zoͤsischen Infanterier giments begreben, dessen Rest sib in einer undeschrriblichen moralischen Verfosseng ergab. Offiunere wie Mannschaften weren seelisch vollnäntig gehr chen. Besonders die Mannschaften wiederholten vortgeseßzt die Worte: „Alles ist dernicktet.. Daß unter solchen Umszänden der Angriff der Deutschen troz der großen Geländeschwierigkeiten über 8 km vorgetragen wurde und daß die Mersuste der deutschen Infanterite im Verhältnis zu denen des Gegverz äußerst gering genaant werden können, ist begreislich. Auf französischer Seite wurden zwei Infanterieregimenter mehr oder minder aufgelöst. Hand in Hand mit den glänzenden Leistungen der Infanterie und Artillerie gingen die der Piontere. Was hier an der Oise und am Kanal an technischer Arbelt gefordert und geleistet wurde, ist er⸗ staunlich. Dabet müssen noch ganz besonders die Leistungen im Bau der vollständig zerschossenen und aufgeweichten Straßen in Be⸗ tracht gezogen werden. Der Drang nach vorwärts schien hier ebenso wie in den großen Kämpfen bei St. Quentin die Armee zu beseelen. Auch hie: war eine der auffallendsten Eesch⸗inungen, daß unmittelbar hinter der ftürmenden Infanterie die Straßenbaukompagnien er⸗ schienen, um den Munttionsnachschub zu ermöglichen. Wie auf dem Hauptkampffeld so traf man auch diesmal die Artillerie, und zwar mit ihren schwersten Batterien in den vorderflen Infanterielinien. Zeder einzelne Mann hatte nur ben einen Gedanken: Vorwärts!“
8 Die Beschießung von Laon dauert an. Vom 28. März bis 6. April find 3000 Granaten in die Stadt gefallen. Täglich werden einige Zivilisten von den Granaten ihrer Landsleute getötet. Nachdem am Ostermontag 11 Personen ines Leichenbegängnisses zerrissen wurden, können die Opfer nur noch Nachts ellig und ohne Geleit zum Kirchhof geschafft und begraben werden. Die Stadt
rfällt immer mehr, wahl⸗ und sinnlos sucht der Franzose seine Ziele. In der Nacht vom 5. zum 6. April trafen mehrere Schüsse das Hospiz, in dem 80 alte Weiblein einen friedlichen Lehensabend erhofften. Andere sielen in das Krankenhaus, in dem 200 Kranke — meist Kinder und
Frauen — liegen. Man ist gezwungen, die Kranken nunmehr in euchten Kellern zu bergen. Die einzige Hoffnung der Laoner stt, daß ein deutscher Sieg die Kampflinie wieder weiter von der Stadt entfernen möge Von der Einsicht und dem Mitleid der französischen Heeresleitung erhoffen sie nichts mehr. Die Erwartung, daß die Franzosen die Beschießung der Stadt Laon während der für Samstag, den 6. April, Vormittags 11 Uhr, angekündigten Beisetzung gefallener Bürger Laons einstellen würden, hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, pünktlich um 11 Uhr begann die Beschießung von neuem und forderte wieder Opfer unter der französischen Zivilbevölkerung.
Großes Hauptquartier, 8. April. (W. T. B)
8 Westlicher Kriegsschauplatz.
An der Schlachtfront zu beiden Seiten der Somme blieb die Gesechtstätiägkeit auf Artilleriekämpfe beschränkt. Teil⸗ angriffe der Engländer im Walde von Hangard, der Franzosen bei Grivesnes scheiterten unter schweren Verlusten.
. Auf dem Sädufer der Oise zwangen unsere Erfolge vom
6. April den Feind, noch in der Nacht vom 6. zum 7. Teile seiner Stellungen zwischen Bichancourt und Barisis zu räumen. Gestern führten wir unsere Angriffe fort und warfen den Feind nach Einnahme von Pierremande und Folembray auf das westliche Ufer der Ailette zurück. Von Bichancourt on der Oise entlang zurückgehende feindliche Kolonnen wurden vom Nordufer des Flusses von unserem Ma⸗ schinengewehrfeuer flankierend gefaßt und wurden unter den schwersten Verlusten zusammengeschossen. Die am Ost⸗ rande des Waldes von Coucy und über Barisis vor⸗ stoßenden Truppen erstürmten den Bergklotz nordöstlich von Folembray und drangen bis Verneuil vor. Die zepk⸗ der eingebrachten Gefangenen hat sich auf mehr als 2000 erhöht.
8 Vor Verdun am Abend auflebender Feuerkampf.
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Rittmeister Freiherr von Richthofen errang seinen 77.
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und 78., Leutnant Wenkhoff seinen 25. Luftsieg.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalqr Ludendorff.
Die große Beute. 1 Erst jetzt laufen bei den Intendanturen langsom die Meldungen über die Beute ein; die Engländer haben die reichen Bestände weder tertschaffen noch vernichten können. Es wurden erdeutet: In Noyon 200 000 Liter Wein, 4000 Woilachs, 100 Kraftwagen mit reichlichem Zubehör und Ersatzteisen, 200 Feldküchen, 220 Fahrzeuge, Tragsättel im Werte von 10 000 ℳ sowie diele Geschirre, 360 Zentner 300 Zeutner Hafer, 100 Spitzzelite, ein großes
mit Santtaͤtsmaterial. Ferner die Verpflegung für Divwvision auf mehrere Tage. Desgleichen wurden aus erbeuteten Beständen in Montdidier — 2 Divisionen, in Ham eine Division verpflrat. In Roye sielen ein Häutelager mit un⸗ Zählten Rinder⸗ und Schaffellen und tausenden von Kaninchenfellen in deutsche Haad. In Montdidier ein bedeutendes Leder⸗, Leinen⸗ und Hanflager und riefige Weir vorräte. Engllsche Bestände in Ham lieserten die Verpflegung an Wein, Keks, Datteln und 50 Tonnen Kartoffeln für die deutschen Lozarette. In Nesle erbeuteten die Deutschen ein umfangreiches Lager an Unterkunfts⸗ und Baracken⸗ materlal, Zimmer⸗ und Ausstattungsgegenständen. Endlos ist die Menge an Mänteln, Decken, Gummimänteln und Zelten. Die Beute⸗ zühlung nimmt viel Zeit in Anspruch und wird fortgesetzt. (W. T. B.)
