4X““
betreffend Abänderung der Bekanntmachung vom
9. März 1917 (Deutscher Reicksanzeiger Nr 60) über den Absatz von Fischen an der ostfriesischen und jeverschen Küste. “ 8
Vom 26. März 1918.
Auf Grund des § 2 der Bekanntmaochung über die 88 . 1 28. November 1916 Beaufsichtigung der Fischversorgung vom 22. September 1917 (RGBl. S. 1303) 8
RSBl S. 859) wird folgendes bestimmt: Art. 1.
§ 1 der Bekanrtmachzung vom 9. März 1917 über den Absatz on Fischen an der offrtesischen und jeverschen Kuüͤste erhält folgende Fasseng
Der Absatz von Fischen, welche on der ostfri sischen und jeverschen Küste an Land gebracht werden, darf nur mo Genehmtgung der Fisch⸗ und Muschelvent tebegesenlchaft Ostfriesland m. b. H. in Norden er⸗ filgen. Die Küfte im Sinne dieser Benimmung vmfaßt das Gebiet von der hohändischen Grerze bis zuc Grene iwischen den Groß⸗ berzoglich oldenburgischen Aemterr Jever und V rel, einschließlich des Gebietes von Wildelmehaven und einsch! eßlsch der Ems bis zur Gienie zwischen den Regierungsbezirken Aursch und Osvabrück und der Lta und Juͤmme bis zur preußisch⸗oldenbu gischen Grenze.
Dasselhöe gilt für den Absatz von Aalen, welche außer in den im Abf. 1 erwähnien Gewässern auch in den Binnengewaͤssern des Re⸗ gierurgsbezirks Aursch und des Großherzoglich oldenburgischen Amts Itver gefangen werden.
Als Fische im Sirne dieser Bestimmung gelten nickht Krebse, Hammern, Kr. boen und Austern.
Die Vorschrift im Abs. 1 und 2 findet keine Anwendung arf den Witerabsatz von Fischen, die mit Genehm gung der Fisch⸗ und M schelvertriebsgesellschaft Oufriesland m. b. H. in Norden ab⸗ gesetzt sind.
Art. 2.
Diese Bekanntmachung tritt mit dem 2. April 1918 in Kraft. Berlin, den 26. März 1918.
Der Reichskommissar für Fischversorgung. 5 von Flügge.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Konsistorialrat Wagenmann in Hannover den Charakter als Geheimer Konsistorialrat und
dem Konsistorialsekretär Rackow in Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Suudienrats Bullrich an dem Sophien⸗Realgymnasium in Berlin zum Direktor der Robert Fes each (Nr. 10) in Berlin durch das Staatsministerium
estätigt worden. 8
Magdeburg den
Gesetz über die Erhebung von Kriegszuschlägen im Güter⸗ und Tierverkehr der Staatseisenbahnen.
“
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.,
verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, was folgt: 4 Die Staatsregierung wird ermächtigt, vom 1. April 1918 ab auf den preußisch hessischen Staotseisenbahnen einen Kriegs⸗ zuschlag b's 15 vom Hundert zu den Frachlsätzen des Güter⸗ und Tierverkehrs zu erheben.
§ 2.
Der Zuschlag tritt außen Kroft mit Ablauf des zweiten Wirtschaftsjahres, das dem Abschluß des Friedens mit der letzten mit Deutschland im Kriege stehenden europäischen Großmacht folgt.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kör iglichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 20 März 1918.
Siegel.) Wilhelm.
Graf von Hertling. Friedberg. von Breitenbach. Sydow. von Stein. Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart⸗Rothe. Hergt. Wallraf.
——
Auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221) und des Allerhöchsten Erlasses vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) wird der Stadt Höxter im Regierungs⸗ bezirk Minden das Recht verliehen, das zur Erweiterung des städtischen Begräbnisplatzes erforderliche, auf dem vorgelegten Laneplan mit geiber Farbe angelegte Grundeigentum im Wege der Enteignung zu erwerben. 1I1I11.“”“ Berlin, den 25 März 1918. “ Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs. Das Staatsministerium. Drews.
2* bʒ — 4 11““ 8 Ministerium fͤr Hanvdel und Gewerbe. Die Gewerbeassessoren Zäuner in Danzig, Szezepanski
in Duisburg und Husemann in Oels sind zu Gewerbe⸗ inspektoren ernannt worden.
Den Gewerbeassessoren Perko in Prenzlau, Rohde in Jülich und Salm in Merzig sind planmäßige Hilfsarbeiter⸗ stellen verliehen worden. 1
Der Gewerbeinspektor Pagel in Meseritz ist zum 1. April d. J. nach Imsterwalde und der Gewerbe at Dr. Ruhnau in n N. ist zum 1. Juli d. J. nach Erfurt I versetzt worden.
