halten, daß nämlich der aus dem Gouvernement Warschau gebildete neue Polenstaat es unterlassen hat, für seine Existenz und die Freiheit Polens zu kämpfen. (Sehr wahr!) Es ist mit Recht darauf hingewiesen worden, daß damit das neue Polenreich den Augenblick verpaßt hat, in dem es selbst für seine Freiheit und Zukunft hätte kämpfen dürfen. (Sehr richtig!) Der Abg. Stochel stellte es auch so dar, als sei von uns in dem besetzten Gebiet Polens in einer Weise gewirtschaftet worden, wie es vielleicht von den Russen gesckehen ist. Vergißt er denn ganz, welche Kultuxarbeit dort von Deutschland geleistet worden ist, wie Straßen und Eisenbahnen gebaut wurden (Unruhe b. d. Polen), die Errichtung der Universität, die Gewährung der Selbstverwaltung. (Lärm und Zurufe b. d. Polen. — Vizepräsident Dr. Paasche bittet, den Redner aussprechen zu lassen. — Zurufe b. d. Polen: Er muß aber die Wahrheit sagen!) Hier bestätigen Sie nur aufs neue, daß das Polenreich, dessen Neueinrichtung geplant war, es abgelehnt hat, auf Grund der Kaiserproklamation sich offen, ehrlich und rückhaltlos an die Seite derjenigen Mächte zu stellen, die den Polenstaat errichten wollen. Die Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind, wird die Zukunft ergeben. Unserne Genugtuung über den Vertrag beruht vor allem dar⸗ auf, daß wir in dem abgeschlossenen Frieden den ersten bedeutungsvollen Schritt zum allgemeinen Frieden erblicken. Ich bedauere, daß Abg. Scheidemann auch heute gesagt hat, es gäbe in allen Län⸗ dern Kriegstreiber, und daß er damit andeutet, es gäbe solche auch in Deutschland. (Lebhafte Zurufe b. d. Soz.) Nein, meine Herren, in Deutschland gibt es keine Kriegsireiber! (Langanhaltendes Lachen b. d. Soz.) Es ist unverantwortlich von Ihnen, durch Ihr jetziges Gelächter den Feinden, die derartige Dinge lügnerisch be⸗ haupten, Material zu verschaffen. (Lärm und Zwischenrufe b. d. Soz.: Lesen Sie doch den „Lokal⸗Anzeiger“! — Abg. Dr. Cohn⸗ Nordhausen: Wo ist denn der Krieg ausgeheckt worden? — Unruhe.) Der Abg. Cohn wirft vese Prgge auf, wo der Krieg ausgeheckt worden ist. Er scheint also den Mut und die Stirn zu haben, zu behaupten, daß dieser Krieg in Deutschland ausgeheckt worden ist. (Abg. Dr. Cohn: Ja, den Mut habe ich! — Große Unruhe im ganzen Hause, entrüstete Zurufe: Unerhört! Raus mit dem Kerl! Ist das ein Deutscher? — Nein, es ist Dr. Cohn!) Ich begrüße den Frieden, weil die Ukraine das erste Land ist, das uns die Friedens⸗ hand geboten hat. Wir wünschen, daß es den Ukrainern bald gelingen werde, ihr neugegründetes Stgatswesen zu festigen und auszubauen. (Bravo!) Wir begrüßen den Frieden als eine erste Grundlage für die Neugestaltung der Dinge im Osten und wegen der Bedeutung, die er für die allgemeine Kriegslage hat. Diese hohe Bedeutung zeigt ja das Beispiel Englands, das es abgelehnt hat, diesen Frieden anzuerkennen.
Sie wird auch erwiesen durch den Versuch der großrussischen Bolsche⸗ wiki, uns der Früchte dieses Friedens zu berauben und das neue Staatswesen nicht ungestört sich entwickeln zu lassen. So bleibt für Deutschland die Aufgabe bestehen, diesen Frieden weiter zu schützen gegen Angriffe der großrussischen Machthaber. Mit hoher Be⸗ wunderung und Anerkennung sehen wir, daß nach so langer Pause und nach so vielen Revolutionierungsversuchen unser Heer immer noch auf dem Posten ist und in musterhafter Weise den Vormarsch nach dem Osten ausgeführt hat. (Bravo!) Wir begleiten dieses Vorgehen mit den wärmsten Wünschen und mit dem unerschütterlichen Ver⸗ trauen, daß unser herrliches Heer unter seinen bewährten Führern uns den Frieden im Osten dauernd sichern wird.
Abg. Fehrenbach (Zentr.): Das erste Friedenswerk, das abgeschlossen ist, erfüllt uns mit hoher Genugtuung trotz der dem Frieden so wenig zuträglichen Stimmung, die durch manche Reden im “ hier ausgelöst worden ist. Das Wort Friede ist etwas müde und kritisch von uns gewürdigt worden. Es scheint, daß in der schweren
blutdurchtränkten Zeit der vergangenen Jahre wir fast die Würdigung für die hohe Bedeutung dieses Zauberwortes verloren haben. Und doch müssen wir daran denken, und es um so freudiger begrüßen, wenn die Friedensglocken von dorther läuten, wo die russische Dampfwalze uns zu zermalmen versucht hat. Jetzt können wir wirklich sagen, wir wollen Gott auf den Knien danken für den Frieden, der jetzt geschlossen worden ist als die Grundlage künftiger Friedensschlüsse. (Beifall.) Wir begrüßen diesen Friedensschluß auch, weil er von der überein⸗ stimmenden Willensmeinung aller großen Parteien dieses Hauses ge⸗ tragen ist. Ich knüpfe daran die Hoffnung, daß die vielen hitzigen Kämpfe um die Kriegs⸗ und Friedensziele sich als ganz unnötig erwei⸗ sen werden, wenn wir feststellen können, daß jeder fosteitbe Friedens⸗ chluß wie dieser erste von der allgemeinen Zustimmung des ganzen Volkes getragen wird. Die Ukrainer waren unschuldig an dem Krieg. Das Volk hat davon nichts wissen wollen. Wir haben also das Ver⸗ trauen, mit diesem Volk in wirklich herzlicher Freundschaft auch in Zukunft leben zu können. Wir haben die Ukrainer im Laufe des Krieges in Deutschland vielfach als Kriegsgefangene kennen gelernt, unnd zwar als tüchtige Arbeiter. Sie haben bei uns auch manches ge⸗ lernt und die Hochachtung vor dem deutschen Wesen und der deutschen Tüchtigkeit werden sie auch mitnehmen in die Heimat. Wir haben an den Ukrainern in den Gefangenenlagern eine Kulturarbeit geleistet. Bei der Veranlagung des Abgeordneten Stychel, aus jeder Blüte Gift zu saugen, hat er natürlich auch an den Gefangenenlagern nichts Gutes gelassen. Es verrät jeden Mangel an Objektivität und ernster Wahr⸗ heitsliebe, wenn er es so darstellte, als hätten diese Gefangenenlager nur gedient zur Propaganda gegen die Polen. (Unruhe und Zurufe bei den Polen.) Die Ukraine ist das gesegnetste Land Rußlands, und wir hoffen, in absehbarer Zeit auch in unseren wirtschaftlichen Be⸗ ziehungen