aus Anlaß des Uebertritts in den Ruhestand dem Ober⸗
zahlmeister Schmidt vom Feldartillerieregiment Nr. 40 den
Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors Dr. Keller an dem bisherigen Realprogymnasium in Essen⸗Bredeney zum Direktor des nunmehrigen Realgymnasiums daselbst durch das Staats⸗ ministerium bestätigt worden.
Finanzministerium. Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreis⸗ kasse in Thorn, Regierungsbezirk Marienwerder, ist zum 1. Juli d. J. zu besetzen. 9
Kriegsministerium.
Die Regierungsbaumeister Pfeiffer in Frankfurt a. M, Weil in Döberitz und Loevenich in Berlin sind etatsmäßig angestellt worden. 8
Bekanntmachunnggg—
“
Die Schlteßung des Mühlenbetriebes der Muͤblenbesitzerin Frau Luise Lemke in Sdorren wird vom 1. Mat 1918 hiermit auf⸗ gehoben. — Die Kosten dieser Veröffentlichung teägt die Betroffene.
Johannisburg, den 19. April 1918. Der Landerat. Bottheiner.
ö Der Verkosthändlerin Johanna Nowack in Breslau, Luisenstraße Nr. 14, ist jeder Handel mit Lebens⸗ und Fatter⸗ mitteln aller Art auf Grund der Bundesrateverordnung vom
23. September 1915 wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden. Breslau, den 19. April 1918. Der Polizeipräsident. J. V.: Salémon.
— —- —
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (=7GBl. S. 603) habe ich dem Schuhmachermeister Gottfried Kimpel, wohnhaft in Unna, Kamenerstraße 9, durch Verfügung vom heuligen Toge den Handel mit Gegenständen des täg⸗ lichen Bedarfs, insbesondete mit Schuhwaren, wegen Un⸗ zuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. — Die Kosten dieser Bekanntmachung sind von Kimpel zu erstatten.
Hamm i. W., den 22 Aptil 1918.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung unzu⸗
verlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Reiche⸗ Gesetzbl. S. 603) ist der Ebefrau des Emil Krefting in Remscheid, Kölnerstraße 5, der Handel mit Waäͤsche und Kletdungestücken unter Auferlegung der Kesten der Veröffent⸗ Uichung untersagt worden. Remscheid, den 23. April 1918. Der Oberbürgermeister.
——
Bekanntmachung.
Dr. Hartmann.
Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Bundebrats zur
Fernhaltung unzuverlässiger Pe sonen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (RGBlI. S. 603) ist Frau Elise Goßmann in Vohwinkel, Flunstraße 1, wegen Uazuverläfsigkeit der Handel mit Lebensmitteln und sonsttgen Gegenständen des täglichen Bedarfs für das gesamte Reichsgebiet untersagt. — Die Kosten der Bekanntmachung hat die von dieser Anordnung Be⸗ ffene zu tragen. Vohwinkel, den 17. April 1918.
Der Landrat. J. V.: Dr. Apfelbaum, Gerichtsassessor.
9.—ö—Ag
Bekanntmachung.
Die Schlächterei bezw. Fleischverkaufsstelle des Fleischer⸗ meisters H. Mehls in Schmölln, Kreis Prenzlau, ist vom 15. d. Mts. ab pollzeitlich geschlossen worden. X“
Schwaneberg, Kreis Prenzlau, den 17. April 1918.
Der Amtsvorsteher. Kühne.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, den Oberpräsi⸗ denten von Pommern Dr. Michaelis in Audienz empfangen.
1 ——
In der am 25. April unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Reichskanzlers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer, abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurden die Entwürfe von Bekanntmachungen über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Ausland ihren Wohnsitz haben, über die Fristen des Wechsel⸗ und Scheckrechts für Elsaß⸗Lothringen und über die Vornahme einer Wohnungs⸗ zählung angenommen.
— ——
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühlmann machte gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, den Parteien des Reichstags vertrauliche Mitteilungen über die Bukarester Verhandlungen. Nachdem er ge⸗ schlossen hatte, nahm der Vizepräsident Dr. Paasche das Wort, um dem Staatssekretär für seine Ausführungen zu danken und im Namen der anwesenden Abgeordneten dem Bedauern und dem Unwillen darüber Ausdruck zu geben, wie von der „Deutschen Zeitang“ gegen den Staatssekretär des Auswärtigen Amts mit persönlichen Verdächtigungen gekämpft werde. Er sei überzeugt, daß keiner dem widersprechen werde, daß dieses Hineinziehen persönlicher Verhältnisse in den politischen Kampf mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden müsse. Diese Aus⸗ führungen wurden mit lebhafter Zustimmung aufgenommen. Im Anschluß daran sprach der Vtzepräsident persönlich sein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß auf die gleiche
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. .
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Mission, Szterenyis gescheitert.
d ergriff der Ministerpräsident Wekerle das Wortund erklärte, wie
auch eins der kenntnisreichsten und fleißigsten Mitglieder des Reichstages in der gehässigsten Form angegriffen werde. Die Zeitungen aller Richtungen hätten sich ja auch schon dagegen gewandt, daß man in dieser Weise das persönliche Gebiet in den politischen Kampf hineinziehe.
