Türkischer Bericht.
Türkischer Heeresbericht, 9. April. (W. T. B.) Palästinafront. Stellenweise Patronillen⸗ und Hand⸗ granatenkämpfe, in welche auch die beiderseitigen Artillerier
eingriffen. 8 Kaukasusfront: Die gestern bei Weit geschlagenen Banden werden in östlicher Richtung verfolgt. In Wan er⸗ beuteten wir Maschinengewehre, viele Fahrzeuge, Munition und Verpflegungsvorräte. In neuen erfolgreichen Kämpfen bahnen sich unsere Truppen ihren Weg nach Kars. Gegen⸗ über von Batum ist das Knie des Chorokflusses überschritten. “ 1' Vorstellungen der Festung wurden die Banden
Der Krieg zur See.
erlin, 10. April. (W. T. B.) In zäh durchgeführten fen vernichteten unsere U⸗Boote im Mittelmeer einen Geleitzug von 4 Dampfern restlos und ver⸗ senkten 4 weitere Dampfer, zusammen über 30 000 Br.⸗R.⸗T. Außerdem wurde ein englischer Zerstörer der L.⸗Klasse (950 t) abgeschossen. Auf einen beladenen Tankdampfer wurde ein Torpedotreffer erzielt, jedoch dürfte dieser schwer beschädigte Dampfer
erreicht haben. Die
B Angrif
den neuen Hafen Alexandrien noch Dampfer waren beladen und, soweit festzustellen, bewaffnet: die starke Sicherung läßt auf wertvolle Ladung schließen. Namentlich festgestellt wurden die englischen Dampfer „Sal⸗ danha“ (4594 Br.⸗R.⸗T.), „Saint Dimitrios“ (3359 Br.⸗ R. T.), Tankdampfer „Oneka“ (5176 Br.⸗R.⸗T.), der italie⸗ nische Dampfer „Sincerita“ (1722 Br.⸗R.⸗T.) und der Piechische Dampfer „Princeß Sophia“ (2282 Br.⸗R.⸗T.). Der versenkte englische Zerstörer sicherte mit einem zweiten zerstörer einen großen Transporter, der ebenfalls vernichtet wurde. Auf den sinkenden Dampfer „Saint Dimitrios“ beobachtete das U⸗Boot eine Detonation, die vermutlich von Maonition herrührte. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Amsterdam, 10. April. (W. T. B.) „Reuter“ meldet amtlich: Bei einem Zusammenstoß am 4. April ist ein b Ritechs Zerstörer gesunken. Alle Mann sind mutmaßlich ertrunken.
“ Wohlfahrtspege. Seine Hoheit der Herzog zu Schleswig⸗H
absichttgt, wie „Wolffs Telegrophenbüro“ witteilt, eine stiftung in Höbe von 100 000 ℳ, die den Kriegzver zugute kommen soll, auf den Herzoglichen Eütern ins Leden, zu rufen. Sie wird sowohl den Kriegsverletzten, als auch deren An⸗ Rerlung dienen.
“
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Der Kommerzienrat Arthur Victorlus, i. Fa. G. A. Stelzuer, hat der Nationalstiftung für die Hintexbliebenen der im e Gefallenen zur Erinnerung an den Tag, anedem er vor
mrea die Firma übernommen hat, 25 000 ℳ überwiesen.
AKnunst und Wissenschaft.
Dah vierte Heft vom 38. Bande des „Jahrbuchs der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen“ eröffnet Audwig von Baldaß mit einem Aussatze, der die Chronologte der Gemälde des Hieronpmus Bosch bebandelt. Ivdem sich der Verfasser ein⸗ gebend mit der zeitlichen Aneinerderreihung der Weike des gentalen Niederländerg beschäftigt, gelangt er gleichzeittg zu aufschlußreichen Ergebaissen über den Zusammenhang Boschs mit den übrigen nieder⸗ ländischen Meistern aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts; zeigen die Frühwerke einen Künstler, der einer uns unbekannten Schol⸗ traditon entstammt und selbständig eigene Wege geht, so grhören die Gemälde seiner zweiten Periode, die etwa 1490 bis 1504 reicht, der niederländischen Kurstübung im weiteren Sinne an. Erst in diesen Jahren lassen sich Einflüsse der südniederländischen und der Haarlemer Kunst mutmaßer. Wie die Frühwerke bilden auch die Schöpfungen der späten Zeit eine Fruppe für sich. Sie snd frei von jedem Schulzusammenhange und von jedem äußeren Einflas. — Gabriel von Térey bespricht ein Bilb aus dem DPalazzo Camerlenghi in Venedig, das sich jetzt in der Sammlung Pälffy des Budaopester Museums befindet. Die Waͤnde des ehemals reich mit Gemälden versebenen Palastes sind längst ihres Schmuckes berxaubt: der größte Teil der Zhder lätt sch in Sammlungen, Palästen und Kirchen heute noch nachweisen. Zu den Werken, die dither als verschollen galten, gehötte auch die Darstellung der Heiligen Ludwig von Toulouse und Andregs. Térey wcist überzeugend nach, daß wir das verloren geglaͤubte Gemälde in dem Bilde aus der Werkstatt des Bonifazio di Pitati im Budapester Museum vor uns haben. — 12 niebder⸗ ländische Imperatorenbilder im Königlichen Schlosse zu Berlin werden veon Rudbolf Oldenbourg eiuer eingehenden Würbiaung umterzogen. Diese Folge, die in den JFabren 18618—25 angeblich im Auftrage von Friedrich⸗Heinrich von Nossau⸗Oranien ermftand, unterscheidet sich von zahlreichen anderen äͤhnlichen Serien der dameligen Zet dadurch, daß jebdes Bild von einem anderen Küuünstler stammt. Es haben vlämische und hollän⸗ dischee Meister daran gearbeitet und es ist sehr an⸗ reogend zu sehen, wie sich die verchiedenen Maler ihter Art und ihrer Begabung nach mit der krockenen Aufgabe, ein ideales Kaiserbildnis in antiker Tracht und in lebenegroßem Brustbilbformat
u schaffen, auseinandergesettzt haben. Außer zwei unbekannten telstern sind vie Namen der Künstler, die bier am Werke waren:
2. vom Haarlem, Gerard Seyhers, Werner vom Vaolckert, Hendrik Terbrugger, Sbrahm Janssens, Paulus Morrelse, Hendrik SFoltziss, Mechtel Mierevelt und Dirck vom Baburen. Das Glanz⸗ der Reihe aber ist der 1619 entstandene „Julins Cäsar“. rührt von Rubens her und befindet sich, losgelöst von den übrigen Bildern, in der Galerie zu Sanzsouci. — In einem fangreichen Auffäte bespricht Oskar Wulff im Anschluß an ein verkanntes Frühwerk von Luca Della Robbia des Künstlers Werdegaug. Wulff zeigt, wie der Künstler von Donat lo und Shibert:! entscheidende Anregungen empfängt und wie er den Wohllaut gotischer Beweaungen mit der freien Haltung antiker Werkt zu verbinden weiß. Der antilisierende Charakter seines Mavonnenldecls läßt sich in einem vollplastischen Tenrelief der Madonna wiedererkennen, das bisher anonvm an Lucas Werk ange⸗ . wurde und dasß sich im Berliner Kaiser Friedrich⸗Museum
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übgermanische Kunst in den Pprenäen. Arziehende
ser frühgermanischer Baukuntt in den Pyrenäen, und zwar auf Französtscher Seite, im alten Bistum Comminges, hat Dr.⸗Ing.
