1918 / 85 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Apr 1918 18:00:01 GMT) scan diff

2„, unser. Deutschtum zu erhalten. Es hat sich immersbeschebrt, d

wärtig von der konservativen Partei im Abgeordnetenh

und von der Kommission angenommen ist, aber von der Regierung nicht für dankbar erachtet wird. alle Fälle wird diese gegen⸗ wärtige Ostmarkenmehrheit, wie nennen will, in Zukunft im nicht Wenn man in die Zukunft der Ostmarken hineinsieht, wird man deshalb doppelt und dreifach Bedacht darauf nehmen Politik zu finden, die die wich⸗ tigsten Lebensinteressen unserer deutschen Ostmark trotzdem für die Zukunft sicherstellt. Ich habe in der Kommission des Abgeordneten⸗ hauses das Programm dargelegt, wie sich die Regierung ungefähr die

Entwicklung der Zukunft unserer polnischen Landesteile denkt. ist ja auch schon hier wiederholt kurz skizziert worden: Abstandnahme von solchen Maßregeln, die den Polen ver⸗ bieten, was der Deutsche tun darf, weil das am meisten den Charakter § Ausnahmegesetzes hat und am verletzendsten wirkt; auf der anderen positive Förderung des Deutschtums durch Begünstigung, auch Beziehung, deutscher Ansiedlungen und durch Unterstützung Handwerker, chen Gewerbestandes usw. In der Kom⸗ Abgeordnetenhauses haben große Parteien, welche der bis⸗ Kampfpolitik in unseren polnischen Landesteilen ablehnend welche aber für die Bildung einer Mehrheit in aussehenden Abgeordnetenhause von Bedeutung sein geneigt seien, auf diesen Boden zu treten.

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wendiges für die Sicherheit unseres Vater⸗ müedie Regierung eine derartige Politik ir Ihnen hier kurz skizziert ist, so ist Holitik, wie es mehrfach dargestellt ist

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politik (Widerspruch), des Möglichen und dauernd Er⸗ reichbaren. Dauernd erreicht en kann und wird auf diese Weise, daß Preußen auch in not⸗

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kein Nationalitätenstaat, sondern ein kräftiger deutscher Nationalstaat!

wendigen Ostmarken ble Königen geschaffen worden ist: einheitlicher, geschlossener und (Beifall!)

Oberbürgermeister Dr. Hasse, Thorn: ostmärkischen Grenzen und als Bürger Thorn bringe ich die Besorgnisse zum Ausdruck, die weite Kreise der Bevölkerung über die jüngste Polenpolitik der Regierung empfinden. Die Regierung hegt, wie wir auch soeben wieder gehört haben, noch heute einen sehr starken Optimismus. Als ich vor sieben Jahren nach Thorn kam, bin ich absolut kein Polenfresser gewesen, ich verwarf im Gegenteil die Nadelstichpolitik durchaus. Die Erfahrungen dieser sieben Jahre haben mich aber gelehrt, daß der größte Teil der polnischen Bewohner der Ostmark nicht beabsichtigt, auf die großpolnische Propaganda zu verzichten und in dem preußischen Staat aufzugehen. Gerade die Wahlrechts⸗ änderung beunruhigt uns in den Grenzbezirken ganz besonders. (Sehr richtig!) Was soll werden, wenn wir unsere Interessen den Polen vertrauen sollen, die in dem neuen Hause die Vertreter der Ost⸗ mark sein werden? Dann wird der letzte Mut der Deutschen im Osten zusammenbrechen, sie werden auswandern und alles mit Mühe dort bisher Erbaute wird zusammenfallen und verloren sein. Die Ansiedlung muß in schnellerem Tempo und mit größeren Mitteln als bisher fortgeführt werden. Auch der Krieg hat die Polen nicht veranlaßt, sich in unsere Verhältnisse zu schicken, die polnische Presse und die polnische Vank haben sich für Kriegsanleihen, für Gold⸗ ablieferung nicht interessiert, man hat nicht von „unseren Siegen“, sondern immer nur von „deutschen“ Siegen gesprochen. In der Ansiedlungstätigkeit ist schon seit Jahren eigentlich Stillstand ein⸗ getreten; zugenommen hat nur die Zahl der Ansiedlungsbewerber. Der noch vorhandene Landvorrat würde in Jahren erschöpft sein. Dabei hat man schon längst kein Land mehr aus ö. Hand erworben, sondern die Deutschen ausgekauft. Gegenüber der berech⸗ tigten Klage über die Preistreiberei, die der freihändige Güter⸗ ankauf zur Folge hatte, empfehle ich den ernstlichen Versuch, die polnischen Güter auszutauschen gegen solche in den polnischen Kron⸗ und Staatsländereien. Die Ansiedelung hat nicht nur für die deut⸗ schen Bauern ihre große Bedeutung, sondern ebenso für die Mittel⸗ und Kleinstädte an der Ostgrenze. Die Entwicklung des Deutsch⸗ tums in diesen Städten hängt mit der Ansiedelung des Landes eng zusammen, in diesen Ansiedelungsstädten ist die Zunahme der Deut⸗ schen größer als die der Polen. Eine große Gefahr liegt in den pol⸗ nischen Genossenschaften, die sich an der Zeichnung für Kriegsanleihen nicht beteiligt haben und über große Mittel verfügen, die Genossen⸗ schaftsbank in Posen allein über 110 Millionen Mark Depositen. Diese Gelder werden nach Friedensschluß den Polen zur Verfügung stehen und das deutsche Leben erschweren. In Thorn ist in den Jahren von 1900 bis 1910 die Zahl der Deutschen um 7,65 Prozent zurückgegangen, die der Polen um 9,47 Kesttsg (Hört, hört!) Daraus folgt, deß Tempo und Mittel der Ansiedelung verstärkt werden müssen. Seit 15 Jahren besist die Ansiedelungskommission bei Thorn 20 Morgen Terrain; aber trotzdem wir einen schönen Ansiedlungsplan vom’ Baurat Stübben haben, ist seit Jahren alles ins Stocken gekommen. Die deutsch⸗feindlichen Stimmen, die sich aus den Kreisen der polnischen Bepölkerung vernehmen lassen, wurden gestern als unkontrollierbare Gerüchte bezeichnet; man bestritt über⸗ haupt das Vorhandensein eines Nationalitätenhasses. Wie weit der Nationalitätenhaß schon vorgeschritten ist, ersieht man daraus, daß, wenn man zu einem polnischen Arzt schickt, dieser erklärt, zu einem Deutschen gehe er nicht. Polnische Geistliche verbieten von den Kanzeln den Besuch von Kinderbewahrvereinen, die im Kriege ge⸗ schaffen sind, um die Kinder der Kriegsteilnehmer aufzunehmen. An der Spitze dieser Vereine steht noch dazu eine katholische Dame. Es ist auch ein sehr ernsthaftes Zeichen, wenn die polnische Jugend von der militärischen Jugendwehr fernbleibt. Statt dessen werden Unmassen von Winkelschulen eingerichtet. Das gibt alles zu denken und zeigt die Absicht, sich eeeu e von allen deutschen Be⸗ strebungen. Der polnische Unterricht verfolgt gerade den Zweck, überall den Kindern die polnischen Ideen beizubringen. Charakte⸗ ristisch ist auch die Aeußerung: ein Pole darf nur polnischen Ver⸗ einen angehören. Ich habe ein sehr großes Mißtrauen gegenüber der Tätigkeit der polnisch gerichteten Geistlichkeit. In einer Grenz⸗ stadt Ostpreußens lehnte der katholische Geistliche sogar die Be⸗ teiligung bei der Einweihung eines Ehrenfriedhofes ab. Beklagens⸗ wert ist auch die Stellung der deutschen Katholiken. Ihnen wird die Teilnahme am deutsch⸗katholischen Gottesdienst außerordentlich erschwert, so daß sie sich als Katholiken zweiter Klasse fühlen. Hier muß die Regierung auf jeden Fall Wandel schaffen. Die Regierung ist über die Stimmung in der polnischen Bevölkerung im allgemeinen nicht richtig unterrichtet. Es sind nur sehr wenige, 8 den ehrlichen Versuch machen wollen, als preußische Staatshürger zu leben. Die wirkliche Stimmung spricht aus den Reden der Herren Seyda, Stvchel und, Genossen. Es kommt mir so vor, als ob wir die Ver⸗ söhnungspolitik, die wir vor dem Kriege mit England versucht haben, auch hier versuchen wollen. Ich, will die Polen nicht mit unseren erbittertsten, Feinden vergleichen. Aher das System zist das gleiche.