8 8
“
Dbekensimm
Personen vom Handel vom 23. Seiptember 1915 (RGBl. S. 603) im der Obst⸗ und Gemüsehändlerin Anna Meißner, geb. Ja⸗ blonski, urd ihrer Tochter Klara Meißner, biide Branden⸗ hburg (Havel), St. Annenstr. 33, wohnhaft, der Handel mit Gegenständen des läglichen Bedarfs wegen Uazuverläösigkeit in dezug auf diesen Handelsbetrteb untersagt.
Brandenburg, den 16. März 1918. Die Polizerberwaltung.
1.“
Radus 111“ Bekanntmachung.
Der verwitweten Fischermeister Louise Schroback, geb. Forchert, hier, Fischerstrare Nr. 77, in auf Grund der Bundes⸗ ratsverordnung vom 23. Sepiember 1915 der Handel mit Fischen aller Art wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.
Frankfurt a. Oder, den 22. März 1918. “
Die Polizeiverwaltung. Dr. Trautmann.
Bekanntmachung. 8
Der Ehefraa des Franz Durst in Solingen, straße 266, wurde unterm heutigen Tage gemäß § 1 der Bundesrats⸗ verordnung vom 23. September 1915 (R.Bl. S. 603) jeder weiter⸗ Handel mit Lebensmittjeln und anderen Gegenständen des täglichen und des Kriegsbedarfs untersagt, weil duich ihre wiederholten Bestrafungen, insbesondere wegen Höchstpreisuber⸗ schreitung, ihre Unz perlässikeit in bezug auf den Handelsbetrieb dargetan ist. — Die Kosten der Veröffentlichung werden der Ehefrau Durst auferlegt. 8
Solingen, den 20. März 1918. 8
Die Poli i erwaltung. Der Oberbürgermeister. J. N.: Ter Beigeordnete Wolters.
Bekanntmachung.
Der Witwe des Lorenz Zotz in Solingen, Cälnerstr. 48 wurde unterm heutigen Tage gemäß § 1 der Bund estate verordnung vom 23. Septemder 1915 (-SBl. S. 603) jeder weitere Handel mit Lebhensmitteln und anderen Gegenständen des täg⸗ lichen und des Kriegsbedarfs untersagt, weil du ch das gegen sie wegen Preiswuchers schwebende Verfahren ibre Unzuver⸗ lässigkeit in vezug auf den Hmodelsbetrieb dargetan ist. — Die Konen der Veröffentlichung werden der Witwe Zotz auferlegt.
Sol ingen, den 20. März 1918.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Der Beigeordnete Wolters,
1“]
Die von heute ab zur Ausgabe gelongende Nummer 7 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11635 das Gesetz über die Erhebung von Kriegs⸗ zuschlägen im Güter⸗ uand Tierverkehr der Staatseisenbahnen, vom 20. März 1918. “
„H.
Berlin W. 9, den 26. März 19lrl8g. Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.
4 ö Bekanntmachung.
— MNach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt g⸗-macht:
1) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigurg vom 16. August 1914 (Ges tzjamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staotsmintste rtums vom 2. Februogr 1918, betreffend die Verlethung des Enteignungsrechts an den Reichs⸗ (Milttär⸗) Fiskus zur Anlage einer P ivatans pluß⸗ bahn von dem Gnundstücke ter Köniclichen Gewehrfabrik in Erfurt noch dem Staats hahnbof Erfurt Nord, durch das Amisblart der Köntgl. Regterung in Erfurt Nr. 9 S. 49, ausgegeben am 2. März 1918;
2) der auf Grund Allerböchster Ermächtigung vom 16. Aug est 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergongene Erlaß des Staatsmintsteriums vom 16. Feöruar 1918, betressend die Nerleihung des Enteignungs⸗ schts an das Rheinsch⸗Westffaͤluche Elektriznätswerk, Akttengefell. schaft in Essen a. d. Ruhr, zur Er resterung des Erftwerkes, durch das Amtsblatt der Königlichen Reaierung in Düsseldorf Nr. 10 S. 55, ausgegeben am 9 MI 1918;
3) der auf Grund Allerhöchner Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriumg vom 20. Februar 1918, betreffend die Ausdehnung des der Badischen Anilin⸗ und Sodafan ik in Lurwi sbafen a. Rh. unterm 28. Juli 1916 und 17. Junt 1917 vecliehenen Enteigaungsrechis auf die An⸗ laͤge einer von der Anschlußkahn bei Geusa abzw igenden Privat⸗ anschlußbehn nach den Gr ben Oito und Leonhbardt, durch das Umtsblatt der Köni lichen Regterung in Merseburg Nr. 10 S. 45, ausgegeben am 9. März 1918. “
Michtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. März 1918. “
*
Seine Majestät der Kaiser und König hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüroe“ folgende Depesche an Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen gerichtet:
Seiner sratserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen,
Heereegrurpe Deutscher Kronprin.