“ 8
Der Königlich hayerische Gesandte Graf Lerchenfeld ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Die feierliche Einsegnung der sterblichen Ueberreste des bulgarischen Gesandten Rizow findet heute Nachmittag 5 Uhr in der Wohnung des Gesandten am Kurfürstendamm statt. Im Anschluß daran wird der Sarg unter militärischer Begleitung nach dem Anhalter Bahnhof übergeführt werden.
Der Witwe des verstorbenen Gesandten hat der bulgarische Ministerpräsident Radoslawow telegraphisch das tiefste Bei⸗ leid der bulgarischen Regierung ausgedrückt und angeordnet, daß die feierliche Beisetzung des Gesandten in Bulgarien auf Staatskosten erfolgen solle. M
Mit der Leitung der bulgarischen Gesandtschaft als Ge⸗ schäftsträger ist nach dem Ableben des Gesandten Rizow, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, seitens des bulgarischen Ministerpräsidenten der Legationsrat Dr. Nikyphoroff be⸗ traut worden. h““
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser Karl hat, dem Wolffschen Telegraphenbüro zufolge, des gefallenen Rittmeisters Freiherrn von Richthofen in folgendem Telegramm an den Deutschen Kaiser gedacht: Ein Erstklassiger Deiner Tapferen, ei Heleo, vom Feinde ge⸗ fürchtet, ader geachtet, von den Freunden bewundert vund hoch⸗ geschätzt, Rittmeister Freiherr von Richtbofen blieb im harten Kampfe auf dem Felde der Ehre! Deine Armee traf ein schwerer Verlust, doch was Richthofen als Vorbild gezeigt und gelehrt, wird fortleben in Deiner wackeren Fliegertruppe. Mit mir trauert Meine Wehrmacht um diesen ganzen Mann In treuer Freundschaft
1“ I“
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Der Deutsche Kaiser antwortete: Von Herzen danke Ich DOir für die warmen Worte, die Du aus Anlaß des Heldentodes des topferen Rittmeisters Freiherrn von Richthofen aa Mich gerichtet hast. Der Geist dieses auss⸗ gezeichneten Mannes wird in Meiner Fliegertruppe fortleben, und ihm nachzueisern wird das Bestreben aller Flieger des deutschen
Heeres sein. Mit herzlichen Grüßen Wilhelm.
— In der Sitzung des Wehrausschusses des öster⸗ reichischen Abgeordnetenhauses am 23. April beantwortete der Landeeverteidigungsminister Czapp die auch seitens einiger Mitglieder des Polenklubs in der Angelegenheit des aufgelösten polnischen Hilfskorps an ihn gerichteten Anfragen. Er erklärte dem „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbüro“ zufolge:
Bei der Durchführung der Auflösung des polnischen Hilft korps sei der Grundsatz maßgebend gewesen, daß alle ehemaligen An⸗ gehörigen dieses Hilfskorps österreschischer beztehungsweise ungarischer Staatsangehörigkeit ohne Unterschied gleich den Personen der be⸗ waffneten Macht behandelt würden. Die ehemaligen Argehörigen des aufgelöteen Hilfskorps polnischer Staatsangehörigkeit würden der polnischen Wehrmacht zur Verfügung gesteht. Die Absendung dieser ehemaltgen Legtonäre in das Königreich Polen beziehungsweise ihre Aufteilung auf die verschiedenen Fo mationen der polnischen Webr⸗ macht werde erfolgen, sobald die Akgabestation im Königreich Polen festgesetzt sein würde. Die Verhandlungen darüber seien im Zuge.
— Der Finanzausschuß hat in seiner; vorgestrigen Sitzung die Regierungsvorlage über die Schaumweinsteuer und eine Resolution Kalischer, betreffend Einstellung von Pro⸗ hibitivzöllen auf ausländischen hochwertigen Schaumwein in den nächsten Zolltarif, angenommen. Hüerauf wurde eine Regierungevorlage, betreffend Erhöhung der Zuckersteuer, angenommen, ebenso eine Resolution des Berichterstatters Steinwender, wonach die Regierung aufgefordert wird, die Spannung zwischen Rohzucker und Raffinade den deutschen Verhältnissen tunlichst gleichzustellen und ehestens herabzusetzen sowie eine Resolution Schiegl, betreffend Monopolisierung des Großhandels mit Zucker, Kohle, Eisen, Petroleum, Spiritus und Getreide.
