1918 / 39 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Zum Flscher“ J. Ehrhard A. G. in Schiltigheim auf Grund Schuldurkunde des Notars Becher in Steabburg vom 30. April 1872 (Zwangsverwalter: Exzellenz Mandel, Unterstaats ekretär a. D. in St aßburg). Straßburg, den 30. Januar 1918 Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

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Auf Grund der Verordnungen betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (ℛSBl. S. 487) und vom 10 Fe⸗ bruar 1916 (RGBl. S. 89) ist fuͤr die folgenden Unter⸗ nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

690. Liste.

Vermögengmassen. Das gesamte im Inlande hb fiedliche Ver⸗ mögen der f. anzösischen Staatsangehörtgen 1) Wehrlin, Ferdi⸗ na; d, Apotbeker in Paris, 2) Gaudier, Susanna, Ehefrau, geb. Wührlig, in Haudonville (Zwangsvermwalter: Rechtekonsulent Gug enheim in St. Ludwig). In die hier eingerichtet⸗ Zwangs⸗ verwaltung wird die durch den Erlaß vom 1. März 1917 1. Z. 847 über die Nachlaßmasse der Witwe Wührlin, geb. Bihl, ein⸗ gerichtete Zwangsverwaltung übergeleitet. Der zu den Gesamt⸗ vermögen cebörende Grundbesitz wird durch die Zwangsverwaltung nicht berührt, da für denselben die Lq idation angeordnet ist.

Straßburg, den 30. Januar 1918.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar. ZBekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (*GBl. S. 487) und vom 10. Fe⸗ bruar 1916 (RGBl. S 89) ist für die folgende Unterneh⸗ mung die Zwangsverwaltung angeordnet worden. 8

Gesamtvermö gen: Das gesamte im Inlande befindliche Vermögen der fianzöstschen Staats ngehörigen Witwe Dr. med. J lius Molk, Proessor Hed ig Ida geb Gropp in Na zig (Zwangs⸗ verwalter Unterstaatssekretär a. D Exzell nz Mandel in Straß⸗ hur,) Von der Zwavgsverwallung nicht berührt wird der Grundbesitz, für weschen efe Liqut at on angeordnet ist.

Straßburg, den 30. Januar 1918.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern.

J. A.: Dittmar.

. Bekanntmachung. Wir bringen zur öffentlichen Kenninis, doß durch Verfügun om 23. Januar 1918 Hustab Manilus Uale dec⸗ ö- 1g zig, Eliserstr. 116 11 b. Käöd ich wohndaft, der Handel mit Gegenständen des täglichen und des Keiegsbedarfs adf Grund pon § 1 der Bundeesrateve ordnang vom 23. September 1915 wegen Unzr ver ässigkeit untersagt worden ist. Le p. ig, am 23 Januar 1918.

Der Rat der Stact Leipzig. Dr. Rotb.

Bekanntmachung.

Dem am 20. Jult 1885 in Schenklengsfeld, Regierunge bezirk Cassel, geborenen Neumann Goldschmidt, wohnbaft in Lubeck, in auf Hrund der Bundesratsverordnung zur Fernbaltung un zuver⸗ lässig e Personen vom Handel vom 23. Sepfember 1915 der Handel mit Fegenständen des täul’ chen Bedarfs, insbefondere mir Nabrungs⸗ und Futtermitteln, roben Naturerzeug⸗ nissen, Hetz⸗ und Leuchtstoffen, untersagt worden.

Luͤbeck, den 12. Februar 1918.

Das Polizeiamt. J. A.: Ahrens.

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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 22 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält vüür 3 16 „Nr. 6246 eine Bekanntmachung über verstärkte Heran⸗ ziehung kriegswichtiger Betriebe und über Beitenasvo schüsf zur Unfalloersicherung, vom 11. Februar 1918. 8 Berlin W 9, den 12. Februar 1918.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen. Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Dem Lehrer im Ruhestand Dierich in Frankfurt a. O. ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.

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Der kaufmännisch: Betrieb nebst Gastwittschaft der Frau Martha Sczesnv, geb. Heinrichowsti, in Arys i. Fa. Hermann Sczesny ist seit dem 17. Februar 1918 wieder er⸗ öffnet worden. Die Kosten dieser Veröffentlichang trägt die Betraffene.

Johannisburg, den 9. Februar 1918.

Der Landrat. Gorthein er.

8 Bekanntmachung.

Das gegen die Ebefrau Ida Rohlfs, Altrahlstedt, ge⸗ richtete Verbot des Handels mit Schuhwaren vom 4. Ja⸗ nuar 1918 wird hiermtt aufgehoben.

Wandsbek, den 11. Februar 1918. Der Landrat des Kreises Stormarn.

von Bonin

8 Setkeneg8 1 Das geaen den Händler Joh. Stamp, Altrahlstedt, ge⸗ richet- Werbot des Handels mit Schuhwaren vom 4. Ja⸗ nuar 1918 wird hiermu aufgehoben. . Wandsbek, den 11. F bruar 1918.

Der Landtat der Kreifes Stormarn: von Bonin.

vorzustellen und an den Beratungen teilzunehmen.

Bekanntmachung.

Das gegen die Geschäftsführerin Emma Bendfeldt, Alt⸗ rahlstent, gerichete Verbot des Handels mit Schuhwaren vom 4. Januar 1918 mird hiern it aufgehoben.

Wandsbek, den 11. Februar 1918.

Der Landrat des Kreises Stormarn. von Bonin.

Bekanntmachung.

Der Kaufmannsfrau Anna Symenzik, geb. Biebel, bier, Stei damm 45, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhalt ng unzuverlässiger Per⸗ sonen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Obst, Gemüse und sonsttgen Gegenstanden des täglichen Bedarfs untersagt worden. A“

Kö. igsberg i. Pr., den 6. Februar 1911.

Deer Polizeip äsident. von Wehrs.

