Der Krieg zur See.
Berlin, 22. Januar. (W. T. B) Unfere Mittelmeer waren kürzlich mit —anceser gegen den Transportverkehr nach Italien und dem
tätig. Sieben Temrjer und zwei Segler mit 27 000 Br⸗Reg.To. sind ihren Angriffen zum “ Passtt. Den Hauptanteil an diesen „ 19 “
92 2, 8
5 8 Baker erschüttert erscheint. Es wurde unter anderem fest⸗ Fnv ee Merlege it mit diesem Lande m krörtern, aber wir gestellt, daß die Armee bei der Kriegserklärung keine Mas Ae⸗ 8 ² perstsche en beneckrichtig:, daß wit von nun an den gewehre befaß, obwohl Mitte dee Vorjahres dafür 12 Millionen
rag als vorläufig aufgehoben betrachten, und sobald, als den von Vollor bewilligt worden waren, doß die entsprechende Be⸗
mir erwähnten Bedi ü V ganze Lage von Beaincanen Henüse deleilie sn. benit sensn. Ne waffnung nicht vor April fertiggestellt werden wird, daß die in
Frankreich befindlichen amerikanischen Truppen französische bas e. -- eere essh Courant“ erklärte Naschinengewehre benutzen und solche auch tr üeng. Rede i aee erhausmitglied George Lambert in einer zwecke in Amerika von Frankreich bezogen werden e- u Torrinton, daß die Verluste der englischen müssen. Crozier schob die Schuld dafür Baker zu, der ezelelteit. eafoshe des U⸗Bootkrieges unvermindert fort⸗ Monate lang habe Versuche anstellen lassen und s ließlich
n. Im Dezember seien 30 Proz mehr Schiffe versenkt die Einführung eines Browning⸗Maschinengewehrs verfügt habe, ohne praktische Vergleiche mit anderen Typen, die sich im Felde bewährt haben, angestellt zu haben Die Untersuchung ergab ferner, daß die amerikanischen Truppen bislang mit Holzgewehren von veralteten Modellen exerzieren, da erst ganz kürzlich neue Gewehre geliefert werden konnten. Der Verzug entstand dadurch, daß das Kriegsdepartement sich zu der Annahme einer verbesserten Form des englischen Enfield⸗ gewehres entschloß, der zeitraubende Veränderungen in der 2 der amerikanischen Gewehrfabriken nötig machte und starke Betriebsstörungen verurfachte.
elner festen Regierung in Rußland lst es bisber nicht möglich ge⸗ “
gutem
enr tschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Mittwoch, den
1918.
23. Januar
En
apitänleutnant Becker (Franz). Alle 8 einen, waren bewaffnet und fuhren mei se jicherten Geleitügen; unter ihnen konnten
— — —
nur Handwerkerfragen behandelt, während sich der unserige mit denen des gewerblichen ittelstandes überhaupt befaßt. Die Ansprüche an den Staat sind dadurch gerechtfertigt, weil es Pflicht des Staates ist, die Kriegsbeschädigten schadlos zu halten. Nach dem Antrag Axonsohn, und dies beabsichtigt ja auch der Ausschußantrag, handelt es sich nicht nur hier um die Kriegsbeschädigten, die an ihrer Gesundheit Schaden gelitten haben, 85 auch um die durch den Krieg Geschädigten. Die Beschlüsse des Hauses werden hoffentlich die schwere Unmut bannen, die in weiten Kreisen des Handwerkes über ihre Zukunft in der Zeit nach dem Kriege herrscht. Die Regierung möge deshalb so bald als möglich mit ihrem Programm herauskommen. Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow: Meine Herren! Es ist im allgemeinen üblich, daß die König⸗ liche Staatsregierung zu Anträgen, die aus dem Hause hervorgehen, erst Stellung nimmt, nachdem das Haus in seiner Vollversammlung über sie Beschluß gefaßt hat. Wenn ich im vorliegenden Fall von dieser Gepflogenheit abweiche und schon jetzt im Laufe der Debatte das Wort ergreife, so bestimmt mich dazu einmal die besondere Bedeutung, die ich den hier zur Erörterung gestellten Fragen beimesse, die be⸗ sondere Bedeutung, welche der Frage des Wiederaufbaues des selb⸗ ständigen gewerblichen Mittelstandes, insbesondere des Handwerks, nach dem Kriege beiwohnt. Denn die Gesamtheit der damit zu⸗ sammenhängenden Punkte, die Gesamtheit dieser Fragen des Wieder⸗ aufbaus wird durch den jetzt zur Erörterung stehenden Antrag Hammer, den Antrag Aronsohn, ferner durch den den nächsten Punkt der Tagesordnung bildenden weiteren Antrag Hammer und den zu⸗ nächst noch in der Kommission befindlichen Antrag Bell aufgeworfen. Ich kann mich aber auch schon deshalb heute hier wenigstens im all⸗
