1918 / 24 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Jan 1918 18:00:01 GMT) scan diff

ürstenbere⸗-Etunmh Hoch von Uagarn ousgebracht hatte, hielt der Vereinspräßdent Ceireel⸗ direkror Fritz Schmidt die Festrede, in der er in begeisterten Worten die Bedeutung des Tages hervorhob.

Aus dem Kriegepresseqguartier wird gemeldet: In Udine

fand am 27. Januar anläß ich des Geburtsfestes des Deutschen Katsers ein Festgotresdlenst statt, an dem der in Udine an⸗ wesende Höchstkommandierende, österreichisch⸗urgarische und deutsche Otfiziere teilnahmen. Mittags fand beim Höchstkommando ein Essen tatt, bei dem der Höchsrkommandierende auf den Herrscher des Deutschen Reiches, dessen Armeen seit 3 ¼ Jahren in unerschütter⸗ scher Bundestreue an unserer Seite käwpfen, den Toast ausbrachte. ercuf intonierte die vor dem Kommando aufgestellte Musikkapelle bie deutsche Hymne. Nachmitlags fand dann auf der Piazza Vittorio Emanuele eine Platzmusik statt. Konstantinopel, 27. Januar. Aus Anlaß des Geburtstags des Deutschen Katsees fand in den Räumen der Deutsch⸗ Ürktschen Vereinigung ein Tee statt, zu dem von deutscher und Frlischer Seite zahereiche Mitglieder erschicnen. 8328 a, 27. Januar. Zur Feier des Geburtslags Kaiser Withelms fand in der deutschen evangelischen Kirche ein Fest⸗ gottesdiernst statt, an dem der Ministerpräsident Radoslawow mit sest sämtlichen Ministern, die Spetzen dei Miluär⸗ und Zivil⸗ behörden und die deursche Kolonie teilnahmen. Hterauf folgte ein Militärgottesdienst in Anwesenheit des Zaren in preußischer Tene⸗ alfeldmarschalluniform, des Kropprinzen Boris, des Ceneraltn simus chekow und des milträrischen Gefolges des Zaren. Nach dem Fesdienst zog seine Majestät der Zar den deutschen Milnärbevoh⸗ machtigten Oberst von Massow und den Marineattachs Kapitän⸗ leutnant von Arnim in ein längeres Gespräch. Später fand in der Deutschen Gesandtschaft ein Empfang statt, bei dem der Mintsterpräfident Raboslawow mit dem Generalsekretär beim Ministerium des Auswä tigen Zlatanow dem Gesandten Grafen b berndorf die Glückwursche der bulgartschen Regierun darbrachten. Um 1 Uhr war im Königlichen Schlyß sestte el⸗ zu der die Herren der Gesandtschaft und eiwa viertig beutsche Offiziere geladen weren. Die Festrede des Zaren trug einen überaus herzlichen ud zugleich einen hechpolitischen Charakter. Nach der Tafel sproch er Zar Ferdinand mit allen Offuteren in der kerenswü⸗ zasten Pese id z0g einen erößeren Teil von ihnen in auegebehnte Unterhallvng. er Zar vere kschl zete alle geladenen deurschen Ossizlere durch Haͤnred uck rech ttwa dre nündigem Cercle. Abendz sand im deutschen Offliziers heim ein gemein sames Essen statt, an dem der Kronprinz öris mit egc; Der Kronprisz brachte einen Trink⸗ uch auf den Deutschen Kaiser aus, worauf der Karfer iche Militärbevollmächticie Obert von Massow mit 889 Rede auf den Zaren und das Königliche Haus erwiderte. Später be Ettate der Krorprinz eingthend die Räunlichkeiten des deuschen Ofsizierzheims und sprach srine hohe Befrtedigung üder den Verjauf des Abends aus. Der Zar und der Kron⸗ vrin; hatten zu allen Veransaltungen des Kages ihre preußeschen u fformen angelegt. Die IJnnigkelt und Festigkeit des Sündnisses schen Deut'chland und Bulg arien und ganz besonders die Schätzung 28 deutscher Heeres durch den Zaten und den Thronfolger fanden Crg dieser Geburtstagsfeier cinen überaus beredten und vielfeitigen Zrüssel, 27. Januar. 1 Feiter von Kaisers Geburtstag hat heute mittag auf dem Grchen Platze große Pas⸗ oleausgabe stattgesunden. Der Geueralgouverneur Freiherr von Falken⸗ dausen, umgeden von seintm Militär⸗ und Zvbilstab und den diplomattichen Vertretern der verbündeten Mächte, bielt eine marktge Ansprache, vie in ein dreimaliges Hurra auf Seine Majestät ars⸗ klang. An der Darade nahmen Ahorbnungen sämtlicher Trupper⸗ e der Garnison Brüssel tell; auf dem Platze Uanden Offiziere, .“ der deutschen Schulen und die deutsche Kolcnie in 1 12 abl. 1 6 Kristiania, 27. Januar. Aus Arlrß des Geburtstags des Drutschen Kaisers sand dier heute dvermiteag ein deutscher Fest⸗ 9 ottesdienst unter zahlrecher Beteiligung der deutschen und öster⸗ retchisch⸗vngorischen Kolonte sowie nozwegtscher Freu de statt. Der rutsche Gesandte von Hintze, die Mitglieder der veutschen Gesandt⸗ chaft und des Generalkensulats mit ihren Damen sowie Vertreter der österreichtsch⸗ungarischen Gesandtschaft und des Generaikonsulats wohnten der sttomungsvollen Feier bri. Mittacs gab der deutscht Gesandte im Gesanbischafts haus einen Empfang. Bexrn, 27. Janvar. Aus Anicz des Geburtstags des Deutschen Kaisers veranstaltete heute die deutsche Kolonie in Vern in der Hetliggeist⸗zrirche einen feierlichen Festgottesdienf: im Beisein dre ge’amten riple matischen Kerrs der Zentralmächte und ihrer Verbündeten. Professor Dr. Hoffmann hielt die Festpredigt. Die Feier war vo erhebenden Orgelvo traͤgen und Gesängaen des deutschen Cbors in Bern eingerahmt. Der Opernsänger Franz Schwerdt vom Bernerx Stadttheater sang die Kavaine aus Mendezssohns „Paulus“. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 26. Januar, Abends. Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