davon Nutzen zu ziehen. Aber den Frieden als Brotfrieden zu bezeichnen, wie es in Wien geschah, oder zu sagen, wir hätten das Cholmer Land verschachert des Getreides und des Brotes wegen, das ist eine häßliche und einseitige Darstellung, das zeigt von so häßlicher Einseitigkeit, wie man sie in diesem Hause nicht erwarten sollte. (Lebhafte Zustimmung. — Unruhe bei den Polen.) Der Friede ist uns in erster Linie um des Friedens willen, um der Beendigung des Blutvergießens willen lieb geworden. Wenn wir nebenher auch aus diesem Lande Nahrungsmittel beziehen, während andererseits die Ukraine von uns Waren bezieht, so soll man das nicht Ffänsettts und häßlich verzerren. Wir hoffen, daß weitere Friedens⸗ schlüsse folgen werden, und unsere besten Wünsche begleiten unsere Unterhändler, die jetzt in Rumänien sind. Wir hoffen, trotz allem, auch auf einen guten Frieden mit Groß⸗Rußland. Die Herren haben uns in Brest wohl nicht ganz ernst genommen, aber sie werden ihre Haltung ändern, nachdem wir ihnen unseren Ernst jetzt mit der Waffe gezeigt haben. (Sehr richtig!) Wir werden Garantien dafür schaffen, daß der jetzt geäußerte Friedenswille der Bolschewiki auch wirklich in die Tat umgesetzt wird. Dazu gehört, daß wir die schwer heimgesuchten Gebiete in Litauen, Kurland, Livland und Estland schützen. Wir tun es namentlich in Kurland unseren deutschen Brüdern zu Liebe, die das Deutschtum durch Jahrhunderte hochgehalten haben, aber wir tun es auch den Letten zuliebe, weil wir diese Grausamkeit und dieses Morden nicht mehr mitansehen können, weil wir als ernste Kulturnation diesen Zuständen ein Ende bereiten wollen. Hoffen wir, daß wir auch in Litauen, Kurland, Livland und Estland staatliche Gebilde entstehen sehen, frei aus eigener Ent⸗ schließung, aber in freundschaftlicher Haltung gegenüber unserem Deutschen Reich. So wollen wir zeigen, daß wir es sind, die die kleinen Nationen schützen, erhalten und festigen ohne irgend welche Froberungsabsichten. (Beifall.) Auf die Rede des Vertreters der Bolen zu erwidern, fällt mir außerordentlich schwer. Es ist eine Rede von so maßloser Einseitigkeit, so triefend von lauter Verdächtigungen, so unfähig sich in die Seele eines anderen hineinzudenken, so unfähig für eine objektive Auffassung der Dinge (Lebhafte Zustimmung), aß es wirklich schwer fällt, darauf einzugehen. Ich wir es gelten lassen, daß das verletzte polnische Nationalitätsgefühl geführt hat zu iner Sprache der Einseitigkeit und Uebertreibung, zu der scheinbar iese nationale Färbung so leicht führt; aber wir müssen doch sagen: der Vertreter der polnischen Nation hat hier von der Tribüne des utschen Reichstags aus in den schwersten unerhörtesten An⸗
fen gegen das deutsche Volk sich ergehen dürfen, ohne gestört worden sein. 8c möchte die Gegenfrage 1n. ürde ein Vertreter der mischen Nation, würde ein Vertreter des ruthenischen Volkes, wenn
te beiben das Unglück hatten, unter die polnische Herrschaft und Re⸗ Clerung zu kommen, in Warschau ebensolche Reden halten dürfen, wie
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(Sehr gut! — Zurufe der Polen; Die haben nicht solche Gründe wir wir!) Was den Grund betrifft, so wissen wir die Tatsache: sie haben einige Todfeinde. Dazu gehören nicht die Deutschen, gar nicht! Aber zu Ihren Todfeinden gehören die Litauer und Ruthenen, und warum? Weil diese sich von Ihnen zu der Zeit Ihrer Herrschaft in der ungerechtesten Weise bedrängt fühlten. (Lebhafte Zustimmung. — Zuruf der Polen: Geschichts⸗ unkenntnis!) In dieser Geschichtsfrage lasse ich mich allerdings nicht von den Polen instruteren, sondern zweckmäßigerweise von den Litauern und Ruthenen, und die bestätigen Wort für Wort, was ich gesagt habe. (Lebhafte Zustimmung.) Diese ganze Erregung entspringt dem Schmerz, daß die polnische Nation im vergangenen Jahrhundert geteilt wurde. Ich habe die Fähigkeit, mich in Ihre Seele hineinzuversetzen, nun bitte ich Sie aber, sich doch auch in unsere Seele zu versetzen. Können Sie uns zumuten, daß wir uns jetzt nach diesem Kriege entschließen, den Teil des preußischen Königreichs, das von Polen bewohnt ist, abzugeben an ein anderes Reich, ein künftiges polnisches Königreich, von dessen freundlicher Gesinnung für das Deutsche Reich wir bis jetzt wenigstens noch keinerlei Anzeichen sehen? (Sehr gut!) Wir müßten Toren von unbegrenzter Unfähigkeit sein, wenn wir es über uns brächten, das Gebiet, das so lange zum Deut⸗ schen Reich gehört hat, an reichsfeindliche Mächte abzugeben. (Leb⸗ hafter Beifall.) Gegen die Tapferkeit und Treue der polnischen Soldaten in der deutschen Armee ist nie ein Wort gesagt worden. Warum regen sie sich so darüber auf, daß polnische Soldaten in den deutschen Reihen gegen die Russen kämpfen mußten? Von einer leichen Aufregung über das gleiche Verhängnis in den Reihen der Rusfen und der Oesterreicher habe ich nichts wahrgenommen. Wer hat sich denn um das künftige selbständige Königreich Polen bemüht? Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn! Sie aber ver⸗ höhnen das Kaisermanifest, anstatt es anzuerkennen. Die Polen können durch ihr Verhalten sehr wesentlich dazu beitragen, daß die Stimmung des Reichstages und die Haltung der Regierung ihnen gegenüber geneigter wird, indem sie gegenseitiges Vertrauen aufkommen lassen. Reden aber wie die heutigen bewirken doch nur das Gegenteil. Wer von uns Gerechtigkeit verlangt, muß Vertrauen zu uns haben. Die sprachlichen Verhältnisse in den Grenz⸗ gebieten zwischen Polen und der Ukraine sind außerordentlich ver⸗ worren; die vorhandenen Statistiken und Karten sind nicht zuver⸗ lässig. Aber die Polen reden doch nur von den Polen, die rechts von dem in dem Vertrage einstweilen gezogenen Grenzstrich wohnen; von den Ukrainern, die links von diesem Strich sitzen, reden sie nicht. (Widerspruch bei den Polen.) Die Kommission, die hier schlichten soll, würde die Polen nur zufriedenstellen, wenn sie aus⸗ schließlich aus Polen bestände. (Sehr gut!) Erwarten die Polen wirklich, daß ihre eigenen Stammesgenossen in den Schützengräben der Meinung sein werden, an diesem kleinen Stückchen Cholmer Land hätte der Frieden unter allen Umständen scheitern müssen? (Große Unruhe und stürmische Zurufe bei den Polen.) Leicht erregbare Naturen heruhigen sich erfahrungsgemäß auch leicht wieder. Wir setzen unsere Hoffnung darauf, daß wir auch mit den Polen in alter herz⸗ licher, nachbarlicher Freundschaft in Zukunft auskommen werden; für unsere Feinde und solche, welche heute noch nicht wissen, ob sie es nicht werden sollen, werden wir uns hüten, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. (Lebhafte Zustimmung.) Die Front im Westen werden wir halten, so gern wir den allgemeinen Frieden ge⸗ sehen hätten, so leid uns ist um das Blut nicht nur unserer Brüder, sondern auch der Feinde, bis zum deutschen Siege! (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Cohn (U. Soz.): Wir sind nicht in der Lage, dem Ver⸗ trage unsere Zustimmung zu geben, weil er in allererster Linie einen Versuch der Einmischung in die Angelegenheiten anderer Völker ist, gegen den Willen der großen Mehrheit dieser Völker, und weil er das russische Volk gegen das ukrainische ausspielt zu Zwecken, die ihnen fremd sind. Die Wirkung dieses Friedens muß sein, die beiden gegen ein⸗ ander zu verhetzen und weiter im Osten bittere Feindschaft gegen Deutschland und Mitteleuropa zu erzeugen. In diesem Augenblicke ziehen die Mittelmächte aus, um die alte Ordnung gegen die russische Revolution zu schützen; der Vertrag hat also einen kontrarevolutionären Charakter, er will die alte kapitalistische Weltordnung stützen, die zum Untergang bestimmt ist. Aus der Politik, der dieser Vertrag ent⸗ springt, sehen wir große Gefahren für die zukünftige Ruhe auch des deutschen Volkes entstehen; er schafft einen Groß⸗Balkan, einen Ueber⸗ Balkan unmittelbar an der Ostgrenze Deutschlands. Einen Friedenszweck können wir in dem Vertrage nicht erblicken, sondern lediglich ein Instrument zu verschärften neuen Kriegen. Das Hauptagens der deutschen Politik sind Polen gegen⸗ über die „strategischen Sicherungen“; eigentümlich, daß diese gerade immer die wirtschaftlich bedeutendsten und wertvollsten Teile Polens betreffen. Daher kann ich die tiefe Erbitterung der Polen über diesen Vertrag und die Abschneidung des Cholmer Gouvernements sehr wohl verstehen. Auch den Polen war doch das Selbstbestimmungs⸗ recht garantiert; sie hätten also zu den Verhandlungen in Brest⸗Litowsk zugezogen werden müssen. Die Hin⸗ und Herschiebung von Land und Leuten in den einzelnen Staaten ist eine veraltete Methode, die endlich verlassen werden muß. Man verhandelt nicht Land und Leute wie Waren oder Sachen. Der Frieden mit der Ukraine ist nur der Anlaß und Vorwand, neue Feind⸗ seligkeiten gegen Großrußland zu eröffnen. Das Ziel des neuen Feldzuges ist ja nur, Litauen, Kurland, Estland, Livland zu anek⸗ tieren, sei es offen, sei es heuchlerisch verhüllt. Die Unwahrheit geht ins Groteske. Es wiederholt sich hier die albanische und marokkanische Interventionspolitik. Außerdem hat diese Politik einen fatalen kontrarevolutionären Beigeschmack. Dieser Friede mit der Ukraine ist nur ein Kriegsmittel. Das machen wir nicht mit. Bringt die Offensive im Westen, der alles mit Grauen entgegensieht, den Gewaltfrieden, dann haben wir Frie⸗ den unter dem Haß der ganzen Menschheit. Es ist merkwürdig, daß die Hilferufe aus der Ukraine erst kamen, als man in Berlin den Beschluß gefaßt hatte, Reval und Livland zu besetzen. Die Ukraine ist mit uns nicht verbündet. Wir dürfen ihr deshalb nicht gegen ihre Feinde helfen. Hier zeigt sich das unaufrichtige Prinzip in der Kriegführung. (Unruhe.) Schon werden die Fäden eines Separat⸗ friedens mit Flandern gesponnen. Die Nutznießer dieses Krieges sind die Reichen. (Der Redner wird verschiedentlich vom Präsidenten ermahnt, zur Sache zu sprechen, und ihm schließlich mit Wortent⸗ ziehung gedroht.) Den deutschen Frieden, den der Militarismus ge⸗ wohnheitsgemäß dadurch herbeiführen will, daß er mit Faust dreinschlägt, werden die anderen Völter nicht anerkennen wollen. Die Nevolution wird Deutschland erreichen. Sie wird aus dem Lande selbst geboren werden. Ich sehne den Tag herbei, wo es dazu kommen wird und die Völker selbst ihre Geschicke in die Hand nehmen. (Große Unruhe. Pfuirufe und Rufe: Landesverräter!)
Abg. Stresemann nl.): Es ist darauf hingewiesen worden, daß wir einen geschichtlichen Moment vor uns haben, in dem wir dem ersten Friedensschluß in diesem Weltkrieg unsere Zustimmung gegeben haben. Es ist damit der Ring durch⸗ brochen, der uns und unsere Verbündeten zum Zusammen⸗ bruch bringen sollte. Es fällt dieser Friedensschluß zusammen mit dem erneuten großrussischen Friedensangebot und mit den ein⸗ geleiteten Friedensverhandlungen mit Rumänien. Er eröffnet damit die Aussicht auf Beendigung der Kriegführung in einem weiten Ge⸗ biet der Völker und Staaten, mit denen wir uns im Kampfe befinden. Was seitens der Vorredner über die Anbahnung freundlicher Be⸗ ziehungen zur Ukraine gesagt worden ist, dem stimmen wir zu. Wir sehen in der Ukraine ein junges aufstrebendes Volk von starkem nakio⸗ nalen Empfinden, mit dem wir im Frieden in Freundschaft, in guten wixtschaftlichen, aber vor allem auch in guten politischen Be⸗ ziehungen leben wollen. Alle diese Völker, in denen Einheits⸗ und Selbständigkeitsgedanken zunächst in einer kleinen intellektuellen Ober⸗ schicht aufleben, haben ein großes Bildungsstreben. Wenn die künf⸗ tigen Generationen ber Ukralne nach Deutschland kommen wollen, um dieses Bildungsstreben hier zu befriedigen, so sollen sie uns willkommen sein. (Beifall.) Die Genugtuung über den Friedensschluß ist aller⸗ dings einigermaßen getrübt durch die Reden, die wir heute hien haben hören müssen. Wenn ich daran denke, in wie
der Pole das hier getan hat?
