1“ “ * 8 1“
erstattet. Die Vorlage ermäͤchtigt zur Vermehrung der aktiven Marinemannschaften von 87 000 auf 180 000 Mann. Diese Marinevorlage ist um mehr als 800 Millionen Dollar größer als alle bisherigen in der Geschichte Amerikas.
— Nach einer Timesmeldung aus Ottawa hat der kanadische Ministerpräsident einen Gesetzentwurf eingebracht, dem zufolge allen Frauen unter den gleichen Bedingungen wie den Männern das Wahlrecht verliehen wird. Nur die mit Untertanen feindlicher Staaten verheirateten Frauen werden ausgeschlossen.
stoßen. dicourt
Berlin, 22. März, Abends. (W. T. B.)
Die Erfolge des gestrigen Tages in den Kämpfen zwischen Arras und La Foère wurden in Fortführung unseres Angriffs erweitert. 16 000 Gefangene, 200 Ge⸗ schütze wurden bisher gemeldet.
b Vor Verdun blieb der Feuerkampf gesteigert. VVnon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Am 21. März hat die deutsche Offensive an der Westfront eingesetzt. Sie richtete sich zunächst gegen die Engländer. Die Artillerieschlacht entbrannte im Morgengrauen. Schon nach wenigen Stunden äußerst ergiebiger Feuerwirkung irat die deutsche Infanterie um 10 Uhr Vormittags zwischen ver Scarpe und Oise in einer Ausdehnung von rund 80 Kilo⸗ metern zum Sturm an. In harten, für den Feind äußerst blutigen Kämpfen nahm sie in breiten Abschaitten überall die englischen Linien. Der raschend kommende Angriff entriß ihnen wichtige Abschnitte ihres sorgsam vorbereiteten und stark ausgebauten Kampf⸗ geländes. Obwohl ein dichter Nebel, der erst später der Sonne wich, die Kampftätigkeit anfangs behinderte, war doch der Er⸗ folg über Erwarten groß. Die Einbußen der tapfer und zäh sich wehrenden Engländer an Toten, Verwundeten und de⸗ fangenen sind sehr schwer, die deutschen Verluste überraschend gering. Dieser erste G⸗oßkampftag endete verheißungsvoll für die deutschen Waffen. Der Geist der Truppe ist von freudiger Siegeszuversicht getragen. Die Beute an Gefangenen, Ge⸗ schützen und sonstigem Kriegsmaterial konnte noch nicht endgültig sestgestellt werden. Bis jetzt find 16000 Gefangene und 200 Geschütze gemeldel.
Großes Hauptquartier, 23. März. (W. T. B.)
8 Westlicher Kriegsschauplatz.
Unter Führung Seiner Majestät des Kaisers und Königs ist die Angriffsschlacht gegen die englische Front bei Arras, Cambrai und St. Quentin seit 2 Tagen im Gange, Auch gestern wurden gute Fort⸗ schritte gemacht. 8 Divisionen der
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
erstürmten die Höhen nördlich und nordwestlich von
Croisilles. Zwischen Fontaine⸗les⸗Croisilles und Moeuvres drangen sie in die zweite feindliche Stellung ein
der Stad
Nichts
— —,— —;
nammerspiele. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Hedda Gabler. — Abends 7 ½ Uhr: ESumurun. Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Sumurnn. Mittwoch: Kinder der Freude. Freitag: Geschlossen. Volksbühne. (Theater am Bülowplatz.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Jedermann. — Abends 8 Uhr: Hanneles Himmelfahrt. Montag: Gespenster. Dienstag und Mittwoch: Hanneles
Könlgliche Schauspiele. Sonntag: Opernhaus. 79. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und iplätze sind aufgehoben. Der Troubadour. Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text nach dem Italienischen des Salvakore Camerano. Mufikalische Leitung: Herr Generalmusit⸗ direktor Blech. Spielleitung: Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Ruͤdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. Nachmittags: 174. Kartenreservesatz. Auf Allerhöchsten Befehl: Vorstellung fuͤr die Kriegs⸗ Arbeiterschaft. Könige. Ansang 2 ⅛½ Uhr.
L(leber sämtliche Platze ist bereits ver⸗ fügt.) — Abends: 81. Dauerbezugs⸗ Himmelfahrt. 8öö n gte üd aüf. EEEE111“ 2 ½ Uhr: Die gehboben. Kbnige. n auspiel in Hermanussch t. — Abends 7 drei Aafzügen von Hans Müller. Spiel⸗ Nora. “ betang. Dr. Bruck. Anfang Feg. Seneh.. Konzert. Uhr. onnabend: ise.
Montag: Opernhaus. 80. Dauerbezugs⸗ EII1o16 vorstellung. Dienst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Der Evangeltmann. Musikalisches Schauspiel in zwei Auf⸗ zügen, nach einer von Dr. Lecpold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Mustkalische Leitung:
r Kapellmeister von Strauß. Sped. eitung: Herr Hertzer. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 82. Dauerbezugsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Peer Gynt von Henrit Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne gestaltet
von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Musikaltsche ng: Herr Schmalstich. Spielleitung: Herr Dr. Bruck.