estgestellt werden die englischen Dampfer E 1 11 eine blühende Schiffsversicherung. Ich danke der Kommission für die Transport“, „Steelville“, „Aljanton“ und b Uügesüügcarcg Antrages und bitte die Regierung um weitere i — Förderung der Sache. e H ö näserer Feinde Preußzischer Landtag. Abg. Dr. Crüger⸗Hagen (ortschr. Volksp.); Nach dem, was 8 nen 24 000 s der Abgeordneten. 1“ uns soeben bekanntgegeben worden ist, erscheint die Sache schon ziem⸗ Tonnen Kohlen verloren gingen. Von den übrigen F g lich weit gediehen und der Kommissionsantrag eigentlich überholt. Die Dampfern hatte einer — der sehr starken Detonation nach Sitzung vom 22. Januar 1918, Nachmittags 2 ½ Uhr. Regierung würde sich ein besonderes Verdienst erwerben, wenn sie zu urteilen — Munition geladen; ein anderer, anscheinend 22. 1“ Wolffs Telegraphen⸗Büro.) lIalsbald in Erwägungen einträte über das Bedürfnis einer Revision der mit Reis Dampfer wurde im Artilleriegefecht in (Bericht von Wo “ bestehenden Hypothekengesetzgebung. verfolgt, auf die Klippen vor der Küste der Cyrenaika cfüh Präsident Dr. Graf von Schwerin eröffnet die ur⸗ Abg. Hammer k(kons.) spricht die Zustimmung seiner Fraktion und dort, trotz Eingreifens einer Landbatterie, vernichtet. vont prah auf 1 Uhr Nachmittags angesetzte Sitzung um zu dem Kommissionsantrag aus. beiden Segler mit den Namen „Guiseppe“ und „Sar 6. Uhr. Mit einer kurzen Bemerkung des Abg. Brockmann Antonie“ waren italienischer Nationalität; von ihnen hatn Nachdem das Haus mit der endgültigen Fassung des (Zentr.) schließt die Besprechung. ersterer Holzladung. ga. 1 Ziffer 7 des Entwurfs eines Kriegsgesetzes zur Ver⸗ Der Kommissionsantrag wird angenommen. Der Chef des Admiralstabes der Marine⸗ e g der Verwaltung nach den Beschlüssen Am 28. Februar 1916 haben die Abgg. Aronsohn und 1. Fritter Beratung sein Einverständnis erklärt und die Gen. den Antrag eingebracht: 881 hechnungen über die Verwendung des Zwischenkredits, der für „die Regierung zu ersuchen, auf eine reichsgesetzliche Kaum ein Tag kergeht, ohne daß Versenkungen aus Geleitzügn, ‧U. Crrichtung von Rentengütern gewaäͤhrt worden ist, an die, Regelung des Haltekinderwesens einzuvirken durch auch aus stark gesicherten, gemeldet werden. an niumi sechnungskommission verwiesen hat, wendet es sich der Be⸗ welche eine einwandfreie Pflege der Haltekinder und eine Beauf⸗ soaar wahr, daß aus ein und demselben Geseitzug mehrere 5 g Anträgen aus dem Hause zu sichtigung der Ziehmutter gewährleistet wird. Die Justiz⸗ Dampfer herausgeschossen werden, während früher meist vur rrung ve- trag Dr. Heß und Gen (Zentr.) ö hat den Antrag angenommen, empfiehlt aber den Zusatz: ein Schiff des Zuges dem Angriff zum Oypfer fiel. Diese Der I g u ersuchen, in Abänderung des Erlasses des „mit der Maßgabe, daß bis zur reichsgesetzlichen Regelung auf eine dee e ge sat er e ne. i dag nche de geffsotten nicht Fannahcsgers 8 30. August 1916 Bestimmungen dahin gehend taige für die durch landesgesetzliche Maß⸗ 3 eoeeinge zuversige U. N dneeffen, daß jedwede Bevorzugung der von Vorschulen oder nahmen Bedacht genommen wird“. Eb13 S 88 kein enfige⸗ Schiff verloren I Bo. Töe kommenden Schüler vor den Kommissionsreferent ist der Abg. Pohl (sfortschr. Volksp.). Er s 9 8 vommerce in seiner Schiffban⸗ Volkeschülern bei der Aufnahme in die Sexta höherer Lehranstalten richtet an die zuständigen Instanzen die dringende Bitte, die Maß⸗ FW. 8 nahmen, die hier gefordert werden, recht bald in die Wege zu leiten. Abg. Dr. Faßbender (Zentr.) lenkt die Aufmerksamkeit des
worden als im November. Im letzten Jahre seien 31 ½ mal so⸗ viel englische Schiffe gesunken, als neu gebaut worden seien. Und nicht nur die Schiffe, sondern auch ihre Ladun genseien verloren. Unter⸗ dessen bauten die Deutschen noch größere U⸗Boote. Alle patriotischen Engländer hofften, daß die Reorganisierung der Admiralität die Folge haben werde, daß man der U⸗Boot⸗ gefahr Herr werde. Die Lebensmittelversoraung in England sei eine sehr ernste Sache geworden. Die Lebensmittel seien die Voraussetzung dafür, daß die Nation und die Armee am Leben bleiben. Lambert drang zum Schluß auf größere Spar⸗ samkeit im Verbrauch von Lebensmitleln. I“
Der Oberbefehlshaber der italienischen Marineftreitkräfte Admiralstabechef Thaon de Revel, ist Pariser vihräfte zufolge dort eingetroffen. Vorgestern hatte er mit dem Marine⸗ minister Leygues längere Besprechungen, besonders über die Zusammenarbeit der italienischen mit der fran⸗ ösischen Marine bezüglich der Bekämpfung der U⸗Boote, owie über die Arbeiten des gemeinsamen wheeaneeraihe har
r Verbündeten, der demr ächst in London zusammentreien soll.
— Die Anklage,
2* 27
“ 4
Berlin, 22. Januar, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichs Neues.