„DTagsüber schönes Wetter und helle Mondnacht führten am 25. Januar an der Westfront zu lebhaften Artillerie- und Erkundungsgefechten, in denen an vielen Stellen Engländer, Kanadier und Franzosen als Gefangene eingebracht wurden. Vor allem war bbceeidderseits der Maas auf ganzer Front das Artilleriefeuer lebhafter. Unsere Stoßtrupps drangen nach kürzester Feuer⸗ vorbereitung im Walde von Avocourt in zwei hintereinander⸗ liegende feindliche Grabenlinien ein, fügten dem heftig sich wehrenden Feinde schwere blutige Verluste zu, zerstörten die feindlichen Grabenanlagen und ein Blockhaus und kehrten

efehlsgemäß mit 24 Gefangenen und 1 Maschinengewehr zurück. Im schneidigen überraschenden Vorstoß östlich des Caurières⸗Waldes murden weitere 9 Franzosen aus den Gräben

Großes Hauptquartier, 27. Januar. (GW. T. B.). Westlicher Kriegsschanplatz.

dese an der ganzen Front blieb die Gesechtstätigkeit

Bei kleineren Unternehmungen südlich von der Oise und

n den oberen Vogesen südlich von Lusse wurden Gefangene

ingebracht. Italienische Front. 3 Auf der Hochfläche von Asiago und östlich von der Brenta lebhafter F Ein italieni iff gege heete Nere en Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister. WG 11““ Lubendorff.

Berlin, 27. Januar, Abends.

. (W. r. 8)

den Kriegeschauplätzen nichts von Bede⸗

auf den hochsianigen Könis Karl

zu

fl

M

die

ber

vorstoß 17 Engländer,

gering, lebhafter an einzelnen Stellen in der Champagne und im Maasgebiet. 8

dauern seit gestern nachmittag Artilleriekämpfe an, die sich bei Tagesanbruch im

Wien ,26. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

sehr lebhast.

war die Artillerietätigkeit auch gestern sehr lebhaft.

vom 26 Januar. besonders zwischen dem Wardar und dem Dojransee war eine unserer Erkundungeabteilungen mit

zurück. Im Unterlaufe der Struma wurden englische Er⸗ kundungsabteilnugen durch Feuer verjagt.

Konstantinopel, 24. Januar. (W. T. B.)

Großes Hauptquartier, 28. Jenuar. (W. T. P.) Westlicher Kriegsschauplat. Rördlich von Becelaere wurden bei einem Erkundungs⸗

darunter 1 Offizier, gesangen. Die Artilllerietätigkeit war fast an der ganzen Front

Italienische Front. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden

Gebiet des Col del Rosso größter Heftigkeit steigerten.

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

HOesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Die Artillerietätiakeit war namentlich auf der Hoch⸗ äche der Sieben Gemeinden und beiderseits der Brenta Der Chef des Generalstabes.

Wien, 27. Januar (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf der Hochfäche von Asiago und östlich der Brenta

Ein feindlicher Angriff gegen unsere Stellungen auf dem

onte Pertieca wurde abgewiesen. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht. Sofia, 27. Jannar. (W. B.) Generalstabsbericht

Mazedonische Front. An mehreren Stellen der Front,

T

D⸗

Oestlich vom Wardar kehrte

Artillerietätigkeit heftiger. englischen Gefangenen

Dobrudschafront: Ruhe. Türkischer Bericht. Tages⸗ icht.

rege. Fliegerleutnant Meinicke schoß einen e ab. Das Flugzeug verbrannte, der Flieger ist tot. Lin zweites feindtiches Flugzeug wurde im Lufttampf durch Oberleutnant Gronxeiß schwer beschädigt.