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ZHesberreichisch⸗ungartscher Bericht
8 Wien, 6. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In JItalien ließ die Gefechtstätigkeit wieder nach. Der Chef des Generalstabes.
BWien, 7. April. (W. T. B.) Amtlich mird gemeldet: An der italienischen Front nichts von Belang. Der Chef des Generalstades
8 Bulgarischer Bericht. 8 Seig⸗ 6. April. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom April
Ma Fratsche Front Zwischen Ohrida⸗ und Praspa. ze beschoß unsere Artillerie erfolgreich mehrere dliche Sammelpimkte. Bei Bitolia, im Cernabogen und in der
2—. S
“
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Moglenagegend rahm die heiderseitige Feuertätigkeit zu. An der unhteren Struma Patrcuillenzusammenstöße. In Cernabogen schoß Vügefelbwebei Fiselter im Lufkampf ein französisches Flugzeug ab, das hinter unseren Stellungen niedersiel. Dobrudscha⸗Front: Waffenstillstand.
Türkischer Bericht. onstantinopel, 5. April. (W. T. B.) Heeresbericht. 8 Palästinafront: Rege beiderseitige Artillerie⸗ und
Fliegertätigkeit von der Küste bis zum Jordan. 8
Kaukasusfront: Unsere Truppen haben auf breiter Front den Vormarsch fortgesetzt. Nördlich des Wansees wurde Erdschisch nach heftigen Kampfe besetzt. Starke Vorstellungen und befestigte Ortschaften westlich von Sari Kanisch sind erstürmt, Ardahan ist genommen. Vier⸗ unddreißig Mörser und viel Munition gelangten hier in unseren Besitz. “ 8
An Meerküste ist die frühere Grenze in
Richtung Batum überschritten.
Auf den übrigen Fronten nichts von Belang.
Konstantinopel, 6. April. (W. T. B.) Amtlicher Tages⸗ bericht.
Palästinafront: Die Gefechtstätigkeit hielt sich in den üblichen Grenzen, stellenweise etwas lebhafteres Artillerie⸗ euer. Kaukasusfront: Im weiteren Vordringen haben unsere Truppen beiderseits des Wansees nach hartem Kampfe Wastan und Arnis genommen. Ja Arnis wurden vter Motorboote, Kähne, mehrere Geschütze und Maschiuengewehre mit Munition erbeutet. Feindliche Banden flüchteten unter Zurücklassung vieler Toten nach Osten. Sari Kamich ist von uns genommen. Irn Nachtangriff wurde der Gegner aus seinen westlich der Stadt befinblichen, stark befestigten Stellungen geworfen. Seine Verfolgung in Richtung Kars ist aufgenommen. Unser Vormarsch auf Batum macht gute Fortschritte. 1
An den übrigen Fronten ist die Lage unveränder
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Der Krieg zur See.
Berlin, 7. Apeil. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Sperrgebiet um England. 18 000 Br.⸗R.⸗T. Unter den Schiffen befand sich der englische bewaffnete stark⸗ gesicherte Dampfer „Boorara“ (6570 Br.⸗R.⸗T.), der einen Pferdetransport nach Frankreich an Bord hatte, ferner ein durch 2 Zerstörer geficherter, ebenfalls bewaffneter Tankdampfer. Beide Schiffe wurden im östlichen Teil des Aermelkanals versenkt. Der Chef des Admiralstades der Marine.
Kunst und Wissenschaft.
11“ 8 XX“ 8 Seine Majestät der Kaiser und König hat die von dem Senat der Kaiser Wilhelm⸗Besellschaft zur Förderung der Wissenschaften beschlossene Kufnahme der nachstehenden Persöalichkeiten als Mitglicder der Gesellschaft bestätigt, und zwar: der Deutschen Gold⸗ und Silberscheideunstalt vormals Roeßler in Franlsurt am Maln, des Kommerzienrats Carl Leverkes sen. in Cörln am Rhein, des Geheimen Medizinalrats und Fabrikanten Dr. Emannel Aagust Merck, lebenslänglichen Mitolteres der hessischen Ersten Kammet in Darmstadt, des Fabrikbesitzers Dr. Friedrich Raschig in Ludwigshafen am Rhein, des Kemmerzienrats Louts Röchling in Völklingen an der Saar, der Chemischen Fabrik auf Aktien dee E. Schering) in Berlin, des Nommerzienrats und Färbereibesitzes Arthur Schevpers in Erefeld. Zugleich genehmigten Seine Matestät die Zulassung des Direktors Louis Fadé in Frankfurt am Main alz Vertreter der Deutschen Gold⸗ und Silberscheideanstalt vormalt Noeßler und des Dr. phil. Otto Antrick im “ als Verireter der Chemischen Fabꝛk auf Aktien (vorwals E. Schering).