Fritz Block dort in den letzten Jahren vor dem Kriege aufgenommen und veröffentlicht sie jetzt in der „Zettschrift für Bauwesen“. Es sind genartige Denkmäler, die von den Werken in der Nachbarschaft öbig abweichen. Zusbesondere haben sich hier die frübgermanischen men allen Stilwandlungen zum Trotz außerordentlich lange ge⸗
bericht des Ackerbaubüros betrug der Durchschnittsstard von
kalter. Wice ist unn, so fragt Bleck, (ermanische Kunstweise in dieses abgeleene Tal g⸗kommen? Das Agcntil mit seinen tiefen Schluchten und engen Zugängen scheint zꝛu alien Zeiten den Ver⸗ teidigera des Elaubens scheren Uatsrschlupf gebeten iu helen. So flüchteten auch die arlanischen Bestgoten hierhin, als süe von bden Franken weogen ihres Glaubers verfolzt wurden. Nach anfänglicher Feindschaft scheint jedech sehr bald ein inniger Zusammenschluß der Westgoten und der Urberölkerung stattgefunden zu haben, der seine rechte Weihe durch die gemeinsame Gefahr beim Einfall der Mauren erbielt. Sitten und Gebraͤuche des zugewanderten Volksstammes scheinen azebald von den Bergbewohnern angenommen zu sein, insbesondere wurde auch die Bauweise der Weslgoten offenbar sehr vald kier heimisch. Dos ist um so erstaunlicher, als in demn ganzen übrigen Bistum die rmlsche Ucherlieferurg außerordentlich sark war und die Bankunst in den ersten Jahrbunderten des Mittelalters bier sehr Bedeutendes geschaffen hatte. Es mußte droch ein gesunder, ent⸗ wicklungsfahiger Keim in der mitgebrachten frühgermantschen Kunst stecken, die nur allzu oft, auch von Kunstforschern, über die Achsel angesehen wyd. Ja noch mehr. diese frübgermanische Kunst und ihre Zterformen wurden im ganzen Tale auch vach Karl dem Großen noch beibebalter, während sich im ganzen übrigen Bietum eine Rückkehr zur römischen Antike vollzeg. Sie hielten sich sogar, allen onders gearteten Emflüssen zum Trytz, das gante Miltelalter vindurch. Man köante versucht sein, den Teiumph der germanischen Kunst uber die römische in diesem Tal auf die Schwöche käünstlerischer Begabung der Bergbewohner zurückuführen. Das ist jedech falsch. Farben⸗ und Formenston dieser Leute, die ständig die Pyrenäen vor Augen hatten, waren außerordenilich entwickelt. Den besten Beweis dafür hildet die außerordentliche Blüte des dortigen Kunstgewerbes. Dr. Bleck spricht die Hoffnung aut, daß noch dem Kriege sich Mittel und Kroͤfte sinden werden, die frähgermanische Kunst in den Pyrenden eingehender zu untersuchen. “
Dem Fahresbericht des Germanischen Nationalmuseums in Nuznberg für 1917 ist zu entnehmen, doß eine größere Anzahl von Freunben und Goͤngern des Museums diesem als Kriegshilfe Spenden in Gesamtbetrage von 107 350 ℳ zugewendet haben. Die Fort⸗ fähtung der Erweiterungsbauten wurde durch den Mangel an Arbeits⸗ kräften und duich Schwierigketten bei der Materialbeschaffung ver⸗ zögert, doch konnte der ganze Bau unter Dach gebracht werden. Mit dem inneren Ausbau ist begonnen. Die Jahreseinnahmen Ps sich auf 539 400 ℳ, die Ausgaben auf 351 680 ℳ, VPon dem Be⸗ stand gehören 147 692 ℳ dem Baustock.