Bekanntmachung. Dem Händler Julius Polack in Adelebsen ist unterm heutigen Tage auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, der Handel mit Schmiermitteln bis auf neiteres untersagt worden. Uslar, den 1. Februar 1918. Der Landrat. J. V.: Göpp

MNichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 14. Februar 1918.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für das Landheer und die Festungen, die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für das Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Justizwesen Sitzungen.

Wie die „Norddeuische Allaemeine Zeitung“ hört, hat sich der Stelloertreter des Reichs kanzlers, von Payer, gemeinsam mit dem Reichskanzler Grafen von Hertlinag in dae Große Hauptquartier begeben, um sich Seiner Majestät dem Kaiser

Der Reichsausschuß für den Wiederaufbau der Hanoelsflotte hielt vorgestern die erste Sitzung in seinen Geschäftsräumen, Berlin W. (Charlottenstraße 46), unter dem Vorsitz des Direktors im Reichswirtschaftsamt, Wirklichen Ge⸗ heimen Rats von Jonquiêres ab. Wie „Wolffs Telegrophen⸗ büro“ meldet, wurde nach Konstituierung des Ausschusses eine Reihe von grundlegenden allgemeinen Fragen über das Ver⸗ fahren vor dem Reichsauesschuß, sowie insbesondere auch über die Anwendung und Auslegung des Gesetzes erörtert. Die auf Grund der Besprechung festzustellenden Muster für die Ent⸗ schädigungsanträge werden in allernächster Zeit in den Geschäfts⸗ verkehr gelangen. Es empfiehlt sich, vor der Stellung von Anträgen die Zusendung solcher Muster beim Reichsausschuß zu beantragen. Am 13. d. M. soll im Anschluß an diese Sitzung im Reichswirtschaftsamt eine Besprechung mit dem Kriegsaus⸗ schuß der deutschen Reedereien stattfinden.

Wie nach einer Meldung des „Wolsfsschen Telegraphen⸗ büros“ zurückgekehrte deuische Missionare berichten, wurden Mitte des Jahres 1916 die Negerstämme der deutschen Kolonie Togo von der englischen Regierung aufgefordert, entmeder englisch zu werden oder eine Erklärung abzugeben, daß sie auch künftig deuisch bleiven wollen Die, welche sich für das Deutschbleiben erklärten, wurden ausnahmslos mit Zwangsarbeit benraft. Diese wohlverbürgte Tatsache, bemerkt das genannte Büro, ist ein Beweis dafür, wie die englische Regierung das Selbstbestimmungsrecht der Eingeborenen in den Kolonien auffaßt Nach den Beobachtunnen der Mifssionare haben übrigens die englischen Zwangsmaßregeln nichts ge⸗ fruchtet. Der größte Teil der Togoneger ist nach wie vor von dem Wunsche beseelt, daß möglicst bald wieder an Stelle der englischen Regierung die deutsche treten möge.

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1 Braunschweig.

Der 34. ordentliche Landtag des Herzogtums wurde gestern durch den Staatsminister Wolff mit einer Thron⸗ rede eröffnet, in der es laut Meldung des „Wolffschen Tele⸗ graphenbüros“ u. a. heißt:

Von den Ihnen obliegenden Aufgaben kommen als die be⸗ deutsamsten das Gesetz über oie Zasammensetzung der Landesbersamm⸗ lueg und das dazu gehörige Wahlgesetz in Betracht. Schon bei Enöffnung des letzten Landtages wurde betont, daß eine erneute Peüfung der einschlä igen Fragen vom Standpunkte des Allgemeinwohls aus eingel itet sei. Diese Prüfung ist zum Abschluß gelangt. Entsp echend der durch den Krieg zu Tage getretenen Bewäbrurg sollen die Vorlagen unter Be ucksichtizung der Eigenart des Herzogtums eine Vertretung aller bedeussamen Schichten des braunschweigischen Volkes herbeiführen. Demgemäß sollen einerseits die allgemeinen Wahlen ortan sich auf das allgemeine gleiche Wahlrecht der braunschweigi⸗ schen Staatsangehörigen männlichen Geschlechts gründen, ohne Rück⸗ sicht auf Stand oder Einkommen, aber mit dem Erfordernis einer gewifsen Dauer des Wohnsitzes im Heriogtum. Das Wahltecht ist dabei nach wie vor aufgebaut auf der Bildung solcher Wahlkreise, die im wesentlichen eine Einheitlichkeit der öffentlichen Interessen auf⸗ weisen. Für die Stadt Braunschweig hat der Srundsatz der Ver⸗ hältniswahl vorgeschlasen werden können, andererseits aber sind wie zuvor berufsstä dische Wahlen vorgesehen, wenn auch teilweise in zeitgemäßer anderer Zusammensetzung J sbesondere sollen fortan Abgeordnete der sich auf das ganze Land erstreckenden öffentlichen stö verscheften der Lundwirtschaft, des Handels, des Handwerks und des Aebeitertums berufen werden. Es wird mauchem unter Ihnen, meine Herren, nicht leicht werden, einem sorchen Wahlrecht zuzu⸗ süimmen; die Herzogliche Land sr' gierang ve traut aber darauf, raß j’rer unter Ihnen der in der Verfassung festelegt’n Pflicht eingedenk ist, als Abgeordneter die Wohlfahrt des Vater⸗ lündes frei von ar deen Rucksichten gewissenbaft zu fördern. Es ist möͤglich gewesen, dem Staatshaushaltsylan für

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1918/20 unter Beibehaltung der bisherigen Z schläge zur n⸗ und Ergänzungesteuer ohne weittre Steuererhöhung im

Sleichgewicht zu halten, obwohl allein die Kriegsbeihilfen und Kriegs⸗ teuerunaszulagen füͤr Staatsbeamte, Lehrer, Geiftliche und die sonft Bete ligten eine Mehrausgabe von etwa 2 ¾ Mellionen Mark jähel

erfordern. An dieser Stelle dürfte ferner beroorzuheben sein, daß dis gesetzliche Regelung und die staatliche Förderung des Sied, langswesens erfolgen und dadurch insbesongere auch eine gesunde Grundlage für die Entwicklung von Heimstätten geschaffen werden soll.