Als Bewohner der der alten Hansestadt

Der Kampf selbst kann nicht der Zweck sein. „W

feste deutsche Hand den Polen gegenüber das beste Mittel *war. Das polnische Volk ist leicht erregbar. Wenn wir jetzt immer Zugeständnisse machen, so wecken wir nur die Unzufriedenheit und Erregbarkeit. Wenn wir dagegen all das bekämpfen, was groß⸗ polnische Propaganda betreibt, dann wissen die Polen ganz genau,

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wie weit sie zu gehen haben. Wir kommen dann vielleicht zu dem Zustande, daß die Polen mit den Deutschen friedlich zusammenleben. Die Annahme unserer Resolutionen wird der deutschen Bevölkerung im Osten wieder das Vertrauen geben.

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Sie bedarf einer Stärkung hres Glaubens, daß sie dort nicht umsonst gearbeitet hat. Es muß im Osten das Gefühl großer Befriedigung auslösen, wenn man er⸗ fährt, daß die Grenzen des neuen Königreiches Polen so gezogen werden sollen, wie die militärischen Erfordernisse 2s verlangen. Des⸗ halb bitte ich Sie dringend, diese Resolutionen einmütig anzu⸗ nehmen. (Lebhafter Beifall.) . 1

Graf Galen: Ich weiß mich mit all den Herren, die hier gesprochen haben, eins in der schaͤrfsten Zurückweisung der maßlosen Reden und klärungen im Abgeordnetenhause und im Reichstage und bedaure lel daß Fürst Radziwill versucht hat, die Erklärungen im Abgeordneten als harmlos hinzustellen. Die Herren mögen es sich merken, da mit solchen Reden der Verständigung nicht dienen. Gelingt es das polnische Volk aufzuhetzen, so können die Herren sicher sein, d. wir zu antworten verstehen werden. Ich freue mich, daß die Regie⸗ rung sich entschlossen hat, noch einen Versuch zur Verständigung zu machen, und ich nehme an, daß sie es darauf absieht, die Ausnahme⸗ gesetze abzubauen und die Politik der Nadelstiche aufzugeben. „Ich hoffe, daß es auch nicht mehr vorkommt, das religisse Gefühl der polnischen Bevölkerung zu verletzen. Es handelt sich hier nicht um die Grenzen des Königreichs Polen, sondern um die Grenzen Preußens. Wir haben auch nicht genaue Anweisungen ge⸗ geben, wie die Grenzen verlaufen sollen, sondern nur gewisse Richt⸗ linien gegeben. Den Glauben, daß dem jetzigen Kriege ein ewiger Frieden folgen wird, muß ich den Phantasten überlassen. Es versteht sich deshalb von selbst, daß die strategische Sicherung unserer Grenze die einzige Richtschnur für uns sein kann. Die Einbringung dieser Anträge hat jetzt schon die gute Wirkung gehabt, daß die Regierung sich mit Entschiedenheit die Einmischung gewisser Kreise verbittet. Das wird ein freudiges Ccho im ganzen Lande finden. Die Friedens⸗ verhandlungen werden von Regierung zu Regierung und nicht von Volk zu Volk geführt. Vom Antrage bezüglich der Kriegsentschädigung verspreche ich mir nur Schaden. Man faßt unserer Antrag so auf, als cb er der Resolution des Reichstags den Todesstoß gibt. Es ist aber am besten, die letzten Zuckungen der Friedensresolution un⸗ gestört zu lassen. Wir erweisen ihr im letzten Augenblick zu vi Ehre. Darum kann ich dem Antrage in dieser Beziehung nicht zu stimmen. Es könnte auch den Eindruck erwecken, als ob ringung von vielen Milliarden für uns das Ziel des Krieges seir ollie., Die W unseres Volkes können nicht mit Milliarden bezahlt werden. Deutschland kämpft für höhere Ziele. Auch prin⸗ zipiell halte ich die Sache für nicht ganz einwandfrei, da alles letzten Endes von der Kriegslage abhängt. Mir erscheint natürlich eine aus⸗ reichende Kriegsentschädigung als selbstverständlich, besonders jetzt, wo unsere Feinde weiter kämpfen sollen. Aber nicht Worte und Resolutionen erfordert die Stunde, sondern Taten, und diese Taten sollen das felsenfeste Vertrauen sein: auf unseren Kaiser, der ver⸗

fassungsmäßig den Frieden schließt, und auf unsere glorreichen Truppen unter Hindenburg und Ludendorff, die zurzeit den Frieden schmieden. (Lebhafter Beifall.)