Anfang 6 ½ Uhr. Opernhaus. Dienstag: Tristan und Mittwoch: Ein Masken⸗
Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Filmzauber. — Abends 7 Uhr: Blitz⸗ blaues Blut. Operette in drei Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musikk von Walter Kollg.
ontag bis Mittwoch: Blitz⸗ blaues Blut.
Donnerstag und Sonnabend: Erdgeist.
Freitag: Karfreitags⸗Konzert.
Theater in der Koniggrützer
Straftr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßiaten Preisen: Kameraben. — Abends 7 † Uhr: Die Helden auf Helge⸗ land (Nordische Heerfahrt). Schau⸗ spiel in vier Akten von Henrik Ibsen. Text der großen Gesamtausgabe.
8 Montag und Mittwoch: Der Katzen⸗ steg.
Dienstag: Erdgeist.
Ponnerstag u. Sonnabend: Die Helden auf Helgeland.
Freitag: Bibelvorlesung Irene Triesch.
vall. — Donnerstag: Hauptprobe für das Symphonie⸗Konzert. — Fenfür Eeschlossen. — Sonnabend: X. Cym⸗ phonie⸗Konzert der Königlichen Kapelle. — Sonntag: Rappelkopf.
Schauspielhaus. Dienstag: Die Braut von Messina. — Mittwoch: Die Raben⸗ steinerin. — Donnerstag: Geschless⸗n. — Fesnag. 8 — ke. Beaes Zeschlossen. — Sonntag: n Erlnne g: Rathan der fomödienhans. Seonntag, Nacgh⸗
ae 0e. nge 9, vefegaten Nafcse. entschesChectrr. Penüen er üb. ie gerehc rehh Creagns, Ig. Sane 2 2, „,Qꝙ ½☚ von Wilhelm Stuͤcklen. 8g 8 . ve1nc. hüae. 988 1e onnerstag: Montag: Der Unbestechliche.
Dienstag, Donne d S : Mittwoch: Ein Sommernachtstraum. Die Etrahe a- eae,eensben Freitag: Geschlossen.
court und Morchies. scheiterten.
Zwischen Gonnelieu und dem Omignon⸗Bach wurden die ersten beiden Stellungen des Feindes durch⸗ Die Höhen westlich von Gouzeaucourt, Heu⸗ und Villers⸗Faucon wurden genommen, im Tale des Cologne⸗Baches Roisel und EEE er⸗ stürmt. Erbittert war der Kampf um die Höhen von E
westlich von La Föoöre.
An Beutie
3 Ubr: Zu
und nahmen die in ihr gelegenen Doͤrfer Vaulx⸗Vrau⸗ Starke englische Gegenangriffe
—
Von Norden und Süden umfaßt, mußte der F sie unseren Truppen überlassen. 8 der Engländer vergeblich in starken Gegenangriffen unsere siegreich vordringenden Truppen zum Halten zu bringen. warfen ihn überall unter den schwersten Verlusten zurück. Die Höhen nördlich von Vermand wurden erstürmt. Wir stehen vor der dritten feindlichen Stellung. Unter der Einwirkung dieser Erfolge räumte der Feind seine Stellungen im Bogen südwestlich von Cambrai. Wir sind ihm über Demicourt, Flesquières und Ribe⸗ court gefolgt. Zwischen Omignon⸗Bach und der Somme heben sich Korps der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz nach 8 “ Eroberung der ersten feindlichen Stellungen den Weg durch den Holnon⸗Wald und über die Höhen von Savy und Roupy erkämpft und dringen in die dritte feindliche Stellung ein. Südlich der Somme durchbrachen Divisionen die feind⸗ lichen Linien und warfen den Feind in unaufhaltsamem Vordringen über den Crozat⸗Kanal nach Westen zurück. Jägerbataillone erzwangen den Uebergang über die Oise “ 2 Im mit ber den Engländern völlig über⸗ folgenden Divisionen stürmten sie die mit den ständigen Hit ist, wie die Engländer selbse 8 3 lgerder von La Före gekrönten Höhen nordwestlich 8 8 hervorhoben, als
Zwischen Epehy und
t.
haben bisher genteldet:
— —
„IAn der übrigen Westfront dauerten die Artillerie⸗ kämpfe zwischen Lys und La Basséekanal, beiderseits von Reims, vor Verdun und in Lothringen fort.
Osten.
Infolge der dusch Neubildung des rumänischen Mi⸗ nisteriums hervorgerufenen Verzögerung der Verhundlungen wurde die Waffenruhe mit Rumänien um drei Tage verlüngert.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorf
Wien, 22. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemelbet:
Besonderes zu melden.
v
Der Chef des Generalstabes.
E
oisel versuchte
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 15 000 Gefangene, 250 Ge⸗ schütze, Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 10 000 Gefangene, 150 Geschütze, 300 Maschinengewehre.