Die schögen und groken Ecfolge, welche die Truppen Eurer Kaiserl’chen Hobeit unterstellten Heeresgroppe in den Kämpfen gegen das englische H er in diesen Tagen errungen baben, geben Mir willkommenen Anlaß, Eurer Katse lichen Hobeit Meine warme Anerkennung daburch zum Auedeuck zu bringen, daß ich Eure Katserliche Hohesit zum Chef des Grenadierregiments Frs ent t ; öpsus hsn Nß Iherseni⸗ Ich bin überzewgt, daß das kapfere und keiegsep obte Regiment sis 1
hohen Chefs allzett nürdig erwe sen . 8 ö
Großes Hauptqua tier, den 24. März 1918.
8
Wilhelm.
Durch „Wolffs Telegropgenbüro“ wird folgende Aller⸗ höchste Kabinettsorder an den Kriegsminister und den Kaiserlichen Kommissar und Militärinspekteur der Freiwilligen Krankenpflege zur öffentlichen Keantnis gebracht:
Der F ied nsschlaß mit der Ukratnis Hen Volkerep die Siege des deutschen Schertes weite e Friedens w,u. wünn lossen werden, wid zablreichen deatschen Kriegs⸗ und Ziotlgefangenen die langersehnte Freiheit wiederschenken. Es in Mein besonderer Wunsch, dß Vosk und Heer, Bebö den und Organe der freien Liebestättgkeit zus immenwirken, um unseren j'8t oder später aus
Feindesland zurückkehrenden Laadsleuten nach schweren, opferreichen Jahren einen warmen Empfang und heilende, pfle pfeeich
8 .“
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbastung unzuverlössiger
in der Heimat zuteil werden zu lJassen. Als Grundsieg - dazu erforderlich sein werden, bafeeds a die 250 000 ℳ zu gemeinsomer Verwendung zugehen. Den Nenen k. hrenden Grfangenen ersuche Ich, beim Empfang Meiven Aöhin. 8 Willkommengruß in geeligneter Form zum Ausdruch 8 ringen.
Großes Hauptquartier, den 25. Februar 1918.
Wilhelm R. Diese Allerhöchste Willensmeinung wird allerseits freudl begrüßt werden. Es sind Schritte eingeleitet worden zu 5 größeren Sammlung von Geldmitteln und nützlichen Gebrauchzs⸗ gegenständen. Jedem aus der Gefangenschaft zurückte renden Heutschen werden Liebesgaben überreicht werden. Für die Durchführung dieser Sammlung sind natürlich bedeutende Auf wendungen notwendig. An der erprobten Opferwillgkeit des deutschen Volkes in der Heimat ist nicht zu zweifeln. 8
8 “
Kaiser⸗
Die Leitung dieser Sammlung liegt in den Händen des Kriegsministeriums und des Militärinspekteurs der Frei⸗ willigen Krankenpflege. In dankenswerter Weise haben sich alle zuständigen Behörden und Organe der freiwilligen Liebes⸗ tätigkeit bei diesem schönen Werk zusammengefunden. Jeder möge daran denken, wie schwer die aus Feindesland zurück⸗ gekehrten Deutschen in der langen Gefangenschaft gelitten haben, und welche Freude ihnen die Liebesgaben als erster Willkommengruß der Heimat bereiten werden. 8
Die litauische Abordnung hat aus Anlaß der A kennung des unabhängischen litauischen Staates an Seine Majestät den Kaiser, wie „Wolffs Telegraphenbürgo“ meldet, folgendes Huldigungstelegramm abgesandt:
— Seiner Mej stät dem Deutschen Kaiser, “]
Großes Hzupig artter. 8
Euer Maj stät erlauben sich der Praͤsident und bie Delegatton
der liiauischen Ta yb, welche der Herr Reichskanzler h ute die An⸗ erkennung der Unabhärgigkeit Litauens ausgesprechen hu, den sles⸗ gerühltesten und unauslöschlichen Dauk dafür auszuspr. chen, daß das große nächtige Deutsche Reich dem durch Jeh bundert⸗ hi⸗ durch so schwer leidenden litouischen Volke die Arrih it gegeden und seine Unabhängiskeit als erste Macht anerfannt haf. Wir sind froh in der Z versicht, daß Deutschland und L tauen als treue Nochbarn gemeinsam am edlen Friedenswerke des Wieteraufbaus
tätig fein werden. Smetona, P äsident, Schaulys, Stangaitis, Wileischis, Abgrordnete.
Hierauf ist der litauischen Abordnung folgende Aller⸗ höchste Antwort zugegangen: . Herrn Präsirenten Smetona.
Für das anläßlich der Anerke nung des uvnabhängigen litauischen Stagtes an Mich ge icht te Telegram m spreche ich Ihnen, Heir Präsident, und den Mit liedern der litauschen Delegatton Memen Dank aus. Ich habe Mich gefreut, daß der Siegeseug meiner Truppen Litauen vom russischen Joche befteit und es Mir ermög. licht hat, ritauen als freun und unabhängigen Staat wieder her⸗ zustellen. Die Uaterdrückung seiaes nationalen Lehens hat damit nach langer müber Zrit ihr Ende erreicht. Ich hoffe zuve sichtlich, daß Lliauen rasch als Staat erblüben wid und daß die engen Be⸗ ziehungen, die es fortan mit dem Deutschen Reiche verbinden selen, diese Entwicklung sichern und fördern werden
Wilhelm I. R.
