1918 / 52 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1918 18:00:01 GMT) scan diff

ie Situation liegt so, daß bei Feststellung der

Versteigerungsbedingungen ein zur Hebung gelangender Gläubiger nicht weiß, wer Ersteher des Grundstücks wird und wen er demnächst nach der Versteigerung, falls er die Hypothek stehen läßt, als Schuldner anzusehen habe. Die Dinglichkeit der Forderung durch Eintragung auf das Grundstück gewährt unter Umständen einem Gläubiger nicht die genügende Sicherheit, und deshalb ist es doch sehr bedenklich, einen Zwang dahin ausüben zu wollen, daß er die Hypothek bestehen lassen soll. Es ist keineswegs immer der nachfolgende Hypothekar, der das Grundstück erwirbt. Nach der Statistik, die in Berlin für das Jahr 1916 aufgestellt worden ist, zeigt sich, daß von 399 Fällen in 137 Fällen ein Fremder das Meistgebot abgegeben hat. Das schließt ja nun nicht aus, daß der Richter sich bemüht, zu er⸗ reichen, daß die Hypothek bestehen bleibt; aber einen Druck kann ich in diesem Sinne auf die Richter nicht ausüben.

Die weiteren hier gegebenen Anregungen werden geprüft werden.

Der Etat der Justizverwaltung wird bewilligt. Es folgt der Etat für das Medizinalwesen. Berichterstatter Abg. von der Groeben (kons.) berichtet über die Kom⸗ missionsverhandlungen.

Die Staatshaushaltskommission hat auf Antrag des Abg.

Hinzmann inl.) beschlossen, die Regierung zu ersuchen, in der nächsten Tagung des Abgeordnetenhauses einen Gesetzent⸗ wurf vorzulegen, wonach den unbemittelten Krü ppeln unter 16 Jahren eine öffentliche Fürsorge gewährleistet wird. Ueber die Petition des Polizeiarztes a. D. Dr. Dreuw in Berlin, betreffend Verbot der Behandlung der Syphilis beim Menschen mit Salvarfan, beantragt die Kommission zur Tagesordnung überzugehen.

Abg. Dr. Faßbender (Zentr.): Im Interesse der Be⸗ völkerungspolitik muß vor allem für die Aufklärung der Be⸗ völkerung, namentlich auch der gebildeten Frau über die Säuglingspflege, gesorgt werden. Ebenso bedeutend für das Bevölkerungsproblem ist die allgemeine Gesundheitspflege: diese hängt wesentlich von den Kreisärzten ab, und deshalb sollte die Medizinalverwaltung schneller mit der Anstellung von vollbesoldeten Kreisärzten vorgehen. Die Unterbrechung der Schwangerschaft durch ärztlichen Eingriff sollte nur auf Beschluß von zwei Aerzten zuge⸗ lassen werden. Bevölkerungspolitisch von Bedeutung ist ferner die Ernährungsfrage. Da wir auch nach dem Kriege die Teuerungsver⸗ hältnisse haben werden, muß die Bevölkerung planmäßig darüber auf⸗ geklärt werden, wie sie sich in billigster Weise rationell und schmack⸗ haft ernähren kann. Dringend erforderlich ist die Schaffung eines Forschungsinstituts für die Ernährungsfragen, sei es vom Reiche oder vom preußischen Staate. Ueber die Dauerwirkung des Salvarsans läßt sich zurzeit noch gar kein Urteil abgeben, da es erst wenige Jahre angewendet wird. Die Ertaubungen und Erblindungen infolge des Salvarsans treten erst wochenlang nach der Behandlung mit diesem Mittel auf. Es handelt sich um ein Arsenmittel, das die vergiftenden Wirkungen des Arsens haben muß. Die Petition des Dr. Dreuw verlangt eine objektiv zusammengesetzte unparteiische Sachverstän⸗ digenkommission zur Erforschung des Mittels. Wir müssen vor allen Dingen Aufklärung über die Frage schaffen, und deshalb stehe ich der Petition freundlich gegenüber und beantrage, sie der Regie⸗ rung zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Bildung einer solchen Kommission würde mindestens die moralische Wirkung haben, daß die Beunruhigung der Bevölkerung über das Salvarsan beseitigt würde.

Um 41½ Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung auf

Freitag, 11 Uhr; außerdem Etats der Bergverwaltung und der Handels⸗ und Gewerbeverwaltung.

Nichtamtliches.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause sagte der Finanzminister Bonar Lamw in Erwiderung auf die Ausführungen eines Redners über den Schiffbau, wie das „Reutersche Büro“ berichtet: Der Aogeordnete leum ee nicht, daß das Ergebnie ziemlich gut ewesen sei, bedauerte jedoch, das es unter der Schätzung des lemiermtniste⸗ geblieben sei. Es ergibt sich. daß im Jahre 1916 unsere gesamte Schiffsherstellung 516 000 Tonnen betruz und daß im Jahre 1917, in dem ein weit größerer Wangel an Menschen und Robstoffen und eine größere Nachfrage nach Stahl bestand, uasere Erzeugung auf über 1 100 000 Tonnen stieg. Das Ergebnis vom Januar und teilweise auch des Februar ist eine große Enttäuschung gewesen. Zam Teil lag der Grund in Arbeiterschwierigkeiten. Wir halten für das beße Mitt“l, dies zu bessern, wenn wir dtese Tatsachen über die Lare bekanat geben. Die Verluste an Schiffsraum si d bieher nicht veröffentlicht worden, weil die Verbündeten dazegen waren. Wir wollen die Frage wieder aus⸗ scheiden, aber gleichviel, ob wir die Schiffoverluste beröffentlichen werden oder nicht, so werden wir es doch den Werftarbeitern zum Bewußtsein hringen, daß ihre Arbeit von eben so großer Bedeutung st wie die der Soldaten an der Front. Law sprach die U-⸗berzeugung aus, daß künftig keine Klage über den Rückganz des Scheffbaues laut werden würde, weil die Leute nicht mit aller Kraäft arbeiteten. Das Anwachsen der Staatsausgaben sei wesentlich auf die Vorschüfse an die Verbündeten zurückzuführen, die die anfängliche Schätzung über⸗ stiegen bätten. 1