Fürst zu Solm⸗Horstmar: Ich meinem eigenen Namen. Zum Schutze des Deutschtums im Osten muß alles geschehen, da durch die Schaffung eines selbständigen Polens die Gefahr ;

spreche nur in

groß geworden ist. Unsere bisherige Polenpolitik der Nachgiebigkeit hat sich nach jeder Richtung hin als verfehlt erwiesen. Die Polen erklären offen und freimütig, daß sie mit den Grenzen Kongreßpolens nicht zufrieden sind. Da der preußische Staat auf seinen Besitzstand nicht verzichten kann, so wird

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es ohne größere nationale Kämpfe in der Ostmark nicht abgehen. Deshalb müssen wir energische Schritte tun, um das Deutschtum in den⸗ Ostmarken zu schützen. Wir müssen möglickst viel deutsche Kolonisten im Osten ansiedeln und die dortigen Deutschen in jeder Weise wirt⸗ schaftlich fördern. Wir müssen dafür sorgen, daß kein deutscher Besitz in polnische Hände übergeht. Gegen die Ansiedlung polnischer Kriegs⸗ beschädigter im Osten kann man nichts einwenden. Anders ist es mit der Ansiedlung gesunder Polen. Es muß durch Gesetz verhindert werden, daß auch nur ein Zoll breit deutschen Bodens in polnische Hand übergeht. Unsere ganze Polenpolitik ist eine Bodenpolitik. Da die Polen auf ihre großpolnischen Aspirationen nicht verzichten wollen, so wäre es richtig gewesen, wenn wir die jetzige günstige Ge⸗ legenheit benutzt hätten, um eine durchgreifende Umsiedlung vor⸗ zunehmen. Man könnte Polen auf den russischen Staatsgütern in Kongreßpolen ansiedeln und dafür deutsche Ansiedler aus Rußland herbeiziehen. Pe Erwartungen, die wir an die Begründung des Königreichs Polens geknüpft haben, haben sich nicht erfüllt. Die Polen sind durch die Geschenke immer anmaßender in ihren Forderungen geworden. Wir müßten dem neuen polnischen Staate, über dessen feindliche Gesinnung wir uns nicht täuschen dürfen, solche Grenzen geben, daß er uns nicht gefährlich werden kann. Der Landwirtschafts⸗ minister führte ja auch aus, daß die Regierung nicht vor neuem Zu⸗ wachs an polnischen Staatsbürgern zurückschreckt. Die Erklärung des Ministers, alles für die Stärkung des Deutschtums tun zu wollen, ist eigentlich selbstverständlich, trotzdem habe ich mich darüber gefreut. Eng verbunden mit der polnischen Frage ist auch die litauische. Ge⸗ lingt es uns nicht, Litauen in enge Beziehungen zu Preußen und Deutschland zu bringen, dann besteht für Litauen die große Gefahr der Polonisierung. Herren der Resolutionsmehrheit des Reichstages haben sich in die Polen⸗ und Litauenpolitik eingemischt. Ich möchte hier sagen, ich finde es unbegreiflich, daß gerade der eine Herr, der soviel auf dem Kerbholz hat, der an einem Diebstahl beteiligt ge⸗ wesen ist, der soviel Schaden für unser Volk bereits angerichtet hat, und der so wenig vertrauenswürdig ist, noch heute im Auswärtigen Amte beschäftigt wird. (Glocke des Präsidenten.)

Präsident Graf Arnim: Ich bitte den Herrn Redner, persön⸗ Bemerkungen gegen Abgeordnete zu unterlassen. Wohin soll es hren, wenn die Herren sich in den Parlamenten gegenseitig angreifen! Fürst zu Salm⸗Horstmar (fortfahrend): Wir müssen, um die Gefahr für das Deutschtum zu vermindern, die Grenzen des neuen Königreichs Polen so eng wie möglich stecken. Die Polen haben sich über die Frage ihrer Westgrenzen offiziell nicht geäußert. Mit Bedauern habe ich vom Fürsten Radziwill die Aeußerung ver⸗ nommen, daß bei dem Vormarsch der Deutschen die Polen aus dem Regen in die Traufe gekommen seien. Fürst Radziwill ist heute noch Angehöriger der preußischen Armee, und es dürfte keinen guten Ein⸗ druck machen, wenn ein Mitalied dieses Hauses sich so abfallig über unsere Truppen ausspricht. (Sehr richtig!) Eine Kriegsentschädigung halte ich für selbstverständlich. Ich hoffe, daß bei der endgültigen Regelung der Angelegenheiten des Königreichs Polen auch diesem ein genügender Anteil an unseren Kriegslasten überlassen wird. Unsere Feinde haben uns den Krieg aufgezwungen und uns ungebeure Lasten von über hundert Milliarden aufgebürdet. Ich sehe deshalb nicht ein, weshalb sie nicht zahlen sollen, bis sie schwarz werden. Wir brauchen dringend eine Entschädigung an Rohstoffen und barem Gelde, damit wir unseren Friedensbetrieb wieder aufbauen können. Die finanziellen Ketten sollen unsere Feinde mit sich herumschleppen. E. wurd Rückgabe unserer Kolonien verlangt. Dr. Solf will ein großes Kolonialreich schaffen. Dazu gehört aber unbedingt Kapital und seh viel Geld. Ehe wir uns mweder entschließen, ein neues Kolonial⸗ reich zu gründen, müssen wir Macht, Kapital und das nötige Ver⸗ trauen hahben. Wir müssen die Macht haben, unsere Kolonien zu schützen. Dazu gehört eine unangreifbare Festlandstellung. Wir

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müssen den Kanal und den Seeweg beherrschen., Wir müssen⸗ Kaptal⸗ S v Dazu gehört aber das Pertrauen aller derjenigen, die hinausgehen, die dort Kultuxrwerte schaffen, das Ver⸗

in unsere Kolonien stecken. trauen zu der; Regierüng, daß sie unter allen „Umständen auf⸗ den Schutz des Reiches füp sichzügd ihre, Habe rechnen können. Bei den mastgekhaft und vielfach gar nicht geschützt worden. Ich höffe, daß dies in Zukunft anders wird. Durch genügendes Kapital werden wir unsere Ansiedlungspolitik erleichtern. Je stärker und wirtschaftlich kräftiger wir aus dem Kriege hervorgehen, um so größer wird Ruhe und Frieden in unserer Ostmark sein.

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biss 1 Fredenstetaissen sind Lugtkre⸗ Volksgenosen „leissb nur

Mein verehrter Freund der polnischen Grenze gesproche sich preußische Grenze handle. Ien habe mich aber ausschließlich an den Wortlaut der Refolundeh der Kommission gehalten. Ueber die preußische Grenze 8 ich gar kein Recht zu sprechen, aber ich habe ein Interesse an g und meine Famili Jahrhunderten dort ansässig ist. bin habe auf Grund ten Besitzungen zwar nicht die Territordf schaft und damit di oörigkeit zum reichsunmittelbaren deutige Adel erlangt, aber doch durch Patente deutscher Kaiser die den Reichsfürste en, bin also legitimiert dazu, am Herzen ich meine alten Familienbesitzungen Bereiche der bolschewistischen Regierung herauskommen. bemängelt meinen symbolrschen Ausdruck, daß wir in die Traufe gekommen seien. Das ist kein Vorwurf gegen deutsche Kriegführung, denn der Krieg hat es eben mit sich gehroch daß die polnische Nation so schwer von den Kriegsereignissen betroifer ist. Stellen Sie sich einmal vor, daß Preußen wie Polen durch di nach unserer Auffassung politisch verbrecherische Dreiteilung in ein⸗ solche konstante Notlage gebracht würde und die Brüder in feindlicker Armeen gegeneinander kämpfen müßten! Ich möchte diesen grauenerregen⸗ den Zustand dem Gefühl der Zusammengehörigkeit der deutscken Na gr⸗ nicht zumuten. Die polnische Nation sollte gegen den Vorwurf der Zurückhaltung in ihren Kriegspflichten geschützt sein. Die Polen en unter den Fahnen Deutschlands, Oesterreichs 8

