behebung der gegenwärtigen Lebensmittelnot in dem Maße leihen wird, wie es unsere schwierige Lage erlaubt, versichere ich Sie meinerseits wie von seiten meiner Regierung der aufrichtigen Wünsche für die Zukunst Finnlands.
Schweden.
Der König hat dem „Svenska Telegrambyran“ zufolge im gestrigen Ministerrat beschlossen, Finnland als un hängigen Staat anzuerkennden.
Schweiz.
Nach einer Mitteilung des Preßbüros des Armeestabes ließ ein Unteroffizier des Grenzpostens Seedorf am 28. De⸗ zember 1917, Nachmittags, einen deutschen Bodensee⸗ dampfer beschießen, der sich seiner Ansicht nach dem schweizerischen Ufer zu sehr genähert hatte. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Die Untersuchung ergab, daß der sonst gewissenhafte Unteroffizier in unerklärlichem Uebereifer den erlassenen Befehlen zuwiderhandelte. Er wird dafür be⸗ straft. Den zuständigen deutschen Behörden wurde das lebhafte Bedauern des Armeekommandos über den peinlichen Zwischenfall ausgesprochen.
Griechenland.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Athen hat der Kriegsrat die Verhaftung des Gouverneurs von Kreta Lukas Rufos angeordnet. AX“
““
Bulgarien.
Der König hat, der „Bulgarischen Telegraphenagentur“ zufolge, an den Ministerpräsidenten Radoslawow folgende Depesche gerichtet:
Möge der Allmächtige das beginnende Jahr segnen, Bulgarien und seinem Volke Gedeiben, Glück, Trost und ein freies, friedliches Leben geben und sie reichlich enischädigen für die schmerzlichen Opfer, die sie im Vertrauen auf Gott und auf sich selbst ertragen in ihrem Bestreben, sich ein seit Jahrhunderten ersehntes, ruhmvolles, ehr⸗ liches und friedliches Dasein zu sichern. Ich wünsche Ihnen ein glückliches neues Jahr. “ “
Kriegsnachrichten. Berlin, 4. Januar, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Vom 20. November 1917 bis zum 2. Januar 1918 haben die Engländer allein auf dem Schlachtfelde westlich Cambrai 227 Offiziere, 9600 Mann an Gefangenen verloren. An Beute wurden ihnen während der Cambraikämpfe 172 Geschütze, 724 Maschinengewehre und 19 Minenwerfer abgenommen. Außer⸗ dem eroberten die siegreichen deutschen Truppen, die den Anfangs⸗ erfolg der Engländer in kurzer Zeit in eine außergewöhnlich blutige Niederlage verwandelten, 32 deutsche Geschütze zurück, die bei dem ersten englischen Einbruch in die Hand des Feindes gefallen waren. Von den über 300 eingesetzten Tanks verloren die Engländer 107, von denen 75 hinter den deutschen Linien in unsere B8 fielen, während 32 zwischen den englischen und deutschen Gräben zertrümmert und zerschossen liegen geblieben sind. Dieser Verlust beträgt mehr als ein Viertel des eng⸗
wußtsein erlangt hat, hatte einen Standpunkt erreicht, auf welchem
lischen Gesamtbestandes an Kampfkraftwagen.
so unternimmt es
Folgende Aussagen gefangener englischer Offi⸗ ziere bestätigen aufs neue die unerhört schweren Verluste der Engländer bei Cambrai. Das schneidige und ge⸗ schickte Vorgehen der deutschen Infanterie, besonders die Schnelligkeit und Wucht des Infaaterievorstoßes hätte auch den in weiter rückwärtigen Stellungen stehenden In⸗ fanterie⸗, Maschinengewehr⸗ und Artillerieverbänden keine Zeit zur organisierten und nachdrücklichen Verteidigung elassen und in vielen Fällen das geordnete Zurücknehmen bieser Verbände unmöglich gemacht. Die Wirkung des deutschen Artillerie⸗ und Minenfeuers gegen die englischen Artillerie⸗ und Infanteriestellungen sei fast überall ver⸗ heerend gewesen und hätte schwerste Opfer gefordert. Die deutschen Flieger seien vollkommene Herren der Luft. Auf dem rechten englischen Flügel hätten vor allem die 55., 12. und Teile der 20. englischen Division schwer gelitten. Die 165. und 166. Brigade müßten als vollkommen vernichtet gelten. Von allen eingesetzten englischen Divisionen hätten aber bei weitem die 12. und 29. Division die schwersten Verluste erlitten. Die 35. und 36. Brigade der 12. Dioision und Teile der 37. Brigade seien aufgerieben. Bei der 29. Division traten die Hauptoerluste erst während der späteren Kämpfe um Mas⸗ nières ein. Auch diese sei so gut wie aufgerieben worden. Weitere schwere Verluste hätten die 6., 59., 47., 2. und 56. Division und vor allem die 1. und 3. Garde⸗Brigade, die überstürzt zur Unterstützung bei Gouzeaucort eingesetzt wurden, erlitten. 1.“ “
Großes Hauptquartier, 5. Januar. (W. T. B.) 8 Westlicher Kriegsschauplatz.
