In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die anwälte: Justizrat Klibanski bei dem Landgericht III in Berlin, Dr. Frauen bei dem Amtsgericht in Husum und Bibo bei dem Amtsgericht in Bentschen.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Goltz aus Cöln bei dem Landgericht II in Berlin und der Rechtsanwalt Dr. Frauen aus Husum bei dem Amtsgericht in Glückstadt.
Bekanntmachung.
Dem Händler Johann Saalmann in Langendreer, Rheinischestraße 2, habe ich die Wieberaufnahme des Handels mit Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des äslichen Bedarfs gestastet. 1 *
Bochum, den 9. März 1918
Der Landrat. Gerstein.
bekenitmachonee —
Auluf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (-RG Zl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungs⸗ bestimmungen des Handelsministers vom 27. September 1915 habe ich dem Kaufmann Gustav Koeber in Berlin⸗Johanntsthal, Molrkesraße 21, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegs⸗ bedarfs, insbesondere mit Metall und Metallwaren für die Flugzeugindustrie, sowie jede mittelbare oder uamittelbare Be⸗ teiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkett für die Dauer des Krieges untersagt. Eine Uedertretung dieses Verbots ist strafbar. 1 Berlin . März 1918.
t rreises Teltow.
ekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Persogen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir den Eheleulen Alois Risse in Dortmund, Treibstraße Nr. 37, den Handel mit Lebens⸗ mitteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täglichen Lebensbedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. — Die Kosten der amtlichen Be⸗ kanntmachung dieser Verfügung im „Deutschen Reichsanzeiger“ und im amtlichen Kreisblatt sind von den Betroffenen zu tragen.
Dortmund, den 6. März 1918. Lebensmittelpolizeiamt. Tschacker
Achenbach.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Seplember 1915 habe ich der Ehefrau des Nikolaus Baldus, Oberdorfstraße 2, dem Dreher Ferdinand Kammertöns, Marienstraße 26, den Ebeleuten Anton Düchting, Frohnhauserstraße 4, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegen⸗ ständen des täglichen Bebdarfs sowie die Vermittler⸗ tätigkeit hierfür untersagt.
Essen, den 6. März 1918.
tädtische Polizeiverwaltung. J. V.: Rath.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 habe ich der Hindlerin Martha Biendarra, Düsseldorferstr. 17, dem Kaufmann und Wirt Albert Knipschilb, E.⸗Altenessen, Altenessenerstraße 243, der Zuckerwarenhändlerin Else Kläsgen, Kopstadtplatz 7, dem Händler Friedrich Drocourt, Mathiasstraße 41, der Ehefrau des Julius Schlußnus, Hszvelstraße 58, der Ehefrau des Bernhard Baum, Annaftraße 45, dem Händler Gustay Ost, Glückaufstraße 13, dem Händler Franz Vigano, Vtehofer⸗ straße 82, den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie die Vermfttlertätigkeit bierfür untersagt.
Essen, den 7. März 1918.
Städtische Polizeiverwaltung. J. V
Bekanntmachung.
Der Gesckäftsinhaberin Julianne Schwarzer in Wanne, Hindenburgsnraße Nr. 192, habe ich cuf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 23. S ptember 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 603) und der dozu ergangenen Ausfuhrungsbestimmungen deo Herrn Ministers fü: Handel und Gewerbe vom 27. Sepiember 1915 den Handel mit Obst, Gemüse, Brot und Kolonialwaren wegen Unzu⸗ verlässigkeit in b-zug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Gelsenkirchen, den 7. März 1918.
Deer Landrat. J. V.: Schröer.
Bekanntmachung. Der Kohlenhändler Gustav Koch in Goslar, Zehntstraße Nr. 4, ist wegen Unzuverlässigkeit und Nichtbeachtung der in der Kohlenversorgung erlassenen Anordnungen vom Handel mit Brennstoffen ausgeschlossen. Gozlar, 2. März 1918. 11“ Der Magistrat. Klinge.
1
Bekanntmachung.
DOemn Fabrikanten Albert Dümling in Goslar, Klaustaler⸗ sttaße Nr. 10, wird auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Pexlongg vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 und der dazu vom Herrn Minister für Handel und Ge⸗ werbe erlassenen Ausführungsbestimmungen vom 27. September 1915 der Handel mit Oel und den aus den Oelfrüchten ent⸗ stehenden Rückständen wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. “
Goslar, 7. März 1918. 1 —
EStabissche Polzzeiverwalluns, J. B. Albert.
Bekanntmachung.
Auf Grurd der Bur desratsverordnung vom 23. September 1915, betreff nd die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S 603), habe ich dem Rentner Robert Regert sowie seiner Tochter Paula durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Fleisch und Fleischwaren wegen Unzuver⸗ lässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Hörde, den 7. März 1918. 2
Bekanntmachu Dem Kleinhändler Johann Schiffer in Odenkirchen, Freiheltstraße 85, ist der Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs untersagt worden. M.⸗Gladbach, den 26. Februar 1918. Der Landrat. Dr. von Bönninghausen, Geheimer Regierungsrat.
— — —
Bekanntmachung.
Der Händlerin Severina Golaszynska aus Posen, Buddestraße 12, babe sch auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (SBl. S. 603) den Handel mit sämt⸗ lichen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Un⸗
Der Polizeipräsident. von dem Knesebeck
“ Bekanntit gnnnhggs .