Radziwill: ich von

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Galen bemängelt, habe, während es

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und Rußlands ihrem Treueid entsprechend in wahrhaft konservativer Anfe Rtußlands 886s es ees 2 88 b Uflüung ihre ienstpflicht erfüllt. Die Polen verdienen icht den Vorwurf dos ie 8 Hände in den Schoß gelegt hätten, wo es sich um ihre Zukunft Graf von Behr.⸗Behrenhoff: Der Landwirt⸗ 8 8 8 248 8 t⸗ schaftsminister meinte gestern, daß das Deutschtum schwächer sei und das Polentum sich langsam ausdehne, und daß, abgesehen von positiven Maßnahmen, die Regierung sich defensiv gegen das Polentum verhalten wolle. Ich möchte die Regierung do bitten, etwas mehr aktive Politik zu treiben. Die Polen sprechen von ihrem Mißtrauen, sie haben aber die Situation vollkommen verschoben. Sehr richtig!) Tatsächlich sind wir das besitzende Volk, wir wollen unseren Besitzstand erhalten/ und verlangen, daß die Polen sich als preußische Staatsbürger fühlen. Für die große Mehrzahl bezweifl ich das. Eine schroffere Kampfansage gegen das Deutschtum als die Erklärung der Polen im Abgeordnetenhause ist nicht denkbar; trotz⸗ dem sprechen die Herren hier von einer Verteidigung der nationalen Rechte der Polen und sogar von dem politischen Verbrechen der Teilung Polens. Die Polen sind beschränkt durch das Recht und die Zukunft Preußens, und wenn sie ihre nationalen Rechte damit nicht vereinbaren können, müssen sie zurückstehen. Die Teilung Polens war kein politisches Verbrechen, sie war das Urteil der Geschichte, denn sie machte einem vollständig unfähigen Staat ein Ende. Die Polen verlangen einen starken Staat; einen solchen Staat kann es nicht geben, die Herren werden sich damit abfinden müssen, daß das künftige Polen sich nach Ost oder West anlehnen muß. Ich würde mich freuen, wenn es sich nach West anlehnt, aber ich habe Bedenken, ob es immer der Fall sein wird. Dankbarkeit der Polen verlangen wir nicht. Ein Staat kann nicht dankbar sein. Ich bin für die Annahme der Resolution; was Hindenburg und Ludendorff sagen, ist mir mehr wert als die Dankbarkeit der Polen: Der Minister des Innern sollte auf ungewisse Versprechungen der Polen seine Politik nicht aufbauen, so lange nicht ein großer Teil der Polen sich ernsthaft auf den Boden des preußischen Staates stellt. Di Herren sollten einmal eine große polnische Partei gründen, deren Mitglieder anerkennen, daß sie allezeit preußische Staatsbürger sein wollen. Ich fürchte, wir werden das nie hören. Wir müssen uns überlegen, welche Konsequenzen das neue Wahlrecht für das Abge⸗ ordnetenhaus für unsere Politik im Osten haben wird, denn damit steht und fällt die Zukunft Preußens. (Sehr richtig!) Der Minister des Innern glaubt, daß große Parteien des neuen Abgeordneten⸗ hauses keine andere Polenpolitik machen würden, aber ich habe doch Bedenken dagegen. Ich kann nicht nach vagen Hoffnungen so schwere Entscheidungen treffen. Gerade weil Gefahr besteht, bitte ich dringend die Resolution anzunehmen und damit zu bekennen, daß wir unter allen Umständen daran festhalten, was unbedingt notwendig ist. Dazu rechne ich auch die Kriegsentschädigung. Unendliche Opfer des Krieges können nicht abgegolten werden, aber was gebessert werden kann, sollen wir zu erreichen suchen. Damit schließt die Besprechung. Oberbürgermeister Dr. Körte führt im Schlußwort Debatte hat, abgesehen von den Polen, eine Uebereinstimmung des Hauses Sinne

Die freuliche ergeben im der Resolution. Um so größere Bedeutung wird die Annahme der Resolution nach außen haben. Ich bin erfreut über die Er⸗ klärungen der Regierung über die militärische Grenzsicherung in den Ostprovinzen, sowie auch darüber, daß Verhandlungen über diese Dinge nur von der Regierung geführt werden sollen und danebengehende Verhandlungen nicht maßgebend sein können. Aber zu der Erklärung des damaligen Vizepräsidenten des Staatsministeriums von Breiten⸗ bach im vorigen Frühjahr über eine grundlegende Aenderung in der Polenpolitik mache ich noch das große Fragezeichen, ob es richtig war, während des Kriegszustandes diese Frage anzuschneiden. In keiner Verwaltung soll man Versprechungen machen, wenn man nicht genau weiß, ob man sie halten kann. Solche Versprechungen er⸗ zeugen Unsicherheit, und warum mußte man Befürchtungen in den vaterländischen Herzen hervorrufen? Der Landwirtschaftsminister stellte das Programm auf: Stärkung des Deutschtums und, soweit damit vereinbar, vorsichtiges Entgegenkommen gegen die berechtigten Wünsche des Polentums. Ist damit sehr viel gesagt? Erst bei der Ausführung dieses Programms entstehen die Schwierigkeiten. Graf Zoltowski hat sich nicht rückhaltslos auf einen loyalen Standpunkt als preußischer Untertan gestellt, aber aus allen Himmeln bin ich heute dadurch gefallen, daß Fürst Radziwill sich in Gegensatz zu allen seinen früheren Erklärungen stellte. Nach den heutigen Er⸗ klärungen stehen die Polen doch noch auf einem anderen Standpunk als dem der Pflichten gegen das preußische Vaterland. Nach dem Standpunkt des Fürsten Radziwill, daß es eine polnische Nation innerhalb des preußischen Staates gebe, ist es unmöglich, über eine Aenderung der Polenpolitik zu debattieren. (Sehr richtig!) Dann können wir uns eben nicht verstehen. Wir können im preußischen Staate eine fremde Nation, mag sie sich polnisch oder sonst wie nennen, nicht anerkennen. Die vorzüglichen Ausführungen des Grafen Posadowsky über die Entstehung der Ansiedlungspolitik sollten von den Herren nicht beiseite geschoben werden. Fürst Bismarck hat die Polenpolitik eingeleitet, weil sie eine Staatsnotwendigkeit war. Wenn Fürst Radziwill über die für deutsches Empfinden geradezu haar⸗ sträubende Erklärung der Polen im Abgeordnetenhause damit hin⸗ weggeht, daß die Friedensverhandlungen dilettantisch gewesen seien, und wenn in der preußischen gesetzgebenden Körperschaft eine besondere Fraktion mit dem Ziel der Errichtung eines besonderen National⸗ staates besteht, so sind wir verpflichtet, die Staatsnotwendigkeiten durch die Resolution zum Ausdruck zu bringen. Wenn Fürst Radziwil von einem starken polnischen Staat spricht, so wissen wir, was damit gemeint ist. Die Hoffnung, daß Hunderttausende von Polen der deutschen und österreichisch⸗ungarischen Armee zugeführt werden könnten, hat sich als Seifenblase erwiesen. Seinen früheren Dan für die Kaiserproklamation hat Fürst Radziwill heute nur unter 1 Bedingung aufrecht erhalten, daß das Land nicht durch die Oktupation wirtschaftlich geschädigt wird, und daß sich darin nicht feindliche Nationen ein Rendezvouz geben dürften, um das Land zu ver⸗ .Im otatsäclicher Betichtigung, zu dem Schiufarozt de Periß kers⸗bemerkt. ⸗Für ste Na deßrw ihel, ers mit ⸗demAussiu⸗ „aus dem Regen, in die Traufe“ nichtedie Taätigkeit der Okeupabeieg armeen angegriffen, sondern nur eine Illustration der durch den Krt geschaffenen Lage gegeben habe. 1 für Die Denkschrift wird hierauf durch Kenntnisnahme he erledigt erklärt; die Resolution der Finanzkommission gelangt