Literatur. Verden
Eduard Engel: Entwelschung. eütschungswörter⸗ r Amt, Schule us, Leben. (Verlag von Hesse und Becker ipzig.) Das vorliegende Buch ist eine dankertwerte Er⸗ gänzung tu desselten Versassers etwa vor Jahreꝛfrist erschtenenen Schrift „Sprich Deuisch“. Gleich dieser will es deutsche Leser, Sprecherund Schreiher in ihrem Besireben untergützer, die Mutiersprache zu reinigen und zein zu erbalten. Das Buch bietet auf seinen 618 Seiten erheblich mehr als die meisten ähnliche Zwecke ver⸗ folgenden Schriften. Vor allem deschränkt es sick nicht auf die Angabe von Verdeutschungen, sondern enthält in zahlreichen Fällen auch lehrreiche Mitteilungen über die Zeit des Gindringens des betreffenden Frembwortes, über die Utheber der Verdeutschungen und ihre Geaner; daneben sind zahlre che auserlesene sprachgeschechtliche Dumm. heiten zum Gedächinis und als warnende Beispiele mitgeteilt. Dtese aus großer Belesenheit angeführten Etnzelheiten machen die eingehende Beschaͤftigung mit der cinen scheinbar trockenen Stoff behandelnden Scheift fesselnd und unterhalten!. Im übrigen hat sich Engel auf die Aufnabme solcher Fremdworter beschränkt, deren gewohnbeits⸗ mäß’ger Gebrauch festeht. Zu ihrer Verdeutlichung hat er aber den gonzen Reichtum der deutschen Schrift⸗ und Ride⸗ spracke, einschließlich der mundartlichen herangezogen; Berück⸗ sihtigung haben auch die amtlichen und nichtantlichen Fachaus⸗ drücke, die Sprache unscrer steldgrauen u. . m. gefunden. Daß der Leser voraussichtlich diese oder jene von Engel empfoblene Verocutschung ablehnen wird, tut dem Wert des Buches feinen Abbruch, es ist vlelmehr durchaus gecignet setnen Zweck zu erfüllen, nämlich: „den Fremdsprachunkundigen Erklärung des gehbörten und geleseagen Welsch, den Kundigen Beistand zum ungewohuten Deutschsprechen und Deutschschreiben zu gewähren... Man wünschte das Buch in der Hand aller gebildeten Deutschen zu sehen, denen die Rein⸗ baltung ihrer Muttersprache eine ernste Pflicht bedeutet. Ste werden in ihm einen treuen Berater sinden, der auch’ zur selbständigen Mitarbeit auf dem Gebiet der Sprachreinigung anregt. — Vom K. u. K. Generalarrillerteinspektorat und K. u. K. Inspektorat der Festungkartillerie wird im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium, der Marinesektion, den beiden Landesverteidegunge⸗ ministerien, cin Werk herausgegeben, welches die Artillerie der büerreichisch⸗ungarischen Monarchie im Weltkriege in Wort und Vild behandeln wird. Verfasser des Werks ist der Ge⸗ helme Rat Feldzeugmcister Adalbert Edler von Benda, Schrift⸗ leitung und Verwaltung liegt in den Händen des Schriststellers Koland Edler von Benda. Das Werk wird in gemeinverständlicher Weise die Entwickiung, Wirkung und Aufgabe, die gegenwärtige Stufe der Artillerie bebandeln und als Hauptteil Beiträge sämt⸗ licher Artillerieformattionen über ihre Leistungen im Weltkriege enthalten. Zuschriften und Ansragen sind an die Verwaltung des Werke: Wien, III, Obere Bahngasse 22, zu richten.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Washington, 8. April. (W. T. B.) Nach dem Monate⸗
inter⸗ weizen am 1. April 78,6 v9 gegen 79,3 vH am 1. Dezember 1917 und 63,4 90 am 1. April 1917, von Roggen 85,8 vH gegen 84,1 vH bezw. 86 vH. Der Ertrag von Winterwetzen wirvd seitens des Statistikers der New Yorker Produkienbörse auf 560 Mill. Bushels geschaätzt, gegen cin enrgültiges amtliches Ergednis von 418 070 000 ZBushels im letzten Erntrijahr, der Ertrag von Roagen seitens des Ackerbaubüros auf 86 Mill. Bushels gegen 60 145 000 Bushels amt⸗ liches Ergebnis im Erntejahr 1917. 8
Verkehrswesen.
Postscheckverkehr. Zahlkarten, auf deren Haupiteile die Betragkangabe eingedruckt ist, diese aber nachträglich mit Stempel oder handschriftlich auf einen um die Zahikartengebühr von 5 ₰ ovder 10 ℳ niedrigeren Betrag geändert wird, werden von den Postanstalten bei der Annahme nicht beanstandet werden.
Vom Reiche⸗Kursbuch erscheint Milte Mai eine Ausgabe zum Preise von 6 ℳ. Bestellungen nehmen sämtli Postanstalten und Buchhandlongen entgegen. Ein Postbezug fü mehrere aufeinanderfolgende Ausgaben ist nicht zugelassen. Wegen der gegenwärtig bestehenden Schwierigkeiten bei der Herstollung der Kursbuchs wird eine möglichst frühzeltlge Bestellurg empfohlen.
Theater nud Mau
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Freitag, „Mar⸗ garete“ mit den Hamen Escher, von Scheele⸗Müller, Pirkenström und den Herren Jadlowker, Bohnen und Schwarz in den Hauptrollen aufgeführt, Musikalischer Leiter ist der Kapellmeitier von Strauß.
Im Schauspielhause wird morgen „Nathun der Weise“ in der gewohzten Besetzung gegeben. Anfang 7 Uhr.
„Die Hügelmühle“, Oper von Friedrich E. Koch, die ihre Urauf⸗
führung demnächst im Deutschen Opernhause kerlebt, wird von
“ 22 4 ₰ 2 2 — 7 .,— 8 em Direklor Georg Hatmann in Szeue gesetzt und mu 8 Kabööö 3 fikalisch von dem
Im S ertheater Charlottenburg wird mory — tog, Paul Apels heiteres Tra mspiel „Dans Bonnenftäßeg heger fohrt“ mit Alfred Braun in der Titelrolle zum ersten Mal auen führt. Die Spielleitung liegt in den Haͤnden von Richard Kusg⸗ der zugleich die zweite Hauptrolle, den Schauspieler und Oberr⸗ sf Alkert Becher, spielt. Die zur Hondlung gehörige Mustk sst seu Friedrich Beermann. Die mußtkalische Leitung hat der Kapellmeite
Fritz Steineck. Mannigfaltiges.
Die Wahrurg der Beßände an Wäscke im Haushalt und P⸗ schaftsbetrieb hat die Reichsbekleidungastelle veranlaßt, n. trag: „Wie schone ich meine aͤsche?“ mit Lichtbildern 7g Mentag, den 15. April 1918, 3 Uhr Nachmittags, im alastthegen am Zoologischen Garten halten zu lassen. Der Eintritt 1 jedermani kostenfrel gestattet. “
Von Beamten des Kgl. Botanischen Eartens und Museuns wird während der Sommermonate 1918 eine Reibe ven Vorträͤzen über die Verwendung nutzbarer Gewächse, besonderz der heimischen Flora, veranstaltet werden. Die Vorträge finden statt um 5 Uhr Nachmittogs pünktlich im Eroßen Häönan⸗ des Kgl. Botanischen Museums, Berlin⸗Dahlem, Königin⸗Lußs⸗ Straße 6— 8. Der Besuch ist unentgeltl’ch; Kinder unter 14 Jahren können nicht zugelassen werden. Die Vorträge behandeln folgenze Gegenstände: am 17. April: Gemüsepflanzen (Proc. Pry Gracbner), am 1. Mai: Oelpflanzen (Prof. Dr. Gilg), an 15. Mai: Kassee, Tee, Kakgo und Ersatzstoffe dafür (Prof. Pr Loesener), am 29. Mat: Heimische Faserpflanzen (Dr. Ulbrich), am 12. Junt: Heimische Obs'pflanzen (Prof. Pr. L. Diele), an 26. Juni: Arzneipflanzen (Prof. Dr. Galg), am 10. Juli: Hälsen, hlchh- “ DPr. Harms), am 24. Juli: Mehlsurrogate (Prof. Dr.
raebner).