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Am 5. Axril hleit die „Gesellschaft zur Förderung des Instituts für Seeverkehr und Weltwirsschaft an der Universität Kiel, Kaiser Wilhelm⸗Stiftung“ im Konsistoriumssaal der Uawersität Kiel ihre diesjährige ord⸗ntliche Mitgliederversammlung ab. Aus dem vom Prafidenten der Gesell⸗ schaft, Kausmann Dr. h. c. H. Diederichsen eistalteten Geschäfts⸗ bericht sei das folgende hervorgebeben: Die Gesellschaft rfre te sich im vergangenen Jahr wieder einer ungtwöhnlich güvstigen Entwiclung. Die Zahl der Mitgliede; ist von 2500 auf ürer 4300 gestiegen, die sich auf alle deutschen Staaien und Provinzen veitellen. Nicht minder mannigfaltig ist die berufliche Zusammensctzung; neben den Erwerbstätigen in Jadustrie, Landwirlschaft und Handel umfaßt die Gesellschaft Angehörige fast aller anderen Berufe, z. B. Geleh:te, Breamte und Offiztere. Ferner gehören ihe zahlreich: Ministerien, Aemter, Körperschaften und halk⸗ öffentliche Verbände an, darunter etwa 80 Handelskammern. In den Haushaltungsplan des Instituts wird für das laufende Geschätts⸗ jahr die Somme vor 519 200 ℳ eingeftellt. Die Gesellschaft hat die Alsicht, für das Institut cin veues Haus zu errichten. Von der hierfür benösiigten Bausumme sind bis jetzt 2,6 Mtl. Mark auf⸗ gebracht. Die Feier der Grundßeinlegung hat am 9. Fe⸗ druar ftatigefunrden. Der Direktor des Instituts, Geb. Regierungsrat Protesser Dr. Parmg, berichtete über die Tätigkeit des Jaßtitute. Die Zahl der angefeellten Mit⸗ arbeiter bat 100 überschritten, wozu noch zehlreiche auswärtige Mitarbeiter im In⸗ und Auslande kommen Die wissenschaftlichen Ar beiten des Instsituts wenden sich jurteit haoptsächlich kriegswirt⸗ schaftlichen Uaternehmungeu zu. Von etiner Schriftenfolge, die über Maßnahmen und Bestrebungen des feindlichen Auslandes zur Be⸗ kämpfung des deutschen Handels und zur Förderung des eigenen Wirtschastsleberns berichtet, sind bishe; die Bände: „England“, „Rußland“ und „Japan“ erschienen. Die Ausgabe der Bände: „Frankre ich“, Amerika“ und „Jtalien“ erfolgt in den nässten Monaten. Besondere Pflece hat das Institut der Entwicklung seines Nachrichtendienstes gewidmet, Die „Kriegswirt⸗ schaftlichen Nackrichten“, erscheinen seit dem 1 Januar ale „Welt⸗ watschaftliche Nachrichten“. Es sind alle Vorbereitungen getroffen, um unmiitelbar nech dem Kriege einen alle Länder der Erde um⸗ fassenden wirtschaftlichen Nachrichtendienst ins Leben zu rufen. In allen für die Weltwertschaft wichtigen Plätzen sollen eigene Beanzte des Instituta ftationtert werden. Eine erfreuliche Entwicklung hat ferner das wissenschaftliche Aus kunftzswesen senommen, das sich auf alle Zweige des internationaten Wirtsckaftslebens erstreckt. Besonders gugfübrlich verbreitete Professor Harms sich über die künstige Unterrichtstätigkeit des Instituts, die vor allem darauf Lerichtet sein sol), der großen Zahl von Beamten, die im Reich und in den Burdesstcaten mit dem wirtschaflichen und sozialen Leben in Berührung kommen, den Wirtschaftebeamten der privaten urd gesetzlichen Interessendertretungen, den Angehörigen des diplomatischen nud konsularischen Dien stes sowie den künftigen Leiten gewerhlicher und kanfmännischer Betriede die nrerläßliche volkts, und weltwirtschaftlicce Antbildung zu dermitieln. An⸗ schluß an den Bericht fand eine allgeneine Außsprache siatt, 1-K.
vwurde die Wahl weiterer Mitglieder in den Verwalta dr-⸗ sellschaft vorgeremmen. Sewählt wurden vote folgender h
Gebeirer Kommerziemet Labusen in Bren en, Generaldirenshae in Hambarg, Richard Herten in Frankfurt a. Main, e⸗ fir d Klitzina, Vorsitender der Landwirtschaftskammer in Bres Fein 8 von Wangenheim⸗Kl. Splegel und Senator Possehl in Lan, Frn
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Der Straßburger Gemeinderat hat zur Unten von der Universität gepsanten Instituts für “ 8 einstimmig einen jährlichen Beitrag von 15 000 ℳ bewihie dnd Bürgermeiste: teilte serner mit, dag neben zahlreichen klernen, d. frägen för den genannten Zweck von zwei Straßöurger ea
indußtriellen je 100 000 ℳ zur Verfügung gestellt wurden.
Wohlfahrtspflege.
Nationalstiftung füͤr die Hinterblieh⸗ ge Gefallenen sind vom Eifenbültenwert Fi 7 zrgegangen. da
Berkehrswesen. 8.
8 E13141““ 9 Die „Niederzandisch⸗Indische Preß⸗Agentur“ erfährt vom 30. März, daß die Osaka⸗Yusen⸗Katfha Sch fahrte vef 1““ Belawa — Penang — S ngaporech öffnet hat.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Din „Die Fledermaus“ mit den Damen van Endert und Sax al Fräutein Birkensiröm und den Herren Henke, Bronsgeest, ean Boeticher und Stock in den Hauptrollen aufgeführt. 1G
Im Kbniglichen Sbauspielhause geht morgen „Hecn in der gewohnten Besetzurxg ia Stenc.