ebereinstimmung mit

Perwaltungsreform

siung anlangt, so erkläre

Fassung, die sie durch das Amendement v. Fleis und den ig Körte erhalten hat, gegen die Stimmen der Polen Unteennahme. Die Resolution hat danach folgenden Wortlaut: ur2 Das Herrenhaus gibt der zuversichtlichen Erwartung Ausdruck z rie Konigliche Staatsregierung, zumal im Hinblick auf die bis daß ncuste Zeit hinein verkretene Haltung der polnischen Fraktion nüsordnetenhauses, an der folgerichtigen Durchführung der zur 4 utscher Ansiedlung in den östlichen Grenzprovinzen benen gesetzlichen Vorschriften unter allen Umständen festhalten Auch wird mit allem Nachd uck dafür einzutreten sein daß a noch ausstehenden Vereinbarungen über die Feststellung der fir efigen Grenzen des polnischen Königreiches die Rücksichtnahme hhche militärische Sicherung Preußens die unverrückbare Grund⸗ 88 aller Verhandlungen zu bilden hat. Die zu dieser militarischen lescherung erforderlichen Mittel müssen ebenso, wie die zur Für⸗ orge für die Kriegsbeschädigten und die für den wirtschaftlichen und falturellen Aufbau unter Schonung der Steuerkraft nötigen Mittel unbedingt durch eine bei den künftigen Friedensschlüssen auszu⸗ bedingende ausreichende Kriegsentschädigung bereitgestellt werden. Namens der 16. Kommission berichtet hierauf Dr. Eb⸗ nahaus⸗Bonn über den Entwurf eines Kriegsgesetzes ingha er Verwalt Die K ission hat d ur Vereinfachung der Verwaltung. Die Kommission hat den ntwurf zur Annahme empfohlen und beantragt, zugleich die jegierung zu ersuchen, . 8h badmöglickst 8— 113.1“ betreffend Abänderung ter Städteordnung vorzulegen, der die stimmberechtigte Mitarbei: 8” Frauen in städtischen Deputationen ermöglicht,“ b. baldmöglichst einen Gesetzentwurf zur Abänderung des Wahl⸗ ealements zur Provinzialordnung von 1875 vorzulegen, der die Vornahme sfichs nur der auf dem Provin⸗ sallandtage selbst voꝛzunehmenden) durch Zuruf zulqßt.“ sofor Fegn siderspruch erhebt. II111X““ Oberbürgermeister Scholtz⸗Charlottenburg befürwortet eim Hause die Annahme der auf seinen Antrag von der Kom⸗ nision einstimmig vorgeschlagenen Resolution.

Minister des Innern Dr. Drews:

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Nach den eingehenden Ausführungen des Herrn Berichterstatters e nach der eingehenden Begründung, die der Herr Oberbürger⸗ geister Dr. Scholz der Resolution gegeben haben, glaube ich mich anz kurz fassen zu können.

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das vorliegende Gesetz ist ein Produkt der Not des Krieges, seso viele Maßnahmen, die während des K rieges getroffen worden n geschaffen zur Erleichterung der über alles überanstrengten Be⸗ aunschfft. Das Gesetz war schon im Frühjahr vorigen Jahres Leider kam es damals während des Sommers

iot mehr zur Verhandlung; es dauerte bis zum Herbst, bis die erste rhardlung im Landtag darüber stattfand. Das Blankogesetz fand nen Beifall. Die Beratung der Einzelheiten wurde dann eine der⸗ ig gründliche, daß das Gesetz, von dem ich gehofft hatte, es in vier ecen durchzubringen, sechs Monate lang in Anspruch nahm. Die quültate, die das Abgeordnetenhaus in seinen Beratungen schließlich gelt hat, sind zwar nicht so umfassend und weitgehend, wie ich es Interesse der Beamtenschaft gewünscht hätte. Immerhin ist aber nweckennen, daß für die Beamten eine gewisse und nicht unerhebliche Fterung erzielt wird. Eine gewisse Aengstlichkeit in dem Zu⸗ von Erleichterungen und dem Einräumen an Vereinfachungen

sch zweifellos bei den Beratungen des Abgeordnetenhauses geltend und ich muß offen gestehen, für die große Verwaltungs⸗

die wir nach dem Kriege bringen wollen, hat diese gewisse ckeit, mit der dort die einzelnen Punkte behandelt sind, nicht üünstige Auspicien eröffnet. Sie wissen alle, daß eine Ver⸗ gereform in großem Umfange geplant ist und daß ich in reit beauftragt worden bin, einen einheitlichen Plan für eerartige Verwaltungsreform aufzustellen. Diese Aufgabe war lichte, und sie konnte nur gelöst werden, wenn man bei der ung eines einheitlichen Planes mit außerordentlich festem

an viele Dinge heranging. Man durfte sich nicht davor Fwenn man einen einheitlichen und nachhaltigen Reformplan len wollte, bei dem es sich nicht bloß um eine Verbilligung,

in um eine sachliche Vereinfachung und Erleichterung für das stum handelte, daß man an eine ganze Reihe von Organisa⸗ enen, die lange Zeit bestanden haben und als etwas Selbstverständ⸗ Püs bingenommen werden, herangeht und sie beseitigt. Ich habe ge in dem Plane getan. Der Plan liegt augenblicklich dem Staats⸗ instetium vor, und ich verhandle mit den einzelnen Ressorts über ie, was sie an dem Plane auszusetzen haben. Ich hoffe, daß die üeticem ii Laufe des Frühjahrs oder des Sommers ab⸗ Pwlossen werden, so daß wir zum nächsten Winter einen Plan der seffentlichkeit unterbreiten können, der in seinen Grundzügen auch ndem Staatsministerium gebilligt worden ist. 1 s als die Beratung dieses kleinen Gesetzentwurfes

b geordnetenhause ziemlich lange gedauert hat, bin ich erfreut, er in der Kommission des Herrenhauses einzelne Wünsche denken, die man gegenüber der Fassung des Abgeordnetenhauses in, zurückgestellt hat, und zwar von dem Gesichtspunkte aus, daß üfö vor allem darauf ankommt, die Erleichterungen, die der I e ct den Beamten bringt, so rasch wie möglich in die Praxis finlichet umd 18 96 wird, daß eine solche Zurückstellung b. n die in vielen Fällen, die 8 durch⸗ G ill, sehr viel Hand und Fuß haben und an sich

6 igt sind, stattgefunden hat.