Der Erste Vizepräsident des Reichstags Dr. Paasche hat an Seine Majestät den Kaiser und König, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes Telegramm gerichtet: Eurer Kaiserlichen un, Köaigl chen Meje et birte ich zu den gewaltigen Stegen, die unsere Truppen nach sorgsamster Vor bereittung in diesen Tagen über u sere Gegner im Westen erringen die wärmsten Glückwünsche des Richstags übermittein iu dürfen. Mit vollstem Vertrauen sah das ganze deutsche Volk den schweren Eatscheidungskämpfen entgegen, die wir mit den erbilteriste Feinden des deutschen Vaterlandes auszukämpfen gezwungen sind aber weit über elles Hoffen und Er warten hinaus ist es gelunven dem ruhmredigen Gegner die Ueberlegenhein der deutschen Heer⸗e macht, ihrer Führer und Truppen zu dewessen. Im wolzen Gefüh der undezwinalichen Kraft unseres Volk,s, durchdrungen von unendlicher Pankbarkeit gegen all⸗ zode mungen Kämpfer und thte
Sieg beschieden sem werde.
Der Erste Vizepräsident des Reichstages hat serner dem Generalfeldmarschall von Hindenburg nachstehende Devpesche gesandt:
Herr Generalfeldmarschall!
In uneing eschränkten Nertrauen auf die Oberste H'eresleitung sah das deutsche Volk unterschtedslos dem Nahen der letzten riesen⸗ großen Entscheioungskämpte entgegen, die unsere Feide wollien, trozdem sie den Siegeslauf unserer Heere an allen Fronten gesehen und die ungebrochene Kraft und den festen Stegeswillen gang Deutschlanrs fennen gelernt hatten. Aber staunend und ben undernd, von dem Gefühl unenblicher Dankoarkeit durcherungen, vernehmen
die unsere Heldensöhne bereits errungen haben, und in unerschüt er⸗ licher Z wersicht erwarten wir wettere siegreiche Kämpfe. Wollen Euer Exz Uenz mir gestatter, Ihnen den unarslöschlichen Dank, die wärmsten Gluüͤck⸗ und Segenswünsche zu diesen neuen groß⸗ artigen Errungen'chaften namens des Reichstages aus peechen zu dürfen. Den Greßtaten Eurer Exiellenz, die die Weitgeschschte kommenden Geschlechtern ve künden wird, reiht sich der jetige Stegeslauf unserer Heere als glänzende Krönung würdig an.
88
Der Ausschuß des Bundesrats für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Justizmesen, die vereinigten Aus⸗ schusse für Eisenbahnen, Post und Te'e raphen und für das Landheer und die Festungen sowie die vere nigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute Sitzungen.
17 Die Auszahlung von Militärpensionen, Militär renten und Militärhinterbliebenenbezügen findet voe⸗ jetzt ab für diejenigen Empfänger, denen eine besondere vCe nachrichtigung durch die zustä dige Behörde (Regierung 1. zugegangen ist, durch die Kassen der Reichspostvermae, tung statt, in diesem Monat schon am 28. Weitere üh. künfte werden dort erteilt. Alle übrigen Empfänger 8h. ihre Gebührnisse in der bisherigen Weise und aus der bi herigen Kasse weiter.
Die in Nummer 68 des Reichs⸗ und Staatsnn geihen⸗ vom 20. März d. J. veröfsenttichte Verordnung des Ko
verbandes Groß Berlin über die Kohlenverteilung. 8 Hausbrand, Kleingewerbe und Landwirtschaft
Führer, hoffen und wünschen wir, daß uns bald der endgultige
wir die Berichte über die glänze den Stege, die gewalitgen Ersolge,
Groß Berlin, vom 12. März 1918, ist in Heftform
4 82 Buchhandel oder durch den Verla S. — Berlin SW. (Beuthstraße 8), zum Preise non 20 ₰ für das Etüͤck zu haben. 3
Polen.
Wie „Kurser Warszawski“ erfährt, hat der Regent⸗ schaftsrat die Kandidatur des ehemaligen Finanzministers Steczkowski für den Posten des fünftigen Minister⸗ päsidenten den Besetzungsbehörden zur Bestätigung präsentiert.
Großbritannien und Irlaud.
Sir Douglas Haig hat an den König auf dessen depesche, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes danktelegram m gerichtet
Die gnädtge Borschaft Euerer Majestät bat die ganze Armee in Frankreich durchwegs ermut’gt. Ich bitte Eute Majeftär unsern ehrerbietigsten Dank und die Versicherung entge er zu⸗ nehmen, daß wir weiterhin standhaft unser Aeußerstes tun werden um das anfeuernde Vertrauen Euerer Majestät und des Voltes im ganzen Rriche zu verdienen, das in dieser Stunde nationalen Hrucks auf uns gesetzt wird.
