1918 / 112 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 May 1918 18:00:01 GMT) scan diff

9

Professoer Dr. Hellmann, begrüßte die Erschienenen, einen kurzen Reberblick üker den letzten fünf Jahren und mitglied der Gefellschaft Dr. über das Thema „Tibet Wechsel der Zeiten“. Der Erforsch Berg andes, das, einer Festung gleich, salt ja die erfolgreich: Ledensarke t Hedins;

mehr dam berufen wäre, über diesen urd wohl auch niemand, der es verstände, licher Anschauung gewonnener Eindrücke so fesselrder Form zu übermitteln, Forscher. Hedin bot einen Abriß der ferschung des Tibet mit Stand unserer Kenn tais die

lichen Sch

Epen ist

eine und

wie den Geschichte

Kenntnisse

der

derung seiner großen Natur. von dem geheimnisvollen Lande

wir die ersten mehr als sagenhaffen Angaben; unbestimmt und vom Sagenhaften durchwoben Ftolemäus und die der ersten binaus. Jultus erscher sich mit chinesischen Quellen, ligen für „bas Flußsystem des Ermittlungen uͤber die läckenhaft blieben. Des weiteren der Verdienste der Gehrüder

auf Grund deren es ihm Landes festzulegen, Gedirge ungenau gedachte der Schlagintweit,

und

die in Hochpaͤsse im mittleren Himalaya unsere Kenntniz vom Tibet bereichernde Kunde lich ging der Vortregende auf seine letzte, ausgeführte tibetanische Reise ein, Lücken in der Karte des Landes auszufüllen nech offen stehenden Fraben der Gewässerkunde Geheimerrat Dr.

für Erdkunde beschlessen habe, Herrn von Hedin die bvergebene goldene Karl Rstter⸗ Medaille

Man könne ihm diese Auszeichnung einstweilen zwar in eiserner Ausfertigung darbieten; er, der das unserer Heere

geschldert habe, werde aber auch per eiseinen Zeit z2 schätzen wissen.

der Vorsitzende folgende Auszeichnungen von der Gesellschaft verliehen: dem Generalgouvernenr Dr. von Beseler eine Ehbrenplak tie für Förderung der landes⸗ tundlichen Forschung in Polen; dem Professor Dr. Jager, z. Zt. in Südwestafrika, und dem Professor Dr. Leonhard Schultze in Mar⸗ burg dte sülberne Nachtigall⸗Medaille; dem Privatdozenten Dr. Behrmann⸗Berlin, dem Prosessor Dr. Koch⸗Gronberg in Stuttgart und dem Verlagsbuchhändler Dr. F. Baedeker in Leipzig die süberne Karl⸗Ritter⸗Medatlle.

Des weiteren gab bekannt: Es wurden

—r

Wie die Zeitungen melden, ist in

leh e; Gehetmer Junjnat, Professor Dr. Albert Hänel im 85. Lebensjahre gestorber. Am 10. Juni 1833 in Leipzig ge⸗ boren, studterte er in Wien, Leipzig und Heidelberg die Rechte, habilnierte sich 1858 an der Universität se ner Vaterstadt, wurde 1860 in Königsberg außerordentlicher, 1862 ordentlicher Pro⸗ fessor und ging 1863 in gleicher Eigenschaft nach Kiel, wo er bis Ostern 1911 als Rechtslehrer an der Unive sität wi kte. Ursprünglich Berman st, als der er u. a. eine Arbeit über „das Beweissystem des Sachsenspiegels“ (1858) veröffentlichte, wandte er sich später besonders dem geltenden deutschen Staatsrechte zu. Seine diesem Rechts⸗ gedtet angehörenden wissenschaftlichen Arbeiten, namentlich seine „Studsen zum deutschen Staatsrechte“ (Band I 1873, Band II 1880/88) und sein unvollendet gebliebenes „Deutsches Staatsrecht“ (1892), das einen Teil von Bindings „Sypstematischem Handbuch der deutschen Rechtewissenschaft“* bildet, zäh zu den bedeutendsten

Kiel der Staatsrechte⸗

hlen Werken der deutschen Staatsrechts wiffenschaft.

Literatur.

anm.e,indenburg als Erzteher in seinen Aussprüchen. Zu⸗ ammergenellt ron Paul Dehn. (Verlog rvon Tb. Weicher in L patg; geh. 2 ℳ.) Die in der vorliegenden Sammlung mitgetellten mündlichen und schriftlichen Aeußerungen des Generalfeldmarschalls stammen meist aus den Jahren des Weltkrieges; einige sind Kelter zurückliegenden Briesen entnommen, die Hindenburg als in Offizter 1866 und 1870 aus dem Felde geschrieben hat. Der Feldmarschall har wiederbolt selbst detont, daß sein ganzes Leben d Sold tenberufe gewidmet gewesen, daß sein Interesse von miti⸗ schen Dingen vell in Arspruch genommen worden sei. So be⸗ sich die hier gesammelten Aussprüche Hindenburgs auch Mtittärisches, den Begriff im weitesten Sinne ge⸗ saßt: der Feldhere spricht aus ihnen, der in dem größten Kriege eller Zeiten Riesenheere auf den verschiedensten Kriegs⸗ schauplätzen zu bei piellosen Siegen geführt hat, der große Organtsator, der zugleich der Kriegsarbeit in der Heimat weitschauend Wege und Ziese wies, der willensstarke Held, der, wenn sich Kleinmut in seinem Volke regte, kernige Worte unbeirrier Sieges⸗ zuversicht hm sprach. Kein ann vieler, schöngesetzter Worle, aber einer, dessen Rede und Schri't sich einprägten, weil sie deutliche Merkmale eines starken und zielbewußten Geistes tfragen, dabei ein Mann von gütigem Herzen, willig jedes Verdienst anzuerfennen, ein rechter Vat⸗r seiner Feldgrauen. Die Mehrzahl der in der Sammlung mitgeteilten Aeußerungen hat schon bier und dort in Zettungen gestanden: su sachlcher Anordnung zlammengestellt, werden die Hindenburgworle aber vielen eine will⸗ kommene Gabe sein. 88 .“

zu

Forstwirtschaft.