Im Deutschen Theater findet am Sonnabent 1 20, d. M., Mittags 12 Uhr, eine Porftellung der Gesange „Robert und Bertram“⸗ zu gunften des Inpalldenson der Pensionsanstalt der Genossenschaft DeVutsze Bühnen⸗Angeböriger mit Karl Ciewing und Hans Wiza in den Titelrollen statt. Der Tag, des Vorverkaufbegtnns wighn bekanntgegeben.
Mannigfaltiges.
Ihre Majrestät die Kaiserin und Königin bhefche „W. T. B.“ zufolge, am Sonvabend die Arbeitsaus gabefttt des Gewerkverrins der Heimarbeiterinnen Deutsehlenl in der Oranienstraße. Gestern vormittag nahmen Ihre Mifhn dem Gottkesdienst in ber Malthaͤi⸗Kirche teil.
In letzter Zeit ist, wie das Oberkommando in den Mant mitteilt, in der Heimat trot des Verbots ein vermehrter schuß von Brieftaunben beobachtet worder. Für Angaber h zur Festftellung von Taubenschüten führen, so daß deren snrsn liche Aburteilang erfolgen kann, wird je vach Lage des Falci Belobnung bis zu 20 ℳ gewährt. Anzeigen sind an deef ständige Foltzeiverwaltusg zu richten. Fähren sie m eine fi rechtlichen Verurteilung, so sind von der Pollzeiverwaltun, träge auf Gewährung einer Selobnung an das stellvertnen Gencreltommandd deos III. Afmeekorpz, Berlin W., Gals
Unter der Ueberschrift „Schützt Saat und Exnte lül macht der Oberbefeblshaber in den Marken Geten oberst von Kessel folgendes bekannt: Wer dei der Lanzuf eines Flugzeuges auf oder in der Nähe von bestell Feldern durch deren Betreten Flurschaden verursacht, gict
ie für die Volksernährung erforderliche Bereitstell ng ven hg getreide und schödigt damit das Vaterland. Die Namen das treffenden sind von den Besitzern der Felder oder von ihren Vame sowie von dem Wach⸗ oder Absperrkommando festzustellen und e Schadenersatzes oder Beflrafung zu melden.
Ueber Siebenbürgen, cine Insel des Deutschtums“ wird Ftüs Lilli Archenhold am Mittwoch, Abends 8 Ubr, im großen gih der Treptower Sternwarte unter Vorführung nahen Lichtbilder sprechen. Mit dem großen Fernrohr werden der Ih der Caturn und der Mats beobachtel.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Vellage
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Thenter.
Asnigliche Schauspiele. Dienstag: Overnheats. 1199 bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehohen Fledermaus. Komische Operette mit Tanz in due von Meiyhac und Halévy Bearbeistet von C. Hafhn Richard Gense. Musst von Jobann Strauß. Mustkalische ü Herr Kapellmeister Dr. Besl. Sgpielleitung: Her f
Anfang 7 ½ Uhr. 1 94. Dauerbezugsvorstellung. Dier
Schauspielhaus. b kreiwaihe sind W“ Heimat. Schauspiel in vier Anm
Hermann Sudermann. Spielleitung: Herr Oberspielleiter! Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Opernhaus.
93. Heäefrbeanacwarfennch 7 ⁄ und Freiplätze sind oufgehoben. ra. O 7 “ hesnen Lefcch Text von Antonio Ghbilag die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 1
Schauspielhaus. 95. Dauerbezugsvorstellung. SSall Ziel. Drama in vier Akten von Georg Hiischfeld. Shele Herr Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.
8 Familiennachrichten. 8 1
Verlobt: Frl. Herta Schmidt mit Hrn. Leutnant Mart (Oppeln —Rawitsch). 19 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberst Carl Grafen bon .
(Feghh — Hrn. Forstreferendar Helmut von Perthes Gnns
ei Füestenberg i. M.). — Eine Tochter: Htn. Nüne⸗ Diether von Boehm⸗Bezing (Sitzmannedorf). Nauvis
Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Jeorg vöiesch 0n — Fr. Justizrat Anna Engels, geb. Ribbech (Petbde
Verantworilicher Schriftleiter: Direktot Dr. Tyrel, Sean Verantwortlich für den Aage enteil: Der Vorsteher der Ge chmungsrat Mengering in geꝛi Verlag der Geschäftsstelle (Meugeri 2- 2 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei un 1 “ Wilhelmstraßt 38 ““
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tvösischen mrreich Uogarn adrefstert und für Berlin bestimmt fein sollfen.