Wie die Blätter melden, fand vorgestern eine mehrstündige Sitzung des Ministexiums unter Vorsitz des Regentschafts⸗ rate statt. Gegenstand der Erörterung waren die letzten politi⸗ schen Ereignisse, insbesondere der Friedensvertrag mit der Ukraine. Am Abend überreichte der Ministerpräsident Kucharczewski dem Regentschaftsrat die Demission des Kabinetts.

Dem „Kurier Warszawski“ zufolge erhielt der Re⸗ gentschaftsrat die Mitteilung, daß drei Abgeordnete vom Kommandanten der polnischen Truppen in Rußland, dem General Dowbor⸗Musnicki, in besonderer Sendung in Warschau eintreffen werden. 3 8 Oesterreich⸗Uugarn. Zlättermeldungen zufolge haben auch die polnischen Mitglieder des Herrenhauses erklärt, daß sie sich mit Rücksicht auf die der Ukraine im Friedensvertrag zugestandenen

anschließen.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause wurde vorgestern die Antwort auf die Thronrede beraten. Ueber den Verlauf der Sitzung berichtet „Wolffs Telegraphenbüro“, wie folgt:

Asquith drachte seine vollständige Uebereinstimmung mit der Friedensnelerklärung Lloyd G⸗orges zum Ausdruck, erinnerte an die Erklärungen Hertlings und Czernins sowie an das Ergebnis der Verhandlungen in Brest⸗Lttowsk und sagt: mit Beziehung auf die jüngne Botschaft Wilrons: Sie unterscheide g⸗rechterweise sowohl hin⸗ sichtlich des Tones wie des Inhalts zwischen dem deutschen und dem österreichischen Mnister. Wie Wilson sagte, tänpfn wir für einen reinlichn und dauernden Frteden, der auf fester Grundlage und auf nartonaler Gerechtigkeit beruht. Solange der Krieg dauert und unsere Ziele noch nicht erreicht sind, müssen wir unsere besten Hilfsquellen benutzen. Unter ihnen muß der erste Platz der Führung zugemwtesen werden. Es ist gerechie und ungerechte Kritik an der Kriegfübrung geübt worden, aber auf militatischem G biet wurde nichts getan oder unterlassen, das arch nur im Mindesten das Ver⸗ trauen der Nation und des Reiches zu den beid n großen Soldaten Haig und Robertson erschürtert härte. (Beifall). Wir schulden ihnen die größte Dankbarkeit und un va delbares Vertrauen. (Beifall). Es gebe ketne zwet Männer, fuhr Asquith fort, der u U teil über mili⸗ lärische Dinge er vorbehaltloser annehm n de. Bezüglch de. jungsten E weiterung der Befunn sse des Krtegerats der Verbündeten glaube er, daß die Regicrung den Umfaeg dieser Erweiterung werde a geben können. A⸗quith wünschte zu wissen, ob irgend ein Wechsel in dem Personalstand rder d“ Stellung des Oberkomman ierenden oder des Generalstabschefs erfo gt oder beabsichttgt sei. Lies Daus würde s ine Pfl cht nicht tun, wenn es nicht die Regietung eruchte, eine maß⸗ vebende Entschei ung zu neffen bensichtlich der Be ubigung des Reiß⸗ trauens und der Beseitwung des Z veifels daran, daß die Kriegfübrung in Zukunfr nach klaren Pläen, die die Zustimmung der höchsten techaischen Berater fänden, eleitet werden würde⸗

Hierzuf ergriff der Premterminister Lloyd George das Wort und sagte: Mein Freune Asqatih har zum großen Teil über die Reden gesprochen, die jüngst uber die Frledensfrage gehalten worden vnd. Die Revierung bleibt auf dem Standpunkt der wohlerwogenen Erklärungen, die ich im Namen meiner Kollegen und in meinem egenen Namen am Anfang dieses Jahres vor Vertretern der Trade Untons absegeben habe. Ich lese mit tiefer Ennäeschung die Ant⸗ worten, die durch den deutschen Reichskanzler und den Grafen Czernin auf die Rede des Präsidenten Wilson und auf die, die ich im Auftrage der Regierung gehalten habe, abgegeben worden sind. Es ist durchaus richtig, daß hinsichtlich des Tones ein großer U terschied zwischen der österreichisch⸗ungarischen und der deutschen Rede beneht. Aber ich wünschte, ich könnte glauben, es gäde auch einen Uaterschied im Inhalte. Das kann ich nicht finden und ich leh e die Auslegung der NRede des Grafen Czernin ad, die zwar außerordentlich höflich im Tone und freundlich war, aber von großer Härte, wenn wan zu dem wirklichen Inhalt der von den Ver⸗ vünodeten aufg stellten Forderungen kommt. Er stellt Mesopotamten,

Paläutira und Arabien in gevau dieselbe Kategorie wie Belgien.