Der liberake Abgeordnete Holt fragte, ob die vier Friedensgrundsätze Wilsons, die der deutsche Reichs⸗ kanzler anscheinend angenommen habe, auch die Zustimmung der englischen Regierung und der Verbündeten fänden und ob die Regierung versuchen wolle, da alle Parteien in grundsätz⸗ lichen Punkten übereinstimmten, diese Uebereinstimmung in Einzelbedingungen zu übersetzen. Der Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes Balfour erwiderte:

Holts Friit richtet sich hauptsechlich gegen meine Bemerkung vor drei Wochen, daß der Versatller Rat nicht sehr geeignet sei, diese diplomatisch. F age za behandeln. An dieser Auffassung halte ich fest. Hott ist sehr ungehalten, weil ich Czernins Rede falsch zitiert baben soll. Ich glaube nicht, daß ich den Wortlaut von Czern ins Rede tatsächlich falsch ausgelegt habe. Ich gloube nicht, daß er sich im mindesten von der gleichzeitigen Erklärung seines deut'chen Kollegen trennen wollte. Sie hatten zusammen beraten, und nach Jaforma⸗ tionen, die ich erhalten habe, glaube ich, daß die Reden nach der

eratung und auf Grund der Beratung gehalten worden sind. Ich glaube nicht, daß ich Czernin ein sehr wesentlicher Un⸗ recht getan habe, anderenfalls würde ich es sehr bedauern. Ich glaube, Holt hat eine sehr w chtige Erklärung Czernins über Polen falsch ausgeleat. Die Ertlärung wu zweideutig, und auch Wilson dürfte sie günstiger ausgelegt haben, als sie verdient. Holt spricht, als ob Ceernin schte, das alte Königreich Polen, soweit dies tatsächlicher poln scher Nationalität war, auf der Grundlage der Unabhängigkeit wiederherzustellen. Ich denke, er brauchte Wendungen, daß man es so verstehen konv'e, aber ich glaube nicht, daß er das meinte. Mon kann eine solche Politik nicht ausführen, ohne Polen die Provin en wiederzugeben, die Deutschland ihm bei der Tellung genommen hat, und die beute zum großen Teil von Polen bewohnt werden. olts Kritlk richtet sich weiter gegen eine Aeußerung, daß die Dip⸗ omatie im Augenblick ausgeschaltet sei. Es ist klar, daß die Diplomatie ausgeschaltet ist oweit Verhandlungen zwischen Krieg⸗ 11 ö 3 8 8. 86

1

.

übrenden in Betraht kommen, wern nicht eia Maß möéglicher Uebereinstimmung desteht, das gute Ergennisse von riplematischen Unterredungen versyrechen könnte. Aber alle Anzeschen sprechen dafür, daß wir dies glückliche Stadium noch nicht erreicht haben. Nach meinem Gefühl sind die Kriegswolken noch immer schwer über der ganzen zübtlisierten Welt zusammengeballt und der Sonnenstrahl des nahenden Friedens wird in keirer bestimmten Richtung sichtbar. Möge diese Zeit bald kommen. Aber ich denke, angesichts der Rede Hertlings würden wir uns täuschen und zu sanguinisch sei, wenn wir das annähmen. Holt meiakt, Hertlings Rede sei eine durchaus befriedigende Grund⸗ lage für Unterhandlungen, anscheinend, well Hertleng die vier Vorschläge Witsons angenommen habe. Er wandte sich mit beraus⸗ fordernder Miene vach mir und fragte, ob die Regierung so weit gehen wolle. Wilson war gewiß gut beraten, als er jene Fragen der vö. kerrechtlichen Billigkeit stelte. Aber Wilson wäre selbst der erste, der sagte, daß, wenn es auch nötig war, sie zu stellen, doch nichts Neues und Paradox’s darin liege, und uns ist nie der Gedanke gekommen, daß ich hier im Haufe aufstehen und sagen sollte, daß ich mich mit den vier Vorschlägen in völliger Ueberein⸗ stimmurg defände. Vielleicht wäre es angebracht, genau zu pruf n, wie wir Herilings Zusttnmung zu Witsons Vorschlägen bewerten sollen. Aber vorher muß ich etwas zu einer Bemerkung Holts über Belgien sogen. Sovtel ich sehe, ist er der einzige in der ganzen Weit außerhalb der deutschen Grenzen, der Hert’ings Erklärungen öber Beigten als befriedigend betrachter. Es gibt sehr vliele andere Fragen, die auf der Friedenstagung zu erledigen sein werden und die jitzt die europäilschen Nationen trennen. Aber keine Frage ist ein besserer Perufstein für die Ehtlichkeit der Ab⸗