6 einzelne Fragen zu beantworten, die von statter speziell an mich gestellt worden sind. In

st meinem Kommissar kann ich die Erklärung diese kleine Verwaltungsorganisation der großen tößten Tal Fügit präjudiziert witd; letztere spielt zum nes diese 8 1eeg anderem Gebiete. Sollte sich natürlich ie Arbeit b ö die wir jetzt anwenden, um hernaltungsreform 1 bewähren, so werde ich sie auch in die große

übernehmen.

geben, daß durch

Frage bezüglich des Disziplinargerichts bei der Re⸗ b ich ebenfalls in Uebereinstimmung mit ¹: die verschiedenen Abteilungen des Disziplinar⸗ einzelnen Beamtengattungen sollen nicht für den sondern ständig für die ganze Beamtengattung ein⸗

Bezüglich ee 8 Distplinabtichter ernannt werden⸗ bn Standpung. nh lbstverwaltungserlasses⸗ stehe ich durchaus auf Beifall von 88 1 Amtsvorgängers, der ihn unter so großem 8 Seiten in die Welt gesetzt hat. Gerade die Frage

einem Kommissar:

1

EEEI“ 1 2 8 Sicherungen wird einer der wesentlichen Teile der großen Verwal tungsreform sein müssen. 8 3 as schließlich die beiden vorgeschlagenen Resolutionen anlangt, so erkenne ich eine Aenderung der Bestimmungen über das Wahlrecht in den Provinziallandtagen als außerorderstlich praktisch an. Ebenso 51 ich ch der Neberase 2 I, 8 1 * N1 9. w ich auch der Ueberzeugung, daß die Resolution bezüglich der Be⸗ teiligung der Frau Faae““ ;42¼ ,F 8 8 städtischen Deputationen das Richtige trifft. 8 . verbde über deide Punkte, über den letzten Punkt in demjenigen den das Abgeordnetenhaus in dieser Frage gezogen hat 9Le 30 2 rfg sohon „o b 9 1 1 vorlegen, und zwar schon vor der großen Verwaltungs⸗ gfForn 8 15 8 . g —₰. 0f 8 reform, da die Erledigung dieser Frage sonst leicht zu lange hinaus⸗ geschoben werden könnte.

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Ich bitte Sie also, dem vorliegenden Gesetzentwurf zustimmen zu wollen, und bin auch mit der Annahme beider Resolutionen ein⸗ verstanden. (Bravo!)

S . F 8b Gesetzentwurf wird darauf en bloc angenommen. Begen die „Stimmberechtigung“ der Fr in städtisch uBOSOeß gung Frauen in städtischen Deputationen macht Graf von der Sch Pörü! „Graf von 1 ulenburg⸗Grünthal Bedenken L11“ das Wort „Stimmberechtigte“ gestrichen wissen. erbürgermeister Scholtz hält ihm entgegen, daß es sich hier 8 um etwas durchaus Neues handelt, daß vielmehr in den Depu⸗ ationen für Armenpflege und Volksschulwesen bereits stimmberech⸗ tigte Frauen fungierten. 1 Sch G von Behr⸗Behrenhoff will dagegen diesen weiteren G auf dem Wege zum allgemeinen Frauenstimmrecht jedenfalls b t mitmachen und spricht sich ebenfalls für die Streichung des Wortes „Stimmberechtigte“ aus. -. Die Streichung wird von der Mehrbect beschlossen; mit dieser Aenderung gelangen die beiden Resolutionen zur Annahme. Es folgt einmalige Schlußberatung über den Antrag chnackenburg u. Gen., betreffend eine Ergänzung des § 37 Abs. 2 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893. Berichterstatter ist Oberbürgermeister Scholtz⸗Char⸗ lottenburg: Wie Frankfurt a. M. hatte Altona das Recht einer besonderen Kommunalsteuerordnung. Diese war nicht pro⸗ gressiv, sondern degressiv, so daß die höheren Einkommen weniger helastet waren, als die geringeren. Man versprach sich dadurch Zuzug aus Hamburg. Da dieser aber ausblieb, so ging die Stadt Altona zu einigen Aenderungen üher. Diese wurden jedoch von Kreisen, die nun mehr zahlen sollten, angefochten und für ungültig erklärt. Die Stadt Altona ist dadurch in eine große Notlage geraten, der nur dadurch abgeholfen werden kann, daß der Zusatz gemacht wird, daß die Bestimmungen dieses Paragraphen auch für Abänderungen solcher besonderen Ein⸗ kommensteuer gelten. Ich bitte im Namen der Kommission, dem Antrage zuzustimmen. Ministerialdirektor Dr. Freund: Wir erkennen die Notlage der Stadt Altona an und stimmen deshalb dem Gesetze zu. Die in finzelnen Petitionen geäußerten Befürchtungen sind unbegründet, da ja das Ministerium immer erst seine Zustimmung geben muß. so daß die Gefahr der Ueberlastung gewisser Kreise nicht besteht. Die Regierung ist auch damit einverstanden, daß das Gesetz mit der Ver⸗ kündung in Kraft tritt. Nach einigen Worten des Oberbürgermeisters Schnacken⸗ burg⸗Altona wird das Gesetz angenommen. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. 6 Der Präsident teilt mit, daß die nächste Sitzung am 26. April stattfindet zur Beratung des Gesetzes über die Ver⸗ längerung der Legislaturperiode des Abgeordnetenhauses. Gleichzeitig gibt er bekannt, daß vermutlich in der ersten oder zweiten Juniwoche das Herrenhaus eine längere Tagung zur Beratung des Etats abhalten wird. Schluß gegen 4 Uhr.

Es folgt eine geheime Sitzung.

Handel und Gewerbe. Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 6. April 1918 betrugen († und im Vergleich zur Vorwoche)

Akliyz. 1918 1917 Metallbestand). 2 527 515 000 2 548 055 000 2 504 632 000 ( 639 000) (+ 1 359 000) 477 000)

daranter Wold Reichs⸗ u. Darlehns⸗

2 408 727 000 2 531 940 000] 2 460 855 000

(+ 197 000) ((† 1 178 000) (+ 760 000)

kassenscheine 1 529 559 000 350 236 000 906 009 000

1 (— 17200 000) (s— 30 413 000) (s— 39 352 000

Noten and. Banken 8 2 1 6 000 8 4 802 000 14 411 000

(+ 2 083 000) 2 745 000) (†+ 5 653 000

Wechsel, Schecks u. diskontierte Reichs⸗

schatzanweisungen.

