.“ (RGBl. S. 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers über das in Deutschland befindliche Vermögen des britischen Staatsangehörigen Frank Turner, insbesondere seines Grundeigentums in Kaldenkirchen, die Zwangesverwaltung angeordnet (Verwalter: Kaufmann Heinrich Müllers in Kaldenkirchen). v h.“
Berlin den 6. April 1918.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Neuhaus.
Ministerium des Innern.
Der Stadtassistenzarzt Dr. Puppel aus Duisburg ist zum Kreisarzt in Johannisburg,
der Kreisassistenzarzt Dr. Roos aus Berlin zum Kreis⸗ arzt in Beeskow,
der Kreisassistenzarzt Dr. Dietrich aus Cöln zum Kreis⸗ arzt in Freystadt (Niederschles.) und
der Kreisassistenzarzt Dr. Ebert aus Cassel zum Kreis⸗ arzt in Sögel ernannt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Forstkassenrendantenstelle für die Ober⸗ förstereien Sonnenberg, Idstein, Wörsdorf, Wiesbaden, Chausseehaus und Eltville mit dem Amtssitz in Wiesbaden ist zum 1. Juli 1918 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 30. April eingehen. 1
E16a6
Beiaunnitmnachungg.
Mieine Anordnungen vom 20. Mai und 26. Oktober 1917, wodurch dem Händler Karl Barnefski und dessen Ehefrau, Johanna geb. Spitz, in Mengede, Friedrichstraße 24, der Handel mit Lebensmitteln und dergleichen wegen Un⸗ zuverlässigkeit bis auf weiteres untersagt war, habe ich heute wieder aufgehoben. 8 MXX“ Dortmund, den 4. April 1918. Der Landrat. J. V.: Dr. Burchard.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmochung zur Fernhaltung unzuverläͤssiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (-GBl. S. 603) habe ich der Händlerin Klara Szvmanskt, geb. Jurkowska, Berlin, Waldstraße 58, durch Versügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb und sagt.
Berlin⸗Schöneberg, den 5. April 1918. 1
b Der Poltzeipräsident zu Berlin.
Kriegswucheramt. J. V.: Machatius
DBekanntmatchung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (-GBl. S. 603) habe ich dem Kaufmann Abraham S. Davidsohn in Berlin⸗ Schöneberg, Nollendorfstraße 21, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter agt. Beerlin⸗Schöneberg, den 5. April 1918. “ Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
Bekanntmachung.
Ich ache hiermit bekannt, daß dem Kaufmann Lorenz Schmücker in Brilon der Handel mit sämtlichen Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art sowie rohen Naturerzeugnissen,
eiz⸗ und Leuchtstoffen, Gegenständen des Kriegs⸗ edarfs usw, untersagt ist. Biilon, den 5. März 1918. Der Landrat. Jansen
— —
Bekanntmachung.
3 Dem Heinrich Stammen in Crefeld, St. Antonstraße 2, habe ich den Handel mit Lebensmitteln, insbesondere mit Fleisch und Wurstwaren, untersagt und gleichzeitig die Metzgerei geschlossen. — Die Kosten dieses Verfahrens treffen Stammen.
Crefeld, den 2. April 1918.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J.
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Dem Johannes Laux in Crefeld, Nordstraße 63, habe ich den Handel mit Lebensmitteln, insbesondere mit Fleisch und Wurstwaren, untersagt und gleichzeitig die Metzgerei geschlossen. — Die Kosten dieses Verfahrens treffen Laux
Crefeld, den 2. April 1918.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.:
Bekanntmachung.
Dem Peter Brand in Crefeld, Luth. Klrchstraße 59, habe ich den Handel mit Lebensmitteln, insbesondere mit Fleisch und Wurstwaren, untersagt und gleichzeitig die Metzgerei geschlossen. — Die Kosten dieses Verfahrens treffen Brand.
Crefeld, den 2. April 1918.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Prin
en.
Bekanntmachung. 1
Dem Wilbhelm Höffken in Crefeld, Neue Linner⸗ straße 97, habe ich den Handel mit Lebensmitteln, ins⸗ besondere mit Fleisch und Wurstwaren, untersagt und gleichteitig die Metzaerei geschlossen. — Die Kosten dieses Verfahrens treffen Höffken.
Crefeld, den 2. April 1918.
Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Printzen.
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Der Witwe Theodor David, geb. Fürth, in Crefeld, Elisabethstraße 92, habe ich den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Schmiermitteln, wegen Unzuverläfsigkeit untersagt. — Die Kosten dieses Verfahrens treffen die Witwe David.
Crefeld, den 2. April 1918.
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Bekanntmachung. „Der Geschäftsinhaberin Emilie Langecker, geb. Grätsch, hier, Lindenstraße 17, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuver⸗ lässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden.
Königsberg, den 2, April 1918. Der Polizeipräsident. von Wehrs.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (7RSBl. S. 603), betr. Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, ist dem Schankwirt Wilbelm Funk und seiner Ehe⸗ frau, hier, Hakenfelde wohnhaft, durch Beschluß der zur Ent⸗ scheidung über die Erteilung, und Entziehung der Erlaubnis sowie über die Untersagung des Handels errichtete Stelle vom 13. Februar 1918 der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitreln und Gegenständen des täglichen Bebarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt worden.