chlen der Diplomatie der Mittelmächte und namentlich Deutschlande. Holt weiß sehr wohl, daß der deatsche Angriff auf Belgien nicht herausgefordert war. Er weiß wie jeder andere, daß es nicht nur ein unprovozterter Aagriff auf etne kleine harmlose Nation war, sondern daß der Angeiff von einer der Nattonen ausgeführt wurde, die die Sicherheit jener kleinen harmlesen Nation verbürgt hatten. Das sin, Gemeinplätze ver Lage, das sind dis geschich lichen Thesen, die i der auswendig kennt. Die angreifende Nation hat unter diesen Umständen nur einen Weg, nämlich zu sagen, wie sie es getan hat; „Ich hebe ge⸗ fündigt.“ Oas hat sie durch den Mund des früberen Kanzleis gesagt. Das Rächste, was sie zu iun hat, ist, daß sie sagt: „Da ich ge⸗ fündigt habe, so ersetze ich den Schaden, ich gehe zmuück, was ich mir nie bätte nehmen sollen, und gebe es natürlich bedingunge los zurück.“ Was sagt nun der Staatsmann, der anscheinend die uneingeschränkte Billigung Holts findet? Er sagt: „Gewiß, stellt Belgten wieder her Wer wollen dort nicht bleiden, aber wir mütssen dafür sorgen, daß es nicht ein Aufmarschgeviet für feindliche Machenschaften wird.“ Wann wae Belgien ein Autmarschgebtet für feindliche Machenschaften? Warum nimmt Heutschland an, daß es ein solches werden wüede? Belgten war das Opfer, nicht der Urheber dieser Verbrechen. Weshalb soll es bestraft werden, da Deutschland die Schuld hatte? Welcherlei Bedingungen hat Hertling im Auge, wenn er agt, daß Belgien nicht länger ein Aufmarschgebiet feind⸗ icher Machenschaften sein dürfe? Wir wissen, was Herrling eigent⸗ lich im Stane hat. Hertling denkt daran, woran ein Heutscher stets dentt, wenn er von wietschaftlicher Freiheit und von Sicherheit der Grenzen speicht. Er denkt dabei immer daran, dem schwaäch ren Nachvarn wuischaftliche Fesseln anz negen oder sich etwas von seinem Gebiet anzu t,nen, um seine eige e Grenze zu verstärken. Wenn die Deut chen solch Phrasen gebraachev, so denken sie steis an die Wie erberst Uung etnes Belgiene, das Deutschland durch versch edeae neue Bedingungen territorialer, komm rzieller oder militärischer Natur diensthar sein soll, Bedtngengen, die Belgien dasan verbindern würden, einen seloständigen Piatz u ter den europälschen Nattonen einzunehmen, den Deutschland versucht hat, ihm zu nehm n, während es sich aber ebenso wie Engtand verpflichtet hatte, ihm diesen zu ec halten. Ich wende mich jetzt zu Hertlings Daltung zu den vier Geundsätzen Wulf ns. Iit der Grundsag wirklicher Ger cheigkeit der lenende & un sas der veutschen auswartigen oder milmärischen Pol tik? Betrachten Sie Hertungs Sinnesart bezüglich Elsaß⸗

thringens. Ich wünsch, ganz ehrlich vorzugehen. Es läßt sich vorstellen, daß ein Deunscher einen anderen Standpunkt über Elsaß⸗ Lothringen einnehme als Franzosen, Briten, Fialiener und Amerikaner, ader ich kann mir keinen Mann vorstellen, der von Grund⸗ sätzen wirklicher Ger chtigkeit spriht und dabei erklärt: „Es gibt keine elsaß⸗lotheingt ch: Frage. Ste ist so undiskutlerbar, daß wir uns weigern, sie üderhaupt zu erwägen, wenn die Friedenstagung zusamme urilt.“ Dies ist die Erklärung dieses Friedensanwalts. Der zwette agroße Grundsatz ist, daß Völker und Provinzen nicht von einer Herrschaft an eme andere Herrschaft verhendelt werden sollen, als wenn sie unsere Sklaben wären. Wir haben erst kürzlich ein deutliches Beispiel dafür erhalten, wie Hertling in der Praxis den Gerundsatz auslegt, den er in der Theorie billigt. Ohne auf die anderen Eroberungen oder territorialen Abmachungen einzugehen, die Deutschsaand in Rußland gemacht hat orer im Begriff ist zu machen, weiß Holt sehr wohl, daß Deutschland bei der Fetzsetzung der Grenzen der Ukraine einen Teil unzweifelhaft polnischen Gebiets der neuen Repuhlek aushändigte. Das Ergebnis war ein Ausbruch polnischer Ent ü turg, der bazu fuͤhrte, daß man ein Zugeständnis machte, und daß bie unter deutschem Einfluß festgesezte Grenze augenscheinlich abgeändert werden wird. Wir kommen dann zu dem dritten Grundsatz, und hier macht Hatling, wie ich sehe, eine geschicht⸗ liche Abschweifung und sagt, daß das Gleichtgewicht der Mächte mehr oder weniget eige veraltete Doktrin sei. Er bemerkt weiter, daß England die große Stütze der Lehte vom Gleschgewicht der Maͤchte war, und das Englaad sie stets zum Zwecke seiner Vergrößerung an⸗ g wandt hat. Mies sind seine genaulen Worte: „Es ist nur ein anderer Ausdruck für Englands Herrschaft.“ Das ist eine äußerst unhtstorische Methode, die Fage zu betrachten. Uaser Land kämpfte kigmal, zweimal, dreimal für das Gleichgewicht der Mächte, und es hat fär das Gleichgewicht der Mächte gekämpft, weil nur durch einen solchen Kampf Europa vor der Herrschaft einer herischs üchtigen Nation bewahrt werden konnte. Weil wir für das Gleichgewicht der Maͤchte kämpften, haben wir Friedrich den Großen und den damaligen preußischen Staat vor der Vernichtung bewahrt. Weil wir für das Gleichgewicht der Mächte kämpften, ermöglichten wir Preußen, die Unabhängigkeit wieder zu gewinnen, aus der es durch die triumphierenden Armeen Napoleons verdrängt worden war, und es steht einem deutschen Staalbmann übel an, wenn er auf die Vergangenheit zurückdlickt, England und seine Bemühungen um das Gleichgewicht der Mächte falsch darzustellen oder die Dankbarkelt außer acht zu lassen, die Deutschland England fuͤr diese Bemühun en schulbet. Ich gehe weiter und sage: Bis der deutsche Milt⸗ tactsmoes der Vergangenbett angehört, und bis es ein internationales Schiedsnericht mit Exekutivgewalt gibt, kann man nsema's den Gtund⸗ satz unbeachtet lassen, der dem Kampf für das Gleschgewicht der Mächte zugrunde liegt. Wenn Hertling wirklich das Gleichgew cht der Mächte zu eigem veralteten Ideal der internationalen Staatskunst zu machen wünscht, so muß er seine Landsleute dabin bringen, jene Politik ver⸗ bitterter Herzschaft aufzugeben, die die Welt in diesem Augenblick verwüstet. Das ist der wirkliche Feind und seine Zerstörung würde uns jitzt und für immer den Frieden bringen.