Das 6 19. hat Sir Douglas Haig folgendes Tele⸗ ramm gesan —
1 Das hrtlische Kabinett wünscht der Armee den Dank der Nation für die glänzende Verteieigurg auszusprechen. Daß ganze Retch ist von Stolz erfüllt über den beldenhasten Wiberstand, den seine leopeeren Trurpea gegen eine übe wältigende Uebermacht geleisten haben. Paz Reich kennt ihre Standbaßstigkeit und Tapferkeit wenn immer die Ehre des Lundes von ihrem Mate abhängt, und cgh erwartet mit Zuve si ht das G gehnis dieses Kampfes, den Sieg über den letzten verzweifelten Versuch d 8 Feindes, dte fre en Nationen der Welt mit Füßen zu teeien. Wie dah im sind berrit, all’e zu tun, um im wehren Geiste der Kamerad chafr zu helfen. Jetzt ist es notwendio, alle Verluste zu ersetzen. Die Keschutze uno Maschinen ewehre, die zum Ersatz der valorenen gebraucht werden, sind teila schon in F ankreich, tetts auf dem Wege dabir, und weitere Verstärkungen an Mannschaften und Seschügen sgehen bertit, in die Schlacht geworfen zu werden. “
8 Rußland.
Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, sind nach einem Funtspruch der russischen Regierung alle Gerüchie von einer angeblichen Besitzergreifung der sibirischen Eisenbahnen seitens der deutschen Kriegsgefangenen frei erfunden und erscheinen on leitender Stelle lächerlich. Die Kriegsgefangenen haben sich längs der Eisenbahn gruppiert, sie sind unbewaffnet und werden von ausreichend bewoffnetem Miltär bewacht. Die russische Regierung erhebt Einspruch gegen die Verbreitung solcher wissentlich fa schen Gerüchte durch die Vertreter dee Auslandes, die Verwicklungen der allge⸗ meinen Lage Rußlands hervorrufen, die ohnehin schon ver⸗ wickelt genug ist.
6 Niederlande. .““ 2 Das Haager Korrespondenzbüro erfährt, daß nach elnem
telegraphischen Bericht des Generalkonsuls in London die Kapitäne der in englischen Häfen liegenden nieder⸗ ländischen Schiffe Befehl erhalten hätten, die Ladungen zu löschen und die Schiffe am Morgen des 25. d. M. zur Ver⸗ fügung zu stellen. In Beantwortung dieses Telegramms hat das Ministerium des Aeußern dem Generalkonsul mitgeteitt, daß, falls die Schiffe in willkürlicher Weise beschlagnahmt wo den seien, sie natürlich die niederländische Flagge nicht weiterführen dürften und der Bemannung freigestellt werde, auf den Schiffen zu bleiben oder nicht. 1
Türkei.
Die Kammer hat das von der Regierung eingebrachte Gesetz angenommen, durch welches auf Grund des jüngst abge⸗ änderten Artikels 69 der Verfassung die mit diesem Jahr zu Ende gehende Legislaturperiode um ein Jahr ver⸗ längert wird.
— Die türkischen Blätter veröffentlichen einen Aufruf des islamitischen Komitees in der Krim, der die geschichtlich begründeten Rechte der mohammedanischen Be⸗ völkerung dort und die Rechtmäßigkeit ihrer Bestrebungen darlegt, die darauf abzielten, die verkündeten Grundsäße des Selbstbestimmungsrechts aller Völker auf ihre Sache anzuwenden Der Aufruf weist auf die Tatsache hin, daß bis vor fünfzig Jahren die Moslems in der Krim eine regelrechte Regierung besessen hätten, und setzt hinzu, krast der von den Moximalisten und den Ukrainern anerkannten
rundsätze von ihrem Rechte, ihr Los selbst zu bestimmen, Ge⸗ brauch machend, haben die Moslems der Krim einen Kuraltai oder Großen Rat zusammenberufen, ein stehendes Heer mit Infanterie und Kavallerie gebildet und eine Regierung eingesetzt, die mit der ukrainischen Re⸗ gierung ein Uebereinkommen gegen die Bolschewiki abge⸗ schlossen hat.
Amerika.
„Der Präsident Wilson hat laut Meldung des „Reuter⸗ chen Bürdg⸗ an Sir Douglas Haig folgende Devpesche Leschickt:
Darf ich meiner glühenden Bewunderung für die Standfestigkeit und den Meut, mit dem Ihre Truppen dem deutschen Angeiff Wider⸗ stand geleistet haben, und dem vollkommenen Vertrauen Ausdrick a-ben, mit dem alle Amerikaner erwarten, daß Sie einen sicheren End⸗ sieg eringen werden.