Spandau, den 26. März 1918.
Die Polizeiverwaltung. Koeltze.
Nichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. April 1918.
Seine Majestät der Kaiser und König hat dem Kapitänleutnant von Arnauld de la Periere (LCothar), Kommandanten des Unterseebootes „U 35“ und der gesamten Besatzung, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, seine Aller⸗ höchste Aredkennung und seinen Kaiserlichen Dank ausgesprochen für die hervorragenden Leistungen, die die tapfere Besatzung unter der ruhmreichen Führung ihres vorbildlichen Komman⸗ danten erzielt hat.
Kapitänleutnant von Arnauld, dessen kühne und erfolg⸗ reiche U⸗Bootstaten oft rühmend hervorgehoben wurden, hat in 2 ⁴ jähriger U⸗Bootskriegführung mit dem vortrefkflichen U⸗-Boot „U 35“ im Mittelmeer den Feinden durch Versenkung von 196 Schiffen von zusammen rund einer halben Million Br. Reg. To. schwersten Abbruch getan. Er versenkte bis jetzt 2 Kriegsschiffe, 1 Hilfskreuzer, 5 Truppentransporter, 124 Fracht⸗- bezw. Transportdampfer, 62 Segler und 2 Fisch⸗ dampfer. Hierbei sei besonders erwähnt, daß das kriegs⸗ erprobte „U 35“ unter der Führung zweier Kommandanten bisher über 600 000 Br. Reg. To. feindlichen Schiffsraums ““ W“
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Justiz⸗ wesen und für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungs⸗ wesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.
Gestern Mittag sind laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ im Auswärtigen Amte die Ratifika⸗ tionsurkunden zu den am 11. Januar 1917 unterzeichneten Rechtsverträgen zwischen dem Deutschen Reiche und dem Osmanischen Reiche ausgetauscht worden. Es handelt sich um die nachstehenden Verträge:
1) Konsularvertrag,
2) Vertrag über Rechtsschutz und gegenseitige Rechtshilfe in bürgerlichen Angelegerheiten, B
3) Auslieferungsvertrag,
4) Nieverlassungivertrag, 1
5) Vertrag über die gegenseitige Zuführung von Wehrflüchtigen und Fahnenflüchtigen der Land⸗ und Seestreitkrafte,
6) Vert ag über die Anwendung des Konsularvertrags auf die deutschen Schutzgebiet⸗,
7) Vertrag, hetreffend die Anwendung des Vertrags über Rechts⸗ schutz und gegenseitige Rechtshilfe in bürgerlichen Angelegenheiten auf die deutschen Schutzgebiete,
8) Vertrag über die Anwendung des Auslieferungsvertrags auf die deutschen Schutzgebiete,
9) Vertrag über die Anwendung des Niederlassungsvertrags auf die deutschen Schutzgebiete und die osmanischen Provinzen Hedschas, Jemen und,Nedschd,
10) Vertrag, betreffend die Anwendung des Vertrags über die gegenseitige Zuführung von Wehrflüchtigen und Fahnenflüchtigen der Land⸗ und Seestreitkräfte auf die deutschen Schutzgebiete
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaäiser Karl hat dem „K. K. Telegraphen⸗ korrespondenzbüro“ zufolge gestern an den Deutschen Kaiser nachstehendes Telegramm gerichtet:
Der französsche Ministerpräsident, in die Enge getrieben, sucht dem Lügennetz, in das er sich selbst verstrickt hat, zu entrinnen, indem ec immer mehr und mehr Unwahrheiten anhäuft und sich nicht scheut, nunmehr auch die völlig falsche und unwahre Behauptung aufzustellen, daß ich iegenowelche gerechte Rückerwerbungsansprüche Frankreichs auf Elsaß⸗ Lothringen anerkannt hätte. Ich weise diese Behauptung mit Entrüstung zurück. In einem Augenblick, in weichem die österreichisch⸗ ungarischen Kanonen gemeinsam mit den deutschen an der Westfront donnern, bedarf es wohl kaum eines Beweises dafür, daß ich für Deine Provinzen genau so kämpfe und auch ferner zu kämpfen herelt bin, als gelte es, meine eigenen Länder zu verteidigen. Obwohl ich es angesichts dieses sprechenden Beweises einer völligen Gemeinschaft in den Zielen, für welche wir seit nunmehr fast vier Jahren den Krieg fortführen, für überflüsstg halte, auch nur ein Wort uͤber die erlogene Behauptung Clemenceaus zu verlieren, liegt mir doch daran, Dich bei dleser Gelegenheit erneuert der vollstänbigen Solidarität zu versichern, die zwischen Dir und mir, zwischen Deinen und meinen Reichen besteht. Keine Intrige und keine Versuche, von wem immer sie ausgehen mögen, werden unsere treue Waffenbrüderfchaft gefährden. Gemeinsam werden wir den ehrenvollen Frieden erzwingen.
Amtlich wird laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ mitgeteilt:
Heir Clemenceau sucht sich durch fortgesetzte Verdrehungen der Tatfachen aus der peinlichen Lage herauszuwinden, in die er durch das Ableugnen der in der Rede ves Grafen Czernin vom 2. April enthaltenen Feststellungen geraten ist.
