Dr. Dreuw wegen Einsetzung einer Kommission zur Salvar⸗ san⸗Erforschung wird der Regierung zur Erwägung über⸗
wiesen.
Es folgt der Etat der Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenverwaltung. In Verbindung da⸗ mit werden beraten die Verordnung vom 15. April 1917 über die Verlängerung der Amtsdauer der für Bergwerke gewählten Sicherheitsmänner und Arbeiteraus⸗
schuß⸗Mitglieder bis zum 31. März 1918 sowie die Denk⸗
schrift über die mit den Knappschafts⸗Kriegsgesetzen verbundene finanzielle Belastung der preußischen Knappschafts⸗Pensions⸗
kassen. Die verstärkte Staatshhaushaltskommission, Bericht erstatter Abg. Schrader (freikons.), beantragt, den Etat und die Verordnung zu genehmigen und die Denkschrift für erledigt zu erklären; sie schlägt ferner eine Reihe von Entschlie⸗ ßungen vor, worin die Regierung ersucht wird, dafür zu sorgen, daß 1) den Bergarbeiterfamilien ausreichende billige Lebensmittel, insbesondere Kartoffeln, Brot und Fettwaren, ge⸗ liefert werden; 2) den Belegschaften Arbeitskleidung und Waschmittel beschafft werden; 3) die Löhne den Teuerungs verhältnissen besser als bisher angepaßt werden; 4) die Löhne und Gehälter der kriegsbeschädigten Arbeiter und Beamten ohne Berücksichtigung etwaiger Renten nach ihren Leistungen bezahlt werden; 5) kein Zwang zu Ueberschichten ausgeübt wird; 6) für die fehlenden Sicherheitsmänner und Arbeiter⸗ ausschuß⸗Mitglieder tunlichst bald neue Wahlen vorgenom⸗ men werden; 7) die Befahrungen der Sicherheitsmänner regelmäßig erfolgen; 8) jugendliche Arbeiter nicht mehr unter⸗ irdisch anfahren, ferner jugendliche und weibliche Arbeiter nur mit solchen Verrichtungen beschäftigt werden, die der Ge⸗ sundheit und körperlichen Entwicklung möglichst wenig nach⸗ teilig sind; 9) Arbeiterinnen nicht unter Tage beschäftigt werden; 10) die Knappschaftsleistungen für Kranke, Invalide, Witwen und Waisen den Teuerungsverhältnissen angepaßt mwerden; 11) die Familienkassen der Werke ausgebaut und ihre
Leistungen erweitert werden. Schulze⸗Pelkum (kons.): Wenn der Bergetat einen Abschluß aufweist, so beweist das, daß der 3 dem Privatbetrieb unterlegen ist. An dem 6 treik hat sich nur ein ganz kleiner T beiter beteiligt. Die Arbeitsfreudigkeit, die Arbeitsfähigkeit und die Ar beitsleistungen müssen dadurch möglichst erhöht werden, daß man dem ergarbeiter ausreichende Lebensmittel zu billigem Preise beschafft. Wir stimmen deshalb der Resolution der Kommission in dieser Beo ziehung zu, die derjenigen entspricht, die wir schon bei der früheren
Besprechung der Kohlennot vertreten haben.
N Abg. Dr. Fre ntzel⸗Charlottenburg (fortschr. 8 Versorgung mit Kohlen ist nur dort besser geworden, wo der ie Kohlennot würde wahrscheinlich gar nicht bestehen, wenn unser Kanalnetz,
namentlich der Mittel⸗
der Eisenbahn vollkommen hätte übernehmen können.
9: Beareeee —8nn Bergarbeiter
olksp.): Die olksp.): T
Wasserweg zur Verfügung steht. D K
schon so Wir unter⸗ stützen deshalb alle Pläne wegen weiteren Ausbaues des Kanalnetzes. Nur so können die endlosen Klagen über die mangelhafte Wagen⸗ gestellung, auch in Oberschlesien, aus der Welt geschafft werden. Die staatliche Kohlenverordnung soll nicht in erster Linie für den Staat große Gewinne abwerfen; wir müssen auch Staatswer ke haben, die noch nicht gut rentieren, damit für die Deckung des Kohlenbedarfs gesorgt werden kann. Die Rentabilität der Staateiwerke zeigt allerdings schon seit einigen Jahren eine rückläufige Bewegung. Den höheren Einnahmen stehen noch viel höhere Ausgaben gegenüber. In den Einnahmen stecken aber große Reserven, so daß wahrscheinlich das Jahr 1918/19 wesentlich besser abschließen wird, als aus dem Etat hervorgeht, denn die Einnahmen sind gar zu niedrig oder wenigstens zu vorsichtig veranschlagt. Die steigenden Kohlenpteise werden höhere Einnahmen ergeben, trotz der Kohlensteuer; die Auffassung, daß der private Bergbau günstiger arbeite, kann nur auf diesen Etat gestützt werden. Die Verzinsung des in Bergwerken investierten Kapitals ist überhaupt nicht sicher zu berechnen, da man den Wert der noch in der Erde liegenden Kohlenschätze nicht ermessen kann. Die Mitteilun⸗ gen über die Betriebsergebnisse sind zudem jetzt nur summarisch ge⸗ halten, weil aus erklärlichen Gründen die Fördermengen nicht offiziell angegeben werden können. Eine Verbesserung der Erträge darf aber nicht etwa durch Herabsetzung der Löhne erstrebt werden. Im Gegen⸗ teil, wir müssen durch ausreichende Lohnbemessung die Arbeitsfreudig⸗ keit der Bergarbeiter erhalten, mögen dabei auch einige Millionen bei dem einen oder anderen Werke verloren gehen. Des halb stimmen meine Freunde den Entschließungen der Kommission zu. Nur bei sozialer. Fürsorge kann der Bergarbeiter weiter so durchhalten, wie er bisher im Kriege durchgehalten hat. Auf die Gesundheit der Frauen und Kinder muß genügend Rücksicht genommen werden. Ich möchte schließlich noch ein Wort einlegen zugunsten von Teuerungszulagen für die Berowerksgehilfen in Oberschlesien. Mit dem Geist, in dem der Minister die staatlichen Werke bisher verwaltet hat, wird er die Ruhe und Zufriedenheit unter den Bergarbeitern erhalten. (Beifall.) 8
Um 414 Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung auf Sonnabend, 11 Uhr ; außerdem Handelsetat.