Am 21. Januar lag in den Argonnen bei Four⸗de⸗ aris von 7 Uhr Vormittags ab lebhastes Feuer auf unseren tellungen, das sich allmählich zu großer Heftigkeit steigerte
und 4 Uhr Nachmittags in kurzes Trommelfeuer überging. Bald darauf brachen mehrere französische Kompagnien zum Angriff vor. In ihre Linien, die sich nur mit größter An⸗ strengung und langsam durch den aufgeweichten Boden vor⸗ arbeiten konnten, schiu unser vernichtendes Artillerie⸗ und Maschinengewehrfeuer, 2 daß es dem Gegner nur gelang, an einer einzigen Stelle vorübergehend in unsere Stellungen ein⸗ zudringen, aus der er unter erheblichen Verlusten an Toten
gegen die sich der frühere Minister des Innern Malvy vor dem Senat als Ausnahmegerichtshof * verantworten hat, geht laut Meldung der „Agence Havas“ ahin, Malvy habe auf dem Gebiet der Französischen Republik bei der Ausübung seines Amtes als Minister des Innern erstens dem Feinde über militärische und diplomaiische Pläne Frankreichs, besonders über die Operaticnen am Chemin des
bisegis ge “ 2 e 89 Vergeudung fitigk wird
on Frachtraum, denn ehe sich ein zuweilen auf zwanßig und beseitigt G 1 d. 1 eratung der Unterrichtskommission gewesen. Faßh nkeit de Gegenstand ber g 6 c. Fftost e Hauses und der Regierung auf das besondere und namentlich durch
mehr Schiffe belaufendes Handelegeschwader am gemeiasamen Diese hat beschlossen, den folgenden Antrag anzunehmen: den Krieg noch schärfer hervorgetretene Bedürfnis einer schleunigen
“ eee 5 9 senei 9 “ vermat suchen, Maßnah insbesondere für di el ungenützte Zeit. e eschwindigkeit des la ie Regierung zu ersuchen, aßnahmen, insbesondere für die Regelung der Frage für die unehelichen Kinder. Bish⸗ e die Schiffes ist maßgebend Zug. Im ngsomsten „die Reg 8 Regelung der Frage für die unehelichen Kinder. Bisher habe die
Nicht auf die
vmes, Auskunft gegeben, zweitens den Feind durch Ver⸗ ursachung von Militärmeutereien begünstigt. M
Rußland. „Die früheren Mitglieder des Kabinetts Kerenskis Schingarew und Kokoschkin find in der Nacht zum Montag, wie die „Associated Preß“ meldet, im Marinehospital in St. Petersburg, wohin sie aus der Peter⸗Paul⸗Festung krankgeitshalber verbracht worden waren, in ihren Betten ermordet worden. Ein Dutzend bewaffneter Männer drangen in das Hospital ein, fragten, wo die Minister lägen, und feuerten sechs Schüsse auf Schingarew und zwei auf Kokoschkin ab. Beide wurden getötet.
Die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ veröffentlicht einen von dem Präsidenten Lenin und dem Justizminister Stein⸗ berg unterzeichneten dringenden Befehl vom 21. d. M. an alle zum Kampf gegen die Pogrome, an das Haupiquartier der Roten Garde, an den Ausschuß zur Bekämpfung der Gegenrevolution, an den Kommissar sir Kriminal⸗ angelegenheiten und an die Kommissare der Bahnhöse von St. Petershurg, sofort alle Kräfte in Bewegung zu setzen ur Ermitt ung der Matrosen und Roten Gardisten, die
das Marinehospital eingedrungen sind und Schingarew und Kokoschtin ermordet haben. Die Schuldigen seien 7 verhaften und nach dem Smolnyinstitut zu bringen.
eber den Gang der Ermittlung sei alle zwei Stunden Bericht zu erstatten. Einer weiteren Meldung zufolge sind die Volkskommissare benachrichtigt worden, daß die Polizei die Spur der Mörder gefunden hat.
— Der „Corriere della Sera“ erfährt aus St. Peters⸗ burg, daß zahlreiche Abgeordnete verhaftet worden sind und weitere Verhaftuugen bevorstehen. Die Sozialrevolutionäre haben beschlossen, keine offenen Aufstände zu veranlassen und sich nicht gegen die Diktatur Lenins aufzulehnen. Bei den letzten Straßenkämpfen gab es 120 Opfer, darunter 20 Tote. Die Rote Garde und Lenins Matrosen in Kronstadt sind Herren der Lage in St Petersburg. Für die nächste Zeit sei Uicht mit einem eigentlichen bewaffneten; usammenstoß zwischen den Leninisten und deren Gegnern zu rechnen.
— Die deutsche Kommission für wirtschaftliche Angelegenheiten in Brest⸗Litowsk hat ihre 6 oft 89 begonnenen Besprechungen mit den russischen Vertretern vor⸗ gestern fortgesetzt. Die Vorarbeiten für die weileren wirt⸗ schaftlichen Kommissionsberatungen wurden einer Unterkommission überwiesen, die bereits vorgestern nach⸗ mittag ihre Arbeiten aufgenommen hat. Am 20. haben auch die ersten offiziellen Beratungen der deutsch⸗ russischen Rechtskom mission stattgefunden. Es wurden im einzelnen behandelt und formuliert: die Beendigung des Kriegs⸗ nuüftandes sowie die Wiederherstellung der diplomatischen und onsularischen Beziehungen, die Entschädignngsfrage und die Wiederherstellung der Stoatsverträge. Gegenwärtig wird über die Wiederherstellung der Privatrechte ver genwaetsgh
— Einer Meldung der „St. Peterburger Telegraphenagentur“ zufolge haben die von Charkow nach Se e agasenun Abteilungen des Sowjet eine Schlacht gegen die Druppen der Rada von Kiew geliefert. Die Truppen der Rada wurden vollkommen geschlagen. Die Stadt ist in Händen der Abteilungen der Sowjets. In der ver⸗ 1S b8. heng. bes aeee ee 85 Bauernräte ertreter des ausführenden Zentralausschusses p Charkow mit Begeisterung begrüßt. 8 8
Amerika.