Wir halten es für überflüssig, die Unwahrheit jeder einzelnen seiner Behauptungen besonders nachzuweisen; denn wir würden uns damit nur in den Dienst seines offenkundigen Bestrebens stellen, durch eine Erörterung über die Vorgeschichte der Freiburger Zu⸗
Die Polzzeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Printzen.
sammenkunft die Aufmerksamkeit von jenen zwei Tatsachen abzu⸗ 1““ 1““
lenken, auf welche es in der Rede des Grafen Czerain
kommt, daß nämlich Herr Clemenceau noch kurz vor2
letzien Offensive im Westen erst eine Annäherung an
Ungarn gesucht uad ihm sodann zu wissen gegeben h
nenn in einem Frieden ohne Annexion Elsaß⸗Lothringens 1 aben sei. t zu
Nun sucht Herr Clemenceau die Aufmerksamkeit von pi. f zwei Punkten dadurch abzulenken, daß er angehlich on diesen Aeußerungen in die Erörterung wirft, welche Kals politisch. brieflich getan haben soll, und welche, wie er behauptese h arl daß „er den gerechten Wünschen Frankreichs auf ein⸗ isagen, erwerbung Elsaß: Lothringens zustimme“, daß 98 Rüc. Minister des Aeußern ehbenso denke wie er. Hie Unger „,ein dieser Behauptungen ligt auf der Hand; sie ustnmnsglt krassestem Widersypruch mit allen öffentlich n Reden, welcgh⸗ in verantwertliche Ministee des Aeußern stets gehalten hat 1n de auch in Frankreich befannt sind. Insbesondere beweist de welche einmal von Ciemenc au abzuleugnende Tatsache, daß K. 9. Truppen für Elsaß⸗Lothringen an der Westfront tämpfen, tland K. alle Argumente die über j'den Zweisel erhabene bundestreue Geger, als unseres Monarchen. Zum Ueberfluß sei ausdrücklich festgestennung die Angaben Herrn Clemenceaus über die brieflichen Aeuf Kaiser Karls von Anfang bis zu Ende erlogen sind.
Deutlich geht aus all den Aeußerungen Clemenceaus nur de von ihm offen eingestandene Tatsache hervor, daß der Krieg 88 de Westfront andauert, weil Frankreich Elsaß⸗Lothringen erober wg Einen besseren Beweis, daß die Mittelmächte zur Vertetdigung bi- Besitzstandes kämpfen, hätte Herr Clemenceau der Welt nicht . vh. können. Tu“
— Gestern hat gur Herbeiführung einer Verständigung 1 der ungarischen Wahlrechtsfrage eine Beratung statt⸗ gefunden, an der der Ministerpräsident Dr. Wekerle Unter⸗ richtsminister Graf Apponyi, Minister des Innern Joham Doth, Justizminister Vazsonyi sowie die Abgeordneien Grej Julius Andrafsy, Graf Stefan Tisza, Johann Teleszun und Graf Stefan Bethlen teilnahmen. Eine Verständigung ist in der Beratung, wie das „Ungarische Telegraphenkorte, spondenzbüro“ mitteilt, nicht zustande gekommen.
Polen.
Der Ministerpräsident Steczkowski hat nach seinen Amtsantritt an den deutschen Reichskanzler Dr. Grafen von Hertling, und den österreichisch⸗ungarischen Minister des Aeußern, Grafen Czernin, gleichlautende Telegramme ge⸗ richtet, in denen er, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet um wohlwollende Unterstützung der Bemühungen nach Festigung der polnischen Staatlichkeit bittet und die Hoffnung ausdrück daß es bei gegenseitigem Vertrauen gelingen werde, sämtlich für das Verhältnis Polens zu den Mittelmächten guund⸗ legenden Fragen in einer dem beiderseitigen Interesse ens⸗ sprechenden Weise zu regeln.
Der Ministerpräsident hat vom Grafen Hertling und vom Grafen Czernin Antworten erhalten, in denen unter der Per⸗ sicherung vertrauensvoller Unterstützung die Hoffnung zum Ausdrug gebracht wird, daß es gelingen werde, eine alleeitig befriedigende Regelung der Fragen zu erzielen, welche fir Polen von grundlegender Bedeutung sind.
Großbritannien und Irland.