„An der Palästinafront etwas lebhafteres feindliches Artilleriefeuer. Sonst Ruhe.

11““ 25. Januar. (W. T. B.) Heeres⸗ 2 .

„An den Dardanellen rege, aber erfolglose feindliche Fliegertätigkeit.

Palastinafront: An der Küste konnten wir unsere Linien durch Vorschieben um etwa 2 km verbessern. Geringe Kampftätigkeit.

An allen anderen Fronten Lage unverändert.

8 1““ 26. Januar. (W. T. B.) Tages⸗ ericht.

An den Dardanellen blieb die Fliegertätigkeit rege. Zwei feindliche Kriegsschiffe wurden durch unser Feuer von Land zum Abdrehen gezwungen. Ein feindliches Minensuch⸗ boot, das in die Tschandarle⸗Bucht einzudringen versuchte, Fhs durch Feuer abgewiesen und zog sich mit drei Treffern zurück.

An allen anderen Fronten ist die Lage unverändert.

Der Krieg zur See. 8

Kopenhagen, 24. Januar, (Ritzau.) Aus Ringköbing wird gemeldet: Ein Schiffsboot mit 17 deutschen Marinesoldaten ist in Houvig an der Westküste Jütlands angelangt. Einer der Insassen ist tot. Das Boot stammt von einem deutschen Kriegsschiff.é Die Bootsinsassen sind sehr er⸗ schöpft, sie haben vier Tage im offenen Boot zugebracht. Aus Ringköbing wurde ihnen ärztliche Hilfe gesandt. Die Leute wurden zum Strandvogt geschafft und hier mit trockenen Kleidern versehen. Einer der Schiffbrüchigen ist indessen ge⸗ storben. Unter ihnen war ein deutscher Marineoffizier. Es steht fest, daß die Leute zu einem deutschen Torpedojäger ge⸗ ören, der torpediert worden oder auf eine Mine gestoßen ist. Einzelheiten fehlen noch. 1

„(Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ an zuständiger Stelle er⸗ fährt, handelt es sich um die beiden Minensuchboote „4 73“ und „A 77“, die auf Minen gelaufen und gesunken sind. Infolge unsichtigen und schlechten Wetters gelang es anderen in der Nähe befindlichen Fahrzeugen, leider nur einen Teil der Besatzungen der gesunkenen Boote zu retten)

Berlin, 26. Januar. (W. T. B.) Unsere U⸗Boote haben auf dem nördlichen Kriegsschauplatz 6 Dampfer und 2 Fischerfahrzeuge versenkt. Die Dampfer waren meist tief beladen, bei zwei von ihnen konnte Bewaffnung fest⸗ gestellt werden. Unter den beiden versenkten Fischerfahrzeugen befand sich der französische Fischkutter „Hirondelle“.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Rotterdam, 26. Januar. (W. T. B.) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Der englische Leichter „P. I“ ist am 8. ge⸗ ehr Der englische Segler „St. Bernhard“ (137 B. T.) ist bei der Explosion in Halifax vernichtet worden. Der sbanbche Segler „Ciscar“ (308 B. T.) ist gesunken. Der englische Schleppdampfer „Excelsior“ ist leck geworden und ae unken. Der griechische Dampfer „Centauro“ ist auf den Felsen von Estepona gelaufen und wrack geworden. Der Segler

worden, der Segler „Mabrooka“ ist gesunken.

„Sorstad“ (545 B. T.) ist umgeschlagen. Der Segl

„Lulu M. Quillin * (129 B. T.) ist gestrandet und nne g⸗. worden. Der englische Dampfer „Wandle“ (889 B. T.) ist ge⸗ strandet und gesunken. Der Segler „Latorka istauf See verlassen Der englische

126

8 2

An den Dardanellen blieb die Tlcn ete gh eindlichen

Segler „Douglas Adams“ ist gestrandet und verl Der englische Segler „Elizabet“ ist untergegangen, der Soren. „Nellvy“ ist wrack geworden, der amerikanische Dcsegler „Henry Coot“ (2234 B. T.) ist gesunken. Der fran e Segler „Santa Isabel“ wird vermißt. Der 2 „Virgo“ wird vermißt. Der norwegische Dampfer Halfdan“ ist gestrandet. Der schwedische Segler 8 B. T.) wird seit November vermißt; verloren.

Berlin, 27. Januar. (W. T. B.) Neue U⸗Boots erfolge im Sperrgebiet um England: 20 000 B.⸗N.⸗T. Ein großer Teil der Schiffe, die meist bewaffnet waren, wurde unter erheblicher feindlicher Gegenwirkung vor dem St. Geor 8. kanal vernichtet. 88⸗

„Kong 2 „Medea“* er ist wahrscheinlich

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 27. Januar. (W. T. B.) Wie uns von zu⸗ ständiger Seite mitgeteilt wird, ist der türkische Panzer⸗ kreuzer „Sultan Javus Selim“ (früher Göben), der auf dem Rückmarsch von dem Vorstoß nach der Insel Imbros 2 der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen.