öw
Sofia, vom 21. März.
see war das beider des Prespasees
pehy. die beiderseitige
Westlich des Wardar
Sie Dobrudschafron
onstantinopel, Tagesbericht.
in normalen Grenzen. zwungen wurden,
werden. An den anderen
englische Orientbericht
Türken wieder
tarawanen⸗Knotenpunkt und Mesopotamlen von
Berlin, 22. März England haben
beladen; darunter
Der
Mazedonische Fronk: Zwischen Ohrida⸗ seiti e Artilleriefe emd Presp schoß 9 feuer lebhafter. Henaa Munitionslager in Brand. Ortschaft Rapesch und auf Artillerietätigkeit
Feuerüberfälle aus, die An der Banten Front beiderseits rege Fliegertätigkelt. ”—
An der Palästina⸗Front hält sich die Artillerietäti
Aus den gestern gemeldeten Flugzeugen, die konnten
Fronten keine besonderen Ereignif
An demselben Tage, Scarpe und Oise eine schwere Niederlage erlitten, muß der
Mühen erreichten wichtigen Stadt Hit melden ke genommen 2 Munition und zahlreiche Boote in
Las Palmas, 20. März. satzung des Dampfers „Arpilla“ aus Barcelona, der in der Nähe von Las Palmas am 14. März torpediert wurde wurde hier gelandet. Sie besteht aus 33 Mann.
Kristiania, 21. März.
Bulgarischer Bericht.
22. März.
(W. T. B.) Generalstababerich
unsere Artillerie ein V Im Cernabogen naehadlche dem Ostufer bei T n vnf gegnerische Arti unsere Arüleries wirlsam
de
führte die
t: Waffenstillstand.
Türkischer Bericht.
21. März. (W. T. B.) Amili 1
Die Fliegertätigkeit war lebh get
after. flug. h zur Landun zwei Maschinengewehre erbeutet
se. an dem die Engläuder zwischen der
den Verlust der unter unsäglichen
en, die von den wobei eine Menge
wurde, Hand der Sieger fielen.
die
für die Verbindung zwischen Syrien 8 . 1 rie außerordentlicher Wichtigkeit. 8
Der Krieg zur Seerx. 8 TX 8 Syerr ;2 Eaefish “ B.) Im Sperrgehiet um
egister⸗Tonnen feindlichen Handelsschif Ferp chte 1 Die Fisnohn⸗ Hiffsraumtt anal unter der englischen Küste trotz der aufgebote fendüchen Zewachunggsreütecte versent nin stmta er Radeliffe“ (5754 Br.⸗Reg.⸗To) und großer Dampfer mit Munitionsladung. den Erfolgen hat Oberleutnant z. S. Warzecha.
U⸗Boote 20 000 Brutts⸗
der Schiffe wurde im Aermel⸗
Alle Schiffe waren Dampfer „Clarissa ein 5000 Br. Reg „To. Den Hauptanteil au
englische
Chef des Admiralstabes der Marine, (Reuter.) Die gesamte Be⸗
(W. T. B.) Die englische
8 Admiralität hat der norwegischen Gesandtschaft in London
mitgeteilt, daß der Dampfer „Nordkyn“ Atlantischen Ozean versenkt worden sei, Besatzung sei unbekannt.
(Bartsetung des Ni
am 14. März im das Schicksal der
——
—
und Zwe len Beilage.)
l᷑
Deutsches Künstlertheater. eurn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preise: Der Herr Senator. — Abends 6 Ubhr: Klud⸗ leute. Lustspiel in drei Akten von Fritz Friedmann⸗Frederich.
Montag bis Mittwoch: Klubleute.
Donnerstag: Liede.
Fegg⸗ Geschlossen.
Sonnabend: Baumeister Solneß (Auftreten Albert Bassermann).
Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. ermäßigten Preisen: Die Menscheufeeunde. — Abends 7 Uhbr: Nach Damasfus, erster Abend. Von Auaust Strindberag.
Montag und Sonnabend: Nach Da⸗ mastus. zweiter Abend.
Dienstag: Ltebe.
Mittwoch: Nach Damaskus, erster Abend.
Ponnerstag: Veer Gyut.
Freitag: Geschlossen.
Schillertheater. 0. (Wallver⸗ theater.) Sonnt Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten reisen: Hinter
Mauern. — Abends 7 ½ Uhr: Hopfen⸗ raths Erben. Voltsstuck mit Gesang in fünf Aufzügen von Heinrich Wilken. N . T“ Kontag und Kittwoch: opfen⸗
raths Erben. 3 6
Dienstag und Sonnabend: Kabale gr 9
onnerstag: Professor Beruhardi.
Freitag: Geschlossen. b
Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Ubr: Zu ermäßigten Preisen: Schueider Wibbel. — Abends 7 ½ Uhr: Othello, der Mohr von Veuedig. Trauerspiel in fünf Akten von William Shaktspeare. Montag, Mittwoch und Sonnabend: Othello. Dienstag: Der Nevikor. Donnerstag: Die Ehre. “ Freitag: Oratorium Die Schöpfung.