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, hketreffenv die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (Reichs⸗esetzbl. S. 603), habe ich dem Altgummihändler Josef Klein in Saarbrücken, Dudweilerstraße Nr. 58, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Altgummi, Autoberei⸗ fung und die Vulkanisierung von alter Autobereifung wegen Unzuverlässigkett untersagt.
GSagtdlücken n T. März 191lsl.
Der Königliche Polizeidirektor. J. V.: von Salmuth.
Sekannimachenng. “
Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (Reiche⸗Gesetzbl. S. 603) ist dem Bäckermeister Jacob Kremer, Vohwinkel, Kaiserstraße 40, wegen Uazuverlässigkeit der Handel mit Backwaren für das gesamte Reichsgebiet untersagt. — Die Kosten der Bekanntmachung hat der von dieser Anordnung Betroffene zu tragen.
Vohwinkel, den 7. März 1918.
Der Landrat. J. V.: Wülfing, Kreisdeputierter.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. .
1
Preußen. Berlin, 12. März 1918.
Die deutsche Regierung hatte am 8. März durch Funk⸗ spruch an die russische Regierung darauf hingewiesen, daß 450 Balten aus Dorpat und Reval und 130 Balten aus anderen ligländischen Städten verschleppt worden seien, um nach Sibirien abtransportiert zu werden. Der Transport sei in Viehwagen mit Zertifikaten des Smolny⸗ instituts erfolgt. Gegen diese Maßregel, die mit Art. 6 Absatz 2 des Friedensvertrags in Widerspruch steht, hat die deutsche Regierung, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, Ver⸗ wahrung eingelegt und die sofortige Rückbeförderung der Verschleppten verlangt. Der Beisitzer des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten in Petersburg erwiderte hier⸗ auf im Namen der russischen Regierung, es sei bereits Ver⸗ fügung getroffen worden, daß die Verschleppten nach der Heimat zurückgeführt würden. Ihre Zurückschaffung werde nur durch Transportschwierigkeiten aufgehalten, die durch die Demobilisation der russischen Armee entstanden seien.
Das Kriegsministerium hat wiederholt darauf hingewiesen, daß die Bewilligung der reichsgesetzlichen Familienunter⸗ stützung nicht seine Aufgabe, sondern die der Zivilbehörden, also der Landräte und Magistrate und im Beschwerde⸗ falle der Regierungspräsidenten und des Ministers des Innern sei.
Ganz abgesehen davon, daß die an das Kriegsministerium gerichteten Gesuche und Beschwerden durch die dann erfolgende Ab⸗ bezw. Rückgabe eine erhebliche Verzögerung erleiden, er⸗ wächst dem Kriegsministerium hierdurch eine Arbeitslast, die ohne jeden Nutzen und Gewinn für die Sache selbst geleistet werden muß. Kriegerfrauen und sonstige Angehörige der Kriegsteilnehmer werden dringend ersucht, ihre Gesuche fortan nicht mehr an das Kriegsministerium, sondern an die oben bezeichneten Stellen zu senden.
Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hebt seine Verordnung vom 19. Januar 1915 — O. Nr. 15 597 — durch die für österreichische und ungarische Staatsangehörige im Bereich der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin die Militärpapiere allgemein als ge⸗ nügender Ausweis zugelassen sind, hierdurch mit Wirkung vom 1. April 1918 ab auf. Von diesem Tage ab gelten auch für die österreichischen und ungarischen Staatsangehörigen die Be⸗ b 89 Leheshen Verordnung, betreffend anderweite
egelung der Pa icht, vom 21. Juni 1916 (Reichs⸗ Gesetzblatt S. 599). 8 b
—
EE1616 1““ Bayhern. 11““ “ “ —
Gestern vormittag begann im großen Hörsaal der Münchener Universität eine vom Ministerium des Innern veranstaltete Vortragsfolge über unsere wirtschaftliche und militärische Lage. Der Staatsminister des Innern Dr. von Brettreich eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ u. a. ausführte:
Vor allem haben wir Frieden im Osten. Wenn es noch kein allgemeiner Friede ist, so trifft die Schuld daran nicht Denutschland. Es hat keine Gelegenheit vorüber gehen lassen, seine Friedens⸗ liebe zu betonen. Aber die ehrliche Friedensbereitschaft Deutschlands wurde von den Feinden stets aufs Neue zurückgewiesen. Aus den Aeußerungen Liopd Georges, Clemenceaus und Sonninos und den Beschlüssen des Versailler Kriegsrats töst uns immer noch entgegen: „Krteg bis zum Neußersten“, denn nech verlangt Frankreich unter dem Beifall Englandse Eisaß⸗Lothringen und noch fordert Eogland Aegvpten, die Zerstörung des Türkischen Reichs, die Be⸗ berrschung von Palästina und der Gebiete des Zweistromlandes und beansprucht die deutschen Kolonien. So ist denn im Westen nych Krieg. Was geschehen muß und kann, ihn zu beendigen, wird unsere Oberste Heeresleitung bestimmen. Unsere Sache in der Heimat aber ist es, gleich geschlossen wie die äußere Front in Ein’ racht und Treue zusammenzustehen. Unsere Volksernährung ist auf die