Unter dem Vorsitz des Abgeordneten Whyte fand, wie die „Daily News“ melden, am Dienstag im Unterhause eine Versammlung von liberalen und konservativen Abgeordneten statt, in der beschlossen wurde, im Unterhause eine Gruppe für auswärtige Angelegenheiten zu bilden.

In der irischen Grafschaft Clare haben dem „Tempe“ zufolge Unruhen stattgefunden, zu deren Beilegung Truppen herangezogen werden mußten. Die Gra schast wurde zum militärischen Sondergebiet erktärt, die Gewalt dem Militärkommando übergeben.

8 8

vom Jahrgang 1918 der „Zei schrit ür

n s1 8 88 54 n herausgegeben im preußischen Ministeriam der kffent⸗

lichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn und Kleinbahnverwaltungen (Verlag von Jultug Springer

Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Entw cklung der Klein bahnen in Preußen fuͤr das Jahr 1916; Statsstik der schmal spurigen Eisenbahnen für das Betrtebsjahr 1914/1915, nach amtlichen Angaden bearbeitet vom Oberingenseur F. Zezula in Melnik (Böhmen) (Fortsetzung). Gesetzgebung: Pier ßen Erlaß des Königlichen Staatsministeriums vom 17. Januar 1918 betr. die Verleihung des Enteignungsrechts an den Reiche⸗(Mili at⸗ Fiskus zum Bau und Betriebe einer Pripatanschlußbahn von ter Kleinbahn der Stadt Crefeld (Hafenkleinbahn) nach der Milität fliegerstation Crefeld; Erlaß des Königl’chen Staatsmintsteriums

vom 2. Februar 1918, betr. die Verleihung des Enteignungsrechts an

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den Reichs⸗(Militär⸗)Fiskus zum Bau elmer Privatanschlußbahn von dem Grundnück der Königlichen Gewehrfabrik in Erfurt nach denz Staatsbahahof Erfurt Nord. Kleine Mitteilungen: Pläne, Vorarbeiten, Senehmigungen, Betriebseröffnungen und Betrieks⸗ änderungen von Kleinhahnen; Die Gleisanschlüsse der neuen Hafen⸗ bahnanlage in Königsberg (Pr.), mit 2 Abblldungen; Herstellovng von Kleinbahnen in den Niederla den im Jahre 1916. Bücherschau, Zeitsch iftenschau. Mttteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn⸗ und Kleinbahnperwaltungen: Straßenbahn⸗ 6 genossenschaft; Paꝛentbericht (mit 5 Abbildungen); Auszöge aus Ge⸗ schäftsberichten.

Theater und Musik. Konzerte.

Ein vorzüglich gelungenes Konzert veranstaltete der Berliner

Lehrer⸗Gesangverein unter Pröfessor Felix Schmides ver⸗ trefflicher Leitung in der Philharmonie. Mit gleicher Meistei⸗ schaft wurden schwirrige Kunstchöre und volk⸗li dart’ge Gefä ge pyr⸗ getragen, sodaß des Beifalls schier kein Ende war. Als besonders gelue gen seien hervorgehoben: „Ruhe, schönstes Glück der Erde“ von Schabert, „Christ und der Tod; von Max Bruch, „Wer weiß, wo⸗ von Fr. E. Koch, sowie „Abend“ und „Der Kleine“ von Hegar. Von zwer Neuheiten befriedigte „Einst geschtebt's“ von Rud. Feigerl nur in der klangvoll gesetzten Schlußstrophe, während „Die wandelnde Glocke“ von Paul Ertel durch launige und humorbvolle Vertonung dem Indolt des Goetheschen Gedichts gut en sprac. Wilbelm Kempff spendete Klaviervorträge von Bach, Schutert, Mendelssohn⸗Liszt und Brahms, in denen er sich wseder

als einer der begabtesten jüngegen Pianisten erwies. Moriz

geschichtlichen Folge

Rosenthal hatte den III. Abend seiner im Beethoben⸗

„Die Entwicklung der Klavierliteratur“ laal Weber und Schubert gewidmet.