— Die Bildung des ungarischen Kabinetts unter dem Ministerpräsidium Szterenyis, die vorgestern abend beinahe so gut wie vollzogen erschien, ist den Budapester Abend⸗ blättern zufolge gescheitert. Die Absicht Szterenyis ging dahin, die Wahländerung zeitweilig auszuschalten und Auf⸗ schub bis zum Herbst zu erlangen. Die sozialistische Partei und die Karolyipartei knüpften jedoch an ihre ng die Bedingung, daß, falls auch im Herbst die ahländerungs⸗ vorlage im Abgeordnetenhause nicht unverändert durch⸗ gesetzt werden könne, die Auflösung des Hauses und An⸗ ordnung von Neuwahlen unbedingt erfolgen müßten. Dies konnte jedoch Szterenyi nicht in einer jeden Zweifel aus⸗ schließenden Weise verbürgen. Mittlerweile machten sich am Vormittag auch in der Regierungspartei gegenteilige Strö⸗ mungen geltend. Jene Persönlichkeiten, die als Kabinetts⸗ mitglieder in Aussicht genommen waren, lehnten den Eintrilt in das neue Ministerium ab. Auch Tisza erklärte sich gegen die Verschiebung der Verhandlung des Wahlrechts und forderte neuerdings die Einleitung von Verständigungsverhandlungen. Somit erscheint die Bildung einer Regierung, welche die Wahlrechtsvorlage aufschieben will, als unmöglich und die
In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses. „Ungarische Telegraphen⸗Korrespondenzbüro“ mitteilt, die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Regierungspartei und der Tiszapartei bezüglich des Wahlrechts seien keineswegs so bedeutend, daß sie mit einigem guten Willen nicht über⸗ brückt werden könnten. Nach der Demission seien die Kabinettsmitglieder, zumal diejenigen, welche stets einer Verständigung zuneigten, nicht mehr gebunden, für jeden Buchstaben der Vorlage einzustehen, sondern könnten gemäß ihrer Ueberzeugung unter Wahrung der hauptsächlichen Grund⸗ sätze des Wahlrechts Entschlüsse fassen. Die Rede wurde so⸗ wohl von der Tiszapartei als auch von einem großen Teil der Regierungspartei mit lebhaftem Beifall begrüßt; es sind somit Aussichten vorhanden, daß auf Grund einer Verständi⸗ gung zwischen Regierungs⸗ und Tiszapartei die Kabinetts⸗
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Korrespondenzbüro“ Gesetzentwurf Staates an der Aktiengesellschaft zur Ausbeutung des Hochofenbetriebs in den Niederlanden mit einem Betrag von 7 500 000 Gulden. bard durch den diesem Entwurf eine Verstaatlichungsklausel beigefügt werden sollte, war vorher abgelehnt worden.
zffentlichte,
sind mir bekannt; . Rumänien und Großtritannien noch bestehe, ist eine Ansicht, die durch keine von der amtliche Urkunde begründet ist. zustandes kann in. alz ein neutraler Staat betrachtet werden. an zeichnung des jure“ eintreten wird. Kriege, in dem es so viel edles Blut seiner Soldaten vergosse nmd so viele große und schmerzliche Opfer gebracht hat, hat dieses 8 it der Entente mehr gegeben, als es von ihr empfangen hat. Se
bildung erfolgen werde.
Großbritannien und Irland.
Lord Rothermere ist, einer amtlichen Meldun 8 als Staatssekretär für das Flugwesen gchhs ardung zufolge, Der Bericht Lord Bryces über die Umosh⸗t des Oberhauses ist gestern veröffentlicht maͤestalt empfiehlt, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ das Oberhaus aus zwei Abteilungen bestehen erste Abteilung soll aus 246 Mitgliedern vermittels Listen der Unterhausmitglieder (by paneis r members commons), eingeteilt in geographische Grud 8 gewählt werden sollen, die andere Abteilung aug Personen⸗ die durch eine gemeinsame Kommission beider Häuser gewatie werden sollen; ihre Anzohl soll einschließlich glieder, die von Amts wegen der Kammer angehören, ungesale⸗ ein Viertel aller Mitglieder des Oberhauses k batbafähr Es wird empfohlen, daß die Wahlzeit der Mitglieder 16 Oberhauses auf 12 Jahre festgesetzt wird, und zwar daß ein Drittel der Mitglieder in sedem vierien Jahre ausscheider Die Neuernennungen sollen durch Wahlen vorgenommen werder 1 Wenn sich eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Kammern erhebt, soll das betreffende Gesetz einem freien “ schusse von 30 Mitgliedern beider Häuser überwiesen werde⸗ um eine Verständigung herbeizuführen. Wenn Vertreter von Irland einbezogen werden, würde die Gesamtzahl sich um 27 Mitglieder erhöhen. 8
— Die „Daily News“ erfährt aus Dublin, daß die Unter⸗ zeichnung der „Uebereinkunft von Maynooth“, die zum Wider⸗ stande gegen die Dienstpflicht mit allen Mitteln ver⸗ pflichtet, schnelle Fortschritte macht. Es haben sich bereits fast eine Million Männer und Frauen beim nationalen Ver⸗ teidigungsdienst einschreiben lassen. Auch der Fonds, der vor⸗ läufig in den Händen der Gemeindepriester bleihen wird, nimmt schnell zu. Die Kommission für die nationale Ver⸗ teidigung, die aus Dillon und Devlin für die irische Partei, Devalera und Griffith für die Sinnfeiner, Healy und O'Brien für die unabhängigen Nationalisten und fünf Ver⸗ tretern der Gewerkschaften besteht, hält jeden Tag und fast den ganzen Tag im Mansionhouse in Dublin Sitzungen ab, nimmt Berichte aus den Wahlbezirken entgegen und berät über die Durchführung des Widerstandes. Die nationalistischen Parlamentsmitglieder, die über das ganze Land verbreitet sind, machen es sich zur Hauptaufgabe, von halben oder übereilten Handlungen abzuraten. Sie melden, daß die Spionage sehr groß und ihre Aufgabe nicht leicht ist. Obwohl kein Mitglied der Partei zugegen sein wird, wenn das Homerulegesetz im Unterhause eingebracht wird, wird, sobald der Gesetzentwurf beschlossen ist, eine Volksver⸗ sammlung in Dublin abgehalten werden, auf der über die künftige Politik Beschluß gefaßt werden wird. Man läßt
un worden
meldet, daß r solle. Die bestehen, die
durchblicken, daß die Abwesenheit von Westminster nur dadurch notwendig geworden sei, daß das irische Volk in der jetzigen Das habe aber nichts die sich grundsätzlich
Krise dringend der Leitung bedürfe. zu tun mit der Theorie der Sinnfeiner, dem Unterhause fernhielten.