Statistik und Volkstwirtschaft. Zur Arbeiterbewegung. 1d Nach einer von W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der „Agence Havas“ aus B nenos Aires nahm die Häalfie des Per⸗ sonals der pazifischen Eisenbahnen die Arheit wieder ; einige Linien sind wieder im Betrieb. T“
Kunst und Wiffenschaft. 1
Die Februarsitzung der Anthropologischen Gesellschaft war den Ergebnissen gewidmet, die den archä ologischen For⸗ schungen in den von unseren Truppen besetzten Gebieten in Polen und in Rumänien zu verdanken siad. 9,gerst berichtete Pref. Dr. Alfred Soetze uber einen hurgundi hen (2) Friedhof bei Stupsk, südlich von Mlawa (Polen). Die Grabung, die an dieser Stelle im Herbst 1917 ausgeführt wurde, zeigte, daß es alter deutscher Boden ist, auf dem unsere Schögengzäben dort angelegt worden sind. Professor Goetze konnte 35 Fäber öffnen; der Fried⸗ hof, der noch jahlreiche Gräber enthätt, hat dort etwa von 100 vor Christo bis ins erste christliche Jahrhundert bestanden. Ostgermanen sind auf ihm bestattet worden, wie sich aus den Graofunden, besonders der Kriegergräbe. ersehen läßt. In vielen Gräbern schienen die Beigaben einst mit verbrannt und dann die Brandknochen in der Urne mit der Oseffnung nach unten beigesetzt worden zu sein, woraus Profe ssor Got tze zuerst auf burgundische Gräber schloß, doch zeigte es sich, daß die meisten Gräber solche waren, in denen die Beisetzung in es er Urne stattgefunden hatte, ohne daß eine Verbrennung unter Ahschluß der Luft, wie es für die Burgundergräber charakteristisch ist, stattgefunden hat. Es fanden sich in den Kriegergrabern Pnyemen, Lanzenspitzen der Spät⸗ La Toône-Zeit (um Cheistt Geburt) mtt Winkel. und Steenverzierungen versehen; die Verzierungen schließen ihrer ganzen Art nach eine Herstellung mitteis der Punze aus, sie köͤnnen nur auf dem Wege der Aetzung mit Hilfe von Wachs und Metallschablonen auf dem Lanzenspitzenblatt angebracht worden sein. Die Befestigung der Hanzenspitze an der Tülle mit einem Phorn, eine als keltisch aus dem Westen bekannte Methode, fiodet sich auch bisweilen hier. wie Stern⸗ formen sind cht mit Bezug awaf die Sonne als siegbihngende
Spmbole zu deuten. Die Frauengraͤber enthielten neben den für diese Zeit jppischen Fibeln an Keramik Stücke aus dem Geschirrschrank der Hausfrau in ziemlich reschlichem Bestande. Alle diese Dirge haben eine wundervolle Feuerpatino, ein Beweis dafür, daß sie einst mit der Leiche verbrannt worden sind. In einem Frauengtab fanden sich 4 Klallen eines Bären, was vab Analogle von Funden in schwedischen Grädern auf Zauberet deues laßt; auch zeigt ein Grab Reste von Woiss-, Hund⸗ und Hahnerkaochen, also deutlich das Matertal eines Zauberers. Eine sehr spitze Lanze, wohl zum Angriff auf Panzer⸗ (Ringbrünnen) geeignet, jand sich in einem Giabe, was uns auf Bez'ehungen dieses nordvolnischen Gebiets zum Mittelmeergebiet um die Zeit des ersten chrifilichen Jah hunderts hinweist. Die durchaus mit der Hand ohne Scheibe gefertigte Tonware zeigt als Ornament vielfach die für die Ostgermanen charakteristischen Maeander⸗ und sonstige Vecnerungen, die mit Rollrädchen hergestellt sind; neben schwarzpolterten Gefäßen fiaden sich hellfarbige; vielleicht ist riese belle Färhung ein Ergehnis des Brandes, den die Tonware eben bet der Bestattung durchzemacht hat. In einer Anzahl der von Professor Goetze geöffneten Gräbec fehlten sowohl die Knochen wie die Beigefäße. Et unterliegt nun noch ähnlichen Befunden an agaderen Siellen keinem Zweiftl, doß diese Gräber schon im Altertum beraꝛbt worden sind, und zwar haben die Grabräuber, deren Treiben bei den Germanen, wie nir wissen, um die Zeit vor Christi Geburt gang und gäbe war, alle Metallnücke den Gräbern entnommen. Von 30 Gröbern sind 10 den Räubern zum Opfer gefallen. Vielleicht sind die Leute, die hier in Nordpolen um jene Zest bestattet worden sind, nach Professo Goetze Vandilier gewesen, keine Burgunder; die Vandilier sind durch die Burgunder, die von Bornholm kamen, später verdrängt worden. — Darauf berichtete Geheimrat Professor Schuchhardt über feine jüngsten Ausgrabungen in der Dobrudscha, die er zusammen mit Dr. Traeger ausgeführt hat. Es handelt sich um Römerwälle, um Tumult und um eine Siedlung aus der jüngeren Steinzeit, alles auf der 60 km langen Strecke zwischen Censanza und Cernavoda on der Donau gelegen. Die Grabhügel (tumuli) liegen vor den Toren von Constanza, die Stedlung auz der jüngeren Steinzeit ward an der Brücke bei Cernavoda ausgegraben. Schon vor 10 Jahren hatte Dr. Traeger bei Burgen in Slavonien eine eigentümliche an den Norden Europas in ihren Verzierungen erinnernde Tonwate ausgegraben und folche Stücke ge⸗ funden, die an Scherben aus der ersten Stadt dei Troja erinnern. Bebeimrat Schuchharrt grub nun in Cernavoda auf einem 27,50 m über den Meeresspiegel gelegenen Hügel, fand bis iu 1,20 m Viefe eine unergiebige Schicht und dann tiefer die Brondschicht der chemaligen Lehmhäuser mit 20 bis 50 -cm dicken Wänden, die eine Verschmierung von Röhricht mit Lebm aufwiesen und schon gewisse architektonische Formen, wie Bogen erkennen lassen. Er stieß dann auf die Palifaden des römischen Lagers und konnte vier bis fünf Häufer in emem 40 m langen 6 m breiten und 4 m tiefen Block freilegen, über denen schwarzes Kohlen⸗ pulver lag; das war das verbrannte Schitfoach dieser Häuser. In den Brandresten fanden sich nun eine Harpune aus Kaochen, wie sie n Magdalcaten vorkommt, die Hirschkrone als Netzflechter, ein fost nordisches Feuersteinbeil, ein Metßel aus Grünstein, geformte Ocker⸗ stücke zum Färben und Poliersteine zum Glatten der Tontöpfe. Die
Verzterungen auf den Tonltöpfen und Schüsseln sind zum Teil mit Ocker, zum Teil mit Geaphit hergestellt und erinnern in ihren Bändern und Dreiecken an die in Cucutent (Rumänien) gefundenen; solche Ornamentik kommt in Ungarn, Süddeutschlaud und in Rössen bei Merseburg vor. Diese Rössener Ornamente gehen aber auch üter Böhmen, Lubach bis nach Griechenland, und im Palaste in Tiryns haben wir die Palmelten und die Auflösung der Pänder ins Pflanz⸗ liche. Hier ist ein nordischer Eirflaß Nerdeuropos in der Seeinzeit auf die Balkanhalbinsel fesgestellt. Dies weist auf eine Jado⸗ germanisierung von Misteleuropa ber hin, die nach Osten vor⸗ rückte. Dort wirkte die tbrazische Kultur (Orpheus und Eurvpdike) mit. Die Leute, die diese Tonware besaßen, waren eine Herrenoberschicht, die erobernd vordang und deshalb sich Burgen haute. Eine solche Burg vermutet Geheimrat Schuchhardt auch bei Cernavoda und hofft, sie dort nächstens freilegen zu können.