Niebliche As⸗Dur⸗Sonate, die „Aufforderung zum Tanze und das Rondo brillant, von letzterem die Phantasie onate in G⸗Dur, die

Moments musicals und die große „Wandere phantasie“. Die ent⸗ zückende Anmut Webers und die traͤumerische Poesie Schuberts kamen unter Rosenthals Me sterbänden in gleicher Vollendung zu Gebör, der stilsichere planistische Sinn des Kanstlers schuf hier wieder Kahinett⸗ stücke von feinster Ausarbettung. Und dann erklang die großmächtige „Wandererphantasie“ in ihren dramatischen Teilen mit itanischer Gewalt, die von den großen Ecksätzen eingerahmte Idylle mit be⸗ zauberndem Klangfarbenreichtum ausgestatter. Kein Wander, raß der Betfall nicht eher tuhte, bis der Meister sich mit einem Schubert⸗Liszt⸗Walzer loskaufte, der wie)erum mit feinstem Schlff und in krtstallklarer Form zu Gehör kam. Lisa Spoliansky, dte in der Singakademie ein Konzert gob, hat, wie ihr Bach⸗ und B ethooensp el bewies, ernste Stutien be⸗ trieben, ihr Klavierspiel ist aber noch etwas farblos und uberzeugt nicht recht. Um in der Oeffentlic keit zu wiken, muß sie vor allen Dingen die allerseits als äußerst störend empfundenen Atem⸗ geräusche sich abg wöhnen. Therese Schnabel⸗Behr wukte mit und sang mit g oßer Kunst Schumanns Liederkreis; schade, daß ihrem reifen Können keine ausdrucksvollere Stimme mehr zur Seite steht. Im Beethovensgal luß sich der Pianist Jascha Spiwa⸗ kowsky hören. Der junge Künstler bat sich rasch einen erssen Platz unter den Klavie sy elun errungen. Sein grund⸗ musikalisches, gesundes Empfinden, seine bedrutende technische Fertigkeit sichern ihm den Ecfolg. Sein Programm wies Werk⸗ von Schumann, Chopin, Brahms und Liszt auf. Die Berliner Trio⸗Vereintgung hatte im Beethovensaal an ihrem zweiten Kammermusikabend wieder den gewohnten künst⸗ lerischen Erfolg. Ausgezeichnet und besonders wirkungsvoll war die Wiedergabe des A⸗Dur⸗Quintetts von Schabert, an dem sich außer

dem Kal. Konzertmeister Zeiler, der Professor Dessau vertrat, neoch

die Herren Könecke (Viola) und Poike (Kontra⸗Baß) beteiligten. DOer hier bereits geschätzte Konzertmeister der Philharmonifer Géza von Kresz gab in der Singakademie mit dem Phil⸗ harmonischen Orchester unter Marienhagens Leitung ein Konzert und zeigte seine reife Kunst in Konzerten von Blahms und Bruch, die er mit musikalisch vornehmem Geschmack und ig darchgeistigter G staltung spielte. Die Reihe der Liederabende Ler vorigen Woche eröffnete Rudolf Laubenthal im Blüthnersaal. Der Känstler, dessen prächtige Tenorstimme von seinem Wirken am Deutschen Ovbernhaus bestens bekannt ist, hatte ein sehr reichhaltiges Programm, das Arten von Händel, Beethovens „An die ferne Geliebte“, Lieder von Schubert, Brahms und Wolf sowie vier altdeutsche Liebeslieder umfaßte, auf⸗ gestellt. Wenngleich er den Konzertgesangsstil noch nicht o gant beherrscht, bot er doch manches Schöne. So gelangen ihm „Der Wegweiser“, „Das Wirtshaus“ voa Schubere und Beethovens An die ferne Geltebte“ ganz voctrefflich. Den größten Erfelg hatte der Künstler naturgemäß mit dem Preislied aus den „Meister⸗ singern“ und der Romanze des Raoul aus den „Hugenotten“. Die Kammersängerin Dora Moran hatte außer Schubert vund Mozart Lteder der Berliner Tons tzer Hugo Kaan, Paul Ertel und Paul Scheinpflug auf das Programm ihres im Klindworth⸗Scharwenka⸗ saal gegebenen Konterts gesetzt. Kauns „Auf leisesten Sohlen“, Ertels „Walowege“ und „Wir stehn im Feld“ (letzteres Lied mäußte wiederholt werden) und Scheinpflugs „Frühling“ splachen besonders an. Die Stimme der Sängerin ist nur im Piano angenehm, im Forte stellten sich Atemnot und Tongeflcker ein. Magda Stemens, welche die Klapterbegleitung verständnisvoll ausführte, spiette außer⸗ dem einige Soli von Mozart und Chopin. Sie erwies sich als eine ganz tüchtige Pianisten, nur hätte Choplns „Berceuse: noch duftiger und zarter wiedergegeben werzen müssen.

Im Bechsteinsaal trat die Sängerin Marga Burlin eben falls

im Verein mit der ebengenannten Pianistin auf. Se besitzt einen angenehm klingenden Mezzosopran, der aber im ganzen nur für kleinere Aufgaben ausreicht. In demselben Saal veranstaltete die Altistin Hedwig Seveik einen Liederabend. Ihre wohl⸗ gebildete und an sich sy nvathische Stimme klang biswellen etwas angestrengt, dafür entschadigte sie aber durch ihr hübsches, wirksames Piand und emen warm empfuͤndenen Vortrag. Inge Thorsen, die, mit Fritz Lindemann am Flügel, gleschfalls im Bechsteinsaal, elnen Leerer⸗ und Arjenabend peranstalketr, hat gewiß noch eine Zukunft. Haften ihrem Gesange, besonders in der Höhe, noch mancherlet Urvollkommenhelten an, so sind die Behand⸗ lung des Tones, die Tixtaussprache und die Verinnerlichung des ge⸗ sungenen Wortes schon weit gefördert. Eia gut Teil des gespendeten Beifalls gebührte auch ihrem Begletter. Von Eva von Skopnik, die in der Singakademie ihre Hörerschir mit Liedern von Schubert, Kahn, Pfitzner und Wolf erfreute, läßt sich ebenfalls vorwiegend Gutes sagen. Sie weiß vor allem, zu gestalten und dem Liede auch musikalisch den rechten Wert zu geben. Ihre Sfimme ist ausdrucke⸗ voll, die Vortragsweise geschmackvoll und fein durchdacht. Margaret Schuckmann erwies sich als eine gewandte Begleitertn und fein fühlige Planistin, was sie durch die Wiedergabe der G⸗Moll⸗Sonat von Schumann vollauf bekräftigte. 8

Nr. des Sperrgebiets

und Kleinbahn⸗Beruss⸗

Von ersterem spielte er die

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

maßzregeln.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich⸗Ungarn am 20. Februar 1918. (Kroatien⸗Slavonien am 13. Februar 1918.)