Stockholm, 27. Januar. (W. T. B.) Wie „Afton⸗ bladet“ erfährt, wurde der schwedische Dampfer „Jän⸗ köping 2“, 1300 B.⸗R.⸗T., auf der sege von Bergen nach Hull von einem deutschen U⸗Boot versenkt.

Wohlfahrtspflege.

ist das Thema des 6. Land frauentags, den der Evangelische Verband zur Pflege der weibl’chen Jugend Deutschlands, wie all⸗ jährlich in der landwirtschaftlichen Woche“, a⸗ 19. Februar in Berlin veranstaltet. Wie die staatliche Jugendrfl“ge die Arbeit an der Jugend in neue Bahnen gelenkt und aller Vereinstätigkeit einen ungeahnten Aufschwung gebracht hat, so ist jetzt auch krrchlicherseitg eine Organisalton derselben in Zenec genommen wordev. Welche reiche Gelegenheit die Landftauen zum Ausbau threr ländlichen Jugend⸗ pflege dadurch gewinnen, ist ihnen oft nicht dekannt. Die Vorträge des kommenden Landfrauen'ags sollen zur Aufktärung in dieser Hinsicht dienen. Einleitend wird Freiherr von Wangenheim (Klein⸗Spiegel) über die Aufgaben der Landfrauen sprechen. Im Anschluß daran werden 1) „die Mithilfe des Staates bei unserer Arb⸗-it an der weiblichen Landjugend“, 2) „die Arbeit einer Kreisjugendpflegerin und 3) die Verwirklichung unserer Ziele in einer freien christlichen Lanr jugend⸗ pflege“ von berufenen Vertretern der Jugendpflege bebandelt werden. Eintrittskarten koͤnnen unentgeltlich vom Büro des genannten Ver⸗ dandes, Berlin⸗Dahlem, Friedbergstraße 25/27, bezogen werden.

Handel und Gewerbe.

In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank besprach der Vorsitzende, Präsident des Reichsbankdtrektoriums Dr. Havenstein, die Uebersicht über den letzten Monat und führte aus, daß die Lage der Reicht⸗ bank durchaus befriedigend sei.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und 8 Zweiten Beilage.)

b““ 1“

Königliche Schanspiele. Dienstag: Opernhaus. 29. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freplätze sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Morart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung durchgesehen von H. Lept. Musikalische Lettung Herr Fopellmeister Dr. Stiedry. Speielleitung: Herr Bachmann.

Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 29. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben Die Braut von Miessina oder Die seind!ichen Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören in vier Aufzügen

von Schiller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Opernbaus. 30. Daue bezugsvorstellung. Die Legende von der heiligen Elisabeth. Von Franz „Liszi. Dichtung von Otto Roquette. Szenisch dargestellt in füͤnf Bildern. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 30. Dauerbezugsvorsiellung. Erzieher. Lustspiel ia drei Aufzügen von Otto Ernst. Herr Oberspielleiter Patry. Ansang 7 ½ Uhr.

Flachsmann als pielleitung:

Familiennachrichten.

Frl. Eva Reitzenstein mit Hrn. Amtsriähter Dr. jur⸗ Ludwig Frege (Berlin⸗Grunewald—Sprottau). Luise Fielte von Eynatten mit Hrn. Oberleutnant 1. S. Heinz Kraschutti (Magdeburg— Wilbelmshaven). Frl. Minnie von Radetzki mit Hrn. Leutnant Wilhelm Moritz Frhrn. von Bisstag (Dldenburg

f. Gr. —z. Zt. Berlin). von Beyme mit Frl. Emmy Wehter

Verebelicht: Hr. Frarnz

(Wulfshagener Hütten).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Rittweister Wilbelm Grasen

Westerhold zu Gysenberg (Haus Annaberg bei Godesberg).

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Emil Weinberger (Char⸗

lettenburg). Hr. Wirklicher Geheimer Oberkonsistorialtat D.

Heinrich Maurer (Wiesbaden). Hr. Geheimer Regierunasrat,

eeh Dr. Oito Reickel (Berlin⸗Lankwitz). Hr. Schulta riedrich Kiesel (Breslau). Hr. Kommerzienrat

wein (Elberfeld). Hr. Major und Kammerherr

von Tiedemann⸗Brandis (Coöln). Marie Prinzessin iu

lohe⸗Waldenburg⸗Schillingsfürst, geb. Gräfin Kaunitz

Fr. Landgerichtspräsident Anna Schmidthals, geb.

(Schweidnts). Fr. Auguste von Thadden, geb.

(Dresden). 1

Verlobt:

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charloktenbune

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsftell

Rechnungsrat Mengering in Berlin. 6“

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

;uck der Rorddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmftraße 32.

Fünf Beilagen.

„Staat und Kirche in der Arbeit an der Landjugend“

Erste Beilage 1 chen Reichsanzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Montag, den 28. Januar

Bekanntmachung.