eis erhal;, Graf 2 Bhcfensce zei Glemencean hat einge
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Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 8. April
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Großbritannien und Irland. der König Georg hat an den Präsidenten der erniäten Staaten von Amerika, wie „Wolffs Tele⸗ phenbüro“ meldet, folgendes Telegramm gerichtet:
ich des Jahrestags der folgenschweren Entscheidung der Gflraenemchen in diesen Krieg zur Wahrung des tuternatio⸗ 2 Rechts und der Gerechrigkeit einzutreten, wünsche ich Ihnen, en praͤstdent, und durch Sie dem gmerkanischen Volke die freund⸗ filchen Grüße des gesamten britischen Polke zu übermitteln. In er kritischen Stunde, wo vnsere Feinde kein Opfer und keine Kosten um den Sieg ꝛu erriagen, stehen französische und englische eint wie nie zuvor in ihrem helhenhasten Widerstand en diese Anstrengungen. Ihr Mut wird aufrscht erhalten durch den bonken, daß die große Demokratie des Westens im selben Geiste mit denselben Zielen wie sie selbst alles daransetzen und fort⸗ in wird, ihre äußerste Kraft in den Kampf zu werfen, der ein für mnal das Schscksol der freien Völker der Erde entscheiden wird. helbenmütigen Taten der Amerikaner zu Wasser und zu Lande in dem Feinte schon bewtesen, vaß seine Hoffnung vergebens ist. g britische Reich, das nun fast 4 Jahre lang Krieg führt, wird Hnech weitere Opfer froh hringen. Der Gedanke, daß die Ver⸗ fen Staaten unter Ihrer Leitung ein Herz und eine Seele mit sind, bestäckt uns in vem Entschluß, mit Gottes Hilfe schließlich Pläne des Feindes zu vernichten und die Herrschaft von Recht Gerechtlakeit auf Erden wieder herzustellen. Der Lordmayor von London gab am Jahrestage der erikanischen Kriegserklärung im Mansionhouse ein Festmahl, dem der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Balfour Trinkspruch ausbrachte, in dem er einer Reutermeldung oige sagte: Aüf der Erde ist kein Raum für die Ideale der deutschen Utirpattei und der großen freien Demokratien der Welt. Tie ale der Vrbündeten hat Wilson in Worten keistallisiert, die ihren um die gaaze Welt genommen und bei allen, die wissen, was beit sst, cin Echo gefunden haben. Sebhr peinlich wirkt die Art, die Mittelmächte Wilsons polstische Erklärungen benußt haben. selbe Staatsmann, der Wilsons Grundsätzen Lob spendete, sie in Rußland und Rumänien in zyaischer Weise vei⸗ . Unsere russischen Freunde fangen an, die Wahrheit nen ju lernen. Hoffentlich kommt die Lehre nicht zu Ich habe stets einen unverwüstlichen Glauben an das ssche Volk gehabt, zund ich hoffe auf die Zeit, wo es unadhängig, und frei sein wird. Wie werden ihm jede denkbare Unterstützung senem schweren Kampf und seinen Leiden gewähren. Die siones, die Roßland in seine gegenwärtige Lage gebracht baben, in Amnika nie geteilt worden. Die Amerikaner haben immer ßt, daß sie für ihre Sache zu kämpfen haben würden, und daß biesem grohen Kampf zwischen Licht und Finsternis Opfer unver⸗ hlich sein würden. Amerika hat den stärksten Beweis seiner Hia⸗ rg an die gemeinsame Sache geliefert, indem Wilson und die titanische Regierung ameritanische Truppen nicht als ameritanische te, sondern zusammen mit engllschen und franzößsschen Truppen der Westfront fechten ließen. Zum Schluß sagte Balsour, daß er Zuversicht vor allem auf die Einigkeit der Verbündeten und ihre Eache stelle. — Die Irische Konvention hat sich nach Annahme Verichts zur Vorlage an die Regierung auf unbestimmte
vertagt. „Daily
lten,
9 en
Der parlamentarische Mitarbeiter des tonicle“ schreibt, daß vorläufig zwar nicht die Absicht be⸗ ein Irland die Dienstpf licht einzuführen, daß die Re⸗ ung aber in den neuen Gesetzen ermächtigt werden soll, englische Dienstpflichtgesez unter gewissen Umständen, utlich sobald Irland Homerule erhält, auf dieses Land zudehnen.
Frankreich. Das Präsidium des Ministerrats hat laut Meldung „Agence Havas“ folgendes Communiqusé veröffentlicht:
Bei Uebernahme der Regierung fand Clemenceau in der Schweiz die Initiative Oesterreich⸗Ungarns eingeleitete Befprechungen cheen dem Grafen Revertera, einem persönlichen Freund des Kalsers, dem Major Armand vom zweiten Departemert des Generalstabs welch letzterer von dem damaligen Minister dazu bestimmt worden err Clemenceau glaubte nicht, die Verantwertung auf sich nren zu dürfen, diese Besprechungen zu unterbrechen, die hisher kein könis geliefert hatten, die aber nützliche Informationsquellen n konnten. Major Armand konnte sich also auf eine Bilte Grafen Revertera, neuerlich nach der Schweiz begeben. Die ruktion, die ihm in Gegenwart seines Vorgesetzten von neneeau gegeben worden war, lautete: „Anhören und nichts v.. Als Graf Reveriera sich endlich die Ueberjeugung ver⸗ ft batte, daß sein Versuch, den Köder für Deutschland auszu⸗ en, ohne Erfolg geblieben sei, übergab er, um seine Mlssion nzu charakteristeren, am 25. Februar dem Mazjor Armand eine diner Hand geschriebene Note, deren erster Satz folgender⸗ Whfaatet: „Im Monat August 1917 waren Besprechungen in iscct eingeleitet worden, um von der französischen Regierung 8 nblick auf einen künftigen Frieden Vorschläge zu erhalten, e, an die Adresse Oesterreich⸗Ungarns gerichter, so geartet wären, 9 von Oesterresch⸗Ungarn bei der Berliner Regierung untersrützt ert könnten.“ Bittsteller und Nichtaebetener, gibt also Grof erg mit diesen Worten zu, daß es sich darum handelt, von der Regierung Friedens vorschlöge zu erbalten, welche an durch ein authentisches Dokument festgestellte Ceernin mit folgenden Worten um⸗ Zeit vor Beginn der mer angefragt, ob ich zu Verhandlungen bereit
Basis“. Indem er so sprach, hat Graf Ciernin
vas wf Wabrheit gesagt, sondern das Gegenteil der Wahr⸗ wir in Frankresch „sügen“ nennen. Eg fft nur zu natürlich, Entrüstung nicht zurückholten konnte, als zernin, der über die schlietzlichen Fosgen der besorgt war, in so kühner Weife die sie und die französische Regierung so binstellie, z 88 derselben Stunde um den Frieden gebettelt habe, vir uns mit unseren Verhündeten anschickten, den fn een die letzte Niederlage zuzufügen. Es wäre zu leicht, seinen vern, bis zu welchem Grade HeJe ses Sh e bington Bitten um einen angeblschen Sonderfrieden Rom, ren 8 un London ermüdet hat, welche Bitten, keinen. dt kennt ; hoften, als uns unzer das Joch zu locken. isten Joss cht die Geschichte der auch in der Schweiz erfolgten Ees usammenkunft eines früheren Botschafters Oesterreich⸗ klung dar einer „hohen Persönlichkeit der Entente? Diese aüette nicht mehr als einige Minuten. Auch
. uten wagt .