Nr. 3 des Fisenbahnverordnungsblatts“, herausgegeben im Königli chen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 23. Februar 1918 hat folgenden Inhalt: Allerböchste Verordnung vom 7. Janvar 1918, betr. die Inkraftsetzung der die Besteuerung des Personen⸗ und G päckverkehrs beireffenden Vorschriften des Gesetzes vom 8. April 1917. Uckunde vom 26. Jannar 1918, betr. Abändervung der der Crefelder Eisenbahngesellsschaft ertetlten Genehmigungsurkunde vom 18. Aprtl 1914 über die Ausgabe von 1 500 000 ℳ Schuldverschrei⸗ bangen onf den Jahaber, Ausgabe vom Jabre 1914. Bekannt⸗ machung des Reichekanzlers vom 17. Januar 1918 über die Ge⸗ wäbrung von Zulagen zu Verletztenrenten aus der Unfahversicherung. Aueführungsb stimmungen des Reicheversich rungsamts vom 24. Ja⸗ nuar 1918 zur vorstebenden Bekanntmachung des Re chskanzlers. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbesten vom 4. Februar 1918, IV. 43 149. 45, b tr. Gewaͤhrung von Zulagen zu Verletzter⸗ renten aus der Unfallversicherung, vom 30. Januar 1918, IV. 43. 148 849, betr. E senbahn⸗Töchterhort, vom 7. Februar 1918, Il 24 C. g 752, betr. Beförderung von Proben neuer Sprengstoffe. — Na chrichten.
—
Theater und Mufik.
Im Königlichen Opernhause gebt morgen, Sonntag, als zweiter Abend in der Richard Strauß⸗Woche „Der Rosenkavalier“ unter der eigenen Leitang des Komponisten, mit den Damen Denera, Vera Schwarz als Gast, Engell, Birkenström und den Herren Fäühfe. Habich und Henkte in den Hauptrollen in Szene. Anfang 9
—Im Königlichen Schauspielbause wird morgen „Die Tante aus Sparta“ in der gewohnten Besetzung gegeben.
Im Schillertbeater Charlottenburg geht am Donners⸗ tag zum ersten Male „Orbello“ in Szene. Die ernen Wieder⸗ holungen sinden am Sonnabend und nächsten Sonntagabend statt.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater muß die für Donne stag, den 7. März, Nachmittags 3 Uhr, angekündigte Wobllätigkeitsvorstellung des Sinssptels „Das Dreimäderlhaus“ mwegen Verhinderung von Julia Culp auf einen späteren Zeitpurkt verschohen werden. — Für die bereits gekauften Eintrittskarten wird
das Geld an den Verkaufsstellen zurückerstattet.
Mannigfaltiges.
Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin besuchte W. T. B. zufolge geitern Verwundete im Garnisonlazarett, Scharnhorststraße.
“
Neber das lithograpbische Gummidruckverfahren (Offsetdruck) sprechen im BVerein für Deutsches Kunstgewerbe am 6. d. M., Abends 8 Uhr, im Hörsaale des Könialschen Kunstaewerbe⸗ unseums, Prinz⸗Albrechtstraße 7 a, der Fachredakteur Gustav Könitzer, der Geschäftsführer Stenz und der Professor Dr. Hans Loubter. Her Vortrag wird von einer Ausstellung von Drucksachen in diesem Ver⸗ fahren begleitet sein. — Gastkarten sind durch die Geschäftsstelle, Bellevuestraße 3, zu beziehen.
Im Wissenschaftlichen Theater der „Uranta“ wird der neue Vortrag „Die Ukraine, Land und Leute“, der mit zahlreichen Lickibildern auegeftattet ist, in näͤchster Woche, mit Ausnahme von Freitag, allabendlich wiederholt werben. Am Freitag hält der Pro⸗
1“
8 8 fessor Dr. Freiherr von Bissing von der Univerität München, z. Zt. in Brüssel, einen Vortrag: „Belgten einst und jetzt“.
(W. T. B.)
Leipzig, 28 Februar. ( Der 2. und 3. Straf⸗ senat des Reichsgerichts verxurteilte beute den 52 Jahre alten Gewerkschaftssekretär Bernvard Monke aus Dresgen wegen versuchten Landezverrats und öffenllicher Auf⸗ forderung zum Ungeborsam gegen behördliche Anord⸗ nungen zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ebrenrechts⸗ verlust. Der Angeklagte bat als Anbänger der Unobhängigcen Sozialdemokratie am 12. August 1917 in Puna vor meist jugend lichen Ardeitern und Arbeiterinnen der Mur ittonsinduftrie, eine öffent⸗ liche Rede gehalten, in der er den Ausstand der Rüstungsarbelter empfahl. Er hat dabei, wie das Gericht annahm, in dem Bewußt⸗ sein gehandelt, daß seine Aufforderong, wenn sie Ecfolg gehabt haben würde, die Kriegsmacht des Deutschen Reiches schädigen werde.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichswirtschaftsamt gestellten „Nachrichten für Handel, und Landwirtschaft“.)
Schweden.
zusammen⸗ Industrie
Eine Zusammenstellung der Ausfuhr⸗ und Durch⸗
fuhrverbote sowie der wichtigsten zagehörigen Bestim⸗ mungen nach dem Stande vom 31. Deiember 1917 wird im Februarheste des Deutschen Handels⸗Archtrs mitgeteitt werden. Abdrucke der Zusammenstellung können im Buchhandel oder un⸗ mittelbar vom Verlage (Köni Uiche Hofbuchhandlung von E. S. Mitller & Sohn, Berlin SW. 68, Kochstraße 68,71) zum Preise von 1 ℳ das Stück bezogen werden. 1“ Norwegen. 1“
Auslegung von Ausfuhrverboten. Ein des Departements für industrielle Versorgung vom 21. Deiember 1917 teilt mit, daß Klischees aus Metall von den geltenden Ausfuhrverboten für Melallwaren betroffen sind.