„Ifss Fanzcaese an
Deuisches Op lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu’ ermäßigten Preisen: Die lustigen Weiber von Windsor. — Abends 7 Uhr: Hoff⸗ manns Erzäüählungen. Phantastische
aung. (Char⸗
8 Mittwoch: Die beidru . Sonnabend: Don Carlos. Freitag Ic iso het Sesseede
Oper in drei Bildern, einem Vorspiel und
manns Novellen von Jules Barbier. Musik von Jacques Offenbach. Montag: Liebesketten. Dienstag: Die verkaufte Braut. Mittwoch: Der Freischütz. Donnerstag: Fidelio. eitag: Karfreitags⸗Konzert. Sonnabend: Der Wassenschmied.
Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 9 ½ Uhr: Zu ermafigien reisen: Die Kinokönfgin. — Abends 7 ½ Ubr: Schwarzwaldmädel. Operette in drei Akten von August Neirhart. Musik von Leon Jessel.
Montag und folgende Tage: Schwar waldmädel.
Freitag: Geschlossen.
Theuter des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonntag, Nachmittaags 3 ½ Uhr: Zu kleigen Preisen: Ein alzertraum. — Abends 7 ½ Uhr: Ludwig XIV. Drei Akte von Paul Frank und Jultus Wilhelm. — Vorher: Der Regiments⸗ zauberer. Operette in einem Akt von Clairville. Musik von Jacques Offenbach.
Montag und folgende Tage: Lud⸗ wig XIV. — Vorher: Der Regiments⸗ zauberer.
Freitag: Die Schöpfung.
Neues Operettenhans. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Obversteiger. — Abends 7 ¼ Uhr: Der Soeldat der Marie. Zveen ö 8888 “
uchbinder, Jean Kren un Schoͤn⸗ feld. Mufit don deo Asccer. —¹
Thrater am Nollendorfplutz. Sonntag, Nachmtttags 3 ¾ Uhr: Zu er⸗ aüe Preisen: Immer feste druff! — Abends hr: Drei alte Schachteln. Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Hermann Haller. Gesangstexte von Ribeamus. Musik von kontag bis Donnerstag u. Sonnabend: Drei aue Schachteln. 8 Freitag: Konzert: Julia Culp und Maria Fein. Mittwoch, Donnertztac und Sonnabend, e 3 ¼ Uher: Minna von Baru⸗
Cnstspielhaus. (Friedrichstraße 236.)
Sonntag, Nachmt 3 ¼ Uhr: Zu er⸗ mäaßigten Peefsnttta er toller Zägfr⸗
einem Epilog nach Th. Amadens Hoff⸗
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blouden Mädels vam Linder⸗
hof. Schwank in drei Akten von Georg
Okonkowski. . 1 Montag und folgende Tage: Die
blonden Mädels vom Lindenhof. Freitag: Geschlossen.
Thaliatheater. (Dresdenerstr. 7278) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Faau und seine Frauen. — Abends 7 ¾ Uhr: Unter der blühenden Linde.
Montag biz Mittwoch: Unter der blähenden Linde.
Donnerstag und Sonnabend: Der HPüttenbesitzer.
Freitag: Gschlossen.
Birkns Busch. Sonntag: 2 große Vorstellungen. Fe Frgaee 3 ¼ Ubr und Abends 7 ½ Uhr. In delden Vor⸗ stellungen: Die phantastische Pantombne Mondjahrt. Verfaßt von Paula Basch⸗ Eingeübt von Ballettmeister R. Riegel⸗ — Außerdem in beiden Vor⸗ stellungen: das vollständig neue März⸗Programm. (Nachmtittags hat jeder Erwachsene ein angehöriges frei auf allen Sitzolätzen, jeder weiter Kind zahlt halbe Prelse.)
Montag und folgende Tage: Monb⸗ fahrt und das vollständig neue März⸗ Programm. 1
Freitag: Geschlossen.
—————
Fautiliennachrichten.
Verlobt: Frl. Carola Wahl mit Hm⸗ Dr. jur. Herbert Roßner (Charlotten⸗ burg). — Frl. Lotte Kuhnert mit Hrn⸗ Werner Morgenbeßfer Cottbus). .
gs t Eine Tochter: Orp. Hauge mann Gerhard von Kvenig (Breg⸗ 2.
Gestorben: Hr. Wtlhelm von der Oiten (Gutzmin, Kr. Schlawe i. .). g. Elise Freifr. von dem Bust 87 879 hausen, geb. Freiln von Bülow (Celle).
Verantwortlicher & Direktor Dr. Tyrol in
wortlich fuͤr den Anzeig
8. vee ga. Geschäftsstelenn Rechnungsrat Mengering in 88 schäftsstelle (Menger
“ üet Pant den ge 8 Zübezu⸗ 32.
berburh. enteil:
fal. — Abends 88 Uhr: Die
Sieben Beilagen.
Berlin Sonnabend, den 23. Marz
r —
8½
In der Woche vom 10. März bis 16. März 1918 auf Grund ber Bundesrats
über Wohlfahrtspflege während des Krieges genehmigte
1) öffentliche Sammlungen, 2) Vertriebe von Gegenständen.