Kaufmann Simon Glauberg, geboren am quaust 1867 in Langenselbold, wohnhaft in Frankfurt a. M., dunzweg 12, wird bierdurch der Handel mit Gegen⸗ vIrr. des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ i Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeug⸗ llten, Heit⸗ und Leuchtstoffen von heute

jst attet. Ftankfurt q.

Dem

ab wieder

M., den 23. Januar Der Polizeipräsident. 9 Bekanntmachung. Verfügung vom 27. August 1917, wonach wir dem Roß⸗ 8 Erorft Schatz hier, Votgtet 21, den Handel mit enden untersagt haben, heben wir mit Wirkung vom 25. Januar ccls auf. b Halberstadt, den 23. Januar 1918. 1“

Die Polizeiverwaltung. Dr. Gerh

—.——

Bekanntmachung.

Dem Bäckermeister Ludwig Sahm, Moltkestraße 10 wohn⸗ ntt, habe ich durch Verfügung vom 8. Januar 1918 auf Grund Verordnung des Bundesratz vom 23. September 1915 jeden andel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln und mit nstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen irzuverlässigkeit untersagt. Lediglich der Handel mit Back⸗ ren bleibt ihm gestattet. Die Kosten dieser Bekannt⸗ uchung hat Sahm zu tragen.

Barmen, den 23. Januar 1918.

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

—,—,—

Bekanntmachung.

11“

dem Hllfeweichenstelle Emil Sträter, Hügelstraße 75 wohn⸗ st, habe ich durch Verfügung vom 5. Januar 1918 auf Grund g Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 jeden bandel mit Nahrungs⸗ und, Genußmitteln und mit unstigen Gegenständen des täglichen Be darfs wegen Un verlässigkeit untersagt. Die Kosten dieser Bekanntmachung hat Ewäter zu tragen. 8

Barmen, den 23. Januar 1911.ͤ Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

Bekanntmachung.

Dem Wirt August Knappstein, Lutberlsche Kirchstraße 11. baft, habe ich durch Verfügung vom 10. Januar 1918 auf nd der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 se Handel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln und mit soastigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen luverlässigkeit untersagt. Gestattet ist ihm lediglich die Raabe von Getränken in seinem Wirtschaftsbetriebe, west dies nach den bestebenden Bestimmungen zulässig ist. Die sien dieser Bekanztmachung hat Knappstein zu tragen.

Barmen, den 23. Jauuar 1918. Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

——

8,

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger hesonen vom Handel vom 23. S⸗ptember 1915 (RSB0. S. 603), gahe ich dem Kaufmann Wilbelm Reinbhold Berndt in Berlin, Katzhachstraße 18, durh Verfügung vom heutigen Tage sen Handel mit Zellulose, Papter und Papier⸗ tzeuanissen aller Art wegen Unzuberlässigkeit in bezug auf sen Handelsbetrieb untersagt. 8

Berlin⸗Schöneberg, den 17. Januar 1918. 88

Hens gencae g. zu Berlin. 88 Krtegswu eramt. J. V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23 September 1915 mn Ferahaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (R SBl. S. 603) and der Ausführungsbestimmungen zu dieser Verordnung vom 27. Sep⸗ kember 1915 habe ich dem Gemüsehändler Wilhelm von der ülst und seiner EChefrau, Maria geb. Verburg, Langen⸗ weer, Kaiserstraße 178, die Ausüöbung des Handels mit Lehene⸗ iegr. insbesondere Gemüse und Obst, wegen Uazuverlässigkeit untersagt. 1

Bochum, den 19. Januar 1918. Der Landrat. Berstein.

—,——

Bekanntmachung.

Aüf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, Färeffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel Reichg. Gesetzbl. Seite 603), und des § 69 Absatz 1 der teichsgetreibe- hnung⸗ vom 21. Juni 1917 (Reichs⸗GesetzblI. Seite 500),

p. Bäckermeister Heinrich Fentsch, geboren am 10. Mat 1854, dier, Hobenzollernstraße Nr. 55 wohnhaft, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mir Brot, Backwaren und Mehl egen Unzuverlässigkeit untersagt und den Betrieb geschlossen.

Cassel, den 23. Januar 1918. Der Königliche Polkzeipräsident.

8 8

Freiherr von Dalwigk.

Bekanntmachung.

N Dem Fubrunternehmer Tillmann Heitzer in Crefeld, ar und

mrstraße 59 b, habe ich den Handel mit Nahrungs⸗ bon ermitteln wegen Urzuverlässigkeit untersagt. Die n dieses Verfahrens treffen Heitzer. Crefeld, den 19. Januar 1918. * Polizeiverwaltung. Der Oberhürgermeister. J. V.: Printzen.

habe ich

gpeklannimachnag.

Auf Grund der Bundeeratsverordnung vom 23. September 1915 Reichs⸗Gesetzbl. Seite 603 —, betreffend Fernhaltung unzuver⸗ lässiger Personen vom Handel, ist dem Kaufmann K. H. Harten in Brunsbüttelkoog der westere Handel mit Manufaktur⸗ waren untersagt worden. Meldorf, 14. Januar 1918.

Der Königliche Landrat.