Werbung von Schilfrohr zur Futtergewinnung und von Kolbenschilf für Zwecke der Fasergewinnung⸗ Bel der gegenwärlig herrschenden gußerordentlichen Knappheit an Fatte:, insbesondere an Rauhfutterstoffen liegt es im dringendsten Allgemeininteresse, daß jeder zu Furterzwecken brauchbare Stoff erfaßt wird. Als cin besonters gutes Ersatzfutter hat sich im Kriege dos Sckilfrohr bezw. das aus diesem hergestellte Schilfrohrheu erwtesen, 820 auch schon in Friedenszeiten von Fachleuten geschätzt wurde. Futter, das aus kem vor der Blüte in grünem Zustande ge⸗ worbenen Schilfrohr gewonnen wird, kommt im Futterwerte gutem Wiesen heu voliständig gleich. Es darf die Erwartung ausgespr. chen werden, daß die Eigentümer oder sonstigen Nutzunge⸗ berechtigten grißerer Schileflächen das Schilfrohr möglichft restlos vor der Blute ernten. Es wird darauf cufme sam gemacht, daß durch Lu desrotsbverordnung vom 26. Februar 1918 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 95 ff.) Bestimmungen über die Werkung und den Verkehr mit Schilt g froffem worgen sind. Danach steht, falls die Besitzer ven Sailffl chen die Erntung von Schilf nicht vornehmen, der Gememdeg oder Kommunalverbänden bezw., wenn diese dare uf verzichten, dem Kriegsausschuß für Ersatzfunter in Berlin W. 62, Burgprafenstraße 11, das R. cht zu, chilfrohr zu werben oder werben zu lassin. Der Besitzer der Schilfflächen erhält in diesem Falle für das geerntete Schilfrohr eine angeme ssene Vergütung und eine Entschädigung für die zur Verfügung gestellten Trocken slächen sowse süt die ꝛum Ernten des Sch lfes bereitgestellten

gab die Entwicklung der Gesellschaft in erteilte dann das Wort dem Ehren⸗ edin zu dem Festvortrag ntnis des Landes im ung des gewaltigen, alpinen Cbina von Indien trennt, so gibt es keinen, der Gegenstand zu sprechen, Fülle aus 1e schwedischen Er⸗ e’ner Uebersicht über den gegenwärtigen ses seltsamen Landes und einer anschau⸗ Schon in den alten indischen im Norden die Rede: Hrrodot und den Gelehrten Alexanders des Großen verdanken sie bleiben aber über die Zeit des mohammedanischen Reisenden Klaproth (1783.—1835), der als erster europätscher dem Tibet beschäftigte, fußte im wesentlichen auf elang, die Grund⸗ während sehr Bertragene en 0Oer Jahren des verflossenen Jahrhunderts Nordindien und die durchforschten und auch manche heimbrachten. Schließ⸗ zte, in den Jahren 1906 1908 auf der es ihm gelang, erhebliche und namentlich die m zu lösen. , Hellmann knüpfte an setren Dank für den mit großem Betfall aufgenommenen Vortrag die Mitteilung, daß die Gesellschaft erst zweimal zu verleihen. nur arbie Ringen an allen Fronten selbst kernen gelernt und eindrucksvoll diese eiserne Medaille als Zeichen

teilungen

und den p Warschau.

richtet sind,

zustellz.

welchem Falle dem Verk⸗

der miaisteriums.)

an die polnischen Gerichte de

werden, das die Weiterleitung übernimmt. polnische Gerichte in deutsche gericht des Generalgouvernements Warschau ger die Uebersetzung veranlaßt

v1““ 816 5 8 1

Schilfrohr ernten, können dieses ohne weiteres in ihren eigenen Be⸗ teieben verfüttern oder sonst verwenden: r engen, di zum Verkautf gelangen sellen, müssen dem Kr. cgkausschuß. für E. satz⸗ sutter in Berlin angeboten werden, der innerbalb 14 Tagen rach Eingang des Angebots dem Verkäaͤufer mitzuteilen hat, ob er die Ware abnimmt oder ob er sie zu anderweitigem Verkauf freigibt, in aufer eine besondere Bescheintgung bierüber auszustellen ist. Nimmt der Kriegsausschuß die Ware ab, so wird die Abnahme im allgemeinen innerhalb 3 Wochen erfolgen. Mi Rohmaterialstelle des preußischen Landwirtschafts⸗

Verkehrswesen.

Regelung des Schriftverkehrs zwischen Deut 8 9 ichten des Generalgouvernements

olnischen Ger Briefe von Privatleuten, die in po

überschleßende Mengen, die

s Generalgouvernements Warschau ge⸗ müssen dem Generalgouvernement erscan eingesandt

riefe r Sprache können an das Ober⸗

und die Schreiben den polnischen Gerichten

(Mit⸗

schland

lnischer Sprache

Privater an ichtet werden, das

Generalmust

Im Quitzows“ beginnt um

Im De Oper der Marie si Hans: Rudo Rollen

In der der Organist 6 Uhr, ein mitwirkt. Kirchenmusik. (Kirchenschiff) Eingang der

röme

Arbeiten: norddeutschen dagegen dabe

umsomehr als gelegen. Abe hälfte unter dem 20 jähr der Anfang die Strom ggel..

1918 Unterschied Mittelwa

ist es im S1

Fesan menhan Polizeiagenten

Königliche J 1 1u6“ gewohnten Besetzung gegeben. Die Aufführung hr.