Ein Rundschreiben des Proviantierungsdepartements vom 22. De jember 1917 teilt mit, daß Eicheln von dem Verbote der Ausfuhr von Futtermitteln betroffen sind.
ö“ ö
— Zur bevorstebenden Leipziger Frühjahrsmesse. Eine erstaunlich große Besucherzahl, wie sie selbst in Friedenszeiten nicht zu verzeichnen war, wird, wie „W. T. B.“ meldet, die am 3. März beginnende Frübjahrsmustermesse aufwe sen. Auf Grund der vom Meßamt erteilten Bescheintgungen für die Fahrpreis⸗ ermäßigung auf den Eiserbahnen kann mit dem Erscheinen von 75 000 Einkäufern und Ausstellern gerechnet werden. Bei einem Vergleich mit den letzten vorangegangenen Messen ergibt sich folgendes Kild: Frübjahr 1915. 15 000, Herbst 1915: 18 000, Frühfahr 1916: 25 000, Herbst 1916: 27 000, Frühjahr 1917: 34 000, Herbu 1917: 40 000, Frühjahr 1918: 75 000. Die Steigerung der Besucherzahl, in der die gewerbetretbenden Meßbesucher aus Leipzig und Umgegend nicht mitenthalten sind, hat sich danach im Kriege ununterbrochen fortgsetzt. Die Hauptmerge der auewäe tigen Meßteilnehmer b loen die Eir käufer, aber auch die Zahl der Aussteler ist im Verlauf des Krieges gewoch en: Frühjahr 1915: 2092, F uhjahr 1916: 2438, Frübjahr 1917: 2510, Frühjahr 1918: über 3500. Gegenüber dem Frübjehr 1915 beurägr die Zunahme der für die jetzt bevorstehende Messe angemeldeten Aus⸗ steller 60 vH. Bet diesem Ergebnis ist zu berücksichtigen, daß in den Utzten drei Jabren sehr viele, sonst für den Friedensbedarf arbeitende Unternehmungen ihren Beirseb völlig obder zum größten Teil für die Erzeugung von Kriegematerial eingerichtet daten, und daß manche den Fabrilationsprozeß störenden Hemmrisse erst im Laufe des Krieges entstanden und gewachsen sind. Der Grund für die starke Erhöhung der Ein fäuferzahl ist zum Teil dorin zu suchen, daß die Beschaffung von Ware gegenwärtig weit schwieriger ist als unter norwalen Verhält issen. Während in Friedenszeiten jedem Händler die Warenangebote in reicher Zahl zugehen, muß er heute Umschau halten, wo er noch Ware erhalten kann. Daß der Blick daben in erster Reihe auf die Leipiiger Mustermesse fällt, wo tie beste Uöbersicht über die Leistungs abigkeit der einzelnen Fabri⸗ kanten und über die Preisverhältnisse möglich ist, kann nicht über⸗ raschen. Die Ursache für die Steigerung der Ausstellerzahl ist in dem Bestreben der Faberkanten zu sechen, die Werbetätigkett für den Waren⸗ ahsatz zu vereinfachen und gleichzettig erfolgreich zu gestalten. Dabet wird es in ptelen Fällen den Aussteller, weniger darauf ankommen, jetzt neue ÄAbnehmer zu gewinnen, als Beziehungen für die kommende Friedenszeit anzuk üpfen. Die Gelegenbeit hierzu verorößert sich, wie aus der vorstehenden Gesamtbesucherzahl ohne weiteres herveor⸗ geht, von Messe zu Messe. Auch vom Auslande sind viel mehr Firmen zur diesmaligen Früljahrsmesse angemeldet, als zu den vorangegangeren Kriegemessen. Eine der wesentlichsten Aufgaben der Leipziger Mustermesse wird sein, die Ausfuhr zu fördern.
— Nach einer durch „W. T. B.“ verbreiteten Mitteilung der „Leipziger Neuesten Nachrichten“ sind gestern mittag etwa vierzig bulgarische Besucher — zu denen erste Vertreter des Handels und des Kapitals gehören, auf der Leipziger Musterm sse eingetroffen, denen weitere vierzig folgen werden. Sie wurden von Kommerzierrat Becker und Direktor Dr. Köhler vom Messeamt empfangen. 25 von ihnen kamen aus Mazedonien. Sie beabsichtigen Leipzigs Pantel und Verkehr kennen zu lernen.
— In der gestrigen Aussichtsra'ssitzung der Bremer Woll⸗ kämmeret wurde laut Meldung des „W. T B. beschlossen, einen Gewinnantell von 18 v0 und außerdem den Aktionären eine ein⸗ matige Vergütung von 300 ℳ in deutschen Kriegsanleihen für jede Aktie zu gewahren.
— Der Aussichtsrat des Essener Bergwerksvereins König Wilhelm schlägt laut Meldung des „W. T. B.“ einen Gewinn⸗ anteil von 20 vH für die Aktten und von 25 pH für die Vorzuge⸗
aktien vor.
London, 28. Februar. (W. T. B.) Bankausweis der Bank von England. Gesamtrücklage 30 552 000 (gegen die Vorwoche Abn. 162 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 47 251 000 (Zun. 1 044 000) 18 Sterl., Barvorrat 59 553 000 (Abn. 1 082 000) Pfd. Sterl.,
echselbestand 98 641 000 (Abn. 2 800 89 Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 124 767 000 (Abn. 7 112 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 42 650 000 (Zun. 4 088 000) Pfd. Sterl., Noten⸗ rücklage 29 486 000 (Abn. 187 000) Pfd. Sterl., Regierungssicher⸗ beiten 56 350 000 (Abn. 1000) Pfd. Sterl. — Verhältnis der Rücklagen zu den Verbindlichkeiten 18,24 gegen 18,02 vH in der Vorwoche. Clearingbouseumsatz 386 Millionen, gegen die ent⸗ sprechende Woche des Vorjahres weniger 48 Millionen.
Madrid, 27. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Spanten vom 23. Februar 1918. In Tausend Pesetas. (Vor⸗ woche in Klammern.) Gold im Inland 1 988 889 (Zun. 1436), Gold im Ausland 88 903 (Zun. 1429), Barvorrat in Silber usw. 713 371 (Z“n. 2650), Wechselbestand 365 558 (Zun. 21 370), Lombard 427 099 (Abn. 9194), Wertpaptere 12 763 (Abn. 9068), Notenumlauf 2 833 380 (Zun. 1386), fremde Gelder 1 029 644 (Abn. 28 519).