Pie Deutsche Faserstoff⸗Ausstellung Berlin, Wander⸗ ausstellung der Reichsbekleidungsstelle, ist W. T. B.“ zufolge gesten abend geschlossen worden. Sie war von über 100 000 Besuchern besucht. Die Ausstellung wird fast in ihrem gesamten Umsarg⸗ . .““ übergeführt und dort am 15, Mai wieder eröͤffnet.
In der Treptower Sternwarte finden in den nächsten Tagen folgende kinematographische Vorträge statt: Sonnabend, Nachmittarg 5 Uhr: „Vom Monte Rosa zur afrikanischen Küste“; Sonntag, Nac.⸗ mittags 3 Uhr: „Stiegeszug der Verhündeten in Galizien“, 5 Uhr: „Graf Dohna und seine Möwe“, Abende 7 Uhr: „Christeph go⸗ lumbus“. Am Dienstag, den 16. April, Abends 7 Uhe, spricht der Direktor Dr. Archenhold in einem Lichtbildervortrag über „Unse Planetensysten“, am Mittwoch, Nachmtttags 5 Ubdr, wird ein Vor⸗ trag über „Pola jagden“ (Seelöwen, Rennttere und Elche) gehalten, Pt 2 Uhr ab finden Beobachtungen mit dem großen Fen⸗ rohr statt.
Budapest, 10. April. (W. T. B.) Nack einer Mitteilreg der Donaudampfsch ffahrtsgesellschaft sind aus dem Wrack des insolge eines Zusammenstoßes gescheiterten Schiffes „Drina⸗ bisber 22 Leichen geborgen worden. Im ganzen wenen 35 Personen vermißt. (Vgl. Nr. 83 d. Bl.)
Topenhagen, 10. April. (W. T. B.) „Ekstrabladet“ melde aus Kristianig: Arbeiter aus verschiederen Teilen Norwegent erboden gegen die biesjährige Aufnahme ausländischer Bade⸗ gäste Biderspruch. Die Ursache ist der Lebensmittel⸗ mangel. Die Fischerei ist in diesem Jahre schlecht ausgefallen. Die Fischer litten unter dem Mangel an Motoröl und Proviant.
Sofia, 10. April. E. T. B.) Nach Blättermeldungen hei sich in Berlin ein deutscher Ausschuß gebildet, um die He⸗ rufsausbildung junger Bulgaren in Deutschland u erleichtern. An der Spitze dieses Ausschusses stehen der bulgarische Honorarkonsul Mandelbaum und der Kommerzienrat Friedrich. Dre jungen Leute werden in Sofia von einem besonderen Ausschuß der Verelnigung zur Entwicklung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland ausgewählt. Der Köntg hat din Konsul Mandelbaum, der sich zurzeit in Sofia aufhbält, um die Einzelheiten der Einrichtung des Werkes zu regeln, zur Fördersr,g der Sache 50 000 Fr. überwiesen.
(Forisetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilags.]
Königlich bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze And aufgehoben. An Stelle der ursprünglich angekündigten Vorstellung „Notre Dame“: Margareie, Oper in fünf Akten von Charles Gounod. Text nach Goethes „Fauste, von Jules Bardier und Michel Carrs. Musstalsch⸗ Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Spielleitung: Hen. Hertzer. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Nc⸗ fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 97. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ 98 Freiplätze sind aufgehoben. Nathan der Weisec. Dramatf ah Gedscht in fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Brud⸗ Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. und Freiplätze sind aufgehoben. von „Alpenkönig und Menschenfeiad“.) nach F. Raimund von Richard Batka. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 98. Freiplätze sind aufgeboben. Akten von Georg Hirschfel Anfang 7 ½ Uhr.
1 EE131“
. gpf. erlin dehe 888 in drei Aufzügen Musik von Leo Blech
Dauerbetugkvorstellung. Dienst⸗ un Das p. Ziel. Drama in bin d. Spielleitung: Herr Dr.
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Familiennachrichten.
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Levtnant Lutz Frhrn. von Thinga (Schloß Hetlsberg, Post Zeitlofs, Unterfranken). serlicher G Gestorben: Hr. Oberlandeskulturgerichtspräsident, W Chmiottn⸗ heimer Oberregierungsrat Dr. jar. Hermann nie L Frietrt⸗ kura). — Hr. Rittmeister a. D. Carl Graf Doenhoff (Friedeh. eein). — He. Fritz von Schierstädt (Haid i. Böhmen). Karl Jungschulz von Roebern⸗Laggarben (Laggarben).
Verantwortlicher Schriftlelter: Drektor Dr. Tyrol, ECh
Vevpantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Ge Rechnungsrat Mengering in Berlin. ia. Perlag der Geschäftsstelle (Mengering) in 8 88 Oruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanftummn 1 Bersin, Wirhelestvase 62. ——
e Schanspiele. Freitag: Opernhaut. 95. Dus,
. cen
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Berlin, Donnerstag, den 11. April
Herrenhaus. 30. Sitzung vom 10. April 1918, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphen⸗Büro.)
8 9 inj scho ⸗Die St 8 EäKSsHSNE
Am Ministertische: Die Staatsminister Minister für Land⸗ wirischaft, Domänen und Forsten von Eisenhart Rothe, Minister des Innern Dr. Drews.