Sie sollen den Türken vermutlich unter dense ben Bedingungen zurück⸗ gegeben werden, unter denen Deutschland Belgien zuruckgeben will. Was die italienischen Ansprüche anbelangt, sag e Czernin ganz einfach, daß gewisse Angebote vor dem Kriege ge⸗ macht wurden, und daß diese nun zurückgezogen worden sind. Was über die flawische Bvölkerung Oeserreichs gelagt wud, war lediglich eine höfliche Aeußerung an Wilson und andere, dahtugehend, daß uns diese Frage nichts angebt. Czernin hat keine einzige benimmte Frage b han elt, obne die bestimmteste Wetgerung abzugeben, irgendwelche Bedingungen darüber, die als mö. liche Frie ensbedingungen betrachtet werden könnzen, zu erörtern. Was die deutsche Antwort on etangt, so ist es jedem, der sie liest, schwer zu glauben, daß es Hertling mit esnigen der Forderungen, die er aufstellte, ernst war. Was war seine Antwort auf die sehr ge⸗ mäßigten von den Verründeten aufgestellten Bedingungen? Sie ing dahin, daß Großbritannten seine Kohlenstationen auf der gonen Welt, von denen er em halbes Dupend namentlich auffuh t, aufgeben müsse. Dieses Vrlangen wurde damit zum eerrsten Male aufgestellt, und ich muß sagen, ich glaube, daß dies die alle letzte Forderung war, die Deutschland mit Anstand erh ben konnte. Diese Koblenstatsonen sind den deutschen ebenso wie den britischen Schiffen früber zugänglich gewesen. 1; Kohlenstationen immer die Lastf eundlichste Aufnahme erfab en. verschiedenen Besuche seitens deutscher Kriegsschiffe und Trarsport⸗ schiffe in diesen Haͤsen beliesen sich im Jahre 1913 auf ungefähr 50 bis 60. Diese Schffe erhielten dort genau den gleichen Beistand wie die hitischen Keiegeschiffe. Dasselbe gilt von den gewöbnlichen deutschen Handelsschiffen. Es bestäanden dort deutsche Koblenfi men, die ihr Geschäft unter gerau denselben Umständen führten, wie britische Firmen. Ich gestehe, daß die Erhebung solcher Forde⸗ rungen, zum ersten Male im vierten Kriegsjahr, der beste Beweis dafür ist, daß das Deutsche Reich oder wentgstens seine gegen⸗ wärtigen Leiter nicht in einer Stimmung sind, vernünstige Frtedens⸗ bedir gungen mit den Verbündeten zu erörtern. Ich bedauere dies auf das ziefste, aber es hat keinen Zweck, nach Frieden zu rufen, wenn keiner gefunden werden kann. Jene Bedingungen wurden sorg⸗ fältig g'prüft mit der wieklichen Absicht, in ihnen etwas zu finden, das als ein Anzeschen dafur, daß die Mimelmächte bereit seien, eimer Basis für eine Vereinbarung irgendwie näber zu kommen, gelten konnte, und ich muß gestehen, daß die Peüfung dieser beiden Reden sich als äußerst enttäuschend für diejenigen beraussellte, denen auf⸗ richtigst am Herzen lan, in ihnen eirnen echt n und wirklichen Friedenswunsch, zu finden. Die Handlungsweise des Deutschen Reiches gegenüber Rußland beweißt, daß alle Erlläͤrungen über ereden ohne Ann pionen urd. Entschädiaungen, keine wirkeiche Bedeutang baben. Ueber Belgien wurde keine Antwort 96 geben, die als befriedigend beteochtet werzen kann; desgleichen nich