16.““ CESpanien. “ Die Kammer hat die Antwort auf die Thronrede nach einer Havasmeldung mit 193 Stimmen gegen eine
Stimme angenommen.
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Niederlande. 8
Bei der Beratung des Haushalts des Ministerin 18
des Auswärtigen in der Ersten Kammer teilte der Minister Loudon in Beantwortung von Reden verschiedener Abgeordneter mit, daß kein Schiff aus Holland ausfahren werde, bevor eine schriftliche Zusicherung vorliege, daß kein Schiff in Beschlag genommen würde. Wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ mitteilt, hat der Minister vorgestern aus einer Aussprache mit dem amerikanischen Gesandten ersehen, daß dieser der Ansicht sei, daß diese Zusicherung bereits schriftlich gegeben worden sei. Die Absicht sei, daß fortwahrend sechs Schiffe in Fahrt bleiben würden. Der Minister hat Grund anzunehmen, daß diese Schiffe noch vermehrt würden und daß Deutschland kein Hindernis in den Weg legen würde. Auch glaubt der Minister annehmen zu können, daß die verbündeten Regierungen die Ver⸗ pflichtungen über die Rationierung Hollands einhalten würden. Die Unterhandlungen über das Wirtschafts⸗ abkommen mit Deutschland seien bei der anderen Partei auf Schwierigkeiten gestoßen und verzögert, die Vorbereitungen seien jedoch ausreichend gewesen. Ueber den Stand der Ver⸗ handlungen könne der Minister keine Mitteilungen machen, sie machten jedoch keine raschen Fortschritte, besonders deswegen, weil Holland nicht mehr viel ausführen könne. Mit Rücksicht
auf die Schiffsfrage teilte der Minister noch mit, daß er von England die Zusicherung habe, daß Schiffe, die nach dem 22. März aus Indien abgefahren seien oder noch abfahren würden, nicht beschlagnahmt werden würden.
— In der Zweiten Kammer wurde dem „Haager zufolge mit 49 gegen 25 Stimmen ein angenommen über die Beteiligung des
Ein Zusatzantrag Albarda,
Rumänien.
Nach einer Meldung, die die schweizerische Presse ver⸗
en Nachrichten Rumänien no
sich der Minister des Aeußern Constantin Arion „Wolffschen Telegraphenbüros
Die Erklärungen Mr. Balfours am 10. Apeil im Unterhause die Behauptung, daß das Bündnis zwischen
jtzigen rumäntschen Regierung herrübrende 8 Nach Beendigung 5 ähren iedensverhand
während der Fr Dieser Zu⸗ ist der einer tatsächlichen Neuttalität, bis 11“ Friedensvertzages die endgültige Neutralität „4b
In diesem für Rumänten so unglöckliche .
Rumänien
Beginn der Friedenbverhandlungen hat Rumänien ohne (Schwanken
hat der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Balfour vor einigen Tagen im Unterhause erklärt, daß vac 1b den zur Verfügung stel 8p 1
ein verbündeter Staat, Englands sei. Hierüber befragt, äußerte gegenüber dem Vertreter des folgendermaßen:
za den Weg zur Neutralität beschritten. Die von Balfou gfcchtig fache doß ibre Majenäten und die ö sich in 9 1cr kann daran nichts ändern. Hieses ist der Standpunkt I-. Regierurg, die die schwere Aufgabe übernommen bat, öigem schießen, uad zwar einen solchen, der die zukünfti
ttig en sgs Lndes gewährleisten soll.
5 ee 2702
9.
*
Meldung des „Associated Preß“ gesonnen, das unlängst henerbielen, drei Schiffe mit Getreide 8 gand abzusenden, zu widerrufen, wenn die Be⸗ angen der holländischen Presse, die die Vereinigten min der Hinsicht der Doppelzüngigkeit anklagen, daß der ende Schiffsraum die holländischen Häfen nach Amerika solle, als ein Kennzeichen der Stimmung ver holländischen benung und Bevölkerung aufzufassen seien. Amtliche Kreise ten ihre Eattäuschung und Ueberraschung aus über die ahme des amerikanischen Anerbietens, daß sich auf einen lclag der holländischen Regierung stützt, um die aus dem nel an Brotgetreide herrührenden Leiden zu lindern. Das gijeen ist eine Ergänzung zu Wilsons Erklärung vom Mürz, daß nämlich 100 000 Tongen Getreide für Holland asehen seien, wenn es Schiffe senden würde, um diese zu dern. Wenn Holland nicht wünsche, das Anerbieten zur fendung von Schiffen anzunehmen, so bleibe das ursprüng⸗ Anerbieten, Getreide zu liefern, noch bestehen. Aber die „die Amerika zu gewähren bereit sei, werde um die Zeit öert werden, die dazu gebraucht werde, um Schiffe von lnd nach Amerika zu senden. —Das neue chilenische Ministerium besteht, wie ziffs Telegraphenbüro“ meldet, aus folgenden Parla⸗ auriern: Inneres: Arturo Alessandri (liberal), Aeußeres: niel Felin (radikal), Finanz: Luis Claro Solar (liberal), ferricht: Pedro Aguirre (radikal), Krieg: Jorje Valdivieso aanco (liberal), Industrie: Ramon Briones (radikal). h der Zusammensetzung des Ministeriums ist eine Aende⸗ g der bisherigen Neutralitätspolitik Chiles nicht zu er⸗
Afrika.