heimische Ernte gestellt. Ernste Pflich die landwirtschaftliche Erzeugung auf dem bisherigen St zu erbalten. Auch wenn der Frieden kommt, wird er uns nicht glend in das gelochte Land führen. Die gesextlichen Bindungen eich Kriegswirischaft werden nicht mit einem Male zerrissen, sie kön 88 erst nach und nach gelöst werden. ;3 Als wichztgite Aufgabe der Zutunt steht vor uns der Wiederaufbau unseres aus tausend Wumoft blutenden Volkes. Ihm dienen vor allem die Bekäm piung den Ursachen des Bevölkerungsrück anges, der Ausbau der “ fürsorge, der Kampt gegen Geschlechtskrankheiten u. a. D—. 8. Kriege besonders hervortretenden Kleinwohnungsnot f 1 durch Wiederbelebung der Bautätigkeit und Unterstützurg 8
bürgerlichen Wohnungsbauez begegnet werden. Neben der Berelt⸗ stellung der Wohngelegenheiten ist für die Kriegsaetrauten vund die heimk⸗hrenden Krieger, die sich einen Hausstand günden wollen tie Erleichterung der Hausratsbeschaffung wichtig, während 8. Krieges sind zahlreiche soziale Einrichtungen gegründet worden welch im Frieden entwickelt werten müssen. Der Friede soll unserem Volb⸗ auch eine kräftige Weiterführung der Sozialpolitit bringen. Eben dies kann nur geschehen, wenn unsere Volkswirtschaft aus Wirren des Welikriegs ungebrochen hervorgeht. Die Kräftigung und Erhaltung der Landwirt chaft muß Gegenstand unserer e deren Sorge sein. Um alle diese gewaltigen Aufgaben lösen zu können bedarf es der einigen Kraft des ganzen Volkes. Hierzu erbitten wi Aller Mitarbeit und zu dieser Mitarbeit Anregung und Förderun
zu bieten, ist der Zweck unserer Tegung. Wichtig ist hier auch 8” Mitarbeit der Presse. In der Kriegszeit haben sich Re⸗ gierung und Presse näber kennen und verstehen gelernt. Die Presse wird sich wie bieher auch in Zukanft ihrer verantwortungsvollen Auf⸗ gabe bewußt bleiben. In treuer Eintracht, im Glauben an seine Zukunft wird das deutsche Volk den größten aller Kriege zu einem glücklichen Ende führen. 1
Der im
Großbritannien und Irland.
Nach einer Meldung des Nieuwen Courant dringt die „Times“ nochmals auf eine Regierungserklärung über den durch deutsche U⸗Boote versenkten Schiffsraum, da die Arbeiter in den Schiffswerften ohne solche den Ernst der Lage nicht einsähen, und verlangt eine Untersuchung über den Neubau von Schifsen und Regierungsaufsicht über diese ganze Industrie.
Frankreich.
Der amerikanische Kriegssekretär Baker ist mit seinem 7 Personen zählenden Generalstab vorgestern in einem franzö⸗ sischen Hafen eingetroffen. .
Smmhien ““
Wie das römische Amtsblatt meldet, ist über San
Severo und weitere 8 Gemeinden der apulischen Provinz Foggia der Kriegszustand verhängt worden.
1I11G CESpanien.
Das „Reutersche Büro“ meldet aus Madrid folgende Er⸗ gebnisse der Senatswahlen: 46 Demokraten, 16 Anhänger von Romanones, 16 Anhänger Albas, 6 unabhängige Liberale, 43 Konservative, 7 Anhänger Ciervas, 8 Anhänger Mauras und 24 Angehörige anderer kleiner Parteien.
Finnland.
Das finnische Hauptquartier berichtet, dem „Svenska
Telegrambyran“ zufolge, aus Wasa vom 9. März: Auf der Satakundafront heftige Kämpfe bei Sandoe, Ahlainen, Pirttijaerrvi und Poomarkku, gegen welche Ortschaften ver Feind bedeutende Kräfte aus Bjoerneborg zusammenzog. Nach Lusie auf der Savolaksfront vorgeschobene schwache Vor⸗ postenabteilungen sind etwas gegen Sysmae zurückgedrängt worden, nachdem sie von überlegenen, aus Heinola kommenden Kräften angegriffen worden waren. In Karelen dauern die blutigen Kämpfe bei Ahvoa ununterbrochen Tag und Nacht fort. Ungeachtet ihrer kolossalen Verluste werfen die Russen stets neue Truppen ins Feuer. Bei Rautu und Valkjaeri sind feindliche Angriffe zurückgeschlagen worden. Feindliche Flieger warfen Aufrufe ab.
Der Bericht des Hauptquartiers vom 11. März besagt: An der Satakunta⸗Front nimmt die Kampftätigkeit ab. Unsere Truppen halten ihre Stellungen. Unsere Truppen säuberten Skalis⸗Wattiainen und Ilackimaa und eroberlen Korhoimen. Die Artillerie brachte die seindliche zum Schweigen. An der Tavastlands⸗Front setzten sich die Kämpfe bei Waschiwe sowohl wie im Abschnitt von Ruovesi und Maenttae fort. An der Savolaksfront wurden unsere gegen Lusie vor⸗ geschobenen Abteilungen nach Syemae zurückgezogen. Im übrigen ist die Lage unverändert. In Karelen gegenseitiges Artilleriefeuer. Bei Ahwola wurden am 9. März fuͤnf feind⸗ liche Angriffe nacheinander zurückgeschlagen. Eine Kanone
wurde erobert.