„Die verkaufte Braut“

Rübsam, Blaß, Leiter ist Ignatz

Das Programm

Ueber 2 Wasserstandsver m für Gewässerkunde im

Rheins größtenteils, die mittleren Rheins sogar a

Mittelwasser fiel, igen April nochmals Abwelchung von der dur

littelwasser April

gegen sser April 1896/1915 33

Amsterdam, 13. Mai. gramm des „Algemeen Handelsblad“

die Deutschen Collinsville er

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, „Carmen“ mit den Damen Armster in den Hauptrollen a

Kemp, Dux und ufgeführt. Musikal Bleck. Anfang 7 Uhr.

n Schauspielhause w

kdirektor

utschen Opernhau zum 50. Male auf ngt, wie in der Erstaufführung, Hert

If Laubenthal, den Kezal: Eduard

sind mit den Damen Blaha, Weber, W Werner, Heyer und Thomaschek besetzt. Musikalischer

Waghalter.

Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnis Walter Fischer am Donnerstag Orgelkonzert, bei dem die enthält klassische

zu 1 (Stuhlp Bock,

Eintrittskarten sind bei Bote & Kirche zu haben.

Mannigfaltiges.

Monat April 1918 berichtet

Ströme böher als das

Jahresmitt n die Wasserstände der

o unter dem Aprilmittel der

Aprildurchschnitt zurück. Nur

Tilsit

(W. T. B.)

aus New Illinois zu Ausschr gekommen, wobei ein morder wurre. Die g damit 12 Persouen verhaften lass die Anklage wegen Pflichtverlegung

aate

den

se wird am Donnerstag Smetanas

Kandl.

Altistin Irene Rippl

A. Wertheim und Abends am

hältnisse der nor

. preußischen Ministerium der Im langjährigen Durchschnitt ist der Aprilwasserstand der Oder, Elbe, der mittleren Oder und usschließlich unter dem Jahresmittelwasser, 1 Vergleichsjahre 1896/1915 r auch die Weschsel, die erst in der zweiten Monats⸗ Monatsmittel weit hinter

bis über die Ausuferungsböbe stieg, ist chschnittlichen Aprillage unwesentlich.

y . Memel Weichsel Oder Elbe Thorn Steinau Barby Minden Kaub

115 112 157

Nach eiaem Tele⸗ York vom 11. Mat eitungen gegen

Regierung hat im en und gegen vier

erren Hutt und lad Leiter ist der

terden morgen „Die

eführt. Die Rolle a Stolzenberg, den Die üdrigen

olf und den Herren

kirche veranstaltet Nachmittags um

und jeitgenössische laß) und 0,50

ddeutschen Landesanstalt öffentlichen

die

elwasser. Diesmal Weser und des des oberen und

beim Memelstrom,

Weser Rhein 242 173 cm

68 90 em,

Deutscher in

erhoben.

berausgegeben

etnfacheren B Verleihung de

für Entwuͤrfe

Nr. 39 und 40 des Zentralblatts 1918, haben folgenden Inhalt: Amtliches: amtliches: Städtebauliches aus Rußland. asserweg vom R

gänzung zum sächsischen Staatsbausbalt für Architekt Robert Bahrs in Magdeburg

der B

im Ministerium der öffentlichen Arbeiten am 11. Mat Dienstnachrichten. Nicht⸗ Petersburg. Vom

St. auen nach dem Kriege. (Schluß r Würde eines Donkst. Ieaemerch hein bis zum Schwarzen Meer.

zu einem Bebauungsplan

r.

der Stadt Zürt die Jahre 1918 und 1919.

auverwaltung,

Vermischtes: ehrenhalber Wettbewerb ch Er⸗

(1 986 314 ℳ)

werk Aktt dung des „W. jahre 3 120 80 8 308 700

Beträge bewill annähernd

Beschäftigung

Paris, den Kassen land

(Abn.

5000 000) Fr., Schatzgutbaben 3 052 030 000 (

8 Köhne oder asti gen Wasserfahrzenge. Nutzungsberechtigte, die

Juliu laut „W. T. B.“

Der Jahresabschluß der Felten u. engesellschaft Cöln⸗

jahr) verteilt werden sollen.

sammlung findet am 10.

3 343 2 037 108 000 (unverändert) Fr., 255 825 000 (Abn. (Abn. 3 623 000) Fr., 1 177 399 000 (Abn. 138 682 000) F 3 612 000) 5 026 000) (Zun. 200 000 000)

Handel und Gewerbe.

Pintsch Aktiengesellschaft, 14 vo aus einem Reingewinn vor.

Mül T. B.“ 4 ℳ) einen Reingewinn von 10 im Vorjahr, woraus 15 vH (gegen

igt, u. a. 300

des Werks befriedigend. Die Juni in Cöln statt. (W. T. B.) Bankaus 299 000 (Zun. 750 000) Fr.,

9. Mat.

291 000) Fr., Guthaben im

vom Moratorium nicht h

Fr. Vorschüͤss Fr., Vorschüsse Notenumlauf 27 011 836 000 (Zun. 46 969 000 (Zun. 6 804 000) Fr., Abn. 83 333 000) Fr.

b; Karls⸗ 8 eim er laut Mel⸗ nach Abschreibung von 4 875 541 (im Vor⸗ 380 976

Für die Kriegsbelhilfe wurden größere 000 für die Ludendorff⸗Spende gletchem Auftragsbestand wie im vergangenen Jahr ist die ordentliche Generalver⸗

Barvorrat Ausland 1 300 270 000

*., gestundete Wechsel 1 091 lüsse auf Wertpapiere Vorschüsse an den Staat 16 an Verbündete 3 400

Berlin,

schlägt von 2 681

364

6 gegen 12 vH im Vor⸗

Bei

weis. Gold in

Gold im Aus⸗ in Silber etroffene Wechsel 821 000 999 006 000 350 000 000 000 000 (Zun. 278 709 000) Fr.