—
Zu fördernder Wohlfahrtszweck
———
Stelle, an die 68 die Mitte⸗ abgeführt werdern sollen
Zeit und Bezirk, in denen das Unternchmen ausgefährt wird
band Deutscher Blumen⸗ Verscatsinhaber, Berlin
ö1 16“ ö
7
Hufswerk für Palästina, Berlin
kehrende Binder und
mitglieder
Bevölkerung in Palästtna
Eerrichtung ein
Kolonlalkriegerspende, Berlin Kolonialktrieger und deren bliebene 1.“
Verein küdisches Kurhospital Bad Salzbrunn, Berlin 8
Salzbrunn
Hllse für kajegsg⸗fangene Deutsche
für die Provinz Weftpreußen der Prodinz Westpreußen
Berlin, den 21. März 1918.
8
8*
1) Sammlungen. Fürsorge für aus dem Kriege zurück⸗ b iur Unter⸗ 8 stützung aus dem Felde zurückkehren⸗ 1 der wirtschaftlich schwacher Verbands⸗
Zum Besten der notleidenden jüdischen
Schwesternspende
Fürsorae für Kolontaldeutsche, besonders
Zum Besten de⸗ Gewährung freien Unter⸗ halts von Kranken jüdischen Glaubens während des Kuraufenthalis in Bad
2) Vertrieb von Druckschriften. Fortführung der Liebesarbeit innerhalb
Der Verband Bis 30 Apꝛil 1918, Preußen. — Sammlung von Gel spen den mittels
Aufrufe in der Verbands zeltung.
Der Verein Biz 31. Oktober 1918, Preußen. — Geldsammlung mittels Aufrufe in jüdischen Zeitungen. (Verlänge⸗ rung einer bereits erteilten Er⸗ laubnis)
Opfertag am 27. April 1918 inner⸗ hilb des Bereichs des Zweckver⸗ bandes Groß Berlins. (Tritt an Stelle des für den 21. Apeil 1918 genehmigten Opfertages.)
Vom 15. Junt 1918 bis 15. August
1918, Preußen. — Geldsammlung mittels Werbebrtefe und Subfkrip⸗ tionslisten. (Tritt an Stelle der ursprunglich für die Zeit vom 15. Mat bis 15. Juni 1918 ge⸗ nehmigten Sammlung.)
Bis 31. August 1918, Preußen. — Geldsammlung mittels Aufruf⸗ unter den jüdischen Glaubens⸗ genossen. (Verlängerung einer be⸗ teits erteilien Erlaubnis.)
Die Schwestern⸗ spende
Staatssekretär des Reichskolonia amts
Hinter⸗
Der Verein
1I1I1A1“““
Vom 10. März 1918 bis 31. Joli 1918, Provinz Westpreußen. — Vertrieb von Deuckschriften. (P edigt über Psalm 126.)
Der Veranstalter
Der Minister des Innern. J. A.: von Jarotzky.
8 Deutscher Reichstag. 145. Sitzung vom 22. März 1918, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphen⸗Büro.)
A Tische des Bundesrat: der Stellverkreter des Reichs⸗ kanzlers, Wirklicher Geheimer Rat von Payer, die Staats⸗ minister, Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf von Roedern und Staatssekretär des Innern Wallraf, der Staatssekretär des Reichsjustizamts von Krause.
Erster Vizepräfident Dr. Paasche eröffnet die Sitzung
um 12 ¹¼ Uhr.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst fünf An⸗ fragen.
Abg. Doormann ffortschr. Volksp.) fragt, welche Vorsichts⸗ maßregeln anläßlich des Entkommens zweier Fliegeroffiziere aus deut⸗ scher Gefangenschaft getroffen sind, um ähnlichen Vorkommnissen nach Möglichkeit vorzubeugen. .
Oberst Rohde: Durch schärfste Abschließung von der Außen⸗
welt, die sowohl durch bauliche Einrichtungen als durch ständige Be⸗ wachung erreicht wird, sind Vorkehrungen geiten⸗ der deutschen Heeres⸗ verwaltung getroffen, um eine Flucht feindlicher öö möglichst auszuschließen. Trotzdem lͤßt es sich bei der Menge der Kriegsgefangenen und der gebotenen Einschränkung des Bewachungs⸗ personals nicht verhindern, daß es einzelnen gelingt, zu entweichen. Im vorliegenden Falle waren alle Vorkehrungen getroffen, um ein Entkommen der beiden französischen Flieger zu verhindern. FSbre Flucht ist nach den bisherigen Fetistelungen nur dedurch müögfich ge⸗ worden, daß ihnen verbre 8' Beihilfe geleistet worden ist. Die Untersuchung ist eingeleitet, aber noch nicht abgeschlossen. Abg. Büchner (U. Soz.) fragt, was der Reichskanzler tu tun gedenkt, 8 das Briefgeheimnis seitens der Militärbehörden gewahrt wird. Ein Brief an den Anfragenden aus Danzig war von der Post der politischen Polizei ausgehändigt worden.