daß Graf C mit Recht
diesmal war es nickt unser Verbündeter, sondern die österrrichisch⸗ ungarische Regterung, welche die Zusammenkunft erbeten hatte. Kennte sich Graf Cernin nicht an einen anderen Versuch der gfeichen Art erinnan, weicher nur zwei Monate vor der Unternebmung Reverteras durch eine im Range weit über ihm stebende Persöalichkeit in Paris und Loadon gemackzt worden ist? Auch da ist, wie im gegen⸗ wärtigen Falle, ein authentisches, aber noch be eichnenderes Beweis⸗ stück vorhanden.
Zu diesem Communiqaus hat der ehemalige Kriegsminister Painlevé der „Humanité“ nachstehende Erklärung abgegeben:
Im Laufe des Jahres 1917 wurden von Oesterre’ch⸗Ungarn mehrere Versuche gemacht, offiziöte Gespräche mit Persönlichkeiten der Entente einzuleinen. Jatbesondere wurde im Juni 1917 von der Zweiten Abteilung gemeldet, daß eine österreichische Per⸗ sönlichkei, der Graf Revertera, durch Vermittlung eines Schweizergs zu wiederholten Malen darauf ge rungen habe, eine private Untezredung mit einem entfernten Verwandten von ihm, dem Maͤjor Armand, Offizier in der Zsveiten Abteilung, zu haben. Nachdem der damglige Mintsterpräasident Ribot hiervog benachrichtigt worden war, trafen R⸗vertera und Masor Armand im August 1917 zusammen. Hiermil haite es sein Be⸗ wenden. Es fand im Argust keine weitere Zuüͤsammenkunft statt, und ich babe keine Kenntnis, daß bis zum 13. November 1917, dem Datum des Rücktritts meinen Kabinetis, eine andere Zusammenkunft stattgefunden hätte. Das, was sich nachher ereignet bat, entzieht sch selbstverständlich meiner Beurteilung; doch nebme ich nach den Er⸗ klärungen des Ministerprästdenten an, daß es Revertera war, der auf die Sache wieder zurückgekommen ist.
— Der Senat hat einen Gesetzentwurf angenommen, durch den die Bank von Frankreich ermächtigt wird, den Vorschuß an den Staat von 15 auf 18 Milliarden Francs zu erhöhen.
— Vorgestern erstattete der Ministerpräsident Clemenceau,
„Lyon Républicain“ zufolge, in den Vereinigten Kammer⸗
ausschüssen für Heereswesen und das Auswärtige eingehenden Bericht über die militärische Lage und die augenblick⸗ lichen Operationen. Clemenceau gahb zu, daß die Aufgabe für die Verbündeten außerordentlich schwierig sei, aber sie hätten ja glänzende Truppen. Deshalb habe er volles Vertrauen auf den Endsieg. Der Munitionsminister Loucheur gab sodann lange Erklärungen über den Stand der Rüstungen ab sowie über die Rolle jeder einzelnen Waffengattung bei den letzten Kämpfen. Loucheur belegte ziffernmäßig, daß die Herstel2ung von Munition und Kampf⸗ mitteln auch in den letzten Monaten noch gestiegen sei.
Rumänien.
Die Jassyer Zeitung „Arena“ schreibt, daß die unter Führung Take Jonescus stehende konservativ⸗demokra⸗ tische Partei in Auflösung begriffen ist. Außer den wenigen Mitgliedern, die die Partei verließen, um mit dem General Averescu die Volksliga zu gründen, und abgesehen von einigen alten Anhängern Take Jonescus, beabsichtigen alle anderen zur konservativen Partei zurückzukehren. Unter den letzteren befinden sich in erster Linie die Anhänger Mihail Cantacuzinos.
Bulgarien.
Die Forderung eines Kredits von ungefähr zwei Milliarden Francs zur Deckung der tatsächlichen Aus⸗ gaben für Material⸗ und Kriegslieferungen, die am 5. April auf der Tagesordnung der Sobranje stand, benutzte der Ministerpräsident Radoslawow, um die ausgezeichnete Lage Bulgariens zu beleuchten.
Diese Lage, so führte der Ministerprasident laut Bericht der Bulgarischen Telegraphenagentur aus, verdanke es vor allem der glänzenden Haltung der Armee. Die Erlaugung der Dobrudscha sei die erste Siufe zur Verwirklichung des nationaten Ideals. Die Dobrudscha sei zu Bulgarien zurückgekommen in erster Linie, weil die Bevölkerung, die sie bewohne, sich sfuͤr Bulgarien entschieden babe, ferner, weil die bulgarischen Truppen den Verbündeten im Kampfe gegen Rumänien entscheidende Hilfe geleistet haben, indem sie sich für die Befreiung der balgarischen Provinz geschlagen hätten, und endlich, weil die Diplomatie der Verbündeten Bulgariens nationale Ansprüche in den Friedensverbandungen unter⸗ stützt habe. Diese Frage sei nun erledigt, und Bulgarien habe kein Haßgefuühl mehr gegen Rumänien, bas es im Gegenteil gerne zum Freande haben möchte. Der Friede mit Rumänien sel die Folge des Friedens von Brest⸗Liktowsk mit der Ukraine und Groß⸗Rußkand. Bulgariens nationale Bestrebungen hegegneten warmer Sympathie in diesen russischen Landern. Alle Welt erkenne den bulgarischen Charakter der Dobheudscha, Mazedonens und des Morawalandes an, Alsdann appellierte Radoszlawow an bie Akgeordneten, sie möͤchten eirstimmig und ohne Erörferung den geforderten Kredit be⸗ willigen zum Zeichen des Vertrauens auf die Armee.