Vorgestern hielt der Premierminister Lloyd George in Unterhause die erwartete lange Rede über die Lage an der Westfront und über die Mannschaftsersatzvor⸗ schläge der Regierung. Er sagte laut Bericht des „Wolf⸗ schen Telegraphenbüros“:
„Wir sind jetzt in die kritischste Phase dieses schrecklichen Kriegen gekommen. Das Schicksal des Reichs, Europas, der Freiheit ter ganzen Welt hängt von dem Erfolg ab, mit dem wir dem allerletler dieser Angriffe Widerstand leisten und ihm begegnen. Die Ver⸗ schläge der Regterung verlangen die äußersten Opfer seitens breiter Klassen der Bevölkerung. Nichts würde sie recht ertigen als die äußerste Notwendigkeit und die Tatsache, daß wir für alles kämpfen, was das Wesentliche und das Heiligste unseres nationalen Lebens aus⸗ macht.“ Lloyd George beschäftigte sich dann mit den ÜUn⸗ ständen, die zu der gegenwärtigen Lage grführt hätten, und sagte: Trcetz der schweren Verluste im Jahre 1917 war Uusere Armee in Frankreich am 1. Januar 1918 beträchtlich stärker als am 1. Janun 1917. Bis Oktober oder November 1917 verbielt sich die Kampf⸗ stärke der Deuischen zu der der Verbündeten wie zwei zu drel⸗ Dann kam der Zusammenbruch in Rußland. Obschou emne seht beträchtliche Anzahl deutscher Divisionen von Osten nach dem Weste gebracht wurden und einige österreichische Unterstützung, war, alz die Schlacht begann, die Kampfkraft der gesamien deutschen Armee an der Westfront nicht ganz gleich der Gesant⸗ kampfstärke der Verbündeten. An Infanterie war die Deutschen ein wenig schwächer, an Kaveallerse 16 tiächtlich schwächer und zweifello; schwächer in der Luft Die Deutschen hatte indessen einen oder zwei große Vorteile, Eie hatten den Anfangsvorteil der Angreifer; sie wußten, wo sie an⸗ greifen wollten, sie kannten Ausdehnung und Zeit des Anx rifs Wilson war zu dem Schluß gekommen, daß der Angriff südlich Anch auf einer sehr breiten Front mit ungefähr 95 Divisionen erfolgen würde, und daß die Deutschen versuchen würden, die britischen Lnier zu durchbrechen. Dieses Voraussehen der Absichten des Feindes wu eines der bemerkenswertesten, die je vorgekommen sind. Der sein) hatte auch die Vorteile des einheiilichen Oberbefehls und krockenen nebligen Wetters. Der Kaiser hat einmal zum Köntg von Griet⸗ land gesagt: „Ich werde sie schlagen, weil sie kein einheitlice Kommando haben.: Ein getrenntes Kommando bitdet ein schmenle Problem, es ist sehr schwer ein Gleichgewicht des Risikos hertastn und ein General wird leicht geneigt sein, seine Armre rurfctabaln weil er verantwortlich gemacht wird, wenn die Sache schief fns Jufolge des Nebels standen die Deutschen wenige Yards vor un Front, ehe ihre Annöherung bekannt war. Das war für uns dS. 1. sonderem Nachteil, weil unsere Verteidigung sich gerade an jener Siel wesentlich auf das Kreuzfeuer von Maschtnengewehren
1ö6
und Artillerie
stützte. Es wird einige Zeit dauern, bis alle Tatsachen des Kampfen g gestellt sind. In einem gewissen Augenblick war die Lage b ime sehr kritisch. Der Feind brach zwischen unserer 3. und 85 6 durch. Es entstand eine ernsthafte Bresche, aber die Lage dstelt dank dem glänzenden Verhalten unserer Truppen wieder helg de Die Truppen zogen sich in vollkommener Ordnung zurück, ste ttelten Verbindung zwischen den beiden Armeen wieder her und — den den Plan des Feindes. Das Parlament und das Land arimmgge Truppen nicht genug für die glänzende Tapferkelt und die ing en des Zähigkeit danken, mit der sie den überwältigenden 889 Sie Feindes Trotz boten und sich an ihre Stellungen anklammer tinnaͤl gingen zurück, aber sie wurden niemals geworfen. 11 zugitt, hat der kaltblütige Schneid des britischen Soldaten, vene den B⸗ daß er geschlagen ist, Eurcpa gerettet. Es wäre unbillgg, bis alr fehlshaber jener Armee, General Gough, zu rügen, itischen Umstände aufgeklärt sind, wäre es ebenso unblllig für gett Soldaten, ihn weiter im Felddienste zu belassen. Das 3 hat es daher für notwendig erachtet, ihn abzuberufene e Cfpacft und der Regierung von ihren militätische 1 vorgelegt sind.“* sgkeit veachiter zollte Lloyd George warme Anerkennung der Hlahmmn mit der französische Reserben eingriffen, und sagte: „Dur Beistand der samen Anstrengungen unserer Leute und den leyalen estelt Dj Franzosen war die Lage für den Augenblick wieder 11 Hauptabsicht des Feindes, die beitische und die französssche Ar 8 öö“ — 8 8