„Dem amerikanischen Kongreß ist ein Gesetz zur Er⸗ richtung eines Kriegskabinetts, bestehend “ er⸗ vorragenden Bürgern von erwiesenen organisatorischen Faher⸗ keiten, vorgelegt worden. Wie „Reuter“ meldet, hat der Prä⸗ sident Wilson eine Erklärung gegen die Bildung eines
Kriegskabinetts veröffentlicht, in der er sagt, daß wirksame Reorganisatiovsmaßregeln bereits getroffen worden seien.
— Washingtoner Meldungen der Pariser Ausgabe der Ueense Tribune“ ufolge hat die nunmehr abgeschlossene Untersuchung der Gründe der Verzögerung in der Aus⸗ rüstung des amerikanischen Heeres S des be⸗ sonderen Senatsausschusses eine Reihe so grober Nach⸗ lässigkeiten ergeben, daß der Rücktritt des Chefs des Kriegsmaterialiendepartements, Generals Crozier, un⸗
1 11121““
wieder hinausgeworfen wurde.
englische Kompagnien, die gegen Butkovo versuchten und sich eine blutige Schlappe holten.
Hauptquartier, 23. Jamuar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
„
Großes
mittage der Feuerkamp der Scarpe lebte die Gefechtetätigkeit wieder auf. zahlreicher Erkundungen Gefangene eingebracht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Fehen starker Feuerwirkung französische Vorstöße.
Feuerkämpfen
zurück. Zwischen Beaumont und Ornes Artillerietätigkeit am Abend zu. 1 I Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Front. Die Lage ist unverändert.
. Italienische Front. Zu beiden Seiten der Brenta Artilleriekampf.
Der Erste Generalquertiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
22. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldei: besonderen Ereignisse. 1 Der Chef des Generalstabes.
Wien, Keine
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 22. Januar. (W. T. B.) Generalstabsbericht über die Unternehmungen vom 16. Januar.
Mazedonische Front. Zwischen Ohrida⸗ und respa⸗See an verschiedenen Punkten um Bitolia lebhaftes eschützfeuer. Im Cernabogen und südlich von Gradeschnitza etwas länger fortgesetzte Feuertätigkeit mit kurzem Artillerie⸗ trommelfeuer. Südlich von Dojran kurze Zeit Gewehr⸗ und Maschinengeweh feuer. Westlich vom Butkowo⸗See und südlich von Baraklidjumaja haben unsere Truppen mehrere englische Erkundungsabteilungen durch Feuer vertrieben. In der Gegend von Bitolia haben deutsche Flieger einen französischen Fesselballon abgeschossen. 1
Dobrudscha⸗Front: Waffenstillstand.
Türkischer Bericht. Fensenspel, 21. Janvar. (W. T. B.) Amtlicher
1) Dardanellen: In einem kühnen Angriff stießen gestern „Javus Selim“, „vitin und Lnenedogagte fant 85 Dardanellen hervor, um feindliche Streitkräfte, die bei Imbros festgestellt waren, zu vernichten. feindliche Monitore („Raglan“ 4 —5000 T., zwei 35 6 em⸗Geschütze, ferner der Monitor „M 28“, 500 T., ein 23,40 em⸗GCeschütz, ein 15,20 cm⸗Geschütz), ein Transportdampfer von 2000 T., eine Signalstation und zahlreiche Munitionsdepots wurden vernichtet. Beiderseits herrschte rege Fliegertätigkeit. Ein feindliches Flugzeug wurde im Luftkamp abgeschossen, ein anderes schwer beschädigt. Die Küstenbatterien beschossen er⸗ folgreich feindliche Torpedoboote. Bei der Rückfahrt sank „Midilli“ durch mehrfache Minentreffer vdaeer. Nach einem Luftkampf mußte ein englisches Flugzeug hinter unseren Linien landen. Die Be⸗
miltelbar bevorsteht und die Stellung des Kriegssekretär
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satzung, zmei englische Offiziere, wurden gefangen genommen.
9
und Verwundeten im Nahkampfe und im Gegenstoß sofort
Ebensowenig Erfolg hatten in Mazedonien mehrere Dzuma vorzugehen
Fast an der ganzen 1eh h; Front war am Nach⸗ gesteigert. Auch südlich von
Bei St. Quentin wurden bei erfolgreicher Durchführung
Nördlich von Souain und nordöstlich von Avocourt Na
wurde der Feind zurückgeschlagen. Eꝛdach Infanterieabteilungen drangen östlich von Malancourt in die seindlichen Gräben und kehrten mit einer Anzahl
für den ganzen fen ent neue Verzoͤgerungen durch Warten auf diejenigen Fereperelece mangels Entladerinrichtungen nicht sofort gelsscht werden klonnen⸗ Der französische Verpflegungsminister Borei schätzte im Senat am 18. Dezember die Verminderung der Transportmoglichkeit durch die Geleitzüge auf zwanzig Prozent, und in der „Times sch elbt F. Allen, Vorsitzender der Khedivischen Post⸗Dambsschiffahrts esel schaft, daß die Notwendigkeit, in Geleitzügen zu fahren, die au ein: Reise zu verwendende Zeitspanne verdoppelt. (W. T. B.)