eaut Meldung des „Daily Telegraph“ aus Johannes⸗ ig itt die bisher verschobene allgemeine Einschreibung rdienstflichtigen zwischen 18 ½ und 41 Jahren jetzt be⸗ slessen worden, und zwar an erster Stelle die der unverheirateten imer, an zweiter Stelle die derjenigen, die während des Krieges saratet haben, und an dritter Stelle die der Verheirateten denstfähigen Alter. Der Gemeinderat, die Handelskammer, bergwertsrat sowie viele andere große Arbeitgeber haben gewilligt, den unverheirateten Leuten ein Viertel ihres Lohnes, verheirateten die Hälfte während ihrer Tätigkeit im öffent⸗ in Jateresse auszuzahlen.
Lore Vereinigten Staaten von Amerika sind nach
8 Kriegsnachrichten. 8
berlin, 25. April, Abends. (W. T. B.) Ddie Armee des Generals Sixt von Arm inpf um den Kemmel. “
—
Am 24. April früh wurde von den deutschen Truppen scen Warfusée —-Abancourt und der Luce ein geplanter nif ausgeführt. Die Artillerievorbereitung war kurz, aber glößter Hestigkeit und Wirkung. Sie begann kurz nach ir 30 Vormittags und deckte die feindliche Artillerie, die iangs zu erwidern versuchte, bald zu. Planmäßig um 7 Uhr die Infanterie zum Sturm auf die vordersten seindlichen flungen an, die sofort genommen wurden. Den Angriff be⸗ ien mehrere Sturmpanzerwagenabteilungen, die mit der mierie vorgehend die am stärksten ausgebauten feind⸗ Stützpunkte der ersten und zweiten Linie mit Ge⸗ hen und Maschinengewehren niederkämpften. Aus der tung von Warfusée —Abancourt kam der Angriff sehr iel über die erste englische Stellung hinweg, bis an den liand von Villers⸗Bretonneux. Hier leisteten die FUinder hartnäckigsten Widerstand. Die deutschen sempanzerwagen unterstützten jedoch durch Bestreichen sttaßen, und flankierendes Eingreifen vom Nord⸗ Südrand des Dorfes sehr wirksam die Infanterie. uders erbittert war der Kamf an der Bahn und am ithaf dicht füdlich des Ortes. Diese Punkte versuchte Engländer vergeblich zu halten. Unterdessen hatten ier südlich — gleichfalls von Sturmpanzerwagen unter⸗ h— die deutschen Angriffstruppen von Marcelcave her die den das etwa 5 km entfernte Dorf Cachy sich hinziehende sgeiteckte Ebene durchschritten und die erste und zweite scce Linie überwunden. Die rückwärtigen Verbindungen ttinterten gut. So war es möglich, das Feuer der se mit Sicherheit zu leiten. Die Wirkung des deutschen ilerefeuers zeigte sich bald in der ziemlich schwachen, zu⸗ 89 fast ganz aussetzenden Antwort der englischen Artillerie, alem aber in der erfreulichen Tatsache, daß die deutsche senterie trotz des weiten, offenen und schutzlosen Geländes begroßen Verluste erlitt.
broßes Hauptquartier, 26. April. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. a dr Angriff der Armee des Generals Sixt Fermin gegen den Kemmel führte zu vollem Erfolge; nemmel, die weit in die flandrische Ebene blickende Höhe, nunserem Besitz.
sach starker artilleristischer Feuerwirkung brach die Infanterie rnecäle Sieger und von Eberhard gestern morgen zum
aonor. Französische Divisionen, im Rahmen englischer hst der Verteidigung des Kemmel betraut, und die 9 schate und Dranoeter anschließenden Engländer
ter nns ihren Stellungen geworfen. Die großen Spreng⸗ — bt Eloi und der Ort selbst wurden genommen. ¹ 6 reichen in dem Kampfgelande gelegenen Betonhäuser 1 vsgebauten Gehöfte wurden erobert. Preußische saneherische Truppen ersrürmten Dorf und Berg 6 Unter dem Schutze der trotz schwierigen Geländes
ln 'eenden Artillerie stieß die Infanterie an vielen
de 8 zum Kemmel⸗Bach vor. Wir nahmen Dranoeter sanöhe nordwestlich von Vleugelhoek. Schlacht⸗ en ris griffen die mit Fahrzeugen und Kolonnen stark be⸗ Als Bärtigen Straßen des Feindes mit großem Erfolge — Zeute des gestrigen Kampftages sind bisher mehr
“ I“
nicht gehalten werden.