Nach diesen Erklärungen des Ministerpräsidenten wurden die Tribünen geräumt und die Sitzung hinter verschlossenen Türen fortgesetzt, in welcher der Kriegsminister Naidenow vertrauliche Ausführungen machte. Danach stimmte die Sobranje dem geforderten Kredit zu. 1“
Ameriku.
Bei der Feier des ersten Jahrestages des Eintritts der Vereinigten Staaten in den Krieg und der Eröffnung des Werbefeldzuges für die dritte Freiheitsanleihe hielt der Präsident Wilson vorgestern in Baltimore eine große Rede, in der er, dem „Reuterschen Büro“ zufolge, sagte:
„Dies ist der Jahrestag unserer Annahme der Herausforderung Deutschlads, für unser Recht, frei zu leben, frei zu sein und für die heiligen Rechte der freien Männer der ganzen Welt zu kämpfen. Die Nation ist erwacht! Eg ist nicht notwendig, sie zu wecken. Wir wissen, daß der Krieg uns die größten Opfer auferlegt, daß er unsere besten Männer und, wenn es sein muß, alles, was wir besitzen, fordern wird. Ich bin deshalb nicht gekommen, um für die Not⸗ wendigkeit der Anleihe zu sprechen, sondern nur um Euch eine lebendigere Anschauung von den Zwecken zu geben, denen sie dtent. Die Ursachen für diesen größten Krieg, der Grund, weshalb wir ihn durchkämpfen müssen, und alles, was von ihm abhängt, legt jetzt klarer zutage als je zuvor. Die Vereinigten Stagten köoͤnnen jetzt mehr als je sicher lein, daß ihr Schicksal davon abhängt, und daß, wenn der Krieg ver⸗
vloren wird, ihre Stellurg als große Nation sowse thre Missionzin, der Welt gleichzeitig verloten fein wird.“⸗ 1 pürger zu Zeugen an, daß ergin keiner Phases dieses schrecklichen
Wilson rief sein? Mit⸗
Krieges die Absichten Deutschlands in seinem Urteil übertrieben habe. Angesichts der Vorgänge, die einen so einschneidenden Einfluß auf das Schicksal der Menschheit in der Lamen Welt häͤtzen, würde er sich schämen, harte Worte zu gebrauchen oder sich Aus⸗
drücke von H.ß oder Rache zu betienen. Er habe versucht, die Ab⸗ sichten, die Deutschland mit diesem Kriene versolgt, aug den Aus⸗ sprüchen seiner eigenen Wortsührer zu erfahren und ihnen gegenüber effen zu handeln. Er habe die Ideale und Absichten Amerikas ohne Vorhehalt und ohne Anwendung zweideutiger Pzrasen aufgedeckt und die Feinde aufgefordert, ebenso offen zu sagen, was sie bezweckten. Sie hätten in nicht mißzuverstehencen Ausdröcken gegntwortet und erklärt, daß sie nicht Gerechtigkeit suchten, sondern Herischaft un das unbehinderte Durchtetzen ihres Willens. Die Peutschen antwortete nicht durch ihre Steatsmänner, soadern durch ihre mitlitärische Führer, die Deutschland ꝛzatsächlich beherrschen. Man könne den Vereinigten Staaten nicht mißversteher, mwas sie in Rußland, Finnland, der Ukraine und Rumänsen getan haben, und Amerika sei zu der Annahme berechtigt, daß sie an der Westfront dasselbe tun würden, wenn sie nicht Armeen gegenüberstünden, die nicht einma von ihren zahllosen Dtvisßonen überwunden werden können. Wen die Deutschen, sobald sie fühlten, daß dieser Widerstand unstberwiad lich sei, günstige und gerechte Bedingungen in bezug auf Belgien Frankreich und Italien stellen würden, könnten sie dann die Ameritane tadeln, wenn sie daraus den Schluß zöͤgen, daß die;z nur deshalb geschehe, um dm Feinde freie Hand in NRußland und im Osten zu sichern? Die Absicht des Feindes sei ohne Zweifel, alle slavischen Pölker, alle ursprünglichen Ziele der Völker auf der Balkanhalbinsel und alle Länder, die die Tüurkei beberrschte und mißregierte, ihrem Willen und Ehrgeiz untertan zu machen, ein Welt esch der Pewalt, der Gewinnsucht und der kom⸗ merztellen Oberherrschaft aufzubauen, das für Amerika ebenso feind⸗ selig sein würde wie für Europa und das letzten Endes Versten Indien und die Pölker des fernen Ostens bemeistern würde. Wilson schloß: „Was sollen wir also tun? Was mich anbelangt, so bin ich bereit, selbi jetzt über einen gerechten und ehrlichen Frieden zu sprechen und zu jeder Zeit, wo er aufrichtig gewünscht wird, über einen Frieden, in dem Starke und Schwache gleich gut abschneiden. Aber, als ich einen solchen Frieden vorschlug, kam die Antwort von den deutschen Befehlshabern in Rußland, und ich kann die Bedeutung dieser Aatwort nicht mißverstehen. Ich nehme dliese Herausforderung an und weiß, daß Ihr sie amehmt. Die ganze Welt soll wissen, daß Ihr sie annehmt. Deutschland hat noch ein⸗ mal gesagt, daß die Macht allein entscheiden soll, ob ein gerechter Friede unter den Menschen berrschen und ob das Recht, wie Amerika es auffaßt, die Geschicke der Menschheit entscheiden soll oder Oberherr⸗ schaft, wie Deutschland sie auffeßt. Wir köngen desbalb nur eine Antwort geben und die ist: Gewalt, Gewatt bis zum äußersten, Gewalt ohne Maß und GErenzen, die rechte ꝛriumphlerende Gewalt, die die Gesetze der Welt wieder in ihre Rechte einsetzt, und jede selbstische Oberherrschaft in den Staub schleudern wird.“
Zu diesen Ausführungen des Präsidenten Wilson bemerkt „Wolffs Telegraphenbüro“: .