General von Wrisberg: Gegen den Fragesteller ist durch den zuständigen Militärbefehlshaber eine zeitweise Brief⸗ überwachung angeordnet worden, nachdem festgestellt war, daß eine andere Person eine ihm ausdrücklich verbotene Werbetätigkeit im Heere unter der Deckadresse des Fragestellers fortsetzte. Es wurde bei dieser Gelegenheit ein Brief des in der Anfrage erwähnten Ein⸗ berufers der Versammlung angehalten, in dem der Absender den Versuch machte, sich mit dem Aübg. Büchner über eine GG in einem zu erwartenden Gerichtsverfahren zu verständigen. Zu der Anordnung der Briefüberwachung war der Militärbefehlshaber auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand bere tigt. Die Briefüberwachung ist am 13. Februar 1918 wieder a “ Abg. Dr. Müller⸗Meiningen (fortschr. Volksp.) fragt, ob der Reichskanzler bereit ist, für die sofortige Entlassung bezw. Nichtein⸗ stellumg des Landsturmjahrganges 69 zu sorgen, um dieser drückenden
ngleichheit der Behandlung zu begegnen.
General von s.- g: e augenblickliche Lage im Osten gestattet nunmehr, die Entlassung des Jahrganges 69 durchzuführen. Sie wird im Laufe des April erfolgen. Ueber die Entlassung des vahrgangs 70 kann eine Frtschelbung zurzeit noch nicht getroffen den 1
der PFas deaeüs 2 “ Garnisonkommando hatte die Wrbreit ing der „Leipziger Volkszeitung“ unter den Soldaten ver⸗ voten. b
—
— ——
2 Obne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
— —.* 2ö 8
Oberstleutnant Schulz: Eine Antwort kann zurzeit nicht gegeben werden.
Abg. Dr. Herzfeld (U. Soz.) verlangt, daß auch der Unabhängigen Sozialdemokratie in Braunschweig Gelegenheit ge⸗ Feheihechinb⸗ in Versammlungen zur Wahlreform des Landes Stellung zu nehmen.
General von Wrisberg:. Eine Versammlung der Unab⸗ hängigen Sozialdemokratie in Braunschweig ist verboten worden, Redner sprechen sollten, die voraussichtlich verhetzend gewirkt haben würden. 1’“ der Unabchängigen Sozial⸗ demokratie sind im Jahre 1918 in Braunschweig bei der Polizei noch nicht angemeldet worden, im Jahre 1917 jedoch wiederholt genehmigt und abgehalten worden. Es ist den Wirten nicht verboten worden, ihre Säle für solche Versammlungen herzugeben, ebensowenig den
keitungen, Versammlungsanzeigen aufzunehmen. Nur während des Streiks waren in allen politischen Parteien Versammlungen verboten. Eine willkürliche Beschränkung des Versammlungsrechts der Unab⸗ hängigen Sozialdemokratie in Braunschweig liegt somit nicht vor.
Darauf wird das Notetatsgesetz, durch welches für die Monate April, Mai, Juni 1918 die Ermächtigung zur Leistung aller notwendigen und gesetzlich begründeten Ausgaben erteilt wird, in zweiter Lesung ohne Erörterung angenommen und darauf sofort auch in dritter Lesung endgültig verab⸗ schiedet, desgleichen der Gesetzentwurf, betreffend die vorläufige Regelung des Etats für die Schutzgebiete.
Es folgt die dritte Beratung des vierten Nachtrags zum Etat für 1917, wodurch ein weiterer Kriegsanleihe⸗
kredit von 15 Milliarden Mark gefordert wird.
Abg. Ebert (Soz.): Die Reichsleitung hat den Völkern in Polen, Litauen und Kurland das Recht zugesichert, die künftige Gestal⸗ kung ihres Schicksals selbst zu bestimmen. Von der Durchführung dieser Zusicherungen hängt es ab, wie künftig die Welt die Politik des Reiches beurteilt. Auch die Mehrheit des Reichstages hat sich für die gerechte Ausführung dieser Zusicherung eingesetzt, und wir erwarten vom Reichs⸗ kanzler, daß er sich durch keinerlei Widerstände von der Erfüllung dieser Pflicht abhalten läßt (sehr richtig! bei den Soz.), daß er alles daran setzt, daß den Randvölkern im Osten der Ausbau ihres taatlichen Lebens nach freier Entschließung gewährleistet wird. Im Westen sind leider keine Aussichten auf Frieden. Wir haben unser möglichstes getan, um auch dort das Blutver⸗ ießen zu beenden. Der Reichskanzler t am 25. Februar ben vier Leitsätzen Wilsons für einen allgemeinen Frieden grundsäzlich zugestimmt und sich bereit erklärt, mit der bel⸗ gischen Regierung über die Regelung der belgischen Frage in Ver⸗ bindung zu treten. Eine Antwort darauf ist weder von Wilson noch von der belgischen Regierung gegeben worden. Dagegen haben sich die Staatsmänner in England, Frankreich und Italien entsprechend den Versailler Beschlüssen f die Fortsetzung es Krieges