— In der militärischen Kommission des Senats erklärte der General Wood, wie „Wolffs Telearaphenbüro“ mitteilt, die Sachverständigen seien alle davon überzeugt, daß die deutsche Offensive nicht gelingen werde. Er empfahl, daß die amerikanische Armee so rasch als möglich zwei Millionen Mann über den Ozean senden und weiter Hause ausbilden solle. “
Affien.
Die „Times“ melden aus Peking, daß die von dem Kosakenoffitier Semenow organisierte Bewegung überoll energische Unterstützung finde. Infolgedessen sei es ihm möglich gewesen, Karemskaja aufs neue zu besetzen, wodurch seine ruppen die Eisenbahnlinien beherrschten und einen Sammel⸗ 199 für alle antibo sch⸗wistischen Elemente in Ostsibirien bi den önnten. Obwohl 15 000 Bolschewisten Wladiwostok noch be⸗ den hielten, beherrschten die fremden Kriegsschiffe die Stadt, eren Vorräte sich in den Händen der Zollbehörden befinden.
v“
t Millionen zu
Kriegsnachrichten.
Berlin, 26. März, Abends. (W. T. B.)
— Ein neuer Abschnitt in der gewaltigen Schlacht! Zu beiden Seiten der Somme ist der Feind auf breiter Front im Rückzuge. In der Verfolzung haben wir unsere alten Stellungen vor der Sommeschlacht von 1916 nach Westen bereits an vielen Punkten überschritten. Wir stehen vor Albert. Lihons, Roye und Noyon sind genommen
— — —
8 Auch am fünften Tage nahm die Kaiser⸗Schlacht im Westen zwischen Scarpe und Oise ihren für die Deutschen
siegreichen Fortgang. Dort auf dem alten Sommekampffeld,
das dem Feinde immer wieder die besten Rückzugs⸗ und Auf⸗
nahmenellungen mit glacisartigem Schußfeld bietet, wo er sich in festungsartigen Ruinendörfern, ausgebauten Batte ie⸗ gellungen und betonierten Maschmengewehrneuern verantern konnte, sind die Eng änder erneut geschlagen. Die von vahen und entfecnten Kr egsschauplätzen eiligst herangeführien rfrischen Divisionen haben sich im Norden und Süden des breiter Angriffsfeldes in wutenden Gegenangriffen verblutet. In heißem Ringen wird ein Ort, 56 gestürmt. Bäche, Kanäle, Flüsse sie bilden kein Hindernis für unsere undergleichlichen Truppen. Auf der weiten blutgetränkten Walstatt liegen Waffen, Ausrüstungsstücke, gefallene Pferde, Panzerwagen, Geschütze, und immer wieder Mengen von Munition zwischen khakibraun gefleideten zahtreichen Toten. Um Roupy entbrannten besonders heiße Kämpfe, in denen der vor Verdun mit dem Orden
Pour le Mérite ausgezeichnete Leumant Nackow neue Proben
seiner Tapferkeit lieferte. Noͤrdlich der Straße Dallon⸗ Roavy liegen, hingemäht durch unser Feuer, 2 bespannte englische Munitionswagen, die im Galopp ihren Insan erie⸗ begleubatterien Munition bringen wollten. Zahllose Spreng⸗ trichter unserer Artillerie weisen die Spuren der Feuerwalze. Andere, mit Durchmessern von 30 und einer Tiefe von 8 m
erinnern an die Zeit unserer Frontyerlegung vom Jahre 1917. verse [5 Dampfer 20 000 Br. R.⸗T.
Um diese Granattrichter entspinnen sich besonders harte Kämpfe. An einzelnen Siellen im Süben sind unsere Truppen weit über 45 km vorgedrungen. Die Beute an Kriegsmaterial jeder Art wachst dauernd. Schon sind gegen 1000 Geschütze, darunter eine Uamenge schwerer und schwerster Kaliber, er⸗ beutet. Der Erfolg der gewaltigen Schlacht steigert sich von Stunde zu Stunde. außerordentlich schwer.