Präsident 1 von Arnim⸗Boitzenburg eröffnet die Stzung um 11 Uhr 20 Minuten. 1
Die Beratung über die Denkschrift über die Ausführung des Anjiedlungsgesetzes von 1886 und seiner Nachträge nebst den dazu gestellten Anträgen der Finanzkommission, des Generals von Kleist und des Amendements Körte zu dem letzteren Antrage wird fortgesetzt.
Fürst Ferdinand Radziwill: Der Anlaß zu der verliegenden Diskussion ist hre follos ein geschäftsmäßiger ge⸗ wesen, die Kenntnisnahme der Denkschrift über die Ergebnisse der Ansiedlungskommission im letzten Jahre. Dies gibt natur⸗ emäß auch mir Anlaß, die Stellung der polnischen Fraktion in 88 auf die Frage der Ansiedlungspolitik noch einmal zu betonen. Prinzipiell stehen wir auf dem Standpunkt, daß die ganze An⸗ siedlungspolitik als ein integrierender Teil der Ausnahmegesetze, die gegen den Bestand der polnischen nationalen und kulturellen Bedürf⸗ misse in Preußen gerichtet waren, anzusehen ist. Wir haben niemals einen Zweifel darüber gelassen, daß wir diese ganze Kommission als getzen die Gleichberechtigung der Staatsbürger in Preußen gerichtet ansehen, als einen Eingriff in die Rechte der polnischen Ce s cger soweit sie ihre stagtsbürgerlichen Pflichten erfüllen. Man stellte es so dar, als ob die Ansiedlung eine humanitäre und notwendige Maß⸗ nahme sei, von der noch nicmand Abstand nehmen könne. Das ist aber eine flagrante Verkennung der Verhältnisse. Die Ansiedlungs⸗ politik wurde zur Zeit des Fürsten Bismarck als Ouvertüre zu der gesamten harten Polenpolitik gespielt. Wir haben niemals darüber einen ifel gelassen, daß wir dieser ganzen Politik aus nationalen Gründen diametral gegenüberstehen müssen, und daß wir auf dem Begriff der Gcrechtigkeit fußen. Es kann deoch nicht verkannt werden, daß die Mittel, welche in reichem Maße nach Millionen und fast Milliarden für die Durchführung der deutschen Ansiedlungspolitik in Preußen verwendet worden sind, auch aus den Steuern der polnischen Staatsbürger bezahlt werden. Da⸗ durch wurde eine Disterenzierung herbeigeführt, die in steigendem Maße verbitternd auf das gute Einvernehmen der beiden Nationen, die nach Gottes Ratschluß in einem Lande zusammenwohnen und wirken müssen, wirken mußte. Zieht man das in Betracht, dann fallen alle schönen Redensarten in sich zusammen. E bleibt der bittere Rest einer Differenzierung. Sie werden es auch für richtig halten, wenn wir in Konsequenz unserer disbherigen Stellung⸗ nahme und prinzipiell gegen die Legitimität dieser Maßnahmen uns elären. Aus Rechtsgrundsätzen protestieren wir dagegen und lehnen cuch die Kenntnisnahme dieser Denkschrift ab. Die Kommission ging eber noch weiter, indem sie einen Antrag vorschlägt, der unter den sezigen Verbältnissen namentlich für uns eine Gefahr für den zu⸗ funftigen Bestand derjenigen Maßnahmen bildet, welche durch die Proklamation der beiden Kaiserreiche getroffen worden sind. Man bat hier die ganze polnische Frage aufgerollt. Ich konstatiere, doß dies nicht von unserer Seite geschehen ist, und daß diese Frage hier bei dieser minimalen Angelegenbeit zur Sprache gekom⸗ men ist. Wir sehen in dem Kommissionsbeschluß den Wunsch, gerade jett auf die Regierung einen Druck auszuüben in einer gewissen Rich⸗ tung, die wir nicht als bercchtigt anerkennen können. Ich weiß nicht, ob in dieser Beziehung das Haus einheitlich ist und sein wird. Ich konstatiere dies in Anlehnung daran, daß die Regierung durch den Mund des Reichskanzlers hat erkennen lassen, daß die Regierung un⸗ nweideutig auf dem in der Proklamation vom 5. November 1916 dar⸗ gelegten Standpunkt beharren will. Dies haben ja auch die Mehr⸗ hbeitsparteien im Deulschen Reichstage zu erkennen gegeben. Ich kann es daher von unserer Seite nicht annehmen, daß man sich hier ehra mit den Gedanken und Richtlinien der. Reichspolitik in Gegen⸗ satz setzen will. Die Resolution nimmt verschiedene Wünsche und Not⸗ wendigkeiten in Aussicht, die als anzunehmende Richtlinien hier vor⸗ geschlagen werden. Sie hat ihrem ganzen Inhalte nach den Charakter weitgehender Möglichkeiten. Ich hosse, die Worte Seiner Majestät, der volle Förderung dem neuen polnischen Staatswesen versprach, werden auch hier niemals als leere Worte betrachtet werden. Wir haben ein Recht darauf, diese Worte als ernstgemeint und als wahre Kichtlinien der Politik der Staatsregierung bezeichnen zu können. Die Resolution will gewisse Maßnahmen sehr unbestinunter Art, die sich auf das künftige Territorium des Königreichs Polen beziehen, in Uuesicht nehmen. Die Resolution besagt ganz allgemein, daß gewisse Garantien geschaffen werden müßten für die zukünftige Sicherstellung der (Grenzen des polnischen Staates. Es ist allerdings eine Abnor⸗ mität in der Weltgeschichte, daß hier schon jetzt über die grundlegenden Bedingungen eines Staates in Mitteleuropa gesprochen wird. Der Staat existiert als solcher noch nicht. Er existiert nur im Fringip. Herr Trotzki hat bei den Verhandlungen in Brest⸗ Aitewsk mit einem blutigen Hohne darvon gesprochen, den die Ver⸗ freier der Kaiserlichen Regierung stillschweigend hinnehmen mußten, indem er sagte: Sie sprechen von einem Königreich, wo ist denn der König? Sie sprechen von einem Staate. Ein Staat muß doch Grenzen haben. Wo hat er diese? In dieser