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vorbildlicher Weise der Senior der Polenfraktion vorgestern zu uns sprechen konnte, so bedaure ich umsomehr, daß heute ein Priester des Hasses hier Ffrechen konnte (Lebhafte Zu⸗ stimmung. — Unruhe und Pfuirufe b. d. Polen.), um
in einer Weise hier polnische Interessen zu vertreten, daß man sagen muß, einen schlechteren Anwalt konnte sich das polnische Volk zur Vertretung seiner Sache nicht wählen. (Lebhafte Zustim⸗ mung. Zurufe b. d. Polen: Das ist unsere Sache!) Der Abg. Stychel hat davon gesprochen, daß die „Teilungsmächte“ über Polen verfügen
Kein Wort haben Sie dafür, daß, wenn überhaupt von der polnischen Selbständigkeit heute gesprochen wird, Sie das nur den Staaten ver⸗ danken, die Sie jetzt als Teilungsmächte bezeichnen. (Lebhafte Zu⸗ stimmung.) Die ganze Politik des 5. November ist an Ihnen spurlos vorübergegangen. Sie sprechen genau wie der Polenklub in Wien, daß Sie verlangen, das Unrecht der Teilung Polens müsse wieder gut gemacht werden. Wenn Sie damit meinen, daß etwa Deutschland zugehörige Provinzen wieder Polen zugeschlagen werden
dann bewundern Sie nur die Geduld des Hauses, das derartige Reden von Ihnen anhört. (Sehr Latm. Ich glaube nicht, daß in irgend⸗ einem polnischen Reichstag ein Redner angehört würde, der verftet davon urehe, daß polnische Gebietsteile abgetrennt werden könnten. (Sehr richtig!) Kiemals ist den Polen vorgeworfen worden, daß sie als Soldaten im deutschen und verbündeten Heere ihre Pflicht nicht getan hätten. Wenn hier den deutschen Kriegern der Dank ausgesprochen wurde, so galt er au den polnischen Sol⸗ daten in unseren Heeren. Aber etwas ganz anderes ist es, daß Sie in dem Augenblick, wo es sich darum handelte, die Ihnen von Deutschland und seinen Verbündeten verbürgte Selbständigkeit gegen den Feind zu verteidigen, versagten und diese Verteidigung uns über⸗ ließen. Sie sprechen davon, die Verachtung der ganzen Welt hätte auf Polen geruht, wenn es freiwillig ein aufgestellt hätte. Ich habe niemals gehört, daß ein Volk von der ganzen Welt verachtet wurde, wenn es für seine Freiheit kämpfte. Die eigene Ehre Polens hätte geboten, daß es seine Freiheit nicht als Geschenk annahm, sondern sie sich selbst erkämpfte. (Lebhafter Beifall. Wenn Sie heute die Teilung Polens beklagen, so will ich sagen, da
auch in der Geschichte der Völker und Staaten schließlich der Grund⸗ satz der Gerechtigkeit entscheidet. Ein so großes Staats⸗ wesen wie das polnische geht nicht unter ohne eigene Schuld. (Sehr richtig') Wenn ich mir vor Augen führe, wie Sie es verstanden haben, Polen durch die Herren, die sich Ihre politischen Führer nennen, so im Deutschen Reichstag zu isolieren, vie Sie es getan haben, dann kann man sagen, daß es nicht ver⸗ wunderlich ist, daß der gleiche Ausfluß ihrer Nationalität auch die Selbständigkeit ihres Reiches schließlich untergraben hat. (Lebhafte Zustimmung.) In der eigenen Verfassungsunmöglichkeit dieses Polens ist die letzte Grundlage seines Unterganges zu suchen. (Beifall.) Ich bedaure außerordentlich, daß wir Ausführungen haben hören müssen, wie sie eben der Abg. Dr. Cohn gemacht hat. Es ist demgegenüber schwer, mit Ausführungen zurückzuhalten, die darin gipfeln, daß ein Anwalt unserer Gegner zum großen Teil dasselbe hätte vorbringen müssen wie Dr. Cohn. (Sehr wahr!) Die Abgeordneten Stychel und Cohn sprachen davon, daß die Welt nach Frieden lechze, aber der erste Frieden, der geschlossen wird, der erste Weg zum allgemeinen Frieden, wird von denselben Abgeordneten maßlos bekämpft. (Hört, hört!) Wie kann man dabei von einem „Eroberungsfrieden“ sprechen, während weder Deutschland noch Oesterreich⸗Ungarn irgendeinen Teil dieses Landes behalten wollen, sondern lediglich als Vermittler zwischen zwei Mächten dienen. (Sehr wahr!) Wie sinnlos ist es, wenn Dr. Cohn heute nochmals erklärt, die Hilferufe aus Estland und Livland würden in Berlin gemacht. Ich habe schon im Hauptaus⸗ schuß ihn darauf aufmerksam gemacht, daß bei meinem Aufenthalt in Riga kein Tag vergangen ist, an dem nicht Flüchtlinge aus Estland und Livland über das Eis kamen, um sich vor den Verfolgungen der Mordbrenner unter deutschen Schutz zu begeben. Wenn es noch eines Argumentes gegen diese Behauptung des Dr. Cohn bedurft hätte, dann hätte sie der heutige Heeresbericht ergeben, der besagt, daß die estnischen Regimenter sich mit den deutschen ver⸗ bunden haben in der Verteidigung gegen die Bolschewiki⸗ banden. Das, was Dr. Cohn die gepanzerte Faust nennt, wird am meisten geübt von diesen Banden unter Vorspiegelung revolutionärer Ideen. Es sind diese Ausführungen nichts anderes als das hämische Thersites (Lachen), das Herunterdrücken alles dessen, was deutsch ist. Das Vaterland wird vor der Welt herabgesetzt. (Lebhafte Zu⸗ stimmung.) Dr. Cohn spricht von den giftigen Gasen, die Deutsch⸗ land gegen seine Feinde anwenden will. Er erwähnt nicht den Kinder⸗ friedhof in Karlsruhe, wo die Opfer der feindlichen Bomben ruhen. Wenn Deutschland nun im Existenzkampf gegen eine Welt alle Kraft⸗ anstrengung zusammenrafft, um den “ zu erzwingen, den die Feinde ausgeschlagen haben, dann machen Sie (zu den Unabhängigen Sozialdemokraten) sich die Argumente derjenigen zu eigen, die noch einmal die Menschheit gegen uns aufhetzen wollen. Durch der⸗ artige Angriffe schüren Sie den Haß der neutralen und feindlichen Welt gegen Deutschland. (Lebhafte Zustimmung.) Die Nachwelt wird einst bewundern, was Deutschland während dieses Krieges ge⸗ leistet hat, dieses Krieges, der nicht in Deutschland entstanden ist, sondern von denen herbeigeführt worden ist, die jetzt in Koalition gegen uns stehen. Die Verantwortung für die großen Blutopfer, die im Westen vielleicht noch nötig sind, fällt auf die Feinde. Wir hoffen auf den deutschen Sieg, der uns den Frieden bringt, den man uns verweigert. (Beifall bei den Nationalliberalen.)