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

——

Maul⸗ Schweine⸗ und 49

Klauen⸗ (Scweine⸗ 4 seuche seuce) Schwelne

Jahl der verseuchten

Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

Gemeinden Gemeinden Gemeinden

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K. Unterweißenburg (Alsö⸗ Fehér 0 0 0 0 0 600 0 0 St. Arad, Borosjenö, Elek, Magyarpécska, Vilaͤgos, M. Arad... St. Borossebes, Mäaͤria⸗ radna, Nagyhalmaͤgy, Tornobbo .— K. Arva, Liptau (Lipté) Ii11“ St. Bäacsalmes, Baja, Topolyoc, Zenta, Zombor, Staͤdte Magyarkanisza, Fenta⸗ M. Baja, Marig. heresiopel Siazastah. e 5 111“ St. Apatin, Hödsaͤg, Kula, seesch dsch, Sgsn eusa vidék), Zsa⸗ blya, H. n gh K. Häranvo, M. Fünfkirchen zcs

K. Bars, Hont, M. Schemnitz (Selmecz⸗és Beͤlabänya) ZLF1 K. Bereg, Ugoesäa K. Bistritz (Besztercze⸗ SS“ St. EE De⸗ recske, Ermihäͤlyfalva, Margitta, Säaͤrrét, Szs⸗ kel hid % .2„ 20 St. Biharkeresztes, Eséffa, lesd, Központ, Szalaärd, M. Großwardein (Nagy⸗ T6rIFööö. St. Belényes, Bél, Ma⸗ Fert ee Nagyszalonta, renke, Vasköhnd .

K. Borsod, M. Miskolcz K. Kronstadt (Brassô), Haͤromszekt. K. Csanad, Csongrad, M.

„Böͤsaͤrhely,

Tchld n (Szeged).

K. Gran (Esztergom), Raab (Györ), Komorn ee o, M. Györ, 8. Smbironß ;8 1 c 8 b Stuhlweißenburg(Fefér), M. Stuhlwe 18 K. Fogaras, Hermannstadt E11A“*“ K. Gömör 66 Kis⸗Hont, Sohl (Zlvom,), K. Hadju, M. Debreczin (Debreczen) K. e , r e. Hundab K. Jäsz⸗Nagykun⸗Szolnok

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K. Kleinkokel (Kis⸗Kükälls), Großkokel (Naav⸗Kütüllö) E. etsenzens (Kolozs), M. lausenburg (Kolozsvür) St. Béga, Boksänbaͤnya, aesäd, Karänsebes,Lugos, Naros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos... St. Bozovics, Jaͤm, Ora⸗ viczabanya, Orsova, Re⸗ iczabänya, eeregova, jmoldova

K. Märamaroos K. Maros⸗Torda, Udvarhely,

K. Wieselburg (Moson), Oedenbutg (Sopron), M. Sopton.

K. Neutra (Nyitra).. St. Aszöd, Bia, Gdöllö, Pomasz, Waitzen (Vaͤcz), Städte St. Andrä (Szent⸗ endre), Väcz, Ujpest, NIIINI16 St. Alsödabas, Gvömrö, Kispest, Monor, Nagy⸗ käͤta, Räͤczkeve, Städte Nagyköͤrös, Czegléd, M. öö—““ St. Abony, Dunaveese, Kalocsa, Kiskörös, Kis⸗ kunfslegyhsza, Kunszent⸗ miflés, Städte Kiskun⸗ folegyhaza, Kiskunhalas K. Preßburg (Pozsonv), X“

K. Saͤros

St. Igal, vLengvyeltöt, Marczal, Tab

St. Bares, Csurgé, Ka⸗ posvaͤr, Nagyafäd, Sziget⸗

vaͤr, Stadt Kaposvaär..

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K. Szatmar, M. Szatmäͤr⸗ v4“

K. Zivs (Szepes)..

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K. Szolnok⸗Doboka ....

St. Buziäsfürdö, Központ, Lippa, Temesrékas, Uja⸗ rad, Vinga, M. Temesvaär

St. Csaͤk, Detta, Weiß. kirchen (Fehértemplom), Keveväͤr, Werschetz (Ver⸗ secz), Stadt Fehértem⸗ plom, M. Versecz’...

K. Thorenburg, (Torda⸗ Aranvos). 8

St. Csene, Großkikinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklös, Pardaͤny, Per⸗ jàmos, Törökbeese, Törö⸗ kanizsa, Hatzfeld (Zsom⸗ bolya), Stadt Nagy.

St. Alibunär, Baͤnlak, Möõdos, 8 beeskerek (Nagybecskerek), Panesova, Stadt Nagy⸗ becskerek, M. Panesova.