Privatguthaben

vom 14. Mai eld Brief

216 153 162 ½ 159 ½ 112 ½

66,65 79 ½

19,15 104

1 Dollar 100 Gulden änemark 100 Kronen Schweden 100 Kronen Norwegen 100 Kronen Schweiz 100 Franken Wien⸗ Budapest 100 Kronen Bulgarien 100 Leva Konstanti⸗

nopel 100 Piaster Madrid und Barcelona 100 Pesetas

m 1895 10⁴

103

Die Börse zeigte heute eine feste und zum Teil ziemlich lebheg Haltung. Das Hauptgeschäft volliog sich auf v büceefonten⸗ jeigte 8. fhe deger gpaschnen⸗ und efekdist

erte erhöhte Nachfrage, ebenso für oberschlesische Schluß war fest. ch 8

8 Kursberichte von auswärtigen Fonds

Wien, 13. Mai. (W. T. B.) Die neue Woche erzss 8 der Börse in sehr fester Stimmung bei keshehech Gesan Kulissen⸗ und Schrankenpapieren. Von Einfluß hierauf w 3 dem günstigen Saatenstand namentlich ouch die an den Besuch Kale Karls im Deutschen Hauptquartier geknüpften politischen Folgerunze Große Umsätze infolge spekulativer und privater Aufträge fanden h den leitenden Kulissenwerten statt. Bankaktien gewannen 9 bb 17 Kronen, Staatsbahnaktien 37 Kronen, Bergwerkspapiere zi 23 Kronen, Kanonenfabriksaktien bis 22 Kronen, türkische Wer⸗ 8—23 Kronen im Kurse. Im Schranken zogen Schiffahrteokter 40—120 Kronen im Kurse an. Der Anlagemarkt blieb gut behꝛupse.

Wien, 13. Maj. (W. T. B.) (Amtliche Notterungen der Devisenzentrale.) Berlin 150,00 G. 150,30 B., Amsterdam 324,00 g. 325,00 B., Zürich 167,50 G., 168,50 B. Kopenhagen 229,50 G. 230,50 B., Stockholm 244,00 G., 245,00 H., Christianta 240 00 , 241,00 B., Konstantinopel 28,00 G., 28,75 B., Marknoten 145,90 G. 8 Ee B9* 85 5

Paris, 13. Mai. T. B. % Französische An 87,65, 3 % Französische Rente 58,75, 4 % Span. e 139,20, 5 % Russen von 1906 47,90, 3 % ös von 1896 —- 4 % Türken unif. 62, 00, Suezkanal 4756, Rio Tinto ——.

Amsterdam, 13. Mat. (W. T. B.) Amerlkanische Wert fest, Oelwerte zurückhaltend. Wechsel auf Berlin 39,62 ½, Wechsel auf Wien 24,85, Wechsel auf Schweiz 49,37 ¼, Wechsel Kopenhagen 63,70, Wechsel auf Stockholm 69,05, auf New York 203, Wechsel 8 London 9,62,

Paris 35,60. 4 ½ % Niederländische Staatsauleih 3 % Niederl. W. S. 68 ⅞, Köntgl. Niederländ. Pe 89 olland⸗Amerika⸗Linie 364 Tederländisg, Indische Handelsbauk 1662 chison. Topeka u. Santa Fs 82 ½, Roc Island —, S Scoqulhen Pacifie 82, Southern Railw —, Union Pacisic 120 ¾, Ancconte 138, United States Steel Corp. 95 %, Französisch⸗Englisce eihe —,—, Hamburg⸗Amerika⸗Linie —,—.

Kopenbagen, 13. Mai. (W. T. B.) 5 af Berlin 62,75, do. auf Amsterdam 157,00, do. auf London 1508, do. auf Paris 56,50.

Henlde 58909 dane 1, hen, n. 1. 9), scratafehehe Zerlin 58,00, do. auf Amsterdam 144, o. weizerische hlibe G E 14,03, e. 8b 51,85.

Rio de Janekro, 8 a W. T. B.) Wechsel a

London 13 ½.

¹

1

Aönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 128. Dun⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freipläte sind aufgehoben. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Heury Mellher und Ludovic Halévy nach einer Novelle des Prosper Merimee Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Spie⸗

leitung: Herr Bachmann. Ballett: ir Ballettmeister Graeb. Chäön⸗ Herr Prbfeffo⸗ Rüdel. Anfang 7 ber 3

Schauspielhaus. 129. Dauerbezugsvorstellung. Se Sr Die Vaßeriisse gr. n r Aufzügen von Ernst von Wild 8 ung: Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr. b ““ 8

Donnerstag: Opernhaus.

129. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgeheben. 8

e Notre⸗Dame. Romantische Ober in drei Aufzügen (5 Bildern) nach dem gleichnamigen Roman des Viktor Hugo von Lropold Wilk und Franz Schmidt. Musik von Franz Schmidt. Anfang 7 ½ Uhr.

Schausplelhaus. 130. Dauerbeugsvorstellung. Dienst, un reip ätze sind aufgehoben. Meine Frau, die Hofschauspielerin. Lustspiel in drei Akten von Alfred Möller und Lothar Sacht. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

SFamiliennachrichten. Verlobt: Frl. Erika von Rauch mit Hrn. Leutnant Haus Jürgen von Hertzberg (Be⸗lin⸗Schöneberg)h. Frl. Gleonore 15 Willich mit Hrr. Oberleutnant Constantin von Lieres 0) 8 (Gorzyn, Kr. Birnbaum —Golkovitz bei Hgn Verehelicht: Hr. Regierungsassessor von Loebell mit Fil⸗ von der Osten (Penkun), eeassef 8 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptma lmuth von Kropyf (Berlir Wilmerchbefh Se. H von Nordi flovcht (Berlin. Schöneberg). Eine Tochter: Hrn. a- gierungsrat Alfred Russell (Cöln a. Rh.). Hin. Hans vo

Räbbeck (Berlin). Gestorben: Hr. Forstmeister Heinrich Strauß (Fritzlar). RF⸗ Fr. geb. von Rieß (Rostoch).