Die Börse zeigte auch heute ein wenig verändertes Ansseben. Auf den meisten Gebleten konnte die Haltung als ziemlich fest bezeichnet werden. Für Russische Renten sowie für Kohlen⸗ und Zementwerte machte sich Nachfrage geltend. Der Schluß war still.
Rundschreißen
6m 23. 2. 15
Boͤrse in Berlin Rotierungen des Börsenvorstandes)
vom 2. März Brief
100 Kronen 8 153 100 Krone 2 162 59 ¼ 159 ½
112 ¾
3 66,65 1 Balgarien 100 Leva 1 79 ½ 1 56 89, 18,95
113 114
für Geld
1 Dollar
New York 2 100 Gulden
Feeen nemark Schweden Norwegen S bwiz
Ween⸗ Budaͤpest 100 Kronen
100 Kronen 100 Franken
Konstanti⸗ nopel 100 Piaster Madrid und Barcelona 100 Pesetas
18,85
4 4
Tinto 64 ½,
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. (W. T. B.) Das Interesse an der B örse blieb heute ausschiteßlich Kohlenpapieren zugewendet, aus dem Markt genommen Auf allen anderen Verkehrsgebieten herrschie in Erwartung
Wien, 1. März.
lebhaften Umsätzen zu steigenden Kursen wurden.
entscheidender Meldungen aus Bukarest grabige Geschäftsstille bei mäßig schwankenden Kursen.
(W. T. B.) (Amtliche
markt blieb ruhig. Wien, 1. März. Devisenzentrale.) Berlin 150,00 G., 324,00 G., 325,00 B., hagen 229,50 G., 230,50 B., Christianta 240,00 G., 241,00 B.,
228,75 B., Marknoten 149,90 G., 150,30
210,20 B.
Untersuchungssachen.
1. -
2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. 5.
Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
ürich 167,50 G., Stockholm 244.00 G., Konstantinopel B., Rubelnoten 200,10 G.,
43,173,
die bei z'emlich
und Brest⸗Litowek hoch Der Aalage⸗
Notierungen der 150,30 B., Amsterdam 168,50 B., Kopen⸗ 245,00 B., 28 00 G.,
London, 1. März. (W. T. B.) 5 % Argentinier von 1886 i 4 % Japaner von 1899 72 ¾½, von 1906 —, 4 ½ % Russen von 1909 —, Canadian Pacisic 161 Pennsylvanta —,—, United States Steel Corporanion 101,
Randmines 215⁄14. 101 ⅛, 3 ½¼ % Kriegeanleihe 86 ½. Amsterdam, 1. Niederl. Staatsanleihe 96 ¾ Königl. Niederländ. Niederländisch⸗Indische Handelsbank 222, Rock IJsland —,—, Sonthern Railway — Steel Corzp. Amerika⸗Linie —,—. Amsterdam, 8, Wechsel auf Wien Wechsel auf Kopenhagen Wechsel auf New York —,—, auf Paris 38,7 Kopen Berlin 65,25, do. auf Amsterdam 149,00, do. auf Paris 58 50. Stockholm,
Auch sonst w ziehen der G. vermochten thren Kuts über die neu:⸗
Verlauf nehmen.
3 % Portugiesen —,
Southern Pacific —,—,
Chartered 15,2. De WBeers def. 19, 5 % Kriegsanlethe 9356,
März. (W.
Petroleum 545,
Union Pacisic 1314 96 %, 1 n
Anaconda 141,
(W. T. B.) 28,32 ½⅛, 67,00,
70.
hagen, 1. März. (W. T. B.)
1. März. (W. T. B.)
(Schluß.)
2 ½ % Englische Konsolg 54 ½, 4 % Brasilianer von 1889 57 ½,
Baltimore and Ohio —, t, Erte 20, National Railways of Mexiko —, Union Pacific —,—, Anacondo Copper —, Goldsields 1 ½, 4 % Kriegsanleihe
1 Rohig. — „ Obl. 3 % Niederländ. W. S. 69 ⅛, Holland⸗Amerika⸗Linie —,—, Alchison, Topeka u. Santa
Pacific 90, 8 United States Französisch.Enaglische Anleihe —,—, Hamburg⸗
Wechsel auf Berlin Wechsel auf Schweiz 49,60, Wechsel auf Stockholm Wechsel auf London 10,54, Wechsel
Sichtwechsel auf do. auf London 15,72,
— Sichtwechsel auf Berlin 61,35, do. auf Amsterdam 141,00, do. auf schweizerische Plätze 70,50, do. auf London 14,90, do. auf Paris 55,00.
New York, 28 Februar. regelmäßiger Eröffnung gab werte unter dem Druck von
(W. T. B.) Nach un⸗ en an der heutigen Fondsbörse Spezial⸗ Akgaben eines Käuferringes erheblich nach. ar die Grundstim mung im Zusammenhang mit dem An⸗ eldsätze als schwach zu bezeichnen. Nur Eisenkahnwerte Zentrifugal stund gut zu behaupten, da die Verhandlungen Eisenbahngesetzvorlage im Kongreß einen günitigen
5 % Russen Darlechen 6,
Rio Bonds 1925 —,—,
and Ohio 53 ½,
Iltnois Central
Central 95, 4 ½ % 71 ¼, Copper Minino 63 ½,
Southern
Canadian Pacific 147, Chicago, Milwauker u. St. Paul 39 ⅞, Loutfsville u. Nasbville 113, Norfolk u. Western Readivg 77 ¾, Southern Paciste 86*), Untted States Steel Corporation 95 ⅛, do pref. 109 ⅛. — *) exklusive.
lust geltend, und die letzten Umsätze wickelten sich in unregelmäßiger Haltung ab. Der Aktienumsatz betrug 610 000 Stück. Geld: Stramm. Geld auf 24 Stunden Durchschutttssatz 5 ½, auf 24 Stunden letztes Wechsel auf London (60 Tage) Transfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,72,50, Silber in Barten 85 ½, 3 % Northern Pacisic Bonds —, Aichison Topeka u. Sauta Fé 85,
4,72,50, Cable
4 % Vercin. Staaten Baltimorr Chesapeake u. Obio 55 ½, Denver u. Rio Grande à3¼½, New Vork 103½ *), Pennsylvania 44 ⅞, Union Pacific 122 ¼, Anaconda
sberichte von
71,20, fantsche Baumwolle. — Amerikanische 14—15,
25 — 32 Punkte döber.
regelmäßig.
refined (in Cases) 16,75, in Tanks 6,50, prime Western 26,70, 6,05,
London, 28. Februar. Ltverpool, 28. Februar. 2000 Ballen, Einsuhr 10 900 Ballen, davon Füör März 24,15, für April 23 97. — Brasil'anische 1,
Handel über Julitermin hinaus verboten. Bradford, 28. Februar.