Diese Rede stellt die geschichtlichen Vorgänge auf den Kopf. Alle Welt weiß, daß der gewaltige Kampf, der jetzt im Westen durch⸗
efochten wid, die Folge des Kriegswillens der Entente ist. Deutsch⸗ and hatte seine Bereitschaft zu Verhandlungen unmißverständlich erkläzt. Die Entente hat es anders gewollt. Wärs es Wilson ehrlich um Frieden und Vermeidung wetteren Bluirvergtezeng zu tan gewefen, so hätte er seine Bundesgenossen entsprechend beeinflussen ollen. Statt dessen hat er nichts getan, um die Versailler Beschüsse zu ver⸗ hindern. Seime alten Tiraden über Recht und Perechtigkeit sind durch das Vorgehen gegen Holland erneut widerlegt worden. Zmwischen seinen Woörten und Taten klafft der Zwie palt immer weter. Jetzt ruft er unverhüllt die äußenste Zewalt auf. Damit spricht er endlich klar aus, was die amerikanische Politik vnd die seiner Bundes⸗ genossen bedeutéet: Gewalt gegen alles, was sich ihnen in der Welt in den Wea stellt. Deutschland wird sich das Joch der Gewalt nicht auflegen lassen. Dafür kämpft es seinen deroischen Krieg. Wilsons Rede war eine Anleiherede. Sie ist die beste Werbung für unsere Kriegsanleibe. Denu sie zeigt, was ein verlorener Krieg für Deutsch⸗ land bedeuten würde.
— Wie die, New York Times“ erfahren, sollen innerhalb des nächsten Jahres nicht 800 000 Mann, sondern ungefähr 1600 000 Mann einberufen werden, so daß im ganzen ungefähr 3 Millionen Mann Dienst tun werden. Für die Transporte sollen u. a. auch die beschlagnahmten niederländischen Schiffe gebraucht werden.
— Auf Anordnung des Kriegsministers dürfen die amerikanischen Verluste nicht mehr veröffentlicht werden. Nur die von General Pershing gesandten Nachrichten über das amerikanische Expeditionskorps sind zur Veröffentlichung zugelassen.
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8 Asien. “
Laut Meldung des „Reuterschen Büros“ sind japanische Marinetruppen in Wladiwostok gelandet. Die Lan⸗ dung erfolgte nach einem Zusammenstoß zwischen Japanern und fünf bewaffneten Russen. Einer Reutermeldung aus Moskau zufolge sind nach den japanischen auch englische Truppen in Wladiwostok gelandet worden. 8
Handel und Gewerbe.
— Die Aufhebung des Verbots der En⸗ und Darczfuhr von Rubelnoten (Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 4. März 1918, Reichs⸗Gesetzbl. S. 107) hat, wie aus vieten Anfragen bervorgeht, zu der irrtümlichen Auffassung Veranlassung gegeben, daß der Handel in Rubelnoten nunmehr frei und besonders der Kauf von Rube⸗l⸗ noten aus dem Auslande gestattet sei. Tntsöͤchlich geiten aber für Rabeluoten wie für jedes andere ausländische Zahlungsmittel die Bessimmungen der Bekanntmachungen des Reichskanzlers über den Zahlungsverkebr mit dem Auslande veom 8. Februagt 1917 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 105 und 109). Danach durfen Rubdelucten nur bei den vom Reichskanzler bestimmten Personen und Firmen (Hevifenstellen) gekauft oder gegen Zahlungsmittel oder Forderungen in anderer Währung umgetauscht werden. Ebenso darf über Rubelaoten ohne hem ornh der Reichsbank nur zugunsten einer Devifenttelle verfügt werden.
— Auf Grund der Verordnung des Bundesrats, betreffend die Bilanzen von Aktiengesellschaften usw., die Vermögen im Auslande oder in den deutschen Schutzgebteten haben, vom 25. Febrvar 1915, hat laut „W. T. B.“ der Herr Reichskanz er auf Antrag der Deutsch⸗Asiatischen Bank die in deren Satzung für die Auf⸗ stellung der Einrichtung und Bilanz, der Gewinn⸗ und Vexrlustrechnung und des Geschäftsberichts sowie für die Abhaltung der ordentlichen Generalversammlung festgesenten Fristen für dir Geschäft jahre 1915 und 1916 um weitere je 6 Monate und für das Geschäfisjahr 1917 erstmalig⸗um j* 6 Monate, d. h. für die genannten drei Geschäfts⸗ fahre bis Ende Oktober bezw. Ende Dezember 1918 verlängert.
— Die Anglo⸗Continental, Guanowerke, Hamburg,
seben laut Meloung des „W. T. B.“ esnen G nteil don 10 vH gegen 12 vH im Vorjahte vor. “ 8