Abg. Stychel: Bei dem Vorredner und seinen Freunden gibt es eben kein Verständnis für unsere Lage. Seit Jahrhunderten macht man an unserm lebendigen Leibe Eperimente, und das polnische Volk soll dazu schweigen! Da stellt Herr Stresemann mich als einen Priester des Hasses hin. Ich habe das Wort ergriffen zur Verteidigung meines gemarterten Vaterlandes. . (Zurufe rechts: Und das deutsche Vater⸗ land?) Ich rede hier als Pole.. (Unterbrechung; Vizepräsident Dr. Paasche: Sie sprechen hier als Abgeordneter im Deutschen Reichstage und nicht als Poley! Beifall.) In Brest⸗Litowsk ist doch die polnische Landesregierung bei dem Handel nicht gefragt worden das ist die polnische Selbständigkeit! Ich habe nur von einer be⸗ sonderen vorbereitenden Propaganda für das Cholmer Land in ge wissen Konzentrationslagern gesprochen. Ich habe meine Rede ge⸗ halten, damit Sie endlich einmal die Ursachen der Erbitterung und des Schmerzes des polnischen Volkes verstehen und würdigen. Ich habe das deutsche Volk nicht angegriffen, ich habe mich nur gegen di maßgebenden Machtfaktoren gewendet. Eine gründliche Antwor werden die Herren Fehrenbach und Stresemann bei der Etats beratung erhalten.
Die Verträge werden darauf im einzelnen und dann inm
Ganzen gegen die Stimmen der Polen und der Unabhängigen Sozialdemokraten endgültig genehmigt. (Lebhafter Beifall.)
Schluß nach 8 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 11 Uhr (Rechnungssachen, Aenderung des Postscheckgesetzes; Mann⸗ schaftsentlassungsfragen). b
Verkehrswesen.
Postscheckverkehr. Der zwischen den Postscheckämtern des Reichspostgebiets und den Abrechnungestellen 8 Reichsbank bestehende bargeldlose Zahlunasausgleich weist für das Jahr 1917 recht erfreuliche Ergebnisse auf. In den Abrechnungsverkehr gelangten rund 685 000 Postschecke im Betrage von 11,2 Milliarden Mark (4,3 Milliarden Mark mehr als im Jahre 1916).
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Theater und Mufik. 8 Konzerte.
Im Beethovensaal gab dieser Tage der Hoskapellmeister Rohert Laugs aus Cassel, dessen Kunst man früher, als er an der Spitze der Berliner Königlichen Kayelle stand, oft zu würdigen Gelegenheit batte, mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert, das er mit Brahms’' Symphonie in F⸗ Dur Nr. 3 wirkungsvoll eröffnete. Von einer etwas überdeutlichen Zeichengebung abgesehen, erwies sich Herr Lauge wiederum als ein Orchesterleiter von Geschmack und bedeutendem Können. Besonders zart und poetisch empfunden war die Wiedergabe des zweiten und dritten Satzes der Symphonie. Den Kraftstellen ist der beschränkte Raum des Beethovensaals nicht günstig, daher kam es, 8 in den Eckfäͤtzen sowie spaͤter in Hugo Wolfs symphenischer
chtung⸗Penthesilea“ manches lärmender erschien, als es z. B. in der Philharmonie geklungen hätte. Mit besonderem Vergnügen hörte man zum Schluß einmal wieder H. H. Wetzlers Ouverküre zu Shakespeares „Wie es Fuch gefällt’, ein anmutig⸗ heiteres Stuͤck, dessen anziebendes Hauptthema auf seinem Wandel⸗ gang durch die verschiedenen Orchesterstimmen in immer wieder neuen Klangfarben auftritt. Die Sopranistin Margarete Lehnert die solistisch an dem Konzert beteiligt war, übenraschte durch die großzügige Wiedergabe der Ozeanarie aus Webers „Oberon“.
jer schwehte die Stimme besonders in der böberen Lage ftrahlend üder dem Orchester. Matter war dagegen die Wirlung in Schoberts „Hirt auf dem Felsen“ sowie bei den Lledern von Kaun und Richard Strauß, bei denen die etwas tonlose Mittellage mehr in Auipruch genommen wurde. — Zu unseren besten Ofchesterleltern gehört, wie schon oft hervorgehoben wurde, Max Fiedler, und ganz besonders
is er als Brahmsdirigent zu schätzen. Deshalb war sein letztes Kon⸗
jert, das er mit dem Philbarmonischen Orchester in der Philharmonie gab, ollen Brahmsverehrern ein besonderer Genuß. Die „Tragische Ouvertüre“, mit der der Abend begann, hat man selten so schön und edel im Ausdruck gehört. In dem Klavierkonzert Nr. II in B⸗Dur, das dann folgte, wirkte Artur Schnabel cls Solist mit. Man weiß, mit welcher Meisterschaft Schnabel sein Instrument beherrscht. Das Andante ham — obwohl vielleicht etwas zu langsam im Zeitmaß — in voller Schönbeit zu Gebör, sehr fein und zierlich das Alegretto grazioso. Den würdigen Ahschluß des Abends bildete die Symphonie Nr. 4 in C⸗Moll (Op. 98). — Ein Kammermusikabend von Hialmar von Dameck in der Königlichen Hochschule für Mufik brachte ältere Werke von A. Corelli, Karl Stawitz und J. S. Boch zu klang⸗ voller, lebensvoller Wirkung. Herr von Dameck ist ein guter Kammer⸗ musikspieler, der die Geige mit Verständnis und Geschmack zu hand⸗ haben weiß und als Primgeiger seine aus tuͤchtigen Fachgenossen zu⸗ sammengestellte Verelnigung energisch zu leiten verstebt. Auch das um Schluß gespielte H⸗Moll⸗Quintett von Brahms wurnde schwung⸗ und temperamentvoll dargeboten. — Von Kammermustkabenden wäre ferner ter V. Abend des Klingler⸗Quartetts in der Singakabemie iun verzeichnen, der Werse von Dvorak, Schumann und Beetboven beachte. Das vergeistigte Sviel der Künstker kam besonders bei Beethovens Ce⸗Hur⸗Quartett (Dp. 127) zu herrlicher Geltung. — Ein Geiger, von dem noch Großes zu erwarten ist, ist der junge Stefan Poͤrtos, den min im Beethovensaal kennen lernte Die technische Meisterschaft, mit der er die Konzerte von Broch, Beethoven und die sporische Symphonie von Lalo beherrschte, war vicht minder er⸗ kcunlich als die geistige Ueberlegenbeit seines Vortrags. — Pon boher künstkerischer Bedeutung war ferner ein „Brahms⸗Abend“, den Therese und Artur Schnabel im ausverkauften Beetboven⸗ saal gaben. Die oft bewunderten Vorzüge des Künstlerpaarts traten wieder in das hellfte Licht. Besonders hinterließen die Klevierstuücke und die F⸗Moll⸗Sonate durch die hevorragende Wiedergabe Schnabels und seine liecbevolle Versenkung in Brahms eigenartige, herbe Musik einen liefen Eindruck. — In denselben Saal hatte der 3. Liederabend von Lula Mysz⸗ Fmeiner mit Professor Eduard Behm am Klavier eine große Besucherzab! gelockt. Außer Liedern von Schumann, Loewe urd Strauß sang sie fürf neue Gesinge des jungen Komponisten Wilhelm Kempff, die bis auf „Maiglöckchen und die Blümelem“ in der Be⸗ hleitung überladen erschienen; besonders das Lied „FEs fiel ein Reif“ büßte dadurch alle volksliedartige Schlichtbeit, die die Dichtung be⸗ dingt, ein. Wozu das? Es wäre schade um den hochbegabten Ton⸗ sitzer, wenn er auf solchem Irrwege bebarrte. Die