Amsterdam, 28. Februar.
New YPork, 25. Februar. loko mirddling 32,65, do. für Februar —,—, do. do. für April 31,48, New Orleans do. loko middling 31,88, Petroleum do. Stand. white in New York 12,70, do. do. Credit Balances at Oil City 5,00, do. Rohe & Brothers —,—, Zucker Weizen
Wheat csears 9,75 — 10,10, Getreidefracht Kaffee Rio Nr. 7 loko 88⅛, do.
auswärtigen Warenmärkten.
(W. T. B.) Kupfer prompt 110. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 10 900 Ballen ameri⸗
Indische 10, Aegvptische
(W. T. B.) Wollmarkt un⸗
(W. T. B.) Oele notzlos. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle für März 31,64,
Schmalz
Winter 226, Mebl Svring⸗ nach Liverpool nom.,
für März 8,23, do. für Mai 8,42,
Sffentl
Anzeigenpreis für den Naum etn Anßerdem wird auf den Anzeigenvreis
Am Naͤchentttag machte sich allenthalben Verkaufs⸗
Anzeiger.
er 5 gesvaltenen Einheitszeile 50 Pf. ein Tenernngszuschlag von 20 v. H. erboben.
do. für Juli 8,52.
. Bankausweise.
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Erwerbs⸗ und Wirtschafts enossenschaften. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. .Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherun
Verschiedene Bekanntmachungen.
EK
1) Untersuchungs⸗
67328] Steckbrief.
Gegen den unsen näher bezeichneten unsicheren Heerespflichtigen Musketier Ernst Emil Lenuartz, geboren 7. 4 99 zu M.⸗Gladbach, zuletzt wohnhaft Neuwerk (K eis M.⸗Gladhach), Engelbleck 106, welcher seit dem 20. Jannar 1918 flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die vII wegen Fahnenflacht ver⸗
ängt.
Personalbeschreibung. Beruf Fuhr⸗ mann, Religion: kath, Größe: 1,70 m, Gestalt: schlank, Haare-: dunkkelblond, Stun: flach, Augen: grau, Nase: gewöhn⸗ lich, Mund: gewöhnlich, Kinn: gewöhn⸗ lich, Bart: ohne, besondere Kennzeichen: Indsanerkopf ätowierung am linken U ter⸗ vem⸗ 3 cm laage Narbe an der linken
erse.
„Im Falle der Ergreifung wird um Zu⸗ führung bezw. Einlieferung hei der nächsten Militärbehörde gebeten.
Cöln⸗Riebl, den 25. Februar 1918. 1. Ersatz⸗Bataillon Inf.⸗Regt. 65.
Der Gerichtsherr: J. V.: Scherhag, Hauptmann.
[67330] Steckbrief.
Der unten beschetebene Pionier Ham⸗ buch der 7. Ersatzkompagnie Pionier⸗ ersatzbatatllon 24 zu Cöln. Riebl, geboren am 23. September 1899 zu Essen an der Ruhr, wohnhaft zu Essen a. d. Rubr, Stoppenbergerstr. 86, hat sich am 28. Ok⸗ zober 1917 in Cölr⸗Riehl von selnem Truppenteil entfernt und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. Es wird ersucht, ihn fest⸗ zunehmen, an die nächste Polizeibehörde abzultefern und dem Bataillon Nachricht zu geben.
Cöln⸗Riehl, den 26. Februar 1918. Pionierersatzbataillon Nr. 24. Correns, Major z. D. und Kommandeur.
Beschreibung: Alter: 18 Jahre, Größe: 1,66 m, Gestalt: kräftig, Gesicht: frisch, Kinn; gewöhnlich, Nase und Mund: ge⸗ wöhnlich, Haare: blond, gescheitelt, Schnurrbart: keinen. Besondere Kenn⸗ zeichen: keine. Bekleidung: Waffenbluse Tuchhose, Leibriemen, Mütze und Stiefel
[673311 CSteckbrief. .
Der unten beschriebene Pionier Wilhelm Prätzel der 5. Ersatzkompagnie Pionier⸗ ersatzbataillon Nr. 24 zu Cöln⸗Riebl, sebshss am 20 Junt 1895 zu Watten⸗ cheid⸗Gelsenkirchen, wohnhaft in Watten⸗ scheid, Hüllerstr. 143, bat sich am 26. No⸗ vember 1917 in Cöln⸗Riehl von seinem Truppenteil entfernt und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. Es wird ersucht, ihn fest⸗ zunehmen, an die nächste Polizeibebörde abzuliefern und dem Bataillon Nachcicht zu geben.
Cörn.Riehl, den 26. Februar 1918. Pionterersatzbataillon Ne. 24. Correns, Major z. D. u. Kommandeur.
Beschreibung: Aller: 23 Jahre, Größe: 1,73, Gestalt: schlank, schmächtig, Gesicht: ang, blaß, Kinn: schmal, Augen: blau, t'efliegend, Nase und Mund: gewöhnlich, Haar: schwarz, gescheitelt, Schnurcbark⸗ keinen. Besondere Kennjeichen: Täto⸗ wierung: Brust eine Dame, rechter Arm Stern. Bekleidung: feldgraue Uniform, Schnürschuhe, Mütze und Leibriemen.
[67329] Steckbrief.
Gegen den Kanoater Erich Anton Teschner, geb. 21. 9. 95 zu Berlin EPal. ledig, Metalddreber, letzter Wohnort Charlottenburg, Ansbacherstratze 39, bezw.
öneberg, Augsburgerstraße 57, wird hiermit ein Steckbrief erlassen, weil er sich unerlaubt entferant
hat und sich verborgen hält. Es ergeht on alle Bebörden das Ersuchen, nach Teschner zu fahnden, ihn festzunehmen, der nächsten Militär⸗ oder Marinebehörde abzuliefern sowie der II. Eesatzabteilung F.⸗A.⸗R. 69/70 in Minden sofort Nach⸗ richt zu geben.
Minden, den 28. 2. 1918.
Der Gerichtsberr: Reinshagen. [67332]
Der gegen den Gefreiten Otto Riemer unterm 20 8. 17 durch das Gericht der 56. Inftr.⸗Division erlassene Steckorief ist erledtat.
Darmstadt, den 19. II. 1918.