il bieber mißslückt. Wir würden uns aber in einem großen und ver⸗ nisvollen Irrtum befinden, wenn wer den Ernst der Lage unter⸗ n tg. Das Kabinett bat alle Schritte unternommen, um Ver⸗ Hüagen heranzubringen, und eine so große Zahl von Truppen hat ftär 9 den Kanal in so kurzer Zeit uͤberschritten. Was die Zahl noch ne zeten Geschütze und Maschinengewebre und der gemacsten vrfongenen betrifft, so hat der Feind darin sehr übertriehen. Uad das Munit onsministerium war nicht nur in der Lage, Geschütze und Maschinengewehre zu ersetzen, sondern es hat auch recht betraͤchtliche Reseiben an Munition. Dasselbe ist hisichtlich der Liftangriffe ber Fall, die beim Rückzug Wunder getan haben.“ b 8 Nachdem Lloyd George dem Vertrauen Ausdruck gegeben hatte daß die englischen Truppen, Gentrale und Gemeine, für den nächsten aß bie 3⁄¹9: 8 2 72 888 32 hsten mammenstoß in voller Bereitschaft sein würden, kam er auf die Hllfe zu sprechen, die Amertka geleistet hat. „Die Verbündeten hatten erwartet, im Frühjahr eine große amerikamsche Armee in 85 u haber er ihre Ausbildung hatte länger ge⸗ Frankreich zu haben, aber ihr 1. ung ha ie länger ge⸗ dauert, als angenommen war, und wenn Amerisa diese Divisionen vervollständigen wollte, „ so würde es für viese Truppen un⸗ möglich sein, in irgendwie beträchtlicher Stärke an dieser Schlacht oder diesem Feldzuge reilzunehmen, obwohl diese Schlacht die entscheidende Schlacht des Krteges sein könnte. Daber wurden zuerst Baker und danach Wilson gewisse Vorschläge gemacht. Wir haben bereits sechs Deillionen Mann fuͤr Heer und Flotte ausgehoben und wir können nicht in demnselben Verhältnis wie die übrigen Krieg⸗ führenden für die Armee ausbeben, wegen der Bedürfnisse der Florte an Sciffsraum, Kohle und Stabl, die wir decken müssen. Bei den Vorschlägen, die die Regierung dem Parlament macht, müssen Flotte und Schfffahrt, diese arundlegenden Voraussetzungen für die Erfolge der Verbündeten, berücksichtigt werden. Aber es ist noch eine Reserv⸗ von Männern vorhanden, auf die man, wern die Not es fordert, für die Front zurückgreffen kann. Diese Schlacht kaun Monate dauern. Die Deutschen rufen thren Jahrgang 1920 auf, der für diesen Felozug 550 000 junge Männer aufbringen wird.“
Lloyd George machte sich dann über die Behauptung lustig, die britischen Streitkräfte wären durch Nebenunternehmungen vergeudet worden. „Wären nicht die französischen und britischen Divlsionen in Italien gewesen, so hätte es der österreichtschen Armee freigestanden, ihre ganze Kraft an die Westfront zu werfen. Was Saloniki an⸗ geht, so war das einzige, was die gegenwäctige Regierung getan har, daß sie die Streitkräfte in Salonikt um zwel Divisionen vermindert hat. In Mesopotamien steht nur eine weiße Division, in Aegvpten und Palästina nur drei, die übrigen sind indische oder gemischte Dyisionen. Was unsere Verluste anbetrifft, so ist es noch zu zeittg, um sie genau feßzustellen, aber Halg erklaärt, daß die deutschen Be⸗ hauptungen gänzlich unmöglich wären. Der Feind hat sich endaültig entschlossen, in diesem Jahre die militärische Entscheidung zu suchen. Das bedeutet eine Dauerschlacht von der Nordsee bis zur Adria. Alles hängt davon ab, daß wir unsere Kraft bis ans Enbe aufrecht erhalten, und mit amerikauischer Hilfe sind wir dazu imstande.“
Zum Schluß seiner Rede gab Lloyd George die Vorschläge des Mannschaftsversatzgesetzes bekannt, und sagte, der erste Vor⸗ schlag wäre, das miltzärische Alter auf 50 Jahre zu erhöhen und in einigen besonderen Fällen bei Männern mit besonderen Eigenschaften, besonderer S chulung und Erfahrung auf 55 Jahre. Zur Begründung der Einführung der Dienstpflicht in Irland fuͤhrte der Minister aus: ‚Der Kampf, in dem wir stehen, ist ebenso oder noch mehr ein frscher wie ein englischer. Irland hat durch seine Abgeordneten sür den Krieg gestimmt und den Kiieg unterstützt. Amerika stht Im Kriege, und dort leben mehr Iren als in Icland, und sie unterltegen der Dienstpflicht. Auch die Iren in Großbritannien und in Kanada unterliegen der Dienstpflicht. Die Absicht ist, das Militärdienstgesetz in Irland unter denselben Bedingungen elnzu⸗ fihꝛen wie in Großbritannien. Und da es in Irland kein Per⸗ sonen, und Standesregister gibt, so werden noch ein paar Wochen bergehen, ehe die Ausmusterung beginnen kann. Die Regierung ketssichttgt, ohne Verzug dem Parlament einen Gesetzentwurf üher die Selbstreglerung in IFrland vorzulegen. Aber es def kei Mißverständnts darüber herrschen: die beiden Fragen snd von einander unabhängig. Jede muß für sich bebandelt werden. Die Reglerung beabsichtigt, diese Vorlage bald einzubringen und dem Hause ihre möglichst schleunige Erledigung zu empfehlen. Wenn Irlands junge Mäuner in großen Scharen an die Front fonmen, sollen sie nicht das Gefühl haben, als kämpften sie für ein Minzip, das im Ausland zur Geltung kommen soll, während es für Irland selber nicht gilt.“ Lloyd George gab dann seiner Hoffaung Lusdruck, daß es möglich sein werde, die Mannschaftzersatz gesttze in dieser Woche zu erledigen. Die Regierung bedauere, daß sie so einschneidende Maßnahmen habe vorschlagen müssen, cher kewe Regierung würde die Verantwortung übernehmen, weniger vorzuschleg. n. vLloyd George schloß: „Der Feind hat auf der Höhe seiner Macht angegriffen, wir sind von einem mächtigen Verbündeten in Stich gelassen worden, und ein anderer mächtiger Verbündeter ist noch nicht bereit, ein Zehntel seiner Macht in die Wagschale zu werfen. Wenn wir einen Jahre dauernden Krieg vermeiden wollen, denn muß diese Schlacht jetzt gewonnen werden, und um sie zu ge⸗ winen, müssen wir bereit sein, alle unsere Hilfsmittel einzusetzen.