Auguste von Gadow,

Verantworklicher Schriftleiter: Veran twortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Ges echnungsrat Mengering in Berlin. 8 Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berliu. Druck der Norddeuts chen Buchdruckerei und Verlagsanstalte 1 Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

Direktor Dr. Tyrol, Senenen

2

(einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 375

8

choen Neichsanze

b“

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 14 Mai

iger und Königlich Preußisch

en 1918.

v 11“ 1is5.

Dentscher Reichstag. 162. Sitzung vom 10. Mai. Nachtrag.

Die Rede des Staatssekretärs des Reichswirtschaftsamts iherrn von Stein, die wegen verspäteten Eingangs des enogramms bisher nicht veröffentlicht werden konnte, lautet: Meine Herren! Es ist mir leider nicht möglich, der Diskussion zum Schlusse anzuwohnen, ich möchte aber den Saal nicht ver⸗ en, ohne mit einem Worte zu betonen, daß auch von seiten der chsverwaltung die Wichtigkeit dieser Frage nicht nur erkannt, dern auch in vollem Maße gewürdigt wird.

Der Herr Abg. Göhre hat demerkt, daß die Fürsorge für hnungen in ihrer Bedeutung für das Volksleben, für das Volks⸗ bl nicht zurückstehe hinter der Fürsorge für die Volksernährung. m schließe ich mich vollständig an. Ich glaube, daß das zwei Auf⸗ en sind, die einander die Wage halten, zwei Aufgaben, die aber h in der Schwierigkeit sehr viel Aehnlichkeit mit einander en, zwei Aufgaben schließlich, die sich auch darin sehr ähnlich

daß man sehr oft geneigt ist, sich die Lage viel 8 zu malen, als sie tatsächlich ist, und ich möchte, wenn

irgendetwas, so davor warnen, Hoffnungen zu erregen, die bher nicht zu erfüllen sind. Wir werden mit sehr großen Schwierig⸗ 8 zu kämpfen haben, und nur bei Aufbietung aller Kräfte und s guten Willens wird es eben möglich sein, das unbedingt Nötige den nächsten Jahren zu schaffen. Darüber wollen wir uns keiner uschung hingeben. Es ist ja im Laufe des Krieges ein bißchen de geworden, mit großen Ziffern und Summen zu operieren, und man früher mit Zehntausenden und Hunderttausenden sparsam ging, da werden jetzt Dutzende und Hunderte von Millionen und Il auch Milliarden, wenigstens mündlich, verabfolgt, als ob es e Kleinigkeit wäre. (Heiterkeit.) Also wir werden uns immer

Augen halten müssen, welche Schwierigkeiten auch in der föringung der Mittel liegen werden. Ich gebe aber vollständig zu,

wir das Nötige unbedingt schaffen müssen und, wie ich hoffe, hh aufzubringen in der Lage sind.

Nun haben die Herren Vorredner wiederholt an die Ausfüh⸗ neen erinnert, die am 25. Februar d. J. hier der Herr Stell⸗ reter des Reichskanzlers, Exzellenz von Paver gemacht hat. Diese userungen des Herrn Stellvertreters des Reichskanzlers sind mit ht als programmatisch bezeichnet worden und werden als solche bbebaltlos von der Reichsregierung auch anerkannt und eingelöst den. Damit ist eigentlich das Erforderliche über die allgemeine te der Sache gesagt. Die Reichsregierung will sich nicht lediglich

orgenisatorischen Maßnahmen und guten Ratschlägen ergehen, dem ist auch bereit, nach dem Maß und den Kräften des Reiches anziel einzugreifen. Voraussetzung wird aber dabei sein und

Lstt mit Recht von mehreren Herren Vorrednern betont worden —, hdie Bundesstaaten und Gemeinden auch das ihrige tun. Die famtlast auf das Reich allein abzuwälzen, ist unmöglich. (Sehr ütig! bei den Sozialdemokraten.)

Was nun die Organisation anlangt, so hat der Herr Abg. Göhre aube ich, mit Recht bemerkt, daß mit der Schaffung einer Stelle deinen vortragenden Rat im Reichswirtschaftsamt die Sache nicht katun sei, wenn sie auch den befähigtsten Beamten anvertraut werde. d ist durchaus zutreffend. Es wird zur Bewältigung der Aufgaben k Wohnungsfürsorge nach dem Kriege notwendig sein, einen be⸗ deren Apparat zu bilden, und wir sind auch darin vollständig ig, daß die Leitung im Reichswirtschaftsamt liegen muß. Wie im seigen die Organisation ausgestaltet wird, das unterliegt der Be⸗ tung der Reichsverwaltung mit den beteiligten Ressorts und dem⸗ ichst den einzelnen Bundesregierungen. Ich hoffe, daß das Ergebnis iser Beratungen Ihre Billigung finden wird.