und Dorf Hangard.
in steht im
teiligten Engländer loben.
als 6500 Gefangene, in der Mehrzahl Franzosen, unter drei Preisen von fage zahl Franz stehen sür Ankäufe zur Herfügung. Die Wettbewerbunterlagen sin⸗
vom Stadtbauamt fär 5 ℳ zu beziehen, die den Bewerber zurück⸗ gezahlt werden.
den Gefangenen ein englischer und französischer Regiments⸗ kommandeur, gemeldet. Südlich von der Somme konnte Villers Bretonneux, in das wir eingedrungen waren, vor feindlichem Gegenangriff Weitere starke Gegenangriffe scheiterten an dem dem Feinde entrissenen Wald b Die Gefangenenzahl aus diesem Kampfabschnitt hat sich auf 2400 erhöht.
Zwischen Apre und Oise außer zeitweilig auflebendem
hart östlich vom Dorfe,
Feuer nichts von Bedeutung.
Auf dem Westufer der Mosel stürmten sächsische ompagnien französische Gräben und drangen in Regnié⸗
ville ein. Nach Erfüllung ihrer Aufgabe kehrten sie mit Ge⸗ fangenen in ihre Linien zurück.
1
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 25. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am oberen Devolo in Albanien schlugen wir in den
letzten Tagen französische Vorstöße zurück.
Im Südwesten nichts Neues. Der Chef des Generalstabes.
ürkischer Bericht. Konstantinopel, 25. April. (W. T. B.) Palästinafront: Stellenweise lebhafteres Artilleriefeuer.
Kaukasus front: In der Nähe von Kars nehmen unsere Bewegungen weiter einen günstigen Verlauf. An der Küste
Amtlicher
Tagesbericht.
sind unsere Truppen über Osurgety hinaus im Vormarsch
gegen die Eisenbahnlinie Kotais — Batum. Sonst keine Er⸗ eignisse von Bedeutung.
Der Krieg zur See. 8 “
Berlin, 25. April. (W. T. B.) Nach Reutermeldungen sollen nach England zurückgekehrte Leute der Landungsabteilung des gegen Zeebrügge angesetzt gewesenen Angriffsgeschwaders ausgesagt haben, daß alle Geschütze, Schuppen und Munitions⸗ vorräte auf dem Hafendamm zerstört und die Schleusentore in die Luft gesprengt worden seien. Diese Behauptungen sind von Anfang bis zu Ende frei erfunden. Außer der geringfügigen bereits ausgebesserten Zerstörung an der Molenverbindung haben die Engländer durch ihre Unternehmung nicht das. Mindeste erreicht. Es ist nicht eine einzige der auf der Mole befindlichen militärischen Einrichtungen auch nur in Mitleiden⸗ schaft gezogen worden. Bis auf die bereits gemeldete leichte Beschädigung eines einzigen Torpedoboots sind auch keinerlei Zerstörungen an irgendeinem U⸗Boot, Torpedoboot oder sonstigen Fahrzeug erreicht worden. Auch an die Schleusen ist der Feind weder mit Sprengungen noch durch Geschützfeuer heran⸗ gekommen. Die gesamten Hafeneinrichtungen Zeebrügges sind vielmehr völlig unversehrt und voll betriebsfähig.
Nach Gefangenenaussagen hat der Feind das gleiche Unter⸗ nehmen bereits viermal durchzuführen versucht. An der Wach⸗ samkeit unserer Vorpostenboote und unserer Batterien ist er aber jedesmal zur Umkehr gezwungen worden. Wenn es ihm dies⸗ mal gelang, an die Angriffsziele näher heranzukommen, so verdankt er dies dem Zusammentreffen für ihn besonders günstiger Umstände. Hierbei spielte das neblige Wetter und die Windrichtung eine entscheidende Rolle. Letztere führte den in größerem Umfange verwandten künstlichen Nebel vor den Aagreifer her unmittelbar auf die Angriffsziele zu. Unsere Abwehrmittel konnten daher erst in Tätigkeit treten, als der Kreuzer „Vindictive“ auf nächste Entfernung in Sicht kam. Ihre Wirkung setzte dann mit solcher Wucht ein, daß es dem Kreuzer bei aller Anerkennung des von seiner Führung gezeigten seemännischen Geschickes nicht gelang, die für die
Unternehmung bestimmten vier Kompagnien Seesoldaten zu
landen. Die wenigen Leute, denen es unter Führung ihrer Offiziere möglich war, auf der Mole Fuß zu fassen, wurden von der tapferen Verteidigung niedergemacht oder ins Wasser geworfen, bis auf etwa 12 Mann und einen Hauptmann, die sich als Gefangene in unseren Händen befinden. Mit ihnen fielen zwei Flammenwerfer, zwei Maschinengewehre und sonstige Nahkampfwaffen in unsere Hand. dem vernichtenden Feuer vielmehr wieder von der Mole ab⸗ legen. Die zur Sperrung der Kanaleinfahrt bestimmten Kreuzer wurden gleichfalls beim Heraustreten aus Nebel unter vernichtendes Feuer genommen. Es gelang daher, sie zum Sinken zu bringen, bevor sie die für die Sprengung angestrebten Plätze erreicht hatten. Die von den Engländern mit schweren Personal⸗ und Materialopfern an⸗ gesetzten Mittel haben demnach in keiner Weise den Erfolg erzielt, den der Femm⸗ erhofft hatte. Insbesondere ist ihre Absicht, die Einfahrt zu unseren Unterseebootstützpunkten zu sperren, vereitelt worden. „Reuter“ mag mit Recht die Unter⸗ nehmungslust und die Tapferkeit der an dem Unternehmen be⸗ Uns vermag er aber die Genug⸗ tuung darüber nicht zu nehmen, daß dank der Tapferkeit unserer Verteidiger der Gegner sein Ziel nicht erreicht hat.