über Polen und die berechtigten Ansprüche Frankreichs auf äs

Grenzen der Opposition des Polenklubs im Abgeordnetenhaus

Die deutsche Klotte hat in diesen

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r verlorenen Probinzen. Kein Wort wurde über die 1 ianienischer Ses und Sprache, die jetzt unter dem schen Joche lebt, gesagt, und was die Türket anbelangt, so an, wie ich bereits angedeutet habe, weder hei Hertling noch aun m ein Auteichen dafür finden, daß sie berett seien, die Rechte rauf Mesopotamien und Argbien anzuerkennen. Die bloße porleugnung dieser Rechte ist ein Anzeichen, daß sie entschlossen Rüelags was 82 die Feetegrstet 2 Türkei nennen, auf⸗ nd, „alten. würde m. euen, wenn tirgend ei schuetbatee Hauses mir irgend etwas in diesen Reden Mitg kzunte, das er möglicherweise als Beweis dafür, daß Fzeigen fön⸗ ücie, bee. senn, Sühn ürn Hebtpundgen zu wir als gere und vernünftig betrachten können, an⸗ 2 en Ich . C1“] gefunden, I ich 8 95b iessten Bedauern erklären muß. Die Regierung kann nicht 3 g. 62 don ihrer Erklärung der Kriegzziele, die aufgentellt im gere hen, die sie noch immer als die Ziele und Ideale, für die †, abgehen, 3 8 88 Üänpfen, ansiebt. Es sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß 1g auze Nation jene Erklärung als gerecht und gemäßtat ansteht, ie gevor nicht ein besserer Beweis, als durch die beidern Reden g⸗⸗ lefer wird, dafür besteht, daß die Mittelmächte bereit seien, sie in bewögung zu siehen⸗, weee” l Fcegg 88 söün, alle zur istelung des Völkerre un der gesamten Welt nötigen Vor⸗ u treffen. keeimnngn Freund Asquiih hat mich nach der Beratung in gersallles es vee ee; für darauf ten, ohne eire eilung über die Anlage unserer gegen⸗ eanten miltz'ischen Operationen preiszvgeben. E⸗ ist 1e e. ii teilweise Mütteicga 9 Legen 1 er 8 2 hen ha üfse auf die Art der dort getroffenen Ent⸗ eJ äfa zieben wih, wird er erkennen, daß es unmöglich ist, dem hause eine Ffftürna wasterr ahhge ben. phe glecchiath die Plmn⸗ Verbündeten zu enthüllen. as Haus muß ergägen, wie die 8e he Es ist sehr wahr, daß ich, als ich im Noven ber von der Beratung in 111 Ferfteheh⸗ und en hhi Seer rss interalliterten Kriegsrates zwecks ereinheitlichung der hegftbrung der Verbundeten ankündigte, gesagt 119 es se nicht die Arsicht der Verbündeten, daß dieser Kriegsrat zusführende Gewalt haben solle. Was ist seither geschehen? Rußland ist inzwischen aus dem Keieg ausgeschleden. Seildem hat ime sehr beträchtliche Anzahl von deutschen Divisionen gegenwärtig ie Ostfront verlafsen. Ste ist nach dem Westen gebracht worden. Die Lage wurde sehr viel bedrohlicher, als sie damals war. Die Ver⸗ kündeten g n wergice 1e aeeenif Raspe 1 2. 8 besten ur Begegnung dieser Bedrohung im Jahre zu beraten. Vnhes ureeee Jahre befaßen die Verbundezen die überwältigende Mehrheit an Frahten a6t 566 Mehfragt. Sesch befst, keine ö Nachricht für den Feind preisgeben, der dies ebenso gut weiß wie wir. Peee und sogar rasch hat diese Ueberlegenheit nachgelassen, be⸗ sonders wäbrend der wenigen letzten Wochen, trot der von den Peutschen den Russen gegenüber eingegangenen Verpflichtung, daß während des Paffenstillstaades keine Truppen von der Ost⸗ nach der Westfront abgezonen werden sollten. Ste werden so schnell, wie dies die Eisen⸗ zahn oder andere Verkehrsmittel gestatten, befördert, und das müssen wit Nhejgls bee gin halten, Hehan h 5 vühsedensbes 5 zungen sprechen (Beifall); denn es hat einen tatsa en Einflu vüto Bür schaften. Das war die Lage, der wir uns in Versailles gegenüber befanden. Bis zu diesem Jahre war kein Angriff denkbar, den die Deürigdes gegen EAe 85 Ffcger. 4 sepnzehhe Fmes aus⸗ ühren konnten, der nicht in der Hauptsache dur eserven jeder der bans Ameen pariert werden konnte. Die Lage ist durch die außer⸗ ordentlichen Verstärkungen, die vom L2nne nach dem Westen gebracht vurden, voll ändig v rändert. Die Vertreter der Verbündeten in Versailles mußten 8 ae. erwäͤgen, um der Fage, Hert zu werden. Sie hatten mit einer Lage zu tjun, wo es absolut vpesentlich ist, daß die gan e Kraft der verbündeten Armeen von Frank⸗ nich, England, Italten, Amerika für die Stelle, wo der An⸗ nif kommt, verfügbar wäre. Wo wird der Angriff kommen, hier ner dort? Wer kann es wissen? Alles, was man weiß, ist, daß er inereitet worden ist. Der Frind hat hinter sich ein riesenhaftes senbahnfystem, wodurch der Angriff hier oder dort zur Ausführung wumen kann. Es war wesentlich, daß Anordnungen getroffen wrden, durch die die Verbündeten mit ihrer Armee als einer einzigen vaieren könnten, um der Gefahr und der Drohung, wo sie komme, hu geuen. Das B . Frage, 5 hi in Versallles standen. enn wir sie n ehandelt hätten, würden wir uns einer 8 Plcthaates Enhac eiseht üübh 1 89 5 ge schehen? In der olten Beratung traten die militärischen Mitglieder lisammen, die Zivilmitglieder trafen sich an anderer Stelle, und die sügtteg n eriteherrerlchtean, ehs 8” düihen Fün Sh ück, das ihre Entschlüsse ausdrückte. ann n verhehlen, da ne Erörterung der Kriegführung auf einer derartigen Beratung eine 8 18 vgrate, F. 1.“ EEö e Zivil- und militärischen glieder auf vier ünf Tage zu⸗ sammen, die Höchstkommandierenden vnd S'äbe der militärischen Ver⸗ häs hensg jon die Ministerpräsidenten. beacfifhe ünes ves ig⸗ and eine freie Erörterung statt, an der die militärischen gl eder bbenso freimütig teilnahmen wie die Zivilmitglleder, und der Gedanken⸗ aust usch hielt während der ganzen Zeit an. Ich kann sagen, daß geächhis eine G g E“ Peiz Es 886 1e ge⸗ eille einung bei irgend eiver getroffenen En eßung. Im Hnblick auf diese kritische Aktion, die über den Umfang der Versailler Vollmachten unternommen worden ist, muß ich mit Vor⸗ sccht sprechen, weil ich über millttarische Entscheidungen des Kriegsrats 8”. Ere 8 6 8 Fernohn in gabe, er die deut chen Entschlüsse in den Zeitungen veröffentlichte. Der ess. 8. 5 täte, u 1 Bera eg, siu 8.e. etate e Oesterreicher und die Deutschen übereingekommen seien zu dem 48 8 des merkfamst. Kasn ba n1n Srseze at. 8,9 . n Verbündeten * rmeekorps wert. muß mit Vorsicht uͤber ben Kriegsrat sprechen und lieber, als daß ich eine Mittetlung dem 88; zwkemmen ließe, möchte ich, daß die Verantwortung auf shenea Segen tge eee 889 e er ia aez 82 weiß, Peso dc. utet, Mallionen wertvoller Menschenleben, die Ehre de 18, eScerdeit s Pan aahs hängen 9 48 8 Die e” e, von denen die Zukunft der Welt abhänagt, stehen auf dem Spiel. Mit eilungen zu machen, die die Kalf rreiche wünschen, wäre In 2 Verrat ohne gleichen, und ich lehne es ab, einen soschen zu be⸗ geher. Es genügt, zu sagen, daß die cetroffenen Entschließungen n auszufühbren seien. möchte noch ein 1 . fähen Es gibt keine Armee, deren Sicherbet von der Aus⸗ stötung dieser Entschließungen abhängiger ist als die britische. Sie htetadern wscehcsten g R gesbsce . 88 elte S n Fraxkreich geschmeiche⸗lt, a erkannte, daß diese neue die in den letzten zwei bes rret Jahren aus dem Boden ge⸗ hne. hnade von Frankreich, im Verein mit seiner gen grofen dile mit der Verteidigung seiner Hauptstadt und der wichtigsten üst Fiänkeeihe betraut worden ist, und daß die Häaͤfen entlang der seitens Frankreichs der britischen Armee vollkommen fiewillig ur V . 1 hriti der Nemned beresen wurden. bakretch denhüte vefe Armee, daß sie keine geringere, sondern eine er . nece übernebme, und dies ist in sich selbst ein Beweis des Vertrauens lein pferk,h. zed Se1 8 sger mmee 8 1 rnenwerter Freund sprach von der Führung 28. nand 1ng in bS.S Peee. Feeegeh Fohcung üh, 19 „sem Tisch, und sch ziehe keine Silbe von de sans 19 gesagt habe. Aber ich bitte das Haus und sich bitte meinen den Cienwenten Freund (er boöt die Pergntwortung für zwei oder öt Jahte der Kriegführung gehabt), sch bitte ihn, die Regiexung nasra drängen, Muürzeig g zu macken, die zu erhalten jeder zais chkenoffizier auf der anderen Seite gein gioße hel nefen en würde, wie z. B. über dse Abmachungen, welche urser Berbündeten getroffen haben, um diesen großen Gtreich