Der Herr Abg. Göhre hat dann gemeint, daß es sich zwischen iweiten und dritten Lesung noch ermöglichen werde, besondere kättel dafür anzufordern. Ich glaube, daß wir dazu keinen Anlaß ben werden, da es sich um Aufgaben handelt, die einem vor⸗ emgebenden Bedürfnis dienen. In dieser Hinsicht will ich hier scalten, daß ich auf dem Standpunkt stehe, daß die Wohnungs⸗ srorge an und für sich Sache der Bundesstaaten ist und bleiben sl, daß also die hier erörterte Fürsorge des Reichs zunächst nur als brübergehende Maßnahme infolge der außerordentlichen Veranlassung betrachten ist. Daher wird es nicht nötig sein, im Wege des kdentlichen Etats Mittel anzufordern, das Bedürfnis wird vielmehr s Kriegsfonds gedeckt werden können. Das steht dem nicht im vege und es liegt in der Natur der Verhandlungen, wie sie im Vohnungsausschuß uf dem Laufenden gehalten werden.

Was nun den Antrag der Kommission anlangt, so bin ich aus aheliegenden Gründen nicht in der Lage, mich zu den Einzelheiten u außern, da ja die verbündeten Regierungen erst, wenn der Reichs⸗ 89 darüber Beschluß gefaßt hat, zu diesen Beschlüssen Stellung ehmen werden. Ich kann nur sagen, daß ich in dem ganzen Antrage ichts finde, was mit den Absichten und Plänen der Reichsregierung in Widerspruch stehen würde, im Gegenteil, er deckt sich vollständig are Absihten die von seiten der Reichsregierung verfolgt werden. 8 8 mich auf diese Bemerkungen beschränken und bitte, 8 8 8 eilnahmslosigkeit von seiten der Reichsverwaltung zu be Dikussio S ich mich persönlich nicht bis zum Schluß an dieser

n beteiligen kann.

Watsean Gewähr nit Ausnahme der Reden der Minister und

gepflogen werden, daß Sie darüber vollständig

163. Sitzung vom 11. Mai. Nachtrag. 8

Die 2. und 3. Rede des Staatssekretärs des Reichsmarine⸗ amts, Admirals von Capell e, die gestern wegen verspäte⸗ ten Eingangs der Stenogramme nicht mitgeteilt werden konnten, haben folgenden Wortlaut: Die zweite Rede: Meine Herren! Der Herr Vorredner hat gegen den Herrn Admiralitätsrat Frederichs sehr harte Anklagen vorgebracht. Ich bin nicht in der Lage, diese Anklagen hier nachzuprüfen. Wenn sie zu⸗ treffen sollten und der Admiralitätsrat Frerichs das zulässige Maß auch im okkupierten Gebiet gelegentlich überschritten haben sollte, so nehme ich keinen Anstand, das hier zu mißbilligen. (Bravo! bei den Sozialdemokraten.) Diese Vorgänge sind dann aber auch in Ver⸗ bindung gebracht worden mit der Kommandierung des Admiralitäts⸗ rats Frerichs zum Reichsmarineamt. ist nicht zutreffend. Weder handelt es sich hier um eine Strafe noch um eine Belohnung. Ich habe selber derzeit die Kommandierung des Admiralitätsrats Frerichs veranlaßt, weil ich ihn aus früherer Zusammenarbeit als einen außerordentlich tüchtigen und tatkräftigen Verwaltungsbeamten kennen gelernt habe. Aus diesem Grunde habe ich ihn für die Verwaltungsarbeiten U⸗Bootsamts heran⸗ geholt. Meine Herren, der Herr Vorredner hat dann eine Reihe von Klagen über unzureichende Besoldungsverhältnisse in den besetzten Gebieten und zuhause vorgebracht. Ich möchte mich hier auf eine allgemeine Bemerkung beschränken und die Einzelheiten Herrn Ge⸗ heimrat Harms überlassen. Daß heute draußen und daheim sehr schwierige Notstandsverhältnisse herrschen, wird überall anerkannt werden müssen. Ich persönlich tue mein möglichstes, um diese Not⸗ standsverhältnisse zu mindern. Aber, meine Herren, ich bin nicht in der Lage, eine Kategorie herauszugreifen. Auch ist das Reichsmarine⸗ amt aus eigener Machtvollkommenheit nicht berechtigt, derartigen Klagen, wie es das häufig wohl möchte, abzuhelfen. Das geht nur im Zusammenwirken mit der Reichsfinanzbehörde und auch mit dem preußischem Fininzministerium. Meines Wissens hat sich ja auch eine interfraktionelle Kommission mit diesen außerordentlich schwierigen Fragen eingehend beschäftigt. Ich möchte dann noch einige Worte zu der Resolution sagen, die von seiten der sozialdemokratischen Partei hier eingebracht worden ist. Käme es auf mich allein an, würde ich auch hier der Resolution gerne Folge geben. Die Schwierigkeiten liegen im folgenden: bei Beginn des Krieges bezogen die Beamten in Heer und Marine eine Kriegs⸗ zulage bezw. die Angestellten die 15 % Zulage. Als später bei wachsender Teuerung die Teuerungszulage eingeführt wurde und auch von Heer und Marine beansprucht wurde, verlangte die Reichsfinanz⸗ behörde im Interesse einer gleichmäßigen Behandlung der Zivil⸗ und Militärbeamten, daß bei Bewilligung der Teuerungszulage die Kriegs⸗ zulage zu berücksichtigen und die Teuerungszulage in gewissem Umfange gekürzt würde. Heer und Marine mußten diese Forderung als billig und gerecht anerkennen und mußten ihr zustimmen. Wenn jetzt nur die Angestellten von dieser Abmachung ausgeschlossen werden, so werden die sämtlichen Beamten sofort mit der gleichen Forderung kommen, und man wird billigerweise nicht in der Lage sein, den Be⸗ amten das abzuschlagen, was man den Angestellten bewilligt hat. Darin liegen die Schwierigkeiten.