Gericht der stellv. 49. Inftr. Brigade.
2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.
[67337] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll am 3. Mai 1918, Vormittags 11 Uhr. Neue Friedrichstraße 13/14, III. (drittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113 — 115, versteigert werden das in Berlin, Elsasser⸗ straße 76a, belegene, im Grundbuche von der Königstadt Band 74 Blatt Nr. 3952 (eingetragene Eigentümerian am 11. Fe⸗ hruar 1918, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: Frau Bankter Mathesius, Agnes geb. Müller, in Herms⸗ dorf i. M.) eingetragene Grundstück: a. Vorderwohnhaus mit linkem Seiten⸗ flügel und Querflügel und unterkellertem Hof, b. Stallgebäude quer, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 39, Parzelle 421/10, 4 a 37 qm groß, Grundsteuermutterrolle Art. 6746, Nutzungswert 12 600 ℳ, Ge⸗ bäudesteuerrolle Nr. 899. Der Grund⸗ stückswert ist auf 201 000 ℳ festgesetzt. Berlin, den 23 Februar 1918. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt 85. 85. K. 76. 17.
(67339] Aufgebot.
Das Amtsgericht Hamburg hat heute folgendes Aufgebot erlassen: Die Ehe⸗ leute Sekretär Karl Ahrens und Helene Abrens, geb. Klusmann, Braunschweig, Fasanenstraüe 8, vertreten durch den Rechtsanwalt H. Andree in Braunschweig, haben das Aufgebot beantragt zur Krattlos⸗ erklärung der beiden Obligationen der 4 % Hamburgischen Staatganleibe von 1911 Nr. 23006 und Nr. 23007 über je 1000 ℳ. Die resp. Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, ihre Rechte bet der Gerichtsschreiberei des biesigen Amts⸗ gericht“, Stalhof, Kaiser Wilhelm⸗Straße Nr. 76, Hochparterre, Zimmer Nr. 7, spätestens aber in dem auf Freitag, den 8. November 1918, Vormittags 11 ½ Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, Stalhof, Kaiser Wilbelm⸗Straße Nr. 70, I. Stock (2 Treppen), Zimmer Nr. 24, anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Hamburg, den 6. Februar 1918.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgertchts.
67434 Zahlungssperre.
1— 11sl g.130 der Kretssparkasse in Jüterbog, vertreten durch den Richts⸗ anwalt Justigat Dr. Siegmann in Berlin, Lindenstr. 112, wird der Reichsschulde⸗ verwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuldverschret⸗ bungen der 5 prozentigen Anleihe des Deutschen Reichs von 1917 Lit. G.
Nrv. 11 012 578 bis 11 012 590 über je 100 ℳ verboten, an einen anderea In⸗ haber als die oben genannte Antragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder einen Erneuerungs⸗ schein auszugeben. Berlin, den 25. Februar 1918. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt 84. 8 8 [673388 Zahlungssperre. Auf Antrag der Witwe Elise Bendler, geb. Lehmann, in Straßburg i. E., Pioniergasse 4, vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Justinat Lange und Korsch in Straßburg i. E., wird der Reichsschulden⸗ verwaltung in Berlin betreffs der an⸗ gehlich abhanden gekommenen Schuld⸗ verschreibung der 3 ⅛ prozentigen Anleib⸗ des Deutschen Reichs von 1888 Lät. D Nr. 84 446 über 500 ℳ verboten, an einen anderen Inhaber als die oben genannte Antragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder einen Erneuerungsschein auszogeben. Werlin, den 26. Februar 1918. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Aht. 84.
[6770521 Bekanntmachung.
Die Schuldverscheeibungen der 5 % ioen Reichsanlethe Lit. C Nr. 4 035 612, 4 035 613 und 4 035 614 über je 1000 ℳ nebst Zinsscheinbogen und Eineuerungs⸗ scheinen sind bet uns als gestohlen g⸗melder.
Stargard i. Pom., den 27. Fedrua⸗ 1918.
Die Polizeiverwaltung.
[67542] Bekanntmachung. Die nachstehenden Wertpepiere 4 % ige Rheinische Hypothelenbauk Serie 124 Lit. C Nr. 5415 über 500 ℳ „L 6—6 123 „ E Nr. 8778 . 100 ℳ 13 .11600 4 % ige 21 iger Hanburger Hypothekenbank Serie 6248 H Nr. 163 082 über 300 ℳ 6248 H Nr. 163 443 „ 300 ℳ „ 6248 H Nr. 182 269 „ 800 zuletzt im Eigentum der Bauerswitwe Gmovefa Göller in Trennfelo, sind zu Verlust gegangen. Marktheidenfeld, den 25. Februar 1918. Kgl. hayer. Bezirksamt.
[67524] Unsere in Nr. 46 des Bl. erlassene An⸗ zeige vom 21. Februar 1918, den Verlust unseres 4 %tgen Hypothekenpfandb riefs Serie XXIV Adteilung 29 Lit. B Nr. 702 über 3000 ℳ betreffend, wird hitermit widerrufen. Preußische Boden⸗Credit⸗Actien⸗Bank Berlin, den 1. März 1918. Der Vorstand.
[67478] Aufruf.
I. Folgende von uns ausgestellte Ur⸗ kunden sind nach uns erstatteter Anzeige in Verlust geraten.
1) Hinterlegungsschein des Herrn Otto von Bernuth, Landwirt in Borowo b. Czempin, vom 13. Oktober 1917 zur Lebens⸗ versicherung Nr. 133 541,
2) Hinterlegungsschein des Herrn Josef Fuchs, früher Lehrer in Rastatt, jetzt Hauptlebrer in Limhach (Amt Buchen), vom 2. Septempter 1907 zur Lebensversiche⸗ rung Nr. 182 190,
3) Hiaterlegungsschein des Herru Fried⸗ rich Schalt, früher Regierungssuper⸗ numerar in Wandsbek, jetzt Gouvernements⸗ sekretär, Leutnant der R., in Berlin, vom 2. Februar 1909 zu den Lebensversiche⸗ rungen Nr. 177,360 und 177 360 A. Besitzer dieser Hinterlegungsscheine werden aufgefordert, binnen 8 Monaten ihre
etwaigen Rechte bei uns anzumelden und
die Scheine vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos erklärt werden.
Karisruhe, den 19. Februar 1918.
Karlbruher Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit vormals Allge neine Versorgungs⸗Anstalt. [67479] Aufruf.