Verkehrswesen.
f Jahrgang 1918 des „Archivs für Eisenbahn⸗ wesen“, herauegegeben im preußischen Mimisterium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgend m Inhalt: Die preußische Oberrechnungskammer und die Voekswerrschaft unter besonderer Berücksichtigung der Staatseisenbahnvenwaltung (von Hans Haase, Geheimem Rechnungsrevisor, Potsdam); Der Austauch der Güterwagen im Bereiche des Vereins deutscher Eisenbahnverwal⸗ tungen (von Marx, Geheimem Regierungsrat), Schluß; Die önerreschi⸗ schen Staatsdahnen im vierten Kriegsbaldjahr (von Dr. Krakauer); Enn neuer Schnellbahnplan für Philadelphia (von Schimpff); Die Arbeiter⸗ pensionskasse, die Krankenkassen und die Unfallversicherung bei da preußtsch⸗hessischen Eisenbahngemeinschaft in den Jahren 1915 und 1916 (von Dr. ee. — Kleme Miteilungen: England und die württembergischen Eisenbahnen; Deutsches Kriegswirtschaftsmuseum
Heft 1 vom
Geboren: Ein Sohn:
in Lepig; Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwiffen⸗ schaft und Technik in Manchen; Preisausschreiben des Vereint deutscher Eisenbahnverwaltungen; Die österreichtschen Eise bahnen Ende 1915; Eine australische U berlandbahn; Die südafrikanischen Etsenbahnen im I⸗ehte 1916; Die Eisenbahnen der Goldküfte in Kalenderjahre 1916. — Rechtsprechung: Rechtsgrundsätze aus den Entscheidungen des Reichsgerichts. — Gesetzgebung: DeVutschet Reich; Preußen; Schweiz; Rußland. — Bücherschau.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Königliche Schanspiele. Donnerst.: Opernhaus. 24. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Migo⸗ leito. Fe in vier Akten von etseche Verdi. Text von Piabe. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Epiel⸗ leitung: Herr Bachmann. Anfang 7 ⅛⅞ Uhr.
Schauspielhaus. 24. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind cufgehoben. Heimat. Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann. Sgielleitung: Herr Oberspielletter Patty. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Opernhaus. 25. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und ffreiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Alten von broise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ¾ Uhr.
Schauspielhaus 25. Dauerbezugsvorstellung. Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder. uin Trauerspiel mit in 86 Aufzügen von Schiller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck.
nfang r.
Familiennachrichten.
Verlobt: Verw. Eleonore Freifr. von Senden⸗Bibran, geb. bon Braunschweig, mit br⸗ Sanitätsrat Dr. Georg Schlffer (Wernigerode a. Har.— Breslau). 285 2
¹. Regierungsrat Hans von Alemann (Berlin— Friedenau). 1. Fo ht 8. 689 Landrat Grafen zu Limburg⸗Stirum (Breslau). — Hen. Landrichter Dr. Gratt (Gleiwitz). — Hrn. Regierungsreferendar Wolff von Wolffers⸗ 6 8 (Züllichau).
estorben: Hr. Justizrat Dr. lius (Cöln). — Pr. Staatsanwalt a. P.“ Kun 1 he (Tataren d Tarputschen, Oftpr). Hr. Oberleutnant Erich Aren
(Wormditt).
—
Verankwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Cbarlottenßart. Verantwortlich für den Ffeigenteil: Der Vorsteber der Geschäftsstele, echnungsr Re ngering in Berlin. 8* Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berliau. Drutk der Norddentschen Buchdruckerzi und Verlagemftacsaz.
Berlin, Wilhelmstrase 2.
Vier Beilagen
ereges bleiben.
Volksschulen, zu treffen, durch welche die Aufnahme auf höhere Schulen den Volksschülern unter nicht ungünstigeren Bedingungen gmöglicht werde als den Vorschülern“.
Berichterstatter ist der Abg. Mallée (kons.).
Abg. Dr. Heß (Zentr.): Der Kommissionsantrag bedeutet unserem ehprünglichen Antrag gegenüber eine Verschlechterung, weil er nicht emügend klar ist und nicht den Erlaß vom 30. August 1916 berück⸗ sichtigt. Die Vorschule erspart den Kindern der Volksschule gegen⸗ lber ein ganzes Jahr. Auch brauchen die Vorschüler beim Ueber⸗ ritt in die Sexta kein Examen zu machen, und dann nehmen sie außer⸗ im noch den aus der Volksschule kommenden die Plätze fort. Wir sien in unserem Antrage die konsequente Weiterentwicklung, dem düchtigen die Bahn zu ebnen. Einem jeden muß ein Aufstieg in füh⸗ unde Stellen möglich sein. Erscheinungen, wie Giesberts, Steger⸗ uld und August Müller, dürfen nicht bloß Erscheinungen dieses Die Grundlage des ganzen Unterrichtes muß die vilksschule sein, der deshalb besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist.