Der 26. März als sechster Tag der großen deutschen Ver⸗ teidigungsoffensive sieht unsere Armeen nach wie vor in un⸗ unterbrochenen Großkämpfen siegreich westwärts schreiten. Starke, von weither heran eführte seindliche Reserven konnten trotz verzweifelter Wehr und Gegenwehr den deutschen Ansturm nicht aufhalten. Die blutigen Verluste der Engländer und ihrer Hilfsvö ker steigern sich zu ungeheuren Zahlen. Sie übertreffen alles bisher Dagewesene. Weder in Rußland noch in Italten waren die Opfer von solcher Höhe. Diese Tatsache erklärt sich aus dem zähen Widerstand der Briten und ihren massielten, von Franzosen und Amerikanern unterstützten Gegenangriffen. Dazu kommt, daß die englische Jafanterie unter dem Kurzfeuer ihrer eigenen Artillerie leidet. Eine große Anzahl englischer Dioisionen ist gänzlich aufgerieben. Inems. ; maürlis & 9 „ao NM Inzwischen hat der englische Fuatdienst die geringen Verluste der unentwegt angreifenden Deutschen zugegeben. Jafolge des fast taglich herrschenden Nebels seien sie oft unbemerkt an die englischen Stellungen herangekommen, die auch nach einer Woche nicht nachlassende Macht des deutschen Stoßes muß selbst das Reuterbüro bekennen. Der betreffende Bericht des 26. März meldet: „Der Riesenkampf dauert ununterbrochen fort, ohne daß die Kraft des Feindes merklich abnimmt.“ Er fügt hinzu: „Die englischen Truppen ziehen sich lang⸗ sam zurück und vernichten alles.“ Der deutsche Heeresbericht hatte bereits die Verwüstung französischen Landes durch die Eagländer gemeldet. Auch das amtliche englische Büro stellt nunmehr diese Tatsache fest. Die deutsche Beute wächst weiterhen. Auch die Gefangenenzahl hat sich wiederum erhöht. Der Er⸗ folg eines jeden Schlachttages wird von dem nächsten über⸗ boten, denn in breiter Front hat bereits die Verfolgung des geschlagenen Feindes begonnen. ““
Großes Hauptquartier, 27. März. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Die am 25. März geschlagenen englischen und fran⸗ zösischen Divisionen suchten gestern erneut in dem un⸗ wegsamen Trichtergelände der Sommeschlacht unserem Vordringen Einhalt zu tun. Unser Angriff durchbrach die feindlichen Linien. Seit frühem Morgen begann der Feind auf breiter Front zu beiden Feiten der Somme zu weichen. Zäher Widerstand feindlicher Nachhuten wurde in scharfem Nachdrängen bezwungen. Nördlich und füdlich von Albert erkümpften wir uns den Ueber⸗ gang über die Anere. Am Abend siel Albert.
Südlich der Somme warfen wir den Feind nach heftigem Kampf über Chaulnes und Lihons zurück, Roye wurde erstürmt, Noyon in blutigem Straßen⸗ kampf vom Feinde gesäubert. b
Wir haben unsere alten Stellungen vor der Somme⸗ schlacht von 1916 nach Westen an vielen Stellen überschritten. Die Gefangenenzahl wächst, die Beute mehrt sich. G
Artilleriekämpfe in Flandern, vor Verdun und in Lothringen dauerten an.
Rittmeister Freiherr von Richthofen errang
seinen 69. und 70. Luftsieg.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister. ͤ“
SOesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 26. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In Venetien und im Osten keine besonderen Kriegs⸗ handlungen. Der Chef des Generalstabes.
eine Hoöhe nach der anderen
Die blutigen Verluste des Feindes sind
v11“ Bulgarischer Bericht.
März. (W. T. B.) Bericht
Sosia, 26 Antlicher vom 25. März.
Mazedonische Front: Westlich vom Ohridasee Aus⸗ lausch von Gewehr⸗ uad Maschinengewehrfeuer zwischen unseren Ponen und denen des Feindes. An mehreren Stellen im Cernabogen, westlich von Dobropolje und in der Moglena⸗ gegend wurde das Artilleriefeuer auf beiden Seiten heftiger.
Oestlich vom Wardar vertrieben unsere Posten zwei seindliche Aufklärungsabteilungen.
Südwestlich von Dojran unternahm die feindliche Artillerie einen kurzen Feuerüberfall gegen unsere
Stellungen.
Dobrudscha⸗Front: Waffenstillstand.
8 1 Der Krieg zur See.
London, 25. März. (W. T. B.) Die Admiralität meldet: Ein Minensuchboot der Königlichen Marine stieß am 22. März auf eine Mine und sank. Zwei Offiziere und ein Mann kamen um. Ein Torpedobootszerstörer sank
in der Nacht zum 23. März infolge eines Zusammenstoßes.
2
Außer einem Offizier und einem Mann wurde die gesamte
Besatzung gerettet.
Madrid, 25. März. (Havas.) Das Unterseeboot, das sich infolge Seeschadens in den Hafen von Ferrol ge⸗ flüchtet hat, ist das Unterseeboot „48“. Nach seiner Einfahrt in den Hafen wurden die Schiffsschrauben und das Kiieas⸗ matecial aus dem Boote entfernt und dieses unter strenge Be⸗ wachung mehrerer Torpedoboote gestellt. Der Kommandant hegah sich an Land und machte den Seebehö den seinen Besuch. Die Mehrzahl der 30 Mann betragenden Besatzung wird in
Alcala de Henares interniert werden.