— Die Bluttaten der Roten Gardisten in Süd⸗ finnland mehren sich nach einem Telegramm an ,Stockholms Tidningen“ täglich. In der Nacht zum Sonntag wurden in Wasa auf offener Straße wieder einige Morde begangen. In Helsingfors erschossen die Roten Gardisten zur gleichen Zeit drei Brüder. In Sankt Michel wurden vom Zuge aus sechs Leichen auf den Bahndamm hinausgeworfen. Die Roten Gardisten gehen jetzt methodischer vor als bisher, indem sie sich vor allem gegen die gebildeten Klassen wenden. In erste Linie sind Pfarrer und Gutsbesitzer ihrer Verfolgung ausgesetz
SGSriechenlaud. 8 . Nach einer Havasmeldung ist der General Danglis; Oberbefehlshaber der griechischen Armee ernannt worden.
8 6 Amerika.
Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros aus Buenos Aires erklärte ein Vertreter des Ministeriums, daß die im Auslande veröffentlichten Kommentare, betreffend den angeblichen Beschluß der argentinischen Regierun in den Krieg einzutreten, übertrieben seien. E handle sich um den Entschluß, die Freundschaftsbande Argen tiniens mit den Verbündeten enger zu knüpfen, die gegenseitigen Beziehungen zu verbessern und die Handels⸗ und wirtschaftlichen Operationen zu erleichtern. Irgendeine militärische Maßnahme sei weder ergriffen noch vorgesehen, obwohl die bestehende Sympathie für die Verbündeten Fortschritte mache.
Nach Pariser Blättermeldungen sind englische und
japanische Kriegsschiffe zur Ueberwachung nach Wlad wostok entsandt worden. nach Japan zurückgeschickt.
“
der Landwirte ist es daher 8
Die ansässigen Japaner wurden
— Der amerikanische Handelsttaché in Tokio berichtet der dally Mail“ zufolge, daß die sapanische Einfuhr 1917 zum eisten Male den Betrag von 100 Millionen Pfund Sterling Lrreicht, während die Ausfuhr 160 Millionen Pfund hetragen Habe. Den Vereinigten Staäaten von Amerika hat Japan 150 000 Tonnen Schiffsraum zur beliebigen Verwendung im kransatlantischen Verkehr geliehen.
Kriegsnachrichten.
Unbelehrt durch unseren Strafangriff gegen die Stadt Paris in der Nacht vom 30. Januar und durch unsere er⸗ neuten Warnungen haben die Gegner während der ver⸗ gangenen Wochen wiederum friedliche deutsche Städte weit hinter der Kampfzone mit Bomben heimgesucht. Die ange⸗ drohte Strafe ist, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Sonnabend Nacht abermals vollstreckt worden: Die Stadt aris war wiederum das Ziel unseres Ver⸗ geltungsangriffs. Dem verbrecherischen und verblendeten Verhaften unserer Gegner entsprechend wurde der Angriff mit noch größerer Stärke und Wucht geführt als der erste. Die Stadt Paris wurde mit insgesamt 23 700 kg Bomben belegt. “
Berlin, 11. März Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Großes Hauptquartier, 12. März. (W. T. B. Westlicher Kriegsschauplatz.
Die feindliche Artillerie entwickelte am frühen Morgen an vielen Stellen der Front, namentlich zwischen der Lys und Scarpe, rege Tätigkeit. Auch in den Abendstunden lebte der Feuerkampf vielfach auf. Im Vorfelde der beiderseitigen Stellungen kam es zu kleineren Infanteriegefechten.
Das Feuer englischer Artillerie auf rückwärtige Ort⸗ schaften forderte zahlreiche Opfer unter der französischen Be⸗ vö kerung. Auch Cambrai erhielt mehrere Schuß schwersten Kalibers. ““ 8
Zur Vergeltung für feindliche Fliegerangriffe am 9. und 10. auf Stuttgart, Eßlingen, Untertürkheim und Mainz haben unsere Flieger in letzter Nacht Paris aus⸗
giebig und erfolgreich mit Bomben belegt. Freiherr von Richtho fen errang
Leutnant
wWTö’“ seinen 2. Luftsieg. ““
y4“ 1“ .
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister. 8 Ludendorff.
88 9 8 Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 11. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: An der Eisenbahn Shmerinka — Odessa wurden aber⸗ mals feindliche Banden vertrieben.
An der italienischen Front lebte Artllleriefeuer auf. 88
82
tellenweise das
ök““ Bulgarischer Bericht.
Sosia, 11. März. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 10. März.
„Mazedonische Front: Im Cernabogen machte der Feind bei dem Dorfe Macovo einen Feuerangriff. Süd⸗ westlich von Dojran verstärkte sich zeitweilig auf beiden Seiten das Artilleriefeuer. Südlich von Dojran schlugen unsere Posten eine starke englische Erkundungsabteilung zurück. Eine andere englische Infanterieabteilung, die sich unseren Posten ei der Strumamündung zu nähern versuchte, wurde mit Bomben vertrieben. b b
Dobrudschafront: Waffenstillstand
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 10. März. (W. T. B.) Anmtlicher Tagesbericht.