Abg. Wittrock ffortschr. Volksp.): Wir werden für den Antrag stimmen. Die einzige Konsequenz in dieser Frage würde die
tebung der Vorschule sein. Einen diesbezüglichen Antrag haben
echon zweimal eingebracht. Der Beginn der Schullaufbahn sollte vale Kinder gleich sein aus nationalen, sozialen und pädagogischen srinden. Alles, was die Einheitlichkeit unseres nationalen Bil⸗ gs⸗ und Schulwesens stören kann, muß beseitigt werden. Der erste
Etritt dafür ist die Abschaffung der Vorschule. “
Abg. Haenisch (Soz.): Wir werden für den ursprünglichen An⸗ eg Heß stimmen, trotzdem er uns eigentlich nicht weit genug geht. Ur verlangen die völlige Beseitigung der Vorschule. Sollte der An⸗ ung Heß abgelehnt werden, dann werden wir für den Kommissions⸗ atrag stimmen. Wir hoffen aber, daß dies nur der erste Schritt zur ürreichung des uns vorschwebenden Zieles ist. 1
Abg. Blankenburg (nl.): Die große organische Schulreform feht uns nach dem Kriege unbedingt bevor. Wir sind keine unbeding⸗ in Feinde der Vorschule und erkennen ihre Verdienste an. Ob sie berflüssig ist, das muß später erörtert werden. Die Verordnung tom 30. August 1916 brachte schon einige Milderungen, der Kom⸗ nissionsantrag wird weitere zur Folge haben. Der Kommissions⸗ mtrag wird deshalb seine Wirkung ausüben, auch wenn er nicht so starf wie der Antrag Heß ist. 1 . Abg. Ramdohr (reikons.): In dieser Frage wird zu wenig Kücksicht genommen auf die kleinen Städte. Es ist ein ungesunder zustand, daß in Berlin so viele Parallelklassen errichtet werden müssen, vahrend die Anstalten in den kleinen Städten aus Mangel an Schülern eingehen. Ist nicht vielleicht gerade die Aufhebung von Lerschulen schuld an dem Schwund der Anstalten in den, kleinen Stäödten? Meine Fraktionsgenossen verkennen durchaus nicht, daß de Vorschulen segensreich sein können, und ich empfehle deshalb nur de Annahme des Kommissionsantrages. b Abg. Mallée (kons.): Meine Freunde meinen, daß, da die Vor⸗ stulen einmal bestehen und so lange segensreich gewirkt haben, man sie nicht platterdings beseitigen soll. Den Kleinstädten könnten übrigens als der Aufhebung der Vorschulen große Kosten entstehen, da sie dafür Lolksschulklassen errichten müßten. Wenn man die Vorschulen für de Knaben aufhebt, müßte man auch die drei untersten Klassen der foheren Mädchenschulen aufheben, aber an diesen Gedanken ist man voch nicht herangetreten. Wir empfehlen die Annahme des Kom⸗ mssionsantrages und die Ablehnung des Antrages Heß.
„Nach der Ablehnung des Antrages Heß, für den das Zen⸗ rum, die Volkspartei und die Sozialdemokraten stimmen, wird der Kommissionsantrag angemommen.
Der Antrag des Abgeordneten Fürbringer (nl.) und Genossen,
die Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob nötigenfalls
unter Mitwirkung der Preußischen Seehandluneg und
unter Beteiligung von Staatsmitteln ein Bankinstitut für Ge⸗
Schiffsdarlehen auf preußische
währung von b Pre und Binnenschiffahrt
Handelsschiffe der See⸗ 1 errichten sei, n- i von der Handels⸗ und Gewerbekommission in folgender basung angenommen worden: . vnsgiegierung zu ersuchen, in; Erwägung zu ziehen, wie das für die Ech be See⸗ und Binnenschiffahrt bestehende Bedürfnis nach 8 iffsdarlehen befriedigt werden könne. ge Berichterstatter Dr. Hager⸗Gladbach (Zentr.) teilt mit, daß in Rüteten bereits ein Bankinstitut für Schiffsdarlehen in die Wege ge⸗ sict ist, und bittet die Regierung, dem Hause alsbald in einer Denk⸗ 99 . itteilung über ihre Stellung zur Sache zu machen. Fndlg; ürbringer (nl.): Das Bedürfnis zu einem solchen eine unstitut ist in allen beteiligten Kreisen anerkannt, und es ist sogar Das bwisse K onkurrenz für die Errichtung solcher Institute eingetreten. de Gereditinstitut muß Pfandbriefe ausgeben, für die die Regierung berkehr Fnge. ziehen mag. An allen größeren Plätzen des Schif auch mi müssen Filialen des Zentralinstituts errichtet werden, un Errichtuna n. underen Bundesstaaten müssen Vereinbarungen über ung ähnlicher Institute getroffen werden. Holland hat bereits
———
wats hne.G ewähr, mit Ausnahme der Reden der 88
Reichsinstanz Kompetenzbedenken geltend gemacht. Aufsicht über die Ziehmütter, sondern auf die Auswahl und die Kon⸗
zessionierung derselben sei das Hauptgewicht zu legen. In diesem
Sinne empfiehlt das Zentrum einen entsprechenden Abänderungs⸗ antrag, der natürlich dem Gesetzentwurf nicht vorgreifen solle und der sich darauf beschränkt, eine „gesetzliche“ Regelung zu fordern. Ein rationeller Kinderschutz habe sich, namentlich nach den Erfahrungen des Krieges, als ein ganz besonders dringendes Bedürfnis erwiesen; Preußen müsse hier, solange keine Aussicht auf eine reichsgesetzliche Regelung besteht, selbständig vorgehen. 1“
Abg. Lieber (nl.) sieht ebenfalls die Notwendigkeit einer schleu⸗ nigen Regelung als erwiesen an und steht auch den Anregungen des Vorredners sympathisch gegenüber; eine fortgesetzte Kontrolle sei in⸗ dessen nicht zu empfehlen.