An der flandrischen Front östlich von YNpern, in einzelnen Abschnitten zwischen Scarpe und Somme sowie in der Gegend von Avocourt und St. Mihiel entwickelten sich zeitweitig lebhafte Fedeeenge An der übrigen Front blieb die Artlllerietätigkeit auf Störungsfeuer beschränkt.
Oestlich von Bullecourt hatte eine gewaltsame Er⸗ kundung vollen Erfolg und brachte eine größere Anzahl g fangener Engländer ein. “
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues.
8 Mazedonische Front eine besonderen Ereignisse.
Italienische Front. Zwischen der Brenta und dem Montello lebte das Artilleriefeuer vorübergehend auf. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. ien, 4. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschaupläaz. Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz.
Keine Ereignisse von Belang. . Der Chef des Generalstabes.
Der Krieg zur See.
Berlin, 4. Januar. (W. T. B.) J östlichen Aermelkanal sind von unseren U⸗Booten kürzlich 21 000 Br.⸗Reg.⸗To. vernichtet worden. Sämtliche Schiffe waren schwer beladen und bewaffnet und fuhren bis auf eins unter starker Sicherung. Ein tiefbeladener, bewaffneter großer Tankdampfer, der Kurs auf Cherbourg halte, wurde aus einem starken, durch viele Fischdampfer und schnelle U⸗Bootszerstörer gesicherten Geleitzug herausgeschossen.
An dem Erfolg, der unter erschwerenden Verhältnissen errungen und darum um so anerkennenswerter ist, war in erster Linie ein kleines U⸗Boot beteiligt, das unter der schneidigen Führung seines Kommandanten, Oberleutnants zur See Steindorff im Dezember vorigen Jahres durch schnelles Arbeiten in zwei Unternehmungen insgesamt 22 500 Br.⸗R.⸗T. vernichtet hat.
.“ Der Chef des Admiralstabes der Marine.
DDer Verlust dieses Tankdampfers trifft die Entente um so schwerer, als der deutsche Bericht seit Mitte vergangenen Monats bereits vier ähnliche Versenkungsfälle melden konnte. Die Frage der Oeleinfuhr, die für die Versorgung der auf Oelfeuerung angewiesenen feindlichen Kriegsflotten große Bedeutung hat, ge⸗ staltet sich immer kritischer für den Verband. Vor kurzem trat in Washington ein Ausschuß englischer und amerikanischer Fachleute zusammen, um über die Oelverteilung sn beraten. Die U⸗Boot⸗Abwehr, zu der besonders Motorschiffe heran⸗ gezogen werden müssen, hat durch Erweiterung des Sperr⸗ gebiets und dadurch vermehrten Oelverbrauchs den englischen Import vor neue Schwierigkeiten gestellt. Eine der neuesten Wirkungen äußert sich in dem Verbot des Autofahrens für Private in England. Zur Beschwichtigung der erregten Bevölkerung verbreitete Poldhu die Nachricht, daß in England ein Oelbrunnen entdeckt worden sei, der jährlich 180 000 Gallonen liefern könne. Was Poldhu verschwieg, ist, daß England einen jährlichen Bedarf von 600 Millionen Gallonen hat, daß also 180 000 Gallonen seine Abhängigkeit von überseeischen Zufuhren aus Amerika und Asien nicht nennenswert zu mindern in der Lage sind. (W. T. B.)
Parlamentarische Nachrichten.
Der Hauptausschuß des Reichstages trat gestern vormittag 10 Uhr zu einer neuen Beratung zusammen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, sprach als erster Redne der Abgeordnete Graf Westarp über die Friedensverhand⸗ lungen in Brest⸗Litowsk. Im Anschluß an seine Ausführungen ergriff der Reichskanzler Dr. Graf von Hertling das Wort zu folgenden, bereits gestern kurz mitgeteilten Erklärungen:
Der Herr Vorredner hat die Güte gehabt, an das zu erinnern, was ich gestern am Schlusse meiner kurzen einleitenden Worte gesagt habe, daß das, was gestern galt, vielleicht heute nicht mehr gelten würde, und daß wir immer mit der Möglichkest von Zwischenfällen
zu rechnen hätten. Ein solcher Zwischenfall scheint jetzt ein⸗