Palä stina⸗Front: Am 9. März herrschte fast auf der ganzen Front lebhafte Gefechtstätigkeit, die teilweise zu heftigen Kämpfen führte. In der Gegend El Kafr, Bet Eima und Rebih Saleh kam es nur zu Vorfeldgefechten, in denen unsere Postierungen befehlsgemäß fechtend ernsten Kämpfen auswichen. Weiter östlich waren schon in der vorhergehenden Nacht feindliche Erkundungsvorstöße im Handgranatenkampf abgewiesen, als am frühen Morgen starkes Artilleriefeuer auf große Teile der Front einsetzte, dem bald darauf der Angriff folgte. Den auf die Hauptstellung ausweichenden vorgeschobenen Sicherungen folgend, besetzte der Feind Katarawani, Atara und Silwad. Nördlich Jabrud setzten starke Angriffe des Gegners über Burdech —Berda⸗ b ein. Sie wurden unter schweren Verlusten für een Feind restlos abgeschlagen. Sein Hauptangriff dchtete sich gegen die Höhen der Tell⸗Asurstellung. Zechamal wechselte diese Stellung im erbitterten Kampfe ihren
Sesiber. Schließlich blieb sie dank der heldenmütigen Abwehr unsiher Truppen fest in unserer Hand. unserer Westjordanfront war es auch schon in der Nacht zn Patrouillengefechten gekommen, bei denen 1 Offizier, 1 Unter⸗ snier und 6 Mann als Gefangene eingebracht wurden. Die sar am Morgen einsetzenden feindlichen Angriffe wurden füͤmtlich verlustreich abgeschlagen. Alle Stellungen 88 in unserer Hand geblieben. Während des ganzen Tages baste Fliegeriligkeit
1s en anderen Fronten nichts Besonderes. Im Vormarsch auf Erzerum Frünt unsere Vortruppen westlich ab sche von Armeniern angegriffen, die verlustreich und leicht abgewiesen wurden.
Nieden Rebellen in Hedschas wurde eine empfindliche bei Ferlae beigebracht. Nachdem sie schon am 6. März chwerenvane geschlagen waren, wuͤrden sie gestern unter Sch vbak Verlusten weiter nach Süden getrieben in Richtung
Am linken Flügel erfahren hat.
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Konstantinopel, 11. März. (W. T. B.) Tagesbericht.
heftigelesinafront; Auch der 10. März war ein Tag heitig “ Teilweise sind sie noch nicht abge⸗ schlossen. 5. B. bei Nebi Saleh, wo wir zum Gegenstoß Meeregern ”b der Feind darauf starke Kräfte einsetzte. sind dort schon eingebracht. Wieder⸗ 828 8 e Angriffe des Gegners bei Nacht und am 2 eg9 g en Abschnitt östlich Nebi Saleh wurden ab⸗ 8e. nur an einer Stelle konnte der Engländer hier was Gelände gewinnen, auch hier wird noch gekämpft. Der Heuptitoß des Feindes richtet sich gegen unsere Stellungen beiderseits der Straße Jerusalem — Nablus. Der Erfolg beschränkte sich darauf, daß er sich bei Burdsch⸗el⸗Lisane und bch eich Saleh festsetzen konnte. Weiter östlich bis zum Jordan wurden alle Angriffe abgeschlagen und Gefangene ein⸗ zebracht. Lebhafte Fliegertätigkeit an der kleinasiatischen Küste. In. der Gegend der Insel Meis wurde ein großer feind⸗ de. le⸗ durch Artilleriefeuer von Land zum Sinken
An den anderen Fronten nichts Besonderes.
Mit starken Sicherungen stehen wir 18 km vor Erzerum den armenischen Banden gegenüber. An der Küste haben wir Matari —Atina und Witse besetzt. Im Hedschas wurde Tafile von uns besetzt; die Rebellen fliehen in voller
Der Krieg zur See. “
lin, 11. März. (W. T. B.) Eins unserer Unter⸗ seeboote, Kommandant Kapitänleutnant von Glasenapp, hat an der Westküste Englands fünf Dampfer und einen Segler mit zusammen 22 700 Br.⸗R.⸗T. Schiffs⸗ raum vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befanden sich drei besonders wertvolle Dampfer von je etwa 6000 Br.⸗R.⸗T. Drei von den fünf Dampfern waren Tankdampfer. Alle Dampfer waren bewaffnet und mit einer Ausnahme lief⸗ belaben. Namentlich konnten festgestellt werden: Der bewaffnete englische Dampfer „Birchleaf“ (5847 Br.⸗R.⸗T.), der nach der Torpedierung mit Artillerie in Brand geschossen und dessen Kapitän gefangen eingebracht mwurde, und der englische Dampfer „Haileybury“ (2888 Br.⸗R.⸗T.). DSer Chef des Admiralstabes der Marine.
Parlamentarische Nachrichten.
Wie die „Glauchauer Zeitung“ berichtet, ist gestern in Gesau der sozialdemokratische Reichstags⸗ und sächsische Land⸗ tagsabgeordnete Stolle im 76. Lebensjahre gestorben. Stolle vertrat im Reichstag den 18. sächsischen Reichstags wahlkreis Zwickau⸗Crimmitschau.
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Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes über die Verlängerung der Legis⸗ laturperiode des Hauses der Abgeordneten nebst Be⸗ gründung zugegangen. Nach dem Vorbilde der Reichsagesetze vom 16. Oktober 1916 und 23. Juli 1917 sieht der Gesetz⸗ entwurf eine Verlängerung der Legislaturperiode des am 3. Juni 1913 gewählten und am 12. Juni zusammengetretenen Hauses der Abgeordneten, die gemäß Art. 73 der Verfassungs⸗ urkunde in der Fossung des Gesetzes vom 27. Mai 1888 mit
dem 11. Juni 1918 abläuft, um ein Jahr vor.