Abg. Dr. Mugdan (fortschr. Volksp.): Unser Antrag hat vor zwei Jahren eine reichsgesetzliche Regelung gefordert. Inzwischen ist festgestellt worden, daß die Materie zum Teil der reicks⸗, zum Teil der landesgesetzlichen Regelung untersteht. Aus diesem Dilemma will der neue Zentrumsantrag dadurch herausführen, daß er eine „gesetz⸗ liche“ Regelung fordert. Ob wir damit schneller zum Ziele kommen, ist mir zweifelhaft. Die Hauptsache ist, daß überhaupt etwas geschieht. In den letzten beiden Jahren ist gegen das bestehende Uebel seitens der Regierung leider gar nichts geschehen, obwohl über dieses Uebel bereits eine sehr ansehnliche Literatur erwachsen ist. Die Aufsicht ist nicht nur im Säuglingsalter der Haltekinder notwendig, wie der Vor⸗ redner meinte, sondern bis zur Mündigkeit oder doch bis das Kind er⸗ wachsen und erwerbsfähig ist. Ein großer Teil der Ziehkinder ver⸗ dirbt, weil die Zieheltern sie frühzeitig zum Erwerb anhalten. Eine einwandfreie Pflege schließt übrigens eine gründliche Beaufsichtigung ein; aus dieser Erwägung heraus können wir auch für den Zentrums⸗ antrag sesss . Man sollte aber nun nicht wieder zwei Jahre taten⸗ los verstreichen lassen.
Der Antrag wird hierauf angenommen.
Es folgt die Beratung des Antrages der Abgg. Hammer u. Gen. über den Wiederaufbau des Handwerks nach dem Kriege und in Verbindung damit die Beratung des Antrages der Abgg. Aronsohn u. Gen. über die Wiederaufrichtung des gewerblichen Mittelstandes.
Das Haus hatte den Antrag Hammer, der lautet:
„die Staatsregierung zu ersuchen, unter Hinzuziehung des deutschen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages baldtunlichst wirt⸗ schaftliche Maßnahmen vorzubereiten, um den Handwerkszweigen, welche durch den Krieg schwer gelitten haben, einen Wiederaufbau zu ermöglichen“, 8 8 B
der Kommission für Handel und Gewerbe überwiesen, die darüber eingehend beraten hat. Ueber die Verhandlungen im Ausschuß berichtet
Abg. Hammer (kons.): Der Ausschuß für Handel und Gewerbe hat im Einvernehmen mit der Regierung ein volles Handwerks⸗ programm aufgestellt und schlägt dem Hause vor: die Staatsregierung zu ersuchen: 1) das Königliche Landesgewerbeamt unter Ausbau seiner Einrichtungen mit der Aufgabe zu betrauen, an dem Wiederaufbau des durch den Krieg geschädigten Handwerks mitzuarbeiten durch Sammlung und Verbreitung von Erfahrungen, Anregungen und Bei⸗ spielen über die Möglichkeit von Verbesserungen der handwerklichen Fee und Wirtschaft sowie des gewerblichen Genossenschaftswesens. 2) Es ist weiter dahin zu streben, daß die in gleicher Richtung ein⸗ setzende Fürsorge für das Handwerk seitens des Reiches, des Staates und der Selbstverwaltungskörper tunlichst einheitlich geregelt und gehandhabt werden möge. Um die im einzelnen erzielten Erfahrungen und Erfolge auf dem Gebiete der Selbsthilfe dem Gewerbestande allgemein zugängig zu machen, werden eine Reihe von Maßnahmen vorgeéschlagen. Für die tunlichst einheitlich durchzuführende Fürsorge
in der Fassung Faßbender
für das geschädigte⸗Handwerk seitens des Reiches, des Staates und der
Selbstverwaltungskörper werden eine Reihe von Vorschlägen unter⸗
breitet und die Durchführung einer Reihe dringlicher Aufgaben soll, in die Wege geleitet werden. Wirewaren sehr erstaunt, daß zjetzt noch
der Antrag Aronsohn gestellt worden ist, trotzdem wir ja uns, ein⸗ gehend darüber im Ausschuß untsrhalten haben.“ Ich empfehle aber seine Annahme, da die Ueberweisung an eine Kommission zur Folge haben würde, diese ganze so dringende Angelegenheit auf unabsehbare Zeit zu verschieben.
Eingegangen ist ein dringender vhn der Abgg. Andres (nl.) und Oertel Änl), wonach die Regierung auf⸗ gefordert wird, schleunige Maßnahmen zu ergreifen, daß den durch Hochwasser geschädigten Bewohnern des Landes, besonders des Nahetales, staatliche Unter⸗ stützung zuteil wird.
Abg. Dr. Crüger (fortschr. Volksp.) begründet den Antrag Aronsohn, der die Staatsregierung ersucht, zur Wiederaufrichtung des durch den Krieg schwer geschädigten gewerblichen Mittelstandes eine Reihe von Grundsätzen zur Durchführung zu bringen. Ich erkenne an, daß 8* Kommission für Handel und Gewerbe tüchtige Arbeit geleistet hat. hhrafa⸗ für überflüssig halten. Der vorliegende Antrag Aronsohn ist aber auf einer breiteren Grundlage aufgebaut. Der Ausschuß hat
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gemeinen äußern, als es ja keine neuen Fragen sind, sondern Fragen, die zum Teil schon im Frieden, jedenfalls aber in den letzten Jahren des Krieges in ihren Grundzügen die Königliche Staatsregierung, ins⸗ besondere das mir anvertraute Ressort beschäftigt haben. Nur die Frage muß ich ausscheiden, wie weit eine finanzielle Mitwirkung von Reich oder Staat hier in Frage kommen kann, weil diese nicht ohne vorgängige Verständigung mit dem Herrn Finanzminister von mir er⸗ örtert werden kann. Aber zu den übrigen grundlegenden Fragen hier kurz Stellung zu nehmen, halte ich nicht nur für tunlich, sondern für geboten.