Berlin, 25. April. (W. T. B.) An der Westküste Englands wurden von unseren U⸗Booten wiederum 17,000 B.⸗R.⸗T. vernichtet. Unter den versenkten Schiffen ein tiefbeladener 5000⸗B.⸗R⸗T.⸗Dampfer und ein ebenfalls tiefbeladener Tankdampfer von 4000 B.⸗R.⸗T.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Nlach einer Meldung des „Wolssschen Telegraphenbüros“ aus
Sofia wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß die obwaltenden
klimatischen Verhältnisse im ganzen Lande eine sehr gute Ernte versprechen; der Saatenstand sei überall ausgezeichnet.
Bauwesen.
Einen Wettbewerb für Pläne zum Bau eines Rat⸗ bauses in Emmerich am Rhein schreibt die Stadt unter reichs⸗ deutschen Architekten mit Frist bis zum 1. Oktober d. J. und mit
der Phvsiologie während und nach dem Kriege. Geh. Mebhizinalrats, Professor Dr. Albrecht Bethe. a. M., Fichardstr. 5/7.
Vaterlandsliebe. 1 Eine Sammlung Kriegsberichte von Paul Lindenberg. Gebdn.
und Plänen. Preis in Pappband 2 ℳ.
aufgeführte dreiaktige Lustipiel. „M
„Vindictive“ mußte unter flöfsigen
dem
2500, 1500 und 1000 ℳ aus: weitere 1500 ℳ
Fin Wetthewerb für allgemeine Entwürfe zu einer
20 klassigen Mädchenschule in Heide i. Holstrin wird vom dortigen Magistrat unter Schleswig⸗Volsteiner, Luͤbecker Archttekten veranstalter mit Frist bis zum 1. August d. J. und mit drei Preisen von 1000, 600 und 400 ℳ. Bedingungen stehen den Bewerbern für 1 ℳ zur Verfügung.
Hamburgec oder
Lageplan und
Literatur. 3 Kurze Anzeugen
8 . 5 aA 1r. . 1 ⸗. 1. 32 neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm⸗ st ra
249†
e 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. 1870 — 1914. Einfübrung in die Politik und Welt⸗
geschichte der neuesten Zeit. Von Professor Fr. Ehring⸗ hauz. Mit 27 Bildnissen. 2 ℳ. Halle a. S., Hermann Gesenius.
Frankfurrer Universitätsreben 1918 VIII: Aufgaben Rede des Frankfurt Werner u. Winter.
Mein Vaterland. Deutsche Jugendbücher zur Pflege ter Band 38 und 39: Der Kaiser war bei uns!
1,50 ℳ. Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz u. Comp. 8 Kriegsbuch für die Jugend und das Volk. Bd. 10. Enthaltend die Chronik des Weltkriegez vom 11. Februar bis 15. Juvi 1917, nebst Erzählungen, Schlachtenschilderungen und Be⸗ schreibungen der Kriegsmittel sowie zahlreichen Tafeln, Abbildungen Stuttgart, Franckh'sche
Verlagshandlung.
Bilanz⸗Analyse. Ein Führer durch veröffentlichte Bilanjen von Dr. Paul Gerstner. 3. Aufl. 12 ℳ. Beriin SW. 11, Dessauerstr. 13. Haude u. Spenersche Buchhandlung (Max Paschke).
Tantiemeberechnung bei Aktiengesellschaften nach beu neuesun Urteilen des Reichsgerichts. Von Dr. Joses Weisbart.
Berlin⸗Lichterfelde, Weddigenweg 61, Verlag „Gesetz und
Verkehrswesen.
Die holländische Schiffahrt von Ostindien nach den britischen und amerikanischen Häfen ist nach einer Reutermeldung gänzlich eingestellt, und der Exporthandel nach den Straits Settlements, Indien und Amerika ruht ebenfalls so gut wie völlig, namentlich die Zacker⸗ und Gummiausfuhr. Auch der Tabakhandel liegt daneder, und britische Firmen erleiden schwere Verluste.
Theater und Musk.