Statistik und Volkswirtschaft.
Lebensalter und Löhne der Arbeiter der vereinigten preußischen und hessischen Staatsbahnen im Rechnungs⸗ jahre 1916.
Nach den Uebersichten über die Betriebsergebnisse der vereinigten preußischen und hessischen Staatseisenbahnen im Rechvungsjahre 1916, die dem Landtag unterbreitet worden sind, waren bei ihnen im Durch⸗ schnitt des Berichtsjabres beschäftigt: 211 835 Beamte (198 weniger als im Vorjabre), 1213 technische Gehtifen (247 weniger), 100 054 Hilfsbeamte im unteren Dtenste sowie Schrankenwärter und Schrankenwärterinnen (7825 mehr) und 235 770 Betriebs⸗, Bahn⸗ unterbaltungs⸗ und Werkstättenarkeiter (7243 mehr), im ganzen 548 872 Personen (14 623 mehr als im Vorjabre), einschließlich von 1514 welblichen Unterbeamten (30 wentg⸗r), 14 848 weiblichen Hilfs⸗ beamten im unreren Dienste und Schrankenwärterinnen (10 323 mehr) und 39 183 Arbeiterinnen (22 552 mebr), zusammen 55 545 weihlchen Personen (32 842 mebr als im Vorjahre)
Von den 494 057 Bediensteten der Staatseisenbahnvermwaltung, die Anfang 1917 Mitglieder der alle Aufgaben der reichsgesetzlichen Invaligen⸗ und Hinterbliebenenversicherung erfüllenden Abjeilung A der Pensionskasse für die Arbeiter der preußisch⸗hessischen Eisenbahn⸗ betriebsgemeinschaft waren (44 617 mehr als Anfang 1916), standen am 1. Januar 1917 (1916 bezw. 1915) in einem Alter von
70 Jahren vund darüber 997 0,20 % (0,20 bezw. 0,21 %) 65 bis 69 Jahren 3 637 0,74 „ O,. 0,71 „ 60 64 „ 869 1.(18 1,86 55 59 . 15 758 319 „(8,24 3,02 50 54 18 9,21 (489 4,01 45 49 32 054 = 6,49 (6,88 6,45 40 44 .50 387 = 10/,½ „ 9,89 35 39 68 956 ⸗13,99 (111 827 . 3½ .92 003 = 18,12 „ (18,8 25 29 97 944 = 19,82 „ (21,85 20 (7,82 (9,98
2 — —
2 24 4912910 9/,21 unter 20 Jahren 52 308 = 10,59
Eine vergleichende Uebersicht der Vergütungen und Löhne, die im Berichtsjabre und in den Vorjahren an die einzelnen Klassen der Hilfekräfte, Handwerker und Arbeiter im Durchschnitt für ein Tagewerk gezahlt worden sind, läßt erkennen, daß der Durchschnitts⸗ lohn dieser Bediensteten wiederum eine Steigerung gegen das Vorjahr Es erhielten im Rechnungsjahte 1916 im Hurch⸗ schnitt an Vergütung oder Lehn für ein Tagewerk: die Hllfskräfte des mittleren technischen Dienstes bei Zurückführung ihrer fosten Monatsbeseldungen auf Tagesvergütungen 9,30 ℳ (gegen 8,27 ℳ im Vor⸗ jahre 1915 und 7,80 ℳ im letzten Friedenejahre 1913), dte Hilfskräfte im inneren Dienste: Hilfssahrkartendrucker, Hilsskürodiener und Hilfsmagazinaufseher sowie nichtt chnische Bürogehufen, Kanzleigehilfen und Schreibgehilfen für Materialienverwalter 4,27 ℳ (gegen 3,95 beiw. 3,8o ℳ), die Hil'’skräfte im unteren Bahnhofs⸗ und Akfertigungsdienste, Hilfslademeister, Hilfslabeschaffner im Ortes⸗ dienst, Hilfsfahrkartenausgeber, Ausbelfer, Hufstelegraphisten, Hilfs⸗ weichensteler, Dienstanfänger des unteren Dienstes, Hilfs⸗ rangterführer, Hilfstattonsschaffner sowie Stationsgehilfen, Bahn⸗ agenten, Ausbelferinnen 420 ℳ (gegen 3,87 bezw. 3,57 ℳ), die Hilfskräfte im unteren Bahnbewachungs⸗ und Bahnunterhaltungs⸗ dienste (Hilfebahnwärter, Hilfsbahnhofswärter, Hiifsbrückenwärte“!) sowie außerdem Schrankenwärter, Schrankenwärterinnen und Schreib⸗ hilfen für Bahnmeister 3, ℳ (gegen 3,27 bezw. 3,0s ℳ), die Hllfs⸗ knäste im Lokomotio⸗ Maschinen⸗ ler⸗ und te
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(Hilfshelzer, Hilfsfeuermänner, Hilfsmaschinisten, Hilfsmaschinen⸗ aufseher, Hilfswagenmeister, Pilfswagenaufseher im Ortsdienst) sowie Schreidhilsen für Beirebswerkmeister 5,23 ℳ (gegen 4,2 bezw. 3,40 ℳ) ohne die den Hilfskräften des Lokomoztodienstes bestimmungsgemäß gezahlten Nebenberüze des Fahrpersoaals, die Hllfskräffe im Zeg⸗ dungte: Hiifsschaffner und Hilkswagenau seher im Fahrdient 4,582 ℳ (gegen 417 bezw. 3,28 ℳ) ohne die den Hilsskraften des Zugdienstes bestimmungegemäß gezahlten Nebenbezüge des Fohrpersenals, die Arbester im inneren