. V.: Rehr, Kreissekretär.

1“ Bekanntmachung. Dem Kolonialwarenhändler Otto Plöger in Oberbhausen, Alstaderstraße 21, ist gemäß Verfügung vom 21. Januar 1918 der Handel mit Lebens⸗ und Futtermirtteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs vom 27. Jmnuar 1918 ab wegen Unmve’rlässigkeit in bezug auf die Führung von Kandenlisten unter Auferlezung der Kosten des Ver⸗ fahrens auf Grund der Bekanntmachung unzuverlässiger Personen vom Handel, vom 23. September 1915, nebst den Ausfuhrungs⸗ bestimmungen dazu vom 27. September 1915, untersagt Oberhausen, den 21. Januar 1918. 8 Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Neikes. 16

——

aennineechnn

Dem Händler Andreas Jakobs in Handel mit Obst untersagat, da er sich in der Ausübung dieses Handelsbetriebes als unzuverlässig erwiesen hat.

Paderborn, den 17. Januar 1918. Der Landrat. J. V.: Degen.

——

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. Sep⸗ tember 1915, betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Hanbel 8 Bl. S. 603), in Verhindurg mit Ziffer 1 der Ausfübrunge⸗

estimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom

27. September 1915 (HMBl. S. 246) habe ich durch Verfügung vom heutigen Tage der Schankwirtin JFosefa Kierulska, geb. Sobhczak, aus Posen, Bismarckstraße 7, den Handel mit fämtlichen Gegenständen des täglichen Bedarfs, ins⸗ besondere die Abgabe von Speisen und Getränken in Schank⸗ und Gastwirtschaften, wegen Uazuverlässigkeit untersagt.

Posen, den 23. Januar 1918.

Der Polizeipräsident. von dem Knesebeck.

11X“

Bekanntmachung.

Den Fleischermeistern Grimm und Rupp in Ferdinands⸗ hof, Kreis Ueckermünde, ist von mir gemäß § 1 der Bekannt⸗ machung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1917 (Reiche⸗Gesetzbl. S. 603) die Ausübung des Fleischereibetriebes wegen Unzuverlässiskeit untersagt worden. 8

Ueckermünde, den 15. Januar 1918.

Der Vorsitzende des Kreisausschusse(s.

J. V.: Dr. Meyer, Rexgierungsassessor.

8

8

Bekanntmachung.

Den Eheleuten Hugo Becker in Wipperfürth, Markt⸗ straße, ist gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel der Handel mit Manufaktur⸗ und Kurzwaren jeder Art entzogen worden. Die Kosten der Bekanntmachung werden von dem Betroffenen getragen.

Wipperfürth, den 22. Januar 1918. 8 Dcer Landrat. Dr. Knoll.

Parlamentarische Nachrichten. Sitzung des Hauptausschusses

der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühlmann laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus:

Meine Herren, die Erörterung der zwei Tage hat uns eine reich⸗ Fülle von Gesanken und Gesichtspunkten zu denjenigen Gegen⸗ ständen gebracht, welche der Herr Reichskan zler in seiner Rede dar⸗ geleat hbat, und zu denjenigen Ausührungen, welche ich mir gestatten habe, Ihnen gestern zu unterbreiten, um den Verlauf der in Brest⸗ Litowek greführten Verhandlungen daruleger. Es ist nicht menschenmäglich, auf eine so große bebeutende Erörterung in allen Einzelheiten eipzugehen. Ich will mir gestatten, diej nigen Punkie einzeln zu besprechen, bei denen mir im Laufe der Erörterung eine Beiprechung erfaderlich erschien. 8

Der Herr Abgeordnete Stresemann hat in seinen Ausfütrungen, welche sowohl in diesem Hohen Hause als in der Oeffentlichkeit zwetfelles die Brachtung gesunden haben, die sie verdienten, darauf bingewiesen und dieser Hinweis sst mir auch in der deutschen Presse schon oft begegnet —, daß es wünschenswert wäre, die deutschen Minister sprächen häufiger öffentlich, ant⸗ worteten rasch, und, wenn ich so sagen darf, mit verteilten Rollen auf die Neußerungen des Auslandes. Ich stimme diesem Wunsche grundsätzich vollkommen bei. Ich glaube auch, das die Ent⸗ wicklung des öffentlichen Lebens bei uns in der von dem Herrn Ab⸗ geordneten Stresemann gewünschten und angeregten Weise verlaufen wird. Und wenn ich einige Gründe anführe, warum zie Offensive der öffentlichen Rede bei unseren Gegvern leichter fällt, so ge⸗ schieht dies nicht, als ob ich dem Gedanken nicht sympathisch gegen⸗ überstünde, sondern nur, um zu erklären, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Unsere Miniier sind in unendlich viel höherem Arade, als dies in England der Fall ist, zugleich Chefs ihrer Ressorts, sind mit Ressortarbeiten in ganz anderer Weise übe lastet ols in England, wo der Minister in en bei Ihm absolut in zweiter Linie steht.