Die dritte Rede lautet: 2

Ich möchte dem Wunsche des Herrn Vorredners nachkommen und eine Erklärung, die ich im Haushaltsausschuß abgegeben habe, hier nochmals wiederholen: Ich halte es nicht für zulässig und habe die Werften und sonstige in Betracht kommenden Behörden infolge der Verhandlungen im Ausschuß neuerdings noch einmal mit ent⸗ sprechender Anweisung versehen, daß sich die Staatswerften und Staatsbehörden an Abmachungen örtlicher Arbeitgeber beteiligen, die von einem Arbeitgeber entlassenen Arbeiter nicht einzustellen.

82 des

V

1064. Sitzung von Montag, den 13. Mai 1918,

Nachmittags 2 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Bundesratstische: der Staatssekretär des Reichsschatz⸗ amts, Staatsminister Graf von Roedern, der Staats⸗ sekretär des de hezegs gctts Dr. von Krause, Bevoll⸗ mächtigte und Kommissarien. v““

Zweiten Vizepräsident Dove eröffnet die Sitzung kurz vor 21 ¼4 Uhr. B

Die Beratung des Haushaltsplanes für die Ma rine⸗ verwaltung wird fortgesetzt mit den Abstimmungen über die fortdauernden Ausgaben und die dazu vorliegenden Anträge und Resolutionen. Gemäß dem Antrage des Haushalts⸗ ausschusses wird die Mehrforderung von 5 etatsmäßigen Stellen für Intendanturräte gestrichen und werden statt 15 Intendantursekretäre nur 5 bewilligt. Die vom Ausschuß vorgeschlagene Resolution, betreffend die Errichtung von Be⸗ amtenausschüssen im Bereich der Marinebetriebe, wird ange⸗ nommen, ebenso der Antrag Ebert wegen Nichtanrechnung der Pauschsätze für Mehrleistungen der Angestellten der Marine⸗ betriebe auf die Teuerungszulagen.

Die fortdauernden Ausgaben werden bewilligt, ebenso die einmaligen und die Einnahmen.

Es folgt der Haushaltsplan für das Rei ch 8. ch a bamt.

Bei den fortdauernden Ausgaben, erster Titel „Staats⸗ sekretär“ ersuch 1 sekrag⸗ 8 V inkel (nl.) die Reichsschatzverwaltung, für die stärkere Einziehung der unansehnlich Hewordenen Darlehnskassenscheine zu sorgen; der jetzige Zustand sei des Deutschen Reiches unwürdig.

Abg. Werner⸗Hersfeld Seutsche Fraktion) erklärt die gegenwärtig gewährten Teuerungszulagen für durchaus nicht mehr ausreichend angesichts der steigenden Teuerung aller Lebens⸗ verhältnisse. Weiter tritt er für die Errichtung von Beamten⸗ kammern ein. Sodann verlangt er, daß die Altpensionäre besser

eeeee

stellung gewisser Härten, sowie gegen die unbedingt gebotene Ver⸗ mehrung der haushaltsplanmäßigen Stellen im Gebiete der Marine⸗ verwaltung und anderer Ressorts müsse gebrochen werden; der Staats⸗ sekretär müsse auch von sozialem Empfinden durchdrungen sein. Abg. Vogtherr (U. Soz.): Wie werden die Strafgelder etatisiert und verwendet, die von den Kriegswirtschaftsämtern im schiedsgerichtlichen Verfahren uferlegt werden? Für die Kriegsanleihen ist teilweise durch die angewendetem Zwangs⸗ mittel eine geradezu unwürdige Reklame getrieben worden. Den Mannschaften hat man geradezu durch militärischen Zwang von ihrer knappen Löhnung Beiträge dazu erpreßt. Einen geradezu häß⸗ lichen Eindruck mußte die systematische Bettelei durch Schulkinder für denselben Zweck machen. Selbst die Vormundschaftsgerichte mußten ihren Einfluß auf die Vermögensverwalter zur Flüssigmachung von Mündelgeldern für Kriegsanleihezeichnungen geltend machen. Auch gegen die Zeitungen, insbesondere gegen die der „Unabhängigen“ ist zum gleichen Zweck mit Hilfe der Zensur und der Oberkommando⸗ behörden ein unerträglicher Zwang ausgeübt worden, dem sie sich gegen ihre bessere Ueberzeugung haben fügen müssen. Die Reichsverwaltung habe schließlich im Verein mit den Arbeitgebern auch auf die Arbeiter⸗ schaft den allerstärksten Druck ausgeübt, um Zeichnungen durckzusetzen, man habe den Arbeitern sogar Vorschüsse zu diesem Zwecke auf⸗ gedrängt, durch die sie nachher in nur um so größere wirtschaftliche Abhängigkeit geraten mußten. 3 (nl.) wirft Rückblick auf

Abg. Zimmermann 8 1 9 großen Leistungen des Reichsschatzamts die Beschafsung des Anleihebedarfs für die Kriegführung und gedenkt dabei auch der verdienstvorllen Mitwirkung des früheren Fraktions⸗ kollegen, jetzigen Unterstaatssekretärs Schiffer. Die Kriegsanleihen des Reiches müssen ein Volkspapier sein und bleiben. Die noch zu erfüllenden finanziellen Aufgaben seien sehr groß. Dankerfüllt blicke man auf die herrlichen Leistungen von Heer und Marine. Für alle die furchtbaren Opfer aber, die Tod, Krankheit und Verstümme⸗ lung gefordert haben, müsse der Feind mit entsprechenden Kriegs⸗ entschädigungen in Anspruch genommen werden.