ungeklärten Situation ollen nun Richtlinien dafür aufgestellt werden, wie weit die Grenzen, es volnischen Staates gehen dürfen oder nicht. Ein solches Vor⸗ gehen hat in der ganzen Geschichte nicht seinesgleichen. Der volnische Staat ist zwar begründet, aber infolge der militärischen Aktionen nicht in voller Verwaltung der Staatsbehörden. Das ist gep. natür⸗ lich, weil der Krieg noch nicht aufgehört hat. Durch den Ausbruch er russischen Revolution ist eine vollständige Umwälzung der wirk⸗ lichen Verhältnisfe eingetreten. Es ist also nicht der Zeitpunkt da, wo man über Grenzberichtigungen sprechen kann. Das soll man ruhig der Logik der Talsachen überlassen. Ich babe seinerzeit schon die Ge⸗ 18 e der Danrkbarkeit des polnischen Yolkes gegenüber dem Wirken des Generalgouverneurs von Beseler ausgesprochen. Wir können unseren Dank für das dort Getane unter der Bedingung aussprechen, daß diese Maßnahmen in allen okku⸗ pierten Ländern nicht nach dem Gesichtépunkte deutscher Finanzpolitik bandelt werden und nicht etwa in der Zeit der Okkupation in uner⸗ Uüofr. Weise Werte aus dem Lande geschafft werden, die augen⸗ Dis Befin der Hand der okkupierenden Militärbshörde „lighen. m vefterung von der militärischen Verwaltung ist ane Von⸗ 4 vgung für eine freudige Zustimmung zu der sogenannten Befreiung ven Feevon der zarischen Herrschaft. Wenn die Bevölkerung aber aus onft mnen in die Traufe kommt, so hat die Regierung, die die Zu⸗ mitein Händen hat, die moralische Verpflichtung, auch vorläufig schon
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83 28 Jbne Gewühr, mit Ausnahme der Reden der Ministar und
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in rücksichtsvoller und der politischen Moral entsprechender Weise vor⸗ zugehen. In der Beziehung hat aber ein durch die Gewalt der Tat⸗ sachen hervorgebrachtes Mißtrauen sich in die polnische Bevölkerung fingeschlichen. Ein gutes Einvernehmen zwischen den preußischen Polen und der Rcgierung setzt voraus, daß die dankenswerter Weise von dem Minister des Janern zugesagte Aufhebung der Ausnahme⸗ gesetzgebung und der administrativen Ausnahmebestimmungen restlos vollzogen wird. In dieser Beziehung ist die Erklärung der polnischen Fra ktion im Abgeordnetenhause nicht richtig ausfgefaßt worden. Wenn ich diese Enunziation unvoreingenommen durchlese, kann ich nichts darin finden, was als eine horrende Aufhetzung der polnischen gegen die deutsche Nationalität aufzufassen wäre. Vielleicht ist nur, während
ganz offen: wenn die überwiegende Mehrheit des polnischen Volkes in
Preußen dauernd so denkt wie diese Abgeordneten gesprochen haben,
dann wäre alle Mühe umsonst. (Lebhaftes Sehr richtig!) Dann wäre alles Entgegenkommen vergeblich. (Lebhaftes Bravo!)
Aber es existieren auch unter den Polen — vorläufig allerdings noch wenige — solche, die auf anderm Standpunkt stehen, und deren Stimme haben wir hier in diesem hohen Hause gehört, aus dem Munde der drei polnischen Herren, die hier zu dem vorliegenden An⸗ trag gesprochen haben. Aus deren Neden klang etwas ganz anderes das fortiter in re Aufgabe der polnischen Fraktion im Abgeordneten⸗ 0 8 Rei “ “ e“ hause war, das suaviter in modo etwas in Vergessenheit geraten. Landtag und im 5 eichstag vermißt: ein ernster Wille zum preußischen Lassen Sie doch, wenn auch einzelne Enunziationen scharf sein mögen, Staat; und mit Leuten, die den ernsten Willen zum preußischen Staat allein die Tatsachen für sic reden “ Sie nicht durch Herein⸗ haben, kann man sich meiner Ueberzeugung nach verständigen. Man ziehen der persönlichen Gesichtspunkte die großen Aufgaben der Jetzt⸗ p ten Wershhr kna E ke Wir zeit zu verwischen. Ich kann dem Minister des Innern uvnsere Zu⸗ alle wissen, das die Zahl der so “ stimmung versichern, wenn er restlos die Gesetzgebung aufhebt, ina daß die Zahl ten preußischen Polen gegen⸗ welcher die polnische Nation eine Zurücksetzung gegen die deutsche er⸗ wärtig verhältnismäßig gering is ber sie existieren, und sie werden kennen muß. Wenn er in seiner eigenen Logik konsequent ist, wie wir nicht dadurch aus der Welt geschafft, daß die radikal gesinnten Polen von 1569 v so J s — ẽzüsorg Soj oẽ 29„ p SeSe Ig. . . 8 1“ 7 “ 1 1 . . von nbnn e offenz. e Cit für . zur behaupten, derartige Polen existierten überhaupt nicht, und sie, die letzter Zeit bei verschiedenen Gelegenheiten die Hand angelegt Radikalen, seien allein die Wortführer des gesamten polnischen Volkes. haben. Worin ein prinzipieller Gegensatz. zwischen meinen Die Politik, die wir treiben, muß dahin gehen, daß wir diese Polen, e Jn 89 ⸗e 8 do wnumnasatrn z 1 „ 6 8 1 2 p s 1 1 Reichstag und den Enunziationen im Abge⸗ die den ernsten Willen zum preußischen Staat haben, die gesonnen ordnetenhause bestehen soll, wüßte ich nicht. Die letzte Enunzi ind Pij des büi etas sie für veöttn
8 6 7 1 1 848 ch lU!b. D 5 Iune ind 8 8 Ur; r des zrorb sc 98 22. was 8 vün 8 „3 resümierte nur den vorläufigen Stillstand in der Beseitigung der Aus⸗ I 88 1“ w f61b nahmebestimmungen. Dieser Stillstand ist vielleicht ohne Absicht der W“ ten an polnischen Kulturzielen auf dem Gebiete der Sprache,
22 . . — 2 . x 6 7 8 2 * 4 F 2 18* 1 22 5