Sängerin selbst berlor sich hin und wieder in Selbstgefälligkeiten, die früͤber bei ihr micht zu bemerken waren, wie . B. übertriebenes Zerren und Dehnen einzelner Worte und ein fast bis ins tonlose gedämpftes Plano. Von den genannten Liedern sang sie die Straußschen am beßten. — Eine temperamentvolle Altistirn, Anne⸗Marie Cranz, die mitt Paul Scheinpflug am Flügel im Beteihla8. Lieder von Schokert, Welf und Mahler sang, dürfte bei weiterem Fleiße Vor⸗ treffliches leißen. Der Ton ihrer Stimme ist durchsichtig und warm, vie Textbehandlung sinngemäß. — In demselben Saal sang Luise Vogel ebenfalls mit wonmer, gut geichulter Stimme. Ihr nicht eben temperamentvoller Vortrag zeuate von musikalischem Verstündric. — Der weiche, dunkel gefärbte Mezzosopran von Adele Gotthelft, die mit Fritz Lindemann am Klavier im Klindworth⸗ Scharwenka⸗Saal einen Liederabend gab, hat etwas ungemein Anziehendes. Auch die Behandlung des Technischen ist auf, aber eindrucksvoller wären ihre Darbiemngen gewesen, wenn ihrem Vortrag weniger kühle Zurückbaltung angehaftet bätte. — Eine Altistin von Gottes Enaden ist dagegen Paula Weber, das brkannte Mitglzed des Deutschen Opernbauser. Reiche Naturgaken vereinigen sich bei ihr mit betröchtlichem Können und kenstem Streben. Ihr Weg führte von Anfang an aufwärts, und sie wird kaid den Gipfel bober Künstlerschaft erklommen haben. Auf der Bühne wie im Konzertsaal ist sie schon jetzt eine will⸗ kommene Erscheinung. Nur vor einer Ueberspannung der Stimme nach der Hoͤhe hin möchte man recstzeitig warnen. In dem Kavpell⸗ meister Eduard Mörike hatte sie einen trefflichen Begleiter. — Ein von Emmvy Doll im Vechsteinsaal gegebener Lrederabend süellte der Veranszalterin kein günstiges Zeichen für ihre Wirksamkeit ols Konzerisängerin aus. Ihre Stimme ist an sich reizlog, dazu ge⸗ sellt sich ein nüchterner Vortrag, so daß von einer künstlerischen Leistung hier kaum gesprochen werden kann. Besser schuitt die mit⸗ wirkende junge Geigerin Senta Pinette ab: schöner Ton, soubere Lechnik und gefälliger Vortrag lassen für ihr Forkkommen Gutes er⸗ beffen. — Minna Ebel⸗Wilde sang im Meistersaal Lieder von Schvmann, Brahms, Kurt Schubert, A. von Fielitz und Arnold Eoel. Ihre kleire, woblgebildete Stimme füllte den Seal gut aus, ihr Vortrag ist besonders für zarte eegag- geeignet. Nur die liefere Lage ihres in der Höbe und Mittellage tragfühigen Organg müßte noch kräftiger und klangvoller werden. Die Lieder von Kurr
huhert waren recht onzprechend, während diejenigen von A. Ebel teilweise zu gesucht anmuteten. Nur die im Volkston gehaltenen sbrachen durch unmitterbare Empsindimg wohltuend an. Dagegen machten drei “ Ebels einen frischen Eindruch, insondeebeit prachen ein Impromptu und ein Rondo capriccioso durch guten Autbau umnd krangvollen Klaviersat an. Kurt Schubert, dem nur noch ein kleiner Zuschuß an Temperament zu wünschen Sebenh se ausgezeichnet und war der Sängerin auch ein gewandter Beg de v Mit einem ewählten peegsga (Sonate F⸗Moll und Walzer,
:39, von Frabans sowse Sonate B⸗Moll und die 4 Balladen von
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich
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Beilage 8
3
Berlin, Sonnabend, den 23. Fehruar
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reußischen Staatsanzeiger.
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Chopin) ließ sich im Meistersaal die Planisti Helene Prae⸗ tortus hören. Diese ganz der Romantik zuneigende Auswahl ließ eine feinempfindende Künstserin erhoffen, und diese Hoffnung wurde auch nicht getäuscht. Ihr poesievoller Anschlag, die farben⸗ prächtige Behandlung des Klaviers und eine hochentwickelte
echni machten ihre Leistungen erfreulich, so daß man diesen Abend als einen genußreichen buchen kann. — Alte e⸗ sänge zu Cembalo und Klavier irng Augusta Hartmann⸗ Rauter im Bechsteinsaal vor. Nechdem sie sich eingesungen hatte, zeigte fich die Sängerin im Besitz einer ausdrucksvollen, warm klingenden Sepranstimme. Ihr Vortrag ist fein empfunden und still⸗ gerecht, so daß es ein Vergnügen war, ihren fesselnden Darbietungen zuzuhbren. Bestrickend waren insbesondere die Lieder von Hapdn und Mozart mit Cembalobegleitung, wesche letztere Alice Ehlers geschmackvoll augführte. Auch „Ilte Lieder und Ballader, neu von Goorg Stolzenberg“, sprachen durch vornehmen Saß als wert⸗ volle Bereicherung dieser Literatur an.
1 FHFandel und Gewerbe. — In der vorgestrigen Sitzurg des Verwaltungsratt der Berliner
Handels⸗Gesellschaft ist lavt Meldung des „W. T. B der
Abschluß für das Geschäftsjahr 1917 vorgelegt worden. Die im Ge⸗ schäftsjohr 1917 abgerechneten Gewinne stellen sich auf 16 294 424,64 ℳ gegen 14 796 358,03 ℳ im Vorjahre; biervon entfallen auf Zensen und Wechsel 11 181 772 ℳ (1916: 10 399 322 ℳ), auf Vergütungen 5 112 653 ℳ (19¹6: 4 397 036 ℳ). Akzusetzen sind: Verwaltungs⸗ kosten einschließlich Kriegslosten 3 145 126 %ℳ (1916: 2 728 908 ℳ), Steuern 1 055 277 ℳ (1916: 1 114 578 ℳ) sowie Beisräge zu Rube⸗ gehaltrkaffen 229 210 ℳ. Nach Abzug dieser Posten bleibt einschleeßlich des Vorirags von 1 500 651 ℳ ein Reingewinn von 13 365 461 ℳ (1916: 11 018 114 ℳ) verfügbar. Auf Antrag der Geschäftzinbaber hat der Verwaltungtrat keschlossen, vorbekaltlich der Genehmigung der Bilanz durch die Generalversemmlung den Gewinnanteil für die Kommandititten von 110 000 000 ℳ auf 8 vH festzufetzen. Nach Abzug der übrigen Gewinnanteile verbleiben 2 688 196 ℳ (1916: 1 500 651 ℳ) als Portrog auf n⸗ue Rechnurng. Die Btlanz der Berliner Handels⸗Gesellschaft vom 31. Dezember 1917 weist folgende Ziffern auf: Anlagen: Kasse 14 155 517 ℳ, Rrportg 5 487 680 ℳ, Wechsel 139 718 914 ℳ, Anleihen des Reichs und der Bundeestaaten 33 805 939 ℳ, Werrpapicre 21 254 994 ℳ, Konsortialbestände 32 788 206 ℳ, Dauernde Beteiltgun en 8 700 511 ℳ, Grund⸗ stücke 3 011 868 ℳ, Schuldner 377 844 049 (davon 16,4 Millionen Nostrogurhaben und 321,6 Mislionen gedeckte Sckundner), Bankaebäude 8 750 000 ℳ, zusammen 645 517 637 ℳ. Verpflichtungen. Kommanditkavpital 110 000 000 ℳ, Rücklagen 34 500 000 ℳ, Aklzepte 47 302 334 % (davon 32,4 Millionen gegen Guthaben und Unterlagen), Gläubiger 439 095 601 (davon 230 Millionen auf feste Termine), Rück⸗ ständige Gewinnanzcile 154 240 ℳ, Talonsteuerrücktage 1 100 000 ℳ, Gewinn⸗ und Verlustrechnung 13 365 461 ℳ, zusammen 645 517 637 ℳ. Die Gererelversammlung wird auf den 6. April 1918, Vormittags 11 Uhr, einberufen werden.