Königliches Schauspielhaus. Das gestern im Königlichen Schauspielhause zum ersten Male Keine Frau, die Pofschau⸗ spielerin“, von Alfred Möller und Lothar Sachs, ist schon auf anderen deuischen Bühnen mit Erfolg gespielt worden. Es ist seiner ganzen Anlage nach mehr ein Schwank, denn es verzichtet fast völlig auf die Zeich ung sestamrissenee Charaktere zugunsten von Situations⸗ scherzen, cuch wenn dadurch die Wabrscheinlichkelt des Vorgangs in Frage gesteulr wirs, gehört also ganz in das Gebiet der Unterhaltungs⸗ literaturz. Immerhin werden aber der seinere Lustspielton im all⸗ gemeinen festgebalten und die Geschmacksosigkeit vermseden. Im Mittel⸗ punkt der Handlung steht ein junges Ehepaar; der Marn, Dr. Kurt Reichersberg, ist ein voch unbekannter Schiiftsteller, die Frau, ein ebemaliges Mitglied des Hoftheaters, bat aus Liebe zu ihm ihter Bühnerlanfbahn entsaot Das durch Mangel an Anerkennung seiner schrifistellerischen Tältgkeit auf Seiten des Mannes herfocgerusene Gefübl der Unbefriecigung und die Sehnsucht der Frau nach ihrem srüheren Beruf haben eine gewisse Spannung zwischen den Eheleuten erzeugt, die sich wi derholt in häuslichen EGe⸗ wittern entläbt. Ter Zufal kommt beiden zu Hllfe; ein von dem Gatten beimlich geschriebenes und unter einem Deck⸗ vamen dem Komödlenhaus eingereichtes Stück ist zur Aufführung an⸗ genovmmen worden, die weibliche Hauptrolle darin ist aber, wie es in der Bühnensprache heißt, der Frau auf den Leib geschrieben, und von der Leitung des Theaters wird sie nen bestürmt, diese Rolle zu spielen. Nach einigem Hin und Her, wobei der Verfasser durch seinen hartnaͤckigen Widerstand gegen ein Wiederauftreten seiner Frau fast die Aufführung seines eigenen Werks hinter⸗ treibt, geht alles nach Wunsch. Die Aufführung findet statt, der Erfolg ist gros sowohl für den unbekaunten Verfasser, der sich jetzt erst zu erkennen gibt, wie für die nunmehr der Bühne wiedergegebene Dar⸗ stellerin, und der Ebezwist ist heendet. Um die Haupthandlung rankt sich heiteres Episodenwerk. Da ist z. B. ein ebescheuer, bärbeißtger Jung⸗ geselle, eis Freund des Dr. Relchersberg, der in einem unbedachten Augen⸗ blick der Schwester seines Freundes einen Hetratsantrag macht, da ist ferner ein junger Student, der sich aus Gefälligkeit für den Verfasser des von Dr. Reich ersberg geschriebe en Bähnenstückes ausgeben muß, obwohl er keine Ahnung von dem Inhalt bat, und, auch sonst seblt es nicht an mebe oder minder lustigen, zum Teil allerdings über⸗ Nebenfigzuren. Das dürch den Obespielleiter Herrn
Patry sorgsam pocbereitete und, abznestimmte Zufammenspiel
und. die durchgehends vortreffischen Eimnzelleistungen verhalfen
den Bühnenvorgängen zu voller Wirkung. Fräulein Arnstädt war eine ebenso anmutige wie gewandt plaudernde Hosschauspielerin, und Herr Ehrle war bestrebt, der etwas farblosen Rolle des Schrift⸗ stellers möglichst viel Leben einzuhauchen. Der bei allen Familten⸗ szenen anwesende Hagestolz gab Herrn Biensfeldt Gelegenbeit zur Entfaltung seines früher am Deutschen Theater schon oft erprobten humorvollen Spiels. Den jungen Sueenten, der sich in peinlichen Lagen geschickt herauslügen muß, gab Herr Vespermann mit drollig wirkender Dreistigkeit. Fräulein Heisler, die He ren von Ledebur, Boettcher, Mannstaedt und andere wurden ebenfahs ihren Aufgaben in vollem Maße gerecht. Mit den Darstellern wurden zum Schluß auch die beiden anwesenden Verfasser mehrfach hervorgerufen. 1“ 1
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend „Lohengrin“ mit den Damen von Granfelt, Denera und den Herren Hutt, Schwarz, von de Sande und Habich in den Hauptrollen auf⸗ geführt. Musikalischer Leiter ist Dr. Sitedry (Anfang 6 ½ Uhr). — Gegen⸗ ü oer stärdig eingehenden zjahlreichen Wünschen um Aufführung der großen Wagreropern, vor ollem des „Ringes“ und des „Parsital, set noch⸗ mals rarauf hingewiesen, das diese Aufführungen wegen der durch den Mangel an technischem Personal in dem veralteten Hause be⸗ dingten Schwienigkeiten zurnzeit leider nicht zu ermöglichen sind.
Im Königliches Schausvpvielhaus wird morgen „Meine Frau, die Hof'causrielerin“, zum ersten Male wiederholt.
Die Urauffuhrung von Wainr von Molos Schauspiel „Der Hauch im All“, die in di ser Spielzeit im Theater in der Königgrätzer Straße stattsioden sollte, ist im Einverständnis mit dem Dichter auf die erste Häifte des nächsten Spieljahrs ver⸗ schoben worden.
Im Schiller⸗Theater Charlottenburg gebt am Donnerstag zum ersten Mase das Blumenthal.-Kadelburgsche Lust⸗ spiel „Der letzte Funke“ in Szene und wird am Sonnabend sowie am nächsten Sonntagabend wiederholt. ““