Dienste: Steindrucker, Aktenhester, Hausdienet, Ofenheizer und Scheuerfrauen bei den Eisenbahndtrektionen und Aemtern, Meßgehilfen und sonstige Brbeiter im inneren Dienfte 4,48 ℳ (gegen 4,00 bezw. 3,80 ℳ), die Betriebsarbeiter: Bahnbofs⸗, Güterbodenarbeiter, Gepaäckrager, Kohlenlater, Wasserpumper, Ranpierer, Wagenvutzer, Meoschinenpotzer, Schapp ufverlente, Schuppenreiviger, Magazinarbeiter (mit Ausnabme der Arbeiter der Oberbau⸗ und Baußoff⸗ und der Werkstäutenmagazine), Arbeiter bei rden Helzzerkleinerungsanpaltten, den eleknischen Beleuchtengs⸗ und Kraftanlagen sewie hei den Scheffsanstalten, Gasanstaltsarbester, Dienst⸗ frauen in den D⸗Zügen, Scheuerfrauen und sonstige Arbeiter im Betrlebs⸗ dienst 4 2 ℳ (gegen 4,07 be,w. 3 76 ℳ), die Bahnunterhaltungsarbeiter mit Einschluß der Hilferottenführer und der Arbeiter der Oberbau⸗ und Baustoffmogazine, der Kiesgewinnungearbeiter, der T-legraphenunter⸗ haltunggarbeiter und der Arbeiter bei den Scdwellenträakungs⸗ anstalten 4,11 ℳ (gegen 3,32 bez v. 3, 18 ℳ), die seit 1910 zu einer Dienstklasse zusammengefaßten Hilfskrafte im unteren Werkstätten⸗ dienste und Hilfswerkführer 6,05 ℳ (gegen 5,12 bezw. 4 92 ℳ]), die Werkstättenhandwerker im Tagel ha 7,22 ℳ (zegen 6,17 beiw. 5,17 ℳ), se Werkstättenhandwerker im Stücklohn 8,o9 ℳ (gegen 6,88 bezw. 5,70 ℳ), die banzwerkzmäßtg ausgedildeten Werk⸗ stättenhandarbeiter (Werkhelfer) im Tagelohn 6,9o ℳ (egen 5,63 beiw. 4,79 ℳ), die gleichen Arbeiter im Stücklohn 7,30 ℳ (gegen 6,02 belw. 5,51 ℳ), die sonstigen Werkstättenhandarbeiter „ it Ein⸗ schluß der in den Werkstätten beschättigten Magazinarbeiter im Tagelohn 5,04 ℳ (gegen 4,41· bezw. 4,04. ℳ), die gleichen Arbeiter im Stücklohn 6,10 ℳ (gegen 4,92 bezw. 4, e6 ℳ) und die Werkstätten⸗ lehrlinge 1,a1 ℳ (gegen 1,21 bezw. 1,18 ℳ). ““
Werden die Tagewerte und Löhne sämtlicher Klassen von Be⸗ diensteten (einschließlich der Werkstättenlehrlinge) zusammengefaßt, so ergeben sich für ein Tagewerk im Gesamtdurchschnitt 5,07 ℳ (cegen 4,27 ℳ im Vorjahre 1915 und 3,82 ℳ im Ltzien Friedenejahre 1913). Dte Gehilfen, die Hilsskräfte des unteren Betriebsdienstes sowie die im Bet iersdienste beschäftigten Fändigen Arbeiter erhalten auch für diejenigen Sonn⸗ und Fei reage, an denen sie nicht zum Dienste berangezogen werden, sowse für die ihnen gewährten Ruhetage und Ruhezeiten den Lohn weiter, so daß sich ihr Jahresarbeits verdienst auf das 365 fache des Togesverdienstes steht. Auch ei Teil der Bahn⸗ unterhaltungs⸗ und Werkstättenarbester, der insbesondere zum Ablöse⸗ dienst im Betriebe herangezogen wird, erhält für alle Tage des Jahres oder, soweit er nur an einzelnen Sonntagen herangezogen wird, für diese Tage Lohn. Insgesamt wurden im Recknungs⸗ jahre 1916 an Löhnen für 113 178 119 Tagewerke 566 797 178 ℳ gezahlt gegen 461 675 158 ℳ für 108 142 800 Tagewerke im Vor⸗ jahre 1915 und 455 294 624 ℳ für 119 148 53 1 letzten Friebensjahre 1913
Kunst und Wissenschaft. In der Maäͤrzsitzung der Gesellschaft für Erdkunde berichtete der Professor Dr. K. Oestreich⸗Utrecht über seine im Sommer 1917 ausgeführten Reisen in Bulgarien, wokei er durch das Karl Ritter⸗Stipendium der Gesellschaft urt rstützt worden ist. Der Forscher hatt⸗ schon im Jahre 1911 Bulgarien bereist und konnfe nunmehr seine Beobachungen auf des beste ergänzen und sich eine Anschauung über den ges mten Zusbau des Landes und über dessen Eigenart buden. Er besuchte die Donautasel, die Dobrudscha, den Hauptkakm, die subbalkani chen Becken on Sofia bis nach Bugas, die Maritzaebene, das Rhodcpe⸗Gebirge, sowie die Schorungsgebirge im Suüdwesten, Makedonien, die thrakiscke Hochfläche, den Ostbalkan und die bulgarische Riviera. Als Ressegefährten hatte er den bulgarischen Forscher Radeff. Das Gebiet ist aus einer alten Oberfläche herausgeschnitten, bet Sofia haben wir einen Gebirgsrest aus vulkanischem Gestein. Von Melnik an der Struma aus wurde juerst