— In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats der Preußi⸗ schen Central⸗Bodenkredit⸗Aktiengesellschaft wurde lant Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, dee am 18. Mär; d. F. statt⸗ findenden Geveralversemmlung die Verteilung eines Gewinnanteils von 9 ½ vH für 1917 vorgeschlagen.
— Der m der vorgestrigen Sitzung des Aufsichtsrato der Süd⸗ deutschen Bodencreditbank, München, vporgelegte Rechnungsabschluß für das Jahr 1917 ergiht einen Gewinn von 4 129 022,843 ℳ. Der Aufsickterat wird der am 21. März I. J. stattfindenden Generalversammlung vorschlagen, 2 160 000 ℳ zur Zahlung von 8 % Gewinnanteil für die Aktionäre, 68 508 ℳ zur Bestrettung der satzungsgemäßen Gewinnanteile, 80 000 ℳ als Bei⸗ trag zum Ruhegehaltskonto, 500 000 ℳ als Ueberweisung auf Disagiorückkage, 766180 ℳ als Ueberweisung auf Reserve⸗ konto IV und 554 334,84 ℳ zum Vortrog auf neue Rechnung zu verwenden. 1
— Der Aufschtsrat der Jute⸗Spinnerei und Weberei Bremen beschloß laut Meldung des „W. T. B.“, die Verteilung eines Gewinnanteils von 22 vHo gegen 30 vH im Vorjahre vor⸗ zuschlagen. 9 8
— „Allgemeen Handeloblad“ erfährt, wie „W. T. B. meidet, daß das Kriegshandelsamt der Vereinigten Staaten die erste namentliche Liste der feindlichen Firmen, ungefähr 1600, in Süd⸗ und Mittelamerika veröffent⸗ licht, mit deven, außer auf besondere Erlaubnis, der Haadel verboten ist. Das gesamte Kapital der in der Liste erthaltenen Firmen wird auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Die Lifze für Brasilten und Mexiko enthält mehr als 300 Namen. Die meiften Firmen siad deutsche, einlge sind englische, spanische, französische und portugisische. Um dem Handel aber keine Schwierigkelten in machen, wird, wie das Kriegshandelsamt mitteilt, eine klassifuierte Liste nicht⸗feindlicher Färmen verüffentlicht, die dieselben Waren herstellen wie die in der schwarzen Lifte enthalienen. Gleichzeitig sind alle amerikanischen Konsuln beauftragt worden, Untersuchungen vorzunehmen, um die Schwarze Liste zu vervollständigen.
Wien, 21. Februar. (W. T. B.) Zwischen ber Anglo⸗ Oesterreichischen Bank, der Bodenkreditanstalt und der Kredirajnstalt für Handel und Gewerbe ist laut Meldung des „W. T. B.“ eine Vereinbarung zwecks gemeinsamer Gründung einer internationalen Ein⸗ und Ausfuhraktiengesellschaft in Wten mit einem Aktienkapltal von 15 Mtllionen Kronen zustande gekommen. Diese Gesellschaft wird mit der gleichzeitig seitens der Pester Ungarischen Kommwerzialdank und der Ungarischen Allgemeiven Kreditbank mit einem Akrienkapital von 10 Millionen Kronen begründeten Internationalen Ein⸗ und Ausfuhraktiengelellschaft in Budapest in ein freundschaftliches Verbältnis treten. ie neue Geseuschaft wird sich vorher mit der Ausfuhr nach den befreundeten und neutralen Staaten befassen und vnach Eintritt normaler Verhältnisse resp. Aufnahme des freien Handels auch der Einfuhr von Rohstoffen ihr Augenmerk zuwenden. Die zur Gruppe der Kreditansialt gehörenden Ausfuhrfirmen Alois Schweiger & Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Austro⸗
Orienialische Handelsaktiengesellschaft und die im Wirkungebereiche
. lo⸗Oesterreichischen Bank gehörige Oefterreichische Export⸗ dhcennesecschat 8 ihre Tarigkeit einstellen, und die Geschäfts⸗ leitunaten und Organisationen dieser Firmen werden auf die neue Gesellschaft übergehen.
London, 21. Februar. (W. T. B.) Bankauzweis der Bank von Eugland. Gesamtrucklage 30 714 000 (gegen die Vorwoche Abn. 618 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 46 207 000 (Zun. 146 000) pfd. Sterl., Baworral 58 471 000 (Abn. 472 000) Pfd. Sterl., 1“” 101 441 000 (Zun. 5 774 000) Pd. Steel., Grsheben der Prhyaten 131 879 000 (Zun. 5 614 000] Pld. Sterl.. Buthaben des Staates 38 562 000 (Abn. 451 000) Pfd. Sterl., Noten⸗ rücklage 29 673 000 (Abn. 542 000) Pfd. Sterl., Regierungssicher⸗ hetten 56 351 000 (Zun. 1 000) Pfd. Sterl. — Verhältnis der Rücklagen zu den Verbindlichketten 18,02 gegen 18,96 vH in der Vorwoche. Elearinghouseumsat 392 Mi sprechende Woche des Vorjahres weniger 79 Millionen.
Kriegsanleihe 102 ½, 3 ½ % Kriegsanleihe 86 3. —
69,50. do. auf London 14.75, do. auf
llionen, gegen die ent⸗
Börse in Berlin (Notierungen des Boöͤrsenvorstandes)
dom 23. Februar vom 22. Fehrnar für Geld Brief Geld Drief ℳ -2 2
ℳ
1 Dollar — — — —
100 Gulden 215 216 215 216
100 Kronen 152 153 152 153
100 Kronen 163 163 162
100 Kronen 88 159 159
Schweiz 100 Franken 112 112 112 ½ Wien⸗
Budapest 100 Kronen 66,55 66,60 66,55 Bulgarien 100 Levda 79 ½ 80 798 Lonstanti⸗
nopel 100 Piaster 18,85 18,95 18,85
Madrid und Barcelona 100 Pesetas 115 116 ½ 115 ½ 116 ½
Die heute vorliegenden Berichte von den fremden Börsen waren nicht danach angetan, die hiesige Börse besonders anzurenen, die ig⸗ folgedeffen wieder ein rubiges Auzfeben bei nemlich fest⸗r Grund⸗ stimmung zeigte. Auf den meisten Gebieten waren nur geringe Preiß-⸗ veränderungen zu verzeichnen; größere Beachturg fanden Bochumer Gußstahlaktien und Orjentbabnattien, auch für Erdölaklien zeigte sich einige Russische Werte waren vernachlässigt. Der Sch 2 war ruhig.