Das Gehalt des Staatssekretärs wird bewilligt. Zu dem Kapitel „Allgemeine Bewilligungen“, und zwar zu der Position von 39 Millionen zur Gewährung von Beihilfen an hilfs⸗ bedürftige Kriegsteilnehmer begründet

Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carolath (nl.) den Antrag, „den Reichskanzler zu ersuchen, in Anbetracht der gewaltigen, außer⸗ ordentlich hohen Lebensmittelpreise den Kriegsteilnehmern des Feld⸗ zuges 1870/71 und der voraufgegangenen Feldzüge, welche einen jähr⸗ lichen Ehrensold von 150 Mark empfangen, baldtunlichst eine einmalige außerordentliche Zuwendung aus Reichsmitteln zu gewähren, damit den in hohem Lebenshalter stehenden Vaterlandeverteidigern bitterste Not ferngehalten werde.“ Der Antrag, der von allen Parteien unterstützt sei, verfolge das Ziel, die vorjährige einmalige Zuwendung von 25 Mark auch für dieses Jahr den Veteranen zu verschaffen. Hoffentlich stimmt die Schatzverwaltung zu; von einer bedeutenden Mehrbelastung könne bei 4 oder 4 Millionen gegenüber den heutigen Milliardenetats nicht gesprochen werden. Die Ueberzeugung muß im Volke gestärkt werden,

einen

die für

daß das Jaterland seine alten Helden nicht vergißt.

Abg. Ebert (Soz.) schließt sich diesen Ausführungen an, ebenso der Abg. Dr. Müller⸗Meiningen (fortschr. Volksp.).

Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Am Buundesratstische sind die Staatssekretäre Graf Roedern und Dr. von Krause erschienen.

Bei den Ausgaben des Reiches für die Ve rwaltung der Zölle, Steuern und Gebühren wünscht

Abg. Dr. Bärwinkel im Interesse der Kostenersparnis eine anderweite Verteilung der Arbeiten der Stationskontrolleure, ins⸗ besondere zum Zwecke der Vermeidung unnützer Ausgaben für Reise⸗ kosten.

Der Plan für das Rei chsschatzamt wird im übrigen ohne weitere Erörterung bewilligt.

Die Beratung des Planes des Allgemei nen Pen⸗ sionsfonds wird abgesetzt, nachdem Abg. Graf Westarp (dkons.) mitgeteilt hat, daß Beratungen schweben be⸗ hufs einer gemeinsamen Aktion zugunsten der Kriegs⸗ beschädigten.

Es folgt die Beratung des Haushaltsplanes der Rei ch 8⸗* justi zverwaltung. Dazu liegt vor der Antrag des Zen⸗ trums (Gröber und Genossen) auf baldmöglichste Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Schaffung einer sozial en Or⸗ ganisationder deutschen Rechtsanwalts chaft (Schaffung einer Krankenkasse, Ruhegehaltskasse, Witwen⸗ und Waisenkasse; Ausbringung der Mittel durch gleiche Pflicht⸗ beiträge aller Rechtsanwaͤlte nebst Zuweisung eines gewissen Prozentsatzes aus Gebühren).

justizamts harrenden großen gesetzgeberischen Aufgaben auf dem Gebiet 3 des Strafrechts und der Straf rozeßordnung, wie des Zivilrechts und ebenso auf die durch den Krieg erzwungenen, bereits erfolgten und notwendig gewordenen Aenderungen der gesetzlichen Vorschriften näher ein. Die Kriegserfahrungen hätten das Verlangen, die Ge strafenmaxima für gewisse Delikte ganz wesentlich zu erhöhen, seh stark unterstrichen. Der Redner spricht sich im einzelnen für di Berufung von Laien in die Rechtsprechung aus; auf diese Weise werde es ohne Lasten gelingen, nach dem Kriege wieder die Autoritä der Gerichte zu stärken. Das bisherige rücksichtslose System der Zwangeswollstreckung. sei unhaltbar und müsse reformiert werden; 1 müßten soziale Gesichtepunkte hier auch für den Richter entscheidend sein, insbesondere für die Zeit nach dem Kriege, wo der Schuldner eine billige Rücksichtnahme auf seine Lage doppelt und dreifach ver⸗ langen könne. Sehr bedauerlich sei ü der vorjährigen Resolution des Reichstages, 2. n schaden des Kriegswuchers wendete, nicht zugestimmt haben. Gewi nicht aus, um eine solche Verzögerung zu entschuldigen, wo jeder Tag des Zuwartens vom Uebel sei. Andererseits habe die Regierung der Verlangen entsprochen, die Unpfändbarkeitsgrenzen des Lohnes ange sichts der Teuerungsverhältnisse zu erhöhen. Beim Einschreiten gege

viel zu wenig indipidualisiert, und leider zeige sich auch bei der Be messung der Strvafen eine Rückhsichtnahme auf die großen gewerbs nssung Hamsterer und gegen die Armen und Aermsten eine Härte die gleichfalls zu mißbilligen sei. Das Beklagenswerteste an der so ge stiegenen Kriminalität sei die starke Beteiligung der Ju hohen

s vorgeschlagen ist, kann der größte Teil des Zentrums nicht für

hfe Mit dem Vertrauen des deutschen Volkes

steht und fällt die deutsche Rechtspflege. Abg. Heine (Soz.): Es ist sehr schwer, in einer Zeit

wie der heutigen, in so rer iegsnot, über die Rechts⸗

stellt würden; man solle sie nicht verkümmern lassen. Der Wider⸗ d des Rei ts gege ͤ jeder geforderte Ab⸗

pflege zu sprechen. Was der Vorredner über die verheerenden

ch sei, daß die verbündeten Regierun⸗ en die sich gegen den Krebs⸗

sei eine Revision des Kriegswucherrechts sehr schwierig, aber das reiche

Abg. Dr. Belzer (Zentr.) geht auf das Gebiet der des Reichs⸗

die Unzahl von Kriegsvevordnungen über die Volksernährung werde

Jugend an den iffern der Zunahme insbesondere bei den Eigentums⸗ und Sittlichkeitsvergehen. Ein Kriegsnotgesetz gegen die Jugendlichen, wie

8

8