Regierung eingeireten, aber er hat im Gefühl der polnischen Be⸗ der Schule, der Wirtschaft usw. zu verwirklichen, nach Möglichkeit 88 DDI“ D. E18 gg⸗ 8 2½1 ½½ο 3 8— . :
Eekrung isteregen, rnheet. b dog den stärken. Das können wir aber meiner Meinung nach nur dann, wenn chluß, daß gegenüber ei ewissen Zurückhaltung der Regierung — wir eine Politik treiben, die unbeschadet all “ 8 9 G ir blitik treiben, die unbeschadet aller Notwendigkeiten, di
die parlamentarische Vertretung der polnischen Nation ihre nationalen . 8 8 ö“ 1 all 5 d 8 8b de
Rechte vertreten müsse. 1'2 sich aus dem Charakter Preußens als eines einheitlichen National⸗
staates ergeben, durch di Wünschen,
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4 Wir müssen mit Verstand über alle Miß⸗ verständnisse hinweggehen, wenn wir zu einem Frieden kommen wollen, der nur in der Gerechtigkeit liegen kann. Jedenfalls bedeutet die Enunziation keinerlei Aenderung in dem Berhalten der polnischen Fraktion im Abgeordnetenhause. Eine ticfgehende Erregung ist in der polnischen Nationalität dadurch hervorgerufen, daß der Friedensvertrag der Ukraine in bezug auf die Cholmer Frage ohne Zuziehung der Ver⸗ treter der polnischen Nationalität, die doch nach ihrer ganzen historischen Entwicklung ein eminentes Interesse daran hatte, abgeschlossen worden ist. Was ist es anders als dilettantisch, wenn man z. B. in dem Friedensvertrag mit Rußland über ungeheure Strecken des litauischen Gebietes so disponiert, wie es geschehen ist. Man hat Litauen in zwei verschiedene Teile zerlegt, von denen der eine der bolschewistischen Enarchie, Hen U und Totschlag ausgesetzt ist, der andere von eutschen Truppen okkupiert ist. Beide Tei ind vollständig ei 8 1 — 8 1 . Land, gehören 1““ hiftorisch ““ gegenüberstanden, anders denken gelernt haben, nicht vorübergehen zusammen. Ich kenne die Verhälnisse dort im Gouvernement Minsk lassen, ohne ehrlich den Versuch zu auch hi aus eigener Anschauung und kann sagen, daß das, was Sie von Litauen auf diesem Gebiet zu besseren Verhältnissen zu kommen. abgeschnitlen haben und dem Zufall der Zukunft überlassen wollen, 116A“ “ absolut dasselbe Gebiet ist, was Sie jetzt dem Großfürstentum Litauen Füötaassfsches. Iee66. . zugeschlagen haben. Ich kann mir das nicht anders erklären, als durch 8 auch dann in der Ostmark nicht herrschen, einen regierungsseitig verübten Dilettantismus in Fragen, die doch wenn das Programm, das ich an anderer Stelle entwickelt habe und eine ernstere Behandlung verdienten. Das ist ein Attentat gegen as do schaftsminister gestern skizziert hat durchgeführt unsere nationale Schichtung. Wir erheben einmütigen Protest gegen Es werden imn 1 noch Anzahl von Wünschen, die diese gewaltsame, vom nationalen Standpunkt gar nicht zu verstehende . 1“ 1e“ “ Roßnchre ei dem Abschluß eines Friedens mit einem Feinde, die auf dem Boden des preußischen Staates stehenden Polen haben, der doch wahrhaftig in seinen Repräsentanten keine beachtenswerten unerfüllt bleiben. Aber das kann meiner Meinung nach nicht .“ 1G 164“ sendern einen Fähsäföe Ausschlag geben, daß man nun von dem Versuche, eine 1 gewürfelten Komplex von in der Mehrzahl jüdischen Studenten, die per fübßren vollkommen ahsteben s E1616“ mnerler von der Universität, namentlich aus Galizien, gekommen waren und —20 nfüͤhren, vollkommen abstehen sollte. Ich G ns kefnerlei die ukrainische Agitation betrieben. Diese Persönlichkeiten va auch diese auf dem Boden des preußi⸗
dieses Entgegenkommen auch praktisch betätigt wird. Tun wir das nicht, so müssen wir uns ganz klar darüber sein, daß dann in unserer Ostmark der Kampf bis aufs Messer erfolgen wird und erfolgen muß, und daß diejenigen wenigen Polen, die jetzt einen ernsten Willen zum preußischen Staat betätigen, dahinschmelzen und im Laufe der Zeit ganz verschwinden werden. Nochmals möchte ich betonen: wir dürfen i Weltkrieg alles im Innern unseres
wird, wo so viele in unserm Volks,
ie bisher dem Gedanken eines starken preußischen Staates ablehnend
machen,
Horr Landwirf were Saneiden. 1
Illusionen darüber hin, daß etr trugen wahrhaftig nicht die Qualität in sich für so ernste Verhand⸗ schen Staates stehenden Polen, wenn das Programm, wie es mir augen⸗ lungen, wie sie in Brest⸗Litowsk geführt werden hch eg. In der Be⸗ blicklich vodschwebt, erfüllt wird, nunmehr über ihre sämtlichen übrigen ziehung können wir unser Bedauern und unsere Mißbilligung nicht
verhehlen. Das polnische Element, das hierbei zurückgesetzt wurde, 1““ 16 8 bgand bh . . . 4 “ 885 1 ö“ rboe ich in ar 3 1 9 8 8978 d hat doch in der Geschichte cine andere Nolle gespielt, als die dortigen—Xas Lraube ich in Aber das ist eiwas, was im Vertreter der sogenannten Regierung des ukrainischen Staates. Der olitischen Leben vi Fast alle unsere großen Parteien, P 7 Wüeg g b. . lch . 8 vegehischaftsat. in repräsentiert dort einen anderen die fest auf dem Boden des preußischen haben in moralischen Wert, als die Elemente, mit denen Sie da Ihre Zukunfts⸗ “ p A1A66““ seenti politik treiben wollen. In der Beziehung werden Sie noch schlechte erem log⸗ te sis üir Lunst und 88 4 8ö. Erfahrungen machen, denn es herrscht dort ein kaum denkbares Chaos. nicht erfüllt worden sind. Sie ringen und 56 . 8 =— .