Wenn wir, das Haus in Uebereinstimmung mit der Regierung, uns im Frieden in der Bemühung, die wirtschaftlich selbständigen Existenzen als solche zu erhalten, zusammengefunden haben, so wird die Notwendigkeit, das zu tun, durch den Krieg nicht als vermindert, sondern als verstärkt anzuerkennen sein, denn gerade gegenüber der nivellierenden, gleichmachenden Wirkung, die der Krieg, je länger er dauert, draußen und drinnen auszuüben im Begriffe ist, scheint es mir ein besonderes Erfordernis von sittlicher und von poli⸗ tischer Bedeutung, die wirtschaftlich Selbständigen davor zu be⸗ wahren, daß sie in der großen Menge sich verlieren und ver⸗ schwinden. Die Gefährdung des wirtschaftlich selbständigen Mittel⸗ standes, insbesondere des Handwerks, durch den Krieg ist von den beiden Herren Vorrednern dargestellt worden. Ich kann mich dem von meinem Standpunkte aus nur anschließen und den Ernst der Ge⸗ fahr auch meinerseits unterstreichen. Durch die Einziehung der Be⸗ triebsinhaber zum Heere, durch den Mangel an Rohstoffen, durch die aus den verschiedensten Gründen herbeigeführte Zusammenlegung kleiner Betriebe, durch fehlende Aufträge, dann auch durch fehlende Arbeitskräfte sind viele Handwerker und sonstige Inhaber mittel; ständischer Betriebe genötigt worden, ihr bisheriges Unternehmen auf⸗ zugeben und, soweit sie nicht im Heeresdienst oder im Hilfsdienst be⸗ schäftigt sind, in der Industrie als Arbeiter tätig zu sein, wo ihnen vielleicht zurzeit ein lohnenderer Erwerb zuteil wird. Alle diese, so⸗ weit es die Verhältnisse irgend gestatten, nach dem Kriege wieder zu einer wirtschaftlichen Selbständigkeit zurückzuführen, ist eine dank⸗ bare, aber auch eine schwere Aufgabe.
Vier Gruppen von Fragen — das ging auch aus den Dar⸗ legungen der beiden Herren Vorredner hervor — kommen dabei ins⸗ besondere in Betracht: die Beschaffung der Rohstoffe, die Be⸗ schaffung des Kredits, die Beschaffung von Arbeit, d. h. von Auf⸗ trägen, und endlich die Beschaffung von Arbeitskräften.
In der Beschaffung von Rohstoffen ist wohl der Schlüssel der ganzen Lage zu finden. Hierbei dem Handwerk eine seinen In⸗ teressen entsprechende Mitwirkung zu sichern, habe ich als meine Aufgabe angesehen, seitdem hier vor einem Jahre die Wünsche nach dieser Richtung hin laut wurden, seitdem eine selbständige Ein⸗ richtung zur Organisation der Uebergangswirtschaft im Reiche be⸗ steht. Es ist auch gelungen, dort, als erster Schritt, die Einberufung von in Handwerksfragen erfahrenen Männern zur Mitarbeit zu er⸗ reichen. Um die Rohstoffe anzuschaffen, um ferner die zur Moderni⸗ sierung des Betriebes oder zur Wiederaufnahme des Betriebes über⸗ haupt erforderlichen Maschinen zu bekommen, bedarf der Handwerker des Kredits. In dieser Hinsicht sind wir bis jetzt nur die ersten Schritte vorwärts gegangen, indem wir die Kriegshilfskassen für die im Heere Stehenden und für die im Hilfsdienst Eingezogenen mit Hilfe der Provinzen eingerichtet häben. Die Frage, wie den Hand⸗ werkern, die nicht zu den beiden genannten Kategorien gehören, nach dem Kriege der erforderliche Kredit mit Hilfe der Kriegshilfskassen oder auf andere Weise zu beschaffen sei, steht noch offen. Sie bedarf noch der Lösung. (Sehr richtig! rechts.)
Was die Erlangung von Arbeitsaufträgen betrifft, so sind durch den Zusammenschluß des Handwerks während des Krieges erfreuliche Ergebnisse erzielt worden. Sie wissen, meine Herren, daß wir hier an dieser Stelle uns schon vor Ausbruch des Krieges darüber unter⸗ halten haben und daß Ihrerseits wie meinerseits die Notwendigkeit anerkannt wurde, daß das Handwerk als solches sich zur Erlangung von Aufträgen zusammenschließen sollte. Vor dem Kriege waren wir über die ersten tastenden Versuche nicht hinausgekommen. Während des Krieges sind große Fortschritte erzielt worden. Ins⸗
Bei einem flüchtigen Vergleiche könnte man unseren
besondere rechne ich dahin die Errichtung einer Zentralbeschaffungs⸗ stelle für Handwerksaufträge und die Errichtung von Lieferungs⸗ gemeinschaften draußen in den Bezirken. Die Handels⸗ und Ge⸗