ausge⸗ sprochen. In England ist der letzte Kriegskredit — der größte im Kriege — einstimmig bewilligt worden, in Frankreich hat die Depu⸗ tiertenkammer die Mittel sür 1e, zung des Krieges mit allen gegen fünf Stimmen bewilligt. So befindet sich unser Land nach Westen noch immer in der Verteidigung gegen Feinde, die an ahl überlegen sind und die Lebensinteressen unseres Volkes bedrohen. Wir werden deshalb dem geforderten Kriegskredit zustimmen. (Lebhafter Beifall.) Aber die Verschwendung von Reichsmitteln für Kriegs⸗ material muß endlich beseitigt werden. Die Schuld an diesem unge⸗ heuren Skandal liegt nicht nur bei den Militärbehörden, sondern auch bei der Reichsleitung; die 1616“ hätte längft mit eisernem Besen dazwisgeen fahren müssen. Wir verlangen deshalb vom Reichskanzler eine ausreichende Ueberwachung der Betriebe und sorgfältige Prüfung der Preise. Die Handhabung des Belagerungs⸗ zustandes ferner muß geändert werden. Einige Militärkommandos schalten und walten im politischen und geistigen Leben wie auf dem Kasernenhof. Das Generalkommando in Breslau drangsaliert unsere
1 1“ 6“
H und die Gewerkschaften mit einer wahren Wollust. Es ver⸗ indert nicht nur öffentliche, sondern auch Mitgliederversammlungen unserer Partei und verbietet uns die Werbung von Mitgliedern. Aehnlich wird das Versammlungsrecht der Gewerkschaften behandelt. Der einzige Erfolg dieser sinnlosen Raserei ist, daß gesunder Sinn und der Wille der Arbeiter systematisch vernichtet werden. Bei Ueber⸗ griffen von Arbeitern schlägt man hier mit der Faust auf den Tisch. Aber die Beschwerden Generaltommandos in Breslau be⸗ schäftigen seit Monaten den Reichstag und das Kviegsministerium, ohne daß eine Verbesserung eintritt. Hat denn das Kriegs⸗ ministerium auf das Generalkommando in Breslau keinerlei Einfluß, oder gilt die Di ziplin nicht auch für die kommandierenden Generale? Der Militärgewalt muß durch gesetzliche Maßnahmen ein Riegel vorgeschoben werden. (Zustimmung bei den Soz.) Unser Volk trägt mit Ausdauer die Lasten und Opfer des Krieges und muß von häßlichen politischen Schikanen vderschont bleiben. Die Ueberführung unserer Volkswirtschaft in den Friedens⸗ zustand erfordert durchgreifende politische Maßnahmen. General Langermann hat im November erklärt, daß eine Novelle zum Ver⸗ sorgungsgesetz für die Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebene im Kriegsministerium fertiggestellt sei; sie ist uns noch nicht zu⸗ gegangen. Auch der Entwurf für Arbeitskammern und für die Auf⸗ hebung des § 153 der G. O. liegt noch nicht vor. Unerläßlich ist die gesetzliche Regelung der Arbeitsvermittelung durch eine über das ganse Reich verzweigte Organisation auf paritätischer Grundlage.
ber selbst damit werden nicht alle heimkehrenden Krieger in Be⸗ schäftigung gebracht werden können und deshalb muß die Arbeits⸗ losenversicherung in Angriff genommen werden. Für die Wohnungs⸗ frage reicht die private Bautätigkeit nicht aus, Bundesstaaten und Gemeinden werden tatkräftig eingreifen müssen und das Reich muß Reichsmittel dazu hergeben. Wir stehen vor einem blutigen zu⸗ sammenstoß im Westen, vielleicht dem furchtbarsten während des ganzen Krieges, den wir leider nicht verhindern konnten. Dennoch ist es ungbweisbare Pflicht der Reichsregierung, sobald im Westen sich Verständigungsmöglichkeiten zeigen, die die Lebensinteressen unseres Landes respektieren, alles zu tun, um der gequälten Mensch⸗ heit endlich den langersehnten allgemeinen Frieden zu geben. (Beifa bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Graf von Westarp. (dbkons.): Ein Teil dieser Ausführungen würde uns Veranlassung zur Antwort geben, namentlich die Ausführungen über die Verhältnisse in Polen, Litauen und Kurland. Diese Themata sind schon ausführ⸗ lich behandelt worden. (Abg. Ebert: Aber Aenderung schaffen, darauf kommt es an!) Meine Freunde sind der Meinung, daß die Bewilligung der Kreditvorlage in dieser Stunde besser von solchen Erörterungen freigehalten würde. (Sehr richtig!) Deshalb wollen wir auf Einzelheiten jetzt nicht eingehen. Gerade jetzt, wo im Westen die schweren und blutigen Entscheidungen bevorstehen, wäre es er⸗ wünscht gewesen, wenn die Mittel zur Durchführung dieses Kampfes ohne eine derartige Erörterung bewilligt würden.