New York Uand
Norwegen
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. Wien, 22. Februar. (W. T. B.) Der Wrchenschluß und die Erwartung von Entscheidungen in den schwebenden Fragen der äußeren Politik haben an der Börse eine nenneuswerte Untexr. nehmungslust nicht aufkommen lassen, sodaß der Verkehr einen äußerst stillen Verlauf nahm. Die Kurse setzten mit nur geringen Verände⸗ rungen gegen den gestrigen Schlußstand ein und erfuhren weiterhin keine größeren 1“ unterlagen aber meist einer leichten Abschwächung. Vermehrte; Angebot zeigte sich nur in Montan⸗ und Stastseisenbahnwerten. Im Schranken war die Stimmung ver⸗ hältnismäßig fester, doch kam es daselbst nur zu bvereinzelten Ab⸗ schlüssen. Her Anlagemarkt war ruhgg. Wien, 22. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Notierungen der Devisenzentrale.) Berlin 150,00 G., 150,30 B., Amsterdam 324,00 G., 325,00 B., Zürich 167,50 G., 168,50 B., Kapenhagen 229,50 G., 230,50 B., Stockholm 245,50 G., 246,50 8., Christiania 240,00 G., 241,00 B., Konstantinopel 28,00 G., 28,75 B., Marknoten 149,90 G., 150,30 B., Rubelnoten 210,00 G., 220,00 B. 1 London, 21. Februar. (W. T. B.) 2 ½¾ % Engl. Konsols 54 ½, 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brafilianer von 1889 57 ¼, 4 % Japaner von 1899 72 ½, 3 % Portugte, . 5 % Russen von 1906 47 ¼, 4 ½ % Russen von 1909 —, Baltimore and Ohio —,—, Canadtan Pacific —,—, Erte —, National Railways of Mexico —, Pennsylvanig —.—, Southern Pacisic —,—, Union Pacisie —,—, United States Steel Corporation 101, Anaconda Copper —, Rio Tinto 64 ½, Chartered 15/5, De Beers def. 13, Goldsields 1 ⅛¾, Randmines 3. — 5 % Kiiegsaaleihe 933, 4 % . Privatdiskont 88 Silber 42 ½. — Wechsel auf Amsterdam 3 Monate 10,69 ⅞, echsei auf Amsterdam kurz 10,84 ½, Wechfel auf Parts 3 Monate 27,57, Wechsel auf Yaris kurz 27,17, Wechsel auf Peiersburg kurz —. Paris, 22. Februar. (W. T. B.) 5 % Franzosische Anteid⸗ 87,80, 3 % Französische Rente 57,50, 4 % Span. Außere Anleida 118,45 5 % Rußsen 1908 53,00, 3 % Russen von 1896 32,90, 4 % Türke“ ünif, 63,50, Suezkanal 4640, Rio Pinto 1800 Amsterdam, 22. Februar. (W. T. H.) Wechsel auf Berlin 43,60, Wechsel auf Wien 28,77 ½, Wechsel anf Schmeiz 50,35, Wegser auf Topenhagen 69,00, Wechsel auf Stockbolm 73,10, Wechsel ar New York —,—, Wechsel auf London 10,67, Wechsel auf Paris 39,30. G — Kopenbagen, 22. Fehrum. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 63,75, do. auf Amsterdam 145,50, do. auf London 15,0 do. auf Parts 58,00. Stockholm, 22. Februar. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 60,50, do. auf Amfterdam 1289 lSeveen 2 Plätzr New Pork, 21. Februar. (Schluß.) (B. T. B.) Die Ee⸗ öffnung der Fondsboͤrse gestaltete sich sehr unsegelmäßig. Bald nach den ersten Umsätzen griff eine feste Stimmung Platz, die ihren Aut. gang von Käͤufen der Spekulantengruppen nabm. ECine kräftlge Unterstützung fand sie aa der erheblichen Kuresteigerung der Soatf. fahrtswerte und an der Festigkeit der Bonds der Freiheirzanleide. Eisenbahnen waren dagegen schwaäͤcher. Schliezlich übertrug sich die mattere Haltung auf dem mulest genannten Umsatzgebiete auf die allgmeine Stimmung. Der Aktienumsaz betrug 630 000 Stück. Tendenz für Geld: Matt. Geld auf 24 Stunden Durchschnitts⸗ scz 6, auf 24 Stuaden letztes Darleben 3, , London F Tage) 4,72,50, Cable Transfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf icht 5,72,62, Silber in Varren 85 8, 3 % North. cige Bonds 59, 4 % Ver. Staaten Bonds 1925 104 , on Toveka u. Santa Fé 84, Baltimore and Ohio 52, Canadian Paciste 140 ¼, Chesapeake u. Ohio 54, Sie Milwaukee u. St. Paul 41 ¼, Denver u. Mio Grande 3 ¼, Illinois Central 94, Louisville u. Nashyville 112 ½, Nem YPork Central 70 ½, Norfolk u. Western 104, ennsylvania 44 ⅞, Reading Ss Sonthern Pacisic 85 ¾, Union eisie 119 ¾, Anaconda Copper Minina 64 ¼. United States Sterl oworation 95 ½, do. pref. 110. — Alle amerikanischen Börsen und Märkte bleiben am Freitag, 22. Februar, escloshen. (Wasbingtort Geburtstag.) An den Kaffee⸗ und Baumwoll findet auch am Sonnahend kein Verkehr statt. “ Rio de FJaneiro, 20. Februar. (B. T. B.) Wechsel auf London 131 1.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Liverpool, 21. Februar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaetz 1000 Ballen, Emfuhr — Ballen, davon — Uen ameri⸗ kauische Baumwolle. — Für Februar 23,90, für März 23,47. — ööö6 20, Indische 10 Punkte höher, Brasillanische 4 Pupkte niedriger.
radford, 21. Februar. (W. T. 89 Wollmarkt ruhig.
Amsterdam, 22. Februar. (W. T. B.) Oele notiglos.
New York, 21. Februar. (W. T. B.) (Schlutz.) Baumwolle loko middling 35,15, do. für Februar —,—, do. für März 30,89, do. für Apeil 30,66, New Orleans do. loko miodling 31,38, Petroltum refined lü Casez) 18,75, do. Stand. white in New Pork 12,50, do. in Tankg 6,50, do. Credit Balances at Oil City 5,00. a
Western 27,00, do. Rohe & Brothers 27,15, Zentrifugal 6,05, Weizen Winter 226, Mehl ing⸗ Fheat clears 9,75 — 10,10, Getreidefracht nach vok nom., Kaffer Rio Nr. 7 loko 8 ¼, do. für März 7,89, do. Mal 818. do. für Juli 8,25. 1