K. Trentschin (Trenesén)

K. Ung, St Homonna Mezöbölaborcz, Szinna Sztropto

St. Bodrogköz, Gaͤlsocs Nagymihaͤly Saospatak Soͤtoraljaujhely, Sze⸗ rencs, Tokaj, Varanné, „Stadt Satoraljaujhely.

St. Czelldbömölk, Felsbör Güns (Köszeg), Német⸗

veee, Säͤrvar, Stein⸗

amaͤnger (Szomtbathely),

raszombat), Szentgott⸗ K. Weszprim (Veszprém). St. Balatonfüred, Kesz⸗ thely, Pacsa, Sümeg, Tapolcza, Zalaegerszeg, Zalaszentgrot, Stadt Zalgegerszdeg St. Alsoölendva, Cfaktor⸗ nyva, Letenye, Nagykanizsa, Nova, Perlak, Stadt Groß⸗ kanizsa (Nagykanizsa).. M. Fiume

Kroatien⸗

K. Belovär⸗Körss, Va⸗ rasdin (Varasd), M. Va⸗ öd K. Lika⸗Krbabau. K. Modrus⸗Fiume.... K. K.

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PoiseggP .. Syrmien (Sterèm), M. Semlin (3 Veröcze, M. Esseg (EIJ66 K. Agram (Zägrab), M.

M. Maros⸗Väsärhelv..

K. Neograd Nögräd)

1Stidie Köszeg, Szom⸗ Hhathely ... WA“ St. venag Olsnist (Mu⸗].

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Zusammen Gemeinden (Gehöfte): 1 a. in Oesterreich: 6 M 8 tz 8 (10), Maul⸗ und Klauenseuche 164 (1273), h wein epest

(Schweineseuche) 51 (227), Rotlauf der Schweine 14 (30).

Außerdem Pockenseuche der Schafe im Sperrgebiet Nr. 45 in

5 Gemeinden und 299 Gehöften.

b. in Ungarn (ausschl. Kroatien⸗Slavonten): Rotz 24 895 Maul⸗ und Klauenseuche 47 (303), Schweine⸗

vest (Schweineseuche) 253 (1244), Rotlauf der Schweine 23 (71). Außerdem Pockenseuche der Scha

fe in den Sperrgebieten Nr. 17, 33 in 5 Gemeinden und 6 Gehöften. 8-6 W11“

Kroatien. Slavonien: Rotz 13 (17), Maul⸗ und Klauenseuche 8 (157), Schweinepest

(Schweineseuche) 5 (41). Lungenseuche des Rindviehs und B in Oesterreich und Ungarn nicht aufgetreten.

eschälseuche der Zuchtpferde sfind

2 Handel und Gewerbe.

Reichstarif für das Lederausrüstungsgewerbe. Unter Vorsitz des Handelskammersyndekus Oskar Mever und nnter Teil⸗ nahme der Milttärbebbreen der Bandesstaaten siad, wie „W. T. B.“ meldet, in den letz'en Wochen in Berlin zwischen den beteiligten Arbeitgeber⸗ und Arbeitrehmerverhänden Verhandlungen über die

Erneuerung des Reschstarifs für das Lederausrüntungsgewerbe geführt

worden. Hierbei ist nunmehr die Einigung über den Atschluß eines neuen Tarifvertrazs erzielt worden, der bis zum 30. September 1919 Gültlgkeit hat.

Zur Förderung des Handels mit der Ukraine ist lzut Meidang des „W. T. B.“ von den beteiligten Industrie⸗ und Handelskreisen eine Gesellschaft gegrüadet wor en, deren Zweck darm besteht, die notwendigen Erhebungen zur Gestaltung des Ge⸗ schäftsverkehrs zu veranstalten und die Ausfahrbewilligungen zu ver mirteln. Das Dnektorium der Gesellschaft ist je zur fle aus

Vertretern der Jadustrie und des Handels zusammengesetzt. Kommissar

des Riichskanzlers ist der Direktor im R. W. A. Müller.

In ber Generalversammlung der Aknonärte der Magde⸗ burger Hagelversicherungs⸗Gesellschaft waren 1700 Aktien vertreten. Der vorgelegte Rechnungsabschluß wurde für das Jahr 1917 genehmigt, die Verteilung eines Gewinnanteils von 17 vH der Einzahlung (85 für die Aktie) beschlossen und dem Vor⸗ stand und Verwaltungsrat Entlastung erteilt.

Im 43. Jahrgang ist der bekannte C. Regenhardtsche „Geschaäftskalender für den Weltverkehr“ erschienen (Veclog C. Regenhartt G. m. b. H. in Be lm⸗Schöneberg, Preis geb. 5,50 fret). Der Kalender enthält weder u. a. ein Ver⸗ zeichnis in⸗ und ausländischer Banken, Spediteu e, Kommissions⸗ und Handelshäuser, Advokrten, Gerichtsvollzieher, sowie die Konsnlate aller Kulturländer; auch die Eiawohnerzahl, Gerichtszugehörigkeit ꝛc.; ferner die Babn⸗ und Wasserverbindungen eines jeden Orltes ron irgend velcher Beveutung. Weiter unterhält der Kalender an cz. 15 000 Orten des In⸗ und Auslandes eigene Korrespondenten, die geschäftliche Auskänfte erteilen; die Besitzer des Kal nders können dadurch Auskagft über Kreditverhältnisse vom Wohnort des An⸗ gefrogten in kärzester Frist einholen. Der Kalender ist auch in ries m Jabrgange nach Möglichkeit ergänzt wo.den vnd bieter der Geschäfts welt ein riihhaltiges Materlal für ihre Z pecke.