In der vorgestrigen des Reichstags führte

Das gebt schon daraus her⸗

parlamentarische Ueberlteferung liegt in England vor,

den alten und feststehenden Gewohnheiten. In England ist es ganz Persönlichkeiten hat: die

1 Zweckessen, zu aber auch noch ein anderes. daß der Minister sozuasagen zwei

Neubaus ist der

er Linie Polttiker ist und die Ressorttättakeit

vor, daß vort derselbe Mann innerhalb weniger Jahre vier oder fünf der verschiedensten Ressorts nacheinander verwaltet. Eine fast 200 jüährig“ und in England gehört die öffentliche Rede, insdesondere die öffentliche Rede beim polstischern

Dazu kommt selbstverständlich, eine

wo er ex cathedra spricht und meistens die Aysicht des Beratung veriritt, und die zweite, die eben in diesen öffentlichen Reden hervortrift, wo er sich hänfig recht große Abweichungen von der orthonoxen Revierungs⸗ politik leisten kann. Bei uns ist diese Auffassung noch nicht durchgedrungen. Jede Aeußerung eines Staatssekrelärs oder Miaisters würde mit der Gewissenhaftigkeit und mit der Entwicklung des kritischen Geistes, weiche eine der größten Eigenschaften der deutschen Nation darstellt, auf der Wagschzle ge⸗ wogen, seziert und analysiert werden, und ich glaube, das Bestreben weiter Kreise würde dahin gehen, zwischen den Aueführungen der einzelnen Minister Abweichungen im Tone usw. festzustellen. Deshalb also de bis zu einem gew ssen wrade eine Schwächung der Re⸗ gierungepolittk eintreten. Besonders bei unserer V⸗rfassung, die eben nur einen wirtlich verantwortlichen Minister, nämlich den Reichskanzler im Reiche kennt, wuürde es nicht ganz leicht s in, bei einigerm ßen bedeutenden Gegenssänden obne vorherige Festlegung des Tertes mit tem Heꝛrn Riichek nzler derartige Reden zu halten. Das ist ohne weiteres zu ersehen. Manchmel sind ja Anläufe gemacht worden. Ich erinnere an den großen und, wenn ich nicdt irre, auch erfolgreichen Redefelrzug, den seinerzein Herr Dr. Dernburg als Staatsset etär des Reichskolo ialam s gehalten hat, und wenn die Enrwiclung ig dieser Richtung bei uns geht, so will ich das durchaus begrüßen. enn je mehr die Regierung Gelegerh⸗it nimmt und Gelegenheit bekammt, unmittelbar auf die öffent iche meinung des Landes einzuwirken, das sie zu vertreten hat, desto ünstiger.

8 ich zu den Bemerkungen des Graf’en von Westarp übergehen kann, so staad er abweichend von der Mehrzahl de Redner, die bier zu Worte gekommen sind, dem Verauf und den Methoden der Verhandlungen in Brest⸗Litowsk ausgesprochen kritisch gege über. Wenn ich ihn recht versta den habe, so ist eigentlich der Punkt, in dem er am stärknen abweicht, der, daß die Abordnung sich nicht auf den Standpunkt der Annexionen gestellt hat. Dieses Wort ist, wenn mich mein Gervächinis nicht trünt, nicht gefallen. Aber in dieser Beziehung gibt es nicht sehr viele Begriffe, und ich glaube, seine Ausführungen deuteten doch darauf hin, daß er die Be⸗ sitzergreffung, jußend auf dem errungenen militäris hen Erfolge, be⸗ fuͤrwortete. Wie ich gestern sehr ausfühtlich dargelegt babe, ist eine solche Stellungnahme für die ge⸗ enwärtice Reschzegierung nach hien ganzen Grundsätzen, noch ihrer ganzen Vergangenbeit von vornherein unmögl'ch. Der Weg, den wir bdeschritten, ist wohl erwogen, der einzige Weg, auf welchem vollkemmen restlos und harmonisch die ge⸗ samten Grundsätze der Regierang in Einklang zu bringen waren

Der Herr Abg. Freiherr von Gamp stellie die Frage, ob denn seit Beginn der Friedensverhandlungen die Friedens⸗ bedingungen noch dem Osten auch mit der Ohersten Hreres, leitung besprochen wären. Ich kann die Versicherung geben, doß die Gestaltung unserer Ziele nach dem Osten selbstv rftändlich bet dem sehr häufigen Austausch der Meinungen zwischen der politischen Leitung und der Obersten Heeresleitung steis und besonders vor Be⸗ ginn der Verhandlungen den Gegenstand sehr eingehender Fr⸗ wägungen gebildet haben, und ich lege Wert darauf, gegenüber manchem, was alles in der Presse nicht gesagt, aber angedeutet ist, darauf hinzuweisen, daß über die Gestaltung dieser Dinge im allgemeinen irgend welche nennenswerten Meinungsverschiedenheiten nicht bestanden haben, zu keiner Zeit, an die ich mich erinnere. Ich habe mir auch gestern erlaubt, auszuführen, daß der innig Zusammen⸗ hang, der bei der Fortdauer dieses Krieges zwischen der Friedens⸗ delegstion und der Obersten Hreresleitung unbedu gt notwendig ist, wie sch glaube, durch die getroffenen Einrichtu gen so vollkonmen, ais dies bei der Unvollkommenheit menschlicher Dinge übe haupt möglich ist, geschaffen worden ist.