das schon auf makedonisch m Boden gelegene Perimg birge besucht mit dem über 2000 m auf⸗ steigenden Gipfel des Jeltepe. Das Gebirgemassiv liect zwischen Mesta und Struma. A f 1100 m Meereshöhe findet man schon Spuren der Vergleischerung, die in Moränen⸗ terrassen ausmündet; Fichtenwälder sind reichlich vorbanden. Auf den Höhen leben di⸗ Karnkatscha, das sind die wallachischen Berghuten. Der Vortragende überchritt das Gebirge auf dem Passe Mirkapr, von dem aus die Täler nach Nordosten stufenweise abfallen, und gelangte auf Komitatschipfaden nach Bansko, um dann wieder zur Hochkette umzutehren. Bandko ist eine Festung gleich den albanischen Festurgen, doch ohne Türme in der Bewehrung. Auf dem Eltepe⸗Berge fiadet sich Marmor, der auf einem granitnen Sockel aufsitzt. Tas Pirimgebirge zjeigt eine Reihe von Graten. Es wurde nunmehr ein Abstecher in das Sübdostgebiet des Gebirges bis nach Drama hin unternommen. Drama liegt schon in der Ebene. In dem Karstgebirge ver⸗ sinken die Wasser und treten dann erst am Rande der Ebene wieder auf. Auf dem Schuttboden, der das Gebirge umahmt, gedeiht im Süden Tahak. YVon Drama aus ging die Reise über das Schlochtfeld von Philippi nach Kawala mit seinem bunten, schon mittelländischen Anstrich, seinen Tabakspeichern, seinem Aquädukt und seiner Burg. Thasos liegt der Küste gegenüber; es ist heute von den Engländern besetzt. Von hier werden gute Beztehungen nach Aegypten unterhalten, wofür auch ein Schloß des Khedive bei Kawala zeu,t. Prof ssor Oestreich wandte sich nun wieder westwärte durch das Argistatel noch Seres, einer alten Schutzsiedelung, die im Kriege stark gelinen haͤt, um zurächst Sofia zu erreichen. Auf einer zweiten Expedition wurde der Lalkan überquert. Er besteht aus mergeligem Sandstein und wird vom Isker ganz durchbrochen, nicht so von der Kamoscha, die einst mit dem Gebirge gehoben worden sein muß. Im Norten geht das Gebirge in das Donautol über. An der Küste des Schwarzen Meeres bei Burgas ist es abgesunken und es haben sich dort Limane gebildet, an denen die Häfen lign, die wie Warna schon vor dem Kriege in ihren Zollgebäuden und Hafenanlagen starken Verkehr hatten. Von Warna aus konnte die fruchtbare Kalkplatte der Dobrudscka bereist werden, in der die Bodenerzeugnifse wohl noch dreifacher Steigerung fähig sind. Zwischen Constanza und Cernavoda haben wir ein Gebiet, das in geologtsch junger Zeit gesunken ist und dann wieder gehoben wurde, wofür ungesunde Tümpel, die sicch auf der Strecke vielfach finden, den Beweis bieten. Die Dobrudscha hat bulgarische Grundbevölkerung, es leben dort indessen auch russische Bauern und deutsche Kolonisten, die in der Zeit Katharinas dortbin gekommen sind. Auf die erste Rumpffläche haben sich hier Huͤgel von Löß, d. i. von Steyppenstaub aufgesetzt. Im Norden der Dobrudscha konnte der Forscher dem Matschingebirge einen Besuch abstatten. Auch bier liegt ein altes Rumpfgebirge mit breiten Tälern und Buchenwäldern, das indes nur bis zu 500 m Höhe ansteigt. Man trifft dort unendl che Schmärme von Bienen. Ueber Cernavoda, Stlist ia, Rustschuk und Tirnova, woselbst 1913 ein Erdbeben große Ve wüstungen verursacht har, ging es nach Sofia zuruck. Eine weitere Reise galt dem Süd⸗ osten von Bulgarien, dem thrakischen Gebiet und der Küste, den zerstörten Orten Makri vnd Dedeagatsch daselbst, der Griechen⸗ stadt Mesembria mit ihren Mandel⸗ und Olivenhainen. Durch das Granitgebirge ging es dann zur Tabakstadt Xanthi, der türkischen Stadt Gümürdjina, wo Weinkultur vorhanden ist. Drei weitere Reisen führten ben Vortragenden in das Rhodope⸗Gebirge, woselbst er ein tertiäres Becken mit marinen Schnecken entdecken konnte, sodann nochmals in den Sübdosten wie in den Nordwesten Bulgorfens. Er besuchte die TI“ im Strumagebiet, das Pflaumenparadies bei Köstendil sowie die Erma⸗Schlucht be Zaribrod. Bulsgarien bietet als Ganzes die ; 8 8
rößten Gegensätze hin⸗