Nach längerer Beratung über das Mannschaftsersatzaesetz wurde dieses, wie bereits gestern gemeldet, in erster Lesung angenommen.
— Im Oberhause gab Lord Curzon eine ähnliche Erklärung ab wie Lloyd George im Unterhause.
8 Wie Reuter berichtet, sprach Lord Curzon von der deutschen effenstre und erklärte, das Kabinett habe sofort Schritte getan und 8 Verluste ersetzt. Verstärkungen siad unverzüglich über den g geschickt worden, und zwar bis zu einer Höchsteohl von hlch über 30 000 Mann. Pabei ging kein einziges Menscher⸗ eben verloren. Die Verluste au Geschützen und Kriegs⸗ hüberal siad beträchtlich gewesen, aber durchaus nicht so ne die feindlichen Veröffentlichungen behaupten. Der Munitions⸗ . nister versichert uns, daß er mühelos in der Lage sei, alle unsere e sofort zu ersezen. Dasz ist so schnell geschehen, wie es die nfnabmesäbigkeit der Fhentieöchen Häfen gestattete, dergestalt, daß westenugerdem noch eine starke Reserve haben. Wir haben den vndeien Schritt getan und uns sofort an die Pominions Agt Indien gewandt, und wir haben feurige und ermutigende Kei worten erhalien. Ene der glorreichsten Erfahrungen des se zist die Art, wie die entfernten Teile des Reiches, mit Fine sichtbaren oder unmittelbaren Gefahr ausgesetzt sind, gerin nbrunst die Opfer auf sich genommen haben, die nicht Wir gerz siod, als die derer, deren Heimat direkt bedroht sist Ozeans den uns auch an unseren großen Verbündeten jenseits des Bereit gecwandt, und Wilson antwortete sofort mit einer edelmütigen seitwilligkeit, die unseren Herzen wohltut und die in betreff der
awarte unsere kühnsten Erwartungen überstieg. Das Haus wird nicht schübe n⸗ daß ich die Ziffern der ausstehenden amerikanischen Truppen⸗ sceecge aber die monatlichen Verstärkungen an Infanterie und
ünneginengewehren, auf die wir für die noͤchsten Monate rechnen läßt, w 1g für die sich der erforderliche Schiffsraum garantieren stellen exen schon an sich eine Armee von gewaltiger Stärke dar⸗ ün deten Schließlich haben wir in Gemeinschaft mit unseren Ver⸗ einbeitlieiren bedeutenden Schritt vorwärts in der Richtung auf getan. de Leitung der allsterten Streitkräfte im Operationsgebiet franzist ebenige Tage noch der Schlacht kam der britische und der strategisch⸗ Oberbefehlshaber aus eigener Initiative überein, die legen. d Leitung an der Westfront in eine Hand iu Gleichgewi er Feind hat in der Erkenntnts, daß das Lünstiger sst der Kräfte an der Westfront jetzt für ihn Schlachten st. als es jemals wieder sein wird, die Reihe von gen. Dowegonnen, in der Absicht einen entscheidenden Sieg zu er⸗
mehr noch die⸗ zwingen ihn die wirtschaftliche Lage Deutschlands und seiner 8 — esterreich⸗Ungarns, die Erschöpfung und Kriegsmütiakeit aupsverbündeten und die Erkenntnis daß mit jedem weiteren
Monat ausgebildett amerikanische Truppe⸗ 8 1“ eilen ldete amerikanische Truppen nach dem Kreiegsschaupla eilen werden. Er wird 1 9 9 geschauplatz düne sege Rücksicht auf Opfer an Menschenleben ausnützen. Ferflis, kann noch Wochen und Monate währen und bis ins fünfte Kriegsjahr hinein dauern. Aber unsere Pläne rechnen damit, daß der
ibrer Pflicht schlecht genügt haben, mwern sie mit ihren bisherige Maßnahmen sich begnügt hätte. So kam datz neue Mannschafts⸗
ergänzungsgesetz zustande. 1 Schweden.