1916

14 202 759 000 9 941 607 000 5 189 770 900 (s— 1831500 000) (s— 3655103000) (s—2922994000) 5 983 000 8 825 000] 11 724 000

Lombhardforderungen 479 000) (—-— 485 000) (+ 77 000)

Fffelten.. Fonstige Aktiven

Passiva. Srundkavtlal;

Reservefonds. Umlaufenbe Noten.

Sonftige tägl. fällige Verbindlichkeiten.

Sonstige Passiva.

89 291 000 102 764 000 34 418 000

821 000) (— 1 884 000) (+† 2 908 000) 1 998 424 000 1 066 845 000 290 955 000 (+ 40 204 000) (— 45 587 000) (— 33 180 000)

180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) (unverändert) (unverändert) 94 828 000 90 137 000 85 471 000 (unveran ert) (unverändert) (unverändert) 11 917 046 000 8 558 866 000 6 674 754 000 (— 60 761 000) (— 57 149 000) (s- 313 319 000)

7 595 003 000 4 819 929 000 1 727 368 000 (s-— 1434666000) (s— 3585549000) (—2630456000)

569 570 000 374 202 000 284 326 000 (s— 311 647 000) (— 86 670 000) (— 42 636 000) *) Bestand an kursfäbigem deutschen Gelde und an Gold in ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784

Aus Geschäftsberichten von Banken über das Jahr 1917. Nach dem Geschaftsbericht der Anhalt⸗Dessauischen Landesbank in Dessau bewegte sich der Geschäftsgang im vierten Kriegsjahre in den gleichen Bahnen wie im Vo jahre. Der Besamt⸗ gewinn in Höhe von 1 346 480 übersteigt den des verflossenen Jahres um 316 896 und gestattet, den Gewinnanteil von 6 vH auf 7 vH zu erböhen. Zu dem Mehrgewinn haden alle Zweige des Geschärts, beigetragen. Lie Umsatze sind von 1257 Mill. Mark auf 1618. Mill. Matk gestiegen. Der Bericht steht ein weiteres An.⸗ wachsen verfügbarer Gelder fest, mit deren Unterhringung die Bank, da die Krebttansprüche des privaten Geschͤftslebens noch geringer wurden, auf die Befriedigung des Geldbedarfes der öffe tlichen Korporationen sowle der Kriegswertschaften angewiesen war.

der ell bstverwalt . smaltu roe 32 8 8 . 1— 3 ng, ihres weiteren Ausbaues und ihrer rechtlichen

Bei der Allgemeinen Deutschen Credit⸗Anstalt in Leipzig

Sonverrücklage aaf Grund des Friegsf

erböhten sich die Kreditoren um rund 340 Mill. Mark: die flürsigen Mtitel erfuhren eine Steigecung z. T. ale Folge der Ueber. nahme mehrerer säͤchsischer Prodinzbanken. Per Re'ingeivinn die VBertellung eines Gewinnankeils von 9 vH voreule. agen, g*9 5 ph im Vorjabre und 7yH füt das 5ohe 1919. Der Giefamtucre erhöht⸗ sich auf 39 419 Mill. Mark g⸗gen 27 143 Mill. Maekim Vocjabr. Der Chemnitzer Bauk⸗Verein erzielte einen Neingewenn unter E Vortrages aus 1916 von 297 467 im Betage von 2 076 939 gegen 1 766 828 m Vorjzhre. Hi . 1200 000 alg 8 98, a7bö668 1“ 8 12 2144 4 g⁴¼α*, 8 NANO oe† Aussickterat pver⸗

HankEP,/„ v 5 FyF 7 77 Konkokorrentreserv⸗ lugeschaiehen, 67 937 dem gütet nnd 308 992 auf neue Rechaua; vorge ragen werden. Per

im ar gelaufenen Jahre erzteite Umsatz gegen 1 994 331 411 ℳ, den einzelnen Geschäfte⸗

des Hiaptbuches 2 721 762 747 wobet für Perrechaungen zwischen

Betrag abgesetzt ist. Privat⸗Bank, Aktiengesell⸗

entsprechenber ei der Mitteldeutschen schaft, Magdeburg, haben sich die Umsaͤtze von 8958 Mill. Mark auf 12 258 Mill. Mark von einer Seite bes Haupthuches gehoben. Die Zahl der Konten ist von 88 429 auf 105 183 gestiegen. Die sremden Gelder erhöhten sich von 298 Mill. Mark om 31. Dezember 1916 auf 458 Mill. Mack am 31. Dezember 1917 Emgenommen 8 warden u. . (1916 in Klammern): Zinsen 5 468 640 (4 641 425) ℳ, Gewinngebübren einschließlich Heztien 3 991 499 (3 467 497) ℳ, Effet enge winn einschleßlich Gewi ngebühren 2 128 968 (1 211 170) ℳ. Bewinnanteiler, Zuwenbangen, sester Vergütungen an I. ssichtsrat und Ort’ausschüssen, der Steuern und nach Abschreibun 410 841 auf Bangebäude⸗ und Inventarkonio sowie 1 00 auf Konzokorreatkonto einschließzich Abfindung für Geschäftserw⸗ 4 614 853 ℳ, der Gewinnanteil far die Aktionäre 7 v9. —, Bei der Privatbank zu Gotha beträgt der Reingewinn 789 007 gegen 668 364 im Vorjahre. Die Dneltion schlägt vot, hieraus einen Gewiananteil 7 vH gegen 6 vh 1916 zur Verteilung zu briagen. Bei der Braunschweigischen Bank n. Kreditanstalt, Akriengesellschaft, sind die Umfäge von 3160 Mig. Mark auf 4187 Müll. Mark gesttegen, die Zahl der offenen Konten bat sich von 23 339 auf 25 395 erhöͤht, und der Gewinn ist nach Abzug der vertraglichen Gewinnanteile und Pergütungen von 1.323 338 auf 1 773 524 angewachlen. Hiervon entfallen als Agßerordentliche Raͤcklage 200 000 ℳ, Aöschreibungen Grt, stöcke 28 332 ℳ, 6 ½ vH für die Aktio äre 975 000 ℳ, Eew nnantetle des Aussichtsrats 60 239 ℳ, Vortrag auf neu Rechnung 117953 ℳ. Bei der Bank für Handel und Gewerbe in Bremen cr⸗ böhte sich der Gesamibetrag der auf Pepositen⸗ und Scheckkonto belegten Kovpitalien am 31. Dezember 1917 guf etwa 20 143 000 gegen 14 538 000 ℳ. Per Umsatz beirug 868 Mill. Mark gegen 819 Mill. Martt, der Gewinnanteil 7 vH gegen 6 vob. Der Hallesche Bankverein von Kulisch, Kaempf u. ECo. Kommanditgesellschaft auf Aktten verichtet, daß die Z hl der bei thm geführen Konten erheblich gew chsen und die Umsäͤtze um rund 350 Mill. Mark gestiegen sind. Der Gewinn beläuft sich auf 1924 141 ℳ. Der Gewinnantell beträgt 9 vH, zet. Vortrag auf dao Jahr 1918 84 6599 „„ Bei dee Mecklenburgischen Benk ia Schwerin hbetrugen die Umfotze 1165 Millionen gegen 884 Mäbhionen Im Vorjahre. Ple Gesawisumme der Deposttenkapftalien und Kreditoren stellte Sch am 31. Dezember 1917 auf 36,97 Mill. Mark (gegen 27,98 Mill. Ma k) der Gewignanteil beträgt 8 vv. Bei der Mecklenburgischen Spar⸗Bank, Schwelin, etreichten die Umsötze eine bisher och nicht verzeichneie Höhe; die Sumae der Etalagen überstieg diejenige rez Vorjahres um 17 277 196 ℳ, obgleich vurch zwei im Laufe des Jahres zur Ausgabe gelaagende Kriegsanleihen erbebl’che Gathaben abgehoben wurden. Entsp echend der Ausdehnung des Ei lagegeschäfts erböhte sich der Reingeweunn gegen das Vorjahr um 95 721 auf 544 543 ℳ. Dem hieservefonds sollen wieverom 50 000 zugelühet die Talonsteuerrücklage um 5000 erhöbt, 8 vH gegen⸗ „o an die Aktionäre verteilt und restliche