Aszuith warf dazwischen: Ich muß leider unterbrechen, aber ich muß in schärfster Weise gen die gegen mich erhobene Unter⸗ 5. Pelhsh erheben. Ich ür um keine Fett ütbe

3 eine Frage war nur, in welcher Hinsicht die Befugnisse dieses Rates beständig erweitert worden scher aasaas S.

2loyd George fuhr fort: Ich bitte meinen sehr ehrenwerten Freund um Entschuldigung. Es lag mir fern, gegen ihn oder ein anderes Mitglied dieses Hauses irgend eine Unterstellung zu machen, aber ich wünschte, Mitteilung nicht machen kann, machen. Es ist unmöglich, dem Hause mitzuteilen, exekutive Befugnisse dem Versailler Kriegsrat worden find, wenn man nicht sagen will, was er für eine Aufgabe habe. Es handelt sich um eine bestimmte Aktion, über die durch den Kriegsrat in Versailles entschieden wurde, deren Aus⸗ führung den Vertretern der wurde; nicht notwendig den Vertretern der augenblicklichen Regterung, sondern jeder Revierung, die in Versailles beraten wird. Wie kann

was für

wern ich richt genau den Inhalt der Entschetdungen des Versatller K. iegsrats mitteile? Ich wirde nicht das geringste Bedenken haben, Aeq ith davon Muteilung zu mwachen, wenn ich nicht damit sagen müßte, welche Eetscheidung von den vetschiedenen Regierungen über die Aktion getrossen worden ist, durch die diese dem Anariff begegnen wollen. Ich kann sagen, daß, bevor wir zu dem Entschluß gelangten, daß es unerwünscht sei, diese Tatsachen zu veröffentlichen, wir nicht allein die Ansicht der Versammlung in Versailles eingeholt haben, sondern auch alle Vertreter ihrer betreffenden Regierungen befragt haben. Erst nachdem wir von jeder einzelnen Regierung eine Antwort haotten, wonoch diese die Veröffentlichung der Tatsachen für unrgtsom hielten, haben wir ein Veröffentlichungsverbot an die Presse gegeben. Ist das Unterhaus und mein verehrter Freund bereit, die

Verantwortung dafür zu übernehmen, die Regierung zur Veröffent⸗

lichung von Mitteilungen zu zwingen, die säͤmilsche Vertreter der Verbündeten in Versailles für unerwünscht bielten, und über die jede einzelne Regierung nach Erwägung auf den Be⸗ richt ihrer Vertreter hin zur selben Entscheidung ge⸗ langte? Ich konn es nicht glauben. Was würde dadurch g wonner sein? Schlägt man vor, daß, nochdem sämtliche Ver⸗ bündeten eine Vereinbarung über die Unmetsamkeit der Veröffent⸗ lichung getroffen haben, Großbritannien eine Sonderstellung ein⸗ nehmen soll? Diese Vereinbarung wurde nach reiflichster Erwägung getroffen, und ich möchte dem Haus eine Ider über die Einmütigfeit, die über die Kriegsführungsmethoden bestand, geben. Zuerst gab es eine Erörterung über die Vermehrung der Kräfte, dann kam die über die besten Methoden, sie zu verwenden, und es wurde beschlossen, daß jede der nattonalen Vertretungen Abends darüber beraten und ihre Pläne Morgens vorlegen soll. Ale Ahbgeordneten kamen zu demselben Beschluß über die besten Methoden der Ausdehnung der Machtbefugnisse. Darüber habe ich ein Wort zu sagen. Wenn wan einen Krieg führt, gibt es Fragen, die die Regierung entscheiden muß. Wenn das Unterhaus mit meinen Aeußerungen nicht zufrieden ist, bat es nur einen Weg: es kann die Regierung ändern, aber militärische Entschei⸗ dungen zu erörtern (Hier machte Asquith eine Bemerkung, die von der Berschterstattung nicht zu verstehen war.) Lloyd George fuhr fort: Glauben Sie mir, dies ist eine militärische Entscheidung. Weiß Asquith, was das bedeutet? Ich sage, es ist eine militärische Entscheidung von größter Bedeutung. Es ist schwierig, unter diesen Umständen mehr darüber zu sagen, denn Sie müssen bedenken, daß mir sehr daran liegt, keine Mitteilungen preiszugeben, die dem Feind im Geringsten delfen könnte. Wenn wir zu einem Kriegsrat schreiten, gibt es nur eins: Es muß jenen, die sich dahin begeben, überlassen werden, Entscheidungen zu treffen, und wenn Sie kein Vertrauen in diese Personen, ob Milikär oder Zivil, haben, gibt es nur einen Weg, und der ist, dafür andere zu nehmen. Aber die fortwährende Erörterung dieser Angelegenbeiten in den Zeitungen, ob nach der einen Seite oder der anderen (und wenn man sie einmal nach der einen Richtung bespricht, ist es sicher, eine gegenteilige Er⸗ örterung hervorzurufen), wacht die Kriegsüͤhrung unmöglich. Ich meinerseits würde sie saͤmtlich verbieten, weil ich glaube, daß anders eine Kriegführung unmö lich ist. Für den Fall, daß irgend jemand von diesem Entschluß nicht befriedigt ist, möchte ich sagen, daß derzeit in den Zeitungen Kritiken erscheinen, die stückweise Informationen enthalten. Nichts macht die Arbest der Regterung schwieriger, als die Erörterung strategischer Fragen in der Presse, und ich appelliere an das Unterhauß ebenso wie an dlie Außenstehenden, denen daran liegt, diesen Krieg wirkungsvoll geführt zu sehen, Erörterungen solchker Art zu verhindern. Wenn das Unterhaus und das Land von der Kriegführung nicht befrirdigt sind und glauben, daß es eine Regierung gibt, die den Krieg besser führen könne, dann ist es in Goltes Namen ihre Aufgabe, diese andere Regierung einzusetzen. Aher solange das Unter⸗ haus sein Vertrauen in die Regierung bewahrt, möchte ich sagen, daß der Rogierung völlig freie Hand in der Kriegführurg gewährr werden müssr. Auf diese Weise wird die nattonale Elaheit unter den Verbündeten aufrechterhalten, eine wesentliche Sache, da wir nicht allein kämpfen, sondern es sich um vier große verbündete Länder handelt, die zusammen arbeiten und sich bet einem derartigen Kriegsrat die Vertreter jedes dieser Länder gegrnübersteben. Ich appelliee an das Unterhaus, die Regierung in ihrer Entschlossenbeit zu unterstützen, daß, wenn Entschließungen dieser Art getroffen werden, sie ausgeführt werden müssen und dem Felnde nicht enthüllt werden dürfen, um ihm Nachrichten an die Hand zu geben, die ihm ermöglichen, seine Gegen⸗