„†re. . . —. — 7. hß In der Resolution der Kommission wird eine Sicherung der Ostgrenze ich gehaltenen Pro⸗ NronH⸗ 88 81““ 18, 4 ehc. M 5 “ öö“ 1 4 : 1 8 8 Preußens vo rgeschlagen. Ich bin weit entfernt, die militärische Ze⸗ grammpunkte in die Wirklichkeit übersetzt werden. In diesem Kampfe hörde oder die Staatsregierung irgendwie zu beschränken und mich liear unser politisches Leben, liegt unsere Entwicklung. Von keiner darein zu mischen, wie diese Sicherung hergestellt werden könnte. Aber e as1nnn¹““ die beste Sicherung, wäre das, was ich im vorigen Jahre bei der Be⸗ der politischen Parteien, die auf dem Boden es Staates stehen, ke sprechung der Proklamation vom 5. November 1916 gesagt habe. Ich m ikte kämpfen, wird von habe damals unseren Dank für diese Proklamation ausgesprochen, Parteien verlangt, daß sie diese Programmpunkte abschwört. Man ringt und kämpft in ehrlichem miteinander; man sucht seine Forderungen
aber bervorgeboben: 2 ader hervorgehoben:
J ehHhort,
d orgehoben: wenn Sie einen Staat bilden wollen, so soll es kein Scheinstaat sein, auch nicht ein Pufferstaat, in dem zwei gewaltige Nachbarreiche sich einander Rendevouz geben, um das Land wie jetzt
zu verwüsten. Für die Zukunft danken wir. Wenn Sie uns ein
äßt und ad itischen Kampf . t dar wir. 6 zusetzen; enn man von einer Partei in der Ueberzeugung ist, Benefizium zuwenden wollen, so schaffen Sie einen starken Staat, der daß sie auf staaterhaltendem Boden steht, dann ist, glaube ich, bei auf festen Füßen steht und lebenskraftig ist. Dann werden Sie die 878 Parteien die es mitcinander ehrlich meinen, das Bestreben schlägt, koönnen wir keine Zukunft zuschretben. Schaffen Sie einen vorhanden, auch der anderen Parter 164“*“ Wünsche starken Staat, stark genug, umn für den Frieden Europas im Sinne der so weit entgegenzukommen, wie es das Wohl des Vaterlandes nach Aufrechterhaltung L unserer G L11“ So könmen sich meiner Meinung nach auch ganzen Vergangenheit in konservativem Sinne wirksam zu sein un ʒ —8 65 1* ; — IHg. 6 Wüfi 8 8 nN 1 einer olni⸗ chen artei D; st Alls dem zivilisatorisch zu nützen. Ein schwacher Staat kann nicht zivilisatorisch5n twickeln mit ei 8 pelnischen P “ auf seine Umgebung einwirken. Schaffen Sie die Konsequenzen der Boden des preußischen Staates steht und für ihre Sonderwünschs, großzügigen Verheißung der Kaiser von Deutschland und Oesterreich⸗ die noch nicht erfüllt sind, ehrlich weiter den Kampf in der palitischen Ungarn; in deren Sinne führen Sie die in Aussicht gestellte Morgen⸗ Arena kämpft. Die Regierung hofft, daß unter dem Eindruck dieses röte für das künftige Polenrecht herbei! Dann wird der Erfolg da sein. 1
Minister des Innern Dr. Drews:
Auf die Ausführungen des Herrn Vorredners über die vorliegende Resolution und üöber die Dinge, die damit zusammenhängen, die im wesentlichen ausländische polnische Verhältnisse betreffen, will ich hier nicht eingehen. Zu der Resolution hat ja der Herr Landwirtschafts⸗ minister namens der Staatsregierung bereits ausführlich Stellung genommen. Ich möchte hier nur noch einmal kurz auf die allgemeine Frage unserer inneren Polenpolitik zurückkommen.
Gestern wurden von dem Herrn Berichterstatter und von dem Herrn Grafen von Kleist ziemlich skeptische Aeußerungen darüber
Krieges und i Krieges, wie festgelegt sein werd:
er Landkarte Europas für lange, lange Zeiten
n, sich unter den preußischen Polen die Zahl derer mehren wirt, die gewillt sind, auf einen derartigen Boden zu treten. Ich möchte aber noch einen anderen Gesichtspunkt betonen. Wir müssen unsere Polenpolitik so einrichten, daß sie nach menschlichem Ermessen die Gewähr einer gewissen Dauer bietet. Viel wird darüber geklagt — und das ist auch von dem Herrn Berichterstatter und ven anderer Seite geschehen —, daß dieses Moment der Dauer in der preußischen Polenpolitik zu vermissen sei. Wir müssen sehen, daß wir eine Polenpolitik einrichten, die für die Dauer das, was das Wichtigste ist, gewährleistet: die positive kräftige Förderung des gemacht, daß ich an anderer Stelle ausgeführt hätte, die Staats⸗ Deutschtums in der Ostmark. iese Politik wird gegenwärtig in regierung wolle unter dem gewaltigen Eindruck, den der Weltkrieg auf diesem hoben Hause von der überwiegenden Mehrheit getragen, in die Geister in unserem Volke in allen Schichten und allen Ständen Abgeordnetenhause von einer hrheit, die sich aus der Konstellation hervorgebrächt habe, und in der Hoffnung, daß sich unter diesen ga⸗ der letzten Wahlen für das Abgeordnetenhaus ergeben hat. Wir waltigen Eindrücken die Zahl der preußischen Polen mehren würde, stehen nun vor einer Aenderung unseres Wahlrechts (Zurufe: Leider!), die sich auf den Boden des preußischen Staats zu stellen gewillt seien, und man darf sich keinem Zweifel darüber hingeben, daß die bisherige den Polen noch einmal die Hand zur Versöhnung bieten. Und es Mehrheit für die Ostmarkenpolitik im Abgeordnetenhause nicht mehr wurde darauf hingewiesen, was in den anderen Häusern, im Ab⸗ die Mehrheit der Zukunft sein wird. Ich möchte besonders betonen. geordnetenhause und im Reichstag, demgegenüber seitens polnischer daß dies auch der Fall sein würde, wenn nicht das gleiche Wahlrecht Abgeordneter gesagt worden ist. Ja, meins Herren, ich gestehe es/ Gesetz werden würde, sondern ein Plurahwahlrecht,
wie es gegen⸗