Berlin, 27. März. (W. T. B.) Unsere Unterseeboote versenkten im Aermelkanal und in der Frischen See und mehrere Segler mit zusammen
Die versenkten Dampfer waren sämtlich tiefbeladen. Namentlich wurden festgestellt: die englischen bewaffneten Dampfer „Navigator“ (3798 Br.⸗R⸗T.), „Tweed“ (1777 Br.⸗R.⸗T.). mit Kohlenladung, der enalische Segler „Eliza Anna“, die englischen Fischkutter „Mar⸗ garet“, „Wave“, „Sanrice“ und der belgische Fisch⸗ kutter „O. 266
der Chef des Admiralstabes der Marine.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der heutigen Stichwahl im Reichstaaswahl⸗ kreise Niederbarnim erhielt, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, der Arbeitersekretär Wissell (Sor) 25 233 Dr. Breitscheid (U. Soz.) 252 Stimmen, 398 Stimmen waren ungültig. Wissell ist somit gewählt.
Sttetistik und Bollswirtschaft.
Zur Arbeiterdewegung. „Wie „W. T. B.“ aus Zuenos Aizes erfährt, ist de bahnerausstand im Westen beendet.
Kunst und Wissenschaft.
Die Berliner Sezession nimmt den 60. Geburtstag ihre Führers Lovis Corinih zum Anlaß, eine greße Ausstelluung seiner Gemälde zu vperaastalten. Bereits vor eiwa eivem balbe Jahrzehnt sand in der Sezession, die damals noch nicht in zw seindliche Eruppen gespalten war, eine Auszellung seines Lebens werkes statt. Auch wahrend des Keieges hatte man verschied Male Gelegenheit, ältere u, d neuere Arbeiten Corinths bet Gurlit zu seher. Etwas Neues und grrße Urbenaschungen konnte also dief Ausstellung micht bieten. Wenn sie ungürstiger als die früberen wukt, so liegt das an der bunt zusammengewürselten Aus wahl und zum Tecl anch en den ungünstigen Raumverbält nissen. Mau ist gezwungen, in den winkrigen und enge Kabinetten und in dem Saal, wo die Gemälte allzudicht aneira der hängen, die Bil er aus nächster Nähe zu betrachten. Einer solchen eingehenden Prüfung auf Herz und Nieren halten aber nur wenige Werke Cerinths stand. Die Nachtetle seiner Malerei: derbe und rohe Mache, fluüchtige Pinselführung und barte Farben machen st hier peinlich bemezkbar. Die Vorzüge anderer Bilder: kuhner und schwangvoller Stꝛich, sinnliches, blühendes Kolorit und ein im benen Sinne unbekümmertes naires Drauflosgehen auf da O’jekt, kommen hier weniger zur Geltunc. An den ungy⸗stü biegemalten, lebensprühenden Selbstbildnssen aus der lett⸗ Zeit hat man infolge der lieblosen Malerei, deren Mänge offen zutage liegen, keine reine Freude. Corinths derbe und kunte, fette und niefende Malweise deckt sich am besten mit dem Invalt bei jenen brutalen oder derb sinnlichen Moriven, die blotige Kämofe oder üdpige Körper darstellen. Die gerragten Molive wirken in der Formulierung Corinths nicht pikant, sie atmen wie die Werke eines Rubens oder Jordaens urwüchsige, gesunde Sinnenlust. Am beiten kommen in der Aussteltung mehrere große Blumenstilleben zur Geltung, die stellenwese zwar ölig, und unha menisch, im ganzen aber blühe d, schwellend und farbenprangend wirk n. Vo Selbsteinkehr, vom Sichbesinnen auf die Schönheit und Sorgfalt des Handwerks zeugen donn zwischen groben und geschmacklosen Schepungen so feine Stück: wie das Keyserlingbtldnis. Daß de Künstler in seiner frühen Münchener Zeit häufiger gefühlsstarke, verinnerlichte und intime Werke schaf, wie das 1887 cemalt Bildnis seires Vaters in einem Zummer oder den 1890 standenen „Ohm“, wußte man bereuns von früheren Aus stellungen her. Mit besonderem Vergnügen siebt man auch di 1908 geschaffene, beitere und anmutvolle „Tändelei“ wieder, ein Zild, das an gute Gemälde von Anders Zorn erinnert. Auch der schöne „Mecklerburgische Cutsbof im Schree“, den man bereits einmal an dieser Stelle bewundern konnte, hält einer erneuten Prüfung stand. Ueberblickt man die gesamte Ausstellung mit ibren guten und schlechten Werken, so gewinnt man den Eindruck, deß hier ein ganze Mann, ein eigenwilliger Kuͤnstler am Werke ist, der bäufig den Mut ur Banalität hat, der eber auch dank seiner ursprüngl chen, unver⸗ ldeten Art zu schönen Ergebnissen g langt, die zu finden den allzu Aengstlichen und Korrekten nie beschleven ist. Dr. P.
Für die in Nympbenburg geylante Forschungsanstalt fü Bekämpfung tierischer Schädlinge in Korst⸗ und Land⸗ wirischaft haben die Badische Actlin⸗ und Sodafabrik, Geh⸗imra 1eh e nes und Reichsrat Buhl, Deldeshetm, je 100 600 ℳ
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