Abg. Bernstein (U. Soz.): Namens der Unabhän⸗ gigen Sozialdemokraten habe ich zu erklären: Die Kriegs⸗ redite werden mit dieser Vorlage schon auf 124 Milliarden Mark gebracht. Die Verzinsung und Tilgung erfordern jährlich viele Milliarden. Die Abneigung der herrschenden Klassen gogen Vermögens⸗ und Einkommensteuern nötigt zur Deckung durch Monopole und indirekten Steuern und verteuert die wirtschaftlichen Bedingungen des Volkes, während das Großkapital gestärkt wird. Jede Verlängerung des Krieges vermehrt unabsehbar das Elend. Der Krieg selbst wird grausam geführt und wütet mörderisch. Die Reichsregierung ist dafür mitverantwortlich, sie hätte ihn verhüten können. Die Regierung hat den Friedenswillen der soziglistischen Regierung in Rußland benutzt, diesem Bedingungen aufzuerlegen, die beim russischen Volk entrüsteten Protest hervorgerufen haben. Damiz wird die Herstellung eines freundschaftlichen Verhältnisses zwischen dem deutschen und shet russischen Volke auf unabsehbare Zeit ver⸗ hindert. Während man von Befreiung spricht, wird volle Gewalt gebraucht. Wir verurteilen die Politik gegen Polen und Rumänien. Belgien ist unerhörter Unterdrückung preisgegeben. Das steht in schroffem Widerspruch zu dem pölkerrechtlichen Grundsatz, daß das Volk nach seinem eigenen Ermessen regiert werden muß. Das macht jede Verständigung unter den Nationen unmöglich und hat dazu geführt, daß auch in anderen Ländern die friedensfreundlichen Klassen in dem autokratischen Militarismus den Feind friedlicher Entwicklun erblicken. Solange die deutsche Politik von diesem Geiste dee vird, ist eine Beendigung des Krieges nicht zu erhoffen. Unser Volk und die übrige Wölt will den Frieden, wir fordern deshalb den rück⸗ haltlosen Bruch mit dieser Politik. Ohne das Handinhandarbeiten der Demokratie der kriegsührenden Länder ist das Ende des Krieges nicht zu erwarten. Nicht von dem guten Willen der Regierungen, sondern von den Völkern wird der Friede gemacht. Von diesem Gedanken beseelt, verweigern wir den geforderten Kredit. Zur Begründung dieser Erklärung brauche ich nur auf die gewaltigen Lasten zu verweisen, die dem Volke allein aus der Verzinsung der 124 Milliarden Kriegsschulden erwachsen werden. Selbst wenn eine Vermögensabgabe, steigend bis 50 Prozent erhoben würde, so blieben doch noch 86 ½ Milliarden übrig, die jährlich etwa 6 Milliarden für Verzinsung und Amortisation erfordern würden. Diese Summen können gar nicht durch direkte Steuern E werden. Es werden dann Staatsmonopole und indirekte Steuern kommen, die dem arbeitenden Volke unerhörte Lasten auferlegen. (Sehr wahr! bei den U. Soz.) Die Bewilligung solcher Milliarden⸗ forderungen ist kein Patriotismus, sondern es ist Nationalismus und Imperialismus. (Sehr wahr! bei den U. Soz.) Die Hauptfrage ist doch, ob die Bewilligung der Kriegskredite uns dem Frieden näher bringt. (Zurufe: Jawohl, das ist der Fall!) Nein, wir haben dafür keine einzige Gewähr, und ich bewundere die Hoffnungs⸗ und Er⸗ wartungsfreudigkeit des Abg. Ebert der Regierung gegenüber. (Sehr gut! bei den U. Soz.) Auch die Friedensverträge im Osten Sgcen uns nicht dem allgemeinen Frieden näher. Sie sind ein Frieden
egen die Demokratie und nicht für die Demokratie. Es sind Frie⸗ besedereroae, die mit Minderheiten abgeschlossen sind und keine Ge⸗ währ der Dauer bieten. Die Behandlung der Bolschewiki erinnert an das Wort: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Man mag zu den Bolschewiki stehen, wie man will, aber eine Tat von ihnen wird ewig in das Buch der Geschichte der Demokratie eingezeichnet sein, die Erklärung, daß sie den Fremd⸗ und Randvölkern Rußlands das volle Selbstbestimmungsrecht zuerkannten bis zur Losreißung von Rußland. Was hat aber Deutschland aus diesem Selbstbestimmungsrecht der Völker gemacht? Die Regelung der staatsrechtlichen Verhältnisse soll nach dem Wort⸗ laut des Friedensvertrages „im Benehmen“ mit der Bevölkerung erfolgen, nicht durch die Abstimmung der Bevölkerung. Die Stimme der breiten Volksmasse ist in Litauen, in Kurland, in Polen unter⸗ drückt worden; wie die Gebiete dort abgetrennt und ausgetauscht werden, das erinnert an die schlimmsten Machenschaften des Wiener Kongresses. Wer den Frieden will, muß doch auf einer Politik be⸗ stehen, be die friedensfreundlichen Elemente in den feindlichen Län⸗ dern veranlaßt, mit aller Kraft auch für den Frieden zu kämpfen ist das nach diesem Friedensvertrage denkbar? Der Krieg hat sich in einen deutschen Eroberungskrieg verwandelt, er hat seinen Charakter geändert; da müßte auch die Mohrheit der Sozialisten ihren Stand⸗ punkt ändern und die Kredite ablehnen. Mit dieser Politik ist auch keine Verständigung der beiden sozialdemokratischen Richtungen mög⸗ lich, so gern ich sie säbe, so sehr ich die Spaltung beklage. Diese Art, den Frieden zu diktieren, verlängert den Krieg. Die Regierung hat
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