maßnahmen vorzubereiten. Frankreich.

Im Ministerrate berichtete der Finanzminister Klotz, wie die „Agence Havas“ meldet, über die kürzlich im Finanz⸗ ausschuß der Verbündeten geführten Beratungen, deren Er⸗ gebnisse sehr befriedigend seien und die eine vollständige Uebereinstimmung unter den Verbündeten ergeben hätten. Der Verpflegungsminister Boret gab einen Ueberblick über den Stand der Lebensmittelfrage in Frankreich und den verbündeten Ländern und berichtete über alle die Maßnahmen, die den überflüssigen Verbrauch einschränken und eine bessere Verteilung der notwendigsten Bedarfsartikel gewährleisten sollen.

Um eine engere Zusammenarbeit der Spionage⸗ überwachung zu sichern, stellt ein Erlaß diesen Dienst unter die Leitung des Ministerpräsidenten Clemenceau und beruft an seine Soite Maringer mit dem Titel eines General⸗ kommissars für die nationale Sicherheit.

Rußland.

Das „Aftonbladet“ erfährt aus Haparanda, daß die Schreckensherrschaft der Roten Garde in Südfinn⸗ land unvermindert weiter besteht. Täglich werden neue Morde verübt. Um die Toten für ihre Angehörigen unkenntlich zu machen, werden ihre Gesichter zerschnitten. In Kervo bei Helsingfors, wo eine Abteilung von Schutzgardisten über⸗ sallen wurde, verhinderte die Rote Garde die Ankunft von Ambulanzen, die die Verwundeten retten wollten. Dem gleichen Blatte meldet sein Berichterstatter aus Seinajoki, daß die weißen Schutztruppen jetzt auch über einen Flieger verfügen. Dem General Mannerheim haben ungefähr zwei⸗ hundert russische Offiziere ihre Dienste angeboten, doch erklärte der General, duß er bei finnischen Regterungstruppen arund⸗ sätzlich keine russischen Offtzlere anstellen wollte. Sie könnten nur als freiwillige Soldaten im Glied Verwendung finden.

kach einem Telegramm aus Vasa an „Aftonbladet“ hat das!

daß er sich vergegenwärtigt, daß man eine solche ohne sie zugleich dem Feinde zu

übertragen

Regierung in Versailles anvertraut

Auf den Inseln zwischen Aland und der

Bezirkskomitee von Helsingfors alle russischen Truppen auf⸗ gefordert, die Roten Garden zu unterstützen. Infolgedessen nehmen ganze Truppenabteilungen am Kampfe teil. Dem⸗ gegenüber hat General Mannerheim eine Proklamation er⸗ lassen, daß für jeden ermordeten Finnen drei Russen hin⸗ gerichtet werden sollen. Jeder Soldat in Zivil wird als Spion erschossen. In Helsingfors wurde ein revolutionäres Gericht eingesetzt, das die Beamten mit Todesstrase bedroht, falls sie ihren Dienst nicht versehen wollen.