Wie „Nya Dagligt Allehanda“ erfährt, verlangt Eng⸗ land von den Besatzungen der in englischen Häfen befindlichen schwedischen Schiffe, daß sie ihre Fahrzeuge nicht verlassen sollen, während sich diese in ausländischen Häfen befinden. Durch diese Verpflichtung soll erreicht werden, daß die schwebischen sich für den Dienst für die Entente binden. 2 ußerdem wird mitgeteilt, daß England den schwedischen See⸗ leuten, die in englischen Häfen ihre Fahrzeuge verließen, keinen Paß nach Schweden bewilligt. 8
Schweiz. Auf eine Anfrage der norwegischen Regierung, betre ffend die Errichtung einer norwegischen Gesandtschaft bei der schweizerischen Eidgenossenschaft, erteilte der Bundes⸗ rat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, in Zustimmung zu einer engeren Verbindung zwischen den beiden befreundeten Staaten die Genehmigung an den Minister Scheel, den nor⸗ wegischen Gesandten in Rom. Herr Scheel wird auch nach seiner Beglaubigung bei der Eidgenossenschaft als ständige Residenz Rom beibehalten. —
8 Rumänien. „Der Minister des Aeußern Arion, befindet, hat von den zur Zeit in Kischinew weilenden Minister⸗ präsidenten Marghiloman laut Meldung des „Wolffschen Telegrapgenbüros“ ein Telegramm empfangen, durch welches er die Vereinigung Beßarabiens mit Rumänien mit⸗ teilt. Das Telegramm lautet:
Nach zweitägiger Beratung hat der Landesrat von Beßarabien am 9. April 7 Uhr Abends die Vereinigung Beßarabiens mit Rumanien mit 86 Stimmen gegen nommen. Im Namen des rumänischen Volkes und Königs habe
1“ 1“ 6 der sich in Bukarest
ich von dieser Abstimmung Keuntnis genommen und inmitten unhe⸗
schreiblicher Begeisterung die Vereinigung proklamiert. Um 8 Uhr Abends wurde ein Gottesdienst in der Kathedrale abgehalten. Un⸗ geheurte Mengen. Endloser Jubel. Ich bin sehr glücklich. Alexander Marghiloman. Der Minister des Aeußern Arion antwortete dem Ministerpräsidenten, wie folgt:
Das Recht hat gesiegt. Freudenvollen Herzens beglückwünsche ich Dich zu Deinem glänzenden Erfolg. Die Wunden des Landes erfahren daburch eine Linderung und der vollzogene bedeutende Akt verleiht dem größer gewordenen Rumänien neue Kräfte. Die Beß⸗
arabier sind dem Rufe des Volkes und der Zukunft gefolgt. Es
leben die Beßarabiter! Es lebe Rumänien!
Ukraine. „Nach langen schwierigen Verhandlungen ist Dienstag mittag nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ das Abkommen über die Beschaffung von
C. C. Arion
sechzig Millionen Pud Brotgetreide, Futtergetreide,
Hülsenfrüchten und Oelsaaten von den ukrainischen, deutschen und österreichisch⸗ ungarischen Delegierten unter⸗ zeichnet worden. Zur geschäftlichen Durchführung der großen Aufgabe haben Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn in Kiew eine kaufmännische Wirtschaftsstelle errichtet. Sie nimmt mit ihren Kommissionären das Getreide von der ukrainischen Handelsorganisation oder durch eigene ukrainische Unterkommissionäre ab. Im April sind neun, im Mai fünf⸗ zehn, im Juni zwanzig, im Juli neunzehn Millionen Pud zu liefern. Die bestehenden Höchnpreise für den ukrainischen Er⸗ zeuger, fünf Rubel für Roggen und sechs Rubel für Weizen, dürfen nicht erhöht werden. Zuschläge für Unkosten aller Art und Kommissionen sowie Frachtraten sind entsprechend dem hohen ukrainischen Preisstand festgelegt. Getreidelieferungen haben bereits begonnen. Finnland.
Von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreitete Meldungen
besagen, daß die revolutionäre Regierung in Helsing⸗ fors beschlossen hat, ihren Sitz nach Wiborg zu verlegen. Helsinafors soll jedoch nicht ohne Kampf aufgegeben werden. Die Regierung hat im Gegenteil Befehl gegeben, nötigenfalls
alle industriellen Betriebe einzustellen, damit sich alle Arbeiter
an der Verteidigung der Stadt beteiligen können.
weist sie den Weg,
von dem es kein Abirren geben darf.“⸗Ihre Gebote sind streng, an Ent⸗ jagungen reich gar oft ihre Erfüllung, und doch, wie herrlich belohnt fühlt jeder jich ob wohl erfüllter Pflicht. Sie schafft höchste Befriedigung, stolzes Selbstvertrauen, gibt dem eigenen Ich die Spannkraft, die zur Höhe trägt. Sie ist der Prüfstein des Wertes einer RNation. Das Pflicht⸗ bewußtsein hat den Deutschen zu allen Zeiten beseelt. Wo immer die Pflicht auch ruft, ihrem eisernen Mußz versagt lich in eiserner Zeit kein Deutscher; dies muß sich auch bei der neuen Kriegsanleihe zeigen.
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dahber die gugenhlickliche vorteilhafte Lage Diese
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westlich Armentières ausgebaut.
3 Stimmen feierlich ange⸗
Krieg auch noch das Jahr 1919 umfaßt, und die Regterung würde Linien beiderseite
Kriegsnachrichten. Berlin, 10. April, Abends. (W. T. B.) Nördlich von Armentiséres sind wir in die englisch 1 von Waasten (Warneton) ein gedrungen Zwischen Armentiéres und Estaires haben wi an mehreren Stellen die Lys überschritten.