Wenn ich zu den Bemerkungen des Herrn Abg. Ledebour übergehen kann, so hat er von der Rolle der ukrainischen Rada und der diplomatischen Stellung ihrer Abordnung in Brest⸗Lirowek ein Bild entwocfen, das unrichtig ist. Er sprach von einer russischen Föderat on und davon, daß infolge dieser Föderation die Abgeordneten der ukrainischen Rada nur sozusagen als Unterabteilung der Ab⸗ ordnung der Bolschewikt in Petersburg au treten können. Dies ent⸗ spricht nicht den tatsächlichen Verbältnissen. Die Republif der ukraiaischen Rada in Kiew ist sowohl von den Bolschewisten als von

ns als selbständige Republik averkannt worden. Die ukrainische Abordnung hat uns sowohl dlich wie schr ftlich dargelegt, daß die spätere Schaffung der Föderation der russischen Volfs⸗ republiken zu ihren Programmpunkten zäͤhle, daß sie aber, solange vicht durch freie Vereinbarung dieser souverägen Republiten unterein⸗ ander die Föderation geschaffen sei, selbft sich für vollkommen be⸗ echtigt halte, ebenso souveran und unabhängig wie die d plomatische Vertretung irgend eines anderen souveränen Staates für das von der ukratnischen Rada in Kiew zu behandelnde Gebiet internationat tätig zu sein. Auch auf seiten der bolschewikischen Abordnung sind von Anfang an, solange sie boffte, daß die ukratnisch⸗ Rada⸗Abordnung als diplomatische Hilfstruppe für sie eintreten würde, Schwierigkeiten dagegen nicht erhoben worden. Als die Herren aber sahen, doß die Ukrainer ihre eigenen Wege gingen und nattonal⸗ukrainische Ziele ver⸗ folgten, ist alle dings ein Umschwung einget eten. Wir stehen auf dem Standpunkte, daß sowohl Finnland wie die Ukraine genau in demselben Maße berechtigt sind zur freien dip omatischen Aktion nach außen wie irgend ein ande er Staat, und die logische Interpret on der gesamten von den Bolschewiki vertretenen Aufrassung lußt meiner

n sicht nach eine abweichende Lesart nicht zu. Was von dem Herrn Abg. Lebebour über gewisse Vorgänge in Riga ausgeführt worden ist, war darauf lege sch Wert, dies festzustellen mir v UUkommen neu, und ich weiß nicht, wahrscheinlich würde ein verartiger Appell bei dem Heren Abg. Ledebour auf den steinigen Acke fallen, wenn es ihm wirklich darum zu tun war, einen derartigen Vorzang au zu⸗ klären, so wäre ich, wie ich dies den andern Parteien gegerüber schon zfter a sgesprochen habe, dankbar gewesen, hatt⸗ ich vorber von bieser Anfrage Kenntnis nehmen können. (Abg. Ledebour:; Ich habe das vor vier Wochen vorbringen wollen. Da ist mir das Wort abgeschnitten worden. Heiterkeit.) Dafür muß sich der Herr Abg. Ledebour beim Prösidium beklagen, da das eine Jostitution des Reickstags ist, auf welche die Regterung irgendwelche Enwirkung nicht ausüben kann Es ist mir infolge der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen, diese Vorgänge soweit aufzuklaͤren, daß ich eine am liche Erklärung darüber abgeben könnte. Ich werde aber der Sache nachgehen und sie voll kommen aufzuklären suchen.

Der Herr Abg. Seyda, der für die polnische Fraktion ge⸗ sdrochen hat, aglaubte sich darüher beklagen zu sollen, daß zwar die Verireter der Ukraine amtlich diplomat sch in Brest⸗Lrlowek fattg ge⸗ wesen seien, nicht aber die Vertreter der polnischen Natton. Die Vertretung der westl schen Randvölk⸗ in Brest⸗Lstowst ist wiederholt zum Gegenstand des Meinungsaustausches wi chen uns und der russischen Abordnung gem cht worden. Herr Trotzki meinte eines Tages, warum diese Vertreter nich chienen seiten. Als ich aber meinesteils mich auf den Standpunft stellie, wir seten ohne weiteres bereit, Lie Vertreterfrage iw der entgegenkon nendster Weise zu behandeln, sobald er sich auf den Standpu kt stellte, wie es logtsch ganß unausn. eichlich war, daß eben doch nur Vertreter bestehender Staatskö per zu den Verhandlungen zugelassen würden, trat er einen eiligen und nicht sehr georeneten Ruckzug an und hatte es bisher aufs ängst⸗ lichste vermieden, an di heiß wieder heranzukommen.

offizielle, Kabinetts nach vorbergebender