Wie „Stockholms Dagblad“ aus zuverlässiger Quelle er⸗ fährt, ist auf Aland unter den russischen Truppen ein völliger Aufruhr ausgebrochen. Die Soldaten ziehen umher und verhaften die ihnen mißliebigen Inseleinwohner. Sie verwenden dabei Bluthunde, um ihre fliehenden Opfer aufzuspüren. In Mariehamn sollen sie ein entsetzliches Blutbad

. haben. Die 2000 russischen Soldaten, die auf Aland ich dem Hause mitteilen, in was diese exekutiven Funktionen besteben, Eeeech.t Haden. Hie 2000 tu stichen Sots 8 1

liegen, sind mit Munition und Maschinengewehren versehen, während die Bevölkerung von Aland vollkommen wehrlos ist. schwedischen Küste

herrscht große Aufregung. ““ Italien. 1“ 1““

Nach einer „Stefani“Meldung hat der Ministerpräsident Orlando vorgestern in der Kammer eine Rede gehalten, in der er auf die früheren Aeußerungen des Kabinetts über den Krieg und die einmütige Zustimmung der nicht gegen den Krieg eingenommenen Parteien verwies und seine Grund⸗ gedanken dahin zusammenfaßte: „Durchholten ist unausweich⸗ liche Notwendigkeit angesichts unserer nationalen Ideale und unserer Selbsterhaltungspflicht; dieser Haltung stimmen alle den Mittelmächten feindlichen Staaten zu.“ Der Minister wies dann auf die sachliche Uebereinstimmung der letzten Reden der Entente⸗Staatsmänner über Kriegsziele und Friedens bedingungen hin und fuhr fort:

Die verschiedenen Verbältnisse, unter denen die Minister der Verbündeten gespeochen hätten, bätten nur bewirkt, daß alle denkbaren Friedensmöglichkeiten dem Gegner zur Kenntnis gebracht worden wären. Dieser aber kabe sich nicht bereit gezeigt, auf sie einzugehen. Der Redner charatterisierte das Ergebnis von Brest⸗Litowek als ein⸗ fache Uebergabe der in Rußland zur Herrschaft gekommenen Partei und zog daraus die Folgerung, daß das Streben nach Friden um jeden Preis zu einem schlechten Frieden führe. Die Reden des Reichskanzlers und des Grafen Czernin, die bei der letzten Entente⸗ zusammenkonft eingehend besprochen worden seien, hätten trotz ihrer sonstigen Verschtedenheit die Forderungen der Verbündeten uberein⸗ stimmend zurückgewiesen, sie „sorderten alles und gewährten nichts“; daber habe man es für über flüssig, ja schädlich augesehen, sich bei solchen gegenstandslesen Erwägungen aufzuhalten. Man müsse den Krieg mit aller Kraft fortsetzen, und Italien müsse seine Kriegsziele nach den Erfahrungen dieses Krieges noch bestimmter als vorher aufrecht erhalten, nämlich die Vereinfgung aller Ftaltener und die Erlapgung gesicherter Land⸗ und Seegrenzen. Italien stehe vor der Frage, „zu seln oder nicht zu sein“; es sei also eine Be⸗ leidigung, ihm ein Steben nach Vorherrschaft oder Unter⸗ drückung anderer Völker ur terzuschieben. Der Redner betonte viel⸗ mehr sein und Jlaltens Mitgerüdl für unterdrückte Nationaltäten angesichts des quäaͤlenden Gedankens an die Leiden der etgenen Voiks⸗ genossen. Solange Italiens Ziel nicht erreicht sei, müsse der Krieg weitergehen; der Feind sei also an seiner Verlängerung ebenso, wie an semem Ausbruche schuldig. Hiernach und gemäß Rußlands Ver⸗ sagen habe de: Oberkrlegsrat der Verhündeten seine Entschlüsse ge⸗ faßt. Die Lage in Nordoste ropa ermangele nach Meinung der Entente bis zur Averkennung sich etwa neu bildender Staaten jeder rechtlichen Grundlage. Schon der Ke iegsrat in Versailles babe festgestellt, daß die Westfront infolge der Ereignisse im Osten auf sich allein ange⸗ wiesen sein und die ganze Last des Keteges zu fragen haben werde; trotz em könne man mit Vertrauen in die Zukunft sehen. Orlando warf einen hoffnungsvollen Blick auf Amerikas Hilfe und einen vorwurfsvollen auf die milnärischen Fehler der Entente in der Vergangenheit, be⸗ sonders infolge Mangels an Zusammenwirken, das jetzt aber gesichert sei. Die außerordenilich schwierigen Lebensmittelfragen würden von den Verbündeten in herzlichem Einvernebmen geregelt; Italien litte am schlimmsten darunter, jei aber von den Verbündeten unterstützt worden und hoffe auf eine befriedigende Lösung der Schwierigkeit.

Wie der Landwirtschaftsminister Miliani im „Corriere della Sera“ erklärt, wird ein Dekret über die Agrar⸗ mobilisation veröffentlicht werden, durch das alle militär⸗ freien Männer zwischen 16 und 60 Jahren aufgeboten werden. Miliani haff. daß durch diese und andere Zwangsmaßnahmen Italien seinen Getreidebedarf vielleicht ganz durch eigenen Anbau decken kann. 88

Kriegsnachrichten.

Berlin, 13. Februar, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 14. Februar. (W. T. B.).

Westlicher Kriegsschauplatz

Engländer und Franzosen setzten an vielen Stellen der Front ihre Erkundungen fort. Nördlich von Lens und in der Champagne kam es dabei zu heftigen Kämpfen. In einem vorspringenden Teil unserer Stellung südöstlich von Tahure haben sich die Franzosen festgesetzt. Eigene Infanterie brachte in Flandern und auf den Maas höhen Gefangene ein.

——.—

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Deerr Erste Generalquartiermeister. 8 Ludendorff

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 13 Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet Keine Kampfhandlungen von Bedeutung. 8 Der Chef des Generalstabes.

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Bulgarischer Bericht.

Sofia, 13. Februar. (W. T. B.) Bulgarischer Heeres⸗ bericht vom 12. Februar.

Mazedonische Front: An mehreren Stellen der Front, zwischen Ohrida⸗ und Prespa⸗See, in der Umagebung von Bitolia und bei Dobropolie war die Artillerietätigkeit leb⸗ hafter. Südlich der Belasitza Planina und im Struma⸗ tal nördlich vom Tachinos⸗See zerstreuten wir einige englische Infanterieabteilungen. Im Vardartale lebhafte Fliegertätigkeit seitens des Feindes.

Dobrudscha⸗Front: Waffenstillstand.