„Ein neuer Schlag in dem großen Ringen an der Westfront. Ueberraschend brachen am 9. Avpril deutsche Divisionen nach sorgsamer Vorbereitung in mehr als 15 km Breite vor. Zwei portagiesische, eingereahhmt von zwei englischen Divisionen, standen den Deulschen frontal gegen⸗ über. Eine weitere englische Division stand in Reserve. Wohl niemand hatte gerade hier in dem äußerst ungünstigen Gelände südlich Armentiêres einen Vorstoß erwartet. Die große sumpfige Wiesenniederung ist von vielen kleinen Bächen, Gräben, Hecken⸗ und Weidengestrüpp durchzogen. Verstreut liegen zahlreiche Dörfer und Gehöfte. Das Gelände ist zu dieser Jahreszeit vielerorts überschwemmt. Die Einbruchs⸗ stelle wird im Norden durch die Lys, im Westen durch die Lawe, im Südwesten durch den La Basséekanal begrenzt. Die Ebene reicht bis zu den umschließenden flandrischen Hügeln, aus denen im Norden wie eine Warte der bekannte Kemmel⸗ berg emporragt. Er beherrscht die ganze Gegend bis Npern. Weithin sichtbar thront auf den Höhen von Godewaresvelde das Trappistenkloster.
An den feindlichen Stellungen war seit drei Jahren ge⸗ arbeitet. In letzter Zeit wurden neue rückwärtige Linien h Dem Verteidiger bietet das Kampffeld außerordentliche Vorteile. Nur zusammengefaßtes Artilleriefeuer konnte die vielen Kunstbauten, die allerdings des nassen Bodens wegen überirdisch angelegt waren, sturmreif machen. Die Geheimhaltung jeder Vorbereitung war auch hier wiederum glänzend gelungen. Um 4 Uhr 30 Morgens begann die Artilleriebeschießung und Vergasung der feindlichen Stellungen und Batterien. Der dichte Nebel begünstigte das Gasschießen, verhinderte dagegen die Aufklärung und Unterstützung durch Flieger. Um 8 Uhr 45 Vormittags trat die Infanterie zum Sturm an. Bereits nach zwei Stunden waren die ersten Grabenlinien genommen. Mit bewunderns⸗ werter Energie und Schnelligkeit folgte der Infanterie auf dem Fuße die gesamte Artillerie, obwohl ihr in dem oben beschriebenen Gelände große Schwierigkeiten erwuchsen. Harte Kämpfe ent⸗ spannen sich um die Uebergänge. Die Feindverluste sind außer⸗ ordentlich blutig. Die deutschen Verluste blieben infolge des dichten Nebels und der völlig geglückten Ueberraschung ebenso
Großes Hauptquartier, 11. April. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Die Schlacht bei Armentidres ist seit dem 9. April in vollem Gange.
Die Armee des Generals von Quast hat zwischen Armentidres und Festubert die englischen und portu⸗ giesischen Stellungen auf dem Südufer der Lys und dem Ostufer der Lawe genommen. Nach Erstürmung von Bois Grenier und Neuve Chapelle überwand sie im ersten Anlauf über das verschlammte Trichterfeld hinweg die zu zäher Verteidigung eingerichtete weite Ebene mit ihren zahllosen, in jahrelanger Arbeit zu starken Stützpunkten ausgebauten Gehöften, Häuser⸗ und Baumgruppen. Unter tatkräftiger Führung des Generalmajors Hoefer wurde noch am Abend des 9. April der Uebergang über die Lys bei Bae St. Maur durch schneidiges Zufassen des Leutnants Drebing vom Infanterieregiment Nr. 370 erzwungen. 8
Gestern wurde der Angriff auf noch breiterer Front fortgesetzt. Truppen des Generals Sixt von Armin nahmen Hollebeke und die südlich anschließenden ersten englischen Linien. Sie erstürmten die Höhe von Meesen (Messines) und behaupteten sie gegen starke feindliche Gegenangriffe. Südlich von Waasten (Warneton) stießen sie bis an den Ploegsteert⸗Wald vor und er⸗ reichten die Straße Ploegsteert —-Armentidres. 8
Die Armee des Generals von Quast überschritt an mehreren Stellen zwischen Armentières und Estaires die Lys und steht im Kampf mit neu herangeführten englischen Truppen auf dem Nordufer des Flusses. Südlich von Estaires haben wir kämpfend die Lawe und die Gegend nordöstlich von Böéthune erreicht.
Die Gefangenenzahl ist auf weit über 10 000 ge⸗ stiegen, darunter ein portugiesischer General.
An der Schlachtfront zu beiden Seiten der Somme und auf dem Südufer der Oise blieb die Gefechtstätig⸗ keit auf Artilleriekampf und kleinere Infanterieunter⸗ unternehmungen beschränkt.
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Der Erste Generalquartiermei Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 10. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Im Mündungsgebiete der Piave scheiterten italienische
Stoßtruppunternehmen. I“ Der Chef des Generalstabes
Bulgarischer Bericht.
„Spofija, 10. April. (W. T. B.) Generalstabsbericht über den 9. April.
Mazedonische Front. In der Umgegend von Bitolia und östlich om Wardar war das Artilleriefeuer auf beiden Seiten lebhafter. An der übrigen Front mäßige Feuertätigkeit. Im Strumatale und südlich vom Barakli⸗Dschumaya zerstreuten unsere Angriffsabteilungen mehrere feindliche Ab⸗ teilungen von Zugstärke und machten Engländer zu Gefangenen.
Dobrudschafront: Waffenstillstand.