über 7 58 293 auf neue Rechnung vorgetktagen werden. samt⸗

721 32

Hdgn UUn

Handel und

Bet der Commerz⸗Bank in Auüͤbeck erhöhten sich die C umsätze von 400 Mill. Mark auf 2 063 Mill. Mark. Der Rein⸗ gewinn von 648 387 gestattet, einen Gewinnantel von 6 vH vor⸗ zuschlagen. Die Leipziger Credit⸗Bank erztelte einen Gesammumsatz von 200 Mill. Mark gegen 172 Mihl. Mark in Fab⸗e 1916 und nach den vorgenommenen Abschreibungen und Röckstellangen einen Gewinnuberschuß ven 231 718 egen 230 322 im Jahre 1916. Die Aktionäre erhalten 4 rH. Bei der Mülbeimer Bank, Mülheitm⸗Ruhr, Oberhausen und Sterkrabe haben sich die Umsätze um ca. 70 Mtllionen er⸗ höbt. Von ihren Immorilien konnte vie Bantk einen Teil zu den Zuchwert übersteigenden Preisen abstoßen. Der U-berschaß auf Zinsenkonto stellt sich auf 540 798 gegen 530 336 und der Ertrag für Gewinngehühren auf 293 813 gegen 291 024 im Jahre 1916. Zur Verfigung der Genetalversammlung verbleih n 554 080 ℳ, wovon die Aktionäre einen Gewinnavteil von 5 vH. er⸗ hdalten. Das Jahresergebrig der Oldenburgischen Spar⸗ und Leih⸗Bank ia Oldendurg ermöglicht einen Gewinnanteil don 12ö Der Eesauttumsatz nach Abmug des Umsatzes zwischen der Hauptbank und den anderen Geschüfisstellen beirug 3357 Mill. Mark gegen 2233 Mill. Mark im Vorjahre. Die Oldenburgische Lande’bank in Oldenburg veidiente durch Znsen aus laufenden Rochaunen und Vorschüssen auaf fene Tezmine 2 463 284 (1916: 2 225 680) ℳ, Zinsen aus Wechseln 1 572 651 (884 116) ℳ, auf Wertpapierekonto einschließlich Zinsen 288 751 (136 402) ℳ, Zinsscheine und Sorten 5468 (8059) ℳ, Ge⸗ winngebübren 274 790 (217 991) ℳ, die Verzinsung der Eintagen er⸗ forderte 3 170 095 (2 410 873) ℳ. Nach Akzug der auf Immobilien⸗ und Mobilienkonto vorgenommenen Abschretbungen verdleidt ein Rein⸗ gewinn von 297 069 ℳ, der einen Gesamtgewinnanteil von wieder 12 op ermöglicht. Die Danziger Privat⸗Actien⸗Bank verteilt 7 ½⅞ vH an die Aktionäre. Der Gesamtumsan von einer Seite des Hauptbuches betrug im Jahre 1917: 2 255 (1916: 1 967) Mill. Mack. Die Ludw. Loewe & Co., Aktiengesellschaft, Berlin, schlägt laut „W. T. B.“ 32 vH für die Aktionäre vor wie im Vorjahre.

Der Aussichtsrat der C Lorenz, Aktiengesellschaft⸗ Berlin, beschlot laut Meldang des „W. T. B.⸗ die Verteilung von 35 vo wie im Vo jihr, bei weede umt reschlichen Abschreibungen, vor⸗ zuschlugen. Zur Verstärkang der Beerietsmittel der Gesellschaft soll der Generalversammlung außerdein vo geschlagen werden, das Aktienkapital burch Ausgabe von 2 ¼ Milllonen Mark Akiten, die den Aktionärrn un Verhält is von 2:1 angehoten werden sollen, auf Millionen Mart zu erhöben. Die behördliche Genebmigung far die Kapitalserhöhung und deren Bedingungen wecden alsbald eingeholt werden.

Die Kammgarnspinnerei Stöhr & Co, Aktien“ gesellschaft, Letpzig, hat für die auf den 18. d. M. anberaumte Hegeralversammlung vdie Vertellung von 8 vH für die Aktionäre vor⸗ geschlagen. Laut „W. T B.“ werden infolge neuerdings gefaßter Entschlteßung die Verwaltungsorgane der Gesfehschaft in dieser Generalversamm lung beantragen, die Beschlußfassung über die Bllanz im Hinblick auf die durch die Peesse gegaugenen Mitteilungen öber die Maßnatzmen der amerikansschen Regterung gegen deutsches Eigen⸗ tum vottäufig zu vertagen.

In der

gestrigen Affsichtsratssitzung der Ostbank fuͤr 1 Gewerbe, Posen, wurden der Jahreßabschluß und die Gewinr Und Verlustrechgung vorgelegt und laut „W. T B.“ pe⸗ schlossen, 70P zur Verkeilung an die Aktionäte wie in den letzten Friedens⸗ jahren vorzuschtagen. Dee einzelnen Zahlen der Rechnung stellen sich wie folgt: Gewton⸗ und Verlustrechnung: Ziuser konto 4 844 056 (gegen 1916 3 701 250 ℳ), Hewiongebühren 1 339 518 (1 275 670 ℳ), Eff ktenkonto 1 396 487 (8416 634 ℳ), Sortenkonto

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