IT111II1 (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 1. März vom 28. Februar Brief Geld Brief

New York Holland Pänemark Schweden Norwegen Schw uj Wien⸗ Budop’st 100 Kronen Bulga ien 100 Leog

Konst lati⸗ no el 100 Piaste Barcelona 100 P. setas

1 Dollar 100 Galden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen 100 Franken

Maorid und

Die Börse jeiste brute eine rubige Haltung. Auf den meisten Gebieten waren nur ceri ge Anregungen gevoter, die Umsötze waren daber sehr undedeut no und die Preitvesgee. dementsprechend. Russische Werte, anfänglich in fester Haͤltung, schwächten sich spaͤter ab. Einige Nachfrage bestand für Vau⸗ und Zementaklien. Der Schluß war sttll.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Wien, 28. Februar. (W. T. B.) Die geschäftliche Tätigkeit war zwar an der Börse eng beägenzt, die Stimmung jedoch dank der hesseren Auffassung der innerpolitischen Lage sowie auf die sich an die rumänischen und russischen Frtedensverhandkungen knüpferden Er⸗ wartungen fest. In der Kulisse trat für das leitende Bankpavier, Bergwerkswerte, Staatseisenbahn⸗ und türkische Tabakaktien gesteigertes Interesse hervor. Der Anlagemarkt blieb ruhig.

Wien, 28. Februar. (W. T. B.) (Amtliche Notierungen der Devisenzentrale.) Berlin 150,00 G., 150,350 B., Amsterdam 321,00 G., 325,00 B., Zürich 167,50 G., 168,50 B., Kop⸗n⸗ hagen 229,50 G., 230,50 B., Stockholm 244.00 G., 245,00 B., Christtanta 240,00 G., 241,00 B., Konstantinopel 28 00 G., 28,75 B., Marknoten 149,90 G., 150,30 B., Rubelnoten 210,00 G.,

220,00 B.

London, 28. Februar. (W. T. B.) 2 ½¾ % Engl. Konsols 54 ½, 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 56 ⅞, 4 % Javaner von 1899 72 ½, 3 % Portugiesen 57 ½, 5 % Russen von 1906 47 ½, 4 ½ % Russen von 1909 —, Ballmore and Obio —,—, Canadian Pacific 160 ½k, Erie —, Nattonal Railways of Mexico 6, Pennsplvania —,—, Southern Pactfic —,—, Union United States Steel Corporation 101, Anaconda Copper —, Rio Tinto 64 ½, Chartered 15/1, De Beers be. 13, Goldfields 7. Randmines 2*8⁄19. 5 2⁄% Krieasanleihe 935⁄16, 4 % Kriegsanlelbe 101 ⅞, 3 ½ % Kriegsanleibe 86 ½. Privaldiskont 3 ⅛, Silber 42 ½. Wechsel auf Amsterdam 3 Moaat⸗ 10,57 ½, Wechsel auf Amsterdam kurz —,—, Wechsel auf Parts 3 Monate 27,57, Wechsel auf Paris karz 27,17, Wechsel auf Petersburg kurz —.

London, 27. Februar. (W. T. B.) Privatdistont 3 ,

Silber 42 ½.

„Parts, 28. Februar. (W. T. B.) 5 % Französische Anleihe 87,85, 3 % Frambösische Rente 57,50, 4 % Span. äußere Anleihe 119,25, 5 % Russen von 1906 50,90, 3 % Russen von 1896 —,—, 4 % Türken unif. —,—, Suerkanal 4660, Rio Tinto 1805.

Paris, 27. Februar. (W. T. B.) 5 % Französische Aoleihe 87,85, 3 % Französische Rente 57,50, 4 % Span. äußere Anleibe —,—, 5 % Russen von 1906 51,50, 3 % von 1896 32,50, 4 % Türken unif. 63,00, Suez⸗Kanal 4670, Rio Tinto 1810.

Amsterdam, 28. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Berlia 43,52 ⅛, Wechsel auf Wien 28,70, Wechsel auf Schweiz 50,00, Wechsel auf Kopenhagen 67,75, Wechsel auf Stockholm 71 75, Wechsel auf New York —,—, Wechsel auf London —,—, Wechsel auf Paris —,—. ,

Amsterdam, 28. Februar. (W. T. B.) Ruhig. 4 ½ % Niederl. Staatsanleihe 96 ⅞, Obl. 3 % Nieberländ. W. S. 69 ¼, Königl. Niederländ. Petroleum 546 ½, Holland⸗Amerika⸗Linke 430, Niederländisch⸗Indische Handelsbank 222, Atchison, Topeka u. Santa F56 89 K, Rock Jsland —, Southern Paeific —, Southern Ratlway —, Uvion Pacific 130 ¼, Anaconda 141 ⅛, United States Steel Corp. 96 ½, Französisch⸗Englische Anleihe —,—, Hamburg⸗ Ameeika⸗Linse —,—.

New York, 27. Februar. (Schluß.) (W. T. B.) Da an der beutigen Börse vrschiedene günstige Gerüchte über Gewenn⸗ anteile umliefen, machte sich zurächst bei regen Umsätzen leb⸗ hafte Kauftätigkeit geltend. Später kam zu den erhöhbten Kursen Material an den Markr. Der Schluß gestaltete sich unregel⸗ maäßig. An Akrten wurden 760 000 Stück umgesetz’. Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 3 ½, auf 24 Stunden letztes Darlehen 4, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72,50, Caole Transfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,72,50, Silber in 55 85 ⅛, 3 % Northern Pacific Bonds —, 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 —,——Atchison Topeka u. Sauta F 84 ½, Balttmore and Ohio 52 ⅛½, Canadtan Paeific 146 ¾, Chesapeuke u. Ohio Chicago, Milwaukee u. St. Paul Denbet u. Rio

111“ 2