Der von uns auzgestellte Versicherun, s⸗ schein gtr. 184 698 des am 3. Sep⸗ tember 1914 verstorbenen Herrn Gustao Niedballa, Lebrer in St⸗ttin, ist nach uns erstatteter Anzeige in Verlust gerafen. Brsitzer des Bersicherangsscheins werden aufgefordert, biancn 3 Monaten ihre etwaigen Rechte dei uns anzumelden und den Versicherungeschein vorzulegen, widrigenfalls dieser für kraftloz erklärt wird.
Karclsruhe, den 22. Februar 1918.
Karlsruher Lebensbversicherung auf Gegenseitigkeit vormals Allgemeine Versorgungs⸗Anstalt.
[55678]
Das Amtsgericht Bremen hat am 22. Dezember 1917 folgendes Aufgebon erlassen: Auf Antrag der Händler in Paula Dietrich, wohnhaft in Bremen, Wand⸗ rahm 19 II, wird der unbekannte Inhbaber des am 13. Dezember 1917 mit einer Em⸗ lage von ℳ 6000,— auf den Namen Paula Dietrich, Wandrahm 19 II, er⸗ öffneten und gegenwärtig ein Guthaben von ℳ 6000,— nachweisenden Einlegebuchee Nr. 429 785 der eha s. in Bremen hiermit aufgefordert, spätestens in dem aut Donnerstag, den 11. Juli 1918, Nachmittags 5 Uhr, anberaumten, im Gerschtshause herselbst, Zimmer Nr. 79, stattfin denden Aufaebotstermine unter An⸗ meldung seiner Rechte das bezeichnete Finlegebuch vorzulegen, widrigenfalls letz⸗ teres für kraftlos erklärt werden wird.
Vremen, den 3. Januar 1918.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts: Fürhölter, Obersekretär. [66882] Uusgebot.
Die Luise Mapk in Rästringen, Karal⸗ weg 7, hat das Aufgebot des Sparkassee⸗ buchs Nr. 7029 der Rüstringer Spartasse in Rüstringen über 130 ℳ, lautend auf den Namen von Fräulein Luise Mzuk in Rüstringen, ausgestellt am 4. März 1914, zum Zwecke der Kraftloserklärung heantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. September 1918, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und das Zuch vorzulegen, wiorigenfalls die Kraft⸗ loserklärung des Buch s erfolgen wird.
Rästringen, den 11. Februar 1918.
Großherzogliches Amtsgericht. Abt. II.
[66881] Aufgebot.
Die Erben des verstorbenen Altsitzers Adam Lapps aus Karkelbeck, 1) Kaäͤtner Janis Lapos, 2) Kätnerfrau Urte Eglins, verwitwete Plennis, geb. Roga, 3) Kätner⸗ frau Ande Naufok, geb. Roga, 4) Kätner⸗ frau Annike Plennis, geb. Roga, sämtlich in Karkelbeck, haben das Aufgebot des von dem Alrsitzer Adam Lapps in Karkelbeck im Februar 1912 oder 1913 ausgestellten und von dem Kätner Martin Palkies von Karkelbeck akzeptierten, an die Order des Adam Lapps zahlbaren Wechsels über 150 ℳ beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. September 1918, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gericht, Zimmer Nr. 47, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Memel, den 20. Januar 1918.
Königliches Amisgericht.
[67340]
In der Aufgedotssache, betr. das Auf. gebot der Hypotbekenbriefe über die kör den Peivatier Clandius Hermann Alfreo Neuborg im Gruudhuche von Ato⸗o Südwest Band 9 Blalt 421 in Ab teitung III unter Nr. 5 u. d 6 umge schꝛiebenen Darlehne von 3600 ℳ 42 1400 ℳ wird der auf den 18. J.n: 1918 Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichseten Gerichte anberaumte Aufgebot termin a uf gehoben. Das Ver ahren ist eingestellt
Altona, den 24. Februar 1918.
Köni zlich. 8 Amtegaicht. Abtelluag 3a. [67436] Aastzevorn.
Der Handschuhfabrikant H. Schmeling in Demmin, vertreten du ch den Rechts anwalt Jusrizrat Löding in Greifswald hat beantragt, seinen Halboruder, den ver schollenen Kutscher Johann Friedrich Chrmian Swmeliag, geboren am 20. Ser
tember 1835 tn Hanshagen bei Geeifs⸗
wald, zulent wohnhaft in Demmtn bei seinen Eltern, für tot zu erklären. Der hezeichnete Verschogene wird aufgefordert, sich spät⸗⸗ steng ia dem auf den 21. November 1918, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, Zimmer Nr. 2, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolg n wirr. An alle, welche Auskunft üöber Leben oder Tod des Verschollenen zu er⸗ teilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Ge⸗ richt Anzeige zu machen. Demmitn, den 16. Februar 1918. Königliches Amtsgericht.
[67435] Ansgevorn.
Der Privatmann Theodor Jacobi in Koblenz hat beantragt, den verschollenen
Anton Münze, zuletzt wohnhaft in Koblenz, für tot zu erklären. Der be⸗ jeichnete Verschollene wird aufaefordert, sich spätestens in dem auf den 6 Sep⸗ tember 1918, Vormittags 11 Ubr. 58 dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Mrk. 22
melden, widrigenfalls die Todeserkärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen.
Koblenz, den 6. Februar 1918. Königliches Amtsaericht. Abt. 7.
[67438] Beschiuß.
Gottloh Holderle, geb. am 2. No⸗ vember 1842 in Kirchberg a. M., verh., Ziegler, zuletzt in Kirchberg a. M. woh⸗ haft gewesen, im Jahre 1883 nach Amerika gerent, seit 1885 verschollen, soll auf An⸗ trag seines Sohnes Jafob Holderle, Schneidertz in Karfsruhe, für tot erklärt werden. Der Antrag auf Einlettung des Aufgebotsverfabrens zu diesem Zweck wird hiermit zugelassen. Der Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Mittwoch, den 18. September 1918, Voemittags 11 Uhr, vor dem K. Amts⸗ gericht Marbach anberaumten Aufg bols termin zu melden, widrigenfalls die Tode⸗ erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunst über Leben und Tod des Ver⸗ schollenen erteilen können, ergeht die Aut⸗ forderung, spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen.
Marbach a. N., 19. II. 1918.
Königliches Amtsgericht. * In Vertretung: Landgerichttrat H efelen. [67443]
Durch Urteil des unterzeichneten Gerichts vom 19 Dezember 1916 in der vierprozentig⸗ Saͤchsische Rentenbrief Lit. D Nr. 22 895 über 75 ℳ der Rentenbankdirettion der Provinz Sachsen und Hannover in Magde⸗ burg für krafllos erklärt wordev.
Magdeburg, den 25. Februar 1918.
Königlichts Amtsgericht A. Abt. 8.
22, anberaumten Aufgehotstermine üu
8